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Rio plus 10 - Sustainable Business Institute (SBI)

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Dialoginitiative: Umsetzungsleitlinien für Auslandsdirektinvestitionen<br />

Diese Forderungen gelten für alle Unternehmen weltweit. Was ist also der „Added Value“<br />

des Forschungsvorhabens, dass heute gestartet wird?<br />

Ziel kann nicht sein, diesen weltweit vereinbarten „Benimmregeln“ noch konkurrierende<br />

nationale Vorgaben hinzufügen.<br />

Aber, was bislang fehlt, ist eine auf den Erfahrungen der Praxis fundierte Aussage dazu, mit<br />

welchen konkreten Handlungsansätzen diese in die Tat umgesetzt werden können. Wir<br />

wollen deshalb zum Beispiel fragen:<br />

• Welche Tools haben sich in der Praxis bewährt?<br />

• Wo liegen die „Engpässe“ und Widerstände?<br />

Dabei geht es nicht nur um die Unternehmen. Es fehlt auch ein genauerer Blick auf die<br />

Faktoren im Umfeld, die ihnen hierbei helfen beziehungsweise die sie dabei hemmen. Es ist<br />

schließlich keine Frage der Unternehmen alleine, ob sie zum Beispiel das Postulat der<br />

OECD-Guidelines, nämlich zur Konzipierung einer ökologisch sinnvollen und ökonomisch<br />

effizienten staatlichen Umweltpolitik beizutragen, erfüllen können oder nicht.<br />

In diesem Abgleich zwischen allgemeinen Postulaten und der Realität vor Ort sehe ich das<br />

große Potenzial für einen „added value“ des Projektes, über das heute diskutiert wird. Ich<br />

stelle mir vor, dass auf der Grundlage dessen, was bereits an Forschungsergebnissen hierzu<br />

vorliegt, zunächst die wichtigsten Steuergrößen der Unternehmen für nachhaltiges<br />

Wirtschaften in Entwicklungsländern an den Ausgangspunkt gestellt werden. Hierzu gehören<br />

sicherlich:<br />

• Der weltweite Aufbau tragfähiger Managementstrukturen für Umweltschutz und<br />

nachhaltige Entwicklung<br />

• Die sachgerechte Kommunikation entlang des Produktlebenswegs<br />

• Der Transfer von technologischem Know-how<br />

• Die bedarfsgerechte Kommunikation mit dem politischen und gesellschaftlichen Umfeld<br />

vor Ort über die eigenen Leistungen.<br />

Die Beispiele, die heute auf dieser Konferenz präsentiert werden, zeigen, wie in völlig<br />

verschiedenen Märkten nachhaltig gewirtschaftet werden kann. Sie machen deutlich, dass<br />

Unternehmen unter ganz unterschiedlichen Rahmenbedingungen, mit ihren Investitionen<br />

einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten. Sie belegen konkret, dass<br />

wir uns in Deutschland in Sachen nachhaltiges Wirtschaften auch im globalen Maßstab nicht<br />

zu verstecken brauchen. Die viel zitierte gegenseitige Unterstützung von Globalisierung und<br />

Nachhaltigkeit wird eben in vielen Fällen ganz unspektakulär bereits praktiziert.<br />

Dies ist mir umso wichtiger, als ich in vielen Diskussionen einem gerade gegenteiligen und<br />

unreflektierten und meines Erachtens unbegründeten Vorurteil begegne, nämlich, dass sich<br />

die Welt an der Startlinie zu einem „Race to the bottom“ befände - beziehungsweise dieses<br />

bereits im Gange sei. Nach dieser Lesart sind gerade multinationale Unternehmen beständig<br />

auf der Suche nach dem viel zitierten „Pollution havens“, das heißt den Orten mit den<br />

niedrigsten Umweltstandards.<br />

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