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sportFACHHANDEL shoes_04_2015

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14 MARKTTENDENZEN <strong>sportFACHHANDEL</strong> – <strong>shoes</strong> 4.<strong>2015</strong><br />

Geschäftsführer allerdings weniger, weil es<br />

das Geschäft schwierig macht und den<br />

Umsatz reduziert. Es arbeitet wie immer<br />

alles zusammen. Die Verschiebung in der<br />

Mode fügt sich zu einer Überdistribuierung<br />

– vor allem im Web. Stationäre Multibrand-Stores<br />

sind schwer unter Druck.<br />

Wir müssen reagieren und Sortiment und<br />

Struktur neu ausrichten, wissen aber noch<br />

nicht wie. Wettbewerbsvorteile klingen<br />

gut, kann man meines Ermessens aber<br />

nicht geltend machen. Wie soll man den<br />

„Faktor Mensch“ im Filialbetrieb heben?<br />

Wir können uns keine Academy wie Peek<br />

& Cloppenburg leisten. Bei den Spannen ist<br />

das nicht drin. Außerdem hat der Job nicht<br />

zuletzt aufgrund der Bezahlung kaum<br />

Attraktivität.<br />

Welche Rolle spielen Schuhe in Eurem<br />

Sortiment? Schuhe spielen nach wie vor<br />

eine wichtige Rolle. In Menge machen sie<br />

ca. ein Drittel des Sortiments aus. Mit<br />

kleinen Schwankungen war das immer<br />

schon so. Zurzeit zählen sie allerdings zu<br />

den schwierigsten Segmenten, weil der<br />

Umsatz schwer zu erwirtschaften ist.<br />

Die aktuelle Modellvielfalt kommt dem<br />

Individualitätsstreben der Jugendlichen<br />

entgegen. Von einem Schuhmodell gibt<br />

es oft 40 bis 50 Interpretationen. Wenn<br />

es Nike-Sneakers mit rosa Blumen sein<br />

sollen, dann ist das online garantiert zu<br />

bekommen und bestellen ist im Endeffekt<br />

einfacher. Stationär ist das nicht zu toppen.<br />

Und welche Rolle spielen Sportschuhe im<br />

Schuhsortiment? Wir verwenden die Bezeichnung<br />

nicht mehr und unterscheiden<br />

nur mehr in Leder und Nichtleder. Womit<br />

Die Markenaffinität sei breiter geworden. Demnach rägt<br />

jeder zweite Nike, auch Converse ist stark. Es seien fast<br />

nur große Marken an den Füßen zu sehen.<br />

wir auch nicht zufrieden sind, aber wir<br />

haben nie funktionierende Kategorien<br />

gefunden. Sneakers sind in dieser Definition<br />

aus anderen Materialien als Leder.<br />

Sie machen 70 bis 80 Prozent unseres<br />

Schuhsortiments aus. Mit Lederschuhen<br />

sind Doc Martens, Boxfresh, Hub, Timberland,<br />

Nobrand, Pointer, Toms usw. gemeint.<br />

Das sind ca. 60 Modelle, die es vor ein paar<br />

Jahren nicht gab. Allerdings besteht hier<br />

die Verwechselbarkeit mit der Mode.<br />

Im Rag Webshop sind Schuhe u.a. in<br />

Sneakers und in Skateschuhe getrennt<br />

aufgeführt … Die Gliederung geht auf<br />

die Kategorien von Lieferanten zurück.<br />

Nike führt seine Skateschuh-Kollektion<br />

unter dem Kürzel SB für Skateboarding.<br />

Unter den drei Pro-Models ist der „Stefan<br />

Janosky“, der gern gekauft wird. Obwohl er<br />

streng genommen nicht den funktionellen<br />

Kriterien des Skateschuhs entspricht, weil<br />

er z.B. vorne keinen Schutz vor Abrieb hat.<br />

Aber die Skateboarder skaten mit Converse<br />

genauso. Und: wer skatet schon? Auch DC<br />

verwendet die Bezeichnung Skateschuh<br />

für Schuhe, die nicht mehr eindeutig als<br />

solches erkennbar sind. Wir übernehmen<br />

die Kategorien unhinterfragt. Nike SB ist<br />

bei unseren Kunden beliebt; offen bleibt<br />

die Frage, ob sie es verstehen oder ob wir<br />

die Kategorie eventuell auflösen könnten.<br />

Sportschuhe werden von Sneakers-Shops,<br />

Sportfachgeschäften und Boardsports-<br />

Shops angeboten. Wie definiert Ihr Eure<br />

Zielgruppe im Wettbewerbsumfeld? Unser<br />

Kunde ist zu zwei Drittel männlich und in<br />

einer Altersspanne von 16 bis 32 Jahren.<br />

Frauen sind tendenziell jünger. Alles<br />

Weitere ist offen. Heute outet sich keiner<br />

mehr als Rocker. Unterschiedliche Leute<br />

haben unterschiedliche Schuhe. Wir<br />

schließen niemanden aus. Skater gibt es<br />

noch. Auch Longboarder gibt es. Aber ob<br />

sie außerdem noch Gemeinsamkeiten<br />

haben?<br />

Menschen ordnen sich nicht mehr vordergründig<br />

Gruppen zu, zumindest nicht<br />

mehr in der Trivialität, wie dies in der Vergangenheit<br />

der Fall war. Gruppierungen<br />

sind fragmentierter und subtiler geworden.<br />

Geändert hat sich auch die Markenaffinität,<br />

die breiter geworden ist. Jeder zweite trägt<br />

Nike, auch Converse ist stark. Es sind fast<br />

nur große Marken an den Füßen zu sehen.<br />

Kleine Marken wie Etnies, Globe oder Lakai<br />

sind so gut wie verschwunden. Die Umsätze<br />

haben sich gedrittelt und geviertelt.<br />

Nicht-Skater Marken wie Toms und Supra<br />

funktionieren hingegen ganz gut.<br />

Was sind die aktuellen Trendthemen? Im<br />

Sommer sind Espadrilles sehr beliebt. Bei<br />

Sneakers steht klar die Running-Heritage<br />

im Vordergrund. Basketball-Optik<br />

funktioniert schon seit circa zwei Jahren.<br />

Besonders beliebt ist Nikes „Airforce 1”,<br />

Vor fünf Jahren war er noch unverkäuflich.<br />

Heute ist er selbst in der Provinz an ganzen<br />

Gruppen Jugendlicher zu beobachten. Mir<br />

ist er an den Mädchen stärker aufgefallen.<br />

Im Damenschuhbereich ist Vans immer<br />

noch eine der besten Marken. Wir führen<br />

Bei Bekleidung ist die Begehrlichkeit nicht mehr nur auf<br />

die Marke gerichtet. Bei Sneakers ist die Markenaffinität<br />

breiter geworden. „Die aktuelle Individualisierung tut der<br />

Streetwear zwar gut, aber als Händler muss man sehen,<br />

wie man sich positioniert und muss sich mehr in die Nische<br />

bewegen“, glaubt Reinhard Ehrenböck.

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