2008 November K 10339 2,65 - Dachverband für Budotechniken ...

1. Judo-Lehrgang
für Trainerassistenten
Nach vielen Anfragen von
Trainern, Übungsleitern und
Judokas mit einer Behinderung
konnte die Judo-Abteilung des
BSNW vom 29. bis 31. August
und vom 19. bis 21. September
2008 erstmals einen Judo-
Lehrgang für Trainer-Helfer
durchführen. So trafen sich 14
Judokas mit einer geistigen Behinderung,
unterstützt von fünf
Betreuern (alle vom BSNW
ausgebildete Übungsleiter) zum
ersten Trainer-Helfer-Lehrgang
in Hennef.
Der Lehrgang begann mit
einer theoretischen Einheit über
die Entwicklung des Behinderten-Judo
und speziellen
Merkmalen geistigbehinderter
Menschen. Der Lehrgang
endete mit einer theoretischen
Einheit über den Ablauf von
Wettkämpfen, Judo-Prüfungen
und der Abgrenzung von
Verantwortungsbereichen. Alle
anderen Lehrgangseinheiten
wurden ausschließlich praxisorientiert
angeboten. Dabei wurde
am 1. Lehrgangswochenende
großen Wert auf die Vermittlung
judospezifi scher Basistechniken
unter besonderer Berücksichtigung
der Bedürfnisse behinderter
Menschen gelegt. Denn das
zeigt die täglicheJudopraxis:
Das
individuelle
Lernen auf der
Judomatte, bei
dem Körper
und Bewegung
von den Teilnehmernexperimentierend
eingesetzt werden,
benötigt
eine große
Zahl von Trainerhelfern.
Da
die Übenden
aufgrund ihrer
Einschränkungen
gezwungen
sind, sich eigene
Lernwege
zu suchen, benötigen
sie fast
immer einen „eigenen Trainer“.
Alle Formen der Falltech niken,
Fußwürfe wie O-Soto-Gari
und De-Ashi-Barai und alle
Formen der Grundhaltetechniken
waren am 1. Wochenende
Schwerpunkte der Ausbildung.
Hinzu kamen verschiedene
Bewegungs- und Mannschaftsspiele,
die sich als Erwärmungs-
und Ausklangsübungen für das
Judo-Training für Menschen
mit einer Behinderung als
geeignet herausgestellt haben.
Die neuen Trainer-Helfer
sollten so vielfältige Methoden
kennen lernen und ausprobieren
und somit Sicherheit in der
Trainings assistenz gewinnen.
Abgerundet wurde das Angebot
durch Aufgaben hinsichtlich der
Aufsichtsführung beim Übungsbetrieb,
bei Wettkämpfen und in
der Freizeitgestaltung.
Das 2. Wochenende war
geprägt durch die „praktische
Prüfung“ der neuen Trainerassistenten.
Eine Gruppe von sechs
Judokas mit einer Behinderung
von Bayer 04 Leverkusen sollten
für die neuen Trainer-Helfer
zum praktischen Prüfstein
JUDO
werden. In zwei Gruppen wurden
die Lehrübungen sorgfältig
vorbereitet. Zwar übernahmen
die anwesenden Übungsleiter
die Hauptplanung und Durchführung
der Lehrübungen, aber
die „Trainer-Helfer“ bekamen
individuelle Aufgaben. In der
ersten Judostunde mussten
jeweils eine Station des Circel-
Trainings von den Trainer-Helfern
betreut und die teilnehmenden
Judokas individuell
eingewiesen werden. In der
zweiten Lehrübung bekamen
die Trainer-Helfer die Aufgabe,
einzelne Judokas praktisch und
motivierend durch die Übungsstunde
zu begleiten und einzelne
Übungsteile vorzumachen
bzw. zu überprüfen.
Die neuen Trainer-Helfer
lösten die verschiedenen Aufgaben
mit Bravour und auch
einzelne Teilnehmer, denen man
es zunächst nicht zugetraut hätte,
wuchsen mit ihren Aufgaben.
Die Vereine werden sich sicher
freuen, nun auf qualifi zierte
und vom BSNW zertifi zierte
Trainer-Helfer zurückgreifen zu
können. Die neuen Trainer-Helfer
Judo:
Frederick Breivogel (Bayer Dormagen)
Björn Bücker (Lebenshilfe Hamm)
Andreas Gramsch (1. Budokan Hünxe)
Markus Hülshorst (Lebenshilfe Essen)
Jürgen Hundemer (BSG Meschede)
Kevin Laurenz (TSV Bayer Dormagen)
Angeline Pillitteri (1. Walsumer JC)
Jörg Poagarzalski (Lebenshilfe Essen)
Dominik Pogodzik (1. Budokan Hünxe)
Anja Rossol (JF 73 Düsseldorf)
Patrick Schneider (Leverkusen)
Ute Strätner (Lebenshilfe Essen)
Robert Struck (Lebenshilfe Hamm)
Marc Weidmann (Budokan Bocholt)
11/2008 der budoka 17