2008 November K 10339 2,65 - Dachverband für Budotechniken ...

Jiu-Jitsu-Kata, demonstriert
von Christian Weber und
Oleg Tartakowski
die Fortgeschrittenen wie man
rollt, ohne sich dabei Schmerzen
zuzufügen. Sie demonstrierten
den freien Fall (jap.
Mae-Tobu), Flugrollen über
Hindernisse und kombinierten
Fallschule mit Verteidigungstechniken
- auch das gehört zum
Jiu Jitsu. Dazwischen fanden
die Kleinen Zeit, den neugierigen
Blicken der Zuschauer die
Abwehrtechniken zu zeigen,
die sie in den letzten Wochen
beim Training gelernt haben.
Hierzu zählten kindgerechte
Abwehrtechniken mit eher
spielerischen Elementen. Das
sah bei den Jugendlichen schon
anders aus: Sie demonstrierten
Abwehrtechniken aus der
Wettkampfkategorie „Random
Attack“, zu Deutsch: Zufallsangriff.
Abwehrtechniken gegen
Kurzstock, gegen Messer, aber
auch gegen Langstock wurden
auf der Bühne - mal synchron,
mal in Zeitlupe und mal in einer
atemberaubenden Geschwin-
Carina Eberhard kontrolliert die Angreiferin, nach erfolgreichem Angriff
gegen Angriff mit Stock
digkeit - gezeigt. Nicht minder
wichtig als das Training der
Abwehrtechniken gegen
bewaffnete Angreifer oder aber
gegen mehrere Angreifer ist das
Üben von „Kata“, gemeint ist
das Üben der traditionellen Formen.
Solch eine Kata ist eine
festgelegte (genau beschriebene)
Bewegungsform, die im
Jiu-Jitsu zu zweit (Angreifer
und Verteidiger) durchgeführt
wird.
Als Kontrast zu der Kata,
die nur dezent mit Musik untermalt
wurde, folgte die Vorstellung
einer weiteren Wettkampfform:
„Pairs“, die ebenfalls
auf der Agenda stand. Wie der
Name bereits verrät, tritt der
Jiu Jitsuka auch hier wieder
mit einem Partner an. Ziel der
Beiden ist es, innerhalb von
zwei Minuten ein Programm
- eine Art Kür - zu zeigen, bei
dem sich Angriff, Gegenangriff
und Verteidigung fl üssig
abwechseln. Für die Zuschauer
waren die gezeigten Pairs-Programme
besonders interessant,
da die Vielfalt des Jiu Jitsu von
Schlag- und Tritttechniken, über
Hebel- und Würgetechniken, bis
hin zu spektakulären Würfen
voll ausgeschöpft wurde. Und
auch der Moderator des Kampfsporttages
Peter Scholz durfte
mal sein Mikrofon zur Seite
legen und am eigenen Leib
erspüren, wie wirksam Jiu Jitsu
ist. Ungläubig, dass ein kleines
Kind ihn überwältigen könnte,
betrat er die Matte und setzte
zum „Angriff“ an ... Nach einer
Verbeugung stellte sich ihm die
kleine Katharina entgegen und,
ohne auch nur mit der Wimper
zu zucken, blockte sie seinen
Angriff ab, leitete die Wucht
des Angreifers um (getreu dem
Prinzip des Jiu Jitsu: „Nach-
JIU-JITSU
Wiebke Viebahn wehrt einen Angriff
durch einem Hüftwurf ab
geben, um zu siegen“) und ehe
sich der Moderator versah, fl og
er durch die Luft und landete
auf dem Rücken. Auch hier gab
es einen lauten Applaus für die
mutige Katharina und natürlich
auch für den fast noch muti geren
Peter Scholz.
Angezogen von den Bässen
der Musik und den Kampfkunst-Demonstrationen,
ließen
sich viele der Besucher des
Freizeitparks dazu hinreißen,
zwischen Achterbahn und
Karussell ein paar Minuten
zu verweilen und sich die
Vorführungen der Jiu Jitsukas
und der anderen Kampfkünstler
anzuschauen. Anschließend,
nach der Vorführung im Jiu
Jitsu, galt es dann auch für die
30 Bujindoka, den Freizeitpark
zu erkunden und die Fahrgeschäfte
auf Herz und Nieren zu
überprüfen. Alles in allem trug
der dritte Kampfsporttag - als
Schritt in die richtige Richtung
- abermals dazu bei, die Vielfalt
des Budo in NRW angemessen
nach außen zu präsentieren und
kann zum wiederholten Male
als Erfolg bezeichnet werden.
Christian Weber,
Oleg Tartakowski
Wettkampfkategorie Pairs: Christian Weber setzt zum Tritt in Richtung
Kopf an
11/2008 der budoka 45