2008 November K 10339 2,65 - Dachverband für Budotechniken ...
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Immer wieder trainieren<br />
wir bei den insgesamt zwölf<br />
internationalen Karate-Meistern<br />
in dieser Woche die Grundhaltungen,<br />
zigmal den Oi zuki, die<br />
Fäuste schließen, das Handgelenk<br />
gerade, tiefer stehen,<br />
Blickrichtung in Schlagrichtung,<br />
die Schultern gerade beim<br />
Angriff, das richtige und tiefe<br />
Atmen, den richtigen Abstand<br />
zum Partner, und so weiter, und<br />
so weiter ... Die Hüften, ja, die<br />
machen sowieso bei den meisten,<br />
was sie wollen.<br />
Alle Teilnehmer bleiben<br />
hoch konzentriert. Alle behalten<br />
ihre gute Laune. Nur einige<br />
wenige betrachten das Training<br />
offensichtlich als Ernstfall. Sie<br />
schlagen zu, als wenn es um‘s<br />
Leben ginge und erweisen sich<br />
als uneinsichtig. Derweil fließt<br />
der Schweiß bei etwa 35 Grad<br />
auch bei mir in Strömen. Ich<br />
zähle nicht mit, wie viel Liter<br />
Wasser und Apfelsaftschorle ich<br />
trinke. Irgendwann ignoriere ich<br />
das Schwitzen einfach. Ich kann<br />
ja eh nichts dagegen tun. Also,<br />
atmen und weitermachen. In<br />
den Pausen lungern wir im Festzelt<br />
oder auf der Wiese herum.<br />
Manche üben <strong>für</strong> die Prüfung<br />
am Samstag, ich auch. Ich hatte<br />
gehofft, dass die Kataabläufe<br />
einen größeren Schwerpunkte<br />
hätten, aber sie kommen leider<br />
zu kurz bei den Trainingseinheiten.<br />
Da<strong>für</strong> gibt es hilfreiche<br />
Fortgeschrittene, die unermüdlich<br />
auf die richtige Haltung<br />
hinweisen. Nicht zuletzt mein<br />
Trainer Stefan.<br />
Mittwoch ist mein Durchhängertag.<br />
Am Nachmittag ist<br />
frei, und das hatte wohl manche<br />
dazu veranlasst, am Abend vorher<br />
länger im Zelt zu bleiben.<br />
Auch der Trainer wurde noch<br />
spät gesichtet und schien wenig<br />
begeistert über das frühe Aufstehen.<br />
So lernen wir auch die<br />
diversen Eigenheiten der Meister<br />
kennen. Der eine militärisch<br />
zackig, der andere humorvoll,<br />
der eine verbindlich und gesprächig,<br />
der andere Minimalist.<br />
Alle herausragend und absolut<br />
beeindruckend in ihrer unglaublichen<br />
Schnelligkeit, Gelenkigkeit,<br />
dieser Körperbeherrschung,<br />
dieser faszinierenden<br />
Leichtigkeit. Eine Krönung ist<br />
<strong>für</strong> alle sicherlich der Unterricht<br />
mit der Karate-Legende Shihan<br />
Hideo Ochi, dem Gründer des<br />
DJKB. Er unterrichtet mit der<br />
Gelassenheit des Alters, rügt<br />
mit zwinkerndem Auge. Auch<br />
später ist er präsent, lacht viel<br />
und feiert und tanzt ausgelassen<br />
mit. Ein Großmeister zum<br />
Anfassen.<br />
Wer noch Kraft hat, kann<br />
sich abends als Karaoke-Sänger<br />
dem Publikum stellen, dem<br />
beeindruckenden Show-Kampf<br />
und der hochkarätigen Kata-<br />
Präsentation folgen, oder beim<br />
Maschseefest mitfeiern. Einen<br />
ausgelassenen und unvergesslichen<br />
Abschlussabend bereitet<br />
uns am Freitag die fantastische<br />
Rock- Band „The Coneheads“,<br />
deren Musiker erst kurz vor<br />
ihrem Zusammenbruch gehen<br />
dürfen.<br />
Die Prüfung: Keine Hüfte,<br />
da<strong>für</strong> ein deutlicher Kiai<br />
Am Samstagmorgen stehen<br />
die Prüflinge vom Blaugurt<br />
abwärts in der Halle 1. Auch<br />
ich bin dabei und kann meine<br />
notorische Prüfungsangst erst<br />
in den Griff bekommen, als ich<br />
mit den Aufwärmübungen anfange.<br />
Punkt neun Uhr beginnt<br />
die Prüfung mit der Bemerkung:<br />
„Kommt, lasst uns anfangen,<br />
dann sind wir die ersten, die<br />
fertig sind.“ Und so war es<br />
auch. Zügig und gründlich wird<br />
unsere Gruppe von weiß bis<br />
grün geprüft. Wir bestehen alle,<br />
entkommen allerdings nicht der<br />
Standpauke von Prüfer Riad<br />
Kheirallah: „Achtet alle auf<br />
eure Hüften“, war dabei der eindringlichste<br />
Hinweis. Da sind<br />
sie wieder, die Hüften. Eine<br />
Frau, die ich neu kennen gelernt<br />
hatte, sagte mir hinterher: „Dein<br />
Kiai war super, laut und deutlich.“<br />
Das freut mich besonders.<br />
Neben Vielem habe ich auch<br />
das in dieser Woche gelernt.<br />
Fazit: Es war fantastisch<br />
Das ging wohl vielen Menschen<br />
so, wie die begeisterten<br />
Einträge im Gästebuch wiedergaben:<br />
„Supertoll. Wir kommen<br />
gerne wieder.“ Ich habe viele<br />
sympathische Menschen kennen<br />
gelernt, die familiäre Atmosphäre<br />
genossen, viel Hilfsbereitschaft<br />
erlebt, und natürlich sehr<br />
viel gelernt.<br />
Die intensive Auseinandersetzung<br />
hat mir Karate ein gutes<br />
Stück näher gebracht und ich<br />
habe verstanden, dass Karate<br />
ein lebenslanger Lernprozess<br />
ist. Als einzigen Wermutstropfen<br />
empfand ich, dass die<br />
Meditation ausfiel, auf die hatte<br />
ich mich besonders gefreut.<br />
Da<strong>für</strong> bleiben mir viele kleine<br />
Situationen in Erinnerung.<br />
Zum Beispiel, als Sensei Julian<br />
Chees beim Kumite fragte: „Hat<br />
jeder einen Partner?“ und es<br />
ein „Nein“ piepste. Er suchte<br />
den Menschen, der zu dieser<br />
Stimme gehörte, während unser<br />
Jüngster, ein unerschrockener<br />
Blondschopf von fünf Jahren,<br />
direkt vor ihm stand. Ein<br />
weiterer Karateka, 1,80 Meter<br />
groß, hatte ebenfalls keinen<br />
Partner, kam sofort an und sagte<br />
lachend: „Ich mach das, ich<br />
kann mich ganz klein machen.“<br />
- und ging in einen vorbildlich<br />
tiefen Zenkutsu-Dachi.<br />
Fortbildungsmaßnahme<br />
in Wattenscheid<br />
Die Fortbildungsmaßnahmen<br />
der Jugend/Junioren<br />
fanden am 20. September <strong>2008</strong><br />
in Wattenscheid statt. Die<br />
Schulsporthalle der Pestalozzi-<br />
Realschule in Wattenscheid erhält<br />
nach den Bemühungen von<br />
Klaus Lammers-Wiegand einen<br />
neune Hallenfußboden. Leider<br />
steht dadurch zurzeit nur eine<br />
Sporthalle zur Verfügung. Die<br />
Fortbildungsmaßnahme fand<br />
trotzdem mit den Teilnehmern<br />
in einem etwas kleineren Kreis<br />
statt. Durch eine falsche Baumateriallieferung<br />
der Baufirma<br />
verzögert sich leider der Umbau<br />
bis nach den Herbstferien.<br />
Termine<br />
Vom 27. bis zum 31. Juli<br />
2009 heißt es dann in Konstanz:<br />
Gasshuku - auf zum gemeinsamen<br />
intensiven Training. Und<br />
ich werde dabei sein. So sage<br />
ich ein dickes „Oss“ als Dank<br />
an alle Beteiligten, die diese<br />
wunderbare Woche möglich<br />
machten!<br />
Antje (Karate-Dojo-Uni-Essen)<br />
Das Kata-Training wurde<br />
von Andreas Klein mit dem<br />
Schwerpunkt Hüfteinsatz und<br />
Standfestigkeit geleitet. Der Ursprung<br />
der Kraft der Armtechniken<br />
ist ein stabiler Stand mit<br />
einem guten Hüfteinsatz.<br />
Klaus Wiegand und Marcus<br />
Haack leiteten gemeinsam<br />
das Kumite-Training, hier lag<br />
der Schwerpunkt auf seitiches<br />
Ausweich- und anschließenden<br />
Kontertechniken. Das seitliche<br />
Bewegen aus einem Angriff<br />
heraus ermöglicht es dem<br />
Kämpfer, sich schnell in eine<br />
aussichtsreichere Konterposition<br />
zu bringen.<br />
Stefan Larisch<br />
2. <strong>November</strong> <strong>2008</strong><br />
LM der Kinder, Schüler und Jugendlichen in Siegen<br />
15. <strong>November</strong> <strong>2008</strong><br />
Fortbildungsmaßnahme NRW Jugend/Junioren<br />
in Wattenscheid ab 6. Kyu<br />
22. <strong>November</strong> <strong>2008</strong><br />
13. DJKB-Meisterschaft (Jugend) in Tauberbischofsheim<br />
(BW)<br />
6. Dezember <strong>2008</strong><br />
Kids-Cup in Wattenscheid<br />
11/<strong>2008</strong> der budoka 63