Sind denn alle Ladies/Gaga - Karlsruhe
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wenn <strong>alle</strong>s im Chaos versinkt und wir vor<br />
lauter Arbeit keine Zeit mehr für uns selbst<br />
haben.<br />
Eigentlich dreht sich dann <strong>alle</strong>s nur noch um<br />
uns,<br />
<strong>denn</strong> wir müssen perfekt sein und unsere<br />
kleine perfekte Welt darf nicht aus den Fugen<br />
geraten.<br />
Alles läuft nach Plan, <strong>alle</strong>s genau, <strong>alle</strong>s aufein<br />
ander abgestimmt.<br />
Ja, aber was wenn wir mal nicht wollend<br />
Wenn wir mal nicht ins Schema passen wol<br />
lend<br />
Wenn uns heute nach etwas anderem ist,<br />
nach Freiheit"?-<br />
Was danni<br />
Wir machen gar nichts.<br />
Wir können unsere innere Barriere, die nach<br />
außen hm <strong>alle</strong>s perfekt scheinen lässt nicht<br />
einfach durchbrechen.<br />
Dabei ist es genau das, was uns fehlt, die<br />
Möglichkeit einmal wir zu sein, einmal ganz<br />
für uns zu sein, <strong>alle</strong>in mit unseren Gedanken,<br />
Gefühlen und Sehnsüchten.<br />
Denn eigentlich sehen wir uns danach die<br />
Arme auszubreiten und den Kreisel langsa<br />
mer werden zu lassen, so langsam, dass wir<br />
fast loslassen könnten.<br />
Das ist Freiheit, die wir uns nehmen müssen.<br />
Freiheit, die leben bedeutet.<br />
Freiheit, die uns über eine Wiese rennen lässt,<br />
Freiheit, die bedeutet, dass wir durch den Re<br />
gen tanzen,<br />
Freiheit, die die Sonne nicht nur vom Him<br />
mel, sondern aus unseren Herzen strahlen<br />
lässt.<br />
Macht euch nichts vor Mädels, in jedem von<br />
uns steckt die Sehnsucht, die Freiheit bedeu<br />
tet und wenn wir uns nicht ganz hingeben<br />
können,<br />
dann rennt halt in High Heels über die Wiese!<br />
Luisa Weiskopf<br />
Verwirrt<br />
Es war <strong>alle</strong>s schön, so einfach, so ungezwun<br />
gen, so unbeschreiblich. Jeder Tag bot eine<br />
Vielfalt von neuen, wunderschönen Überra<br />
schungen, ob es nur die lachende Sonne war<br />
oder ein lauwarmer Regen, in dem wir tanz<br />
ten und unsere Kleider durchweichten. Es<br />
schien <strong>alle</strong>s einfach perfekt zu sein, unser Le<br />
ben war perfekt.<br />
Doch von einem Moment auf den anderen<br />
waren wir nicht mehr gleich. Ich war ein<br />
Mädchen für ihn, er sah mich als ein weib<br />
liches Wesen. Er wollte nicht mehr mit mir<br />
Fußball spielen, sondern liebte es mich zu<br />
küssen. Doch jeder Kuss machte mich un<br />
glücklicher. Es bedrängte mich, ich wollte<br />
ihm fremd sein, ihn nicht mehr in mich bli<br />
cken lassen, aber ich wollte ihm <strong>denn</strong>och nah<br />
sein. Denn er, er war der Einzige, der mich von<br />
klein auf kannte und der mein bessere Hälfte<br />
darstellte, wir waren einfach unzertrennlich.<br />
Wo war mein Freund, der mich zum lachen<br />
und weinen brachte, der mit mir raufte und<br />
kuschelte. Doch nun schaut er mich anders<br />
an. Seine Blicke wanderten über meinen Kör<br />
per, ich kam mir wie ein Gegenstand vor, der<br />
begutachtet wurde. Es fehlte nur noch, dass<br />
er sagte, so eine Prachtperson ist geschaffen,<br />
um sie zu lieben und zu heiraten.<br />
Er sah nicht mehr mich, sondern eine ande<br />
re Person. Eine fremde Person, eine Frau, die<br />
ich nicht sein wollte. Mein Körper verän<br />
derte sich, meine Hüfte wurde breiter und<br />
meine Brust erst. Am liebsten hätte ich sie<br />
abgeschnitten, egal mit einem Messer oder<br />
einer Schere, einfach nur weg damit. Doch<br />
die Angst war stärker. Es war das erste Mal<br />
in meinem Leben, dass ich merkte, dass ich<br />
nicht in diesem Körper leben wollte. Es wi-<br />
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