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III. BILDENDE KUNST - J.A. Stargardt

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<strong>III</strong>. <strong>BILDENDE</strong> <strong>KUNST</strong><br />

476 ANTES, Horst, geb. 1936. E. Br. m. U. (Karlsruhe) 4.VII.1986. 1 S. gr.-folio. Auf einer<br />

mit Bleistiftstrichen ergänzten ganzseitigen Druckgraphik (liegender Kopffüßler) als Schreibgrund.<br />

Transparentes Zeichenpapier. Mit Umschlag. (600.—)<br />

An einen Verehrer.<br />

„... die beiden Öffnungen bei meinen Gesichtern sind nicht zufällig. Ich will damit zeigen, daß der Kopf<br />

keine in sich abgeschlossene Sache ist, daß was hinein und heraus kann, daß er begehbar ist.<br />

1.) der Kinderschädel schließt sich sehr langsam.<br />

2) bei prekolumbianischen Skulpturen ist deshalb stets eine Öffnung oben im Kopf.<br />

3.) Die Töpfer, Weber und Korbmacher im Südwesten der USA schließen niemals einen Teppich, einen<br />

Korb, eine Schale mit der Einfaßungslinie ganz zu, sondern lassen ein kleines Stückchen offen – ‘The<br />

weaver’s path!’ ...“<br />

„Du sollst nicht unnötig Energie vergeuden!“<br />

477* BAADER, Johannes, der „Oberdada“, 1875 – 1955. E. Br. m. U. Hamburg 6.I.1942.<br />

Titelblatt und 23 S. kl.-folio (auf der Rückseite von Blättern eines NS-Kalenders des Jahres<br />

1941). Geklammert. Etwas gebräunt, letzte Seite defekt, Rand mit Klebestreifen verstärkt.<br />

(1.200.—)<br />

Langer Brief an den Architekten und Maler Gustav Schleicher (1887– 1973), geschrieben als „Nachtrag<br />

zu meinem Schreiben von der ‘Wasserkante’“.<br />

„... Die folgenden Preisaufgaben für die Theologen, die Juristen, die Philosophen und die Künstler<br />

Schwabens, niedergeschrieben – heute früh zwischen 3 Uhr 45 und 4 Uhr 10, Deutscher Sommerzeit, oder<br />

besser: ‘Deutscher Kriegszeit ...’, verdanken ihre Niederschrift der Notwendigkeit, der Kritik des Gebots:<br />

/ ‘Du sollst nicht töten’ / in meinem absichtlich geschachtelten, und geschachtelt gebliebenen Schachtelsatz<br />

vom 4.1.42 / die allgemeine, allgültige neue Maxime folgen zu lassen, die ich vor viel Jahren schon<br />

aus der etwas spießigen Maxime Ostwalds von der Energie, die man nicht vergeuden solle, herauslöste.<br />

Wilhelm Ostwald schlug vor, anstelle des Wortes: / ‘Du sollst nicht töten!’ / zu sagen: / ‘Du sollst keine<br />

Energie vergeuden!’<br />

Dieser Satz ist unhaltbar. Er muß lauten: / ‘Du sollst nicht unnötig Energie vergeuden!’ ...<br />

Wissen Sie, was Kerrl ... s. Zt. im Preußischen Landtag über Hitler sagte? – Sie können esim ‘Berliner<br />

Tageblatt’ nachlesen, das sich damals darüber mokierte: ‘Hitler ist für uns der Heilige Geist!’ ...<br />

Das eingangs erwähnte ‘Politische Schnadahüpfl’ entstand, als Macdonald, Herriot, Papen, Neurath und<br />

Mussolini die Geldzahlungen nach Versailles eliminiert hatten und Franklin Delano Roosevelt Praesident<br />

der USA geworden war ...“<br />

Es folgen die erwähnten „Preisaufgaben“: „I / Es ist darzustellen die wahre Absicht der Ewigkeit bei der<br />

Aufstellung der Zehn Gebote ...“ (für „die Schwäbischen Theologen“); „I / Was ist Recht? / II / Was ist<br />

Unrecht? ...“ (für „die Schwäbischen Rechtskundigen“); „I / Was ist Geist, Seele, Koerper und Leib? ...“<br />

(für „die Schwäbischen Philosophen“); „Darstellung des Weltbaums“ (für „die Schwäbischen Künstler“).<br />

Beiliegend eine e. Postkarte m. U. Baaders an Schleicher, Stuttgart 28.I.1948 (Bleistift). Als „Oberdada“<br />

hatte Baader mit Raoul Hausmann und Richard Huelsenbeck Dada-Tourneen veranstaltet und 1921 die<br />

Erste Intertellurische Akademie gegründet.<br />

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