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Jugendhilfereport 3/2011 - Landschaftsverband Rheinland

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lVr-landesJugendamt rheinland<br />

Sandra JANSEN<br />

Leiterin des D-Hof für<br />

Kinder und Jugendliche<br />

info@d-hof.de<br />

Tel 0241 528448<br />

Anke OSKAMP<br />

LAG Kath. Offene Kinderund<br />

Jugendarbeit NRW<br />

a.oskamp@<br />

lag-kath-okja-nrw.de<br />

Tel 0221 899933-12<br />

www.d-hof.de<br />

44<br />

mit ihrer Vielfalt an Angebotsformen und ihrem Spektrum an Handlungsoptionen und professioneller<br />

Qualifizierung bereits seit langem leistet: Sie unternimmt etwas gegen die Auswirkungen<br />

von Armut. Offene Kinder- und Jugendarbeit macht sich zur Aufgabe, Strategien<br />

gegen entwicklungshemmende, störende oder belastende Lebensfaktoren zu entwickeln und<br />

in Angeboten umzusetzen. Sie beschäftigt sich darüber hinaus mit der Frage, wie sie einen<br />

Beitrag zu mehr Chancengerechtigkeit von Kindern und Jugendlichen leisten kann.<br />

Ein Anknüpfungspunkt für die Offene Arbeit ist das Thema Gesundheit. Der D-Hof für Kinder<br />

und Jugendliche in Aachen hat sich diesem Thema angenommen und führt das vom LVR<br />

geförderte Projekt »Glückskeks« zur gesunden und ausgewogenen Ernährung mit Kindern,<br />

Teenies und ihren Familien durch.<br />

Die Offene Tür D-Hof ist einer von drei D-Hof-Standorten und befindet sich in einem Brennpunktstadtteil<br />

Aachens. Hier wächst inzwischen jedes zweite Kind in Armut auf. Damit liegt die<br />

Zahl der von Armut betroffenen Kinder im Driescher Hof (D-Hof) weit über dem Bundesdurchschnitt.<br />

Zielgruppe des Projekts sind Kinder und Teenies im Alter von sechs bis vierzehn Jahren und<br />

ihre Familien.<br />

»oREGANo IST GUT!«<br />

Enrico (10) ist heute ein sehr stolzer kleiner Junge, denn heute verteidigt er die echt italienische<br />

Pizzabäckerehre – sein Vater hatte früher selber einmal eine Pizzeria. »Oregano ist<br />

gut!«, sagt der Zehnjährige und streut eine Portion auf die kleinen Teigklöße, die gerade in<br />

Form von Ciabattini in den Ofen kommen.<br />

Im D-Hof für Kinder und Jugendliche geht es nicht nur um ein leckeres Essen. Die Kinderund<br />

Jugendeinrichtung stimmt ihr Programm auf die akuten Bedarfe ihrer Kinder und<br />

Jugendlichen ab. Und diese haben in Sachen gesundes Essen und gesunde Ernährung vielfach<br />

kaum mehr wirksame Vorbilder oder Menschen, die ihnen regelmäßig und fest in den Alltag<br />

integriert zeigen können, wie das funktioniert – gesunde Lebenskultur.<br />

Um zu gewährleisten, dass das Projekt Glückskeks nachhaltig Wellen schlägt, werden nicht<br />

nur alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Einrichtung mit einbezogen, sondern auch die<br />

Familien der Kinder. So handelt es sich beim Glückskeks um ein interkulturelles Mehrgenerationenprojekt,<br />

das aufbaut auf dem kulinarischen und damit kulturellen Wissen mehrerer<br />

Generationen. Jeder darf sein Lieblings-Kochrezept einbringen und zwar so, dass es allen<br />

schmeckt – allen voran den Kindern. Ganz nebenbei stellt sich ein Effekt ein, den Kindheitsund<br />

Armutsforschung als wesentlichen Schutz vor den Auswirkungen von Armut und Benachteiligung<br />

begreift: Beziehungen auf der Basis von Anerkennung, Wertschätzung und gegenseitigem<br />

Respekt.<br />

LERNEN MIT GENUSS<br />

Ein zentrales Risiko, das eng mit Armut einhergeht, ist das einer gefährdeten Gesundheit.<br />

Kinder, die in Armut aufwachsen, haben in der Regel eine schlechtere Ernährung als gleichaltrige<br />

Kinder aus Familien mit einem höheren Wohlstandsniveau. Zahlreiche Untersuchungen<br />

zum Zusammenhang zwischen sozialer Lage und dem Gesundheitszustand kommen zu dem<br />

Schluss, dass sich die psychische und physische Gesundheit sowie das Wohlbefinden von in<br />

sozialer Armut lebenden Kindern in erschreckendem Maße verschlechtern.

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