Kleider machen Leute... und auch Unternehmen - Die ...
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20 <strong>Die</strong> Post Nr.6/2000 Aktuell<br />
Das Post Swiss Team an der Tour de Romandie ...<br />
Hochs <strong>und</strong> Tiefs,<br />
doch insgesamt gute Leistungen<br />
Dirk Müller vom Post Swiss Team legte an<br />
der diesjährigen «Tour de Romandie» vom<br />
2. bis 7. Mai einen ausgezeichneten Start<br />
hin: Im 6,5 km langen Prologzeitfahren in<br />
Locarno verlor der Deutsche lediglich<br />
13 Sek<strong>und</strong>en auf den Sieger Paolo Savoldelli<br />
(I). Damit stellte der 27-Jährige seine<br />
Zeitfahrer-Qualitäten einmal mehr unter<br />
Beweis. Bereits vor zwei Jahren gelang<br />
Müller ein Sieg im Prolog zur Bayern-<br />
R<strong>und</strong>fahrt. Weniger r<strong>und</strong> im Prolog-Zeitfahren<br />
lief es hingegen Bruno Boscardin,<br />
dem ebenfalls ein gutes Resultat zugetraut<br />
worden war. Der Genfer beklagte sich über<br />
mangelnde Kraft in den Beinen <strong>und</strong> verlor<br />
als 29. 22 Sek<strong>und</strong>en auf Savoldelli. Dennoch<br />
wurde er von Sportdirektor Serge<br />
Demierre auf den kommenden Etappen als<br />
Joker eingesetzt. Und Bruno Boscardin<br />
revanchierte sich sodann Im Zeitfahren<br />
von Orbe ja auf eindrückliche Weise.<br />
Nach den guten Leistungen der ersten zwei<br />
Tourtagen (bei der1. Etappe von Locarno<br />
nach Le Bouveret erreichte das Post Swiss<br />
Team in der Teamwertung den dritten<br />
Tagesrang) kam es auf der 2. Etappe<br />
(Montreux–La Chaux-de-Fonds) zu einem<br />
Einbruch: Dirk Müller, bisher als Gesamtfünfter<br />
klassiert, fiel im Zwischenklassement<br />
auf den 99. Platz zurück. Und <strong>auch</strong><br />
Bruno Boscardin handelte sich erneut<br />
einen beträchtlichen Rückstand ein. So<br />
ruhten alle Hoffnungen, mit der Weltspitze<br />
mitzuhalten, auf dem Post-Swiss-Team-<br />
Nachwuchs. Und der Nachwuchs enttäuschte<br />
nicht: Marcel Strauss <strong>und</strong> Christian<br />
Poos erreichten das Ziel in La Chauxde-Fonds<br />
im Feld, nur sechs Sek<strong>und</strong>en<br />
hinter Etappensieger Laurent Dufaux.<br />
Doch die Antwort von Boscardin kam<br />
postwendend: Im Zeitfahren über 24,3 km<br />
auf der 3. Etappe verpasste er den dritten<br />
Platz lediglich um 11 Sek<strong>und</strong>en <strong>und</strong> klassierte<br />
sich als hervorragender Fünfter.<br />
Aber <strong>auch</strong> Marcel Strauss gelang mit<br />
Platz 32 wiederum ein bemerkenswertes<br />
Resultat.<br />
Auf der 4. Etappe, der sogenannten<br />
Königsetappe mit 164 km Länge <strong>und</strong><br />
3300 Höhenmetern, bewies das Post Swiss<br />
Team mit seiner initiativen <strong>und</strong> offensiven<br />
Fahrweise, dass es zu Recht einen Startplatz<br />
an der Tour de Romandie verdient<br />
hatte: Wie an der Teamsitzung besprochen,<br />
Eine Ausstellung des Museums für Kommunikation <strong>und</strong> dem Forum für Medien <strong>und</strong> Gestaltung<br />
Jeder Medienwechsel löste <strong>und</strong> löst noch<br />
heute sowohl Hoffnungen wie Ängste aus.<br />
Den Visionen wird oft mit Euphorie, deren<br />
Umsetzung <strong>und</strong> Ausführung in die Praxis<br />
aber mit Skepsis <strong>und</strong> Ablehung begegnet.<br />
Wieso wir Menschen immer wieder<br />
Zukunftsvorstellungen produzieren, dazu<br />
griffen Dirk Müller <strong>und</strong> Christian Sidler<br />
auf den ersten Metern an <strong>und</strong> überraschten<br />
damit ihre Gegner. Doch die zwei Ausreisser<br />
wurden nach der Abfahrt vom Col<br />
de la Croix wieder vom Feld eingeholt <strong>und</strong><br />
schliesslich überholt.<br />
Doch die Pöstler zeigten sich bis zum<br />
Schluss kämpferisch: Auf der Schlussetappe,<br />
zwischen Aigle <strong>und</strong> Genf, befand<br />
sich mit Bruno Boscardin wiederum ein<br />
Post-Swiss-Team-Fahrer an der Spitze.<br />
Aber beim letzten Sprint war Italiens<br />
Supersprinter Mario Cipollini einmal<br />
mehr nicht zu schlagen. Bruno Boscardin<br />
holte sich vor seinem Heimpublikum den<br />
bravourösen achten Rang.<br />
Im Schlussklassement klassierte sich<br />
Marcel Strauss mit dem 37. Rang als<br />
bester Post-Swiss-Team-Fahrer vor Bruno<br />
Boscardin auf dem 51. <strong>und</strong> Dirk Müller auf<br />
dem 83. Platz. <strong>Die</strong> guten Leistungen der<br />
Post-Swiss-Team-Fahrer an der «Tour de<br />
Romandie» spiegelten sich <strong>auch</strong> in den<br />
Spezialklassementen: Im Bergpreisklassement<br />
belegten Dirk Müller <strong>und</strong> Christian<br />
Sidler die Plätze zwei <strong>und</strong> drei, in der<br />
Wertung der besten Jungprofis klassierte<br />
sich Marcel Strauss auf dem fünften<br />
Rang. (sg)<br />
If ...Wunschwelten der Kommunikation<br />
Immer schneller, immer weiter, immer besser:<br />
Visionen <strong>und</strong> Utopien gehören zum<br />
Menschen wie Wasser <strong>und</strong> Brot. So <strong>auch</strong> im<br />
Bereich Kommunikation.<br />
Das Museum für Kommunikation zeigt in<br />
Zusammenarbeit mit dem «Forum für Medien<br />
<strong>und</strong> Gestaltung» im Kornhaus Bern<br />
eine Sonderausstellung über Visionen zur<br />
Kommunikation im Zeitraum zwischen<br />
1850 bis 2050: Einst utopische Vorstellungen,<br />
jetzt längst verwirklicht <strong>und</strong> solche,<br />
die in naher Zukunft zum Alltag gehören<br />
werden.<br />
Bevor am 13. Juni<br />
die Tour de Suisse<br />
beginnt, standen<br />
die Post Swiss<br />
Team-Fahrer u.a.<br />
an der Tour de<br />
Romandie (im Bild<br />
links Dirk Müller<br />
im Zeitfahren von<br />
Orbe), in Gippingen<br />
<strong>und</strong> an der<br />
Berner R<strong>und</strong>fahrt<br />
im Einsatz.<br />
bietet die Ausstellung verschiedene Denkanstösse.<br />
Der Fokus liegt auf utopischen<br />
Vorstellungen über die Kommunikation zu<br />
Wasser, zu Lande <strong>und</strong> in der Luft. «Vieles<br />
von dem, was Tüftler aller Zeiten ausgebrütet<br />
haben <strong>und</strong> anfänglich noch als Hirngespinst<br />
belächelt wurde, hat sich für die<br />
nachfolgenden Generationen in Selbstverständliches<br />
verwandelt, besonders in der<br />
Kommunikation», erklärt Ausstellungsprojektleiter<br />
Kurt Stadelmann vom Museum<br />
für Kommunikation.<br />
Im Zentrum der Ausstellung steht<br />
nicht die Technik, sondern die Vorstellungskraft<br />
des kommunizierenden Menschen,<br />
die den technischen Möglichkeiten<br />
oft weit voraus ist. Zu sehen sind unter anderem<br />
frühe «Wunschmaschinen» wie die<br />
«analytical machine» von Babbage, das<br />
Faxgerät von Pater A. Tschopp aus Einsiedeln<br />
aus dem Jahre 1849/50 <strong>und</strong> eine<br />
So sah man die<br />
Vision eines vernetztenKlassenzimmers<br />
um 1900<br />
für das Jahr 2000<br />
voraus. Wie es in<br />
Wirklichkeit vernetzt<br />
ist, wissen<br />
wir heute. Das<br />
Bild stammt aus<br />
dem Maison<br />
d’Ailleurs, Yverdon-les-Bains.<br />
Foto: Ana Morell<br />
Sprechmaschine des Dr. Marage aus der<br />
Jahrh<strong>und</strong>ertwende. <strong>Die</strong> Gestaltungsidee<br />
basiert auf einer Flugreise durch fünf<br />
«Zeitinseln». <strong>Die</strong> Besucherinnen <strong>und</strong><br />
Besucher betreten als fiktive Fluggäste<br />
durch einen «Check-in» die Ausstellung<br />
<strong>und</strong> bewegen sich von Insel zu Insel aus<br />
der Vergangenheit in die Zukunft. «Sie<br />
können sich spielerisch an die Zukunft gewöhnen»,<br />
schildert Kurt Stadelmann die<br />
Möglichkeiten: «Das Gerät ‹Fingertip›<br />
identifiziert z. B. Fingerabdrücke für<br />
Zutrittsberechtigungen <strong>und</strong> digitale Unterschriften,<br />
ein spezieller Computer erkennt<br />
<strong>und</strong> interpretiert Gesten <strong>und</strong> eine<br />
neuartige «Schulwand» setzt die Bewegung<br />
des Zeigefingers in Bilder um.» Auf<br />
der Insel 2000 dominiert jedenfalls der<br />
Computer, in dem alle Medien zu einem<br />
«Mega Medium» verschmelzen, das bestimmend<br />
sein wird für die letzte Station,<br />
die Insel 2050, auf der ein Ausblick in<br />
unsere Zukunft gewagt wird.<br />
Foto: Masato Yokoyama<br />
... <strong>und</strong> an der Berner R<strong>und</strong>fahrt<br />
Sieg knapp verpasst<br />
Um ein Haar wäre dem Post Swiss Team<br />
an der Berner R<strong>und</strong>fahrt vom 14. Mai<br />
der bisher grösste Coup der laufenden<br />
Saison geglückt: Marcel Strauss (im<br />
Bild oben links) schien nach seinem<br />
Angriff zwei Kilometer vor dem Ziel in<br />
Bern wie der sichere Sieger auszusehen,<br />
als ihn 10 Meter vor dem Zielstrich –<br />
nach einer Flucht von 130 km – die Kräfte<br />
verliessen <strong>und</strong> der Ostschweizer von<br />
drei ehemaligen Fluchtkollegen wieder<br />
eingeholt wurde. Nutzniesser war der<br />
Schweizer Lukas Zumsteg vom Phonak-<br />
Team, der Strauss auf den zweiten Platz<br />
verwies. «Ich habe einen sicher geglaubten<br />
Sieg aus den Händen gegeben»,<br />
so der etwas enttäuschte Marcel<br />
Strauss nach dem Rennen. Gerne hätte<br />
er natürlich am Sitz des Hauptsponsors,<br />
der Schweizerischen Post, das oberste<br />
Podesttreppchen bestiegen.<br />
<strong>Die</strong> Vorentscheidung in diesem Rennen<br />
der UCI-Kategorie 1.3 fiel bereits nach<br />
20 km im ersten Aufstieg zum Frienisberg,<br />
als sich neben Strauss acht weitere<br />
Fahrer vom Feld absetzen konnten.<br />
Bis zur Schlussphase wurde die Spit-<br />
Prototyp der<br />
ersten Computer-Maus.<br />
Heinz Nixdorf<br />
Museumsforum<br />
Paderborn.<br />
Begleitpublikation. Zur Sonderausstellung<br />
erscheint eine aussergewöhnliche<br />
Publikation. Das Buch bietet eine Auseinandersetzung<br />
zwischen Vergangenheit <strong>und</strong><br />
Zukunft <strong>und</strong> gibt Einblicke in utopische<br />
Vorstellungen, Visionen <strong>und</strong> Phantasien<br />
des 19. <strong>und</strong> 20. Jahrh<strong>und</strong>erts aus dem<br />
Bereich der Kommunikation. <strong>Die</strong> Publikation<br />
stellt inhaltlich <strong>und</strong> gestalterisch Bezüge<br />
her zu aktuellen, durch Hyperlinks<br />
geprägte Lesegewohnheiten. Das Buch<br />
aus dem Chronos Verlag Zürich mit<br />
130 Abbildungen, herausgegeben vom<br />
Museum für Kommunikation kostet<br />
Fr. 58.– (während der Ausstellung Fr. 48.–).<br />
zengruppe auf vier Fahrer reduziert. Mit<br />
seinem Angriff kurz vor dem Ziel wollte<br />
Strauss, dessen Stärken nicht im<br />
Sprint liegen, einer gemeinsamen Zielankunft<br />
zuvorkommen.<br />
Nicht ins Ziel gekommen ist Pechvogel<br />
Bruno Boscardin. Der Genfer, an der<br />
Tour de Romandie noch einer der stärksten<br />
Fahrer des Post Swiss Teams,<br />
wurde in der Vorwoche von einer Biene<br />
gestochen <strong>und</strong> musste infolge allergischer<br />
Reaktionen einen Tag im Spital<br />
verbringen. (hf)<br />
Resultate<br />
1. Lukas Zumsteg (Phonak) 3:52:17<br />
(40,963 km/h)<br />
2. Marcel Strauss (Post Swiss Team)<br />
3. Christian Weber (Kia-Villiger),<br />
beide gleiche Zeit<br />
Ferner:<br />
13. Mathias Braun 2:57<br />
21. Martin Cotar, gleiche Zeit<br />
23. Reto Bergmann 3:02<br />
25. Christian Heule 8:37<br />
26. Pierre Ackermann, gleiche Zeit.<br />
Rahmenprogramm. Das Forum für<br />
Medien <strong>und</strong> Gestaltung organisiert<br />
während der Ausstellung, die noch bis am<br />
30. Juli zu sehen ist, ein hochkarätiges<br />
Rahmenprogramm.<br />
Text: Hans-Ulrich Friedli<br />
Bilder: Museum für Kommunikation Bern<br />
Kommunikation der Zukunft.<br />
Illustration Michael Husmann.<br />
Der Eintritt kostet Fr. 12.–/10.–. «RailAway» der SBB bietet 20% Vergünstigung auf<br />
Bahnfahrt, Transfer <strong>und</strong> Eintritt in die Ausstellung sowie ins Museum für Kommunikation.<br />
Das Spezialangebot ist an den meisten Bahnhöfen erhältlich.<br />
<strong>Die</strong> Ausstellung ist geöffnet jeweils von Di – Fr 10 – 19 Uhr, Sa + So + Pfingstmontag<br />
von 10 – 17 Uhr (Pfingstsonntag geschlossen).<br />
Nähere Auskünfte erhalten Sie über Tel. Nr. 031 357 55 55 oder www.mfk.ch<br />
Foto: Adrian Moser