Ernährung und Gesundheit - UKSH Universitätsklinikum Schleswig ...
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Rubrik<br />
Ausgabe Oktober 2011<br />
Das Magazin des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />
<strong>Ernährung</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit
www. .de<br />
Kooperationspartner<br />
von
Editorial<br />
(v.l.) Prof. Dr. Jens Scholz: Vorstandsvorsitzender, Christa Meyer: Vorstand für Krankenpflege <strong>und</strong> Patientenservice, Peter Pansegrau: Kaufmännischer Vorstand<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
doppelt hält besser: nach dem fraktionsübergreifenden<br />
Beschluss des<br />
<strong>Schleswig</strong>-Holsteinischen Landtages<br />
im Jahr 2009 haben Kabinett <strong>und</strong><br />
Parlament jetzt den Weg freigemacht,<br />
damit wir das Klinikum der Zukunft<br />
bauen können. Die universitätsmedizinische<br />
Ges<strong>und</strong>heitsversorgung<br />
unserer Patientinnen <strong>und</strong> Patienten<br />
bleibt dabei in öffentlicher Hand. Über<br />
diese Entscheidung sind wir froh. Bei<br />
der dringend notwendigen Umsetzung<br />
des baulichen Masterplans<br />
werden private Investoren ihr Kapital<br />
<strong>und</strong> Know-how einfließen lassen.<br />
Die Landesregierung hat damit die<br />
Weichen für die Zukunftssicherung<br />
unseres <strong>UKSH</strong> gestellt. Bis zum Baubeginn<br />
im Jahr 2014 stellt das Land<br />
weiterhin Mittel aus der Hochschulförderung<br />
für die Modernisierung der<br />
Gebäude der Krankenversorgung<br />
sowie der Forschung <strong>und</strong> Lehre zur<br />
Verfügung. Dies sind hervorragende<br />
Perspektiven für alle, die der Medizin<br />
unseres <strong>UKSH</strong> bedürfen – <strong>und</strong> für<br />
alle, die in unserem <strong>UKSH</strong> arbeiten.<br />
Wir fühlen mit den Menschen,<br />
die ihre Hoffnung auf Heilung in die<br />
Partikeltherapie gesetzt haben. Für<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
weltweit gibt es mehr Menschen<br />
mit Übergewicht als Menschen mit<br />
chronischem Hunger. Auch hierzulande<br />
geht der Trend in Richtung<br />
Übergewicht – inzwischen gilt<br />
jeder fünfte Deutsche als adipös.<br />
Dies zieht ein höheres Krankheitsrisiko<br />
nach sich: Das Spektrum<br />
reicht von Bluthochdruck, Herzinfarkt<br />
<strong>und</strong> Diabetes bis hin zu einer<br />
Vielzahl von Krebserkrankungen<br />
sowie Stoffwechselstörungen,<br />
Schlaganfall <strong>und</strong> Atemproblemen,<br />
unsere Ärzte <strong>und</strong> Pflegekräfte ist es<br />
enttäuschend, dass die Entwicklung<br />
dieser Technologie an der Realität<br />
scheitern musste. Dennoch können<br />
wir den onkologischen Patienten in<br />
unserem Land eine gute Nachricht<br />
mitteilen: Auf unserem Campus Kiel<br />
entsteht jetzt ein außergewöhnliches<br />
Comprehensive Cancer Center<br />
(Krebszentrum), dass das gesamte<br />
Spektrum der konventionellen<br />
Strahlentherapie in einer modernen<br />
Atmosphäre abbilden wird. Darauf<br />
konzentrieren wir jetzt unsere Kräfte.<br />
Ihr Vorstand<br />
Arthrose oder Unfruchtbarkeit.<br />
Aber nicht nur der Körper, auch<br />
die Seele leidet. Auch besteht die<br />
Gefahr, in eine Depression zu verfallen.<br />
Betroffen sind immer mehr<br />
die Kinder. Gr<strong>und</strong> genug für die<br />
Spezialisten unseres <strong>UKSH</strong>, sich<br />
verstärkt auf Vorsorge <strong>und</strong> Heilung<br />
dieser Volkskrankheit zu konzentrieren.<br />
Ihr Oliver Grieve<br />
Pressesprecher<br />
3
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Inhalt<br />
Bei Schmerzen in den Beinen<br />
ist Vorsicht geboten<br />
Seite 16<br />
Editorial 03<br />
Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />
<strong>Ernährung</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />
Adipositas – Kampf um jedes Kilo 06<br />
Ges<strong>und</strong>e <strong>Ernährung</strong> <strong>und</strong> regelmäßige Bewegung:<br />
Basis einer jeden Diabetestherapie 09<br />
Zehn Regeln für ges<strong>und</strong>e <strong>Ernährung</strong> 11<br />
Große Fortschritte in der Schulterchirurgie 12<br />
Das Krebsrisiko durch Impfungen senken 15<br />
Bei Schmerzen in den Beinen<br />
ist Vorsicht geboten 16<br />
Eierstockkrebs:<br />
Der Erfolg ist abhängig von der Therapiequalität 19<br />
Wenn der Nervus Medianus sich bedrängt fühlt 21<br />
Kieler Hornhautbank feiert 20-jähriges Bestehen 23<br />
Erstes Gerinnungszentrum in <strong>Schleswig</strong>-Holstein 24<br />
Pflege<br />
Solidarität in der EHEC-Krise 25<br />
Porträt<br />
Fasziniert von der Feuerwehr 27<br />
Die Arbeit als Psychologin gibt ihr Kraft 29<br />
Blickpunkt<br />
Erstversorgung von Notfallpatienten<br />
auf höchstem Niveau 30<br />
Ein Haus für die Ges<strong>und</strong>heitsforschung 33<br />
Individuelle Betreuung für unheilbar<br />
kranke Patienten 34<br />
Erstversorgung von Notfallpatienten<br />
auf höchstem Niveau<br />
Seite 30<br />
Blickpunkt<br />
Schlanke Strukturen: bessere Wirtschaftlichkeit<br />
zur Sicherung der Zukunft<br />
Seite 36<br />
Schlanke Strukturen: Bessere Wirtschaftlichkeit<br />
zur Sicherung der Zukunft 36<br />
Dienstleister für alle medizinischen<br />
<strong>und</strong> administrativen Bereiche des <strong>UKSH</strong> 38<br />
Nachhaltig in die Zukunft investieren 40<br />
Von der Theorie in die Praxis 43<br />
Nachrichten<br />
Einziger intraoperativer MRT in Norddeutschland 18<br />
Meniskus-Implantate:<br />
Ersatz für Stoßdämpfer im Knie 20<br />
Wissenschaftspreis für Kieler Team<br />
um Prof. Regina Fölster-Holst 22<br />
Erste Professur für Forschung <strong>und</strong> Lehre<br />
in der Pflege 26<br />
Buchvorstellung 44<br />
Unterstützung für Eltern <strong>und</strong> Neugeborene 45<br />
Auszeichnung 45<br />
Innovation Award 45<br />
Herzklappenbank vermittelt<br />
menschliche Herzklappen 46<br />
<strong>UKSH</strong> Gesellschaft für IT Services mbH<br />
bildet erstmals aus 46<br />
Eindrücke vom ersten<br />
<strong>UKSH</strong>-Sommerfest „Familientreffen“ 47<br />
Ges<strong>und</strong>heitsmanagement in der<br />
Service GmbH: Neue Angebote 48<br />
Neue Adresse für Lob + Kritik 48<br />
Jubilare 49<br />
Rätsel 50<br />
Impressum:<br />
Herausgeber: <strong>UKSH</strong> | Redaktionelle Gesamtleitung V.i.S.d.P.: Oliver Grieve (og) | Bilder: S. 6, 7, 9, 11, 24, 36, 38, 40, 42 © fotolia.com<br />
Ständige redaktionelle Mitarbeiter: Anette Cornils (ac), Marlis Müller-Frommeyer (mmf), Bettina Krohn (bk), Guido Weinberger (gw)<br />
Grafik <strong>und</strong> Titelbild: Martin Bergmann (www.dreiviertel11.de), Guido Weinberger | Anzeigenverwaltung: IPV GmbH (www.ipv-medien.de)<br />
5
6<br />
Auch viele Kinder <strong>und</strong> Jugendliche sind übergewichtig. Zu wenig Bewegung<br />
<strong>und</strong> unges<strong>und</strong>e <strong>Ernährung</strong> fördern die Gewichtszunahme.
Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />
Adipositas<br />
Kampf um jedes Kilo<br />
In Deutschland leidet jeder fünfte Bürger an einer krankhaften Fettleibigkeit<br />
(Adipositas). Das ist eindeutig zu viel. Deshalb haben die Experten des <strong>UKSH</strong><br />
umfassende Maßnahmen eingeleitet. Am Campus Kiel ist eine interdisziplinäre<br />
Adipositas-Ambulanz eingerichtet worden.<br />
In den heutigen Industriegesellschaften<br />
stellt Übergewicht ein<br />
zunehmendes <strong>und</strong> gravierendes<br />
ges<strong>und</strong>heitliches Problem dar. In<br />
Deutschland sind fast 50 Prozent<br />
der Erwachsenen übergewichtig.<br />
Bei etwa 20 Prozent erreicht das<br />
Übergewicht krankhafte Ausmaße,<br />
wobei man in diesem Falle von<br />
Adipositas spricht. Allein in Kiel sind<br />
somit r<strong>und</strong> 40.000 Menschen von<br />
Adipositas betroffen.<br />
Die Zahl der übergewichtigen Kinder<br />
<strong>und</strong> Jugendlichen zeigt ebenfalls<br />
eine zunehmende Tendenz <strong>und</strong><br />
liegt aktuell bei etwa 15 Prozent.<br />
Stark übergewichtige Menschen<br />
sind nicht nur im täglichen Leben<br />
beeinträchtigt <strong>und</strong> zum Teil sozial<br />
isoliert, sondern sie können unter<br />
Folgeerkrankungen wie Diabetes<br />
mellitus, Bluthochdruck <strong>und</strong> Fettstoffwechselstörungen<br />
leiden. Bei<br />
jungen übergewichtigen Frauen tritt<br />
zudem gehäuft das so genannte<br />
Polyzystische Ovar-Syndrom auf,<br />
das zu unerfülltem Kinderwunsch<br />
führen kann.<br />
„Wir sprechen von Übergewicht bei<br />
einem Body-Mass-Index (BMI) von<br />
25 bis 30, von Adipositas, wenn er<br />
einen Wert von 30 überschreitet.<br />
Aber bereits ab einem Wert von 25<br />
können Folgeerkrankungen auftreten“,<br />
sagt Prof. Dr. Matthias Laudes,<br />
der die neue Professur für Klinische<br />
<strong>Ernährung</strong>smedizin am Campus<br />
Kiel inne hat. Der BMI errechnet<br />
sich aus dem Körpergewicht in<br />
Kilogramm dividiert durch das Quadrat<br />
der Körpergröße. Mit dieser<br />
einfachen Formel kann jeder seinen<br />
persönlichen BMI berechnen.<br />
Da Adipositas als chronische Krankheit<br />
eingestuft wird, die behandelt<br />
werden kann <strong>und</strong> muss, ist in Kiel in<br />
der Klinik für Innere Medizin I unter<br />
Leitung von Klinikdirektor Prof. Dr.<br />
Stefan Schreiber eine Ambulanz für<br />
Adipositas eingerichtet worden. „Wir<br />
stützen uns auf neue Forschungsergebnisse.<br />
Danach sind <strong>Ernährung</strong>s-<br />
<strong>und</strong> Lebensgewohnheiten zwar von<br />
entscheidender Bedeutung für die<br />
Entwicklung einer Adipositas, doch<br />
genetische Faktoren spielen dabei<br />
auch eine große Rolle. Man geht<br />
sogar davon aus, dass krankhaftes<br />
Übergewicht mit bis zu 50 Prozent<br />
genetisch bedingt ist. Dabei liegen<br />
die meisten genetischen Veränderungen<br />
nicht etwa im Fettgewebe,<br />
sondern in der Appetitregulation des<br />
Gehirns“, erklärt Prof. Dr. Laudes,<br />
Leiter der Ambulanz. Und genau<br />
hier setzt die Therapie ein, die in<br />
der neuen Adipositas-Ambulanz<br />
angeboten wird.<br />
Damit die Patienten ein „Umdenken“<br />
ihres Essverhaltens erlernen,<br />
ist eine längere Therapie notwendig.<br />
Dabei werden unterschiedliche<br />
Ansätze kombiniert, die helfen, den<br />
Appetit zu regulieren <strong>und</strong> das Verhalten<br />
zu ändern. „Im ersten Schritt<br />
helfen wir den Patienten unter<br />
Aufsicht abzunehmen. Dabei wenden<br />
wir ernährungsmedizinische,<br />
verhaltensmodifizierende sowie<br />
bewegungstherapeutische Maßnahmen<br />
an“, erklärt Laudes.<br />
Die Therapieprogramme dauern<br />
insgesamt sechs bis zwölf Monate.<br />
Aber auch nach ihrem Abschluss<br />
sollte sich der Patient regelmäßig in<br />
der Sprechst<strong>und</strong>e vorstellen, damit<br />
die aktuellen Gewichtsverläufe langfristig<br />
der jeweiligen Lebenssituation<br />
angepasst werden können. Die<br />
Adipositas-Ambulanz ist interdisziplinär<br />
zusammengesetzt. Bei besonderen<br />
Fällen können in Zusammenarbeit<br />
mit der Klinik für Allgemeine<br />
Chirurgie <strong>und</strong> Thoraxchirurgie am<br />
7
8<br />
Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />
Prof. Dr. Matthias Laudes<br />
Eingeb<strong>und</strong>en in die Behandlung<br />
von Adipositas <strong>und</strong> Fettstoffwechselstörungen<br />
am Campus Kiel sind<br />
insgesamt zehn Diätassistenten.<br />
Das Hauptaugenmerk der Aufgaben<br />
von Diätassistenten gilt der <strong>Ernährung</strong><br />
des Kranken <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>en.<br />
Sie planen <strong>und</strong> erstellen Diätpläne,<br />
berechnen wissenschaftlich anerkannte<br />
Diätformen, stellen sie her<br />
<strong>und</strong> wirken so bei Prävention <strong>und</strong><br />
Campus Kiel unter Leitung von Prof.<br />
Dr. Thomas Becker verschiedene<br />
chirurgische Eingriffe angewandt<br />
werden. Dabei wird die Wahl des<br />
operativen Verfahrens den individuellen<br />
Gegebenheiten des Patienten<br />
angepasst.<br />
Neben der Behandlung der Adipositas<br />
nimmt die Forschung einen hohen<br />
Stellenwert ein. Das Exzellenzcluster<br />
für Entzündungsforschung in<br />
Kiel ist an einem Forschungsprojekt<br />
beteiligt, das nachweisen soll, dass<br />
der Diabetes mellitus zumindest<br />
teilweise eine Entzündungskrankheit<br />
ist. Daneben versucht Prof. Dr.<br />
Laudes, der von der Universitäts-<br />
Therapie von Krankheiten mit. Des<br />
Weiteren übernehmen sie die Speisenendkontrolle<br />
in der Zentralküche,<br />
die Durchführung <strong>und</strong> Kontrolle der<br />
PC-gestützten Speisenerfassung<br />
<strong>und</strong> führen auf Anordnung der Ärzte<br />
<strong>Ernährung</strong>sberatungen durch.<br />
„Wir arbeiten schon lange mit<br />
übergewichtigen Patienten. Mit der<br />
neuen Ambulanz werden noch mehr<br />
Patienten mit Adipositas oder einer<br />
Fettstoffwechselerkrankung auf<br />
uns zukommen“, sagt Ute Settgast.<br />
Sie ist seit 1993 Diätassistentin am<br />
Campus Kiel. In der <strong>Ernährung</strong>sberatung<br />
von übergewichtigen<br />
Patienten führen Ute Settgast <strong>und</strong><br />
ihre Kollegen zunächst eine <strong>Ernährung</strong>sanamnese<br />
durch, aus der sich<br />
Rückschlüsse auf das Ess- <strong>und</strong><br />
<strong>Ernährung</strong>sverhalten ziehen lassen.<br />
Es werden individuelle <strong>Ernährung</strong>spläne<br />
erstellt <strong>und</strong> es wird gemeinsam<br />
daran gearbeitet, ungünstige<br />
Essgewohnheiten zu verändern.<br />
Auch wer nicht an Adipositas leidet,<br />
sollte sich die Ratschläge der<br />
Diätassistentin zu Herzen nehmen:<br />
klinik in Köln nach Kiel wechselte,<br />
im Rahmen des BMBF-Projektes<br />
„Food Chain Plus“ zusammen mit<br />
Kollegen der Agrar- <strong>und</strong> <strong>Ernährung</strong>swissenschaftlichen<br />
Fakultät in Kiel<br />
<strong>Ernährung</strong>smuster <strong>und</strong> funktionelle<br />
Nahrungsmittel zu identifizieren, die<br />
entzündungshemmende Wirkungen<br />
entfalten.<br />
Bettina Krohn<br />
Diätassistenten geben Ratschläge zur ges<strong>und</strong>en <strong>Ernährung</strong><br />
Diätassistentin Ute Settgast<br />
Weitere Informationen:<br />
Klinik für Innere Medizin I<br />
Campus Kiel<br />
Adipositas-Sprechst<strong>und</strong>e:<br />
Tel.: 0431 597- 51 51<br />
Herzkreislauferkrankungen gehören<br />
zu den häufigsten Todesursachen<br />
in Deutschland. Rauchen, übermäßiger<br />
Alkoholkonsum, unges<strong>und</strong>e<br />
<strong>Ernährung</strong>, Bewegungsmangel sowie<br />
Stress <strong>und</strong> seelische Probleme<br />
fördern die Erkrankungen.<br />
Ges<strong>und</strong> ist die <strong>Ernährung</strong> nach<br />
der klassischen <strong>Ernährung</strong>spyramide.<br />
Diese zeigt an, in welchem<br />
Mengenverhältnis verschiedene<br />
Nahrungsmittel gegessen werden<br />
sollten. Das F<strong>und</strong>ament bilden<br />
Getränke, vor allem Wasser, denn<br />
viel trinken ist wichtig. Die einzelnen<br />
Bausteine werden immer schmaler.<br />
Auf den Getränken stehen als Basis<br />
Gemüse <strong>und</strong> Obst, gefolgt von<br />
Brot, Kartoffeln, Reis <strong>und</strong> Nudeln.<br />
Darüber Milch <strong>und</strong> Milchprodukte,<br />
daneben Eier, Fisch, Fleisch. In der<br />
Spitze der <strong>Ernährung</strong>spyramide finden<br />
Süßigkeiten, Salzgebäck, Fette<br />
<strong>und</strong> Öle Platz. Der Tipp der Diätassistentin:<br />
„Fünfmal täglich Gemüse<br />
<strong>und</strong> Obst ist das Beste, was Sie für<br />
Ihre Ges<strong>und</strong>heit tun können.“<br />
Bettina Krohn
Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />
Ges<strong>und</strong>e <strong>Ernährung</strong> <strong>und</strong> regelmäßige Bewegung:<br />
Basis einer jeden Diabetestherapie<br />
Diabetes mellitus gilt mittlerweile als eine der größten Volkskrankheiten. Weltweit<br />
sind r<strong>und</strong> 285 Millionen Menschen davon betroffen, in Deutschland etwa sieben<br />
Millionen – Tendenz steigend. Ges<strong>und</strong>e <strong>Ernährung</strong> <strong>und</strong> regelmäßige Bewegung<br />
spielen mehr denn je eine entscheidende Rolle bei der Therapie.<br />
PD Dr. Morten Schütt <strong>und</strong> Dr. Sebastian<br />
Schmid, Fotos: <strong>UKSH</strong> / Natalie Kriwy<br />
Über 90 Prozent der Fälle sind auf<br />
den sogenannten Typ 2 Diabetes<br />
zurückzuführen. Früher nannte man<br />
ihn Altersdiabetes, weil meistens<br />
ältere Menschen darunter litten.<br />
Heute ist der Typ 2 Diabetes in allen<br />
Altersklassen vertreten. Jährlich gibt<br />
es in Deutschland etwa 300.000<br />
Neuerkrankungen.<br />
Menschen mit einem Typ 2 Diabetes<br />
haben vor allem ein hohes Risiko<br />
für Erkrankungen der Gefäße,<br />
wie beispielsweise einen Herzinfarkt,<br />
Schlaganfall oder eine Verschlechterung<br />
der Nierenfunktion. In<br />
diesem Zusammenhang ist der Anteil<br />
an Menschen mit einem Diabetes,<br />
die in Krankenhäusern behandelt<br />
werden, in den letzten Jahren<br />
stetig gestiegen. In der Medizinischen<br />
Klinik I am Campus Lübeck<br />
werden jedes Jahr über 1.700 Patienten<br />
stationär behandelt, die auch<br />
an einem Typ 2 Diabetes leiden,<br />
berichtet Privatdozent Dr. Morten<br />
Schütt, Leiter des Bereichs Diabetes<br />
<strong>und</strong> Stoffwechsel der Medizinischen<br />
Klinik I. Dieses Krankheitsbild<br />
betrifft vor allem Menschen, die<br />
übergewichtig sind. Unges<strong>und</strong>e <strong>Ernährung</strong>,<br />
zu wenig Bewegung <strong>und</strong><br />
daraus resultierendes Übergewicht<br />
oder Adipositas begünstigen den<br />
Ausbruch der Krankheit. Der Körper<br />
reagiert nicht mehr ausreichend auf<br />
die blutzuckersenkende Wirkung<br />
des Insulins, Ärzte sprechen von<br />
einer sogenannten Insulinresistenz.<br />
Um dennoch einen normalen<br />
Blutzuckerwert aufrecht zu erhalten,<br />
produziert die Bauchspeicheldrüse<br />
deshalb zu Beginn der Erkrankung<br />
mehr Insulin als beim Ges<strong>und</strong>en.<br />
Zum Vergleich: Beim Typ 1 Diabetes<br />
produziert die Bauchspeicheldrüse<br />
aufgr<strong>und</strong> einer Zerstörung<br />
insulinbildender Zellen zu wenig<br />
oder gar kein Insulin. Es muss dem<br />
Körper deshalb von außen zugeführt<br />
werden.<br />
„Übergewicht <strong>und</strong> zu wenig Bewegung<br />
sind zwei Faktoren, die die<br />
Entwicklung der Insulinresistenz<br />
<strong>und</strong> letztlich des Typ 2 Diabetes<br />
erheblich beeinflussen“, sagt Dr.<br />
Schütt, Internist, Endokrinologe,<br />
Diabetologe <strong>und</strong> <strong>Ernährung</strong>smediziner.<br />
„Besonders schädlich ist<br />
bei der Adipositas das Bauchfett“,<br />
ergänzt Dr. Sebastian Schmid,<br />
ebenfalls <strong>Ernährung</strong>smediziner in<br />
der Medizinischen Klinik I. „Hier<br />
vorhandene Entzündungsprozesse<br />
können einerseits bereits frühzeitig<br />
die Blutgefäße schädigen <strong>und</strong><br />
andererseits die Insulinwirkung<br />
weiter beeinträchtigen, was zu einer<br />
erneuten Steigerung bis hin zur<br />
Erschöpfung der Insulinausschüttung<br />
der Bauchspeicheldrüse führen<br />
kann. In diesem Teufelskreis fällt<br />
natürlich das Abnehmen deutlich<br />
schwerer“, so Dr. Schmid.<br />
Bisher war die medikamentöse<br />
Therapie des Typ 2 Diabetes<br />
vornehmlich auf eine Senkung<br />
erhöhter Blutzuckerspiegel ausgerichtet.<br />
Mittlerweile orientiert sich<br />
die Therapie neben Lebensstilinterventionen<br />
vor allem auch an<br />
Medikamenten, die nicht zu einer<br />
weiteren Gewichtszunahme führen<br />
<strong>und</strong> keine Unterzuckerungen<br />
auslösen. Der überwiegende Anteil<br />
der Menschen mit Typ 2 Diabetes<br />
9
10<br />
Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />
Die Diätassistentinnen (v.li.) Annette Schulte, Ulrike Fröhlich <strong>und</strong> Karin Görtz treffen sich regelmäßig<br />
mit Dr. Morten Schütt <strong>und</strong> Dr. Sebastian Schmid, um aktuelle Fälle zu besprechen.<br />
hat eine genetische Veranlagung<br />
für diese Krankheit. „Da man das<br />
Erbgut nicht beeinflussen kann,<br />
stellt der Lebensstil die wichtigste<br />
nicht-medikamentöse Möglichkeit<br />
dar, um der Krankheit zu trotzen“,<br />
betont Dr. Schütt. „Eine ges<strong>und</strong>e<br />
ausgewogene Kost <strong>und</strong> regelmäßige<br />
Bewegung ist nicht nur der<br />
Anfang, sondern die dauerhafte<br />
Basis der Therapie in jeder Phase<br />
der Erkrankung.“<br />
Am Campus Lübeck werden jährlich<br />
etwa 1.500 Diabetes- <strong>und</strong> <strong>Ernährung</strong>sberatungen<br />
durchgeführt.<br />
Diese Aufgabe übernehmen Karin<br />
Görtz, Krankenschwester <strong>und</strong> Diabetesberaterin<br />
DDG (Deutsche Diabetes<br />
Gesellschaft), Ulrike Fröhlich,<br />
Diätassistentin <strong>und</strong> Diabetesberaterin<br />
DDG sowie Annette Schulte,<br />
Diätassistentin <strong>und</strong> Diabetesassistentin<br />
DDG, aus dem Team von<br />
PD Dr. Schütt. Sie bieten Einzelberatungen<br />
<strong>und</strong> ein bis zweiwöchige<br />
Schulungen an, an denen ambulante,<br />
teilstationäre oder stationäre Patienten<br />
teilnehmen können. Neben<br />
einem Schulungsraum steht in der<br />
Klinik auch eine Lehrküche zum<br />
gemeinsamen Kochen <strong>und</strong> Essen<br />
zur Verfügung. Zudem werden viele<br />
Patienten über die Diabetesambulanz<br />
der Klinik betreut.<br />
Ges<strong>und</strong>e <strong>Ernährung</strong> – was heißt<br />
das konkret für Diabetiker? Dr.<br />
Morten Schütt: „Im Gr<strong>und</strong>e meinen<br />
wir damit nichts anderes als eine<br />
normale, ausgewogene Kost. Aber<br />
was in diesem Zusammenhang<br />
‚normal‘ ist, haben wir eigentlich<br />
alle verlernt“. Eine Hilfestellung<br />
beim Einkaufen durch extra gekennzeichnete<br />
Lebensmittel, die für<br />
Menschen mit Diabetes vorteilhaft<br />
sein sollen, wird es voraussichtlich<br />
ab Ende nächsten Jahres nicht<br />
mehr geben. Dies ist darauf zurückzuführen,<br />
dass ein Großteil dieser<br />
Produkte keine nachweisbaren<br />
Vorteile für Menschen mit einem<br />
Typ 2 Diabetes haben. Umso mehr<br />
sollten Patienten, die z.T. gar nicht<br />
mehr wissen, was sie bedenkenlos<br />
essen können, Kenntnisse über<br />
eine ges<strong>und</strong>e, ausgewogene Kost<br />
vermittelt werden.<br />
„Die Kost sollte viele komplexe Kohlenhydrate<br />
enthalten wie sie z.B. in<br />
Vollkornbrot <strong>und</strong> Gemüse zu finden<br />
sind. Allzu fetthaltige Nahrungsmit-<br />
tel gilt es zu meiden“, empfehlen<br />
Annette Schulte <strong>und</strong> ihre Kolleginnen.<br />
Sie orientieren sich dabei an<br />
den zehn Regeln für ges<strong>und</strong>es Essen,<br />
die die Deutsche Gesellschaft<br />
für <strong>Ernährung</strong> auf der Basis aktueller<br />
wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />
formuliert hat (siehe nächste Seite).<br />
Ausreichende Bewegung von etwa<br />
30 bis 60 Minuten pro Tag komplettiert<br />
einen ges<strong>und</strong>en Lebensstil.<br />
„Dabei muss nicht gleich jeder zum<br />
Marathonläufer werden“, betont Dr.<br />
Schmid. „Flotte Spaziergänge oder<br />
Nordic Walking reichen aus <strong>und</strong><br />
haben einen messbaren positiven<br />
Einfluss auf den Zuckerstoffwechsel.“<br />
Alle Tipps gelten auch für<br />
Menschen mit Bluthochdruck oder<br />
Arteriosklerose. „Eine ges<strong>und</strong>e<br />
Lebensweise <strong>und</strong> regelmäßige Bewegung<br />
tragen dazu bei, auch diese<br />
Erkrankungen besser in den Griff zu<br />
bekommen. Man kann das Risiko,<br />
einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt<br />
zu bekommen, damit verringern“,<br />
erläutert Dr. Schütt.<br />
<strong>Ernährung</strong>sberatung <strong>und</strong> <strong>Ernährung</strong>smedizin<br />
bietet die Medizinische<br />
Klinik I (Direktor Prof. Dr. Hendrik<br />
Lehnert) schwerpunktmäßig zu<br />
folgenden Themen an: sämtliche<br />
Diabetesformen (Typ 1 Diabetes,<br />
Typ 2 Diabetes, Schwangerschaftsdiabetes),<br />
Adipositas, Schwangerschaft<br />
(in Zusammenarbeit mit<br />
der Gynäkologie), Bluthochdruck,<br />
Osteoporose, exokrine Pankreasinsuffizienz<br />
sowie Lactulose-/Fructoseintoleranz.<br />
Marlis Müller-Frommeyer<br />
Weitere Informationen:<br />
Medizinische Klinik I<br />
Campus Lübeck<br />
PD Dr. Morten Schütt<br />
Tel.: 0451 500 - 6478
Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />
Zehn Regeln für ges<strong>und</strong>e <strong>Ernährung</strong><br />
1. Vielseitig essen<br />
Genießen Sie die Lebensmittelvielfalt. Merkmale einer<br />
ausgewogenen <strong>Ernährung</strong> sind abwechslungsreiche<br />
Auswahl, geeignete Kombination <strong>und</strong> angemessene<br />
Menge nährstoffreicher <strong>und</strong> energiearmer Lebensmittel.<br />
2. Reichlich Getreideprodukte – <strong>und</strong> Kartoffeln<br />
Brot, Nudeln, Reis, Getreideflocken, am besten aus<br />
Vollkorn, sowie Kartoffeln enthalten kaum Fett, aber<br />
reichlich Vitamine, Mineralstoffe sowie Ballaststoffe <strong>und</strong><br />
sek<strong>und</strong>äre Pflanzenstoffe. Verzehren Sie diese Lebensmittel<br />
mit möglichst fettarmen Zutaten.<br />
3. Gemüse <strong>und</strong> Obst – Nimm „5 am Tag“…<br />
Genießen Sie 5 Portionen Gemüse <strong>und</strong> Obst am Tag,<br />
möglichst frisch, nur kurz gegart, oder auch 1 Portion<br />
als Saft – idealerweise zu jeder Hauptmahlzeit <strong>und</strong><br />
auch als Zwischenmahlzeit. Damit werden Sie reichlich<br />
mit Vitaminen, Mineralstoffen sowie Ballaststoffen <strong>und</strong><br />
sek<strong>und</strong>ären Pflanzenstoffen (z.B. Carotinoiden, Flavonoiden)<br />
versorgt.<br />
4. Täglich Milch <strong>und</strong> Milchprodukte; ein- bis zweimal<br />
in der Woche Fisch; Fleisch, Wurstwaren sowie<br />
Eier in Maßen<br />
Diese Lebensmittel enthalten wertvolle Nährstoffe, wie<br />
z.B. Calcium in Milch, Jod, Selen <strong>und</strong> Omega-3-Fettsäuren<br />
in Seefisch. Fleisch ist Lieferant von Mineralstoffen<br />
<strong>und</strong> Vitaminen (B1, B6 <strong>und</strong> B12). Mehr als 300<br />
bis 600 Gramm Fleisch <strong>und</strong> Wurst pro Woche sollten es<br />
nicht sein. Bevorzugen Sie fettarme Produkte, vor allem<br />
bei Fleischerzeugnissen <strong>und</strong> Milchprodukten.<br />
5. Wenig Fett <strong>und</strong> fettreiche Lebensmittel<br />
Fett liefert lebensnotwendige (essenzielle) Fettsäuren<br />
<strong>und</strong> fetthaltige Lebensmittel enthalten auch fettlösliche<br />
Vitamine. Fett ist besonders energiereich, daher kann<br />
zu viel Nahrungsfett Übergewicht fördern. Zu viele<br />
gesättigte Fettsäuren erhöhen das Risiko für Fettstoffwechselstörungen,<br />
mit der möglichen Folge von Herz-<br />
Kreislauf-Krankheiten. Bevorzugen Sie pflanzliche Öle<br />
<strong>und</strong> Fette (z.B. Raps- <strong>und</strong> Sojaöl <strong>und</strong> daraus hergestellte<br />
Streichfette). Achten Sie auf unsichtbares Fett,<br />
das in Fleischerzeugnissen, Milchprodukten, Gebäck<br />
<strong>und</strong> Süßwaren sowie in Fast-Food <strong>und</strong> Fertigprodukten<br />
meist enthalten ist. Insgesamt 60 bis 80 Gramm Fett<br />
pro Tag reichen aus.<br />
6. Zucker <strong>und</strong> Salz in Maßen<br />
Verzehren Sie Zucker <strong>und</strong> Lebensmittel bzw. Getränke,<br />
die mit verschiedenen Zuckerarten (z.B. Glucosesirup)<br />
hergestellt wurden, nur gelegentlich. Würzen Sie kreativ<br />
mit Kräutern <strong>und</strong> Gewürzen <strong>und</strong> wenig Salz. Verwenden<br />
Sie Salz mit Jod <strong>und</strong> Fluorid.<br />
7. Reichlich Flüssigkeit<br />
Wasser ist absolut lebensnotwendig. Trinken Sie r<strong>und</strong><br />
1,5 Liter Flüssigkeit jeden Tag. Bevorzugen Sie Wasser –<br />
ohne oder mit Kohlensäure – <strong>und</strong> andere kalorienarme<br />
Getränke. Alkoholische Getränke sollten nur gelegentlich<br />
<strong>und</strong> nur in kleinen Mengen konsumiert werden.<br />
8. Schmackhaft <strong>und</strong> schonend zubereiten<br />
Garen Sie die jeweiligen Speisen bei möglichst niedrigen<br />
Temperaturen, soweit es geht kurz, mit wenig<br />
Wasser <strong>und</strong> wenig Fett – das erhält den natürlichen<br />
Geschmack, schont die Nährstoffe <strong>und</strong> verhindert die<br />
Bildung schädlicher Verbindungen.<br />
9. Sich Zeit nehmen <strong>und</strong> genießen<br />
Bewusstes Essen hilft, richtig zu essen. Auch das Auge<br />
isst mit. Lassen Sie sich Zeit beim Essen. Das macht<br />
Spaß, regt an vielseitig zuzugreifen <strong>und</strong> fördert das<br />
Sättigungsempfinden.<br />
10. Auf das Gewicht achten <strong>und</strong> in Bewegung bleiben<br />
Ausgewogene <strong>Ernährung</strong>, viel körperliche Bewegung<br />
<strong>und</strong> Sport (30 bis 60 Minuten pro Tag) gehören zusammen.<br />
Mit dem richtigen Körpergewicht fühlen Sie sich<br />
wohl <strong>und</strong> fördern Ihre Ges<strong>und</strong>heit.<br />
Quelle: Deutsche Gesellschaft für ges<strong>und</strong>e <strong>Ernährung</strong> (DGE)<br />
11
12<br />
Dr. Niels Hellmers, Orthopäde am Campus Lübeck, untersucht die Beweglichkeit<br />
des schmerzenden Schultergelenks.
Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />
Große Fortschritte<br />
in der Schulterchirurgie<br />
Die Schulter ist unser beweglichstes Gelenk. Muskeln <strong>und</strong> Knochen arbeiten fein<br />
aufeinander abgestimmt zusammen. Im Vergleich zu anderen Gelenken ist das<br />
Schultergelenk aber weniger stabil <strong>und</strong> relativ anfällig für Verletzungen. Die meisten<br />
Schultergelenkserkrankungen werden heute arthroskopisch behandelt.<br />
„Der Schulterschmerz ist in den<br />
vergangenen Jahren zu einer häufig<br />
anzutreffenden, ernst zu nehmenden<br />
Erkrankung geworden“, sagt<br />
Dr. Niels Hellmers, Orthopäde in der<br />
Klinik für Chirurgie des Stütz- <strong>und</strong><br />
Bewegungsapparates am Campus<br />
Lübeck. Waren früher Rückenbeschwerden,<br />
Knie- <strong>und</strong> Hüftschmerzen<br />
Hauptgründe für einen operativen<br />
Eingriff, so hat sich dieses Bild<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich gewandelt. „Mehr als<br />
jeder Zehnte klagt heute über häufige<br />
<strong>und</strong> anhaltende Schmerzen in<br />
der Schulter“, weiß der Orthopäde.<br />
Nach Angaben der Deutschen Arthrose-Hilfe<br />
leidet jeder dritte Arthrose-Patient<br />
an Schulterschmerzen.<br />
„Die Schulterchirurgie hat enorme<br />
Fortschritte gemacht. Es gibt mittlerweile<br />
eine Vielzahl von operativen<br />
Möglichkeiten, um Schulterverletzungen<br />
erfolgreich zu behandeln“,<br />
erläutert Dr. Hellmers. Bis auf<br />
die Endoprothetik (Gelenkersatz)<br />
werden so gut wie alle Eingriffe<br />
an der Schulter in der Orthopädie<br />
am Campus Lübeck inzwischen<br />
arthroskopisch durchgeführt, also<br />
mit einer Gelenkspiegelung. Die<br />
„Schlüssellochtechnik“ ist für den<br />
Patienten sehr schonend. „Im<br />
Gegensatz zur offenen Operation<br />
treten dabei weniger Folgeschäden<br />
<strong>und</strong> Beschwerden auf“, betont Dr.<br />
Niels Hellmers.<br />
Die häufigsten Diagnosen bei<br />
Schmerzen in der Schulter sind Arthrose,<br />
Riss der Schultermuskeln<br />
(Rotatorenmanschettenruptur), das<br />
Impingement-Syndrom (Schmerzen<br />
bei bestimmten Bewegungen<br />
des Armes) <strong>und</strong> die Schulterluxation<br />
(wiederholtes Ausrenken der<br />
Schulter).<br />
„Bei einer Schulter-Arthrose können<br />
wir heute mit den neuen arthroskopischen<br />
Verfahren in vielen Fällen<br />
einen Gelenkersatz umgehen“, erklärt<br />
Dr. Hellmers. Bei der Arthrose<br />
sind die Gelenkknorpelbeläge verschlissen<br />
oder sogar bereits völlig<br />
abgetragen. Eine knorpelregenerative<br />
Therapie kann hier Abhilfe schaffen.<br />
„In einem arthroskopischen Eingriff<br />
entfernen wir zunächst instabile<br />
Knorpelränder <strong>und</strong> bohren dann die<br />
oberste Schicht des Knochens (s.g.<br />
subchondraler Knochen) mit einem<br />
speziellen Verfahren an, damit sich<br />
neuer Knorpel bilden kann“, so<br />
der Mediziner. In seltenen Fällen<br />
kommt auch eine Transplantation<br />
von Knorpelstammzellen in Frage.<br />
Bei isolierten Knorpelschäden in<br />
der Schulter gibt es die Möglichkeit,<br />
eine Teilprothese einzusetzen. „Mit<br />
dieser völlig neuen Methode haben<br />
wir als eine der ersten Kliniken in<br />
Deutschland seit r<strong>und</strong> einem Jahr<br />
gute Erfahrungen gesammelt“, sagt<br />
Niels Hellmers.<br />
Die Rotatorenmanschette, eine<br />
Gruppe von vier Sehnen, die vom<br />
Schulterblatt zum Oberarmkopf verläuft,<br />
sorgt neben der aktiven Stabilität<br />
dafür, dass der Arm nach innen<br />
<strong>und</strong> außen gedreht <strong>und</strong> seitlich<br />
abgespreizt werden kann. Kommt<br />
es zu Schädigungen, Verletzungen<br />
oder sogar einem kompletten Riss,<br />
kann mit einem arthroskopischen<br />
Eingriff die Beweglichkeit der Schulter<br />
wiederhergestellt werden. Dabei<br />
säubert man zunächst Risskanten<br />
<strong>und</strong> fixiert die gerissene Sehne mit<br />
einem Fadenanker, der im Oberarmknochen<br />
befestigt wird. „In<br />
seltenen Fällen einer nicht rekonstruierbaren<br />
Sehne kann eine Muskellappenplastik<br />
notwendig sein“,<br />
erläutert Dr. Hellmers. Dafür wird<br />
der Ansatz eines intakten Muskels<br />
der äußeren Schultermuskulatur an<br />
den Ansatz der nicht rekonstruier-<br />
13
14<br />
Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />
baren Rotatorenmanschettensehne<br />
am Oberarmkopf versetzt.<br />
Von dem sogenannten „Impingement-Syndrom“<br />
sprechen die Ärzte,<br />
wenn der Oberarmkopf an das<br />
Schulterdach anschlägt <strong>und</strong> das<br />
Abspreizen des Armes in einem<br />
bestimmten Winkel (60-120°, der<br />
sogenannte „mittlere schmerzhafte<br />
Bogen“) Schmerzen bereitet. „Arthroskopisch<br />
weiten wir bei diesem<br />
Krankheitsbild den Raum zwischen<br />
Schulterdach <strong>und</strong> Oberarmkopf,<br />
damit die betroffenen Sehnen nicht<br />
mehr eingeklemmt werden“, erläutert<br />
Dr. Niels Hellmers die operative<br />
Behandlung.<br />
Eine weitere, recht häufige Diagnose<br />
in der Schulterchirurgie ist<br />
207315/3305_88x131_Haarhaus_Trave_. 17.05.11 09:31 Seite 1<br />
Haarhaus<br />
Trave<br />
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Christel Roock<br />
Karin Schnakenbeck<br />
Meisterbetrieb<br />
die Luxation, die Auskugelung der<br />
Schulter. Dabei kann es zum Abriss<br />
des Knorpelrings (Labrum), der die<br />
Gelenkpfanne umschließt, kommen.<br />
Auch die Gelenkpfanne selbst kann<br />
beschädigt werden.<br />
„Das Schultergelenk ist dann oft so<br />
instabil, dass es häufiger zu Verrenkungen<br />
oder starken Schmerzen<br />
bei Bewegung kommt“, weiß der<br />
Orthopäde. „Um das Gelenk wieder<br />
zu stabilisieren, fixieren wir das Labrum<br />
arthroskopisch an der Gelenkpfanne.<br />
Bei größeren Pfannendefekten<br />
– z.B. wenn Knochenstücke<br />
vom Rand der Pfanne abgebrochen<br />
sind – bauen wir den Knochen mit<br />
einem Knochenstück aus dem Beckenkamm<br />
wieder auf“, beschreibt<br />
der Mediziner das Verfahren.<br />
Beckergrube 81<br />
23552 Lübeck<br />
Telefon 04 51 / 7 83 99<br />
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Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme <strong>und</strong> verbleiben mit<br />
fre<strong>und</strong>lichen Grüßen<br />
Ihr Haarhaus Trave Team<br />
Dr. Niels Hellmers rät Patienten mit<br />
Schulterschmerzen nicht zu lange<br />
mit dem Arztbesuch zu warten.<br />
„Nach zwei bis drei Wochen dauerhaften<br />
Schmerzen sollte man einen<br />
Spezialisten aufsuchen.“ Die Klinik<br />
für Chirurgie des Stütz- <strong>und</strong> Bewegungsapparates<br />
bietet dienstags in<br />
der Zeit von 8.15 Uhr bis 14.30 Uhr<br />
eine Schultersprechst<strong>und</strong>e an.<br />
Marlis Müller-Frommeyer<br />
Weitere Informationen:<br />
Klinik für Chirurgie des Stütz- <strong>und</strong><br />
Bewegungsapparates<br />
Sektion für Orthopädie<br />
Campus Lübeck<br />
Tel.: 0451 500 - 23 01<br />
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Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />
Das Krebsrisiko<br />
durch Impfungen senken<br />
Impfungen gegen Krebs beschäftigen die Wissenschaft seit Jahren. Nach der Einführung<br />
der Impfempfehlung gegen Gebärmutterhalskrebs setzt sich die Klinik für Hals-,<br />
Nasen-, Ohrenheilk<strong>und</strong>e, Kopf- <strong>und</strong> Halschirurgie, Campus Kiel, für die Ausweitung<br />
dieser Impfempfehlung auch zur Vorbeugung von Krebs im Kopf-Hals-Bereich ein.<br />
Bereits seit 2007 gibt es in<br />
Deutschland die offizielle Empfehlung<br />
für Mädchen zwischen zwölf<br />
<strong>und</strong> siebzehn Jahren, sich gegen<br />
humane Papillomviren (HPV) impfen<br />
zu lassen, da diese Gebärmutterhalskrebs<br />
<strong>und</strong> Warzen im Genitalbereich<br />
verursachen können.<br />
Forschungen haben ergeben, dass<br />
HPV an der Entstehung von Tumoren<br />
in M<strong>und</strong> <strong>und</strong> Rachen ebenfalls<br />
beteiligt sein können. Die Erreger<br />
werden von einem Menschen auf<br />
den anderen übertragen. „Studien<br />
aus den USA beschreiben, dass<br />
die Virus-Übertragung am ehesten<br />
durch Sexualkontakte erfolgt.<br />
Diese Daten sind für Europa <strong>und</strong><br />
Deutschland nicht bestätigt <strong>und</strong> es<br />
ist wahrscheinlich, dass die Ansteckung<br />
bereits bei weniger intensivem<br />
Körperkontakt erfolgen kann.<br />
Nicht nur deshalb ist es wichtig,<br />
länderspezifische Untersuchungen<br />
durchzuführen“, sagt Privatdozent<br />
Dr. Markus Hoffmann von der Klinik<br />
für Hals-, Nasen-, Ohrenheilk<strong>und</strong>e,<br />
Campus Kiel.<br />
Der Wissenschaftler plant in Zusammenarbeit<br />
mit dem Deutschen<br />
Krebsforschungszentrum in Hei-<br />
delberg die erste groß angelegte<br />
Studie, bei der für Deutschland der<br />
Anteil der virusbedingten Krebserkrankungen<br />
im Kopf-Hals-Bereich<br />
erfasst werden soll. Aus den so<br />
gewonnenen Daten kann u.a.<br />
die Wertigkeit der verschiedenen<br />
Behandlungsmöglichkeiten solcher<br />
Krebsarten besser beurteilt werden.<br />
„Für die Therapiemaßnahmen ist<br />
es bedeutend, ob der Tumor des<br />
Patienten HPV-positiv ist, der Patient<br />
sich also mit dem Virus infiziert<br />
hat, oder ob er HPV-negativ ist <strong>und</strong><br />
die Erkrankung aus anderen Ursachen<br />
ausgebrochen ist. Beispielsweise<br />
spricht ein HPV-positiver<br />
Patient anders auf die angewandte<br />
Behandlung an, insbesondere<br />
die Strahlenbehandlung“, sagt Dr.<br />
Hoffmann. Zur Vorbereitung auf die<br />
Studie werden in Zusammenarbeit<br />
mit sechs norddeutschen Universitätskliniken<br />
<strong>und</strong> zwei städtischen<br />
Krankenhäusern bis zum Herbst<br />
Studien an r<strong>und</strong> 400 Patienten<br />
zur Ursache ihrer Erkrankungen<br />
durchgeführt.<br />
„Das langfristige Ziel unserer<br />
Forschung ist es, an den Untersuchungsergebnissen<br />
die Bedeutung<br />
der Impfung gegen HPV auch für<br />
Krebse des Kopf-Hals-Bereiches,<br />
an denen überwiegend Männer<br />
erkranken, aufzuzeigen. Wir wollen<br />
so untermauern, dass auch Jungen<br />
<strong>und</strong> Männer in die Impfempfehlung<br />
mit eingeschlossen werden sollten“,<br />
erklärt der Mediziner.<br />
Zudem liegt ihm eine bessere Aufklärung<br />
der Bevölkerung am Herzen.<br />
Denn obwohl allein der Gebärmutterhalskrebs<br />
die zweithäufigste<br />
tödliche Erkrankung bei Frauen<br />
weltweit ist, sei die Aufklärung hinsichtlich<br />
der HPV-Infektion <strong>und</strong> der<br />
möglichen Impfung in Deutschland<br />
im Vergleich zu den Vereinigten<br />
Staaten erschreckend gering.<br />
Bettina Krohn<br />
Weitere Informationen:<br />
Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilk<strong>und</strong>e,<br />
Kopf- <strong>und</strong> Halschirurgie<br />
Campus Kiel<br />
Tel.: 0431 597- 22 40<br />
15
16<br />
Dr. Uwe Becker, Leiter der Angiologie am Campus Lübeck, untersucht per Ultraschall<br />
eine Arterie auf Engpässe oder drohende Verschlüsse.
Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />
Bei Schmerzen in den Beinen<br />
ist Vorsicht geboten<br />
„Schaufensterkrankheit“ – dieser Begriff ist bekannt. Doch dass sich dahinter eine<br />
ernsthafte Erkrankung verbergen kann, wissen die wenigsten. Prof. Dr. Joachim<br />
Weil, Dr. Uwe Becker <strong>und</strong> Dr. Johannes Baulmann, in der Gefäßheilk<strong>und</strong>e tätige<br />
Ärzte am Campus Lübeck, beschreiben Symptome <strong>und</strong> Behandlungsmethoden.<br />
Wenn die Beine beim Gehen<br />
schmerzen, der Schmerz aber verschwindet,<br />
sobald man stehenbleibt,<br />
dann ist das in der Regel ein Hinweis<br />
auf Durchblutungsstörungen.<br />
Medizinisch wird diese Erkrankung<br />
als „Periphere arterielle Verschlusskrankheit“<br />
(PAVK) bezeichnet,<br />
umgangssprachlich heißt sie – wegen<br />
des häufigen Stehenbleibens –<br />
„Schaufensterkrankheit“.<br />
„Man sollte die Symptome auf keinen<br />
Fall auf die leichte Schulter nehmen“,<br />
betont Dr. Johannes Baulmann,<br />
Facharzt in der Medizinischen Klinik<br />
II am Campus Lübeck. „Durchblutungsstörungen<br />
in den Beinen<br />
können ein Hinweis darauf sein,<br />
dass auch andere Gefäße betroffen<br />
sind. Das Risiko für Schlaganfall<br />
<strong>und</strong> Herzinfarkt ist jedenfalls erhöht“,<br />
warnt der Mediziner <strong>und</strong> empfiehlt<br />
allen Betroffenen, schon bei den<br />
ersten Anzeichen zum Arzt zu gehen.<br />
„Frühzeitige Diagnose <strong>und</strong> Behandlung<br />
sind wichtig, um den Verlauf<br />
der Krankheit positiv zu beeinflussen<br />
<strong>und</strong> Folgeschäden zu verhindern“,<br />
ergänzt Oberarzt Dr. Uwe<br />
Becker, Leiter der Angiologie. Etwa<br />
4,5 Millionen Menschen leiden in<br />
Deutschland an der oft unerkannten<br />
<strong>und</strong> unterdiagnostizierten Durchblutungsstörung<br />
der Beine <strong>und</strong> des<br />
Beckens. Die Patienten sind meistens<br />
älter als 60 Jahre, Männer sind<br />
häufiger betroffen als Frauen. Zu<br />
den Risikofaktoren gehören wie bei<br />
anderen Gefäßerkrankungen Rauchen,<br />
Bluthochdruck <strong>und</strong> erhöhte<br />
Cholesterinwerte. Besonders gefährdet<br />
sind Menschen, die gleichzeitig<br />
zuckerkrank sind. Bei ihnen<br />
erhöht PAVK deutlich das Risiko für<br />
Amputationen.<br />
Dr. Uwe Becker schwört auf eine<br />
Untersuchungsmethode, bei der er<br />
zunächst ganz auf Medizintechnik<br />
verzichtet. Er findet die Engstellen<br />
in den Arterien durch das Abtasten<br />
der Pulse <strong>und</strong> das Abhorchen der<br />
Gefäße. „Die Gefäße durchziehen<br />
den menschlichen Körper von Kopf<br />
bis Fuß wie ein Röhrensystem.<br />
Wenn man da genau hinhört <strong>und</strong><br />
tastet, kann man verengte Arterien<br />
oder gar Verschlüsse ohne Hilfsmittel<br />
orten“, erklärt Dr. Becker, der<br />
seit 40 Jahren in der Angiologie<br />
tätig ist. „Wenn der Puls an einer<br />
Stelle abgeschwächt ist, davor<br />
aber Fließgeräusche des Blutes zu<br />
hören sind, befindet sich hier eine<br />
Stenose (Verengung). Ist der Puls<br />
verschw<strong>und</strong>en <strong>und</strong> es sind keine<br />
Geräusche vorhanden, haben wir<br />
es mit einem Verschluss zu tun“,<br />
beschreibt Dr. Becker seine „sanfte“<br />
Methode, die auch bei den jüngeren<br />
Kollegen auf großes Interesse<br />
stößt.<br />
Diagnostiziert wird die Schaufensterkrankheit<br />
u.a. durch die Messung<br />
des Blutdrucks am Arm <strong>und</strong> an den<br />
Beinen. „Ist der Blutdruck am Bein<br />
niedriger als am Arm, ist das ein erster<br />
Hinweis auf eine Engstelle in einer<br />
Arterie“, erklärt Dr. Baulmann. Per<br />
Ultraschall kann die verengte Stelle<br />
dann genauer lokalisiert werden.<br />
Doch viel frühere, sehr feine Gefäßveränderungen<br />
können ebenfalls<br />
mittlerweile gemessen werden,<br />
lange bevor die Arterien so stark<br />
verkalkt sind, dass Engstellen<br />
entstehen. Diese sehr feine, relativ<br />
neuartige Messung der Gefäßsteifigkeit<br />
(Gefäßverkalkung) kann sehr<br />
einfach in der Angiologie des <strong>UKSH</strong><br />
durchgeführt werden <strong>und</strong> fühlt<br />
sich an wie eine etwas veränderte<br />
Blutdruckmessung. Dieses Angebot<br />
wird u.a. im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen<br />
gut angenommen.<br />
Behandelt wird die PAVK mit<br />
17
18<br />
Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />
Medikamenten, unterstützt durch<br />
Dinge, die der Patient nach Anweisung<br />
des Arztes selbst tun kann.<br />
„Ganz wichtig ist ein spezielles<br />
Gehtraining, bei dem man in den<br />
Schmerz hineintrainiert“, betont Dr.<br />
Baulmann.<br />
Es trägt dazu bei, dass sich das<br />
Blut neue Wege sucht <strong>und</strong> die arterielle<br />
Verengung umfließt. Neben<br />
den großen Arterien verlaufen viele<br />
kleine Äderchen, die sogenannten<br />
Kollateralen. Sie können sich mit<br />
der Zeit zu vollständigen Arterien<br />
entwickeln, wenn die großen<br />
Adern immer enger werden, <strong>und</strong><br />
bilden dann eine Art körpereigenen<br />
Bypass. In schwereren Fällen kann<br />
eine Angioplastie (Ballondilatation)<br />
Nachrichten<br />
sinnvoll sein. Sie wird in der Regel<br />
aber erst dann angewendet, wenn<br />
der Patient weniger als 200 Meter<br />
schmerzfrei gehen kann oder<br />
durch seine Erkrankung anderweitig<br />
sehr schwer beeinträchtigt<br />
ist. Bei einer Angioplastie kommen<br />
moderne Ballonkatheter <strong>und</strong><br />
Gefäßstützen (Stents) zum Einsatz,<br />
mit denen die verengten oder<br />
verschlossenen Stellen erweitert<br />
<strong>und</strong> stabilisiert werden.<br />
„Mit der neuesten Technik können<br />
wir inzwischen nicht nur die<br />
großen Gefäße im Becken <strong>und</strong> in<br />
den Oberschenkeln, sondern in<br />
einigen Fällen auch die schlanken<br />
Unterschenkelarterien zuverlässig<br />
behandeln“, betont Prof. Dr. Weil,<br />
Einziger intraoperativer MRT in Norddeutschland<br />
Komplexe neurochirurgische<br />
Eingriffe werden in der Klinik für<br />
Neurochirurgie, Campus Kiel, mit<br />
Hilfe des intraoperativen Magnetresonanz<br />
Tomographen (MRT)<br />
operiert. Die Neurochirurgie ist die<br />
einzige Klinik in Norddeutschland,<br />
die über diese hochmoderne Technologie<br />
verfügt.<br />
R<strong>und</strong> 120 Patienten mit Hirntumoren<br />
werden jährlich in Kiel im<br />
intraoperativen MRT operiert. Der<br />
1,5 Tesla starke Magnet, der auf<br />
Initiative von Klinikdirektor Prof. Dr.<br />
Maximilian Mehdorn angeschafft<br />
wurde, ermöglicht Operieren <strong>und</strong><br />
Diagnostizieren in einem Raum.<br />
„Die Bilddaten werden durch unser<br />
modernes Neuronavigationssystem<br />
unmittelbar in die Operationsplanung<br />
einbezogen. So können<br />
wir während der Operation über-<br />
prüfen, ob z.B. noch Tumorreste<br />
vorhanden sind <strong>und</strong> gleichzeitig<br />
die Neuronavigation präzisieren,<br />
um einen größtmöglichen Behandlungserfolg<br />
zu gewährleisten“,<br />
erklärt Prof. Dr. Arya Nabavi von<br />
der Kieler Neurochirurgie. Auch für<br />
erfahrene Neurochirurgen bleibt<br />
es eine Herausforderung, während<br />
der Operation die Grenze eines<br />
hirneigenen Tumors zu erkennen<br />
<strong>und</strong> entsprechend dieser Grenze<br />
eine „Totalentfernung“ des Tumors<br />
zu erreichen. Während intraoperative<br />
CT-Kontrollen <strong>und</strong> intraoperative<br />
Ultraschallkontrollen bereits seit<br />
längerem eingesetzt werden, bietet<br />
der „Supermagnet“ ganz neue<br />
Möglichkeiten: Der intraoperative<br />
MRT liefert im Operationssaal<br />
Bildgebung in hoher Auflösung<br />
<strong>und</strong> bietet den Operateuren trotz<br />
der während eines operativen<br />
der diese Behandlung durchführt.<br />
In der Regel bleiben die Patienten<br />
nach einem solchen Eingriff<br />
längerfristig beschwerdefrei. Für<br />
Patienten, deren Gefäße mit einem<br />
Katheter nicht mehr geöffnet werden<br />
können, kommt als Therapie<br />
ein Gefäßersatz (Bypass) in Frage.<br />
Marlis Müller-Frommeyer<br />
Weitere Informationen:<br />
Medizinische Klinik II<br />
Campus Lübeck<br />
Tel.: 0451 500 - 24 12<br />
Verfahrens eventuell auftretenden<br />
anatomischen Veränderungen im<br />
Gehirn Genauigkeit beim Zielen<br />
<strong>und</strong> Navigieren. Mit den intraoperativen<br />
Informationen durch die<br />
Bildgebung sind Neurochirurgen<br />
sicherer, eine maximale Tumorentfernung<br />
zu erreichen, während<br />
wichtige Gehirnareale gemieden<br />
werden. Der neue MRT ermöglicht<br />
minimalinvasive mikrochirurgische<br />
Operationen unter Schonung von<br />
Funktionsarealen <strong>und</strong> Hirnbahnen.<br />
Für den Patienten bedeutet dies<br />
ein verbessertes OP-Ergebnis mit<br />
einem geringeren Operationsrisiko.<br />
Bettina Krohn<br />
Weitere Informationen:<br />
Klinik für Neurochirurgie<br />
Campus Kiel<br />
Tel.: 0431 597- 48 01
Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />
Eierstockkrebs:<br />
Der Erfolg ist abhängig<br />
von der Therapiequalität<br />
Anfangs verursacht der Eierstockkrebs, an dem b<strong>und</strong>esweit jährlich ca. 8.000 Frauen<br />
erkranken, nahezu keine Beschwerden. Oft wird die Erkrankung erst spät entdeckt.<br />
Die Kliniken für Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe des <strong>UKSH</strong> sind die einzigen als<br />
Gynäkologische Krebszentren zertifizierten Krankenhäuser in <strong>Schleswig</strong>-Holstein.<br />
An den Eierstöcken können sich<br />
gut- <strong>und</strong> bösartige Geschwülste<br />
bilden, aber insbesondere bei<br />
älteren Frauen bilden sich vermehrt<br />
bösartige Tumore in unterschiedlichen<br />
Ausprägungen, von denen ein<br />
Großteil als Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)<br />
bezeichnet wird. Diese<br />
Krebsart ist aggressiv, kann sich<br />
in der Bauchhöhle ausbreiten <strong>und</strong><br />
Tochtergeschwülste, also Metastasen,<br />
im Körper absetzen. Das<br />
durchschnittliche Alter der Ersterkrankung<br />
liegt bei 66 Jahren.<br />
PD Dr. Felix Hilpert<br />
Eine der erkrankten Frauen ist Edelgard<br />
Sporer. Die 51-jährige Lehrerin<br />
suchte 2009 wegen plötzlich auftretenden<br />
Blutungen ihren Arzt auf. Er<br />
hatte den Verdacht auf ein Ovarialkarzinom<br />
<strong>und</strong> überwies in die Kieler<br />
Frauenklinik. „Wären die Blutungen<br />
nicht gewesen, wäre ich vermutlich<br />
nicht zum Arzt gegangen. Ich litt<br />
zwar an zeitweiligen Magen- <strong>und</strong><br />
Darmproblemen <strong>und</strong> war ständig<br />
erschöpft, das habe ich aber auf<br />
meine berufliche <strong>und</strong> private Situation<br />
zurückgeführt“, erzählt Edelgard<br />
Sporer. Neben ihrem Beruf hatte<br />
sie sich intensiv um ihre demenzkranke<br />
Mutter gekümmert. Da der<br />
Eierstockkrebs bei Edelgard Sporer<br />
schon ziemlich weit fortgeschritten<br />
war, konnte das befallene Gewebe<br />
nicht gänzlich entfernt werden, ein<br />
Resttumor blieb. „Nach dem dritten<br />
Zyklus der Chemotherapie war ich<br />
total ausgelaugt. Es ging mir nicht<br />
gut“, blickt die Patientin zurück.<br />
Nach Abklingen der Nebenwirkungen<br />
konnte die Therapie erfolgreich<br />
fortgesetzt <strong>und</strong> abgeschlossen<br />
werden.<br />
„Edelgard Sporer ist kein Einzelfall.<br />
Häufig wird die Erkrankung nicht<br />
wahrgenommen, denn das Ovari-<br />
alkarzinom verursacht zu Beginn<br />
keine oder nur unspezifische<br />
Beschwerden <strong>und</strong> es gibt noch<br />
keine sichere Methode zur Früherkennung“,<br />
sagt Dr. Felix Hilpert,<br />
Privatdozent <strong>und</strong> leitender Oberarzt<br />
an der Klinik für Gynäkologie <strong>und</strong><br />
Geburtshilfe am Campus Kiel. Je<br />
früher das Ovarialkarzinom aber<br />
erkannt wird, desto größer sind die<br />
Heilungschancen. Bei der Therapie<br />
ist der erste Schritt eine möglichst<br />
vollständige operative Entfernung<br />
des Tumorgewebes. Im zweiten<br />
Schritt erfolgt eine medikamentöse<br />
Behandlung, die Chemotherapie.<br />
Studien belegen, wie wichtig die<br />
beiden Behandlungsschritte sind<br />
<strong>und</strong> wie stark die Qualität der<br />
Therapie die Überlebenschancen<br />
der Patientinnen beeinflusst. „Beim<br />
Ovarialkarzinom im fortgeschrittenen<br />
Stadium hat eine Patientin<br />
mit einer optimalen operativen <strong>und</strong><br />
medikamentösen Behandlung die<br />
mehr als dreieinhalbfache Lebenserwartung<br />
gegenüber einer Patientin<br />
ohne optimale Operation <strong>und</strong><br />
Chemotherapie. Verläuft nur eine<br />
der beiden Methoden optimal, sind<br />
die Chancen lediglich zweieinhalb<br />
Mal so hoch“, erklärt der Gynäko-<br />
19
20<br />
Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />
loge. Dr. Felix Hilpert ist einer von<br />
vier wissenschaftlichen Leitern der<br />
Organkommission Ovar der Arbeitsgemeinschaft<br />
Gynäkologische Onkologie<br />
(AGO), die ein deutschlandweites<br />
Programm zur Verbesserung<br />
der Versorgungsqualität von Patientinnen<br />
mit Eierstockkrebs durchführt.<br />
Bewiesen ist auch, dass Klinikmerkmale<br />
einen starken Einfluss auf die<br />
Therapiequalität haben. So weisen<br />
Kliniken mit höheren Fallzahlen<br />
deutlich bessere Qualitätsmerkmale<br />
in Hinblick auf die beiden Therapieformen<br />
auf als Krankenhäuser<br />
mit geringen Fallzahlen. Zudem<br />
beeinflusst es die Behandlungsqua-<br />
Nachrichten<br />
Der Meniskus ist eine sichelförmige<br />
Knorpelscheibe im Knie, die<br />
für Führung <strong>und</strong> Stabilisierung des<br />
Gelenks sorgt <strong>und</strong> die Funktion<br />
eines Stoßdämpfers übernimmt.<br />
Verletzungen am Meniskus treten<br />
häufig auf <strong>und</strong> müssen meist operiert<br />
werden. In schwierigen Fällen<br />
wird der Einsatz eines Implantats<br />
nötig. Die Orthopäden des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />
<strong>Schleswig</strong>-Holstein,<br />
Campus Lübeck, haben Erfahrungen<br />
mit dieser seltenen Operation.<br />
„Schäden am Meniskus gehören<br />
zu den häufigsten Verletzungen<br />
des Knies. Sie kommen in allen<br />
Altersgruppen vor, besonders oft<br />
natürlich bei Sportlern“, berichtet<br />
Dr. Hagen Mittelstädt, Leitender<br />
Oberarzt in der Klinik für Chirurgie<br />
des Stütz- <strong>und</strong> Bewegungsapparates,<br />
Sektion für Orthopädie, am<br />
Campus Lübeck. Starke Abnutzung,<br />
z.B. durch häufiges Arbeiten<br />
in der Hocke, kann ebenfalls zu<br />
Meniskus-Läsionen führen. Stechende<br />
Schmerzen im Knie sowie<br />
lität, wenn Kliniken an kontrollierten<br />
klinischen Studien teilnehmen. Hier<br />
nimmt Deutschland mit zahlreichen<br />
Studien der AGO eine Vorreiterrolle<br />
ein. „Unsere Patientinnen profitieren<br />
von diesen Studien <strong>und</strong> wir lernen<br />
sehr viel über die Erkrankung,<br />
darunter auch, welchen Einfluss die<br />
Therapie auf die Prognose <strong>und</strong> das<br />
Überleben hat“, sagt Hilpert. Umso<br />
wichtiger ist, dass alle Patientinnen<br />
den Therapiestandard erhalten <strong>und</strong><br />
nicht nur diejenigen, die sich in zertifizierten<br />
Krankenhäusern behandeln<br />
lassen. Die Frauenklinik in Kiel<br />
wurde 2008 als eines der ersten<br />
Zentren in Deutschland zertifiziert,<br />
die Frauenklinik in Lübeck wurde<br />
eingeschränkte Beweglichkeit bis<br />
hin zur kompletten Blockade des<br />
Gelenks sind Symptome, die auf<br />
eine Verletzung des Meniskus<br />
hinweisen.<br />
Durch manuelle Untersuchung <strong>und</strong><br />
eine Magnetresonanztomografie<br />
kann der Orthopäde Art <strong>und</strong> Ausmaß<br />
der Verletzung im Knie diagnostizieren.<br />
„Meistens wird eine<br />
Operation notwendig, bei der wir die<br />
beschädigten Stellen des Meniskus<br />
vorsichtig abtragen“, erläutert der<br />
Orthopäde Dr. Jan Schagemann.<br />
„Ziel ist es dabei immer, den Meniskus<br />
<strong>und</strong> damit die Gelenkfunktion<br />
so weit wie möglich zu erhalten.<br />
Denn jeder Eingriff am Meniskus<br />
steigert das Risiko, eine Arthrose<br />
zu entwickeln, die dann nicht mehr<br />
reparabel ist.“ Wenn der Meniskus<br />
komplett entfernt werden muss,<br />
ist das Knie sehr instabil. Dann<br />
droht vorzeitiger Gelenkverschleiß<br />
<strong>und</strong> eine Gelenkersatzoperation<br />
(Endoprothese) kann nötig werden,<br />
worauf Dr. Hagen Mittelstädt<br />
ein Jahr später als gynäkologisches<br />
Krebszentrum ausgezeichnet. „Derzeit<br />
arbeiten wir an der höchsten<br />
Entwicklungsstufe von Leitlinien zur<br />
Diagnostik <strong>und</strong> Therapie des Ovarialkarzinoms<br />
– mit dem Ziel, in jeder<br />
Klinik einen Standard zu schaffen,<br />
nach dem Patientinnen mit Eierstockkrebs<br />
bestmöglich behandelt<br />
werden.“<br />
Bettina Krohn<br />
Meniskus-Implantate: Ersatz für Stoßdämpfer im Knie<br />
Weitere Informationen:<br />
Klinik für Gynäkologie <strong>und</strong><br />
Geburtshilfe<br />
Campus Kiel<br />
Tel.: 0431 597- 20 47<br />
ebenfalls spezialisiert ist. Nach<br />
strenger Indikationsstellung kommt<br />
für betroffene Patienten aber auch<br />
ein Meniskus-Implantat in Betracht.<br />
„Dabei haben wir zwei verschiedene<br />
Möglichkeiten. Wir können ein biologisches<br />
Implantat aus tierischem<br />
Collagen oder ein synthetisches aus<br />
Polyurethan verwenden“, sagt Dr.<br />
Mittelstädt. Für jeden Patienten wird<br />
individuell ein Implantat ausgewählt.<br />
Wenn das Implantat gut einheilt,<br />
dient es als eine Art Gerüst <strong>und</strong> wird<br />
nach <strong>und</strong> nach von körpereigenem<br />
Gewebe ersetzt. Das Meniskus-<br />
Implantat wird mit einem minimal-invasiven,<br />
aber technisch anspruchsvollen<br />
Eingriff in das Kniegelenk<br />
eingebracht.<br />
Marlis Müller-Frommeyer<br />
Weitere Informationen:<br />
Klinik für Chirurgie des Stütz- <strong>und</strong><br />
Bewegungsapparates<br />
Sektion für Orthopädie<br />
Dr. Hagen Mittelstädt<br />
Tel.: 0451 500 - 23 01
Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />
Wenn der Nervus Medianus<br />
sich bedrängt fühlt<br />
Nervus Medianus heißt der Mittelnerv im Handgelenk. Er verläuft in einem<br />
tunnelartigen Raum, dem Karpalkanal. Wird der Mittelnerv eingeengt, kann<br />
das zu Schmerzen, Gefühlsstörungen <strong>und</strong> Funktionseinschränkungen führen.<br />
Die Ärzte sprechen dann vom Karpaltunnelsyndrom.<br />
„Das Karpaltunnelsyndrom (KTS)<br />
ist mit Abstand das bekannteste<br />
<strong>und</strong> häufigste aller Nervenkompressionssyndrome.<br />
Sie entstehen<br />
zum Beispiel, wenn ein Nerv eingeengt<br />
<strong>und</strong> durch Druck geschädigt<br />
wird“, erklärt Özge Senyaman,<br />
Ärztin in der Sektion für Plastische<br />
Chirurgie, Handchirurgie <strong>und</strong> Intensiveinheit<br />
für Schwerbrandverletzte<br />
am Campus Lübeck. „Etwa<br />
jeder zehnte Erwachsene weist in<br />
Deutschland Symptome des KTS<br />
auf, Frauen erkranken dreimal<br />
häufiger als Männer, das Risiko<br />
steigt mit zunehmendem Alter. Oft<br />
tritt das Syndrom auch gleichzeitig<br />
an beiden Händen auf“, weiß die<br />
Medizinerin. Auslöser für ein KTS<br />
können Schwellungen der Beugesehnenscheiden,handgelenksnahe<br />
Knochenbrüche oder der Handwurzel,<br />
Überbeanspruchungen des<br />
Handgelenks, Schwangerschaft<br />
oder Stoffwechselerkrankungen<br />
wie Diabetes Mellitus sein.<br />
Typische Beschwerden beim Karpaltunnelsyndrom:<br />
Kribbeln <strong>und</strong><br />
Einschlafen der Hände insbesondere<br />
nachts oder gegen Morgen.<br />
Darüber hinaus beklagen viele Patienten<br />
Schmerzen bei bestimmten<br />
Handhaltungen. Bedingt durch das<br />
Versorgungsgebiet des Mittelnervs<br />
betreffen die Missempfindungen<br />
nur den Daumen, den Zeige- <strong>und</strong><br />
Mittelfinger sowie den speicheseitigen<br />
Anteil des Ringfingers – der<br />
kleine Finger bleibt ausgenommen,<br />
denn für seine Empfindungsfähigkeit<br />
ist der Medianus-Nerv<br />
nicht zuständig. „Im Frühstadium<br />
lassen sich die Symptome meist<br />
noch durch das Ausschütteln oder<br />
Massieren der Hand reduzieren“,<br />
sagt Senyaman. Später können<br />
die Schmerzen in den Arm bis zur<br />
Schulter ausstrahlen, die Finger<br />
können sich taub anfühlen <strong>und</strong> die<br />
Daumenballenmuskulatur kann<br />
sich zurückbilden.<br />
Bei entsprechenden Beschwerden<br />
rät die Ärztin zu einer frühzeitigen<br />
weiterführenden Abklärung. Nach<br />
einer klinischen Untersuchung,<br />
einer Messung der Nervenleitgeschwindigkeit<br />
<strong>und</strong> eventuell<br />
Röntgen-, Ultraschall- oder seltener<br />
MRT-Untersuchung leiten<br />
die Ärzte dann eine Therapie ein.<br />
„Im Anfangsstadium kann ein<br />
Therapieversuch mit schmerzlindernden<br />
Medikamenten <strong>und</strong> einer<br />
Schienenruhigstellung erfolgver-<br />
sprechend sein. Eine Therapie<br />
mit Cortison lehnen wir in unserer<br />
Klinik allerdings ab, denn sie kann<br />
zu erheblichen Nervenschädigungen<br />
führen“, erläutert Özge<br />
Senyaman. Stellt sich der erhoffte<br />
Erfolg nicht ein, kommen operative<br />
Maßnahmen zum Einsatz. „Bei der<br />
offenen Operation setzen wir einen<br />
zwei bis drei Zentimeter langen<br />
Özge Senyaman untersucht die Hand eines<br />
Patienten auf Druckempfindlichkeit.<br />
21
22<br />
Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />
Schnitt meist entlang der Linea<br />
Vitalis (Lebenslinie) bis zur Handgelenksquerfalte“,<br />
beschreibt die<br />
Medizinerin den etwa 20-minütigen<br />
Eingriff. Dabei wird das Retinaculum<br />
flexorum, ein das Dach des<br />
Karpaltunnels bildendes Band,<br />
durchtrennt. Es wird für die Handfunktion<br />
nicht benötigt. Bei der<br />
offenen OP können auch entzündliche<br />
Veränderungen der Beugesehnenscheiden,<br />
die im Karpaltunnel<br />
verlaufen, entfernt werden. Ein<br />
endoskopischer Eingriff kommt nur<br />
bei ganz klarer Indikation in Frage.<br />
„Hier verläuft ein kleinerer Schnitt<br />
Nachrichten<br />
Prof. Dr. Regina Fölster-Holst,<br />
Dermatologin am Campus Kiel<br />
<strong>und</strong> Mitglied im Exzellenzcluster<br />
Entzündungsforschung, <strong>und</strong> ihre<br />
Arbeitsgruppe haben beim Wettbewerb<br />
„Wissenschaft interaktiv“ den<br />
1. Preis gewonnen. Ausgezeichnet<br />
wurde das Projekt „Die Haut, mein<br />
heiliges Häuschen“: acht begehbare<br />
Miniatur-Häuser, die unterschiedlich<br />
ausgestattet sind <strong>und</strong> dadurch die<br />
Funktionsweise <strong>und</strong> den Aufbau der<br />
Haut multisensorisch <strong>und</strong> interaktiv<br />
erlebbar machen. Der Wettbewerb<br />
wird von Wissenschaft im Dialog,<br />
einer Initiative der großen deutschen<br />
Wissenschaftsorganisationen,<br />
ausgerichtet. Die Haut schützt uns,<br />
ist eine Verbindung zwischen Innen<br />
<strong>und</strong> Außen. Sie umgibt unseren<br />
Körper wie ein sicheres Haus, deswegen<br />
wurden für das Projekt acht<br />
kleine Häuser konstruiert. Wände<br />
<strong>und</strong> Dächer unterscheiden sich im<br />
Material <strong>und</strong> dem Aufbau, Interessierte<br />
<strong>und</strong> besonders Kinder können<br />
alles berühren <strong>und</strong> spielerisch damit<br />
umgehen. Dazu kommen Schaubilder<br />
mit Informationen zu Funktionen<br />
<strong>und</strong> Dysfunktionen unserer Haut.<br />
„Durch das Projekt gelingt es uns,<br />
horizontal am Handgelenk im<br />
Bereich der Handgelenksquerfalte.<br />
Wir durchtrennen dann ebenfalls<br />
das Karpaldach, damit der Druck<br />
auf den Mittelnerv reduziert wird“,<br />
so Özge Senyaman. Nach dem<br />
Eingriff erfolgt eine zehntägige<br />
Schienenruhigstellung der betroffenen<br />
Extremität, bis nach zehn bis<br />
14 Tagen die Fäden gezogen werden.<br />
„Die OP bringt in der Regel<br />
gute Erfolge. Die meisten Patienten<br />
berichten über einen schnellen<br />
Rückgang der nächtlichen<br />
Beschwerden. Taubheitsgefühl<br />
der Finger oder Narbenschmerz<br />
einen Ausdruck <strong>und</strong> eine Sprache<br />
zu finden für die Erkenntnisse, die<br />
wir in der Forschung gewinnen,<br />
die von jedem verstanden werden<br />
kann“, erläutert Regina Fölster-<br />
Holst. Das Projekt ist als Wanderausstellung<br />
konzipiert <strong>und</strong> wird nun<br />
auch an anderen Orten in Deutschland<br />
zu sehen sein. „Wissenschaft<br />
interaktiv“ ist ein Wettbewerb, bei<br />
dem Wissenschaftler-Teams <strong>und</strong><br />
PR-Experten ihrer Einrichtungen<br />
Ideen für interaktive Exponate entwickeln,<br />
mit denen der Öffentlichkeit<br />
anschaulich wissenschaftliche<br />
im OP-Gebiet können jedoch<br />
noch eine Weile fortbestehen. Die<br />
meisten Patienten erleiden kein<br />
Wiederkehren der Beschwerden“,<br />
betont Özge Senyaman.<br />
Marlis Müller-Frommeyer<br />
Weitere Informationen:<br />
Sektion für Plastische Chirurgie,<br />
Handchirurgie <strong>und</strong> Intensiveinheit<br />
für Schwerbrandverletzte<br />
Campus Lübeck<br />
Tel.: 0451 500 - 20 61<br />
Wissenschaftspreis für Kieler Team um Prof. Regina Fölster-Holst<br />
Zusammenhänge erklärt werden.<br />
Das Motto der diesjährigen Ausschreibung<br />
war: „Ges<strong>und</strong>heit zum<br />
Anfassen“. Der Preis wurde von<br />
Regina Fölster-Holst <strong>und</strong> Matthias<br />
Buchner stellvertretend für die<br />
gesamte Arbeitsgruppe entgegengenommen,<br />
zu der auch Anette<br />
Ströh <strong>und</strong> Oliver Grieve gehören.<br />
Die Häuser gebaut hat Georg Wawerla<br />
von Studio 38 aus Kiel. Mit<br />
dem Preis verb<strong>und</strong>en sind 10.000<br />
Euro Preisgeld, die zurück in das<br />
Projekt „Die Haut, mein heiliges<br />
Häuschen“ fließen.<br />
In Miniatur-Häusern wird die Haut multisensorisch <strong>und</strong> interaktiv erlebbar gemacht.
Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />
Kieler Hornhautbank<br />
feiert 20-jähriges Bestehen<br />
Die Hornhaut ist das Fenster des Auges. Ist sie eingetrübt oder verkrümmt, sind<br />
die Betroffenen oft schwer sehbehindert. Eine Transplantation kann dann helfen. In<br />
der Hornhautbank der Augenklinik, Campus Kiel, werden jährlich knapp 500 Hornhäute<br />
kultiviert. In diesem Jahr feiert die Hornhautbank ihr 20-jähriges Bestehen.<br />
Mit der Spaltlampe wird die Hornhaut untersucht.<br />
Die Ursachen einer schweren<br />
Seherkrankung sind vielfältig. „Es<br />
können Entzündungen, Verletzungen,<br />
wie z.B. ein Schnitt durch die<br />
Hornhaut, oder angeborene Trübungen<br />
sein“, sagt Prof. Dr. Johann<br />
Roider, Direktor der Augenklinik am<br />
Campus Kiel. „Ist das Sehvermögen<br />
zu 70 Prozent eingeschränkt,<br />
sollte man über eine Transplantation<br />
nachdenken.“ Im Gegensatz zu<br />
anderen Transplantaten benötigt die<br />
Hornhaut zum Einheilen kein Blut<br />
– die Erfolgsquote bei Hornhauttransplantationen<br />
ist mit 90 bis 95<br />
Prozent sehr hoch. Darüber hinaus<br />
ist das operative Spektrum für die<br />
Patienten in den vergangenen<br />
Jahren deutlich größer geworden.<br />
Durch ein neues Operationsverfahren<br />
können jetzt auch einzelne<br />
Hornhautschichten transplantiert<br />
werden. Bei dieser Operation wird<br />
eine Hornhautscheibe (PKP) von<br />
sieben bis acht Millimetern durch<br />
Spendergewebe ersetzt. Dem Patienten<br />
werden nur die unteren zehn<br />
Prozent seiner Hornhaut entnommen,<br />
die dann durch eine Spenderscheibe<br />
von gleichem Durchmesser<br />
ausgetauscht wird. Die Vorteile sind<br />
kleinere, fast nahtfreie Schnitte<br />
<strong>und</strong> eine deutlich geringere W<strong>und</strong>heilzeit.<br />
Prof. Dr. Roider <strong>und</strong> sein<br />
dreiköpfiges Transplantationsteam<br />
wenden seit zwei Jahren die neue<br />
Technik an <strong>und</strong> haben damit bisher<br />
große Erfolge erzielt.<br />
Ein zusätzlicher Vorteil: Die Hornhautbank<br />
in der eigenen Klinik <strong>und</strong><br />
der damit verb<strong>und</strong>ene direkte Zugriff<br />
auf Hornhäute gerade bei Notfällen.<br />
Nicht umsonst ist die Warteliste der<br />
einzigen Hornhautbank in <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />
lang. Auf ihr stehen<br />
derzeit 200 Patienten, von denen<br />
jährlich 100 bis 120 Patienten transplantiert<br />
werden. „Die Nachfrage ist<br />
deutlich größer als das vorhandene<br />
Material“, bedauert Prof. Dr. Roider.<br />
Neben vielen Vorteilen einer<br />
Transplantation birgt die Operation<br />
auch Risiken. „Das größte ist die<br />
Abstoßung des Gewebes“, erklärt<br />
Dr. Bernhard Nölle, der stellver-<br />
tretende Klinikdirektor. Um dies zu<br />
vermeiden, werden die Hornhäute<br />
von Spender <strong>und</strong> Empfänger vor der<br />
Operation auf Gewebeverträglichkeit<br />
getestet. „Die Hornhaut ist das einzige<br />
Transplantationsgewebe, das<br />
nicht zwangsläufig kompatibel sein<br />
muss“, erklärt Dr. Nölle. Für einen<br />
optimalen Operationserfolg ist die<br />
Gewebeverträglichkeit für das Kieler<br />
Transplantationsteam jedoch unverzichtbar.<br />
Die Augenklinik ist eine<br />
der wenigen Kliniken in Deutschland<br />
mit einer breit angelegten Langzeitstudie<br />
über die Wertigkeit der<br />
Gewebeverträglichkeit bei Hornhauttransplantationen.<br />
Bisher wurden die<br />
insgesamt 2000 in Kiel transplantierten<br />
Patienten regelmäßig kontaktiert<br />
<strong>und</strong> nachuntersucht. „Das ist die<br />
einzige Möglichkeit, die den Nachweis<br />
liefert, dass wir durch unsere<br />
Gewebeverträglichkeitsuntersuchungen<br />
eine geringere Abstoßungsquote<br />
haben als international üblich“,<br />
sagt Prof. Dr. Johann Roider.<br />
Bettina Krohn<br />
Weitere Informationen:<br />
Klinik für Ophthalmologie<br />
Campus Kiel<br />
Tel.: 0431 597- 23 98<br />
23
24<br />
Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />
Erstes Gerinnungszentrum<br />
in <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />
Blutgerinnungsstörungen können lebensbedrohlich sein <strong>und</strong> bedürfen einer um-<br />
fangreichen <strong>und</strong> exakten Diagnostik, bevor die Therapie beginnt. Mit der Grün-<br />
dung des ersten Gerinnungszentrums in <strong>Schleswig</strong>-Holstein setzt das <strong>UKSH</strong> jetzt<br />
völlig neue Maßstäbe.<br />
Bei Menschen mit Gerinnungsstörungen<br />
gerinnt das Blut nicht wie<br />
bei einem ges<strong>und</strong>en Menschen. Bei<br />
einem Teil der Patienten schließt sich<br />
die W<strong>und</strong>e nicht vollständig oder<br />
nicht schnell genug, bei anderen<br />
führt eine verstärkte Gerinnung zum<br />
kompletten Verschluss von Blutgefäßen.<br />
Der Gr<strong>und</strong>: Im Blut sind Eiweiße<br />
fehlgebildet, die für die Gerinnung<br />
notwendig sind. In manchen Fällen<br />
fehlen sie teilweise oder ganz. Als<br />
Folge kommt es entweder zu ungestillten<br />
äußeren oder inneren Blutungen<br />
oder zu einer überschießenden<br />
Gerinnselbildung, die in Form von<br />
Gefäßverschlüssen, sogenannten<br />
Thrombosen, in den Beinen, der<br />
Lunge oder im Gehirn als Schlaganfall<br />
auftreten können. R<strong>und</strong> 0,3<br />
Prozent der Bevölkerung sind von<br />
einer schweren Gerinnungsstörung<br />
mit Blutungsneigung betroffen, wesentlich<br />
häufiger jedoch sind Störungen<br />
der Blutgerinnung mit einer<br />
verstärkten Gerinnselbildung: diese<br />
betrifft circa 10 bis 15 Prozent der<br />
Bevölkerung bis zu einem Alter von<br />
50 Jahren. In Kooperation mit Kollegen<br />
der Kliniken in Kiel <strong>und</strong> Lübeck<br />
wurde unter Federführung von Prof.<br />
Dr. Ralf Junker, Direktor des Instituts<br />
für klinische Chemie, jetzt das erste<br />
Gerinnungszentrum in <strong>Schleswig</strong>-<br />
Holstein errichtet. Geleitet wird das<br />
Gerinnungszentrum campusübergreifend<br />
von Prof. Dr. Ulrike Nowak-Göttl.<br />
In Lübeck ergänzt in leitender Funktion<br />
Dr. Daniela Manner das Gerinnungsteam.<br />
Neben der fachübergreifenden<br />
Versorgung von erwachsenen<br />
Patienten mit Störungen der Blutgerinnung<br />
ist einer der Schwerpunkte<br />
des Zentrums die Betreuung von<br />
Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit Gerinnungsstörungen,<br />
insbesondere den<br />
Störungen mit angeborener erhöhter<br />
Gerinnselbildung.<br />
Der Schwerpunkt „Schlaganfall<br />
<strong>und</strong> Thrombosen im Kindesalter“<br />
ist für das <strong>UKSH</strong> ein besonderes<br />
Herausstellungsmerkmal im b<strong>und</strong>es-<br />
<strong>und</strong> europaweiten Vergleich.<br />
„Gerinnungsstörungen bei Kindern<br />
erfordern eine sehr viel höhere Expertise<br />
<strong>und</strong> setzen eine langjährige<br />
Erfahrung bei dem behandelnden<br />
Arzt voraus“, sagt Prof. Dr. Nowak-<br />
Göttl. „Wir bieten hier eine komplexe<br />
Diagnostik mit großem Laborspektrum,<br />
um die seltenen Erkrankungen<br />
genau diagnostizieren zu können“,<br />
erklärt Prof. Dr. Junker, der eng mit<br />
den klinisch tätigen Kollegen in Kiel<br />
<strong>und</strong> in Lübeck zusammenarbeitet.<br />
„Erste Patienten- <strong>und</strong> Zuweiserumfragen<br />
zur Versorgung zeigten<br />
bereits eine hohe Akzeptanz <strong>und</strong><br />
bestärken uns, den begonnen Weg<br />
weiter zu beschreiten“, fügt Prof. Dr.<br />
Nowak-Göttl hinzu. Da die Diagnostik<br />
sehr umfangreich ist, werden<br />
an beiden Standorten täglich nicht<br />
mehr als sechs Patienten vorgestellt,<br />
Notfälle werden jederzeit fachkompetent<br />
versorgt. Der Erstkontakt mit<br />
dem Patienten erfolgt in der Regel<br />
durch eine Überweisung des behandelnden<br />
Haus- oder Facharztes. „Nur<br />
durch eine starke Vernetzung mit<br />
den niedergelassenen Ärztinnen <strong>und</strong><br />
Ärzten <strong>und</strong> den umliegenden Kliniken<br />
können wir alle Patienten erreichen.<br />
Wir setzen alles daran, die Zusammenarbeit<br />
zu fördern“ sagt Prof. Dr.<br />
Nowak-Göttl.<br />
Bettina Krohn<br />
Weitere Informationen:<br />
Institut für Klinische Chemie<br />
Campus Kiel<br />
Prof. Dr. Ulrike Nowak-Göttl<br />
Tel.: 0431 597 - 32 25<br />
Campus Lübeck<br />
Dr. Daniela Manner<br />
Tel. 0451 500 - 43 91
Pflege<br />
Solidarität in<br />
der EHEC-Krise<br />
Während der EHEC-Krise wurden am <strong>UKSH</strong> knapp 300 EHEC- <strong>und</strong> HUS-Patien-<br />
ten ambulant <strong>und</strong> stationär versorgt. Nur durch die hervorragende interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit <strong>und</strong> die Unterstützung von Pflegekräften anderer Kliniken konnte<br />
die EHEC-Krise erfolgreich überw<strong>und</strong>en werden.<br />
Aus der Verantwortung als einziger<br />
Maximalversorger in <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />
ergaben sich für das <strong>Universitätsklinikum</strong><br />
die höchsten Belastungen.<br />
Sie stellten das medizinische<br />
Personal vor eine große Herausforderung.<br />
Die Frage der Kostenübernahme<br />
in Höhe von drei Millionen<br />
Euro ist bis heute nicht geklärt.<br />
„Die Krise dauerte insgesamt r<strong>und</strong><br />
vier Wochen. Um die Versorgung<br />
aufrechterhalten zu können, wurden<br />
in <strong>Schleswig</strong>-Holstein 50 freiwillige<br />
Pflegekräfte von anderen Universitätskliniken<br />
aus ganz Deutschland<br />
eingesetzt. Eine solche Solidarität<br />
habe ich noch nie in meiner 23-jährigen<br />
Krankenhausarbeit erlebt. Ich<br />
war sehr beeindruckt“, blickt der<br />
Pflegerische Direktor Robert Green<br />
aus Kiel zurück. Und auch Stephanie<br />
Heckel, Pflegekoordinatorin am<br />
Campus Lübeck, bestätigt: „Die<br />
Kooperation der Pflegekräfte vor<br />
Ort habe ich selten so erlebt. Ohne<br />
die freiwilligen, klinikübergreifenden<br />
Unterstützungsangebote der Mitarbeiter<br />
hätten die EHEC-Patienten<br />
nicht in der Form <strong>und</strong> Professionalität<br />
versorgt werden können. Das<br />
Krisenmanagement hat über alle<br />
Berufsgruppen hinweg hervorragend<br />
funktioniert.“ In <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />
hatte sich die Krise innerhalb von<br />
eineinhalb Tagen zugespitzt. Erfahrungswerte<br />
lagen nicht vor. Um<br />
Engpässe in der Pflege aufzufangen,<br />
waren andere Universitätskliniken<br />
aus dem B<strong>und</strong>esgebiet gebeten<br />
worden, auszuhelfen. Unterstützung<br />
kam von insgesamt 13 Kliniken,<br />
darunter die Universitätskliniken<br />
in Mannheim, Tübingen, Freiburg,<br />
Halle, Stuttgart <strong>und</strong> Berlin. Die<br />
DRK-Klinik Teterow hatte die ersten<br />
Mitarbeiter zur Verfügung gestellt.<br />
Insgesamt kamen 36 Mitarbeiter aus<br />
anderen Kliniken, die zwischen drei<br />
<strong>und</strong> acht Tagen am <strong>UKSH</strong> waren.<br />
„Im <strong>UKSH</strong> wurden zusätzliche<br />
Isolierstationen, zum Teil auch in<br />
Privatstationen <strong>und</strong> in Aufwachräumen,<br />
eingerichtet. Insgesamt<br />
waren die EHEC-Patienten auf fünf<br />
Stationen untergebracht, eine davon<br />
Der Kieler Oberbürgermeister Torsten Albig (li.) informierte sich vor Ort über die EHEC-Krise,<br />
hier im Gespräch mit Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des <strong>UKSH</strong>, Prof. Dr. Ulrich<br />
Kunzendorf, Direktor der Klinik für Innere Medizin IV, <strong>und</strong> Christa Meyer, Vorstand für Krankenpflege<br />
<strong>und</strong> Patientenservice.<br />
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26<br />
Pflege<br />
war internistisch, drei orthopädisch<br />
<strong>und</strong> eine gynäkologisch. Die fünf<br />
Stationen waren parallel belegt, in<br />
der Spitze mit 87 EHEC-Patienten,<br />
davon 21 HUS-Patienten, die auf<br />
der Intensivstation behandelt wurden“,<br />
berichten Robert Green <strong>und</strong><br />
Stephanie Heckel. Für die Blutreinigung<br />
konnten weitere Maschinen<br />
Nachrichten<br />
Erste Professur für Forschung <strong>und</strong> Lehre in der Pflege<br />
Prof. Dr. Sascha Köpke<br />
Der Pflege- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitswissenschaftler<br />
Prof. Dr. Sascha Köpke<br />
hat seit dem 1. September die neu<br />
geschaffene Professur für Forschung<br />
<strong>und</strong> Lehre in der Pflege an der<br />
organisiert werden, sodass das<br />
nötige Equipment vorhanden war.<br />
Die Ärzte sowie die Pflege- <strong>und</strong><br />
Servicekräfte arbeiteten nahezu<br />
r<strong>und</strong> um die Uhr <strong>und</strong> alle Mitarbeiter<br />
machten Überst<strong>und</strong>en. Operationen<br />
wurden verschoben <strong>und</strong><br />
Fortbildungsmaßen fielen aus. Alle<br />
zogen an einem Strang. Das ganze<br />
Universität zu Lübeck inne <strong>und</strong> wird<br />
künftig die gleichnamige Sektion am<br />
Institut für Sozialmedizin des <strong>UKSH</strong><br />
leiten. Prof. Dr. Köpke kommt von der<br />
Universität Hamburg, wo er mehrere<br />
überregionale Forschungsprojekte<br />
u.a. zur Versorgung älterer <strong>und</strong> chronisch<br />
kranker Menschen durchgeführt<br />
hat. Es ist die erste Professur für<br />
Pflegewissenschaft in <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />
überhaupt <strong>und</strong> die erste universitäre<br />
Professur in diesem Fachgebiet<br />
mit direkter Anbindung an ein <strong>Universitätsklinikum</strong><br />
in Norddeutschland. Mit<br />
der Professur ist eine entscheidende<br />
Gr<strong>und</strong>lage für den weiteren Ausbau<br />
der Pflegeforschung am <strong>UKSH</strong> gelegt<br />
worden. „Ein wichtiger Meilenstein<br />
ist erreicht“, betonte Christa Meyer,<br />
Vorstand für Krankenpflege <strong>und</strong> Patientenservice<br />
des <strong>UKSH</strong>. „Es gehört<br />
für mich zum Auftrag der Pflege <strong>und</strong><br />
des Pflegemanagements an einem<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>, zur Weiterent-<br />
Klinikum musste umdenken, denn<br />
auf eine Krise in dieser Größenordnung<br />
konnte man personell <strong>und</strong><br />
räumlich nicht vorbereitet sein.<br />
„Krisenmanagement <strong>und</strong> Organisation<br />
sind bestmöglich gelaufen. Der<br />
große Erfolg kam vor allem durch<br />
den Teamgeist aller Mitwirkenden<br />
zustande“, berichtet Robert Green.<br />
wicklung des Wissensbestandes in<br />
der Pflege beizutragen.“ Anknüpfend<br />
an seine bisherige Forschung<br />
wird die akutstationäre Versorgung<br />
älterer Menschen, insbesondere von<br />
Menschen mit Demenz, ein zentrales<br />
Thema der künftigen Arbeit von Prof.<br />
Dr. Köpke <strong>und</strong> seinem Team sein. Als<br />
eine weitere wichtige <strong>und</strong> dringende<br />
Aufgabe betrachtet der Pflegewissenschaftler<br />
die Etablierung eines<br />
akademischen Studienangebotes für<br />
Pflegekräfte <strong>und</strong> Angehörige anderer<br />
Ges<strong>und</strong>heitsberufe in <strong>Schleswig</strong>-Holstein.<br />
„Pflegeforschung muss klinisch<br />
relevant sein, also dem Patienten<br />
dienen“, so sein Anspruch. Durch<br />
die enge Anbindung der Professur<br />
<strong>und</strong> der von ihm geleiteten Sektion<br />
an die universitäre Medizin <strong>und</strong> die<br />
Krankenversorgung am <strong>UKSH</strong> sieht<br />
er optimale Rahmenbedingungen<br />
gegeben, um diesen Anspruch zu<br />
verwirklichen.
Porträt<br />
Fasziniert von<br />
der Feuerwehr<br />
Sven Klempau ist Diplom-Ingenieur <strong>und</strong> leitet die Betriebsfeuerwehr am Campus<br />
Lübeck. Er hat damit seinen Traum-Job gef<strong>und</strong>en, denn für die Feuerwehr begeisterte<br />
er sich schon als Jugendlicher. Wenn andere nervös werden, behält er einen<br />
klaren Kopf <strong>und</strong> trifft die nötigen Entscheidungen.<br />
Sven Klempau, Leiter der Betriebsfeuerwehr<br />
Der gebürtige Lübecker ist ein bodenständiger<br />
Typ mit fester Stimme<br />
<strong>und</strong> ebensolchem Händedruck, den<br />
so leicht nichts erschüttern kann.<br />
Seine Passion kann man schon beim<br />
Betreten seines Büros kaum übersehen.<br />
Gleich neben der Tür hängt der<br />
dunkle Feuerwehranzug mit den neongelben<br />
Streifen. Dazu der schwere<br />
Helm <strong>und</strong> die Stiefel. Klempau ist<br />
jede Sek<strong>und</strong>e bereit, den Anzug<br />
überzustreifen <strong>und</strong> in die Stiefel zu<br />
steigen, um so schnell wie möglich<br />
am Einsatzort zu sein. Ist das der<br />
„Kick“ im Berufsalltag? „Nein“, sagt<br />
er <strong>und</strong> lacht, „aber es gehört einfach<br />
zu meinem Beruf, ständig abrufbereit<br />
zu sein.“<br />
Mit 16 Jahren trat Klempau der Freiwilligen<br />
Feuerwehr Lübeck-Moisling<br />
bei <strong>und</strong> hat seitdem viele Erfahrungen<br />
auch in brenzligen Situationen<br />
gesammelt. In seinem Leben dreht<br />
sich viel, sehr viel um das Thema<br />
Feuerwehr. Seine berufliche Laufbahn<br />
plante Klempau mit Weitblick.<br />
„Für mich war klar, dass mein Beruf<br />
mit der Feuerwehr zu tun haben<br />
sollte“, erzählt der 39-Jährige. Also<br />
studierte er nach dem Abitur an der<br />
Fachhochschule Lübeck Maschinenbau<br />
<strong>und</strong> machte sein Diplom als<br />
Ingenieur. Maschinenbauer wollte er<br />
aber zu keinem Zeitpunkt werden.<br />
„Man braucht aber ein technisches<br />
Studium, um sich für den gehobenen<br />
feuerwehrtechnischen Dienst bewerben<br />
zu können“, schmunzelt Klempau,<br />
der sich selbst als „zielorientiert“<br />
beschreibt.<br />
Noch während des Studiums bewarb<br />
er sich um einen Platz an der<br />
Landesfeuerwehrschule <strong>Schleswig</strong>-<br />
Holstein. Es folgte eine zweijährige<br />
Ausbildung, die Klempau an ver-<br />
schiedene Feuerwehrschulen in<br />
ganz Deutschland <strong>und</strong> zur Berufsfeuerwehr<br />
Hamburg führte. Im Januar<br />
2000 legte er die Laufbahnprüfung<br />
für den gehobenen feuerwehrtechnischen<br />
Dienst ab <strong>und</strong> schon am 1.<br />
Februar trat er seine Stelle am <strong>UKSH</strong><br />
an. Seine Aufgabe hier: Aufbau einer<br />
Betriebsfeuerwehr. „Die Stelle war<br />
ein richtiger Glücksfall für mich. Eine<br />
tolle Herausforderung <strong>und</strong> dazu noch<br />
in Lübeck“, freut sich Klempau noch<br />
heute. Denn <strong>Schleswig</strong>-Holstein zu<br />
verlassen wäre ihm auch damals<br />
schon sehr schwer gefallen.<br />
Mit Einsatz <strong>und</strong> viel Fachkenntnis<br />
machte er sich daran, die Betriebsfeuerwehr<br />
des Uniklinikums aufzubauen.<br />
Heute hat die Feuerwehr 40<br />
ausgebildete Mitarbeiter, darunter<br />
auch drei Frauen. Sie gehören zum<br />
Träger- oder Wachdienst am Campus<br />
Lübeck, ein Teil ihrer Arbeitszeit<br />
steht für die Betriebsfeuerwehr<br />
zur Verfügung. Alle sind mit einem<br />
Meldeempfänger ausgestattet. Piept<br />
das Gerät, lassen sie alles stehen<br />
<strong>und</strong> liegen <strong>und</strong> laufen auf schnellstem<br />
Weg in den Feuerwehrraum im<br />
Untergeschoss des Zentralklinikums,<br />
um sich dort im Eiltempo mit Feuerwehr-Schutzkleidung<br />
<strong>und</strong> -Helm<br />
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28<br />
Porträt<br />
auszurüsten. „Fünf Minuten nach der<br />
Alarmierung müssen wir die ersten<br />
Maßnahmen eingeleitet haben“, sagt<br />
Sven Klempau. Keine Frage, dass<br />
seine Leute das schaffen. Und er<br />
selbst natürlich auch.<br />
Außer bei Bagatellfällen wird bei<br />
jedem Alarm auch die Feuerwehr<br />
Lübeck zum Einsatzort gerufen. Sie<br />
braucht etwa acht bis zwölf Minuten<br />
zum Campus an der Ratzeburger<br />
Allee. Oft wird sie aufgehalten durch<br />
geschlossene Bahnschranken kurz<br />
vor dem Klinikum. „Da geht wertvolle<br />
Zeit verloren, in der wir z.B. schon<br />
mit der Brand- oder Schadensbekämpfung<br />
anfangen können“, sagt<br />
Klempau <strong>und</strong> betont: „Die Zusammenarbeit<br />
mit den Kollegen der Berufsfeuerwehr<br />
klappt ausgezeichnet.<br />
Wir sind ein eingespieltes Team.“<br />
350 bis 400 Mal rücken Klempau<br />
<strong>und</strong> seine Kollegen pro Jahr zu<br />
Einsätzen aus. Sven Klempau hat<br />
mittlerweile eine Weiterbildung zum<br />
Sicherheitsingenieur abgeschlossen<br />
<strong>und</strong> ist außerdem Sachverständiger<br />
für vorbeugenden Brandschutz. „Die<br />
Aufgaben der Betriebsfeuerwehr<br />
werden immer komplexer“, stellt er<br />
fest. Regelmäßig schult er deshalb<br />
seine Kollegen <strong>und</strong> auch die Mitarbeiter<br />
auf den Stationen. Einmal pro<br />
Jahr organisiert er eine Übung für<br />
den Katastrophenschutz, der auch<br />
in den Zuständigkeitsbereich der<br />
Feuerwehr fällt.<br />
Wenn Sven Klempau von seinem<br />
Job im <strong>UKSH</strong> nach Hause kommt,<br />
gehört auch die restliche Zeit des<br />
Tages oft der Feuerwehr. Bei der<br />
Freiwilligen Feuerwehr Moisling ist<br />
Klempau inzwischen Ortswehrführer,<br />
außerdem leitet er die Stadtjugend-<br />
feuerwehr Lübeck. „Drei bis vier<br />
Abendtermine kommen da schon<br />
pro Woche zusammen“, verrät er. Da<br />
passt es doch, dass seine Lebensgefährtin<br />
diese Leidenschaft teilt<br />
<strong>und</strong> auch in der Feuerwehr aktiv ist.<br />
Klempaus Motto lautet: „Gemeinsam<br />
ist man stark“ – <strong>und</strong> diese Gemeinschaft<br />
macht für ihn auch einen Teil<br />
der Faszination Feuerwehr aus. Ein<br />
kleines bisschen Abenteuerlust sei<br />
sicher auch dabei, gibt Klempau zu.<br />
„Wo andere rausrennen, gehen wir<br />
rein. Wir begeben uns bewusst in<br />
Gefahr, um anderen zu helfen. Da<br />
muss man sich absolut aufeinander<br />
verlassen können.“ Sind für ihn auch<br />
Tage ohne Feuerwehr denkbar? „Ja<br />
klar, im Urlaub“, antwortet Klempau,<br />
lacht <strong>und</strong> fügt dann schnell hinzu:<br />
„Aber auch nur da!“<br />
Marlis Müller-Frommeyer
Rubrik Porträt<br />
Die Arbeit als Psychologin<br />
gibt ihr Kraft<br />
Vor 14 Jahren wurde Bianca Scholz Opfer eines brutalen Raubüberfalls. Seitdem<br />
sitzt sie im Rollstuhl, von der Halswirbelsäule abwärts gelähmt. Heute therapiert<br />
die 44-jährige Diplompsychologin im Kieler Zentrum für Integrative Psychiatrie<br />
(ZIP) Menschen mit Depressionen.<br />
Montag, Dienstag <strong>und</strong> Donnerstag<br />
sind ihre Arbeitstage. Für<br />
Bianca Scholz bedeutet das einen<br />
eng getakteten Tag. Obwohl die<br />
schlanke Therapeutin mit dem<br />
Kurzhaarschnitt erst um 12 Uhr mit<br />
ihrer Arbeit beginnt, fängt ihr Tag<br />
bereits um 6:30 Uhr an. Alleine<br />
zwei St<strong>und</strong>en dauern ihre täglichen<br />
Dehnübungen, hinzu kommt das<br />
morgendliche Duschen, Anziehen<br />
<strong>und</strong> Frühstücken. Seit dem brutalen<br />
Raubüberfall vor 14 Jahren braucht<br />
Bianca Scholz eine 24-stündige<br />
Betreuung.<br />
Um trotz ihrer schweren Behinderung<br />
so unabhängig wie möglich<br />
sein zu können, gründete die<br />
Psychologin nach dem Raubüberfall<br />
einen eigenen Pflegeservice<br />
mit heute zwölf Pflegerinnen <strong>und</strong><br />
Pflegern. „Ich bin dankbar, dass<br />
ich überlebt habe. Schlimm ist es<br />
manchmal für mich, dass ich aufgr<strong>und</strong><br />
meiner Behinderung nie allein<br />
bin“, sagt sie.<br />
Allein war Bianca Scholz das letzte<br />
Mal bei dem Raubüberfall 1996.<br />
Damals arbeitete sie als Aushilfe<br />
neben ihrem Job in Hamburg in<br />
einem Fitnesscenter <strong>und</strong> sprang nur<br />
für eine Fre<strong>und</strong>in ein. „Als ich das<br />
Center abends abschließen wollte,<br />
hörte ich plötzlich hinter mir Stimmen“,<br />
blickt sie zurück. Obwohl die<br />
junge Frau den Tätern sofort den<br />
Schlüssel vor die Füße warf, stach<br />
einer der beiden Jugendlichen mit<br />
einem Messer 14 Mal auf sie ein.<br />
Bianca Scholz stellte sich tot, damit<br />
die Täter von ihr abließen, mobilisierte<br />
ihre letzten Kräfte, schrie,<br />
wurde gehört <strong>und</strong> gerettet.<br />
Ein Messerstich beschädigte das<br />
Rückenmark so schwer, dass die<br />
Diplompsychologin vom dritten<br />
Halswirbel abwärts an gelähmt<br />
ist. Trotzdem war es ihr größter<br />
Wunsch, wieder zu arbeiten. Unermüdlich<br />
trainierte sie im Rahmen<br />
ihrer eingeschränkten Möglichkeiten,<br />
verbrachte nach der Reha<br />
mehrmals wöchentlich viele St<strong>und</strong>en<br />
auf einem Speziallaufband.<br />
Ihr größter körperlicher Fortschritt:<br />
Sie kann die Finger etwas bewegen<br />
<strong>und</strong> so einen Spezialcomputer<br />
bedienen. Der Weg ist frei. Die<br />
Diplompsychologin bewirbt sich<br />
bei Prof. Dr. Josef Aldenhoff, dem<br />
Direktor des ZIP <strong>und</strong> wird von ihm<br />
eingestellt. „Meine Arbeit ist mein<br />
großes Glück“, sagt die Therapeutin.<br />
Natürlich ist Bianca Scholz bei den<br />
ersten Patientenkontakten sehr<br />
aufgeregt, doch ihre anfänglichen<br />
Befürchtungen, vielleicht aufgr<strong>und</strong><br />
ihrer Behinderung abgelehnt zu<br />
werden, sind unbegründet. Ihre<br />
fachliche Kompetenz verschafft ihr<br />
schnell Respekt <strong>und</strong> Anerkennung.<br />
Mit Patienten, die ihr gegenüber<br />
Hemmungen haben, geht sie offen<br />
um. „Ich spreche sie darauf an,<br />
meistens löst sich die Befangenheit<br />
dann schnell.“ Lobende Worte findet<br />
Bianca Scholz für die Klinik <strong>und</strong> die<br />
Unterstützung durch Prof. Dr. Aldenhoff.<br />
„Ohne ihn <strong>und</strong> die Oberärztin<br />
Dr. Christina Schulz-Du Bois wäre<br />
meine Arbeit nicht möglich gewesen“,<br />
sagt die Therapeutin.<br />
Nach einem anstrengenden Tag in<br />
der Klinik entspannt sich Bianca<br />
Scholz bei Musik oder auf dem<br />
motorbetriebenen Fahrrad. Gesellschaft<br />
leisten ihr dabei ihre beiden<br />
Katzen. „Ich bin zufrieden, mit dem<br />
was ich habe. Mein größter Wunsch<br />
ist es, dass sich mein Zustand nicht<br />
verschlechtert.“<br />
Bettina Krohn<br />
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Hochbetrieb in den Räumen der neuen Notaufnahme am Campus Lübeck:<br />
Am 12. September konnten hier die ersten Patienten versorgt werden.
Blickpunkt<br />
Erstversorgung von Notfallpatienten<br />
auf höchstem Niveau<br />
Am Campus Lübeck ist die neue Notaufnahme eingeweiht worden. In den modernen<br />
Räumen profitieren die Patienten von der engen interdisziplinären Zusammenarbeit<br />
der beteiligten Disziplinen <strong>und</strong> einer optimierten Infrastruktur. Durch die<br />
verbesserte Ablauforganisation wird lebenswichtige Zeit gewonnen.<br />
Prof. Dr. Heribert Schunkert, Direktor der<br />
Medizinischen Klinik II am Campus Lübeck<br />
Ende August konnte das <strong>UKSH</strong> am<br />
Campus Lübeck die neue Notaufnahme<br />
einweihen. In den neuen<br />
Räumen profitieren die Patienten<br />
von der engen interdisziplinären<br />
Zusammenarbeit der beteiligten<br />
klinischen Disziplinen <strong>und</strong> einer<br />
optimierten Infrastruktur mit modernster<br />
Medizintechnik. Durch die<br />
verbesserte Ablauforganisation wird<br />
lebenswichtige Zeit gewonnen. Das<br />
Gebäude wurde im Rahmen des<br />
Konjunkturprogramms II mit r<strong>und</strong><br />
6,1 Mio. Euro (Baukosten ohne<br />
Dr. Sebastian Wolfrum, Oberarzt in der Medizinischen<br />
Klinik II<br />
Baunebenkosten) zu 25 Prozent<br />
vom Land <strong>Schleswig</strong>-Holstein <strong>und</strong><br />
zu 75 Prozent vom B<strong>und</strong> finanziert.<br />
Die Aufnahme des Patientenbetriebes<br />
begann am 12. September.<br />
„Die Versorgung von Notfallpatienten<br />
in <strong>Schleswig</strong>-Holstein erreicht<br />
mit dem Neubau der Notaufnahme<br />
des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Schleswig</strong>-Holstein,<br />
Campus Lübeck,<br />
modernsten Standard“, sagte<br />
Staatssekretärin <strong>und</strong> <strong>UKSH</strong>-Aufsichtsratsvorsitzende<br />
Dr. Cordelia<br />
Andreßen in ihrem Grußwort. „Die<br />
Patienten des einzigen Maximalversorgers<br />
im Land erhalten damit<br />
die bestmögliche Erstversorgung.“<br />
„Mehr als 30.000 Patienten werden<br />
jedes Jahr in der interdisziplinären<br />
Notaufnahme am Campus Lübeck<br />
versorgt – Tendenz steigend. Der<br />
Neubau, den wir heute einweihen,<br />
verfügt über großzügige Räumlichkeiten<br />
<strong>und</strong> modernste Medizintechnik,<br />
um diese große Zahl von<br />
Patienten jetzt noch schneller <strong>und</strong><br />
besser behandeln zu können“, sagte<br />
Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender<br />
des <strong>UKSH</strong>, anlässlich<br />
der Schlüsselübergabe.<br />
Die neue Notaufnahme mit ihrer<br />
gebündelten fachlichen Expertise<br />
bietet Erstversorgung für Notfallpatienten<br />
auf höchstem Niveau.<br />
„Der große Fortschritt liegt darin,<br />
dass wir nicht nur die Überwachungs-<br />
<strong>und</strong> Diagnosemöglichkeiten<br />
verbessern, sondern auch<br />
den Komfort für unsere Patienten<br />
erheblich steigern können. So sind<br />
jetzt auch notfallmäßig ambulante<br />
<strong>und</strong> kurzstationäre Behandlungen<br />
in Ein- oder Zwei-Bett-Zimmern<br />
möglich“, erklärte Prof. Dr. Heribert<br />
Schunkert, Direktor der Medizinischen<br />
Klinik II, Campus Lübeck,<br />
31
32<br />
Blickpunkt<br />
unter deren Leitung die Notaufnahme<br />
arbeitet. „Wir freuen uns sehr,<br />
dem <strong>UKSH</strong> heute den symbolischen<br />
Schlüssel zur neuen Notaufnahme<br />
überreichen zu können“, sagte<br />
Henrik Harms, Geschäftsführer der<br />
Gebäudemanagement <strong>Schleswig</strong>-<br />
Holstein AöR (GMSH). „Der Neubau<br />
mit einer Nutzfläche von 1.400 qm<br />
wird sowohl den medizinischen <strong>und</strong><br />
technischen Ansprüchen an eine<br />
moderne Notaufnahme als auch<br />
dem Bedürfnis der Patienten nach<br />
mehr Privatsphäre gerecht“, fügte<br />
Harms hinzu. „Durch die Verwendung<br />
von Fertigmodulen ist es uns<br />
gelungen, die Bauzeit erheblich zu<br />
verkürzen.“<br />
Die Notaufnahme ist administrativ<br />
an die Medizinische Klinik II angeb<strong>und</strong>en.<br />
Sie wird interdisziplinär<br />
geführt <strong>und</strong> versorgt vorwiegend<br />
Patienten aus der Inneren Medizin,<br />
der Chirurgie, der Neurologie<br />
<strong>und</strong> der Psychiatrie. Eine weitere<br />
chirurgische Notfallambulanz ist<br />
in eigenen Räumlichkeiten untergebracht<br />
<strong>und</strong> kümmert sich um<br />
Patienten der Unfallchirurgie bzw.<br />
Orthopädie, der Plastischen Chirurgie<br />
<strong>und</strong> der Neurochirurgie.<br />
„Durch die räumliche Nähe der<br />
Notaufnahmeeinheiten <strong>und</strong> die<br />
enge Zusammenarbeit zwischen<br />
den Abteilungen profitieren auch<br />
hier die Patienten vom Know-How<br />
aller Fachdisziplinen“, meint Dr.<br />
Sebastian Wolfrum, Oberarzt in der<br />
Medizinischen Klinik II.<br />
Der Neubau der Notaufnahme am<br />
Zentralklinikum war wegen ständig<br />
wachsender Patientenzahlen<br />
dringend notwendig geworden. Zum<br />
Vergleich: Im Jahr 1991, als die<br />
Notaufnahme am Campus Lübeck<br />
den Betrieb aufnahm, wurden dort<br />
jährlich r<strong>und</strong> 13.000 Patienten behandelt,<br />
2010 waren es 32.000. Die<br />
Kapazität der Notaufnahme konnte<br />
jetzt durch den Neubau von bisher<br />
14 Liegeplätzen auf 28 Betten erweitert<br />
werden. Der Neubau ergänzt<br />
die bisherige Notaufnahme <strong>und</strong><br />
ist direkt mit dem Zentralklinikum<br />
verb<strong>und</strong>en. Im ersten Stock befindet<br />
sich außerdem eine neue Bettenstation<br />
mit 17 Zwei-Bett-Zimmern<br />
sowie Arzt- <strong>und</strong> Pflegeräumen. Für<br />
die Notfall-Patienten stehen jetzt<br />
acht Ein-Bett-Zimmer <strong>und</strong> sechs<br />
Zwei-Bett-Zimmer zur Verfügung.<br />
Zwei weitere Zimmer mit jeweils<br />
Beim Tag der offenen Tür informierten sich Rettungsdienste, Ärzte, Patienten <strong>und</strong> interessierte<br />
Bürger über die neue Notaufnahme. Die an der Notfallversorgung beteiligten Kliniken stellten<br />
ihre Arbeit vor. Hier demonstriert Dr. Eike Wenzel die OP-Verfahren der plastischen Chirurgie.<br />
vier Betten sind für die Akutbehandlung<br />
vorgesehen. Für Patienten<br />
mit schweren Infektionen gibt es<br />
separate Isolationsräume. Auch ein<br />
moderner Röntgenraum ist in die<br />
Notfallaufnahme integriert.<br />
Die neuen Räumlichkeiten, in<br />
denen die Patienten sehr individuell<br />
betreut werden können, sind<br />
mit modernster Medizintechnik<br />
ausgestattet. Dazu gehören neue<br />
Überwachungsmonitore, neue Ultraschallgeräte<br />
<strong>und</strong> Defibrillatoren.<br />
Neu ist auch die Computeranlage,<br />
mit der vom sogenannten „Stützpunkt“<br />
der Notfallaufnahme aus<br />
angezeigt wird, welcher Patient am<br />
dringendsten ärztliche Hilfe benötigt.<br />
Für diese Ersteinschätzung der<br />
eintreffenden Patienten setzt die<br />
Notaufnahme das standardisierte<br />
Manchester-Triage-Verfahren ein.<br />
Dabei werden die Patienten nach<br />
den Leitsymptomen Lebensgefahr,<br />
Schmerzen, Blutverlust, Bewusstsein,<br />
Temperatur <strong>und</strong> Krankheitsdauer<br />
in Gruppen eingeordnet.<br />
Jeder Gruppe ist eine maximale<br />
Wartezeit zwischen 0 <strong>und</strong> 120 Minuten<br />
zugeordnet. In dieser Zeit soll<br />
der Patient spätestens behandelt<br />
werden. Die Dringlichkeitsstufen<br />
sind farbig gekennzeichnet <strong>und</strong><br />
reichen von „Sofort/rot/0 Minuten“,<br />
„Sehr dringend/orange/10 Minuten“,<br />
„Dringend/gelb/30 Minuten“, Normal/grün“<br />
bis hin zu „Nicht dringend/<br />
blau“. Ist die Diagnose gestellt,<br />
leiten die Ärzte die Akuttherapie ein<br />
<strong>und</strong> bestimmen die Zielstation für<br />
die Weiterversorgung der Patienten.<br />
Leichtere Notfälle werden ambulant<br />
versorgt. „Für diese Patienten<br />
besteht eine enge Zusammenarbeit<br />
mit der Ambulanz der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung, die nur wenige<br />
Meter entfernt ist <strong>und</strong> die Aufgabe<br />
einer hausärztlichen Notfallversorgung<br />
im Klinikum übernimmt“,<br />
ergänzt Prof. Schunkert.
Blickpunkt<br />
Ein Haus für die Ges<strong>und</strong>heitsforschung<br />
v. li. Wissenschaftsminister Jost de Jager, Prof. Dr. Andreas Tholey (Leiter der AG Systematische<br />
Proteomics <strong>und</strong> Bioanalytik), <strong>und</strong> <strong>UKSH</strong>-Vorstandschef Prof. Dr. Jens Scholz bei der<br />
Schlüsselübergabe am Niemannsweg 11 in Kiel.<br />
Moderne Krankenversorgung bedarf<br />
anspruchsvoller Forschung. Adäquate<br />
finanzielle <strong>und</strong> räumliche<br />
Ausstattung sind die Voraussetzung<br />
dafür, dass Ärzte <strong>und</strong> Wissenschaftler<br />
ihre Kreativität frei entfalten können.<br />
Am Campus Kiel ist jetzt ein<br />
Haus für die Ges<strong>und</strong>heitsforschung<br />
eingeweiht worden, das jetzt vom<br />
Institut für Experimentelle Medizin<br />
genutzt wird.<br />
„Gemeinsam mit der Christian-Albrechts-Universität<br />
zu Kiel (CAU)<br />
hat das <strong>UKSH</strong> hier einen Ort geschaffen,<br />
der optimale Bedingungen<br />
für exzellente wissenschaftliche<br />
Arbeit bietet“, sagte Prof. Dr. Jens<br />
Scholz, Vorstandsvorsitzender des<br />
<strong>UKSH</strong>, anlässlich der Einweihung<br />
des Gebäudes Niemannsweg 11.<br />
Das neue Forschungsgebäude sei<br />
ein weiterer Meilenstein auf dem<br />
Weg zum Klinikum der Zukunft.<br />
„Unsere Patienten profitieren vom<br />
engen Zusammenspiel der interdisziplinären<br />
Forschung <strong>und</strong> der<br />
Hochleistungsmedizin, denn aktuelle<br />
Ergebnisse der Wissenschaft<br />
werden unmittelbar in der klinischen<br />
Praxis umgesetzt“, sagte Prof.<br />
Scholz. Eingezogen sind in das von<br />
Gr<strong>und</strong> auf sanierte <strong>und</strong> um einen<br />
Anbau erweiterte Gebäude des<br />
Instituts für Experimentelle Medizin<br />
am Niemannsweg 11 verschiedene<br />
Arbeitsgruppen, die alle unter<br />
dem Dach des Exzellenzclusters<br />
„Entzündung an Grenzflächen“<br />
zusammenarbeiten. Das Institut für<br />
Experimentelle Medizin (IEM) ist<br />
im Jahr 2009 an der Medizinischen<br />
Fakultät der CAU gegründet worden.<br />
Es umfasst insgesamt sieben<br />
Arbeitsgruppen, die sich durch ihr<br />
gemeinsames Interesse an der Entzündungsforschung<br />
auszeichnen:<br />
Entzündungsmodelle (Leiter: Prof.<br />
Dr. Guntram Grassl), Systematische<br />
Proteomics <strong>und</strong> Bioanalytik (Leiter:<br />
Prof. Dr. Andreas Tholey), Molekulare<br />
Entzündungsmedizin (Leiter:<br />
Prof. Dr. Stefan Ehlers), Molekulare<br />
Neurobiologie (Leiter: Prof. Dr. Dr.<br />
Gregor Kuhlenbäumer), Evolutionäre<br />
Genomik (Leiter: Prof. Dr. John<br />
Baines), die Sektion Epidemiologie<br />
(Leiterin: Prof. Dr. Ute Nöthlings)<br />
<strong>und</strong> Inflammatorische Karzinogenese<br />
(Leiterin: Prof. Dr. Susanne Sebens).<br />
Das IEM wird von einem Direktorium<br />
geführt, das sich aus den<br />
Arbeitsgruppenleitern zusammensetzt.<br />
Alle leitenden Professorinnen<br />
<strong>und</strong> Professoren sind Mitglieder des<br />
Exzellenzclusters „Entzündungen<br />
an Grenzflächen“. Wissenschaftsminister<br />
Jost de Jager bezeichnete<br />
das neue Forschungsgebäude,<br />
dessen Umbau von der Landesregierung<br />
mit r<strong>und</strong> 3,3 Mio. Euro unterstützt<br />
wurde, in seinem Grußwort<br />
als „zukunftsweisende Einrichtung“.<br />
„Durch die enge Kooperation mit<br />
dem seit zwei Jahren bestehenden<br />
Ambulanzzentrum Entzündungsmedizin<br />
am <strong>UKSH</strong> bieten sich jetzt<br />
ideale Voraussetzungen für eine<br />
vorbildhafte Verzahnung von Forschung<br />
<strong>und</strong> Krankenversorgung“,<br />
sagte der Minister. „Die neuen<br />
Forschungsflächen, die im Gebäude<br />
Niemannsweg 11 für das Institut für<br />
Experimentelle Medizin <strong>und</strong> die Wissenschaftler<br />
des Exzellenzclusters<br />
Entzündungsmedizin entstanden<br />
sind, werden wesentlich dazu beitragen,<br />
dass wir unsere Forschung<br />
auch in Zukunft auf höchstem<br />
Niveau weiterführen können“, freute<br />
sich Prof. Dr. Stefan Schreiber,<br />
Sprecher des Exzellenzclusters <strong>und</strong><br />
Direktor der Klinik für Innere Medizin<br />
I am Campus Kiel. Kiel sei bereits<br />
jetzt einer der national <strong>und</strong> international<br />
führenden Standorte auf dem<br />
Gebiet der Entzündungsmedizin, so<br />
Schreiber. Diese Position gelte es<br />
weiter auszubauen.<br />
Das Gebäude am Niemannsweg 11<br />
bietet neben Büros auch einen großzügigen<br />
Konferenzraum sowie in<br />
einem völlig neu errichteten Anbau<br />
ausreichend Platz für moderne Labore.<br />
Das Gebäude wurde mit r<strong>und</strong><br />
3,3 Mio. Euro aus dem Konjunkturprogramm<br />
II finanziert, die übrigen<br />
Mittel trug das <strong>UKSH</strong> selbst bei: 1,3<br />
Mio. Euro stammen aus Mitteln des<br />
Medizinausschusses, r<strong>und</strong> 600.000<br />
Euro aus dem Matching F<strong>und</strong>.<br />
33
34<br />
Blickpunkt<br />
Individuelle Betreuung für<br />
unheilbar kranke Patienten<br />
Eine Palliativstation mit acht Betten ist am Campus Lübeck eröffnet worden. Betreut<br />
werden hier Patienten mit einer nicht mehr heilbaren Krankheit im fortgeschrittenen<br />
Stadium, deren Beschwerden einer stationären Behandlung bedürfen.<br />
Die psychosoziale Betreuung der Patienten steht im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
Dr. Norman Kripke <strong>und</strong> Pastorin Christine Brämer im Gespräch mit einer Angehörigen.<br />
Die interdisziplinäre Palliativstation<br />
ist die erste Station dieser Art am<br />
Campus Lübeck. Der Begriff „palliativ“<br />
geht auf das lateinische „Pallium“<br />
zurück <strong>und</strong> bezeichnet einen<br />
„Mantel“, der sich wie eine schützende<br />
Hülle um den Menschen legt.<br />
„Palliativmedizin erweitert das breite<br />
Spektrum universitärer Hochleistungsmedizin<br />
um einen wichtigen<br />
Aspekt. Die psychosoziale Betreuung<br />
des Patienten steht hier im<br />
Vordergr<strong>und</strong>. Mit der Eröffnung der<br />
neuen Station am <strong>UKSH</strong> können<br />
Palliativpatienten in <strong>Schleswig</strong>-<br />
Holstein jetzt noch besser versorgt<br />
werden“, erklärte Dr. Bettina Bonde,<br />
Staatssekretärin im Ministerium für<br />
Arbeit, Soziales <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit.<br />
„Palliativmedizin ist eine besondere<br />
Medizin für besondere Patienten.<br />
Patienten, deren Lebenszeit aufgr<strong>und</strong><br />
einer nicht mehr heilbaren,<br />
weit fortgeschrittenen Krankheit<br />
sehr begrenzt ist <strong>und</strong> die eine besondere<br />
medizinische Versorgung<br />
durch speziell ausgebildete Mediziner<br />
<strong>und</strong> Pflegekräfte brauchen“,<br />
sagte Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender<br />
des <strong>UKSH</strong>, anlässlich<br />
der feierlichen Einweihung<br />
der Palliativstation. „Wir sind froh,<br />
den Patienten am Campus Lübeck<br />
jetzt diese so wichtige Versorgung<br />
bieten <strong>und</strong> damit die Betreuung von<br />
Palliativpatienten in Lübeck <strong>und</strong><br />
Umgebung verbessern zu können.“<br />
„Die Ziele der Palliativmedizin<br />
haben sich weiter differenziert <strong>und</strong><br />
sind Gegenstand einer neuen Definition<br />
des Faches“, erklärte Prof. Dr.<br />
Hendrik Lehnert, Direktor der Medizinischen<br />
Klinik I, an die die neue<br />
Station angeschlossen ist. Bei Palliativpatienten<br />
sei die Reflexion der<br />
Therapieziele besonders relevant.<br />
„Das übergeordnete Konzept der<br />
Palliativmedizin bleibt aber, sich an<br />
den individuellen Bedürfnissen der<br />
Patienten <strong>und</strong> ihrer Angehörigen zu<br />
orientieren. Leiden muss gelindert<br />
<strong>und</strong> die bestmögliche Unterstützung<br />
muss gewährt werden“, erklärte der<br />
Klinikdirektor. „Die neue Palliativstation<br />
am Campus Lübeck möchte für<br />
die Region Lübeck <strong>und</strong> insbesondere<br />
natürlich für die Betroffenen<br />
<strong>und</strong> ihre Familien <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e ein<br />
kompetenter <strong>und</strong> verlässlicher An-
Blickpunkt<br />
sprechpartner sein“, betonte Prof.<br />
Lehnert. „Eine palliative Situation<br />
ist die schwierigste im Leben eines<br />
Menschen. Es ist deshalb für einen<br />
Arzt eine Aufgabe mit höchster<br />
Priorität, diesen Lebensabschnitt<br />
optimal pflegerisch <strong>und</strong> ärztlich<br />
zu begleiten. Dies ist jetzt auf der<br />
neuen Palliativstation des <strong>UKSH</strong><br />
möglich geworden“, sagte Prof. Dr.<br />
Klaus Diedrich, Ärztlicher Direktor<br />
des Campus Lübeck <strong>und</strong> Direktor<br />
der Klinik für Frauenheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />
Geburtshilfe.<br />
„Im <strong>UKSH</strong> werden jährlich tausende<br />
Patienten betreut, die unter<br />
weit fortgeschrittenen Erkrankungen<br />
leiden. Die Palliativstation ist<br />
ein wichtiger Bestandteil, um ihre<br />
Lebensqualität zu verbessern. Von<br />
der Palliativstation werden neue<br />
Impulse für die Betreuung der<br />
Patienten im gesamten Klinikum<br />
<strong>und</strong> in der studentischen Ausbildung<br />
erwartet“, erklärte Prof. Dr.<br />
Barbara Wollenberg, Direktorin der<br />
Klinik für Hals-, Nasen- <strong>und</strong> Ohrenheilk<strong>und</strong>e<br />
am Campus Lübeck, in<br />
ihrem Grußwort. „Ich bin sehr froh,<br />
dass wir nach langer Vorbereitung<br />
nun endlich die Station für die uns<br />
anvertrauten Menschen öffnen<br />
Prof. Dr. Hendrik Lehnert Dr. Norman Kripke<br />
<strong>und</strong> unseren Patienten diese Zeit<br />
<strong>und</strong> Versorgung anbieten können“,<br />
sagte die Klinikdirektorin.<br />
„Wir hoffen, mit unserer Förderung<br />
die Entwicklung neuer palliativer<br />
Behandlungsmethoden <strong>und</strong> die<br />
bessere Versorgung der Patienten<br />
so zu ermöglichen, dass im besten<br />
Wortsinn ein ‚schützender Mantel‘<br />
die Menschen in schwerer Zeit umhüllen<br />
kann“, sagte Renate Menken,<br />
Vorsitzende des Stiftungsvorstandes<br />
der Possehl-Stiftung Lübeck.<br />
Die Stiftung fördert die Einrichtung<br />
der Palliativmedizin am <strong>UKSH</strong>,<br />
Campus Lübeck. Die neue Station<br />
befindet sich im Erdgeschoss des<br />
Hauses 50 (Transitorium). Sie ist<br />
der Medizinischen Klinik I angeschlossen<br />
<strong>und</strong> bietet acht Einzelzimmer<br />
in wohnlicher Umgebung.<br />
Auch ein Wohnzimmer mit einer<br />
Küchenzeile sowie ein Untersuchungs-<br />
<strong>und</strong> ein Besprechungsraum<br />
gehören zur Station. Angehörige<br />
können auf Wunsch bei den Patienten<br />
übernachten. Leiter der Palliativstation<br />
ist Oberarzt Dr. Norman<br />
Kripke. Er wird unterstützt von<br />
einem weiteren Arzt <strong>und</strong> elf speziell<br />
ausgebildeten Pflegekräften. Auch<br />
ein Psychologe, eine Seelsorgerin,<br />
eine Sozialarbeiterin <strong>und</strong> Physiotherapeuten<br />
gehören zum Team.<br />
„Bei den vielen spektakulären Baumaßnahmen,<br />
die die GMSH gemeinsam<br />
mit dem <strong>UKSH</strong> durchführt,<br />
besteht durchaus die Gefahr, dass<br />
wir vergessen, wie wichtig auch die<br />
kleinen Dinge für die Betroffenen in<br />
der Krankenversorgung sind“, sagte<br />
Hans Braumann, Fachbereichsleiter<br />
der Gebäudemanagement <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />
(GMSH), anlässlich<br />
der Eröffnung der Palliativstation.<br />
„Die GMSH hat hier im Rahmen<br />
einer Sofortmaßnahme dafür Sorge<br />
tragen können, dass in einer sehr<br />
kurzen Zeit wesentliche Verbesserungen<br />
in den Raumqualitäten für<br />
die Nutzer erreicht werden konnten.<br />
Fußböden, Wände <strong>und</strong> Decken<br />
wurden überarbeitet, technische<br />
Einrichtungen modernisiert.“<br />
Das <strong>UKSH</strong> hat bereits große Erfahrung<br />
auf dem Gebiet der Palliativmedizin.<br />
Erste Schritte wurden<br />
schon 1985 mit der Eröffnung der<br />
Schmerzambulanz in der Klinik<br />
für Anästhesiologie <strong>und</strong> Operative<br />
Intensivmedizin am Campus Kiel<br />
gemacht. Sie war damals eine der<br />
ersten Ambulanzen dieser Art in<br />
Deutschland. Das dort entwickelte<br />
Qualitätssicherungssystem ist<br />
heute Standard in allen größeren<br />
schmerztherapeutischen Einrichtungen.<br />
2005 wurde die Interdisziplinäre<br />
Schmerz- <strong>und</strong> Palliativstation<br />
als 18-Betten-Station in Betrieb<br />
genommen. Gleichzeitig konnte<br />
die Interdisziplinäre Schmerz- <strong>und</strong><br />
Palliativambulanz im Zentrum für<br />
Schmerz- <strong>und</strong> Palliativmedizin der<br />
Klinik für Anästhesiologie <strong>und</strong> Operative<br />
Intensivmedizin <strong>und</strong> der Klinik<br />
für Strahlentherapie am Campus<br />
Kiel neu eröffnet werden.<br />
Marlis Müller-Frommeyer<br />
35
Blickpunkt<br />
Schlanke Strukturen:<br />
Bessere Wirtschaftlichkeit<br />
zur Sicherung der Zukunft<br />
36<br />
Seit 2010 hat der Vorstand des <strong>UKSH</strong> an den beiden Standorten des <strong>UKSH</strong> eigene<br />
Campusleitungen etabliert – die Managementzentren. Zusätzlich ist ein campusübergreifendes<br />
Diagnostikzentrum eingerichtet worden. Die drei Geschäftsführenden<br />
Direktoren ziehen nach 18 Monaten eine erste positive Bilanz.<br />
„Durch die neuen Strukturen ist<br />
es gelungen, Abläufe straffer zu<br />
organisieren, Verantwortlichkeiten<br />
klarer zu definieren <strong>und</strong> Entscheidungswege<br />
deutlich zu verkürzen“,<br />
erklären die Geschaftsführenden<br />
Direktoren Dr. Markus Johannsen<br />
(Campus Kiel), Dr. Christian Elsner<br />
(Campus Lübeck) <strong>und</strong> Joachim<br />
Oberhansberg (Diagnostikzentrum).<br />
Die Managementzentren werden<br />
jeweils von einem Dreier-Team<br />
geführt. An der Seite des Geschäftsführers<br />
steht jeweils ein ärztlicher<br />
<strong>und</strong> ein pflegerischer Direktor. Im Diagnostikzentrum<br />
steht, an Stelle der<br />
Pflege, eine Medizinisch-Technische<br />
Direktorin neben dem Geschäftsführer.<br />
Zu den Aufgaben der Managementzentren<br />
<strong>und</strong> des Diagnostikzentrums<br />
gehören u.a. die<br />
betriebswirtschaftliche Steuerung,<br />
Zielvereinbarungen mit Kliniken<br />
<strong>und</strong> Instituten sowie die Aufnahme,<br />
Filterung <strong>und</strong> Umsetzung von<br />
strategischen Impulsen, der Ausbau<br />
<strong>und</strong> die Weiterentwicklung klinischer<br />
Partnerschaften <strong>und</strong> die Kooperation<br />
mit niedergelassenen Ärzten. Die<br />
Zentren sind ein wichtiges Bindeglied<br />
zwischen Vorstand, Fakultäten,<br />
Direktoren <strong>und</strong> Personalräten.<br />
„Es ist gelungen, die Wirtschaftlichkeit<br />
des <strong>UKSH</strong> in den vergangenen<br />
18 Monaten zu steigern. Wir sind<br />
schlagkräftiger <strong>und</strong> effektiver geworden.<br />
Unsere Patienten profitieren<br />
davon ganz unmittelbar, denn<br />
dieser Einsatz gilt der Verbesserung<br />
der Versorgungsqualität“, sagt Dr.<br />
Markus Johannsen. Als Beispiele<br />
nennt er u.a. die Erweiterung der<br />
Onkologie auf 30 Betten, fünf zusätzliche<br />
Betten in der Stroke-Unit,<br />
die Erweiterung der Intensivkapazität<br />
um drei Plätze in der Herz- <strong>und</strong><br />
Gefäßchirurgie, die Eröffnung der<br />
elektrophysiologischen Abteilung in<br />
der Neurologie, die außerdem um<br />
20 Betten aufgestockt wurde sowie<br />
die Erweiterung der Chirurgie <strong>und</strong><br />
der Notaufnahme Innere Medizin.<br />
Für das nächste Jahr ist am Campus<br />
Kiel ein weiterer Ausbau der<br />
Onkologie geplant sowie die Erweiterung<br />
der Palliativstation. Größere<br />
Projekte sind darüber hinaus die<br />
Sanierung der OPs sowie die Einrichtung<br />
eines Hybrid-OPs <strong>und</strong> der<br />
Neubau des Parkhauses. Daneben<br />
konzentriert sich Dr. Johannsen<br />
auf Kooperationen mit Kliniken in<br />
<strong>Schleswig</strong>-Holstein. „Als einziger<br />
Maximalversorger des Landes ist<br />
uns an einer echten Partnerschaft<br />
mit den Kliniken in <strong>Schleswig</strong>-<br />
Holstein gelegen. Beispielsweise<br />
kooperieren wir mit dem Verb<strong>und</strong><br />
der 5-K-Kliniken <strong>und</strong> bieten hochspezialisierte<br />
Leistungen in der<br />
Herzchirurgie, Strahlentherapie<br />
oder Frauenheilk<strong>und</strong>e auch in deren<br />
Häusern an, um die Versorgung in<br />
der Fläche zu verbessern.“<br />
„Wir haben im vergangenen Jahr<br />
schlanke Strukturen geschaffen,<br />
damit Abläufe, Verantwortlichkeiten,<br />
Projektstände <strong>und</strong> auch Ergebnisse<br />
klar benannt werden können“,<br />
erläutert Dr. Christian Elsner. „Wir<br />
führen monatlich Gespräche mit<br />
den Klinikleitungen, um einen direkten<br />
Austausch von Informationen<br />
zu gewährleisten. Außerdem haben<br />
wir Quartalsgespräche mit den<br />
Dezernaten <strong>und</strong> Kliniken initiiert,<br />
in denen wir gemeinsam regelmäßig<br />
erörtern, wo <strong>und</strong> wie wir noch<br />
besser werden können.“ Am Campus<br />
Lübeck wurden 2011 bauliche<br />
Erweiterungen <strong>und</strong> Restrukturierungen<br />
durch zusätzliche Betten im<br />
IMC/IC-Bereich der neurologischen<br />
Einheit vorgenommen. Daneben<br />
konnte eine wesentliche Straffung<br />
der Abläufe durch die Inbetriebnahme<br />
der neuen Notaufnahme <strong>und</strong> die
Blickpunkt<br />
Dr. Hans-Markus Johannsen Joachim Oberhansberg<br />
Dr. Christian Elsner<br />
bauliche Restrukturierung des OP-<br />
Bereichs eingeleitet werden.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt des<br />
Campus Lübeck liegt in der Vernetzung<br />
mit verschiedenen externen<br />
Partnern im Bereich der Krankenkassen,<br />
Partner-Krankenhäusern<br />
<strong>und</strong> niedergelassenen Ärzten. So ist<br />
es gelungen, einen Kooperationsvertrag<br />
mit zwölf niedergelassenen<br />
Ärzten zu schließen. Sie weisen<br />
dem <strong>UKSH</strong> gezielt Patienten mit<br />
speziellen Vordiagnosen zu. Darüber<br />
hinaus dehnt der Campus<br />
Lübeck einzelne Spezialsprechst<strong>und</strong>en<br />
auch auf andere Partner-<br />
Krankenhäuser aus. „Gemeinsam<br />
können wir uns so noch besser<br />
auf diese Krankheitsbilder konzentrieren<br />
<strong>und</strong> die Abläufe auf diese<br />
Patienten noch individueller abstimmen“,<br />
betont Dr. Elsner.<br />
Ein integriertes Versorgungsprogramm<br />
für Schwangere ist gemeinsam<br />
mit den gesetzlichen Krankenkassen<br />
TK <strong>und</strong> DAK ins Leben<br />
gerufen worden. Die Programme<br />
heißen „Willkommen Baby“ <strong>und</strong><br />
„Babyfocus“. Sie bieten für die teilnehmenden<br />
Frauen eine Reihe von<br />
Zusatzleistungen. „Mein Herz“ heißt<br />
ein Versorgungsvertrag, den das<br />
<strong>UKSH</strong> darüber hinaus mit der DAK<br />
ab dem 1.10. geschlossen hat: ein<br />
Programm zur Fernüberwachung<br />
von Patienten mit Herzinsuffizienz<br />
– einzigartig in Deutschland, da<br />
er das <strong>UKSH</strong> direkt am Behandlungserfolg<br />
monetär beteiligt. Hier<br />
arbeitet die Medizinische Klinik II<br />
mit den Kassen zusammen. „In<br />
schwierigen Zeiten wird die enge<br />
Kooperation mit den Partnern im<br />
Ges<strong>und</strong>heitswesen noch wichtiger,<br />
weil die wenigen finanziellen Ressourcen<br />
zur Versorgung der Patienten<br />
zielgenau eingesetzt werden<br />
müssen“, so Christian Elsner. Für<br />
das nächste Jahr ist so am Campus<br />
Lübeck u.a. eine Vereinbarung zur<br />
neurologischen Versorgung von<br />
Patienten geplant, die unter chronischen<br />
Schwindelanfällen leiden –<br />
weitere Aktivitäten befinden sich in<br />
Vorbereitung.<br />
„In einer gemeinsamen Kraftanstrengung<br />
haben wir die solide<br />
Basis für ein wettbewerbsfähiges<br />
campusübergreifendes Diagnostikzentrum<br />
geschaffen“, sagt Joachim<br />
Oberhansberg. Acht Kliniken <strong>und</strong><br />
Institute sowie die Interne Krankenhaushygiene<br />
bilden jetzt eine effi-<br />
ziente Einheit. „Wir verstehen uns<br />
als Dienstleister nicht nur für unser<br />
<strong>UKSH</strong> sondern auch für externe<br />
K<strong>und</strong>en. Unser Ziel ist es, allen<br />
Qualitätsansprüchen gerecht zu<br />
werden“, so Oberhansberg. „Es gilt<br />
vor allem, Synergien herzustellen,<br />
klare Strukturen zu schaffen <strong>und</strong><br />
Doppelleistungen zu vermeiden.“<br />
Im nächsten Jahr stehen für das<br />
Diagnostikzentrum an beiden<br />
Campi bauliche <strong>und</strong> gerätetechnische<br />
Neuerungen auf dem Programm.<br />
Sowohl in Kiel als auch in<br />
Lübeck werden die Laborstraßen<br />
erneuert. In Lübeck ist geplant,<br />
das bereits vorhandene Labor<br />
umzubauen, in Kiel wird es einen<br />
kompletten Neubau geben, der bis<br />
Mitte 2014 fertiggestellt sein soll.<br />
„Damit sind die Weichen gestellt,<br />
noch bessere Dienstleistungen zu<br />
erbringen <strong>und</strong> uns weiter für den<br />
externen Markt zu öffnen“, betont<br />
Joachim Oberhansberg.<br />
Marlis Müller-Frommeyer<br />
37
38<br />
Blickpunkt<br />
Dienstleister für alle medizinischen<br />
<strong>und</strong> administrativen Bereiche des <strong>UKSH</strong><br />
400.000 Patienten werden pro Jahr in den 80 Kliniken des <strong>UKSH</strong> in Kiel <strong>und</strong> Lübeck<br />
ambulant <strong>und</strong> stationär versorgt. Das Dezernat Erlösmanagement (ehemals<br />
Patientenmanagement) mit seinen 200 Mitarbeitern trägt u.a. die Verantwortung<br />
für die korrekte Abrechnung aller vom Klinikum erbrachten Leistungen.<br />
„Im Dezernat Erlösmanagement<br />
sind inzwischen alle Prozesse des<br />
Datenflusses der Krankenversorgung<br />
im Krankenhaus – von der<br />
Aufnahme des Patienten bis zur<br />
fertigen Krankenhausrechnung –<br />
miteinander verzahnt <strong>und</strong> in einer<br />
Hand“, erläutert Birgit Reibsch,<br />
Leiterin des Dezernats, das seit<br />
Ende August den neuen Namen<br />
„Erlösmanagement“ führt.<br />
Auch der gesamte Vertragsverhandlungsbereich<br />
für alle stationären<br />
<strong>und</strong> ambulanten Verträge<br />
mit den Krankenkassen <strong>und</strong><br />
Kooperationspartnern wird durch<br />
das Dezernat geführt. Stationäre<br />
Leistungen werden mit den Krankenkassen<br />
nach Krankheitskategorien,<br />
ambulante Behandlungen<br />
nach Einzelleistungen des Arztes<br />
wie im niedergelassenen Bereich<br />
abgerechnet. Hochspezialisierte<br />
medizinische Leistungen für Patienten<br />
in den Spezialambulanzen des<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Schleswig</strong>-<br />
Holstein werden nach Krankheitsbildern<br />
abgerechnet. Auch für die<br />
gesamte Arzneimittel- <strong>und</strong> Sachmittelabrechnung<br />
trägt das Dezernat<br />
die Verantwortung.<br />
Praktisch sieht das bei stationären<br />
Behandlungen so aus: Der Patient<br />
kommt mit einer Überweisung zum<br />
verabredeten Termin in das <strong>UKSH</strong>.<br />
Seine erste Station ist die Aufnahme.<br />
Dort werden seine Daten<br />
einschließlich der Aufnahmediagnose<br />
in das Krankenhausinformationssystem<br />
ORBIS eingegeben.<br />
Im Anschluss geht der Patient auf<br />
die Station der für ihn zuständigen<br />
Fachklinik <strong>und</strong> bekommt dort sein<br />
Bett. Wenn er vom Stationsarzt<br />
aufgenommen worden ist, können<br />
Diagnose <strong>und</strong> Behandlung beginnen.<br />
„Die Mitarbeiter des Dezernats<br />
Erlösmanagement übermitteln die<br />
Aufnahmediagnose dann an die<br />
Krankenkasse. Sie sichert in der<br />
Regel nach spätestens drei Tagen<br />
die Kostenübernahme zu. Nach der<br />
Entlassung des Patienten werden<br />
alle seine Daten von uns für die<br />
Rechnungslegung zusammengeführt,<br />
plausibilisiert <strong>und</strong> abgerechnet“,<br />
erklärt Birgit Reibsch.<br />
Kodierer verschlüsseln die für jeden<br />
einzelnen Patienten erbrachten<br />
Leistungen entsprechend der sogenannten<br />
Fallpauschalen (DRGs/<br />
Diagnosis Related Groups). An-<br />
Dezernatsleiterin Birgit Reibsch<br />
schließend überprüft der DRG-verantwortliche<br />
Arzt der Station jeden<br />
Fall auf Vollständigkeit <strong>und</strong> ergänzt<br />
eventuell fehlende Ziffern. Danach<br />
ist der Behandlungsfall freigegeben<br />
für das Medizincontrolling, wo die<br />
Daten erneut überprüft werden.<br />
„Etwa sieben Tage nachdem der<br />
Patient die Klinik verlassen hat,<br />
erreichen seine Behandlungsdaten<br />
die Abrechnung <strong>und</strong> dann die<br />
fertige Rechnung die Krankenkasse“,<br />
sagt Birgit Reibsch. Gibt es
Blickpunkt<br />
Für jeden stationären Patienten des <strong>UKSH</strong><br />
die erste Station: Die Patientenaufnahme im<br />
Zentralklinikum.<br />
Nachfragen der Krankenkassen zur<br />
Rechnungslegung oder zur medizinischen<br />
Behandlung des Patienten,<br />
wird der Bereich der Medizinischen<br />
Rechnungsprüfung tätig. Das <strong>UKSH</strong><br />
ist „Begehungshaus des MDK“, das<br />
heißt, der Medizinische Dienst der<br />
Krankenkassen kommt regelmäßig<br />
in das <strong>UKSH</strong> <strong>und</strong> überprüft die<br />
Dokumentation <strong>und</strong> Abrechnung<br />
der medizinischen Leistungen. Das<br />
Ges<strong>und</strong>heitseinrichtungen optimal ausgestattet<br />
Dezernat Erlösmanagement ist für<br />
seine patientennahen Aufgabenbereiche<br />
standortbezogen, für alle<br />
anderen Aufgaben campusübergreifend<br />
aufgestellt.<br />
So sind jeweils zwei Teams des<br />
Dezernats Erlösmanagement pro<br />
Campus für die gesamte Abrechnung<br />
der medizinischen Leistungen<br />
jeweils in Kiel <strong>und</strong> Lübeck zuständig.<br />
Die Vertragsverhandlungen,<br />
die Pflege der Software, die Erstellung<br />
von Statistiken, die Optimierung<br />
der medizinischen Leistungsdokumentation,<br />
das Analysieren<br />
der Leistungsdaten <strong>und</strong> der Leistungserstellungsprozesse,<br />
um nur<br />
einige aufzuführen, sind campusübergreifend<br />
aufgestellt <strong>und</strong> bieten<br />
Synergien für das gesamte <strong>UKSH</strong>.<br />
„Das Dezernat Erlösmanagement<br />
ist zuständig für die vollständige<br />
Ermittlung <strong>und</strong> Abrechnung<br />
aller erbrachten medizinischen<br />
Leistungen, sorgt konsequent für<br />
Erlösoptimierung <strong>und</strong> trägt damit<br />
zu höherer Wirtschaftlichkeit des<br />
<strong>UKSH</strong> bei“, betont die Dezernatsleiterin.<br />
Auch Verhandlungen für<br />
die Hochschul- <strong>und</strong> Spezialambulanzen,<br />
außerbudgetäre Koopera-<br />
Die K+P GmbH ist ein beratendes Ingenieurbüro für die Medizin- <strong>und</strong> Labortechnikplanung. Gemeinsam mit dem<br />
UK S-H <strong>und</strong> anderen Planungsbeteiligten realisieren wir am Campus Lübeck:<br />
Medizinische Ausstattung<br />
der neuen Notaufnahme<br />
Beschaffung eines PET-CT´s<br />
für die Klink für Radiologie<br />
<strong>und</strong> Nuklearmedizin<br />
Ersatzbeschaffung von<br />
Linearbeschleunigern für die Klink<br />
für Strahlentherapie<br />
tionen <strong>und</strong> Individualverträge mit<br />
den Kostenträgern gehören dazu.<br />
„Unser Dezernat ist eine zentrale<br />
Schnittstelle z. B. auch für einweisende<br />
Ärzte, für das Ministerium,<br />
den Aufsichtsrat, die Universitäten<br />
<strong>und</strong> die Verwaltung des <strong>UKSH</strong>“,<br />
beschreibt Birgit Reibsch das große<br />
Spektrum. „Die Anforderungen an<br />
die fast 200 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />
Mitarbeiter sind in den vergangenen<br />
Jahren immer größer geworden.<br />
Wir müssen uns ständig weiterentwickeln<br />
<strong>und</strong> sowohl die Arbeitsorganisation<br />
als auch die Strukturen<br />
an die veränderten Bedingungen<br />
anpassen“, weiß die Chefin.<br />
Teamarbeit ist für Birgit Reibsch<br />
nicht nur ein Schlagwort. Ein kollegiales<br />
Miteinander <strong>und</strong> regelmäßiger<br />
Austausch zwischen den Mitarbeitern<br />
in den verschiedenen Bereichen<br />
gelten ihr als Selbstverständlichkeit.<br />
„Schließlich ist ein Chef nur<br />
so gut wie seine Mitarbeiter arbeiten“,<br />
fügt Birgit Reibsch hinzu <strong>und</strong> ist sehr<br />
stolz auf ihre Mannschaft.<br />
Marlis Müller-Frommeyer<br />
Wir erbringen auf Wunsch für Sie gern folgende Leistungen:<br />
► Beratung <strong>und</strong> Planung r<strong>und</strong> um die Medizintechnik<br />
► Einrichtungs-<strong>und</strong> Ausstattungsplanung<br />
► Bestandsaufnahmen <strong>und</strong> deren Einbeziehung in die<br />
Planung<br />
► Beschaffungsmanagement für medizintechnische<br />
Geräte <strong>und</strong> Einrichtungen (inkl. Großgeräte)<br />
► Kapazitätsberechnungen für Zentralsterilisationen,<br />
digitale Bildarchive, digitale Patientenakten<br />
K+P W. Bous + J.Thieme GmbH<br />
Greifswalder Str. 5<br />
10405 Berlin<br />
Tel. (030) 21 90 91 -0<br />
Fax (030) 21 47 34 40<br />
Email: info@hospitalplanung.de<br />
www.hospitalplanung.de<br />
39
40<br />
Blickpunkt<br />
Nachhaltig in die<br />
Zukunft investieren<br />
Die ersten Investitionen fließen bereits in das <strong>UKSH</strong>-Spendenprojekt „Verbesserung<br />
der KITA-Plätze“. Dank der Spenden aus den F<strong>und</strong>raising-Aktivitäten werden<br />
in Lübeck ein Spiel-Fahrweg gebaut <strong>und</strong> in Kiel neue Spielgeräte angeschafft.<br />
Gutes tun! Für unser <strong>UKSH</strong><br />
Der Ausbau der KITA-Plätze liegt dem Vorstand des <strong>UKSH</strong> <strong>und</strong> den Universitäten sehr am Herzen.<br />
Denn das <strong>UKSH</strong>-Spendenprojekt „Verbesserung der KITA-Plätze“ kommt den Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern<br />
besonders zugute.<br />
Zukunft sichern<br />
Die Zukunft der Medizin wird zunehmend weiblich sein. Daher ist der Ausbau der KITA-Plätze die gemeinsame<br />
Antwort der Universitäten <strong>und</strong> des <strong>UKSH</strong> auf den spürbaren Fachkräftemangel im Ges<strong>und</strong>heitswesen, den Wettbewerb<br />
um die besten Köpfe <strong>und</strong> die besonderen Anforderungen an den zeitlichen Umfang von Kinderbetreuung im<br />
Arbeitsfeld von Forschung, Lehre <strong>und</strong> Krankenversorgung.<br />
Familienfre<strong>und</strong>lichkeit am <strong>UKSH</strong><br />
Der Vorstand des <strong>UKSH</strong> hat im Jahr 2010 den Ausbau familienfre<strong>und</strong>licher Strukturen mit der Bewerbung um<br />
das Zertifikat „audit beruf<strong>und</strong>familie“ beschlossen. Das Zertifikat "audit familiengerechte Hochschule" tragen die<br />
Universitäten Lübeck <strong>und</strong> Kiel seit 2008 bzw. 2002. KITA-Plätze sind ein wichtiges Argument bei der Bindung<br />
<strong>und</strong> Akquise hochqualifizierter Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter sowie bei der Standortattraktivität.<br />
Warum ein Stiftungs- <strong>und</strong> Spendenprojekt?<br />
Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten sind von der öffentlichen Hand die dringend notwendigen<br />
Investitionen <strong>und</strong> Modernisierungen nicht mehr im vollen Maße zu leisten. Als sinnvolle Alternative müssen wir<br />
neue Wege finden, um in die Zukunft des <strong>UKSH</strong> zu investieren. Schon jetzt engagieren sich Firmen, Organisationen,<br />
Privatpersonen, <strong>UKSH</strong>-Beschäftigte <strong>und</strong> Stiftungen für das <strong>UKSH</strong> sowie für die Zukunftssicherung der<br />
Medizin <strong>und</strong> damit für die Ges<strong>und</strong>heit der Menschen in unserem Land.<br />
Gute Gründe, das <strong>UKSH</strong> zu unterstützen<br />
Unsere Patienten profitieren vom engen Zusammenspiel der Hochleistungsmedizin <strong>und</strong> der interdisziplinären Forschung <strong>und</strong><br />
Lehre, indem aktuelle Ergebnisse der Wissenschaft unmittelbar in der klinischen Praxis umgesetzt werden. In 80 Kliniken <strong>und</strong><br />
Instituten behandeln 2.000 Ärzte <strong>und</strong> Wissenschaftler gemeinsam mit 3.600 Pflegekräften an den traditionsreichen Standorten<br />
Lübeck <strong>und</strong> Kiel jährlich mehr als 360.000 Patienten stationär <strong>und</strong> ambulant. Als größter Arbeitgeber in <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />
leisten wir mit unseren 10.600 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern <strong>und</strong> weit über 1.000 Kooperationspartnern sowie Lieferanten<br />
einen wichtigen volkswirtschaftlichen Beitrag. Als moderne Organisation in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft setzen wir uns<br />
täglich für die Ges<strong>und</strong>heit der Menschen ein.<br />
Gutes tun!<br />
Ihre Spenden helfen uns. Für unser <strong>UKSH</strong> – auf dem Weg zum Klinikum der Zukunft:<br />
Verein <strong>UKSH</strong> Wissen schafft Ges<strong>und</strong>heit e.V.<br />
www.uksh.de/gutestun
Blickpunkt<br />
Die KITA-Projekte im Detail<br />
Campus Lübeck<br />
In der ersten Ausbaustufe ist für die KITA Unizwerge der Neubau eines Krippenhauses vorgesehen. Damit schaffen<br />
wir 50 zusätzliche Plätze. Diese werden an die bisherige Kindertagesstätte angeb<strong>und</strong>en. Im Zuge dieser Erweiterung<br />
soll neben der Regelbetreuung eine Notfallbetreuung für die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter des <strong>UKSH</strong> <strong>und</strong><br />
der Universität aufgebaut werden.<br />
In der zweiten Ausbaustufe wird in der unmittelbaren Nähe des Campus Lübeck gemeinsam mit der Gr<strong>und</strong>schule<br />
Grönauer Baum, der Universität <strong>und</strong> der Hansestadt Lübeck das Projekt „Bildungshaus 1-10“ realisiert. Dort<br />
entsteht ein Gebäudekomplex mit integrierter Kindertagesstätte. Schon seit vielen Jahren besuchen Kinder von<br />
Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern diese Gr<strong>und</strong>schule. Das Angebot, dort eine Kindertagesstätte zu integrieren,<br />
bietet den Eltern die Sicherheit, ihr Kind vom ersten Lebensjahr an bis zum Ende der Gr<strong>und</strong>schulzeit an einem Ort<br />
betreut zu wissen.<br />
Ziel beider Ausbaustufen in Lübeck: 250 Betreuungsplätze<br />
Campus Kiel<br />
In der ersten Ausbaustufe ist die Erweiterung um ein Krippenhaus vorgesehen, so dass das KITA-Gesamtangebot<br />
auf 120 Plätze steigt.<br />
Der Neubau einer Kindertagesstätte soll im Rahmen der zweiten Ausbaustufe auf dem Gelände des ehemaligen<br />
Schwesternwohnheimes, Niemannsweg 11-13 erfolgen. Die Projektstudie für den KITA-Neubau mit 120 Plätzen<br />
ermöglicht ingesamt ein gutes Betreuungsangebot für 240 Kinder.<br />
Ziel beider Ausbaustufen in Kiel: 240 Betreuungsplätze<br />
1<br />
1<br />
2<br />
2<br />
41
42<br />
Blickpunkt<br />
Ja, ich möchte den gemeinnützigen Verein „<strong>UKSH</strong> Wissen schafft Ges<strong>und</strong>heit e.V.“<br />
durch mein persönliches Engagement unterstützen<br />
Der Verein „<strong>UKSH</strong> Wissen schafft Ges<strong>und</strong>heit“ steuert die Spendenaktivitäten für das <strong>UKSH</strong>. Es kann zweckgeb<strong>und</strong>en<br />
(z.B. für Projekte <strong>und</strong> Kliniken) <strong>und</strong> auch zweckungeb<strong>und</strong>en an den Verein gespendet werden.<br />
Weitere Informationen<br />
Mitglied werden <strong>und</strong> Gutes tun! Mitgliedsanträge <strong>und</strong> Spendenformulare als pdf im Internet:<br />
http://www.uksh.de/gutestun/Formular_Download.html<br />
First Donator<br />
Die ersten 500 Spender <strong>und</strong> Mitglieder, jeweils als Privatperson oder Organisation, profitieren: Sie<br />
gehören zum besonderen Kreise der First Donator. Zudem ist ein Pin dieser Sonderedition garantiert.<br />
Besonderes Engagement <strong>und</strong> Würdigung bei Privatpersonen <strong>und</strong> Organisationen<br />
1-Stern: 300 bis 600 EUR / Jahr*<br />
2-Sterne: 601 bis 5.000 EUR / Jahr*<br />
3-Sterne: ab 5.001 EUR / Jahr*<br />
*Gilt für ein jährliches Gesamtengagement, das sich aus Spenden <strong>und</strong>/oder dem Mitgliedsbeitrag zusammensetzen kann.<br />
Kontakt/Terminvereinbarung<br />
Tel.: 0431 597 -10 04 | E-Mail: pit.horst@uksh.de | Ansprechpartner: Pit Horst<br />
Verein <strong>UKSH</strong> Wissen schafft Ges<strong>und</strong>heit e.V.<br />
▪ Spendenkonto für zweckgeb<strong>und</strong>ene, klinikbezogene <strong>und</strong> auch zweckungeb<strong>und</strong>ene Spenden:<br />
Förde Sparkasse | KTO: 1400135222 | BLZ: 210 501 70<br />
▪ Vorstand des Vereins <strong>UKSH</strong> Wissen schafft Ges<strong>und</strong>heit e.V.:<br />
Prof. Dr. Jens Scholz (Vorsitz) | Christa Meyer | Claudia Weise | Thomas Meyer | Alexander Eck<br />
Geschäftsführer: Dipl.-Kfm. Pit Horst<br />
www.uksh.de/gutestun
Blickpunkt<br />
Von der Theorie<br />
in die Praxis<br />
Das letzte Jahr ihres Studiums steht für angehende Ärzte ganz im Zeichen der<br />
Vorbereitung auf den beruflichen Alltag. Das praktische Jahr (PJ) absolvieren die<br />
Studierenden der medizinischen Fakultäten in Kiel <strong>und</strong> Lübeck in verschiedenen<br />
Lehrkrankenhäusern. Hier werden die jungen Mediziner für ihre späteren Aufgaben<br />
fit gemacht. „forum“ stellt die Lehrkrankenhäuser des <strong>UKSH</strong> in einer Serie vor.<br />
Teil 6 | Bad Bramstedt: Zehn Kliniken unter einem Dach<br />
Das Klinikum Bad Bramstedt vereint<br />
zehn Fachkliniken unter einem<br />
Dach. Jährlich lassen sich hier über<br />
12.500 Patienten behandeln – davon<br />
etwa 7.000 im Rehabilitationsbereich<br />
<strong>und</strong> ca. 5.500 im Klinikbereich.<br />
Der Behandlungsschwerpunkt<br />
liegt auf Erkrankungen des gesam-<br />
Der Haupteingang des Klinikums Bad Bramstedt<br />
ten Stütz- <strong>und</strong> Bewegungsapparates.<br />
Als eine sogenannte „combined<br />
unit“ vereint das Klinikum<br />
unterschiedliche, fachübergreifende<br />
Methoden <strong>und</strong> Therapieansätze zur<br />
Behandlung dieser Krankheiten.<br />
Damit ist das Haus ein Kompetenzzentrum<br />
für die Behandlung von<br />
Gelenk-, Wirbelsäulen-, Muskel-,<br />
Nerven- <strong>und</strong> Gefäßerkrankungen.<br />
Die Lehrstühle für Rheumatologie<br />
des <strong>UKSH</strong> (Prof. Gross) <strong>und</strong> für<br />
Orthopädie des UKE (Prof. Rüther)<br />
sind mit ihren Kliniken in Bad Bramstedt<br />
vertreten. Im Bereich Innere<br />
Medizin/Rheumatologie werden<br />
43
44<br />
Blickpunkt<br />
jährlich drei bis vier Studierende<br />
ausgebildet. Sie durchlaufen die<br />
Stationen mit den unterschiedlichen<br />
Schwerpunkten, auf Wunsch auch<br />
die Ambulanz. Zusätzlich können<br />
die PJ-Studenten auch in Funktionsbereichen<br />
wie z.B. der Endoskopie<br />
eingesetzt werden. Die Studierenden<br />
erhalten einen breiten Einblick<br />
in die allgemeine Innere Medizin<br />
mit dem Schwerpunkt entzündlichrheumatischerSystemerkrankungen.<br />
Wöchentlich findet Unterricht<br />
zu Themen der allgemeinen Inneren<br />
Medizin statt. Dazu kommt die<br />
praktische Ausbildung am Patienten<br />
mit der Möglichkeit der Betreuung<br />
„eigener“ Patienten. Die Schwerpunkte<br />
liegen auf entzündlichen<br />
Systemerkrankungen, vor allem<br />
Vaskulitiden <strong>und</strong> Kollagenosen mit<br />
stark interdisziplinärem Vorgehen.<br />
In der Orthopädie werden über das<br />
Jahr verteilt sechs PJ-Studenten<br />
aus dem <strong>UKSH</strong> aufgenommen. Sie<br />
Buchvorstellung<br />
Die Ges<strong>und</strong>heitsbranche<br />
ist mit einem<br />
geschätzten<br />
Umsatzvolumen<br />
von über 400<br />
Mrd. Euro, über<br />
5,9 Millionen<br />
Beschäftigten<br />
<strong>und</strong> über 520.000 meist mittelständischen<br />
<strong>und</strong> Kleinst-Unternehmen<br />
die größte Branche Deutschlands.<br />
In den letzten Jahren sind aus den<br />
Versicherten bzw. Patienten nicht<br />
nur zunehmend K<strong>und</strong>en geworden,<br />
sondern auch die beteiligten Unternehmen<br />
wie z.B. Pflegeeinrichtungen,<br />
MVZ, Fitness-Studios oder<br />
Zahnärzte, stellen sich plötzlich die<br />
Frage: Wie können wir mit anderen<br />
Unternehmen zusammenarbeiten,<br />
um K<strong>und</strong>en zu gewinnen <strong>und</strong> zu<br />
werden in der Stationsarbeit eingesetzt,<br />
im Operationssaal <strong>und</strong> in der<br />
Ambulanz. Jeder PJ-Student erhält<br />
auf der Station einen Patienten zur<br />
Betreuung von der Aufnahmeuntersuchung<br />
bis zum Entlassbrief. Er<br />
bekommt damit Gelegenheit, den<br />
stationären Krankenhausaufenthalt<br />
einschließlich der Operationen <strong>und</strong><br />
der Nachsorge kennenzulernen <strong>und</strong><br />
verantwortlich zu betreuen.<br />
Die Studierenden werden regelmäßig<br />
in der Ambulanz eingesetzt,<br />
zusammen mit einem Facharzt.<br />
Schwerpunktmäßig beschäftigt sich<br />
die Orthopädie in Bad Bramstedt<br />
mit Gelenk- <strong>und</strong> Knochenkrankheiten<br />
(einschließlich entzündlich-rheumatischer<br />
Gelenkkrankheiten <strong>und</strong><br />
seltener Arthropathien). Die Klinik<br />
weist diesbezüglich eine sehr hohe<br />
Fallzahl auf einschließlich operativer<br />
Gelenkrekonstruktionen an allen<br />
Gelenken. Die PJ-Studenten lernen<br />
halten <strong>und</strong> nachhaltig wirtschaftlich<br />
erfolgreich zu sein? Vor diesem<br />
Hintergr<strong>und</strong> hat die dostal & partner<br />
Managementberatung eine<br />
umfassende <strong>und</strong> aussagekräftige<br />
Studie entwickelt, für die bei einer<br />
Online-Befragung 462 hochrangige<br />
Entscheider aus dem 1. <strong>und</strong><br />
2. Ges<strong>und</strong>heitsmarkt interviewt<br />
wurden. Die Verfasser der Studie<br />
kommen zu dem Schluss, dass die<br />
bislang übliche isolierte Betrachtung<br />
von Sektoren sich künftig bei<br />
zahlreichen Fragestellungen für<br />
fast alle Teilmärkte ausschließt.<br />
Bei der zu erwartenden positiven<br />
Geschäftsentwicklung der nächsten<br />
fünf Jahre bleiben zwar die Ges<strong>und</strong>heitspolitik<br />
<strong>und</strong> die allgemeine<br />
Wirtschaftsentwicklung die wichtigsten<br />
Einflussfaktoren. Doch auch das<br />
Qualitäts- <strong>und</strong> Kostenbewusstsein<br />
die orthopädische Untersuchungstechnik,<br />
die Standardverfahren der<br />
operativen Chirurgie, die Möglichkeiten<br />
der konservativen Orthopädie<br />
<strong>und</strong> der medikamentösen Therapie.<br />
Sie können die Verbandstechnik<br />
erlernen sowie die rehabilitative<br />
Therapie in der Anschlussheilbehandlung.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt<br />
der Klinik liegt in der Diagnostik <strong>und</strong><br />
konservativen (selten operativen)<br />
Therapie von Knochenkrankheiten.<br />
Schließlich ist die Klinik in der Behandlung<br />
gutartiger <strong>und</strong> bösartiger<br />
Knochentumoren spezialisiert. Es<br />
besteht ein eigener kinderorthopädischer<br />
Bereich.<br />
Weitere Informationen:<br />
Orthopädie: Dr. Andreas Niemeier<br />
Tel.: 04192 90 24 15<br />
Innere Medizin: Dr. Frank Moosig<br />
Tel.: 04192 90 25 84<br />
G. Dostal <strong>und</strong> R. Dostal | Entwicklungen <strong>und</strong> Chancen im Ges<strong>und</strong>heitsmarkt der Zukunft<br />
Gabriele Dostal<br />
Richard J. H. Dostal<br />
dostal-beratung ®<br />
Kompetenz im Ges<strong>und</strong>heitsmarkt<br />
consulting - marktforschung - training<br />
Entwicklungen <strong>und</strong> Chancen<br />
durch das Zusammenwachsen des<br />
1. <strong>und</strong> 2. Ges<strong>und</strong>heitsmarktes in Deutschland<br />
Ergebnisse Expertenbefragung von healthpanel.de<br />
im Frühjahr 2011<br />
Vilsbiburg 2011<br />
der Verbraucher, die Professionalisierung<br />
des Wettbewerbs <strong>und</strong><br />
das Aufbrechen der sektoralen<br />
Grenzen nehmen an Bedeutung zu.<br />
Die Studie weist den Weg in einen<br />
Ges<strong>und</strong>heitsmarkt, in dem langfristig<br />
„nichts bleibt wie es heute ist.“<br />
Die Veröffentlichung richtet sich an<br />
Unternehmen <strong>und</strong> Beschäftigte im<br />
Ges<strong>und</strong>heitswesen.<br />
Entwicklungen <strong>und</strong> Chancen<br />
durch das Zusammenwachsen<br />
des 1. <strong>und</strong> 2. Ges<strong>und</strong>heitsmarktes<br />
in Deutschland.<br />
Benchmark-Studie für Unternehmen<br />
<strong>und</strong> Entscheider.<br />
ISBN: 978-3-00-034970-6<br />
249,00 Euro<br />
Die Studie wird als CD-Version geliefert.
Nachrichten<br />
Unterstützung für Eltern <strong>und</strong> Neugeborene<br />
Ein neues Projekt bietet Eltern <strong>und</strong> Neugeborenen direkt nach der Geburt Hilfe an.<br />
Möglichst schon vor oder direkt nach<br />
der Geburt erkennen, wo <strong>und</strong> wie<br />
Eltern unterstützt werden können<br />
<strong>und</strong> wie Neugeborene einen guten<br />
Start ins Leben haben – mit diesem<br />
Ziel ist das Projekt „Kinderschutz<br />
von Anfang an – Neue Wege gehen“<br />
unter der wissenschaftlichen Leitung<br />
von Prof. Ute Thyen im März<br />
2010 am Campus Lübeck aus der<br />
Taufe gehoben worden: Die von der<br />
B<strong>und</strong>esregierung, der B<strong>und</strong>eszentrale<br />
für ges<strong>und</strong>heitliche Aufklärung<br />
(BZgA) <strong>und</strong> dem Deutschen Jugendinstitut<br />
(DJI) initiierten „Frühen<br />
Hilfen“ werden in einem Pilotprojekt<br />
in den klinischen Alltag eines Maximalversorgers<br />
implementiert.<br />
Die Beschäftigten der Kliniken für<br />
Kinder- <strong>und</strong> Jugendmedizin <strong>und</strong><br />
Frauenheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Geburtshilfe<br />
bündeln Kräfte <strong>und</strong> entwickeln mit<br />
dem Programm „Guter Start in die<br />
Familie“ kurz „GuStaF“ gute Voraussetzungen<br />
für ein dauerhaftes Angebot<br />
zum Schutz, Förderung <strong>und</strong><br />
Bildung der Kinder möglichst schon<br />
im Kreißsaal <strong>und</strong> in der Schwangerenversorgung.<br />
Anzeichen für einen<br />
Unterstützungsbedarf zu erkennen,<br />
zu deuten, zu wissen was zu tun ist<br />
oder wo Familien Hilfe finden, für all<br />
das entsprechend aufmerksam zu<br />
sein, dafür werden die Mitarbeiterinnen<br />
geschult. Prof. Thyen dazu: „Es<br />
geht darum, die Mitarbeiter darin<br />
zu stärken Brücken zu bauen.“ Wie<br />
wichtig das ist, berichtet die Hebamme<br />
Jana Brunke, die im Projekt als<br />
Mentorin ausgebildet wird: „Vor 15<br />
Jahren habe ich eine Patientin von<br />
ihrem dritten Kind entb<strong>und</strong>en. Der<br />
Vater war dabei <strong>und</strong> hat merkwürdig<br />
desinteressiert ausgesehen. Als ich<br />
fragte, ob alles in Ordnung sei, hat<br />
er nur gesagt, zwei Kinder hätten<br />
ihm gereicht, das dritte wäre nicht<br />
gewollt. Eine Situation, die einen<br />
denkbar schlechten Start für das<br />
Neugeborene bedeutet hat, wie ich<br />
heute weiß, aber damals wusste<br />
ich gar nicht, wie ich mit den Eltern<br />
hätte reden sollen.“<br />
Zwischen 10 <strong>und</strong> 20 Prozent aller<br />
jungen Eltern bräuchten psychische<br />
oder soziale Unterstützung, weiß<br />
Prof. Thyen. Für das auf zwei Jahre<br />
befristete Pilotprojekt konnte die<br />
gesamte Finanzierung durch Stiftungsgelder<br />
der Kroschke Stiftung<br />
<strong>und</strong> Gemeinnützigen Sparkassenstiftung<br />
gesichert werden. Dafür<br />
bedanken sich alle Beteiligten <strong>und</strong><br />
der Vorstand für Krankenpflege <strong>und</strong><br />
Patientenservice, Christa Meyer, als<br />
Projektverantwortliche ganz herzlich.<br />
Auszeichnung<br />
Prof. Dr. Olav<br />
Jansen, Direktor<br />
des Instituts für<br />
Neuroradiologie,<br />
Campus<br />
Kiel, ist mit dem<br />
Felix-Wachsmann-Preis<br />
der Deutschen<br />
Prof. Dr. Olav Jansen<br />
Röntgengesellschaft<br />
ausgezeichnet worden. Der<br />
Preis wird verliehen für herausragende<br />
Leistungen im Bereich der<br />
Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung. Prof. Jansen<br />
hat über mehrere Jahre hin erfolgreich<br />
im Programm der Akademie<br />
als Referent mitgearbeitet <strong>und</strong><br />
ist in zahlreichen Veranstaltungen<br />
von den Teilnehmern mit höchsten<br />
Punktzahlen bewertet worden. Mit<br />
dem Preis ehrt die Gesellschaft<br />
das Andenken des Stifters Prof. Dr.<br />
Felix Wachsmann.<br />
Innovation Award<br />
PD Dr. Martin<br />
Rudolf, Oberarzt<br />
der Klinik für<br />
Augenheilk<strong>und</strong>e,<br />
Campus Lübeck,<br />
hat den 1. Preis<br />
des EURETI-<br />
NA Innovation<br />
Award 2011<br />
PD Dr. Martin Rudolf<br />
gewonnen. Die<br />
Auszeichnung wird jährlich von der<br />
Europäischen Gesellschaft für Netzhautspezialisten<br />
(EURETINA) e.V.<br />
vergeben. Dr. Rudolf erhielt den mit<br />
20.000 Euro dotierten Preis für seine<br />
Arbeiten zu einem neuartigen Behandlungsansatz<br />
der Altersbedingten<br />
Makuladegeneration <strong>und</strong> lokaler<br />
Entzündung im Auge. Unter dem<br />
Begriff Makuladegeneration wird<br />
eine Reihe von Augenerkrankungen<br />
zusammengefasst, die die Makula<br />
lutea, den so genannten „Punkt des<br />
schärfsten Sehens“, betreffen.<br />
45
46<br />
Nachrichten<br />
Herzklappenbank vermittelt menschliche Herzklappen<br />
Mit speziellen Schutzhandschuhen öffnet Dr.<br />
Markus Ernst den extrem gekühlten Sicherheitsbehälter.<br />
Die Klinik für Herz- <strong>und</strong> Gefäßchirurgie,<br />
Campus Kiel, unterhält in<br />
Kooperation mit der Deutschen<br />
Gesellschaft für Gewebetransplantation<br />
seit 1994 eine Herzklappenbank<br />
– die einzige in <strong>Schleswig</strong>-Holstein.<br />
Aus der Herzklappenbank werden<br />
jährlich 150 menschliche Herzklappen,<br />
so genannte Homografts, an<br />
Kliniken aus dem gesamten B<strong>und</strong>esgebiet<br />
zur Implantation vermittelt.<br />
Gelagert werden Homografts <strong>und</strong><br />
Gewebe stickstoffgekühlt in Sicherheitsbehältern.<br />
Darin herrscht eine<br />
Temperatur von Minus 177 Grad.<br />
Die Homografts stehen nur für<br />
spezielle Indikationen zur Verfügung,<br />
z.B. für Patienten mit Infektionen.<br />
Hat sich eine künstliche Herzklappe<br />
entzündet, kann diese nicht durch<br />
eine neue künstliche ersetzt werden.<br />
Die Re-Infektionsgefahr wäre<br />
zu hoch. Eine humane Herzklappe<br />
weist hingegen ein deutlich geringeres<br />
Infektionsrisiko auf. Homografts<br />
werden darüber hinaus häufig im<br />
Bereich kindlicher Herzklappenfehler<br />
eingesetzt. Als Spender kommen primär<br />
Verstorbene in Frage, deren Zustimmung<br />
vorliegt, deren komplettes<br />
Herz aber zur HerztranspIantation<br />
ungeeignet ist. Eine zweite Spendergruppe<br />
sind Transplantationspatienten,<br />
deren Herz entnommen <strong>und</strong><br />
gegen ein ges<strong>und</strong>es Herz getauscht<br />
wurde. „Herzklappentransplantate<br />
unterliegen wie alle Gewebetransplantate<br />
dem Arzneimittelgesetz“,<br />
erklärt Oberarzt Torsten Morschheuser.<br />
Der Leiter der Herzklappenbank<br />
ist zusammen mit seinem Stellvertreter<br />
Dr. Markus Ernst <strong>und</strong> dem Team<br />
24 St<strong>und</strong>en an 365 Tagen im Jahr<br />
Die <strong>UKSH</strong> Gesellschaft für IT Services<br />
mbH hat in diesem Jahr zum<br />
ersten Mal Auszubildende eingestellt.<br />
Fabian Uhlmann <strong>und</strong> Florian<br />
Lamp erlernen seit dem 1. August<br />
2011 am Campus Lübeck <strong>und</strong><br />
am Campus Kiel den Beruf des<br />
Fachinformatikers für Systemintegration.<br />
Die Ausbildung erstreckt<br />
sich über drei Jahre. In dieser Zeit<br />
durchlaufen die beiden jungen<br />
Männer die verschiedenen Bereiche<br />
der IT-Gesellschaft. Hierzu<br />
gehören für dieses Berufsbild vor<br />
im Einsatz. „Wenn Gewebe benötigt<br />
wird, sind wir so schnell, dass wir<br />
innerhalb von 30 Minuten reagieren<br />
können“, sagt Morschheuser.<br />
Zur Herstellung einer menschlichen<br />
Herzklappe werden 26 St<strong>und</strong>en, davon<br />
6 St<strong>und</strong>en für die Präparation,<br />
14 St<strong>und</strong>en für die Vor- <strong>und</strong> Nachbereitung<br />
der Räume, 4 St<strong>und</strong>en für<br />
die Konservierung <strong>und</strong> Qualitätssicherung<br />
benötigt. „Im Gegensatz zu<br />
Transplantaten werden Homografts<br />
nicht vom Körper abgestoßen“,<br />
erklärt der Herz- <strong>und</strong> Gefäßchirurg.<br />
Als Spender kommt potentiell<br />
jeder zwischen 0 <strong>und</strong> 65 Jahren in<br />
Frage. Die Kriterien sind ähnlich wie<br />
bei einer Organspende. Ob eine<br />
menschliche Herzklappe implantiert<br />
werden kann, ist neben den Spenderkriterien<br />
vor allem abhängig von<br />
ihrem Durchmesser.<br />
Bettina Krohn<br />
Weitere Informationen:<br />
Klinik für Herz- <strong>und</strong> Gefäßchirurgie<br />
Campus Kiel<br />
Tel.: 0431 597 4403<br />
<strong>UKSH</strong> Gesellschaft für IT Services mbH bildet erstmals aus<br />
Fabian Uhlmann <strong>und</strong> Florian Lamp<br />
allem das Service-Management<br />
<strong>und</strong> der Systembetrieb. Ferner<br />
werden die Auszubildenden auch<br />
die Bereiche Administrative Verfahren<br />
<strong>und</strong> Klinische Verfahren<br />
kennenlernen. „Wir freuen uns,<br />
schon im zweiten Jahr nach der<br />
Gründung unseres Unternehmens<br />
jungen Menschen den Einstieg ins<br />
Berufsleben ermöglichen zu können“,<br />
sagt Dr. Werner Pauls, Leiter<br />
der Stabsstelle IT. In den kommenden<br />
Jahren sollen weitere Auszubildende<br />
aufgenommen werden.
Nachrichten<br />
Eindrücke vom ersten<br />
<strong>UKSH</strong>-Sommerfest „Familientreffen“<br />
Mehr als 1.500 <strong>UKSH</strong>-Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter <strong>und</strong> ihre Familien feierten<br />
am Campus Lübeck das erste<br />
<strong>UKSH</strong>-Sommerfest, das unter dem Motto<br />
"Familientreffen" stand. Viele Angebote<br />
lockten zum Zuschauen <strong>und</strong> Mitmachen.<br />
Nächstes Jahr wird das Fest am Campus<br />
Kiel stattfinden. Alle Beschäftigten sind<br />
wieder herzlich eingeladen.<br />
47
48<br />
Nachrichten<br />
Ges<strong>und</strong>heitsmanagement in der Service GmbH: Neue Angebote<br />
Aktive Minipause, Aqua-fit, Rückenfit,<br />
Fitness, Ergophysconsult am<br />
Arbeitsplatz, <strong>Ernährung</strong>sberatung<br />
– diese Präventionsmaßnahmen<br />
organisiert Heidrun Günther vom<br />
Ges<strong>und</strong>heitsmanagement seit drei<br />
Jahren im Auftrag der Geschäftsführung<br />
der Service GmbH für deren<br />
Beschäftigte. Die Kurse wurden<br />
zunächst nur am Campus Kiel<br />
angeboten, seit Anfang 2011 gibt es<br />
sie auch am Campus Lübeck – an<br />
beiden Standorten in Zusammenarbeit<br />
mit der Zentralen Einrichtung<br />
Physiotherapie <strong>und</strong> Physikalische<br />
Therapie. Für die Aqua-Fit- <strong>und</strong><br />
Rücken-Fit-Kurse erhalten die Beschäftigten<br />
Sonderkonditionen. Die<br />
„Aktive Minipause“ umfasst kleine<br />
Bewegungs- <strong>und</strong> Entspannungsübungen<br />
am Arbeitsplatz <strong>und</strong> ist<br />
für Mitarbeiter von Hauswirtschaft,<br />
Neue Adresse für Lob + Kritik<br />
Die Beschwerdemanagerin Renate Holm-Doroszenko<br />
am Campus Lübeck ist innerhalb des Zentralklinikums<br />
umgezogen <strong>und</strong> ist ab sofort am Infopunkt 1<br />
zu finden (Haupteingang Zentralklinikum, 1. Gang<br />
rechts, Raum Nr. 004, direkt hinter der Treppe). Die<br />
Sprechzeiten sind unverändert:<br />
Mo. bis Fr. 9 - 11 Uhr<br />
Mo. <strong>und</strong> Do. 13 - 14 Uhr<br />
Tel.: 0451 500 - 48 48<br />
212057/3308_88x57_Maier_Layout 1 25.08.11 12:09 Seite 1<br />
Wenn’s mal schöne<br />
orthopädische<br />
Maßschuhe sein sollen . . .<br />
• Orthop. Maßschuhe<br />
• Maßeinlagen<br />
• Schuhzurichtungen<br />
• Diabetiker Schutzschuhe<br />
Verpflegungsmanagement, Zentralsterilisation<br />
<strong>und</strong> Verwaltung gedacht.<br />
Am Campus Lübeck wird seit Mai<br />
Natalie Goltz als Ergophysconsult<br />
eingesetzt. Sie bietet eine physiotherapeutisch<br />
ergonomische Beratung<br />
an. Dabei handelt es sich um<br />
die Analyse von Arbeitsaufgaben,<br />
Arbeitsumfeld <strong>und</strong> Arbeitsbelastung.<br />
Nach Vorlage der Ergebnisse<br />
werden in Zusammenarbeit mit den<br />
Mitarbeitern mögliche Änderungen<br />
wie z.B. die Umgestaltung des<br />
Arbeitsplatzes vorgenommen. Ab<br />
Januar 2012 soll auch in Kiel eine<br />
Ergophysconsult eingesetzt werden.<br />
„Firmenfitness“ gehört ebenfalls zum<br />
Programm. In Zusammenarbeit mit<br />
dem Fitnesscenter „Wellyou“ in Kiel<br />
zahlt die Service GmbH bei Anmeldung<br />
den ersten Monatsbeitrag<br />
für ihre Beschäftigten. In Lübeck<br />
HEINZ MAIER GmbH<br />
Fuß-Orthopädie · Alle Kassen<br />
zertifizierter Betrieb<br />
Hüxstraße 74<br />
23552 Lübeck<br />
Telefon 04 51 / 7 33 54<br />
Telefax 04 51 / 7 06 33 64<br />
Heinz-Maier-GmbH@web.de<br />
25 Jahre • 25 Wochen • 25 Aktionen<br />
www.25-jahre-kci.de<br />
Wir nutzen die Gelegenheit <strong>und</strong> sagen „Danke“.<br />
Für viele Jahre des Vertrauens <strong>und</strong> der Treue. Für konstruktive<br />
Zusammenarbeit <strong>und</strong> die Bereitschaft, innovative Wege<br />
mit uns zu gehen. 25 Jahre lang.<br />
Wir freuen uns über die zahlreichen begeisterten Teilnehmer<br />
an unseren Jubiläumsaktionen. Bleiben Sie dran! WIr haben<br />
weitere Aktionen für Sie geplant. Vorbeischauen lohnt sich:<br />
www.25-Jahre-kci.de<br />
KCI Medizinprodukte GmbH · www.kci-medical.com<br />
24h Customer Service 0800 783 3524<br />
© 2011 KCI Licensing, Inc. · Alle Rechte vorbehalten<br />
kooperiert die Service GmbH mit<br />
dem Fitness-Studio „Fit in Form“ <strong>und</strong><br />
zahlt den für die Aufnahme erforderlichen<br />
Vitalcheck. Zu dem Paket von<br />
ges<strong>und</strong>heitsfördernden Maßnahmen<br />
für die Beschäftigten zählt weiter<br />
eine <strong>Ernährung</strong>sberatung. Sie findet<br />
ab 13. Oktober 14-tägig an beiden<br />
Campi unter dem Motto „Fit <strong>und</strong><br />
Ges<strong>und</strong>“ statt. Die Beschäftigten<br />
werden von den Diätassistentinnen /<br />
<strong>Ernährung</strong>sberaterinnen Ute Settgast<br />
(Campus Kiel) <strong>und</strong> Martina<br />
Wawner-Haas (Campus Lübeck)<br />
betreut.<br />
Weitere Informationen:<br />
Heidrun Günther<br />
Tel.: 0431 597- 42 58<br />
Intranet: Service GmbH<br />
Ges<strong>und</strong>heitsmanagement
Jubilare<br />
Campus Kiel<br />
25 Jahre<br />
Monika Büttner<br />
3.5. | Verwaltungsangestellte Patientenaufnahme,<br />
Dez. Erlösmanagement<br />
Siegrid Werner<br />
3.7. | Angestellte im ärztlichen<br />
Schreibdienst, Klinik für Innere<br />
Medizin I<br />
Inga Stamer<br />
10.7. | Angestellte im ärztlichen<br />
Schreibdienst, Klinik für Ophthalmologie<br />
Tim Sievers<br />
15.7. | Verwaltungsangestellter<br />
Patientenaufnahme, Dez. Erlösmanagement<br />
Heike Schaefer<br />
21.7. | Mitarbeiterin in der ZSVA<br />
Axel Lehnert<br />
22.7. | Angestellter DV-Systemtechnik,<br />
<strong>UKSH</strong> Servicegesellschaft IT<br />
Frauke Ciesielski<br />
1.8. | Bereichsleitung Dez. Personal<br />
Angelika Griese<br />
1.8. | Verwaltungsangestellte der<br />
Apotheke<br />
Ulrike Schmitz<br />
1.8. | Zentrale Physiotherapie <strong>und</strong><br />
Physikalische Therapie<br />
Susanne Marx<br />
4.8. | Verwaltungsangestellte Abrechnung,<br />
Dez. Erlösmanagement<br />
Patricia Rüschmann<br />
16.8. | Krankenschwester, Funktionsdienst,<br />
Klinik für Anästhesiologie<br />
<strong>und</strong> Operative Intensivmedizin<br />
Andreas Voigt<br />
26.8. | Krankenträger<br />
Wolfgang Bottke<br />
27.8. | Handwerker, Dez. Facility<br />
Management<br />
Anja Rippert<br />
27.8. | Dokumentationsassistentin,<br />
Institut für Rechtsmedizin<br />
Grit Dreyer<br />
3.9. | Pflegerische Teamleitung,<br />
Klinik für Herz <strong>und</strong> Gefäßchirurgie<br />
Ingrid Böck<br />
10.9. | Pflegerische Teamleitung,<br />
Klinik für Ophthalmologie<br />
Martin Meyen<br />
13.9. | techn. Angestellter,<br />
Dez. Facility Management<br />
Wiebke Berlin<br />
1.10. | Krankenschwester, Klinik für<br />
angeborene Herzfehler <strong>und</strong> Kinderkardiologie<br />
Sabine Bretschneider<br />
1.10. | Krankenschwester,<br />
Klinik für Herz- <strong>und</strong> Gefäßchirurgie<br />
Sylvia Glismann<br />
1.10. | Krankenschwester, Station<br />
OPZ 4, Klinik für Unfallchirurgie<br />
Katrin Lassen<br />
1.10. | Krankenschwester,<br />
Klinik für Allgemeine Chirurgie<br />
<strong>und</strong> Thoraxchirurgie<br />
Peter Strittmatter<br />
1.10. | Krankenpfleger, Klinik für<br />
Neurochirurgie<br />
Kay Hast<br />
8.10. | Krankenträger<br />
Dunja Lausen<br />
16.10. | Krankenschwester, Klinik für<br />
Allgemeine Pädiatrie<br />
Hilke Lange<br />
18.10. | Krankenschwester, Klinik<br />
für Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe<br />
Campus Kiel<br />
40 Jahre<br />
Günter Dickhöfer<br />
1.10. | Krankenpfleger,<br />
Klinik für Allgemeine Chirurgie<br />
<strong>und</strong> Thoraxchirurgie<br />
Hannelore Flohr<br />
1.10. | MTA, Institut für Klinische<br />
Chemie<br />
Cornelia Schreiber<br />
1.10. | Krankenschwester,<br />
Klinik für Unfallchirurgie<br />
Michael Bartels<br />
15.10. | Handwerker,<br />
Dez. Facility Management<br />
Campus Lübeck<br />
25 Jahre<br />
Anja Kwasniok<br />
4.7. | Teamleitung der interdisziplinären<br />
Endoskopie<br />
Ulrike Freyher<br />
15.7. | Arzthelferin,<br />
Institut für Klinische Chemie<br />
Petra Schmidt<br />
21.7. | Institut für Med. Mikrobiologie<br />
<strong>und</strong> Hygiene<br />
Ulrike Sawallich-Hänisch<br />
24.7. | Krankenschwester,<br />
Klinik für Kiefer-<strong>und</strong> Gesichtschirurgie<br />
Franz-Josef Thiemann<br />
1.8. | Patientenversorgung<br />
Stefan Wilms<br />
1.8. | Personalversorgung<br />
Thorsten Niemann<br />
16.8. | Institut für Med. Mikrobiologie<br />
<strong>und</strong> Hygiene<br />
Katrin Mayer-Vagt<br />
1.9. | Krankenschwester, HNO-Klinik<br />
Birgit Regolin<br />
1.9. | Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpflegerin,<br />
Klinik für Anästhesiologie<br />
<strong>und</strong> Operative Intensivmedizin<br />
Marlis Johnigk<br />
16.9. | Teamassistentin Hauswirtschaft<br />
Burkhard Baatz<br />
19.9. | Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpfleger,<br />
Klinik für Frauenheilk<strong>und</strong>e<br />
<strong>und</strong> Geburtshilfe<br />
Sonja Graetsch<br />
1.10. | MTLA im Institut für<br />
Pathologie<br />
Michael Topf<br />
1.10. | Pförtner<br />
Marina Laßner-Stüdemann<br />
11.10. | Klinik für Psychiatrie <strong>und</strong><br />
Psychotherapie<br />
Jörg Bergmann<br />
7.11. | Mitarbeiter Spontantransport<br />
49
50<br />
Rätsel<br />
SUDOKU<br />
Lösen Sie das japanische Zahlenrätsel: Füllen Sie<br />
die Felder so aus, dass jede waagerechte Zeile, jede<br />
senkrechte Spalte <strong>und</strong> jedes Quadrat aus 3 mal 3<br />
Kästchen die Zahlen 1 bis 9 nur je einmal enthält.<br />
arabischesFürstentum<br />
optisches<br />
Vergrößerungsgerät<br />
Jahreszeit<br />
6 8<br />
4 9 1<br />
5 7 1 2<br />
3 4 1 8 5 6<br />
7 9 3 6 4 8<br />
6 2 9 3<br />
5 6 9<br />
8 7<br />
Hochgebirgshorntier<br />
von Wasserumgebenes<br />
Land<br />
frech,<br />
anmaßend<br />
friedlicher<br />
Zustand<br />
Wasserstelle<br />
für Tiere<br />
Sil-ben-rät-sel<br />
1 Sonnenschutz (französisch)<br />
2 einen Künstler buchen<br />
3 Kraftstoffart (Kurzwort)<br />
Befehl;<br />
Auftrag<br />
Schöpflöffel<br />
Begeisterung,<br />
Schwung<br />
Ideal,<br />
Richtschnur<br />
Fragewort:<br />
an<br />
welchen<br />
Ort?<br />
4 exquisit, ausgesucht<br />
Frauengestalt<br />
im „Frei-<br />
schütz“<br />
Hauptstadt<br />
der<br />
Steiermark<br />
Rohstoff<br />
für<br />
Kerzen<br />
bei<br />
Kräften,<br />
wohlauf<br />
Frau des<br />
Menelaos ein<br />
Erdteil<br />
einfarbig<br />
den<br />
Wunsch<br />
haben<br />
5 weiches, formbares Material<br />
6 Unsauberkeit<br />
nordische<br />
Münze<br />
mutmaßen<br />
Verteidigung<br />
bei<br />
Gefahr<br />
Musikzeichen<br />
Inselgruppe<br />
im<br />
Atlantik<br />
Vorbedeutung<br />
verschiedener<br />
Ansicht<br />
enthaltsamlebender<br />
Mensch<br />
Offi -<br />
ziersrang<br />
7 bezeichnen; taufen<br />
8 sicher durch Können<br />
indische<br />
Währungseinheit<br />
Provinz<br />
Kanadas<br />
9 Flugzeugführer (Flugversuche)<br />
Bühnenauftritt<br />
beharrlich,ausdauernd<br />
Laubbaum<br />
locker,<br />
wacklig<br />
Porzellanstadt<br />
in Oberfranken<br />
Metallstrang,<br />
-faden<br />
Fluss<br />
zur<br />
Donau<br />
verblüht,<br />
vertrocknet<br />
bestimmter<br />
Artikel<br />
reißend<br />
schnell<br />
wüst,<br />
leer<br />
französischesAdelsprädikat<br />
10 sanft schaukeln<br />
begeisterterTier-<br />
Anhänger pfl ege<br />
(engl.)<br />
von<br />
geringer<br />
Größe<br />
Gästebetreuerin<br />
Aus den Silben a - die - en - er - fest - ga - gen - gie - heit - i - ja - knet - le - le - li - lot - lou - mas - nen - nen - ni - no - pi - rein - ren -<br />
sat - se - sel - sen - sie - tel - test - ti - ti - um - un - ve - wie sind 12 Wörter nachstehender Bedeutungen zu bilden. Die ersten <strong>und</strong><br />
dritten Buchstaben – jeweils von oben nach unten gelesen – ergeben einen Spruch.<br />
11 Anregung, erster Schritt<br />
12 ein Fußbodenbelag<br />
Eingang;<br />
Vorspeise<br />
(franz.)<br />
Signalfarbe
Bild: © Monkey Business #8477189 - Fotolia.com<br />
Kiel: Ges<strong>und</strong>heitsforum<br />
im CITTI-PARK, Kiel<br />
Programm-Highlights Oktober 2011<br />
Datum<br />
Zeit<br />
Thema<br />
Referent<br />
Di. 4. Hüft- <strong>und</strong> Knieprothesen: Welche Innovationen helfen dem<br />
Patienten?<br />
18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Orthopädie <strong>und</strong> Unfallchirurgie, Dr. Schröder<br />
Mi. 5. Halswirbelsäulenbeschwerden – Diagnostik <strong>und</strong> Therapie<br />
18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Neurochirurgie, Prof. Dr. Nabavi<br />
Do. 6. Diarrhoe: ein Symptom – viele Ursachen<br />
18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Innere Medizin I, PD Dr. Kühbacher<br />
Fr. 7. Sportverletzung der Schulter –<br />
Prävention <strong>und</strong> minimal-invasive Therapien<br />
18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Orthopädie <strong>und</strong> Unfallchirurgie, Dr. Finn<br />
Mo. 17. Sportverletzung des Knie- <strong>und</strong> Sprunggelenkes<br />
18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Orthopädie <strong>und</strong> Unfallchirurgie, PD Dr. Varoga<br />
Di. 18. Neues zur Diagnostik <strong>und</strong> Therapie von Herzklappenerkrankungen<br />
18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Kardiologie <strong>und</strong> Angiologie, Prof. Dr. Frey<br />
Mi. 19. Gefäßinterventionen Endovaskuläre Therapie – oder Gefäße<br />
behandeln, ohne zu operieren<br />
18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Diagn. Radiologie, PD Dr. Schäfer<br />
Do. 20. Glaukom (Grüner Star) – Welche Vorsorge ist sinnvoll?<br />
18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Augenheik<strong>und</strong>e, PD Dr. Rüfer<br />
Mo. 24. Gender <strong>und</strong> <strong>Ernährung</strong> – männlich, weiblich, anders?<br />
17 - 18 Uhr <strong>UKSH</strong>, Diätassistenten-Schule, Elina Zwickert<br />
Di. 25. Männliche Sexualität – Moderne Therapiemöglichkeiten der Erektilen<br />
Dysfunktion<br />
18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Urologie, Dr. Osmonov<br />
Mi. 26. Sporttherapie bei Krebserkrankung – unsere Angebote<br />
18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Krebszentrum Nord, Stephanie Otto<br />
Do. 27. Schuppenflechte – Was Sie wissen sollten<br />
18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Dermatologie, Venerologie <strong>und</strong> Allergologie, Dr. Gerdes<br />
Mo. 31. Entwicklungen der Gelenkprothesen – von den Anfängen bis heute<br />
– was ist für wen geeignet<br />
18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Sektion für Onkologische <strong>und</strong> Rheumatologische Orthopädie,<br />
Prof. Dr. Gerdesmeyer<br />
Zusätzlich zu den obigen Programm-Beispielen bietet das<br />
Ges<strong>und</strong>heitsforum Kiel fast täglich Veranstaltungen an, die Sie dem<br />
Internet entnehmen können. Aufgr<strong>und</strong> der begrenzten Teilnehmerzahl<br />
empfehlen wir eine Voranmeldung <strong>und</strong> freuen uns auf Ihren Besuch.<br />
Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung<br />
Tel.: 0431 597- 52 12, E-Mail: ges<strong>und</strong>heitsforum-kiel@uksh.de.<br />
Lübeck: Ges<strong>und</strong>heitsforum<br />
auf dem Campus Lübeck des <strong>UKSH</strong><br />
Programm 2011<br />
Weitere Veranstaltungen <strong>und</strong> Informationen unter: www.uksh.de/ges<strong>und</strong>heitsforum<br />
Datum<br />
Zeit<br />
Thema<br />
Referent<br />
Do. 14. April Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht <strong>und</strong> Betreuung �<br />
was ist zu bedenken?<br />
1830-20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Patienteninformationszentrum PIZ, Beke Jacobs<br />
Do. 12. Mai Wenn die Hand kribbelt <strong>und</strong> schmerzt: Das Karpaltunnelsyndrom<br />
<strong>und</strong> andere Ursachen<br />
1830-20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Intensiveinheit für Schwerbrandverletzte,<br />
Özge Senyaman<br />
Do. 9. Juni MRSA <strong>und</strong> andere Erreger � welches Problem stellen sie dar?<br />
1830-20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Institut für Medizinische Mikrobiologie <strong>und</strong> Hygiene,<br />
Prof. Dr. Knobloch<br />
Do. 14. Juli Wenn der Schuh drückt � Fußchirurgie in jedem Alter<br />
1830-20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Orthopädie, Prof. Dr. Russlies,<br />
Do. 11. Aug. Volkskrankheit Vorhofflimmern �<br />
Ursachen <strong>und</strong> Behandlungsmöglichkeiten<br />
1830-20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Medizinische Klinik II, Dr. Bode,<br />
Do. 8. Sep. Das große Vergessen: Leben mit Demenz<br />
1830-20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Neurologie, Prof. Dr. Münte<br />
Do. 13. Okt. Internistische Krebstherapie im Wandel der Zeit<br />
1830-20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Medizinische Klinik I, Dr. Biersack<br />
Do. 10. Nov. Moderne Ansätze bei weiblicher Beckenbodenschwäche <strong>und</strong><br />
Inkontinenz<br />
1830-20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Frauenheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Geburtshilfe, Dr. Finas,<br />
Do. 8. Dez. Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht <strong>und</strong> Betreuung �<br />
was ist zu bedenken?<br />
1830-20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Patienteninformationszentrum PIZ, Beke Jacobs<br />
Das <strong>UKSH</strong> Ges<strong>und</strong>heitsforum Lübeck bietet Ihnen ein vielfältiges Programm<br />
r<strong>und</strong> um Ihre Ges<strong>und</strong>heit. Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Voranmeldung ist<br />
nicht erforderlich. Die Veranstaltungen finden im Hörsaal des Turmgebäudes<br />
auf dem Campus Lübeck statt. Wir freuen uns auf Sie.<br />
Bei weiteren Fragen rufen Sie uns gern an.<br />
Beke Jacobs Tel.: 0451 500 - 59 74, E-Mail: PIZ@uksh.de
Kursprogramme zur Unterstützung<br />
pflegender Angehöriger<br />
2. Halbjahr 2011<br />
Wenn die Bewegung ins Stocken kommt – Pflege bei Parkinson<br />
mittwochs, 6 x | 26.10.2011 - 30.11.2011 | jeweils 18.30 - 20.30 Uhr<br />
Wenn das Gedächtnis nachlässt – für Angehörige von demenziell Erkrankten<br />
dienstags, 8 x | 18.10.2011 - 06.12.2011 | jeweils 18.30 - 20.30 Uhr<br />
Wie geht Pflege zu Hause: Anleitung, Tipps <strong>und</strong> Tricks<br />
donnerstags, 3 x | 17.11.2011 - 01.12.2011 | jeweils 18.00 - 21.00 Uhr<br />
Pflegen ohne zu heben <strong>und</strong> zu tragen: Anleitung zur Bewegung <strong>und</strong> Mobilisation<br />
freitags, 7 x | 28.10.2011 - 09.12.2011 | jeweils 18.00 - 21.00 Uhr<br />
Wer <strong>und</strong> Was hilft bei Pflegebedürftigkeit – Sozialrechtliche Möglichkeiten<br />
Einzeltermine | 13.10.2011, 16.11.2011, 14.12.2011 | jeweils 18.00 - 21.00 Uhr<br />
Ein Angebot der Pflegekasse bei der BARMER GEK Lübeck in Zusammenarbeit mit der <strong>UKSH</strong> Akademie.<br />
Die Teilnahme ist kostenfrei <strong>und</strong> unabhängig der eigenen Krankenkassenzugehörigkeit.<br />
Anmeldung<br />
<strong>UKSH</strong>, Beke Jacobs, Tel.: 0451 500- 59 74<br />
Alle Kurse finden in Haus 73, Seminarraum 2, Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck statt.<br />
– Pflegekasse –<br />
© Yuri Arcurs@fotolia.com