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Ernährung und Gesundheit - UKSH Universitätsklinikum Schleswig ...

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Rubrik<br />

Ausgabe Oktober 2011<br />

Das Magazin des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />

<strong>Ernährung</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit


www. .de<br />

Kooperationspartner<br />

von


Editorial<br />

(v.l.) Prof. Dr. Jens Scholz: Vorstandsvorsitzender, Christa Meyer: Vorstand für Krankenpflege <strong>und</strong> Patientenservice, Peter Pansegrau: Kaufmännischer Vorstand<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

doppelt hält besser: nach dem fraktionsübergreifenden<br />

Beschluss des<br />

<strong>Schleswig</strong>-Holsteinischen Landtages<br />

im Jahr 2009 haben Kabinett <strong>und</strong><br />

Parlament jetzt den Weg freigemacht,<br />

damit wir das Klinikum der Zukunft<br />

bauen können. Die universitätsmedizinische<br />

Ges<strong>und</strong>heitsversorgung<br />

unserer Patientinnen <strong>und</strong> Patienten<br />

bleibt dabei in öffentlicher Hand. Über<br />

diese Entscheidung sind wir froh. Bei<br />

der dringend notwendigen Umsetzung<br />

des baulichen Masterplans<br />

werden private Investoren ihr Kapital<br />

<strong>und</strong> Know-how einfließen lassen.<br />

Die Landesregierung hat damit die<br />

Weichen für die Zukunftssicherung<br />

unseres <strong>UKSH</strong> gestellt. Bis zum Baubeginn<br />

im Jahr 2014 stellt das Land<br />

weiterhin Mittel aus der Hochschulförderung<br />

für die Modernisierung der<br />

Gebäude der Krankenversorgung<br />

sowie der Forschung <strong>und</strong> Lehre zur<br />

Verfügung. Dies sind hervorragende<br />

Perspektiven für alle, die der Medizin<br />

unseres <strong>UKSH</strong> bedürfen – <strong>und</strong> für<br />

alle, die in unserem <strong>UKSH</strong> arbeiten.<br />

Wir fühlen mit den Menschen,<br />

die ihre Hoffnung auf Heilung in die<br />

Partikeltherapie gesetzt haben. Für<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

weltweit gibt es mehr Menschen<br />

mit Übergewicht als Menschen mit<br />

chronischem Hunger. Auch hierzulande<br />

geht der Trend in Richtung<br />

Übergewicht – inzwischen gilt<br />

jeder fünfte Deutsche als adipös.<br />

Dies zieht ein höheres Krankheitsrisiko<br />

nach sich: Das Spektrum<br />

reicht von Bluthochdruck, Herzinfarkt<br />

<strong>und</strong> Diabetes bis hin zu einer<br />

Vielzahl von Krebserkrankungen<br />

sowie Stoffwechselstörungen,<br />

Schlaganfall <strong>und</strong> Atemproblemen,<br />

unsere Ärzte <strong>und</strong> Pflegekräfte ist es<br />

enttäuschend, dass die Entwicklung<br />

dieser Technologie an der Realität<br />

scheitern musste. Dennoch können<br />

wir den onkologischen Patienten in<br />

unserem Land eine gute Nachricht<br />

mitteilen: Auf unserem Campus Kiel<br />

entsteht jetzt ein außergewöhnliches<br />

Comprehensive Cancer Center<br />

(Krebszentrum), dass das gesamte<br />

Spektrum der konventionellen<br />

Strahlentherapie in einer modernen<br />

Atmosphäre abbilden wird. Darauf<br />

konzentrieren wir jetzt unsere Kräfte.<br />

Ihr Vorstand<br />

Arthrose oder Unfruchtbarkeit.<br />

Aber nicht nur der Körper, auch<br />

die Seele leidet. Auch besteht die<br />

Gefahr, in eine Depression zu verfallen.<br />

Betroffen sind immer mehr<br />

die Kinder. Gr<strong>und</strong> genug für die<br />

Spezialisten unseres <strong>UKSH</strong>, sich<br />

verstärkt auf Vorsorge <strong>und</strong> Heilung<br />

dieser Volkskrankheit zu konzentrieren.<br />

Ihr Oliver Grieve<br />

Pressesprecher<br />

3


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Inhalt<br />

Bei Schmerzen in den Beinen<br />

ist Vorsicht geboten<br />

Seite 16<br />

Editorial 03<br />

Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />

<strong>Ernährung</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

Adipositas – Kampf um jedes Kilo 06<br />

Ges<strong>und</strong>e <strong>Ernährung</strong> <strong>und</strong> regelmäßige Bewegung:<br />

Basis einer jeden Diabetestherapie 09<br />

Zehn Regeln für ges<strong>und</strong>e <strong>Ernährung</strong> 11<br />

Große Fortschritte in der Schulterchirurgie 12<br />

Das Krebsrisiko durch Impfungen senken 15<br />

Bei Schmerzen in den Beinen<br />

ist Vorsicht geboten 16<br />

Eierstockkrebs:<br />

Der Erfolg ist abhängig von der Therapiequalität 19<br />

Wenn der Nervus Medianus sich bedrängt fühlt 21<br />

Kieler Hornhautbank feiert 20-jähriges Bestehen 23<br />

Erstes Gerinnungszentrum in <strong>Schleswig</strong>-Holstein 24<br />

Pflege<br />

Solidarität in der EHEC-Krise 25<br />

Porträt<br />

Fasziniert von der Feuerwehr 27<br />

Die Arbeit als Psychologin gibt ihr Kraft 29<br />

Blickpunkt<br />

Erstversorgung von Notfallpatienten<br />

auf höchstem Niveau 30<br />

Ein Haus für die Ges<strong>und</strong>heitsforschung 33<br />

Individuelle Betreuung für unheilbar<br />

kranke Patienten 34<br />

Erstversorgung von Notfallpatienten<br />

auf höchstem Niveau<br />

Seite 30<br />

Blickpunkt<br />

Schlanke Strukturen: bessere Wirtschaftlichkeit<br />

zur Sicherung der Zukunft<br />

Seite 36<br />

Schlanke Strukturen: Bessere Wirtschaftlichkeit<br />

zur Sicherung der Zukunft 36<br />

Dienstleister für alle medizinischen<br />

<strong>und</strong> administrativen Bereiche des <strong>UKSH</strong> 38<br />

Nachhaltig in die Zukunft investieren 40<br />

Von der Theorie in die Praxis 43<br />

Nachrichten<br />

Einziger intraoperativer MRT in Norddeutschland 18<br />

Meniskus-Implantate:<br />

Ersatz für Stoßdämpfer im Knie 20<br />

Wissenschaftspreis für Kieler Team<br />

um Prof. Regina Fölster-Holst 22<br />

Erste Professur für Forschung <strong>und</strong> Lehre<br />

in der Pflege 26<br />

Buchvorstellung 44<br />

Unterstützung für Eltern <strong>und</strong> Neugeborene 45<br />

Auszeichnung 45<br />

Innovation Award 45<br />

Herzklappenbank vermittelt<br />

menschliche Herzklappen 46<br />

<strong>UKSH</strong> Gesellschaft für IT Services mbH<br />

bildet erstmals aus 46<br />

Eindrücke vom ersten<br />

<strong>UKSH</strong>-Sommerfest „Familientreffen“ 47<br />

Ges<strong>und</strong>heitsmanagement in der<br />

Service GmbH: Neue Angebote 48<br />

Neue Adresse für Lob + Kritik 48<br />

Jubilare 49<br />

Rätsel 50<br />

Impressum:<br />

Herausgeber: <strong>UKSH</strong> | Redaktionelle Gesamtleitung V.i.S.d.P.: Oliver Grieve (og) | Bilder: S. 6, 7, 9, 11, 24, 36, 38, 40, 42 © fotolia.com<br />

Ständige redaktionelle Mitarbeiter: Anette Cornils (ac), Marlis Müller-Frommeyer (mmf), Bettina Krohn (bk), Guido Weinberger (gw)<br />

Grafik <strong>und</strong> Titelbild: Martin Bergmann (www.dreiviertel11.de), Guido Weinberger | Anzeigenverwaltung: IPV GmbH (www.ipv-medien.de)<br />

5


6<br />

Auch viele Kinder <strong>und</strong> Jugendliche sind übergewichtig. Zu wenig Bewegung<br />

<strong>und</strong> unges<strong>und</strong>e <strong>Ernährung</strong> fördern die Gewichtszunahme.


Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />

Adipositas<br />

Kampf um jedes Kilo<br />

In Deutschland leidet jeder fünfte Bürger an einer krankhaften Fettleibigkeit<br />

(Adipositas). Das ist eindeutig zu viel. Deshalb haben die Experten des <strong>UKSH</strong><br />

umfassende Maßnahmen eingeleitet. Am Campus Kiel ist eine interdisziplinäre<br />

Adipositas-Ambulanz eingerichtet worden.<br />

In den heutigen Industriegesellschaften<br />

stellt Übergewicht ein<br />

zunehmendes <strong>und</strong> gravierendes<br />

ges<strong>und</strong>heitliches Problem dar. In<br />

Deutschland sind fast 50 Prozent<br />

der Erwachsenen übergewichtig.<br />

Bei etwa 20 Prozent erreicht das<br />

Übergewicht krankhafte Ausmaße,<br />

wobei man in diesem Falle von<br />

Adipositas spricht. Allein in Kiel sind<br />

somit r<strong>und</strong> 40.000 Menschen von<br />

Adipositas betroffen.<br />

Die Zahl der übergewichtigen Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen zeigt ebenfalls<br />

eine zunehmende Tendenz <strong>und</strong><br />

liegt aktuell bei etwa 15 Prozent.<br />

Stark übergewichtige Menschen<br />

sind nicht nur im täglichen Leben<br />

beeinträchtigt <strong>und</strong> zum Teil sozial<br />

isoliert, sondern sie können unter<br />

Folgeerkrankungen wie Diabetes<br />

mellitus, Bluthochdruck <strong>und</strong> Fettstoffwechselstörungen<br />

leiden. Bei<br />

jungen übergewichtigen Frauen tritt<br />

zudem gehäuft das so genannte<br />

Polyzystische Ovar-Syndrom auf,<br />

das zu unerfülltem Kinderwunsch<br />

führen kann.<br />

„Wir sprechen von Übergewicht bei<br />

einem Body-Mass-Index (BMI) von<br />

25 bis 30, von Adipositas, wenn er<br />

einen Wert von 30 überschreitet.<br />

Aber bereits ab einem Wert von 25<br />

können Folgeerkrankungen auftreten“,<br />

sagt Prof. Dr. Matthias Laudes,<br />

der die neue Professur für Klinische<br />

<strong>Ernährung</strong>smedizin am Campus<br />

Kiel inne hat. Der BMI errechnet<br />

sich aus dem Körpergewicht in<br />

Kilogramm dividiert durch das Quadrat<br />

der Körpergröße. Mit dieser<br />

einfachen Formel kann jeder seinen<br />

persönlichen BMI berechnen.<br />

Da Adipositas als chronische Krankheit<br />

eingestuft wird, die behandelt<br />

werden kann <strong>und</strong> muss, ist in Kiel in<br />

der Klinik für Innere Medizin I unter<br />

Leitung von Klinikdirektor Prof. Dr.<br />

Stefan Schreiber eine Ambulanz für<br />

Adipositas eingerichtet worden. „Wir<br />

stützen uns auf neue Forschungsergebnisse.<br />

Danach sind <strong>Ernährung</strong>s-<br />

<strong>und</strong> Lebensgewohnheiten zwar von<br />

entscheidender Bedeutung für die<br />

Entwicklung einer Adipositas, doch<br />

genetische Faktoren spielen dabei<br />

auch eine große Rolle. Man geht<br />

sogar davon aus, dass krankhaftes<br />

Übergewicht mit bis zu 50 Prozent<br />

genetisch bedingt ist. Dabei liegen<br />

die meisten genetischen Veränderungen<br />

nicht etwa im Fettgewebe,<br />

sondern in der Appetitregulation des<br />

Gehirns“, erklärt Prof. Dr. Laudes,<br />

Leiter der Ambulanz. Und genau<br />

hier setzt die Therapie ein, die in<br />

der neuen Adipositas-Ambulanz<br />

angeboten wird.<br />

Damit die Patienten ein „Umdenken“<br />

ihres Essverhaltens erlernen,<br />

ist eine längere Therapie notwendig.<br />

Dabei werden unterschiedliche<br />

Ansätze kombiniert, die helfen, den<br />

Appetit zu regulieren <strong>und</strong> das Verhalten<br />

zu ändern. „Im ersten Schritt<br />

helfen wir den Patienten unter<br />

Aufsicht abzunehmen. Dabei wenden<br />

wir ernährungsmedizinische,<br />

verhaltensmodifizierende sowie<br />

bewegungstherapeutische Maßnahmen<br />

an“, erklärt Laudes.<br />

Die Therapieprogramme dauern<br />

insgesamt sechs bis zwölf Monate.<br />

Aber auch nach ihrem Abschluss<br />

sollte sich der Patient regelmäßig in<br />

der Sprechst<strong>und</strong>e vorstellen, damit<br />

die aktuellen Gewichtsverläufe langfristig<br />

der jeweiligen Lebenssituation<br />

angepasst werden können. Die<br />

Adipositas-Ambulanz ist interdisziplinär<br />

zusammengesetzt. Bei besonderen<br />

Fällen können in Zusammenarbeit<br />

mit der Klinik für Allgemeine<br />

Chirurgie <strong>und</strong> Thoraxchirurgie am<br />

7


8<br />

Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />

Prof. Dr. Matthias Laudes<br />

Eingeb<strong>und</strong>en in die Behandlung<br />

von Adipositas <strong>und</strong> Fettstoffwechselstörungen<br />

am Campus Kiel sind<br />

insgesamt zehn Diätassistenten.<br />

Das Hauptaugenmerk der Aufgaben<br />

von Diätassistenten gilt der <strong>Ernährung</strong><br />

des Kranken <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>en.<br />

Sie planen <strong>und</strong> erstellen Diätpläne,<br />

berechnen wissenschaftlich anerkannte<br />

Diätformen, stellen sie her<br />

<strong>und</strong> wirken so bei Prävention <strong>und</strong><br />

Campus Kiel unter Leitung von Prof.<br />

Dr. Thomas Becker verschiedene<br />

chirurgische Eingriffe angewandt<br />

werden. Dabei wird die Wahl des<br />

operativen Verfahrens den individuellen<br />

Gegebenheiten des Patienten<br />

angepasst.<br />

Neben der Behandlung der Adipositas<br />

nimmt die Forschung einen hohen<br />

Stellenwert ein. Das Exzellenzcluster<br />

für Entzündungsforschung in<br />

Kiel ist an einem Forschungsprojekt<br />

beteiligt, das nachweisen soll, dass<br />

der Diabetes mellitus zumindest<br />

teilweise eine Entzündungskrankheit<br />

ist. Daneben versucht Prof. Dr.<br />

Laudes, der von der Universitäts-<br />

Therapie von Krankheiten mit. Des<br />

Weiteren übernehmen sie die Speisenendkontrolle<br />

in der Zentralküche,<br />

die Durchführung <strong>und</strong> Kontrolle der<br />

PC-gestützten Speisenerfassung<br />

<strong>und</strong> führen auf Anordnung der Ärzte<br />

<strong>Ernährung</strong>sberatungen durch.<br />

„Wir arbeiten schon lange mit<br />

übergewichtigen Patienten. Mit der<br />

neuen Ambulanz werden noch mehr<br />

Patienten mit Adipositas oder einer<br />

Fettstoffwechselerkrankung auf<br />

uns zukommen“, sagt Ute Settgast.<br />

Sie ist seit 1993 Diätassistentin am<br />

Campus Kiel. In der <strong>Ernährung</strong>sberatung<br />

von übergewichtigen<br />

Patienten führen Ute Settgast <strong>und</strong><br />

ihre Kollegen zunächst eine <strong>Ernährung</strong>sanamnese<br />

durch, aus der sich<br />

Rückschlüsse auf das Ess- <strong>und</strong><br />

<strong>Ernährung</strong>sverhalten ziehen lassen.<br />

Es werden individuelle <strong>Ernährung</strong>spläne<br />

erstellt <strong>und</strong> es wird gemeinsam<br />

daran gearbeitet, ungünstige<br />

Essgewohnheiten zu verändern.<br />

Auch wer nicht an Adipositas leidet,<br />

sollte sich die Ratschläge der<br />

Diätassistentin zu Herzen nehmen:<br />

klinik in Köln nach Kiel wechselte,<br />

im Rahmen des BMBF-Projektes<br />

„Food Chain Plus“ zusammen mit<br />

Kollegen der Agrar- <strong>und</strong> <strong>Ernährung</strong>swissenschaftlichen<br />

Fakultät in Kiel<br />

<strong>Ernährung</strong>smuster <strong>und</strong> funktionelle<br />

Nahrungsmittel zu identifizieren, die<br />

entzündungshemmende Wirkungen<br />

entfalten.<br />

Bettina Krohn<br />

Diätassistenten geben Ratschläge zur ges<strong>und</strong>en <strong>Ernährung</strong><br />

Diätassistentin Ute Settgast<br />

Weitere Informationen:<br />

Klinik für Innere Medizin I<br />

Campus Kiel<br />

Adipositas-Sprechst<strong>und</strong>e:<br />

Tel.: 0431 597- 51 51<br />

Herzkreislauferkrankungen gehören<br />

zu den häufigsten Todesursachen<br />

in Deutschland. Rauchen, übermäßiger<br />

Alkoholkonsum, unges<strong>und</strong>e<br />

<strong>Ernährung</strong>, Bewegungsmangel sowie<br />

Stress <strong>und</strong> seelische Probleme<br />

fördern die Erkrankungen.<br />

Ges<strong>und</strong> ist die <strong>Ernährung</strong> nach<br />

der klassischen <strong>Ernährung</strong>spyramide.<br />

Diese zeigt an, in welchem<br />

Mengenverhältnis verschiedene<br />

Nahrungsmittel gegessen werden<br />

sollten. Das F<strong>und</strong>ament bilden<br />

Getränke, vor allem Wasser, denn<br />

viel trinken ist wichtig. Die einzelnen<br />

Bausteine werden immer schmaler.<br />

Auf den Getränken stehen als Basis<br />

Gemüse <strong>und</strong> Obst, gefolgt von<br />

Brot, Kartoffeln, Reis <strong>und</strong> Nudeln.<br />

Darüber Milch <strong>und</strong> Milchprodukte,<br />

daneben Eier, Fisch, Fleisch. In der<br />

Spitze der <strong>Ernährung</strong>spyramide finden<br />

Süßigkeiten, Salzgebäck, Fette<br />

<strong>und</strong> Öle Platz. Der Tipp der Diätassistentin:<br />

„Fünfmal täglich Gemüse<br />

<strong>und</strong> Obst ist das Beste, was Sie für<br />

Ihre Ges<strong>und</strong>heit tun können.“<br />

Bettina Krohn


Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />

Ges<strong>und</strong>e <strong>Ernährung</strong> <strong>und</strong> regelmäßige Bewegung:<br />

Basis einer jeden Diabetestherapie<br />

Diabetes mellitus gilt mittlerweile als eine der größten Volkskrankheiten. Weltweit<br />

sind r<strong>und</strong> 285 Millionen Menschen davon betroffen, in Deutschland etwa sieben<br />

Millionen – Tendenz steigend. Ges<strong>und</strong>e <strong>Ernährung</strong> <strong>und</strong> regelmäßige Bewegung<br />

spielen mehr denn je eine entscheidende Rolle bei der Therapie.<br />

PD Dr. Morten Schütt <strong>und</strong> Dr. Sebastian<br />

Schmid, Fotos: <strong>UKSH</strong> / Natalie Kriwy<br />

Über 90 Prozent der Fälle sind auf<br />

den sogenannten Typ 2 Diabetes<br />

zurückzuführen. Früher nannte man<br />

ihn Altersdiabetes, weil meistens<br />

ältere Menschen darunter litten.<br />

Heute ist der Typ 2 Diabetes in allen<br />

Altersklassen vertreten. Jährlich gibt<br />

es in Deutschland etwa 300.000<br />

Neuerkrankungen.<br />

Menschen mit einem Typ 2 Diabetes<br />

haben vor allem ein hohes Risiko<br />

für Erkrankungen der Gefäße,<br />

wie beispielsweise einen Herzinfarkt,<br />

Schlaganfall oder eine Verschlechterung<br />

der Nierenfunktion. In<br />

diesem Zusammenhang ist der Anteil<br />

an Menschen mit einem Diabetes,<br />

die in Krankenhäusern behandelt<br />

werden, in den letzten Jahren<br />

stetig gestiegen. In der Medizinischen<br />

Klinik I am Campus Lübeck<br />

werden jedes Jahr über 1.700 Patienten<br />

stationär behandelt, die auch<br />

an einem Typ 2 Diabetes leiden,<br />

berichtet Privatdozent Dr. Morten<br />

Schütt, Leiter des Bereichs Diabetes<br />

<strong>und</strong> Stoffwechsel der Medizinischen<br />

Klinik I. Dieses Krankheitsbild<br />

betrifft vor allem Menschen, die<br />

übergewichtig sind. Unges<strong>und</strong>e <strong>Ernährung</strong>,<br />

zu wenig Bewegung <strong>und</strong><br />

daraus resultierendes Übergewicht<br />

oder Adipositas begünstigen den<br />

Ausbruch der Krankheit. Der Körper<br />

reagiert nicht mehr ausreichend auf<br />

die blutzuckersenkende Wirkung<br />

des Insulins, Ärzte sprechen von<br />

einer sogenannten Insulinresistenz.<br />

Um dennoch einen normalen<br />

Blutzuckerwert aufrecht zu erhalten,<br />

produziert die Bauchspeicheldrüse<br />

deshalb zu Beginn der Erkrankung<br />

mehr Insulin als beim Ges<strong>und</strong>en.<br />

Zum Vergleich: Beim Typ 1 Diabetes<br />

produziert die Bauchspeicheldrüse<br />

aufgr<strong>und</strong> einer Zerstörung<br />

insulinbildender Zellen zu wenig<br />

oder gar kein Insulin. Es muss dem<br />

Körper deshalb von außen zugeführt<br />

werden.<br />

„Übergewicht <strong>und</strong> zu wenig Bewegung<br />

sind zwei Faktoren, die die<br />

Entwicklung der Insulinresistenz<br />

<strong>und</strong> letztlich des Typ 2 Diabetes<br />

erheblich beeinflussen“, sagt Dr.<br />

Schütt, Internist, Endokrinologe,<br />

Diabetologe <strong>und</strong> <strong>Ernährung</strong>smediziner.<br />

„Besonders schädlich ist<br />

bei der Adipositas das Bauchfett“,<br />

ergänzt Dr. Sebastian Schmid,<br />

ebenfalls <strong>Ernährung</strong>smediziner in<br />

der Medizinischen Klinik I. „Hier<br />

vorhandene Entzündungsprozesse<br />

können einerseits bereits frühzeitig<br />

die Blutgefäße schädigen <strong>und</strong><br />

andererseits die Insulinwirkung<br />

weiter beeinträchtigen, was zu einer<br />

erneuten Steigerung bis hin zur<br />

Erschöpfung der Insulinausschüttung<br />

der Bauchspeicheldrüse führen<br />

kann. In diesem Teufelskreis fällt<br />

natürlich das Abnehmen deutlich<br />

schwerer“, so Dr. Schmid.<br />

Bisher war die medikamentöse<br />

Therapie des Typ 2 Diabetes<br />

vornehmlich auf eine Senkung<br />

erhöhter Blutzuckerspiegel ausgerichtet.<br />

Mittlerweile orientiert sich<br />

die Therapie neben Lebensstilinterventionen<br />

vor allem auch an<br />

Medikamenten, die nicht zu einer<br />

weiteren Gewichtszunahme führen<br />

<strong>und</strong> keine Unterzuckerungen<br />

auslösen. Der überwiegende Anteil<br />

der Menschen mit Typ 2 Diabetes<br />

9


10<br />

Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />

Die Diätassistentinnen (v.li.) Annette Schulte, Ulrike Fröhlich <strong>und</strong> Karin Görtz treffen sich regelmäßig<br />

mit Dr. Morten Schütt <strong>und</strong> Dr. Sebastian Schmid, um aktuelle Fälle zu besprechen.<br />

hat eine genetische Veranlagung<br />

für diese Krankheit. „Da man das<br />

Erbgut nicht beeinflussen kann,<br />

stellt der Lebensstil die wichtigste<br />

nicht-medikamentöse Möglichkeit<br />

dar, um der Krankheit zu trotzen“,<br />

betont Dr. Schütt. „Eine ges<strong>und</strong>e<br />

ausgewogene Kost <strong>und</strong> regelmäßige<br />

Bewegung ist nicht nur der<br />

Anfang, sondern die dauerhafte<br />

Basis der Therapie in jeder Phase<br />

der Erkrankung.“<br />

Am Campus Lübeck werden jährlich<br />

etwa 1.500 Diabetes- <strong>und</strong> <strong>Ernährung</strong>sberatungen<br />

durchgeführt.<br />

Diese Aufgabe übernehmen Karin<br />

Görtz, Krankenschwester <strong>und</strong> Diabetesberaterin<br />

DDG (Deutsche Diabetes<br />

Gesellschaft), Ulrike Fröhlich,<br />

Diätassistentin <strong>und</strong> Diabetesberaterin<br />

DDG sowie Annette Schulte,<br />

Diätassistentin <strong>und</strong> Diabetesassistentin<br />

DDG, aus dem Team von<br />

PD Dr. Schütt. Sie bieten Einzelberatungen<br />

<strong>und</strong> ein bis zweiwöchige<br />

Schulungen an, an denen ambulante,<br />

teilstationäre oder stationäre Patienten<br />

teilnehmen können. Neben<br />

einem Schulungsraum steht in der<br />

Klinik auch eine Lehrküche zum<br />

gemeinsamen Kochen <strong>und</strong> Essen<br />

zur Verfügung. Zudem werden viele<br />

Patienten über die Diabetesambulanz<br />

der Klinik betreut.<br />

Ges<strong>und</strong>e <strong>Ernährung</strong> – was heißt<br />

das konkret für Diabetiker? Dr.<br />

Morten Schütt: „Im Gr<strong>und</strong>e meinen<br />

wir damit nichts anderes als eine<br />

normale, ausgewogene Kost. Aber<br />

was in diesem Zusammenhang<br />

‚normal‘ ist, haben wir eigentlich<br />

alle verlernt“. Eine Hilfestellung<br />

beim Einkaufen durch extra gekennzeichnete<br />

Lebensmittel, die für<br />

Menschen mit Diabetes vorteilhaft<br />

sein sollen, wird es voraussichtlich<br />

ab Ende nächsten Jahres nicht<br />

mehr geben. Dies ist darauf zurückzuführen,<br />

dass ein Großteil dieser<br />

Produkte keine nachweisbaren<br />

Vorteile für Menschen mit einem<br />

Typ 2 Diabetes haben. Umso mehr<br />

sollten Patienten, die z.T. gar nicht<br />

mehr wissen, was sie bedenkenlos<br />

essen können, Kenntnisse über<br />

eine ges<strong>und</strong>e, ausgewogene Kost<br />

vermittelt werden.<br />

„Die Kost sollte viele komplexe Kohlenhydrate<br />

enthalten wie sie z.B. in<br />

Vollkornbrot <strong>und</strong> Gemüse zu finden<br />

sind. Allzu fetthaltige Nahrungsmit-<br />

tel gilt es zu meiden“, empfehlen<br />

Annette Schulte <strong>und</strong> ihre Kolleginnen.<br />

Sie orientieren sich dabei an<br />

den zehn Regeln für ges<strong>und</strong>es Essen,<br />

die die Deutsche Gesellschaft<br />

für <strong>Ernährung</strong> auf der Basis aktueller<br />

wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />

formuliert hat (siehe nächste Seite).<br />

Ausreichende Bewegung von etwa<br />

30 bis 60 Minuten pro Tag komplettiert<br />

einen ges<strong>und</strong>en Lebensstil.<br />

„Dabei muss nicht gleich jeder zum<br />

Marathonläufer werden“, betont Dr.<br />

Schmid. „Flotte Spaziergänge oder<br />

Nordic Walking reichen aus <strong>und</strong><br />

haben einen messbaren positiven<br />

Einfluss auf den Zuckerstoffwechsel.“<br />

Alle Tipps gelten auch für<br />

Menschen mit Bluthochdruck oder<br />

Arteriosklerose. „Eine ges<strong>und</strong>e<br />

Lebensweise <strong>und</strong> regelmäßige Bewegung<br />

tragen dazu bei, auch diese<br />

Erkrankungen besser in den Griff zu<br />

bekommen. Man kann das Risiko,<br />

einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt<br />

zu bekommen, damit verringern“,<br />

erläutert Dr. Schütt.<br />

<strong>Ernährung</strong>sberatung <strong>und</strong> <strong>Ernährung</strong>smedizin<br />

bietet die Medizinische<br />

Klinik I (Direktor Prof. Dr. Hendrik<br />

Lehnert) schwerpunktmäßig zu<br />

folgenden Themen an: sämtliche<br />

Diabetesformen (Typ 1 Diabetes,<br />

Typ 2 Diabetes, Schwangerschaftsdiabetes),<br />

Adipositas, Schwangerschaft<br />

(in Zusammenarbeit mit<br />

der Gynäkologie), Bluthochdruck,<br />

Osteoporose, exokrine Pankreasinsuffizienz<br />

sowie Lactulose-/Fructoseintoleranz.<br />

Marlis Müller-Frommeyer<br />

Weitere Informationen:<br />

Medizinische Klinik I<br />

Campus Lübeck<br />

PD Dr. Morten Schütt<br />

Tel.: 0451 500 - 6478


Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />

Zehn Regeln für ges<strong>und</strong>e <strong>Ernährung</strong><br />

1. Vielseitig essen<br />

Genießen Sie die Lebensmittelvielfalt. Merkmale einer<br />

ausgewogenen <strong>Ernährung</strong> sind abwechslungsreiche<br />

Auswahl, geeignete Kombination <strong>und</strong> angemessene<br />

Menge nährstoffreicher <strong>und</strong> energiearmer Lebensmittel.<br />

2. Reichlich Getreideprodukte – <strong>und</strong> Kartoffeln<br />

Brot, Nudeln, Reis, Getreideflocken, am besten aus<br />

Vollkorn, sowie Kartoffeln enthalten kaum Fett, aber<br />

reichlich Vitamine, Mineralstoffe sowie Ballaststoffe <strong>und</strong><br />

sek<strong>und</strong>äre Pflanzenstoffe. Verzehren Sie diese Lebensmittel<br />

mit möglichst fettarmen Zutaten.<br />

3. Gemüse <strong>und</strong> Obst – Nimm „5 am Tag“…<br />

Genießen Sie 5 Portionen Gemüse <strong>und</strong> Obst am Tag,<br />

möglichst frisch, nur kurz gegart, oder auch 1 Portion<br />

als Saft – idealerweise zu jeder Hauptmahlzeit <strong>und</strong><br />

auch als Zwischenmahlzeit. Damit werden Sie reichlich<br />

mit Vitaminen, Mineralstoffen sowie Ballaststoffen <strong>und</strong><br />

sek<strong>und</strong>ären Pflanzenstoffen (z.B. Carotinoiden, Flavonoiden)<br />

versorgt.<br />

4. Täglich Milch <strong>und</strong> Milchprodukte; ein- bis zweimal<br />

in der Woche Fisch; Fleisch, Wurstwaren sowie<br />

Eier in Maßen<br />

Diese Lebensmittel enthalten wertvolle Nährstoffe, wie<br />

z.B. Calcium in Milch, Jod, Selen <strong>und</strong> Omega-3-Fettsäuren<br />

in Seefisch. Fleisch ist Lieferant von Mineralstoffen<br />

<strong>und</strong> Vitaminen (B1, B6 <strong>und</strong> B12). Mehr als 300<br />

bis 600 Gramm Fleisch <strong>und</strong> Wurst pro Woche sollten es<br />

nicht sein. Bevorzugen Sie fettarme Produkte, vor allem<br />

bei Fleischerzeugnissen <strong>und</strong> Milchprodukten.<br />

5. Wenig Fett <strong>und</strong> fettreiche Lebensmittel<br />

Fett liefert lebensnotwendige (essenzielle) Fettsäuren<br />

<strong>und</strong> fetthaltige Lebensmittel enthalten auch fettlösliche<br />

Vitamine. Fett ist besonders energiereich, daher kann<br />

zu viel Nahrungsfett Übergewicht fördern. Zu viele<br />

gesättigte Fettsäuren erhöhen das Risiko für Fettstoffwechselstörungen,<br />

mit der möglichen Folge von Herz-<br />

Kreislauf-Krankheiten. Bevorzugen Sie pflanzliche Öle<br />

<strong>und</strong> Fette (z.B. Raps- <strong>und</strong> Sojaöl <strong>und</strong> daraus hergestellte<br />

Streichfette). Achten Sie auf unsichtbares Fett,<br />

das in Fleischerzeugnissen, Milchprodukten, Gebäck<br />

<strong>und</strong> Süßwaren sowie in Fast-Food <strong>und</strong> Fertigprodukten<br />

meist enthalten ist. Insgesamt 60 bis 80 Gramm Fett<br />

pro Tag reichen aus.<br />

6. Zucker <strong>und</strong> Salz in Maßen<br />

Verzehren Sie Zucker <strong>und</strong> Lebensmittel bzw. Getränke,<br />

die mit verschiedenen Zuckerarten (z.B. Glucosesirup)<br />

hergestellt wurden, nur gelegentlich. Würzen Sie kreativ<br />

mit Kräutern <strong>und</strong> Gewürzen <strong>und</strong> wenig Salz. Verwenden<br />

Sie Salz mit Jod <strong>und</strong> Fluorid.<br />

7. Reichlich Flüssigkeit<br />

Wasser ist absolut lebensnotwendig. Trinken Sie r<strong>und</strong><br />

1,5 Liter Flüssigkeit jeden Tag. Bevorzugen Sie Wasser –<br />

ohne oder mit Kohlensäure – <strong>und</strong> andere kalorienarme<br />

Getränke. Alkoholische Getränke sollten nur gelegentlich<br />

<strong>und</strong> nur in kleinen Mengen konsumiert werden.<br />

8. Schmackhaft <strong>und</strong> schonend zubereiten<br />

Garen Sie die jeweiligen Speisen bei möglichst niedrigen<br />

Temperaturen, soweit es geht kurz, mit wenig<br />

Wasser <strong>und</strong> wenig Fett – das erhält den natürlichen<br />

Geschmack, schont die Nährstoffe <strong>und</strong> verhindert die<br />

Bildung schädlicher Verbindungen.<br />

9. Sich Zeit nehmen <strong>und</strong> genießen<br />

Bewusstes Essen hilft, richtig zu essen. Auch das Auge<br />

isst mit. Lassen Sie sich Zeit beim Essen. Das macht<br />

Spaß, regt an vielseitig zuzugreifen <strong>und</strong> fördert das<br />

Sättigungsempfinden.<br />

10. Auf das Gewicht achten <strong>und</strong> in Bewegung bleiben<br />

Ausgewogene <strong>Ernährung</strong>, viel körperliche Bewegung<br />

<strong>und</strong> Sport (30 bis 60 Minuten pro Tag) gehören zusammen.<br />

Mit dem richtigen Körpergewicht fühlen Sie sich<br />

wohl <strong>und</strong> fördern Ihre Ges<strong>und</strong>heit.<br />

Quelle: Deutsche Gesellschaft für ges<strong>und</strong>e <strong>Ernährung</strong> (DGE)<br />

11


12<br />

Dr. Niels Hellmers, Orthopäde am Campus Lübeck, untersucht die Beweglichkeit<br />

des schmerzenden Schultergelenks.


Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />

Große Fortschritte<br />

in der Schulterchirurgie<br />

Die Schulter ist unser beweglichstes Gelenk. Muskeln <strong>und</strong> Knochen arbeiten fein<br />

aufeinander abgestimmt zusammen. Im Vergleich zu anderen Gelenken ist das<br />

Schultergelenk aber weniger stabil <strong>und</strong> relativ anfällig für Verletzungen. Die meisten<br />

Schultergelenkserkrankungen werden heute arthroskopisch behandelt.<br />

„Der Schulterschmerz ist in den<br />

vergangenen Jahren zu einer häufig<br />

anzutreffenden, ernst zu nehmenden<br />

Erkrankung geworden“, sagt<br />

Dr. Niels Hellmers, Orthopäde in der<br />

Klinik für Chirurgie des Stütz- <strong>und</strong><br />

Bewegungsapparates am Campus<br />

Lübeck. Waren früher Rückenbeschwerden,<br />

Knie- <strong>und</strong> Hüftschmerzen<br />

Hauptgründe für einen operativen<br />

Eingriff, so hat sich dieses Bild<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich gewandelt. „Mehr als<br />

jeder Zehnte klagt heute über häufige<br />

<strong>und</strong> anhaltende Schmerzen in<br />

der Schulter“, weiß der Orthopäde.<br />

Nach Angaben der Deutschen Arthrose-Hilfe<br />

leidet jeder dritte Arthrose-Patient<br />

an Schulterschmerzen.<br />

„Die Schulterchirurgie hat enorme<br />

Fortschritte gemacht. Es gibt mittlerweile<br />

eine Vielzahl von operativen<br />

Möglichkeiten, um Schulterverletzungen<br />

erfolgreich zu behandeln“,<br />

erläutert Dr. Hellmers. Bis auf<br />

die Endoprothetik (Gelenkersatz)<br />

werden so gut wie alle Eingriffe<br />

an der Schulter in der Orthopädie<br />

am Campus Lübeck inzwischen<br />

arthroskopisch durchgeführt, also<br />

mit einer Gelenkspiegelung. Die<br />

„Schlüssellochtechnik“ ist für den<br />

Patienten sehr schonend. „Im<br />

Gegensatz zur offenen Operation<br />

treten dabei weniger Folgeschäden<br />

<strong>und</strong> Beschwerden auf“, betont Dr.<br />

Niels Hellmers.<br />

Die häufigsten Diagnosen bei<br />

Schmerzen in der Schulter sind Arthrose,<br />

Riss der Schultermuskeln<br />

(Rotatorenmanschettenruptur), das<br />

Impingement-Syndrom (Schmerzen<br />

bei bestimmten Bewegungen<br />

des Armes) <strong>und</strong> die Schulterluxation<br />

(wiederholtes Ausrenken der<br />

Schulter).<br />

„Bei einer Schulter-Arthrose können<br />

wir heute mit den neuen arthroskopischen<br />

Verfahren in vielen Fällen<br />

einen Gelenkersatz umgehen“, erklärt<br />

Dr. Hellmers. Bei der Arthrose<br />

sind die Gelenkknorpelbeläge verschlissen<br />

oder sogar bereits völlig<br />

abgetragen. Eine knorpelregenerative<br />

Therapie kann hier Abhilfe schaffen.<br />

„In einem arthroskopischen Eingriff<br />

entfernen wir zunächst instabile<br />

Knorpelränder <strong>und</strong> bohren dann die<br />

oberste Schicht des Knochens (s.g.<br />

subchondraler Knochen) mit einem<br />

speziellen Verfahren an, damit sich<br />

neuer Knorpel bilden kann“, so<br />

der Mediziner. In seltenen Fällen<br />

kommt auch eine Transplantation<br />

von Knorpelstammzellen in Frage.<br />

Bei isolierten Knorpelschäden in<br />

der Schulter gibt es die Möglichkeit,<br />

eine Teilprothese einzusetzen. „Mit<br />

dieser völlig neuen Methode haben<br />

wir als eine der ersten Kliniken in<br />

Deutschland seit r<strong>und</strong> einem Jahr<br />

gute Erfahrungen gesammelt“, sagt<br />

Niels Hellmers.<br />

Die Rotatorenmanschette, eine<br />

Gruppe von vier Sehnen, die vom<br />

Schulterblatt zum Oberarmkopf verläuft,<br />

sorgt neben der aktiven Stabilität<br />

dafür, dass der Arm nach innen<br />

<strong>und</strong> außen gedreht <strong>und</strong> seitlich<br />

abgespreizt werden kann. Kommt<br />

es zu Schädigungen, Verletzungen<br />

oder sogar einem kompletten Riss,<br />

kann mit einem arthroskopischen<br />

Eingriff die Beweglichkeit der Schulter<br />

wiederhergestellt werden. Dabei<br />

säubert man zunächst Risskanten<br />

<strong>und</strong> fixiert die gerissene Sehne mit<br />

einem Fadenanker, der im Oberarmknochen<br />

befestigt wird. „In<br />

seltenen Fällen einer nicht rekonstruierbaren<br />

Sehne kann eine Muskellappenplastik<br />

notwendig sein“,<br />

erläutert Dr. Hellmers. Dafür wird<br />

der Ansatz eines intakten Muskels<br />

der äußeren Schultermuskulatur an<br />

den Ansatz der nicht rekonstruier-<br />

13


14<br />

Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />

baren Rotatorenmanschettensehne<br />

am Oberarmkopf versetzt.<br />

Von dem sogenannten „Impingement-Syndrom“<br />

sprechen die Ärzte,<br />

wenn der Oberarmkopf an das<br />

Schulterdach anschlägt <strong>und</strong> das<br />

Abspreizen des Armes in einem<br />

bestimmten Winkel (60-120°, der<br />

sogenannte „mittlere schmerzhafte<br />

Bogen“) Schmerzen bereitet. „Arthroskopisch<br />

weiten wir bei diesem<br />

Krankheitsbild den Raum zwischen<br />

Schulterdach <strong>und</strong> Oberarmkopf,<br />

damit die betroffenen Sehnen nicht<br />

mehr eingeklemmt werden“, erläutert<br />

Dr. Niels Hellmers die operative<br />

Behandlung.<br />

Eine weitere, recht häufige Diagnose<br />

in der Schulterchirurgie ist<br />

207315/3305_88x131_Haarhaus_Trave_. 17.05.11 09:31 Seite 1<br />

Haarhaus<br />

Trave<br />

Haarteile · Perücken · Toupets · eigene Werkstatt<br />

Christel Roock<br />

Karin Schnakenbeck<br />

Meisterbetrieb<br />

die Luxation, die Auskugelung der<br />

Schulter. Dabei kann es zum Abriss<br />

des Knorpelrings (Labrum), der die<br />

Gelenkpfanne umschließt, kommen.<br />

Auch die Gelenkpfanne selbst kann<br />

beschädigt werden.<br />

„Das Schultergelenk ist dann oft so<br />

instabil, dass es häufiger zu Verrenkungen<br />

oder starken Schmerzen<br />

bei Bewegung kommt“, weiß der<br />

Orthopäde. „Um das Gelenk wieder<br />

zu stabilisieren, fixieren wir das Labrum<br />

arthroskopisch an der Gelenkpfanne.<br />

Bei größeren Pfannendefekten<br />

– z.B. wenn Knochenstücke<br />

vom Rand der Pfanne abgebrochen<br />

sind – bauen wir den Knochen mit<br />

einem Knochenstück aus dem Beckenkamm<br />

wieder auf“, beschreibt<br />

der Mediziner das Verfahren.<br />

Beckergrube 81<br />

23552 Lübeck<br />

Telefon 04 51 / 7 83 99<br />

Telefax 04 51 / 706 38 41<br />

www.haarhaus-trave.de<br />

Unsere 25-jährige Erfahrung als Meisterbetrieb lässt auf zufriedene<br />

K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Referenzen zurückblicken.<br />

In der angenehmen Atmosphäre unseres Hauses sichern wir Ihnen<br />

zu, daß Ihre Persönlickeit so wieder hergestellt wird, wie Sie sich<br />

es erwünschen.<br />

Nach einer persönlichen Typberatung werden wir, gemeinsam mit<br />

Ihnen, ein passendes Modell aus unserem umfangreichen Sortiment<br />

namhafter Hersteller aussuchen.<br />

Gerne bieten wir Ihnen an, Sie auch persönlich zu besuchen.<br />

Durch unsere langjährige Erfahrung mit den Krankenkassen, ist es<br />

uns möglich mit allen Krankenkassen abzurechnen.<br />

Wir gehören dem Verband der Zweithaarspezialisten an.<br />

Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme <strong>und</strong> verbleiben mit<br />

fre<strong>und</strong>lichen Grüßen<br />

Ihr Haarhaus Trave Team<br />

Dr. Niels Hellmers rät Patienten mit<br />

Schulterschmerzen nicht zu lange<br />

mit dem Arztbesuch zu warten.<br />

„Nach zwei bis drei Wochen dauerhaften<br />

Schmerzen sollte man einen<br />

Spezialisten aufsuchen.“ Die Klinik<br />

für Chirurgie des Stütz- <strong>und</strong> Bewegungsapparates<br />

bietet dienstags in<br />

der Zeit von 8.15 Uhr bis 14.30 Uhr<br />

eine Schultersprechst<strong>und</strong>e an.<br />

Marlis Müller-Frommeyer<br />

Weitere Informationen:<br />

Klinik für Chirurgie des Stütz- <strong>und</strong><br />

Bewegungsapparates<br />

Sektion für Orthopädie<br />

Campus Lübeck<br />

Tel.: 0451 500 - 23 01<br />

207349/3308_88x131_Rach_. 16.08.11 13:20 Seite 1<br />

Eine Entscheidung für einen<br />

kompetenten Pflegedienst ist in erster<br />

Linie eine Vertrauensfrage!<br />

Für eine unverbindliche Beratung<br />

stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.<br />

Häusliche Krankenpflege Rach<br />

Inh. Gabriele Rieckermann<br />

Examinierte Krankenschwester <strong>und</strong> anerkannte PDL<br />

Schönböckenerstraße 33 b · 23556 Lübeck<br />

Telefon (04 51) 58 59 064 <strong>und</strong> 065<br />

Telefax (04 51) 58 59 054 · Mobil 0173 2084636<br />

E-Mail gaby-hl@gmx.de


Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />

Das Krebsrisiko<br />

durch Impfungen senken<br />

Impfungen gegen Krebs beschäftigen die Wissenschaft seit Jahren. Nach der Einführung<br />

der Impfempfehlung gegen Gebärmutterhalskrebs setzt sich die Klinik für Hals-,<br />

Nasen-, Ohrenheilk<strong>und</strong>e, Kopf- <strong>und</strong> Halschirurgie, Campus Kiel, für die Ausweitung<br />

dieser Impfempfehlung auch zur Vorbeugung von Krebs im Kopf-Hals-Bereich ein.<br />

Bereits seit 2007 gibt es in<br />

Deutschland die offizielle Empfehlung<br />

für Mädchen zwischen zwölf<br />

<strong>und</strong> siebzehn Jahren, sich gegen<br />

humane Papillomviren (HPV) impfen<br />

zu lassen, da diese Gebärmutterhalskrebs<br />

<strong>und</strong> Warzen im Genitalbereich<br />

verursachen können.<br />

Forschungen haben ergeben, dass<br />

HPV an der Entstehung von Tumoren<br />

in M<strong>und</strong> <strong>und</strong> Rachen ebenfalls<br />

beteiligt sein können. Die Erreger<br />

werden von einem Menschen auf<br />

den anderen übertragen. „Studien<br />

aus den USA beschreiben, dass<br />

die Virus-Übertragung am ehesten<br />

durch Sexualkontakte erfolgt.<br />

Diese Daten sind für Europa <strong>und</strong><br />

Deutschland nicht bestätigt <strong>und</strong> es<br />

ist wahrscheinlich, dass die Ansteckung<br />

bereits bei weniger intensivem<br />

Körperkontakt erfolgen kann.<br />

Nicht nur deshalb ist es wichtig,<br />

länderspezifische Untersuchungen<br />

durchzuführen“, sagt Privatdozent<br />

Dr. Markus Hoffmann von der Klinik<br />

für Hals-, Nasen-, Ohrenheilk<strong>und</strong>e,<br />

Campus Kiel.<br />

Der Wissenschaftler plant in Zusammenarbeit<br />

mit dem Deutschen<br />

Krebsforschungszentrum in Hei-<br />

delberg die erste groß angelegte<br />

Studie, bei der für Deutschland der<br />

Anteil der virusbedingten Krebserkrankungen<br />

im Kopf-Hals-Bereich<br />

erfasst werden soll. Aus den so<br />

gewonnenen Daten kann u.a.<br />

die Wertigkeit der verschiedenen<br />

Behandlungsmöglichkeiten solcher<br />

Krebsarten besser beurteilt werden.<br />

„Für die Therapiemaßnahmen ist<br />

es bedeutend, ob der Tumor des<br />

Patienten HPV-positiv ist, der Patient<br />

sich also mit dem Virus infiziert<br />

hat, oder ob er HPV-negativ ist <strong>und</strong><br />

die Erkrankung aus anderen Ursachen<br />

ausgebrochen ist. Beispielsweise<br />

spricht ein HPV-positiver<br />

Patient anders auf die angewandte<br />

Behandlung an, insbesondere<br />

die Strahlenbehandlung“, sagt Dr.<br />

Hoffmann. Zur Vorbereitung auf die<br />

Studie werden in Zusammenarbeit<br />

mit sechs norddeutschen Universitätskliniken<br />

<strong>und</strong> zwei städtischen<br />

Krankenhäusern bis zum Herbst<br />

Studien an r<strong>und</strong> 400 Patienten<br />

zur Ursache ihrer Erkrankungen<br />

durchgeführt.<br />

„Das langfristige Ziel unserer<br />

Forschung ist es, an den Untersuchungsergebnissen<br />

die Bedeutung<br />

der Impfung gegen HPV auch für<br />

Krebse des Kopf-Hals-Bereiches,<br />

an denen überwiegend Männer<br />

erkranken, aufzuzeigen. Wir wollen<br />

so untermauern, dass auch Jungen<br />

<strong>und</strong> Männer in die Impfempfehlung<br />

mit eingeschlossen werden sollten“,<br />

erklärt der Mediziner.<br />

Zudem liegt ihm eine bessere Aufklärung<br />

der Bevölkerung am Herzen.<br />

Denn obwohl allein der Gebärmutterhalskrebs<br />

die zweithäufigste<br />

tödliche Erkrankung bei Frauen<br />

weltweit ist, sei die Aufklärung hinsichtlich<br />

der HPV-Infektion <strong>und</strong> der<br />

möglichen Impfung in Deutschland<br />

im Vergleich zu den Vereinigten<br />

Staaten erschreckend gering.<br />

Bettina Krohn<br />

Weitere Informationen:<br />

Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilk<strong>und</strong>e,<br />

Kopf- <strong>und</strong> Halschirurgie<br />

Campus Kiel<br />

Tel.: 0431 597- 22 40<br />

15


16<br />

Dr. Uwe Becker, Leiter der Angiologie am Campus Lübeck, untersucht per Ultraschall<br />

eine Arterie auf Engpässe oder drohende Verschlüsse.


Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />

Bei Schmerzen in den Beinen<br />

ist Vorsicht geboten<br />

„Schaufensterkrankheit“ – dieser Begriff ist bekannt. Doch dass sich dahinter eine<br />

ernsthafte Erkrankung verbergen kann, wissen die wenigsten. Prof. Dr. Joachim<br />

Weil, Dr. Uwe Becker <strong>und</strong> Dr. Johannes Baulmann, in der Gefäßheilk<strong>und</strong>e tätige<br />

Ärzte am Campus Lübeck, beschreiben Symptome <strong>und</strong> Behandlungsmethoden.<br />

Wenn die Beine beim Gehen<br />

schmerzen, der Schmerz aber verschwindet,<br />

sobald man stehenbleibt,<br />

dann ist das in der Regel ein Hinweis<br />

auf Durchblutungsstörungen.<br />

Medizinisch wird diese Erkrankung<br />

als „Periphere arterielle Verschlusskrankheit“<br />

(PAVK) bezeichnet,<br />

umgangssprachlich heißt sie – wegen<br />

des häufigen Stehenbleibens –<br />

„Schaufensterkrankheit“.<br />

„Man sollte die Symptome auf keinen<br />

Fall auf die leichte Schulter nehmen“,<br />

betont Dr. Johannes Baulmann,<br />

Facharzt in der Medizinischen Klinik<br />

II am Campus Lübeck. „Durchblutungsstörungen<br />

in den Beinen<br />

können ein Hinweis darauf sein,<br />

dass auch andere Gefäße betroffen<br />

sind. Das Risiko für Schlaganfall<br />

<strong>und</strong> Herzinfarkt ist jedenfalls erhöht“,<br />

warnt der Mediziner <strong>und</strong> empfiehlt<br />

allen Betroffenen, schon bei den<br />

ersten Anzeichen zum Arzt zu gehen.<br />

„Frühzeitige Diagnose <strong>und</strong> Behandlung<br />

sind wichtig, um den Verlauf<br />

der Krankheit positiv zu beeinflussen<br />

<strong>und</strong> Folgeschäden zu verhindern“,<br />

ergänzt Oberarzt Dr. Uwe<br />

Becker, Leiter der Angiologie. Etwa<br />

4,5 Millionen Menschen leiden in<br />

Deutschland an der oft unerkannten<br />

<strong>und</strong> unterdiagnostizierten Durchblutungsstörung<br />

der Beine <strong>und</strong> des<br />

Beckens. Die Patienten sind meistens<br />

älter als 60 Jahre, Männer sind<br />

häufiger betroffen als Frauen. Zu<br />

den Risikofaktoren gehören wie bei<br />

anderen Gefäßerkrankungen Rauchen,<br />

Bluthochdruck <strong>und</strong> erhöhte<br />

Cholesterinwerte. Besonders gefährdet<br />

sind Menschen, die gleichzeitig<br />

zuckerkrank sind. Bei ihnen<br />

erhöht PAVK deutlich das Risiko für<br />

Amputationen.<br />

Dr. Uwe Becker schwört auf eine<br />

Untersuchungsmethode, bei der er<br />

zunächst ganz auf Medizintechnik<br />

verzichtet. Er findet die Engstellen<br />

in den Arterien durch das Abtasten<br />

der Pulse <strong>und</strong> das Abhorchen der<br />

Gefäße. „Die Gefäße durchziehen<br />

den menschlichen Körper von Kopf<br />

bis Fuß wie ein Röhrensystem.<br />

Wenn man da genau hinhört <strong>und</strong><br />

tastet, kann man verengte Arterien<br />

oder gar Verschlüsse ohne Hilfsmittel<br />

orten“, erklärt Dr. Becker, der<br />

seit 40 Jahren in der Angiologie<br />

tätig ist. „Wenn der Puls an einer<br />

Stelle abgeschwächt ist, davor<br />

aber Fließgeräusche des Blutes zu<br />

hören sind, befindet sich hier eine<br />

Stenose (Verengung). Ist der Puls<br />

verschw<strong>und</strong>en <strong>und</strong> es sind keine<br />

Geräusche vorhanden, haben wir<br />

es mit einem Verschluss zu tun“,<br />

beschreibt Dr. Becker seine „sanfte“<br />

Methode, die auch bei den jüngeren<br />

Kollegen auf großes Interesse<br />

stößt.<br />

Diagnostiziert wird die Schaufensterkrankheit<br />

u.a. durch die Messung<br />

des Blutdrucks am Arm <strong>und</strong> an den<br />

Beinen. „Ist der Blutdruck am Bein<br />

niedriger als am Arm, ist das ein erster<br />

Hinweis auf eine Engstelle in einer<br />

Arterie“, erklärt Dr. Baulmann. Per<br />

Ultraschall kann die verengte Stelle<br />

dann genauer lokalisiert werden.<br />

Doch viel frühere, sehr feine Gefäßveränderungen<br />

können ebenfalls<br />

mittlerweile gemessen werden,<br />

lange bevor die Arterien so stark<br />

verkalkt sind, dass Engstellen<br />

entstehen. Diese sehr feine, relativ<br />

neuartige Messung der Gefäßsteifigkeit<br />

(Gefäßverkalkung) kann sehr<br />

einfach in der Angiologie des <strong>UKSH</strong><br />

durchgeführt werden <strong>und</strong> fühlt<br />

sich an wie eine etwas veränderte<br />

Blutdruckmessung. Dieses Angebot<br />

wird u.a. im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen<br />

gut angenommen.<br />

Behandelt wird die PAVK mit<br />

17


18<br />

Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />

Medikamenten, unterstützt durch<br />

Dinge, die der Patient nach Anweisung<br />

des Arztes selbst tun kann.<br />

„Ganz wichtig ist ein spezielles<br />

Gehtraining, bei dem man in den<br />

Schmerz hineintrainiert“, betont Dr.<br />

Baulmann.<br />

Es trägt dazu bei, dass sich das<br />

Blut neue Wege sucht <strong>und</strong> die arterielle<br />

Verengung umfließt. Neben<br />

den großen Arterien verlaufen viele<br />

kleine Äderchen, die sogenannten<br />

Kollateralen. Sie können sich mit<br />

der Zeit zu vollständigen Arterien<br />

entwickeln, wenn die großen<br />

Adern immer enger werden, <strong>und</strong><br />

bilden dann eine Art körpereigenen<br />

Bypass. In schwereren Fällen kann<br />

eine Angioplastie (Ballondilatation)<br />

Nachrichten<br />

sinnvoll sein. Sie wird in der Regel<br />

aber erst dann angewendet, wenn<br />

der Patient weniger als 200 Meter<br />

schmerzfrei gehen kann oder<br />

durch seine Erkrankung anderweitig<br />

sehr schwer beeinträchtigt<br />

ist. Bei einer Angioplastie kommen<br />

moderne Ballonkatheter <strong>und</strong><br />

Gefäßstützen (Stents) zum Einsatz,<br />

mit denen die verengten oder<br />

verschlossenen Stellen erweitert<br />

<strong>und</strong> stabilisiert werden.<br />

„Mit der neuesten Technik können<br />

wir inzwischen nicht nur die<br />

großen Gefäße im Becken <strong>und</strong> in<br />

den Oberschenkeln, sondern in<br />

einigen Fällen auch die schlanken<br />

Unterschenkelarterien zuverlässig<br />

behandeln“, betont Prof. Dr. Weil,<br />

Einziger intraoperativer MRT in Norddeutschland<br />

Komplexe neurochirurgische<br />

Eingriffe werden in der Klinik für<br />

Neurochirurgie, Campus Kiel, mit<br />

Hilfe des intraoperativen Magnetresonanz<br />

Tomographen (MRT)<br />

operiert. Die Neurochirurgie ist die<br />

einzige Klinik in Norddeutschland,<br />

die über diese hochmoderne Technologie<br />

verfügt.<br />

R<strong>und</strong> 120 Patienten mit Hirntumoren<br />

werden jährlich in Kiel im<br />

intraoperativen MRT operiert. Der<br />

1,5 Tesla starke Magnet, der auf<br />

Initiative von Klinikdirektor Prof. Dr.<br />

Maximilian Mehdorn angeschafft<br />

wurde, ermöglicht Operieren <strong>und</strong><br />

Diagnostizieren in einem Raum.<br />

„Die Bilddaten werden durch unser<br />

modernes Neuronavigationssystem<br />

unmittelbar in die Operationsplanung<br />

einbezogen. So können<br />

wir während der Operation über-<br />

prüfen, ob z.B. noch Tumorreste<br />

vorhanden sind <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

die Neuronavigation präzisieren,<br />

um einen größtmöglichen Behandlungserfolg<br />

zu gewährleisten“,<br />

erklärt Prof. Dr. Arya Nabavi von<br />

der Kieler Neurochirurgie. Auch für<br />

erfahrene Neurochirurgen bleibt<br />

es eine Herausforderung, während<br />

der Operation die Grenze eines<br />

hirneigenen Tumors zu erkennen<br />

<strong>und</strong> entsprechend dieser Grenze<br />

eine „Totalentfernung“ des Tumors<br />

zu erreichen. Während intraoperative<br />

CT-Kontrollen <strong>und</strong> intraoperative<br />

Ultraschallkontrollen bereits seit<br />

längerem eingesetzt werden, bietet<br />

der „Supermagnet“ ganz neue<br />

Möglichkeiten: Der intraoperative<br />

MRT liefert im Operationssaal<br />

Bildgebung in hoher Auflösung<br />

<strong>und</strong> bietet den Operateuren trotz<br />

der während eines operativen<br />

der diese Behandlung durchführt.<br />

In der Regel bleiben die Patienten<br />

nach einem solchen Eingriff<br />

längerfristig beschwerdefrei. Für<br />

Patienten, deren Gefäße mit einem<br />

Katheter nicht mehr geöffnet werden<br />

können, kommt als Therapie<br />

ein Gefäßersatz (Bypass) in Frage.<br />

Marlis Müller-Frommeyer<br />

Weitere Informationen:<br />

Medizinische Klinik II<br />

Campus Lübeck<br />

Tel.: 0451 500 - 24 12<br />

Verfahrens eventuell auftretenden<br />

anatomischen Veränderungen im<br />

Gehirn Genauigkeit beim Zielen<br />

<strong>und</strong> Navigieren. Mit den intraoperativen<br />

Informationen durch die<br />

Bildgebung sind Neurochirurgen<br />

sicherer, eine maximale Tumorentfernung<br />

zu erreichen, während<br />

wichtige Gehirnareale gemieden<br />

werden. Der neue MRT ermöglicht<br />

minimalinvasive mikrochirurgische<br />

Operationen unter Schonung von<br />

Funktionsarealen <strong>und</strong> Hirnbahnen.<br />

Für den Patienten bedeutet dies<br />

ein verbessertes OP-Ergebnis mit<br />

einem geringeren Operationsrisiko.<br />

Bettina Krohn<br />

Weitere Informationen:<br />

Klinik für Neurochirurgie<br />

Campus Kiel<br />

Tel.: 0431 597- 48 01


Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />

Eierstockkrebs:<br />

Der Erfolg ist abhängig<br />

von der Therapiequalität<br />

Anfangs verursacht der Eierstockkrebs, an dem b<strong>und</strong>esweit jährlich ca. 8.000 Frauen<br />

erkranken, nahezu keine Beschwerden. Oft wird die Erkrankung erst spät entdeckt.<br />

Die Kliniken für Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe des <strong>UKSH</strong> sind die einzigen als<br />

Gynäkologische Krebszentren zertifizierten Krankenhäuser in <strong>Schleswig</strong>-Holstein.<br />

An den Eierstöcken können sich<br />

gut- <strong>und</strong> bösartige Geschwülste<br />

bilden, aber insbesondere bei<br />

älteren Frauen bilden sich vermehrt<br />

bösartige Tumore in unterschiedlichen<br />

Ausprägungen, von denen ein<br />

Großteil als Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)<br />

bezeichnet wird. Diese<br />

Krebsart ist aggressiv, kann sich<br />

in der Bauchhöhle ausbreiten <strong>und</strong><br />

Tochtergeschwülste, also Metastasen,<br />

im Körper absetzen. Das<br />

durchschnittliche Alter der Ersterkrankung<br />

liegt bei 66 Jahren.<br />

PD Dr. Felix Hilpert<br />

Eine der erkrankten Frauen ist Edelgard<br />

Sporer. Die 51-jährige Lehrerin<br />

suchte 2009 wegen plötzlich auftretenden<br />

Blutungen ihren Arzt auf. Er<br />

hatte den Verdacht auf ein Ovarialkarzinom<br />

<strong>und</strong> überwies in die Kieler<br />

Frauenklinik. „Wären die Blutungen<br />

nicht gewesen, wäre ich vermutlich<br />

nicht zum Arzt gegangen. Ich litt<br />

zwar an zeitweiligen Magen- <strong>und</strong><br />

Darmproblemen <strong>und</strong> war ständig<br />

erschöpft, das habe ich aber auf<br />

meine berufliche <strong>und</strong> private Situation<br />

zurückgeführt“, erzählt Edelgard<br />

Sporer. Neben ihrem Beruf hatte<br />

sie sich intensiv um ihre demenzkranke<br />

Mutter gekümmert. Da der<br />

Eierstockkrebs bei Edelgard Sporer<br />

schon ziemlich weit fortgeschritten<br />

war, konnte das befallene Gewebe<br />

nicht gänzlich entfernt werden, ein<br />

Resttumor blieb. „Nach dem dritten<br />

Zyklus der Chemotherapie war ich<br />

total ausgelaugt. Es ging mir nicht<br />

gut“, blickt die Patientin zurück.<br />

Nach Abklingen der Nebenwirkungen<br />

konnte die Therapie erfolgreich<br />

fortgesetzt <strong>und</strong> abgeschlossen<br />

werden.<br />

„Edelgard Sporer ist kein Einzelfall.<br />

Häufig wird die Erkrankung nicht<br />

wahrgenommen, denn das Ovari-<br />

alkarzinom verursacht zu Beginn<br />

keine oder nur unspezifische<br />

Beschwerden <strong>und</strong> es gibt noch<br />

keine sichere Methode zur Früherkennung“,<br />

sagt Dr. Felix Hilpert,<br />

Privatdozent <strong>und</strong> leitender Oberarzt<br />

an der Klinik für Gynäkologie <strong>und</strong><br />

Geburtshilfe am Campus Kiel. Je<br />

früher das Ovarialkarzinom aber<br />

erkannt wird, desto größer sind die<br />

Heilungschancen. Bei der Therapie<br />

ist der erste Schritt eine möglichst<br />

vollständige operative Entfernung<br />

des Tumorgewebes. Im zweiten<br />

Schritt erfolgt eine medikamentöse<br />

Behandlung, die Chemotherapie.<br />

Studien belegen, wie wichtig die<br />

beiden Behandlungsschritte sind<br />

<strong>und</strong> wie stark die Qualität der<br />

Therapie die Überlebenschancen<br />

der Patientinnen beeinflusst. „Beim<br />

Ovarialkarzinom im fortgeschrittenen<br />

Stadium hat eine Patientin<br />

mit einer optimalen operativen <strong>und</strong><br />

medikamentösen Behandlung die<br />

mehr als dreieinhalbfache Lebenserwartung<br />

gegenüber einer Patientin<br />

ohne optimale Operation <strong>und</strong><br />

Chemotherapie. Verläuft nur eine<br />

der beiden Methoden optimal, sind<br />

die Chancen lediglich zweieinhalb<br />

Mal so hoch“, erklärt der Gynäko-<br />

19


20<br />

Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />

loge. Dr. Felix Hilpert ist einer von<br />

vier wissenschaftlichen Leitern der<br />

Organkommission Ovar der Arbeitsgemeinschaft<br />

Gynäkologische Onkologie<br />

(AGO), die ein deutschlandweites<br />

Programm zur Verbesserung<br />

der Versorgungsqualität von Patientinnen<br />

mit Eierstockkrebs durchführt.<br />

Bewiesen ist auch, dass Klinikmerkmale<br />

einen starken Einfluss auf die<br />

Therapiequalität haben. So weisen<br />

Kliniken mit höheren Fallzahlen<br />

deutlich bessere Qualitätsmerkmale<br />

in Hinblick auf die beiden Therapieformen<br />

auf als Krankenhäuser<br />

mit geringen Fallzahlen. Zudem<br />

beeinflusst es die Behandlungsqua-<br />

Nachrichten<br />

Der Meniskus ist eine sichelförmige<br />

Knorpelscheibe im Knie, die<br />

für Führung <strong>und</strong> Stabilisierung des<br />

Gelenks sorgt <strong>und</strong> die Funktion<br />

eines Stoßdämpfers übernimmt.<br />

Verletzungen am Meniskus treten<br />

häufig auf <strong>und</strong> müssen meist operiert<br />

werden. In schwierigen Fällen<br />

wird der Einsatz eines Implantats<br />

nötig. Die Orthopäden des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />

<strong>Schleswig</strong>-Holstein,<br />

Campus Lübeck, haben Erfahrungen<br />

mit dieser seltenen Operation.<br />

„Schäden am Meniskus gehören<br />

zu den häufigsten Verletzungen<br />

des Knies. Sie kommen in allen<br />

Altersgruppen vor, besonders oft<br />

natürlich bei Sportlern“, berichtet<br />

Dr. Hagen Mittelstädt, Leitender<br />

Oberarzt in der Klinik für Chirurgie<br />

des Stütz- <strong>und</strong> Bewegungsapparates,<br />

Sektion für Orthopädie, am<br />

Campus Lübeck. Starke Abnutzung,<br />

z.B. durch häufiges Arbeiten<br />

in der Hocke, kann ebenfalls zu<br />

Meniskus-Läsionen führen. Stechende<br />

Schmerzen im Knie sowie<br />

lität, wenn Kliniken an kontrollierten<br />

klinischen Studien teilnehmen. Hier<br />

nimmt Deutschland mit zahlreichen<br />

Studien der AGO eine Vorreiterrolle<br />

ein. „Unsere Patientinnen profitieren<br />

von diesen Studien <strong>und</strong> wir lernen<br />

sehr viel über die Erkrankung,<br />

darunter auch, welchen Einfluss die<br />

Therapie auf die Prognose <strong>und</strong> das<br />

Überleben hat“, sagt Hilpert. Umso<br />

wichtiger ist, dass alle Patientinnen<br />

den Therapiestandard erhalten <strong>und</strong><br />

nicht nur diejenigen, die sich in zertifizierten<br />

Krankenhäusern behandeln<br />

lassen. Die Frauenklinik in Kiel<br />

wurde 2008 als eines der ersten<br />

Zentren in Deutschland zertifiziert,<br />

die Frauenklinik in Lübeck wurde<br />

eingeschränkte Beweglichkeit bis<br />

hin zur kompletten Blockade des<br />

Gelenks sind Symptome, die auf<br />

eine Verletzung des Meniskus<br />

hinweisen.<br />

Durch manuelle Untersuchung <strong>und</strong><br />

eine Magnetresonanztomografie<br />

kann der Orthopäde Art <strong>und</strong> Ausmaß<br />

der Verletzung im Knie diagnostizieren.<br />

„Meistens wird eine<br />

Operation notwendig, bei der wir die<br />

beschädigten Stellen des Meniskus<br />

vorsichtig abtragen“, erläutert der<br />

Orthopäde Dr. Jan Schagemann.<br />

„Ziel ist es dabei immer, den Meniskus<br />

<strong>und</strong> damit die Gelenkfunktion<br />

so weit wie möglich zu erhalten.<br />

Denn jeder Eingriff am Meniskus<br />

steigert das Risiko, eine Arthrose<br />

zu entwickeln, die dann nicht mehr<br />

reparabel ist.“ Wenn der Meniskus<br />

komplett entfernt werden muss,<br />

ist das Knie sehr instabil. Dann<br />

droht vorzeitiger Gelenkverschleiß<br />

<strong>und</strong> eine Gelenkersatzoperation<br />

(Endoprothese) kann nötig werden,<br />

worauf Dr. Hagen Mittelstädt<br />

ein Jahr später als gynäkologisches<br />

Krebszentrum ausgezeichnet. „Derzeit<br />

arbeiten wir an der höchsten<br />

Entwicklungsstufe von Leitlinien zur<br />

Diagnostik <strong>und</strong> Therapie des Ovarialkarzinoms<br />

– mit dem Ziel, in jeder<br />

Klinik einen Standard zu schaffen,<br />

nach dem Patientinnen mit Eierstockkrebs<br />

bestmöglich behandelt<br />

werden.“<br />

Bettina Krohn<br />

Meniskus-Implantate: Ersatz für Stoßdämpfer im Knie<br />

Weitere Informationen:<br />

Klinik für Gynäkologie <strong>und</strong><br />

Geburtshilfe<br />

Campus Kiel<br />

Tel.: 0431 597- 20 47<br />

ebenfalls spezialisiert ist. Nach<br />

strenger Indikationsstellung kommt<br />

für betroffene Patienten aber auch<br />

ein Meniskus-Implantat in Betracht.<br />

„Dabei haben wir zwei verschiedene<br />

Möglichkeiten. Wir können ein biologisches<br />

Implantat aus tierischem<br />

Collagen oder ein synthetisches aus<br />

Polyurethan verwenden“, sagt Dr.<br />

Mittelstädt. Für jeden Patienten wird<br />

individuell ein Implantat ausgewählt.<br />

Wenn das Implantat gut einheilt,<br />

dient es als eine Art Gerüst <strong>und</strong> wird<br />

nach <strong>und</strong> nach von körpereigenem<br />

Gewebe ersetzt. Das Meniskus-<br />

Implantat wird mit einem minimal-invasiven,<br />

aber technisch anspruchsvollen<br />

Eingriff in das Kniegelenk<br />

eingebracht.<br />

Marlis Müller-Frommeyer<br />

Weitere Informationen:<br />

Klinik für Chirurgie des Stütz- <strong>und</strong><br />

Bewegungsapparates<br />

Sektion für Orthopädie<br />

Dr. Hagen Mittelstädt<br />

Tel.: 0451 500 - 23 01


Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />

Wenn der Nervus Medianus<br />

sich bedrängt fühlt<br />

Nervus Medianus heißt der Mittelnerv im Handgelenk. Er verläuft in einem<br />

tunnelartigen Raum, dem Karpalkanal. Wird der Mittelnerv eingeengt, kann<br />

das zu Schmerzen, Gefühlsstörungen <strong>und</strong> Funktionseinschränkungen führen.<br />

Die Ärzte sprechen dann vom Karpaltunnelsyndrom.<br />

„Das Karpaltunnelsyndrom (KTS)<br />

ist mit Abstand das bekannteste<br />

<strong>und</strong> häufigste aller Nervenkompressionssyndrome.<br />

Sie entstehen<br />

zum Beispiel, wenn ein Nerv eingeengt<br />

<strong>und</strong> durch Druck geschädigt<br />

wird“, erklärt Özge Senyaman,<br />

Ärztin in der Sektion für Plastische<br />

Chirurgie, Handchirurgie <strong>und</strong> Intensiveinheit<br />

für Schwerbrandverletzte<br />

am Campus Lübeck. „Etwa<br />

jeder zehnte Erwachsene weist in<br />

Deutschland Symptome des KTS<br />

auf, Frauen erkranken dreimal<br />

häufiger als Männer, das Risiko<br />

steigt mit zunehmendem Alter. Oft<br />

tritt das Syndrom auch gleichzeitig<br />

an beiden Händen auf“, weiß die<br />

Medizinerin. Auslöser für ein KTS<br />

können Schwellungen der Beugesehnenscheiden,handgelenksnahe<br />

Knochenbrüche oder der Handwurzel,<br />

Überbeanspruchungen des<br />

Handgelenks, Schwangerschaft<br />

oder Stoffwechselerkrankungen<br />

wie Diabetes Mellitus sein.<br />

Typische Beschwerden beim Karpaltunnelsyndrom:<br />

Kribbeln <strong>und</strong><br />

Einschlafen der Hände insbesondere<br />

nachts oder gegen Morgen.<br />

Darüber hinaus beklagen viele Patienten<br />

Schmerzen bei bestimmten<br />

Handhaltungen. Bedingt durch das<br />

Versorgungsgebiet des Mittelnervs<br />

betreffen die Missempfindungen<br />

nur den Daumen, den Zeige- <strong>und</strong><br />

Mittelfinger sowie den speicheseitigen<br />

Anteil des Ringfingers – der<br />

kleine Finger bleibt ausgenommen,<br />

denn für seine Empfindungsfähigkeit<br />

ist der Medianus-Nerv<br />

nicht zuständig. „Im Frühstadium<br />

lassen sich die Symptome meist<br />

noch durch das Ausschütteln oder<br />

Massieren der Hand reduzieren“,<br />

sagt Senyaman. Später können<br />

die Schmerzen in den Arm bis zur<br />

Schulter ausstrahlen, die Finger<br />

können sich taub anfühlen <strong>und</strong> die<br />

Daumenballenmuskulatur kann<br />

sich zurückbilden.<br />

Bei entsprechenden Beschwerden<br />

rät die Ärztin zu einer frühzeitigen<br />

weiterführenden Abklärung. Nach<br />

einer klinischen Untersuchung,<br />

einer Messung der Nervenleitgeschwindigkeit<br />

<strong>und</strong> eventuell<br />

Röntgen-, Ultraschall- oder seltener<br />

MRT-Untersuchung leiten<br />

die Ärzte dann eine Therapie ein.<br />

„Im Anfangsstadium kann ein<br />

Therapieversuch mit schmerzlindernden<br />

Medikamenten <strong>und</strong> einer<br />

Schienenruhigstellung erfolgver-<br />

sprechend sein. Eine Therapie<br />

mit Cortison lehnen wir in unserer<br />

Klinik allerdings ab, denn sie kann<br />

zu erheblichen Nervenschädigungen<br />

führen“, erläutert Özge<br />

Senyaman. Stellt sich der erhoffte<br />

Erfolg nicht ein, kommen operative<br />

Maßnahmen zum Einsatz. „Bei der<br />

offenen Operation setzen wir einen<br />

zwei bis drei Zentimeter langen<br />

Özge Senyaman untersucht die Hand eines<br />

Patienten auf Druckempfindlichkeit.<br />

21


22<br />

Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />

Schnitt meist entlang der Linea<br />

Vitalis (Lebenslinie) bis zur Handgelenksquerfalte“,<br />

beschreibt die<br />

Medizinerin den etwa 20-minütigen<br />

Eingriff. Dabei wird das Retinaculum<br />

flexorum, ein das Dach des<br />

Karpaltunnels bildendes Band,<br />

durchtrennt. Es wird für die Handfunktion<br />

nicht benötigt. Bei der<br />

offenen OP können auch entzündliche<br />

Veränderungen der Beugesehnenscheiden,<br />

die im Karpaltunnel<br />

verlaufen, entfernt werden. Ein<br />

endoskopischer Eingriff kommt nur<br />

bei ganz klarer Indikation in Frage.<br />

„Hier verläuft ein kleinerer Schnitt<br />

Nachrichten<br />

Prof. Dr. Regina Fölster-Holst,<br />

Dermatologin am Campus Kiel<br />

<strong>und</strong> Mitglied im Exzellenzcluster<br />

Entzündungsforschung, <strong>und</strong> ihre<br />

Arbeitsgruppe haben beim Wettbewerb<br />

„Wissenschaft interaktiv“ den<br />

1. Preis gewonnen. Ausgezeichnet<br />

wurde das Projekt „Die Haut, mein<br />

heiliges Häuschen“: acht begehbare<br />

Miniatur-Häuser, die unterschiedlich<br />

ausgestattet sind <strong>und</strong> dadurch die<br />

Funktionsweise <strong>und</strong> den Aufbau der<br />

Haut multisensorisch <strong>und</strong> interaktiv<br />

erlebbar machen. Der Wettbewerb<br />

wird von Wissenschaft im Dialog,<br />

einer Initiative der großen deutschen<br />

Wissenschaftsorganisationen,<br />

ausgerichtet. Die Haut schützt uns,<br />

ist eine Verbindung zwischen Innen<br />

<strong>und</strong> Außen. Sie umgibt unseren<br />

Körper wie ein sicheres Haus, deswegen<br />

wurden für das Projekt acht<br />

kleine Häuser konstruiert. Wände<br />

<strong>und</strong> Dächer unterscheiden sich im<br />

Material <strong>und</strong> dem Aufbau, Interessierte<br />

<strong>und</strong> besonders Kinder können<br />

alles berühren <strong>und</strong> spielerisch damit<br />

umgehen. Dazu kommen Schaubilder<br />

mit Informationen zu Funktionen<br />

<strong>und</strong> Dysfunktionen unserer Haut.<br />

„Durch das Projekt gelingt es uns,<br />

horizontal am Handgelenk im<br />

Bereich der Handgelenksquerfalte.<br />

Wir durchtrennen dann ebenfalls<br />

das Karpaldach, damit der Druck<br />

auf den Mittelnerv reduziert wird“,<br />

so Özge Senyaman. Nach dem<br />

Eingriff erfolgt eine zehntägige<br />

Schienenruhigstellung der betroffenen<br />

Extremität, bis nach zehn bis<br />

14 Tagen die Fäden gezogen werden.<br />

„Die OP bringt in der Regel<br />

gute Erfolge. Die meisten Patienten<br />

berichten über einen schnellen<br />

Rückgang der nächtlichen<br />

Beschwerden. Taubheitsgefühl<br />

der Finger oder Narbenschmerz<br />

einen Ausdruck <strong>und</strong> eine Sprache<br />

zu finden für die Erkenntnisse, die<br />

wir in der Forschung gewinnen,<br />

die von jedem verstanden werden<br />

kann“, erläutert Regina Fölster-<br />

Holst. Das Projekt ist als Wanderausstellung<br />

konzipiert <strong>und</strong> wird nun<br />

auch an anderen Orten in Deutschland<br />

zu sehen sein. „Wissenschaft<br />

interaktiv“ ist ein Wettbewerb, bei<br />

dem Wissenschaftler-Teams <strong>und</strong><br />

PR-Experten ihrer Einrichtungen<br />

Ideen für interaktive Exponate entwickeln,<br />

mit denen der Öffentlichkeit<br />

anschaulich wissenschaftliche<br />

im OP-Gebiet können jedoch<br />

noch eine Weile fortbestehen. Die<br />

meisten Patienten erleiden kein<br />

Wiederkehren der Beschwerden“,<br />

betont Özge Senyaman.<br />

Marlis Müller-Frommeyer<br />

Weitere Informationen:<br />

Sektion für Plastische Chirurgie,<br />

Handchirurgie <strong>und</strong> Intensiveinheit<br />

für Schwerbrandverletzte<br />

Campus Lübeck<br />

Tel.: 0451 500 - 20 61<br />

Wissenschaftspreis für Kieler Team um Prof. Regina Fölster-Holst<br />

Zusammenhänge erklärt werden.<br />

Das Motto der diesjährigen Ausschreibung<br />

war: „Ges<strong>und</strong>heit zum<br />

Anfassen“. Der Preis wurde von<br />

Regina Fölster-Holst <strong>und</strong> Matthias<br />

Buchner stellvertretend für die<br />

gesamte Arbeitsgruppe entgegengenommen,<br />

zu der auch Anette<br />

Ströh <strong>und</strong> Oliver Grieve gehören.<br />

Die Häuser gebaut hat Georg Wawerla<br />

von Studio 38 aus Kiel. Mit<br />

dem Preis verb<strong>und</strong>en sind 10.000<br />

Euro Preisgeld, die zurück in das<br />

Projekt „Die Haut, mein heiliges<br />

Häuschen“ fließen.<br />

In Miniatur-Häusern wird die Haut multisensorisch <strong>und</strong> interaktiv erlebbar gemacht.


Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />

Kieler Hornhautbank<br />

feiert 20-jähriges Bestehen<br />

Die Hornhaut ist das Fenster des Auges. Ist sie eingetrübt oder verkrümmt, sind<br />

die Betroffenen oft schwer sehbehindert. Eine Transplantation kann dann helfen. In<br />

der Hornhautbank der Augenklinik, Campus Kiel, werden jährlich knapp 500 Hornhäute<br />

kultiviert. In diesem Jahr feiert die Hornhautbank ihr 20-jähriges Bestehen.<br />

Mit der Spaltlampe wird die Hornhaut untersucht.<br />

Die Ursachen einer schweren<br />

Seherkrankung sind vielfältig. „Es<br />

können Entzündungen, Verletzungen,<br />

wie z.B. ein Schnitt durch die<br />

Hornhaut, oder angeborene Trübungen<br />

sein“, sagt Prof. Dr. Johann<br />

Roider, Direktor der Augenklinik am<br />

Campus Kiel. „Ist das Sehvermögen<br />

zu 70 Prozent eingeschränkt,<br />

sollte man über eine Transplantation<br />

nachdenken.“ Im Gegensatz zu<br />

anderen Transplantaten benötigt die<br />

Hornhaut zum Einheilen kein Blut<br />

– die Erfolgsquote bei Hornhauttransplantationen<br />

ist mit 90 bis 95<br />

Prozent sehr hoch. Darüber hinaus<br />

ist das operative Spektrum für die<br />

Patienten in den vergangenen<br />

Jahren deutlich größer geworden.<br />

Durch ein neues Operationsverfahren<br />

können jetzt auch einzelne<br />

Hornhautschichten transplantiert<br />

werden. Bei dieser Operation wird<br />

eine Hornhautscheibe (PKP) von<br />

sieben bis acht Millimetern durch<br />

Spendergewebe ersetzt. Dem Patienten<br />

werden nur die unteren zehn<br />

Prozent seiner Hornhaut entnommen,<br />

die dann durch eine Spenderscheibe<br />

von gleichem Durchmesser<br />

ausgetauscht wird. Die Vorteile sind<br />

kleinere, fast nahtfreie Schnitte<br />

<strong>und</strong> eine deutlich geringere W<strong>und</strong>heilzeit.<br />

Prof. Dr. Roider <strong>und</strong> sein<br />

dreiköpfiges Transplantationsteam<br />

wenden seit zwei Jahren die neue<br />

Technik an <strong>und</strong> haben damit bisher<br />

große Erfolge erzielt.<br />

Ein zusätzlicher Vorteil: Die Hornhautbank<br />

in der eigenen Klinik <strong>und</strong><br />

der damit verb<strong>und</strong>ene direkte Zugriff<br />

auf Hornhäute gerade bei Notfällen.<br />

Nicht umsonst ist die Warteliste der<br />

einzigen Hornhautbank in <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />

lang. Auf ihr stehen<br />

derzeit 200 Patienten, von denen<br />

jährlich 100 bis 120 Patienten transplantiert<br />

werden. „Die Nachfrage ist<br />

deutlich größer als das vorhandene<br />

Material“, bedauert Prof. Dr. Roider.<br />

Neben vielen Vorteilen einer<br />

Transplantation birgt die Operation<br />

auch Risiken. „Das größte ist die<br />

Abstoßung des Gewebes“, erklärt<br />

Dr. Bernhard Nölle, der stellver-<br />

tretende Klinikdirektor. Um dies zu<br />

vermeiden, werden die Hornhäute<br />

von Spender <strong>und</strong> Empfänger vor der<br />

Operation auf Gewebeverträglichkeit<br />

getestet. „Die Hornhaut ist das einzige<br />

Transplantationsgewebe, das<br />

nicht zwangsläufig kompatibel sein<br />

muss“, erklärt Dr. Nölle. Für einen<br />

optimalen Operationserfolg ist die<br />

Gewebeverträglichkeit für das Kieler<br />

Transplantationsteam jedoch unverzichtbar.<br />

Die Augenklinik ist eine<br />

der wenigen Kliniken in Deutschland<br />

mit einer breit angelegten Langzeitstudie<br />

über die Wertigkeit der<br />

Gewebeverträglichkeit bei Hornhauttransplantationen.<br />

Bisher wurden die<br />

insgesamt 2000 in Kiel transplantierten<br />

Patienten regelmäßig kontaktiert<br />

<strong>und</strong> nachuntersucht. „Das ist die<br />

einzige Möglichkeit, die den Nachweis<br />

liefert, dass wir durch unsere<br />

Gewebeverträglichkeitsuntersuchungen<br />

eine geringere Abstoßungsquote<br />

haben als international üblich“,<br />

sagt Prof. Dr. Johann Roider.<br />

Bettina Krohn<br />

Weitere Informationen:<br />

Klinik für Ophthalmologie<br />

Campus Kiel<br />

Tel.: 0431 597- 23 98<br />

23


24<br />

Medizin <strong>und</strong> Wissenschaft<br />

Erstes Gerinnungszentrum<br />

in <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />

Blutgerinnungsstörungen können lebensbedrohlich sein <strong>und</strong> bedürfen einer um-<br />

fangreichen <strong>und</strong> exakten Diagnostik, bevor die Therapie beginnt. Mit der Grün-<br />

dung des ersten Gerinnungszentrums in <strong>Schleswig</strong>-Holstein setzt das <strong>UKSH</strong> jetzt<br />

völlig neue Maßstäbe.<br />

Bei Menschen mit Gerinnungsstörungen<br />

gerinnt das Blut nicht wie<br />

bei einem ges<strong>und</strong>en Menschen. Bei<br />

einem Teil der Patienten schließt sich<br />

die W<strong>und</strong>e nicht vollständig oder<br />

nicht schnell genug, bei anderen<br />

führt eine verstärkte Gerinnung zum<br />

kompletten Verschluss von Blutgefäßen.<br />

Der Gr<strong>und</strong>: Im Blut sind Eiweiße<br />

fehlgebildet, die für die Gerinnung<br />

notwendig sind. In manchen Fällen<br />

fehlen sie teilweise oder ganz. Als<br />

Folge kommt es entweder zu ungestillten<br />

äußeren oder inneren Blutungen<br />

oder zu einer überschießenden<br />

Gerinnselbildung, die in Form von<br />

Gefäßverschlüssen, sogenannten<br />

Thrombosen, in den Beinen, der<br />

Lunge oder im Gehirn als Schlaganfall<br />

auftreten können. R<strong>und</strong> 0,3<br />

Prozent der Bevölkerung sind von<br />

einer schweren Gerinnungsstörung<br />

mit Blutungsneigung betroffen, wesentlich<br />

häufiger jedoch sind Störungen<br />

der Blutgerinnung mit einer<br />

verstärkten Gerinnselbildung: diese<br />

betrifft circa 10 bis 15 Prozent der<br />

Bevölkerung bis zu einem Alter von<br />

50 Jahren. In Kooperation mit Kollegen<br />

der Kliniken in Kiel <strong>und</strong> Lübeck<br />

wurde unter Federführung von Prof.<br />

Dr. Ralf Junker, Direktor des Instituts<br />

für klinische Chemie, jetzt das erste<br />

Gerinnungszentrum in <strong>Schleswig</strong>-<br />

Holstein errichtet. Geleitet wird das<br />

Gerinnungszentrum campusübergreifend<br />

von Prof. Dr. Ulrike Nowak-Göttl.<br />

In Lübeck ergänzt in leitender Funktion<br />

Dr. Daniela Manner das Gerinnungsteam.<br />

Neben der fachübergreifenden<br />

Versorgung von erwachsenen<br />

Patienten mit Störungen der Blutgerinnung<br />

ist einer der Schwerpunkte<br />

des Zentrums die Betreuung von<br />

Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit Gerinnungsstörungen,<br />

insbesondere den<br />

Störungen mit angeborener erhöhter<br />

Gerinnselbildung.<br />

Der Schwerpunkt „Schlaganfall<br />

<strong>und</strong> Thrombosen im Kindesalter“<br />

ist für das <strong>UKSH</strong> ein besonderes<br />

Herausstellungsmerkmal im b<strong>und</strong>es-<br />

<strong>und</strong> europaweiten Vergleich.<br />

„Gerinnungsstörungen bei Kindern<br />

erfordern eine sehr viel höhere Expertise<br />

<strong>und</strong> setzen eine langjährige<br />

Erfahrung bei dem behandelnden<br />

Arzt voraus“, sagt Prof. Dr. Nowak-<br />

Göttl. „Wir bieten hier eine komplexe<br />

Diagnostik mit großem Laborspektrum,<br />

um die seltenen Erkrankungen<br />

genau diagnostizieren zu können“,<br />

erklärt Prof. Dr. Junker, der eng mit<br />

den klinisch tätigen Kollegen in Kiel<br />

<strong>und</strong> in Lübeck zusammenarbeitet.<br />

„Erste Patienten- <strong>und</strong> Zuweiserumfragen<br />

zur Versorgung zeigten<br />

bereits eine hohe Akzeptanz <strong>und</strong><br />

bestärken uns, den begonnen Weg<br />

weiter zu beschreiten“, fügt Prof. Dr.<br />

Nowak-Göttl hinzu. Da die Diagnostik<br />

sehr umfangreich ist, werden<br />

an beiden Standorten täglich nicht<br />

mehr als sechs Patienten vorgestellt,<br />

Notfälle werden jederzeit fachkompetent<br />

versorgt. Der Erstkontakt mit<br />

dem Patienten erfolgt in der Regel<br />

durch eine Überweisung des behandelnden<br />

Haus- oder Facharztes. „Nur<br />

durch eine starke Vernetzung mit<br />

den niedergelassenen Ärztinnen <strong>und</strong><br />

Ärzten <strong>und</strong> den umliegenden Kliniken<br />

können wir alle Patienten erreichen.<br />

Wir setzen alles daran, die Zusammenarbeit<br />

zu fördern“ sagt Prof. Dr.<br />

Nowak-Göttl.<br />

Bettina Krohn<br />

Weitere Informationen:<br />

Institut für Klinische Chemie<br />

Campus Kiel<br />

Prof. Dr. Ulrike Nowak-Göttl<br />

Tel.: 0431 597 - 32 25<br />

Campus Lübeck<br />

Dr. Daniela Manner<br />

Tel. 0451 500 - 43 91


Pflege<br />

Solidarität in<br />

der EHEC-Krise<br />

Während der EHEC-Krise wurden am <strong>UKSH</strong> knapp 300 EHEC- <strong>und</strong> HUS-Patien-<br />

ten ambulant <strong>und</strong> stationär versorgt. Nur durch die hervorragende interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit <strong>und</strong> die Unterstützung von Pflegekräften anderer Kliniken konnte<br />

die EHEC-Krise erfolgreich überw<strong>und</strong>en werden.<br />

Aus der Verantwortung als einziger<br />

Maximalversorger in <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />

ergaben sich für das <strong>Universitätsklinikum</strong><br />

die höchsten Belastungen.<br />

Sie stellten das medizinische<br />

Personal vor eine große Herausforderung.<br />

Die Frage der Kostenübernahme<br />

in Höhe von drei Millionen<br />

Euro ist bis heute nicht geklärt.<br />

„Die Krise dauerte insgesamt r<strong>und</strong><br />

vier Wochen. Um die Versorgung<br />

aufrechterhalten zu können, wurden<br />

in <strong>Schleswig</strong>-Holstein 50 freiwillige<br />

Pflegekräfte von anderen Universitätskliniken<br />

aus ganz Deutschland<br />

eingesetzt. Eine solche Solidarität<br />

habe ich noch nie in meiner 23-jährigen<br />

Krankenhausarbeit erlebt. Ich<br />

war sehr beeindruckt“, blickt der<br />

Pflegerische Direktor Robert Green<br />

aus Kiel zurück. Und auch Stephanie<br />

Heckel, Pflegekoordinatorin am<br />

Campus Lübeck, bestätigt: „Die<br />

Kooperation der Pflegekräfte vor<br />

Ort habe ich selten so erlebt. Ohne<br />

die freiwilligen, klinikübergreifenden<br />

Unterstützungsangebote der Mitarbeiter<br />

hätten die EHEC-Patienten<br />

nicht in der Form <strong>und</strong> Professionalität<br />

versorgt werden können. Das<br />

Krisenmanagement hat über alle<br />

Berufsgruppen hinweg hervorragend<br />

funktioniert.“ In <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />

hatte sich die Krise innerhalb von<br />

eineinhalb Tagen zugespitzt. Erfahrungswerte<br />

lagen nicht vor. Um<br />

Engpässe in der Pflege aufzufangen,<br />

waren andere Universitätskliniken<br />

aus dem B<strong>und</strong>esgebiet gebeten<br />

worden, auszuhelfen. Unterstützung<br />

kam von insgesamt 13 Kliniken,<br />

darunter die Universitätskliniken<br />

in Mannheim, Tübingen, Freiburg,<br />

Halle, Stuttgart <strong>und</strong> Berlin. Die<br />

DRK-Klinik Teterow hatte die ersten<br />

Mitarbeiter zur Verfügung gestellt.<br />

Insgesamt kamen 36 Mitarbeiter aus<br />

anderen Kliniken, die zwischen drei<br />

<strong>und</strong> acht Tagen am <strong>UKSH</strong> waren.<br />

„Im <strong>UKSH</strong> wurden zusätzliche<br />

Isolierstationen, zum Teil auch in<br />

Privatstationen <strong>und</strong> in Aufwachräumen,<br />

eingerichtet. Insgesamt<br />

waren die EHEC-Patienten auf fünf<br />

Stationen untergebracht, eine davon<br />

Der Kieler Oberbürgermeister Torsten Albig (li.) informierte sich vor Ort über die EHEC-Krise,<br />

hier im Gespräch mit Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des <strong>UKSH</strong>, Prof. Dr. Ulrich<br />

Kunzendorf, Direktor der Klinik für Innere Medizin IV, <strong>und</strong> Christa Meyer, Vorstand für Krankenpflege<br />

<strong>und</strong> Patientenservice.<br />

25


26<br />

Pflege<br />

war internistisch, drei orthopädisch<br />

<strong>und</strong> eine gynäkologisch. Die fünf<br />

Stationen waren parallel belegt, in<br />

der Spitze mit 87 EHEC-Patienten,<br />

davon 21 HUS-Patienten, die auf<br />

der Intensivstation behandelt wurden“,<br />

berichten Robert Green <strong>und</strong><br />

Stephanie Heckel. Für die Blutreinigung<br />

konnten weitere Maschinen<br />

Nachrichten<br />

Erste Professur für Forschung <strong>und</strong> Lehre in der Pflege<br />

Prof. Dr. Sascha Köpke<br />

Der Pflege- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitswissenschaftler<br />

Prof. Dr. Sascha Köpke<br />

hat seit dem 1. September die neu<br />

geschaffene Professur für Forschung<br />

<strong>und</strong> Lehre in der Pflege an der<br />

organisiert werden, sodass das<br />

nötige Equipment vorhanden war.<br />

Die Ärzte sowie die Pflege- <strong>und</strong><br />

Servicekräfte arbeiteten nahezu<br />

r<strong>und</strong> um die Uhr <strong>und</strong> alle Mitarbeiter<br />

machten Überst<strong>und</strong>en. Operationen<br />

wurden verschoben <strong>und</strong><br />

Fortbildungsmaßen fielen aus. Alle<br />

zogen an einem Strang. Das ganze<br />

Universität zu Lübeck inne <strong>und</strong> wird<br />

künftig die gleichnamige Sektion am<br />

Institut für Sozialmedizin des <strong>UKSH</strong><br />

leiten. Prof. Dr. Köpke kommt von der<br />

Universität Hamburg, wo er mehrere<br />

überregionale Forschungsprojekte<br />

u.a. zur Versorgung älterer <strong>und</strong> chronisch<br />

kranker Menschen durchgeführt<br />

hat. Es ist die erste Professur für<br />

Pflegewissenschaft in <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />

überhaupt <strong>und</strong> die erste universitäre<br />

Professur in diesem Fachgebiet<br />

mit direkter Anbindung an ein <strong>Universitätsklinikum</strong><br />

in Norddeutschland. Mit<br />

der Professur ist eine entscheidende<br />

Gr<strong>und</strong>lage für den weiteren Ausbau<br />

der Pflegeforschung am <strong>UKSH</strong> gelegt<br />

worden. „Ein wichtiger Meilenstein<br />

ist erreicht“, betonte Christa Meyer,<br />

Vorstand für Krankenpflege <strong>und</strong> Patientenservice<br />

des <strong>UKSH</strong>. „Es gehört<br />

für mich zum Auftrag der Pflege <strong>und</strong><br />

des Pflegemanagements an einem<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>, zur Weiterent-<br />

Klinikum musste umdenken, denn<br />

auf eine Krise in dieser Größenordnung<br />

konnte man personell <strong>und</strong><br />

räumlich nicht vorbereitet sein.<br />

„Krisenmanagement <strong>und</strong> Organisation<br />

sind bestmöglich gelaufen. Der<br />

große Erfolg kam vor allem durch<br />

den Teamgeist aller Mitwirkenden<br />

zustande“, berichtet Robert Green.<br />

wicklung des Wissensbestandes in<br />

der Pflege beizutragen.“ Anknüpfend<br />

an seine bisherige Forschung<br />

wird die akutstationäre Versorgung<br />

älterer Menschen, insbesondere von<br />

Menschen mit Demenz, ein zentrales<br />

Thema der künftigen Arbeit von Prof.<br />

Dr. Köpke <strong>und</strong> seinem Team sein. Als<br />

eine weitere wichtige <strong>und</strong> dringende<br />

Aufgabe betrachtet der Pflegewissenschaftler<br />

die Etablierung eines<br />

akademischen Studienangebotes für<br />

Pflegekräfte <strong>und</strong> Angehörige anderer<br />

Ges<strong>und</strong>heitsberufe in <strong>Schleswig</strong>-Holstein.<br />

„Pflegeforschung muss klinisch<br />

relevant sein, also dem Patienten<br />

dienen“, so sein Anspruch. Durch<br />

die enge Anbindung der Professur<br />

<strong>und</strong> der von ihm geleiteten Sektion<br />

an die universitäre Medizin <strong>und</strong> die<br />

Krankenversorgung am <strong>UKSH</strong> sieht<br />

er optimale Rahmenbedingungen<br />

gegeben, um diesen Anspruch zu<br />

verwirklichen.


Porträt<br />

Fasziniert von<br />

der Feuerwehr<br />

Sven Klempau ist Diplom-Ingenieur <strong>und</strong> leitet die Betriebsfeuerwehr am Campus<br />

Lübeck. Er hat damit seinen Traum-Job gef<strong>und</strong>en, denn für die Feuerwehr begeisterte<br />

er sich schon als Jugendlicher. Wenn andere nervös werden, behält er einen<br />

klaren Kopf <strong>und</strong> trifft die nötigen Entscheidungen.<br />

Sven Klempau, Leiter der Betriebsfeuerwehr<br />

Der gebürtige Lübecker ist ein bodenständiger<br />

Typ mit fester Stimme<br />

<strong>und</strong> ebensolchem Händedruck, den<br />

so leicht nichts erschüttern kann.<br />

Seine Passion kann man schon beim<br />

Betreten seines Büros kaum übersehen.<br />

Gleich neben der Tür hängt der<br />

dunkle Feuerwehranzug mit den neongelben<br />

Streifen. Dazu der schwere<br />

Helm <strong>und</strong> die Stiefel. Klempau ist<br />

jede Sek<strong>und</strong>e bereit, den Anzug<br />

überzustreifen <strong>und</strong> in die Stiefel zu<br />

steigen, um so schnell wie möglich<br />

am Einsatzort zu sein. Ist das der<br />

„Kick“ im Berufsalltag? „Nein“, sagt<br />

er <strong>und</strong> lacht, „aber es gehört einfach<br />

zu meinem Beruf, ständig abrufbereit<br />

zu sein.“<br />

Mit 16 Jahren trat Klempau der Freiwilligen<br />

Feuerwehr Lübeck-Moisling<br />

bei <strong>und</strong> hat seitdem viele Erfahrungen<br />

auch in brenzligen Situationen<br />

gesammelt. In seinem Leben dreht<br />

sich viel, sehr viel um das Thema<br />

Feuerwehr. Seine berufliche Laufbahn<br />

plante Klempau mit Weitblick.<br />

„Für mich war klar, dass mein Beruf<br />

mit der Feuerwehr zu tun haben<br />

sollte“, erzählt der 39-Jährige. Also<br />

studierte er nach dem Abitur an der<br />

Fachhochschule Lübeck Maschinenbau<br />

<strong>und</strong> machte sein Diplom als<br />

Ingenieur. Maschinenbauer wollte er<br />

aber zu keinem Zeitpunkt werden.<br />

„Man braucht aber ein technisches<br />

Studium, um sich für den gehobenen<br />

feuerwehrtechnischen Dienst bewerben<br />

zu können“, schmunzelt Klempau,<br />

der sich selbst als „zielorientiert“<br />

beschreibt.<br />

Noch während des Studiums bewarb<br />

er sich um einen Platz an der<br />

Landesfeuerwehrschule <strong>Schleswig</strong>-<br />

Holstein. Es folgte eine zweijährige<br />

Ausbildung, die Klempau an ver-<br />

schiedene Feuerwehrschulen in<br />

ganz Deutschland <strong>und</strong> zur Berufsfeuerwehr<br />

Hamburg führte. Im Januar<br />

2000 legte er die Laufbahnprüfung<br />

für den gehobenen feuerwehrtechnischen<br />

Dienst ab <strong>und</strong> schon am 1.<br />

Februar trat er seine Stelle am <strong>UKSH</strong><br />

an. Seine Aufgabe hier: Aufbau einer<br />

Betriebsfeuerwehr. „Die Stelle war<br />

ein richtiger Glücksfall für mich. Eine<br />

tolle Herausforderung <strong>und</strong> dazu noch<br />

in Lübeck“, freut sich Klempau noch<br />

heute. Denn <strong>Schleswig</strong>-Holstein zu<br />

verlassen wäre ihm auch damals<br />

schon sehr schwer gefallen.<br />

Mit Einsatz <strong>und</strong> viel Fachkenntnis<br />

machte er sich daran, die Betriebsfeuerwehr<br />

des Uniklinikums aufzubauen.<br />

Heute hat die Feuerwehr 40<br />

ausgebildete Mitarbeiter, darunter<br />

auch drei Frauen. Sie gehören zum<br />

Träger- oder Wachdienst am Campus<br />

Lübeck, ein Teil ihrer Arbeitszeit<br />

steht für die Betriebsfeuerwehr<br />

zur Verfügung. Alle sind mit einem<br />

Meldeempfänger ausgestattet. Piept<br />

das Gerät, lassen sie alles stehen<br />

<strong>und</strong> liegen <strong>und</strong> laufen auf schnellstem<br />

Weg in den Feuerwehrraum im<br />

Untergeschoss des Zentralklinikums,<br />

um sich dort im Eiltempo mit Feuerwehr-Schutzkleidung<br />

<strong>und</strong> -Helm<br />

27


28<br />

Porträt<br />

auszurüsten. „Fünf Minuten nach der<br />

Alarmierung müssen wir die ersten<br />

Maßnahmen eingeleitet haben“, sagt<br />

Sven Klempau. Keine Frage, dass<br />

seine Leute das schaffen. Und er<br />

selbst natürlich auch.<br />

Außer bei Bagatellfällen wird bei<br />

jedem Alarm auch die Feuerwehr<br />

Lübeck zum Einsatzort gerufen. Sie<br />

braucht etwa acht bis zwölf Minuten<br />

zum Campus an der Ratzeburger<br />

Allee. Oft wird sie aufgehalten durch<br />

geschlossene Bahnschranken kurz<br />

vor dem Klinikum. „Da geht wertvolle<br />

Zeit verloren, in der wir z.B. schon<br />

mit der Brand- oder Schadensbekämpfung<br />

anfangen können“, sagt<br />

Klempau <strong>und</strong> betont: „Die Zusammenarbeit<br />

mit den Kollegen der Berufsfeuerwehr<br />

klappt ausgezeichnet.<br />

Wir sind ein eingespieltes Team.“<br />

350 bis 400 Mal rücken Klempau<br />

<strong>und</strong> seine Kollegen pro Jahr zu<br />

Einsätzen aus. Sven Klempau hat<br />

mittlerweile eine Weiterbildung zum<br />

Sicherheitsingenieur abgeschlossen<br />

<strong>und</strong> ist außerdem Sachverständiger<br />

für vorbeugenden Brandschutz. „Die<br />

Aufgaben der Betriebsfeuerwehr<br />

werden immer komplexer“, stellt er<br />

fest. Regelmäßig schult er deshalb<br />

seine Kollegen <strong>und</strong> auch die Mitarbeiter<br />

auf den Stationen. Einmal pro<br />

Jahr organisiert er eine Übung für<br />

den Katastrophenschutz, der auch<br />

in den Zuständigkeitsbereich der<br />

Feuerwehr fällt.<br />

Wenn Sven Klempau von seinem<br />

Job im <strong>UKSH</strong> nach Hause kommt,<br />

gehört auch die restliche Zeit des<br />

Tages oft der Feuerwehr. Bei der<br />

Freiwilligen Feuerwehr Moisling ist<br />

Klempau inzwischen Ortswehrführer,<br />

außerdem leitet er die Stadtjugend-<br />

feuerwehr Lübeck. „Drei bis vier<br />

Abendtermine kommen da schon<br />

pro Woche zusammen“, verrät er. Da<br />

passt es doch, dass seine Lebensgefährtin<br />

diese Leidenschaft teilt<br />

<strong>und</strong> auch in der Feuerwehr aktiv ist.<br />

Klempaus Motto lautet: „Gemeinsam<br />

ist man stark“ – <strong>und</strong> diese Gemeinschaft<br />

macht für ihn auch einen Teil<br />

der Faszination Feuerwehr aus. Ein<br />

kleines bisschen Abenteuerlust sei<br />

sicher auch dabei, gibt Klempau zu.<br />

„Wo andere rausrennen, gehen wir<br />

rein. Wir begeben uns bewusst in<br />

Gefahr, um anderen zu helfen. Da<br />

muss man sich absolut aufeinander<br />

verlassen können.“ Sind für ihn auch<br />

Tage ohne Feuerwehr denkbar? „Ja<br />

klar, im Urlaub“, antwortet Klempau,<br />

lacht <strong>und</strong> fügt dann schnell hinzu:<br />

„Aber auch nur da!“<br />

Marlis Müller-Frommeyer


Rubrik Porträt<br />

Die Arbeit als Psychologin<br />

gibt ihr Kraft<br />

Vor 14 Jahren wurde Bianca Scholz Opfer eines brutalen Raubüberfalls. Seitdem<br />

sitzt sie im Rollstuhl, von der Halswirbelsäule abwärts gelähmt. Heute therapiert<br />

die 44-jährige Diplompsychologin im Kieler Zentrum für Integrative Psychiatrie<br />

(ZIP) Menschen mit Depressionen.<br />

Montag, Dienstag <strong>und</strong> Donnerstag<br />

sind ihre Arbeitstage. Für<br />

Bianca Scholz bedeutet das einen<br />

eng getakteten Tag. Obwohl die<br />

schlanke Therapeutin mit dem<br />

Kurzhaarschnitt erst um 12 Uhr mit<br />

ihrer Arbeit beginnt, fängt ihr Tag<br />

bereits um 6:30 Uhr an. Alleine<br />

zwei St<strong>und</strong>en dauern ihre täglichen<br />

Dehnübungen, hinzu kommt das<br />

morgendliche Duschen, Anziehen<br />

<strong>und</strong> Frühstücken. Seit dem brutalen<br />

Raubüberfall vor 14 Jahren braucht<br />

Bianca Scholz eine 24-stündige<br />

Betreuung.<br />

Um trotz ihrer schweren Behinderung<br />

so unabhängig wie möglich<br />

sein zu können, gründete die<br />

Psychologin nach dem Raubüberfall<br />

einen eigenen Pflegeservice<br />

mit heute zwölf Pflegerinnen <strong>und</strong><br />

Pflegern. „Ich bin dankbar, dass<br />

ich überlebt habe. Schlimm ist es<br />

manchmal für mich, dass ich aufgr<strong>und</strong><br />

meiner Behinderung nie allein<br />

bin“, sagt sie.<br />

Allein war Bianca Scholz das letzte<br />

Mal bei dem Raubüberfall 1996.<br />

Damals arbeitete sie als Aushilfe<br />

neben ihrem Job in Hamburg in<br />

einem Fitnesscenter <strong>und</strong> sprang nur<br />

für eine Fre<strong>und</strong>in ein. „Als ich das<br />

Center abends abschließen wollte,<br />

hörte ich plötzlich hinter mir Stimmen“,<br />

blickt sie zurück. Obwohl die<br />

junge Frau den Tätern sofort den<br />

Schlüssel vor die Füße warf, stach<br />

einer der beiden Jugendlichen mit<br />

einem Messer 14 Mal auf sie ein.<br />

Bianca Scholz stellte sich tot, damit<br />

die Täter von ihr abließen, mobilisierte<br />

ihre letzten Kräfte, schrie,<br />

wurde gehört <strong>und</strong> gerettet.<br />

Ein Messerstich beschädigte das<br />

Rückenmark so schwer, dass die<br />

Diplompsychologin vom dritten<br />

Halswirbel abwärts an gelähmt<br />

ist. Trotzdem war es ihr größter<br />

Wunsch, wieder zu arbeiten. Unermüdlich<br />

trainierte sie im Rahmen<br />

ihrer eingeschränkten Möglichkeiten,<br />

verbrachte nach der Reha<br />

mehrmals wöchentlich viele St<strong>und</strong>en<br />

auf einem Speziallaufband.<br />

Ihr größter körperlicher Fortschritt:<br />

Sie kann die Finger etwas bewegen<br />

<strong>und</strong> so einen Spezialcomputer<br />

bedienen. Der Weg ist frei. Die<br />

Diplompsychologin bewirbt sich<br />

bei Prof. Dr. Josef Aldenhoff, dem<br />

Direktor des ZIP <strong>und</strong> wird von ihm<br />

eingestellt. „Meine Arbeit ist mein<br />

großes Glück“, sagt die Therapeutin.<br />

Natürlich ist Bianca Scholz bei den<br />

ersten Patientenkontakten sehr<br />

aufgeregt, doch ihre anfänglichen<br />

Befürchtungen, vielleicht aufgr<strong>und</strong><br />

ihrer Behinderung abgelehnt zu<br />

werden, sind unbegründet. Ihre<br />

fachliche Kompetenz verschafft ihr<br />

schnell Respekt <strong>und</strong> Anerkennung.<br />

Mit Patienten, die ihr gegenüber<br />

Hemmungen haben, geht sie offen<br />

um. „Ich spreche sie darauf an,<br />

meistens löst sich die Befangenheit<br />

dann schnell.“ Lobende Worte findet<br />

Bianca Scholz für die Klinik <strong>und</strong> die<br />

Unterstützung durch Prof. Dr. Aldenhoff.<br />

„Ohne ihn <strong>und</strong> die Oberärztin<br />

Dr. Christina Schulz-Du Bois wäre<br />

meine Arbeit nicht möglich gewesen“,<br />

sagt die Therapeutin.<br />

Nach einem anstrengenden Tag in<br />

der Klinik entspannt sich Bianca<br />

Scholz bei Musik oder auf dem<br />

motorbetriebenen Fahrrad. Gesellschaft<br />

leisten ihr dabei ihre beiden<br />

Katzen. „Ich bin zufrieden, mit dem<br />

was ich habe. Mein größter Wunsch<br />

ist es, dass sich mein Zustand nicht<br />

verschlechtert.“<br />

Bettina Krohn<br />

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30<br />

Hochbetrieb in den Räumen der neuen Notaufnahme am Campus Lübeck:<br />

Am 12. September konnten hier die ersten Patienten versorgt werden.


Blickpunkt<br />

Erstversorgung von Notfallpatienten<br />

auf höchstem Niveau<br />

Am Campus Lübeck ist die neue Notaufnahme eingeweiht worden. In den modernen<br />

Räumen profitieren die Patienten von der engen interdisziplinären Zusammenarbeit<br />

der beteiligten Disziplinen <strong>und</strong> einer optimierten Infrastruktur. Durch die<br />

verbesserte Ablauforganisation wird lebenswichtige Zeit gewonnen.<br />

Prof. Dr. Heribert Schunkert, Direktor der<br />

Medizinischen Klinik II am Campus Lübeck<br />

Ende August konnte das <strong>UKSH</strong> am<br />

Campus Lübeck die neue Notaufnahme<br />

einweihen. In den neuen<br />

Räumen profitieren die Patienten<br />

von der engen interdisziplinären<br />

Zusammenarbeit der beteiligten<br />

klinischen Disziplinen <strong>und</strong> einer<br />

optimierten Infrastruktur mit modernster<br />

Medizintechnik. Durch die<br />

verbesserte Ablauforganisation wird<br />

lebenswichtige Zeit gewonnen. Das<br />

Gebäude wurde im Rahmen des<br />

Konjunkturprogramms II mit r<strong>und</strong><br />

6,1 Mio. Euro (Baukosten ohne<br />

Dr. Sebastian Wolfrum, Oberarzt in der Medizinischen<br />

Klinik II<br />

Baunebenkosten) zu 25 Prozent<br />

vom Land <strong>Schleswig</strong>-Holstein <strong>und</strong><br />

zu 75 Prozent vom B<strong>und</strong> finanziert.<br />

Die Aufnahme des Patientenbetriebes<br />

begann am 12. September.<br />

„Die Versorgung von Notfallpatienten<br />

in <strong>Schleswig</strong>-Holstein erreicht<br />

mit dem Neubau der Notaufnahme<br />

des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Schleswig</strong>-Holstein,<br />

Campus Lübeck,<br />

modernsten Standard“, sagte<br />

Staatssekretärin <strong>und</strong> <strong>UKSH</strong>-Aufsichtsratsvorsitzende<br />

Dr. Cordelia<br />

Andreßen in ihrem Grußwort. „Die<br />

Patienten des einzigen Maximalversorgers<br />

im Land erhalten damit<br />

die bestmögliche Erstversorgung.“<br />

„Mehr als 30.000 Patienten werden<br />

jedes Jahr in der interdisziplinären<br />

Notaufnahme am Campus Lübeck<br />

versorgt – Tendenz steigend. Der<br />

Neubau, den wir heute einweihen,<br />

verfügt über großzügige Räumlichkeiten<br />

<strong>und</strong> modernste Medizintechnik,<br />

um diese große Zahl von<br />

Patienten jetzt noch schneller <strong>und</strong><br />

besser behandeln zu können“, sagte<br />

Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender<br />

des <strong>UKSH</strong>, anlässlich<br />

der Schlüsselübergabe.<br />

Die neue Notaufnahme mit ihrer<br />

gebündelten fachlichen Expertise<br />

bietet Erstversorgung für Notfallpatienten<br />

auf höchstem Niveau.<br />

„Der große Fortschritt liegt darin,<br />

dass wir nicht nur die Überwachungs-<br />

<strong>und</strong> Diagnosemöglichkeiten<br />

verbessern, sondern auch<br />

den Komfort für unsere Patienten<br />

erheblich steigern können. So sind<br />

jetzt auch notfallmäßig ambulante<br />

<strong>und</strong> kurzstationäre Behandlungen<br />

in Ein- oder Zwei-Bett-Zimmern<br />

möglich“, erklärte Prof. Dr. Heribert<br />

Schunkert, Direktor der Medizinischen<br />

Klinik II, Campus Lübeck,<br />

31


32<br />

Blickpunkt<br />

unter deren Leitung die Notaufnahme<br />

arbeitet. „Wir freuen uns sehr,<br />

dem <strong>UKSH</strong> heute den symbolischen<br />

Schlüssel zur neuen Notaufnahme<br />

überreichen zu können“, sagte<br />

Henrik Harms, Geschäftsführer der<br />

Gebäudemanagement <strong>Schleswig</strong>-<br />

Holstein AöR (GMSH). „Der Neubau<br />

mit einer Nutzfläche von 1.400 qm<br />

wird sowohl den medizinischen <strong>und</strong><br />

technischen Ansprüchen an eine<br />

moderne Notaufnahme als auch<br />

dem Bedürfnis der Patienten nach<br />

mehr Privatsphäre gerecht“, fügte<br />

Harms hinzu. „Durch die Verwendung<br />

von Fertigmodulen ist es uns<br />

gelungen, die Bauzeit erheblich zu<br />

verkürzen.“<br />

Die Notaufnahme ist administrativ<br />

an die Medizinische Klinik II angeb<strong>und</strong>en.<br />

Sie wird interdisziplinär<br />

geführt <strong>und</strong> versorgt vorwiegend<br />

Patienten aus der Inneren Medizin,<br />

der Chirurgie, der Neurologie<br />

<strong>und</strong> der Psychiatrie. Eine weitere<br />

chirurgische Notfallambulanz ist<br />

in eigenen Räumlichkeiten untergebracht<br />

<strong>und</strong> kümmert sich um<br />

Patienten der Unfallchirurgie bzw.<br />

Orthopädie, der Plastischen Chirurgie<br />

<strong>und</strong> der Neurochirurgie.<br />

„Durch die räumliche Nähe der<br />

Notaufnahmeeinheiten <strong>und</strong> die<br />

enge Zusammenarbeit zwischen<br />

den Abteilungen profitieren auch<br />

hier die Patienten vom Know-How<br />

aller Fachdisziplinen“, meint Dr.<br />

Sebastian Wolfrum, Oberarzt in der<br />

Medizinischen Klinik II.<br />

Der Neubau der Notaufnahme am<br />

Zentralklinikum war wegen ständig<br />

wachsender Patientenzahlen<br />

dringend notwendig geworden. Zum<br />

Vergleich: Im Jahr 1991, als die<br />

Notaufnahme am Campus Lübeck<br />

den Betrieb aufnahm, wurden dort<br />

jährlich r<strong>und</strong> 13.000 Patienten behandelt,<br />

2010 waren es 32.000. Die<br />

Kapazität der Notaufnahme konnte<br />

jetzt durch den Neubau von bisher<br />

14 Liegeplätzen auf 28 Betten erweitert<br />

werden. Der Neubau ergänzt<br />

die bisherige Notaufnahme <strong>und</strong><br />

ist direkt mit dem Zentralklinikum<br />

verb<strong>und</strong>en. Im ersten Stock befindet<br />

sich außerdem eine neue Bettenstation<br />

mit 17 Zwei-Bett-Zimmern<br />

sowie Arzt- <strong>und</strong> Pflegeräumen. Für<br />

die Notfall-Patienten stehen jetzt<br />

acht Ein-Bett-Zimmer <strong>und</strong> sechs<br />

Zwei-Bett-Zimmer zur Verfügung.<br />

Zwei weitere Zimmer mit jeweils<br />

Beim Tag der offenen Tür informierten sich Rettungsdienste, Ärzte, Patienten <strong>und</strong> interessierte<br />

Bürger über die neue Notaufnahme. Die an der Notfallversorgung beteiligten Kliniken stellten<br />

ihre Arbeit vor. Hier demonstriert Dr. Eike Wenzel die OP-Verfahren der plastischen Chirurgie.<br />

vier Betten sind für die Akutbehandlung<br />

vorgesehen. Für Patienten<br />

mit schweren Infektionen gibt es<br />

separate Isolationsräume. Auch ein<br />

moderner Röntgenraum ist in die<br />

Notfallaufnahme integriert.<br />

Die neuen Räumlichkeiten, in<br />

denen die Patienten sehr individuell<br />

betreut werden können, sind<br />

mit modernster Medizintechnik<br />

ausgestattet. Dazu gehören neue<br />

Überwachungsmonitore, neue Ultraschallgeräte<br />

<strong>und</strong> Defibrillatoren.<br />

Neu ist auch die Computeranlage,<br />

mit der vom sogenannten „Stützpunkt“<br />

der Notfallaufnahme aus<br />

angezeigt wird, welcher Patient am<br />

dringendsten ärztliche Hilfe benötigt.<br />

Für diese Ersteinschätzung der<br />

eintreffenden Patienten setzt die<br />

Notaufnahme das standardisierte<br />

Manchester-Triage-Verfahren ein.<br />

Dabei werden die Patienten nach<br />

den Leitsymptomen Lebensgefahr,<br />

Schmerzen, Blutverlust, Bewusstsein,<br />

Temperatur <strong>und</strong> Krankheitsdauer<br />

in Gruppen eingeordnet.<br />

Jeder Gruppe ist eine maximale<br />

Wartezeit zwischen 0 <strong>und</strong> 120 Minuten<br />

zugeordnet. In dieser Zeit soll<br />

der Patient spätestens behandelt<br />

werden. Die Dringlichkeitsstufen<br />

sind farbig gekennzeichnet <strong>und</strong><br />

reichen von „Sofort/rot/0 Minuten“,<br />

„Sehr dringend/orange/10 Minuten“,<br />

„Dringend/gelb/30 Minuten“, Normal/grün“<br />

bis hin zu „Nicht dringend/<br />

blau“. Ist die Diagnose gestellt,<br />

leiten die Ärzte die Akuttherapie ein<br />

<strong>und</strong> bestimmen die Zielstation für<br />

die Weiterversorgung der Patienten.<br />

Leichtere Notfälle werden ambulant<br />

versorgt. „Für diese Patienten<br />

besteht eine enge Zusammenarbeit<br />

mit der Ambulanz der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung, die nur wenige<br />

Meter entfernt ist <strong>und</strong> die Aufgabe<br />

einer hausärztlichen Notfallversorgung<br />

im Klinikum übernimmt“,<br />

ergänzt Prof. Schunkert.


Blickpunkt<br />

Ein Haus für die Ges<strong>und</strong>heitsforschung<br />

v. li. Wissenschaftsminister Jost de Jager, Prof. Dr. Andreas Tholey (Leiter der AG Systematische<br />

Proteomics <strong>und</strong> Bioanalytik), <strong>und</strong> <strong>UKSH</strong>-Vorstandschef Prof. Dr. Jens Scholz bei der<br />

Schlüsselübergabe am Niemannsweg 11 in Kiel.<br />

Moderne Krankenversorgung bedarf<br />

anspruchsvoller Forschung. Adäquate<br />

finanzielle <strong>und</strong> räumliche<br />

Ausstattung sind die Voraussetzung<br />

dafür, dass Ärzte <strong>und</strong> Wissenschaftler<br />

ihre Kreativität frei entfalten können.<br />

Am Campus Kiel ist jetzt ein<br />

Haus für die Ges<strong>und</strong>heitsforschung<br />

eingeweiht worden, das jetzt vom<br />

Institut für Experimentelle Medizin<br />

genutzt wird.<br />

„Gemeinsam mit der Christian-Albrechts-Universität<br />

zu Kiel (CAU)<br />

hat das <strong>UKSH</strong> hier einen Ort geschaffen,<br />

der optimale Bedingungen<br />

für exzellente wissenschaftliche<br />

Arbeit bietet“, sagte Prof. Dr. Jens<br />

Scholz, Vorstandsvorsitzender des<br />

<strong>UKSH</strong>, anlässlich der Einweihung<br />

des Gebäudes Niemannsweg 11.<br />

Das neue Forschungsgebäude sei<br />

ein weiterer Meilenstein auf dem<br />

Weg zum Klinikum der Zukunft.<br />

„Unsere Patienten profitieren vom<br />

engen Zusammenspiel der interdisziplinären<br />

Forschung <strong>und</strong> der<br />

Hochleistungsmedizin, denn aktuelle<br />

Ergebnisse der Wissenschaft<br />

werden unmittelbar in der klinischen<br />

Praxis umgesetzt“, sagte Prof.<br />

Scholz. Eingezogen sind in das von<br />

Gr<strong>und</strong> auf sanierte <strong>und</strong> um einen<br />

Anbau erweiterte Gebäude des<br />

Instituts für Experimentelle Medizin<br />

am Niemannsweg 11 verschiedene<br />

Arbeitsgruppen, die alle unter<br />

dem Dach des Exzellenzclusters<br />

„Entzündung an Grenzflächen“<br />

zusammenarbeiten. Das Institut für<br />

Experimentelle Medizin (IEM) ist<br />

im Jahr 2009 an der Medizinischen<br />

Fakultät der CAU gegründet worden.<br />

Es umfasst insgesamt sieben<br />

Arbeitsgruppen, die sich durch ihr<br />

gemeinsames Interesse an der Entzündungsforschung<br />

auszeichnen:<br />

Entzündungsmodelle (Leiter: Prof.<br />

Dr. Guntram Grassl), Systematische<br />

Proteomics <strong>und</strong> Bioanalytik (Leiter:<br />

Prof. Dr. Andreas Tholey), Molekulare<br />

Entzündungsmedizin (Leiter:<br />

Prof. Dr. Stefan Ehlers), Molekulare<br />

Neurobiologie (Leiter: Prof. Dr. Dr.<br />

Gregor Kuhlenbäumer), Evolutionäre<br />

Genomik (Leiter: Prof. Dr. John<br />

Baines), die Sektion Epidemiologie<br />

(Leiterin: Prof. Dr. Ute Nöthlings)<br />

<strong>und</strong> Inflammatorische Karzinogenese<br />

(Leiterin: Prof. Dr. Susanne Sebens).<br />

Das IEM wird von einem Direktorium<br />

geführt, das sich aus den<br />

Arbeitsgruppenleitern zusammensetzt.<br />

Alle leitenden Professorinnen<br />

<strong>und</strong> Professoren sind Mitglieder des<br />

Exzellenzclusters „Entzündungen<br />

an Grenzflächen“. Wissenschaftsminister<br />

Jost de Jager bezeichnete<br />

das neue Forschungsgebäude,<br />

dessen Umbau von der Landesregierung<br />

mit r<strong>und</strong> 3,3 Mio. Euro unterstützt<br />

wurde, in seinem Grußwort<br />

als „zukunftsweisende Einrichtung“.<br />

„Durch die enge Kooperation mit<br />

dem seit zwei Jahren bestehenden<br />

Ambulanzzentrum Entzündungsmedizin<br />

am <strong>UKSH</strong> bieten sich jetzt<br />

ideale Voraussetzungen für eine<br />

vorbildhafte Verzahnung von Forschung<br />

<strong>und</strong> Krankenversorgung“,<br />

sagte der Minister. „Die neuen<br />

Forschungsflächen, die im Gebäude<br />

Niemannsweg 11 für das Institut für<br />

Experimentelle Medizin <strong>und</strong> die Wissenschaftler<br />

des Exzellenzclusters<br />

Entzündungsmedizin entstanden<br />

sind, werden wesentlich dazu beitragen,<br />

dass wir unsere Forschung<br />

auch in Zukunft auf höchstem<br />

Niveau weiterführen können“, freute<br />

sich Prof. Dr. Stefan Schreiber,<br />

Sprecher des Exzellenzclusters <strong>und</strong><br />

Direktor der Klinik für Innere Medizin<br />

I am Campus Kiel. Kiel sei bereits<br />

jetzt einer der national <strong>und</strong> international<br />

führenden Standorte auf dem<br />

Gebiet der Entzündungsmedizin, so<br />

Schreiber. Diese Position gelte es<br />

weiter auszubauen.<br />

Das Gebäude am Niemannsweg 11<br />

bietet neben Büros auch einen großzügigen<br />

Konferenzraum sowie in<br />

einem völlig neu errichteten Anbau<br />

ausreichend Platz für moderne Labore.<br />

Das Gebäude wurde mit r<strong>und</strong><br />

3,3 Mio. Euro aus dem Konjunkturprogramm<br />

II finanziert, die übrigen<br />

Mittel trug das <strong>UKSH</strong> selbst bei: 1,3<br />

Mio. Euro stammen aus Mitteln des<br />

Medizinausschusses, r<strong>und</strong> 600.000<br />

Euro aus dem Matching F<strong>und</strong>.<br />

33


34<br />

Blickpunkt<br />

Individuelle Betreuung für<br />

unheilbar kranke Patienten<br />

Eine Palliativstation mit acht Betten ist am Campus Lübeck eröffnet worden. Betreut<br />

werden hier Patienten mit einer nicht mehr heilbaren Krankheit im fortgeschrittenen<br />

Stadium, deren Beschwerden einer stationären Behandlung bedürfen.<br />

Die psychosoziale Betreuung der Patienten steht im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Dr. Norman Kripke <strong>und</strong> Pastorin Christine Brämer im Gespräch mit einer Angehörigen.<br />

Die interdisziplinäre Palliativstation<br />

ist die erste Station dieser Art am<br />

Campus Lübeck. Der Begriff „palliativ“<br />

geht auf das lateinische „Pallium“<br />

zurück <strong>und</strong> bezeichnet einen<br />

„Mantel“, der sich wie eine schützende<br />

Hülle um den Menschen legt.<br />

„Palliativmedizin erweitert das breite<br />

Spektrum universitärer Hochleistungsmedizin<br />

um einen wichtigen<br />

Aspekt. Die psychosoziale Betreuung<br />

des Patienten steht hier im<br />

Vordergr<strong>und</strong>. Mit der Eröffnung der<br />

neuen Station am <strong>UKSH</strong> können<br />

Palliativpatienten in <strong>Schleswig</strong>-<br />

Holstein jetzt noch besser versorgt<br />

werden“, erklärte Dr. Bettina Bonde,<br />

Staatssekretärin im Ministerium für<br />

Arbeit, Soziales <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit.<br />

„Palliativmedizin ist eine besondere<br />

Medizin für besondere Patienten.<br />

Patienten, deren Lebenszeit aufgr<strong>und</strong><br />

einer nicht mehr heilbaren,<br />

weit fortgeschrittenen Krankheit<br />

sehr begrenzt ist <strong>und</strong> die eine besondere<br />

medizinische Versorgung<br />

durch speziell ausgebildete Mediziner<br />

<strong>und</strong> Pflegekräfte brauchen“,<br />

sagte Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender<br />

des <strong>UKSH</strong>, anlässlich<br />

der feierlichen Einweihung<br />

der Palliativstation. „Wir sind froh,<br />

den Patienten am Campus Lübeck<br />

jetzt diese so wichtige Versorgung<br />

bieten <strong>und</strong> damit die Betreuung von<br />

Palliativpatienten in Lübeck <strong>und</strong><br />

Umgebung verbessern zu können.“<br />

„Die Ziele der Palliativmedizin<br />

haben sich weiter differenziert <strong>und</strong><br />

sind Gegenstand einer neuen Definition<br />

des Faches“, erklärte Prof. Dr.<br />

Hendrik Lehnert, Direktor der Medizinischen<br />

Klinik I, an die die neue<br />

Station angeschlossen ist. Bei Palliativpatienten<br />

sei die Reflexion der<br />

Therapieziele besonders relevant.<br />

„Das übergeordnete Konzept der<br />

Palliativmedizin bleibt aber, sich an<br />

den individuellen Bedürfnissen der<br />

Patienten <strong>und</strong> ihrer Angehörigen zu<br />

orientieren. Leiden muss gelindert<br />

<strong>und</strong> die bestmögliche Unterstützung<br />

muss gewährt werden“, erklärte der<br />

Klinikdirektor. „Die neue Palliativstation<br />

am Campus Lübeck möchte für<br />

die Region Lübeck <strong>und</strong> insbesondere<br />

natürlich für die Betroffenen<br />

<strong>und</strong> ihre Familien <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e ein<br />

kompetenter <strong>und</strong> verlässlicher An-


Blickpunkt<br />

sprechpartner sein“, betonte Prof.<br />

Lehnert. „Eine palliative Situation<br />

ist die schwierigste im Leben eines<br />

Menschen. Es ist deshalb für einen<br />

Arzt eine Aufgabe mit höchster<br />

Priorität, diesen Lebensabschnitt<br />

optimal pflegerisch <strong>und</strong> ärztlich<br />

zu begleiten. Dies ist jetzt auf der<br />

neuen Palliativstation des <strong>UKSH</strong><br />

möglich geworden“, sagte Prof. Dr.<br />

Klaus Diedrich, Ärztlicher Direktor<br />

des Campus Lübeck <strong>und</strong> Direktor<br />

der Klinik für Frauenheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />

Geburtshilfe.<br />

„Im <strong>UKSH</strong> werden jährlich tausende<br />

Patienten betreut, die unter<br />

weit fortgeschrittenen Erkrankungen<br />

leiden. Die Palliativstation ist<br />

ein wichtiger Bestandteil, um ihre<br />

Lebensqualität zu verbessern. Von<br />

der Palliativstation werden neue<br />

Impulse für die Betreuung der<br />

Patienten im gesamten Klinikum<br />

<strong>und</strong> in der studentischen Ausbildung<br />

erwartet“, erklärte Prof. Dr.<br />

Barbara Wollenberg, Direktorin der<br />

Klinik für Hals-, Nasen- <strong>und</strong> Ohrenheilk<strong>und</strong>e<br />

am Campus Lübeck, in<br />

ihrem Grußwort. „Ich bin sehr froh,<br />

dass wir nach langer Vorbereitung<br />

nun endlich die Station für die uns<br />

anvertrauten Menschen öffnen<br />

Prof. Dr. Hendrik Lehnert Dr. Norman Kripke<br />

<strong>und</strong> unseren Patienten diese Zeit<br />

<strong>und</strong> Versorgung anbieten können“,<br />

sagte die Klinikdirektorin.<br />

„Wir hoffen, mit unserer Förderung<br />

die Entwicklung neuer palliativer<br />

Behandlungsmethoden <strong>und</strong> die<br />

bessere Versorgung der Patienten<br />

so zu ermöglichen, dass im besten<br />

Wortsinn ein ‚schützender Mantel‘<br />

die Menschen in schwerer Zeit umhüllen<br />

kann“, sagte Renate Menken,<br />

Vorsitzende des Stiftungsvorstandes<br />

der Possehl-Stiftung Lübeck.<br />

Die Stiftung fördert die Einrichtung<br />

der Palliativmedizin am <strong>UKSH</strong>,<br />

Campus Lübeck. Die neue Station<br />

befindet sich im Erdgeschoss des<br />

Hauses 50 (Transitorium). Sie ist<br />

der Medizinischen Klinik I angeschlossen<br />

<strong>und</strong> bietet acht Einzelzimmer<br />

in wohnlicher Umgebung.<br />

Auch ein Wohnzimmer mit einer<br />

Küchenzeile sowie ein Untersuchungs-<br />

<strong>und</strong> ein Besprechungsraum<br />

gehören zur Station. Angehörige<br />

können auf Wunsch bei den Patienten<br />

übernachten. Leiter der Palliativstation<br />

ist Oberarzt Dr. Norman<br />

Kripke. Er wird unterstützt von<br />

einem weiteren Arzt <strong>und</strong> elf speziell<br />

ausgebildeten Pflegekräften. Auch<br />

ein Psychologe, eine Seelsorgerin,<br />

eine Sozialarbeiterin <strong>und</strong> Physiotherapeuten<br />

gehören zum Team.<br />

„Bei den vielen spektakulären Baumaßnahmen,<br />

die die GMSH gemeinsam<br />

mit dem <strong>UKSH</strong> durchführt,<br />

besteht durchaus die Gefahr, dass<br />

wir vergessen, wie wichtig auch die<br />

kleinen Dinge für die Betroffenen in<br />

der Krankenversorgung sind“, sagte<br />

Hans Braumann, Fachbereichsleiter<br />

der Gebäudemanagement <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />

(GMSH), anlässlich<br />

der Eröffnung der Palliativstation.<br />

„Die GMSH hat hier im Rahmen<br />

einer Sofortmaßnahme dafür Sorge<br />

tragen können, dass in einer sehr<br />

kurzen Zeit wesentliche Verbesserungen<br />

in den Raumqualitäten für<br />

die Nutzer erreicht werden konnten.<br />

Fußböden, Wände <strong>und</strong> Decken<br />

wurden überarbeitet, technische<br />

Einrichtungen modernisiert.“<br />

Das <strong>UKSH</strong> hat bereits große Erfahrung<br />

auf dem Gebiet der Palliativmedizin.<br />

Erste Schritte wurden<br />

schon 1985 mit der Eröffnung der<br />

Schmerzambulanz in der Klinik<br />

für Anästhesiologie <strong>und</strong> Operative<br />

Intensivmedizin am Campus Kiel<br />

gemacht. Sie war damals eine der<br />

ersten Ambulanzen dieser Art in<br />

Deutschland. Das dort entwickelte<br />

Qualitätssicherungssystem ist<br />

heute Standard in allen größeren<br />

schmerztherapeutischen Einrichtungen.<br />

2005 wurde die Interdisziplinäre<br />

Schmerz- <strong>und</strong> Palliativstation<br />

als 18-Betten-Station in Betrieb<br />

genommen. Gleichzeitig konnte<br />

die Interdisziplinäre Schmerz- <strong>und</strong><br />

Palliativambulanz im Zentrum für<br />

Schmerz- <strong>und</strong> Palliativmedizin der<br />

Klinik für Anästhesiologie <strong>und</strong> Operative<br />

Intensivmedizin <strong>und</strong> der Klinik<br />

für Strahlentherapie am Campus<br />

Kiel neu eröffnet werden.<br />

Marlis Müller-Frommeyer<br />

35


Blickpunkt<br />

Schlanke Strukturen:<br />

Bessere Wirtschaftlichkeit<br />

zur Sicherung der Zukunft<br />

36<br />

Seit 2010 hat der Vorstand des <strong>UKSH</strong> an den beiden Standorten des <strong>UKSH</strong> eigene<br />

Campusleitungen etabliert – die Managementzentren. Zusätzlich ist ein campusübergreifendes<br />

Diagnostikzentrum eingerichtet worden. Die drei Geschäftsführenden<br />

Direktoren ziehen nach 18 Monaten eine erste positive Bilanz.<br />

„Durch die neuen Strukturen ist<br />

es gelungen, Abläufe straffer zu<br />

organisieren, Verantwortlichkeiten<br />

klarer zu definieren <strong>und</strong> Entscheidungswege<br />

deutlich zu verkürzen“,<br />

erklären die Geschaftsführenden<br />

Direktoren Dr. Markus Johannsen<br />

(Campus Kiel), Dr. Christian Elsner<br />

(Campus Lübeck) <strong>und</strong> Joachim<br />

Oberhansberg (Diagnostikzentrum).<br />

Die Managementzentren werden<br />

jeweils von einem Dreier-Team<br />

geführt. An der Seite des Geschäftsführers<br />

steht jeweils ein ärztlicher<br />

<strong>und</strong> ein pflegerischer Direktor. Im Diagnostikzentrum<br />

steht, an Stelle der<br />

Pflege, eine Medizinisch-Technische<br />

Direktorin neben dem Geschäftsführer.<br />

Zu den Aufgaben der Managementzentren<br />

<strong>und</strong> des Diagnostikzentrums<br />

gehören u.a. die<br />

betriebswirtschaftliche Steuerung,<br />

Zielvereinbarungen mit Kliniken<br />

<strong>und</strong> Instituten sowie die Aufnahme,<br />

Filterung <strong>und</strong> Umsetzung von<br />

strategischen Impulsen, der Ausbau<br />

<strong>und</strong> die Weiterentwicklung klinischer<br />

Partnerschaften <strong>und</strong> die Kooperation<br />

mit niedergelassenen Ärzten. Die<br />

Zentren sind ein wichtiges Bindeglied<br />

zwischen Vorstand, Fakultäten,<br />

Direktoren <strong>und</strong> Personalräten.<br />

„Es ist gelungen, die Wirtschaftlichkeit<br />

des <strong>UKSH</strong> in den vergangenen<br />

18 Monaten zu steigern. Wir sind<br />

schlagkräftiger <strong>und</strong> effektiver geworden.<br />

Unsere Patienten profitieren<br />

davon ganz unmittelbar, denn<br />

dieser Einsatz gilt der Verbesserung<br />

der Versorgungsqualität“, sagt Dr.<br />

Markus Johannsen. Als Beispiele<br />

nennt er u.a. die Erweiterung der<br />

Onkologie auf 30 Betten, fünf zusätzliche<br />

Betten in der Stroke-Unit,<br />

die Erweiterung der Intensivkapazität<br />

um drei Plätze in der Herz- <strong>und</strong><br />

Gefäßchirurgie, die Eröffnung der<br />

elektrophysiologischen Abteilung in<br />

der Neurologie, die außerdem um<br />

20 Betten aufgestockt wurde sowie<br />

die Erweiterung der Chirurgie <strong>und</strong><br />

der Notaufnahme Innere Medizin.<br />

Für das nächste Jahr ist am Campus<br />

Kiel ein weiterer Ausbau der<br />

Onkologie geplant sowie die Erweiterung<br />

der Palliativstation. Größere<br />

Projekte sind darüber hinaus die<br />

Sanierung der OPs sowie die Einrichtung<br />

eines Hybrid-OPs <strong>und</strong> der<br />

Neubau des Parkhauses. Daneben<br />

konzentriert sich Dr. Johannsen<br />

auf Kooperationen mit Kliniken in<br />

<strong>Schleswig</strong>-Holstein. „Als einziger<br />

Maximalversorger des Landes ist<br />

uns an einer echten Partnerschaft<br />

mit den Kliniken in <strong>Schleswig</strong>-<br />

Holstein gelegen. Beispielsweise<br />

kooperieren wir mit dem Verb<strong>und</strong><br />

der 5-K-Kliniken <strong>und</strong> bieten hochspezialisierte<br />

Leistungen in der<br />

Herzchirurgie, Strahlentherapie<br />

oder Frauenheilk<strong>und</strong>e auch in deren<br />

Häusern an, um die Versorgung in<br />

der Fläche zu verbessern.“<br />

„Wir haben im vergangenen Jahr<br />

schlanke Strukturen geschaffen,<br />

damit Abläufe, Verantwortlichkeiten,<br />

Projektstände <strong>und</strong> auch Ergebnisse<br />

klar benannt werden können“,<br />

erläutert Dr. Christian Elsner. „Wir<br />

führen monatlich Gespräche mit<br />

den Klinikleitungen, um einen direkten<br />

Austausch von Informationen<br />

zu gewährleisten. Außerdem haben<br />

wir Quartalsgespräche mit den<br />

Dezernaten <strong>und</strong> Kliniken initiiert,<br />

in denen wir gemeinsam regelmäßig<br />

erörtern, wo <strong>und</strong> wie wir noch<br />

besser werden können.“ Am Campus<br />

Lübeck wurden 2011 bauliche<br />

Erweiterungen <strong>und</strong> Restrukturierungen<br />

durch zusätzliche Betten im<br />

IMC/IC-Bereich der neurologischen<br />

Einheit vorgenommen. Daneben<br />

konnte eine wesentliche Straffung<br />

der Abläufe durch die Inbetriebnahme<br />

der neuen Notaufnahme <strong>und</strong> die


Blickpunkt<br />

Dr. Hans-Markus Johannsen Joachim Oberhansberg<br />

Dr. Christian Elsner<br />

bauliche Restrukturierung des OP-<br />

Bereichs eingeleitet werden.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt des<br />

Campus Lübeck liegt in der Vernetzung<br />

mit verschiedenen externen<br />

Partnern im Bereich der Krankenkassen,<br />

Partner-Krankenhäusern<br />

<strong>und</strong> niedergelassenen Ärzten. So ist<br />

es gelungen, einen Kooperationsvertrag<br />

mit zwölf niedergelassenen<br />

Ärzten zu schließen. Sie weisen<br />

dem <strong>UKSH</strong> gezielt Patienten mit<br />

speziellen Vordiagnosen zu. Darüber<br />

hinaus dehnt der Campus<br />

Lübeck einzelne Spezialsprechst<strong>und</strong>en<br />

auch auf andere Partner-<br />

Krankenhäuser aus. „Gemeinsam<br />

können wir uns so noch besser<br />

auf diese Krankheitsbilder konzentrieren<br />

<strong>und</strong> die Abläufe auf diese<br />

Patienten noch individueller abstimmen“,<br />

betont Dr. Elsner.<br />

Ein integriertes Versorgungsprogramm<br />

für Schwangere ist gemeinsam<br />

mit den gesetzlichen Krankenkassen<br />

TK <strong>und</strong> DAK ins Leben<br />

gerufen worden. Die Programme<br />

heißen „Willkommen Baby“ <strong>und</strong><br />

„Babyfocus“. Sie bieten für die teilnehmenden<br />

Frauen eine Reihe von<br />

Zusatzleistungen. „Mein Herz“ heißt<br />

ein Versorgungsvertrag, den das<br />

<strong>UKSH</strong> darüber hinaus mit der DAK<br />

ab dem 1.10. geschlossen hat: ein<br />

Programm zur Fernüberwachung<br />

von Patienten mit Herzinsuffizienz<br />

– einzigartig in Deutschland, da<br />

er das <strong>UKSH</strong> direkt am Behandlungserfolg<br />

monetär beteiligt. Hier<br />

arbeitet die Medizinische Klinik II<br />

mit den Kassen zusammen. „In<br />

schwierigen Zeiten wird die enge<br />

Kooperation mit den Partnern im<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen noch wichtiger,<br />

weil die wenigen finanziellen Ressourcen<br />

zur Versorgung der Patienten<br />

zielgenau eingesetzt werden<br />

müssen“, so Christian Elsner. Für<br />

das nächste Jahr ist so am Campus<br />

Lübeck u.a. eine Vereinbarung zur<br />

neurologischen Versorgung von<br />

Patienten geplant, die unter chronischen<br />

Schwindelanfällen leiden –<br />

weitere Aktivitäten befinden sich in<br />

Vorbereitung.<br />

„In einer gemeinsamen Kraftanstrengung<br />

haben wir die solide<br />

Basis für ein wettbewerbsfähiges<br />

campusübergreifendes Diagnostikzentrum<br />

geschaffen“, sagt Joachim<br />

Oberhansberg. Acht Kliniken <strong>und</strong><br />

Institute sowie die Interne Krankenhaushygiene<br />

bilden jetzt eine effi-<br />

ziente Einheit. „Wir verstehen uns<br />

als Dienstleister nicht nur für unser<br />

<strong>UKSH</strong> sondern auch für externe<br />

K<strong>und</strong>en. Unser Ziel ist es, allen<br />

Qualitätsansprüchen gerecht zu<br />

werden“, so Oberhansberg. „Es gilt<br />

vor allem, Synergien herzustellen,<br />

klare Strukturen zu schaffen <strong>und</strong><br />

Doppelleistungen zu vermeiden.“<br />

Im nächsten Jahr stehen für das<br />

Diagnostikzentrum an beiden<br />

Campi bauliche <strong>und</strong> gerätetechnische<br />

Neuerungen auf dem Programm.<br />

Sowohl in Kiel als auch in<br />

Lübeck werden die Laborstraßen<br />

erneuert. In Lübeck ist geplant,<br />

das bereits vorhandene Labor<br />

umzubauen, in Kiel wird es einen<br />

kompletten Neubau geben, der bis<br />

Mitte 2014 fertiggestellt sein soll.<br />

„Damit sind die Weichen gestellt,<br />

noch bessere Dienstleistungen zu<br />

erbringen <strong>und</strong> uns weiter für den<br />

externen Markt zu öffnen“, betont<br />

Joachim Oberhansberg.<br />

Marlis Müller-Frommeyer<br />

37


38<br />

Blickpunkt<br />

Dienstleister für alle medizinischen<br />

<strong>und</strong> administrativen Bereiche des <strong>UKSH</strong><br />

400.000 Patienten werden pro Jahr in den 80 Kliniken des <strong>UKSH</strong> in Kiel <strong>und</strong> Lübeck<br />

ambulant <strong>und</strong> stationär versorgt. Das Dezernat Erlösmanagement (ehemals<br />

Patientenmanagement) mit seinen 200 Mitarbeitern trägt u.a. die Verantwortung<br />

für die korrekte Abrechnung aller vom Klinikum erbrachten Leistungen.<br />

„Im Dezernat Erlösmanagement<br />

sind inzwischen alle Prozesse des<br />

Datenflusses der Krankenversorgung<br />

im Krankenhaus – von der<br />

Aufnahme des Patienten bis zur<br />

fertigen Krankenhausrechnung –<br />

miteinander verzahnt <strong>und</strong> in einer<br />

Hand“, erläutert Birgit Reibsch,<br />

Leiterin des Dezernats, das seit<br />

Ende August den neuen Namen<br />

„Erlösmanagement“ führt.<br />

Auch der gesamte Vertragsverhandlungsbereich<br />

für alle stationären<br />

<strong>und</strong> ambulanten Verträge<br />

mit den Krankenkassen <strong>und</strong><br />

Kooperationspartnern wird durch<br />

das Dezernat geführt. Stationäre<br />

Leistungen werden mit den Krankenkassen<br />

nach Krankheitskategorien,<br />

ambulante Behandlungen<br />

nach Einzelleistungen des Arztes<br />

wie im niedergelassenen Bereich<br />

abgerechnet. Hochspezialisierte<br />

medizinische Leistungen für Patienten<br />

in den Spezialambulanzen des<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Schleswig</strong>-<br />

Holstein werden nach Krankheitsbildern<br />

abgerechnet. Auch für die<br />

gesamte Arzneimittel- <strong>und</strong> Sachmittelabrechnung<br />

trägt das Dezernat<br />

die Verantwortung.<br />

Praktisch sieht das bei stationären<br />

Behandlungen so aus: Der Patient<br />

kommt mit einer Überweisung zum<br />

verabredeten Termin in das <strong>UKSH</strong>.<br />

Seine erste Station ist die Aufnahme.<br />

Dort werden seine Daten<br />

einschließlich der Aufnahmediagnose<br />

in das Krankenhausinformationssystem<br />

ORBIS eingegeben.<br />

Im Anschluss geht der Patient auf<br />

die Station der für ihn zuständigen<br />

Fachklinik <strong>und</strong> bekommt dort sein<br />

Bett. Wenn er vom Stationsarzt<br />

aufgenommen worden ist, können<br />

Diagnose <strong>und</strong> Behandlung beginnen.<br />

„Die Mitarbeiter des Dezernats<br />

Erlösmanagement übermitteln die<br />

Aufnahmediagnose dann an die<br />

Krankenkasse. Sie sichert in der<br />

Regel nach spätestens drei Tagen<br />

die Kostenübernahme zu. Nach der<br />

Entlassung des Patienten werden<br />

alle seine Daten von uns für die<br />

Rechnungslegung zusammengeführt,<br />

plausibilisiert <strong>und</strong> abgerechnet“,<br />

erklärt Birgit Reibsch.<br />

Kodierer verschlüsseln die für jeden<br />

einzelnen Patienten erbrachten<br />

Leistungen entsprechend der sogenannten<br />

Fallpauschalen (DRGs/<br />

Diagnosis Related Groups). An-<br />

Dezernatsleiterin Birgit Reibsch<br />

schließend überprüft der DRG-verantwortliche<br />

Arzt der Station jeden<br />

Fall auf Vollständigkeit <strong>und</strong> ergänzt<br />

eventuell fehlende Ziffern. Danach<br />

ist der Behandlungsfall freigegeben<br />

für das Medizincontrolling, wo die<br />

Daten erneut überprüft werden.<br />

„Etwa sieben Tage nachdem der<br />

Patient die Klinik verlassen hat,<br />

erreichen seine Behandlungsdaten<br />

die Abrechnung <strong>und</strong> dann die<br />

fertige Rechnung die Krankenkasse“,<br />

sagt Birgit Reibsch. Gibt es


Blickpunkt<br />

Für jeden stationären Patienten des <strong>UKSH</strong><br />

die erste Station: Die Patientenaufnahme im<br />

Zentralklinikum.<br />

Nachfragen der Krankenkassen zur<br />

Rechnungslegung oder zur medizinischen<br />

Behandlung des Patienten,<br />

wird der Bereich der Medizinischen<br />

Rechnungsprüfung tätig. Das <strong>UKSH</strong><br />

ist „Begehungshaus des MDK“, das<br />

heißt, der Medizinische Dienst der<br />

Krankenkassen kommt regelmäßig<br />

in das <strong>UKSH</strong> <strong>und</strong> überprüft die<br />

Dokumentation <strong>und</strong> Abrechnung<br />

der medizinischen Leistungen. Das<br />

Ges<strong>und</strong>heitseinrichtungen optimal ausgestattet<br />

Dezernat Erlösmanagement ist für<br />

seine patientennahen Aufgabenbereiche<br />

standortbezogen, für alle<br />

anderen Aufgaben campusübergreifend<br />

aufgestellt.<br />

So sind jeweils zwei Teams des<br />

Dezernats Erlösmanagement pro<br />

Campus für die gesamte Abrechnung<br />

der medizinischen Leistungen<br />

jeweils in Kiel <strong>und</strong> Lübeck zuständig.<br />

Die Vertragsverhandlungen,<br />

die Pflege der Software, die Erstellung<br />

von Statistiken, die Optimierung<br />

der medizinischen Leistungsdokumentation,<br />

das Analysieren<br />

der Leistungsdaten <strong>und</strong> der Leistungserstellungsprozesse,<br />

um nur<br />

einige aufzuführen, sind campusübergreifend<br />

aufgestellt <strong>und</strong> bieten<br />

Synergien für das gesamte <strong>UKSH</strong>.<br />

„Das Dezernat Erlösmanagement<br />

ist zuständig für die vollständige<br />

Ermittlung <strong>und</strong> Abrechnung<br />

aller erbrachten medizinischen<br />

Leistungen, sorgt konsequent für<br />

Erlösoptimierung <strong>und</strong> trägt damit<br />

zu höherer Wirtschaftlichkeit des<br />

<strong>UKSH</strong> bei“, betont die Dezernatsleiterin.<br />

Auch Verhandlungen für<br />

die Hochschul- <strong>und</strong> Spezialambulanzen,<br />

außerbudgetäre Koopera-<br />

Die K+P GmbH ist ein beratendes Ingenieurbüro für die Medizin- <strong>und</strong> Labortechnikplanung. Gemeinsam mit dem<br />

UK S-H <strong>und</strong> anderen Planungsbeteiligten realisieren wir am Campus Lübeck:<br />

Medizinische Ausstattung<br />

der neuen Notaufnahme<br />

Beschaffung eines PET-CT´s<br />

für die Klink für Radiologie<br />

<strong>und</strong> Nuklearmedizin<br />

Ersatzbeschaffung von<br />

Linearbeschleunigern für die Klink<br />

für Strahlentherapie<br />

tionen <strong>und</strong> Individualverträge mit<br />

den Kostenträgern gehören dazu.<br />

„Unser Dezernat ist eine zentrale<br />

Schnittstelle z. B. auch für einweisende<br />

Ärzte, für das Ministerium,<br />

den Aufsichtsrat, die Universitäten<br />

<strong>und</strong> die Verwaltung des <strong>UKSH</strong>“,<br />

beschreibt Birgit Reibsch das große<br />

Spektrum. „Die Anforderungen an<br />

die fast 200 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />

Mitarbeiter sind in den vergangenen<br />

Jahren immer größer geworden.<br />

Wir müssen uns ständig weiterentwickeln<br />

<strong>und</strong> sowohl die Arbeitsorganisation<br />

als auch die Strukturen<br />

an die veränderten Bedingungen<br />

anpassen“, weiß die Chefin.<br />

Teamarbeit ist für Birgit Reibsch<br />

nicht nur ein Schlagwort. Ein kollegiales<br />

Miteinander <strong>und</strong> regelmäßiger<br />

Austausch zwischen den Mitarbeitern<br />

in den verschiedenen Bereichen<br />

gelten ihr als Selbstverständlichkeit.<br />

„Schließlich ist ein Chef nur<br />

so gut wie seine Mitarbeiter arbeiten“,<br />

fügt Birgit Reibsch hinzu <strong>und</strong> ist sehr<br />

stolz auf ihre Mannschaft.<br />

Marlis Müller-Frommeyer<br />

Wir erbringen auf Wunsch für Sie gern folgende Leistungen:<br />

► Beratung <strong>und</strong> Planung r<strong>und</strong> um die Medizintechnik<br />

► Einrichtungs-<strong>und</strong> Ausstattungsplanung<br />

► Bestandsaufnahmen <strong>und</strong> deren Einbeziehung in die<br />

Planung<br />

► Beschaffungsmanagement für medizintechnische<br />

Geräte <strong>und</strong> Einrichtungen (inkl. Großgeräte)<br />

► Kapazitätsberechnungen für Zentralsterilisationen,<br />

digitale Bildarchive, digitale Patientenakten<br />

K+P W. Bous + J.Thieme GmbH<br />

Greifswalder Str. 5<br />

10405 Berlin<br />

Tel. (030) 21 90 91 -0<br />

Fax (030) 21 47 34 40<br />

Email: info@hospitalplanung.de<br />

www.hospitalplanung.de<br />

39


40<br />

Blickpunkt<br />

Nachhaltig in die<br />

Zukunft investieren<br />

Die ersten Investitionen fließen bereits in das <strong>UKSH</strong>-Spendenprojekt „Verbesserung<br />

der KITA-Plätze“. Dank der Spenden aus den F<strong>und</strong>raising-Aktivitäten werden<br />

in Lübeck ein Spiel-Fahrweg gebaut <strong>und</strong> in Kiel neue Spielgeräte angeschafft.<br />

Gutes tun! Für unser <strong>UKSH</strong><br />

Der Ausbau der KITA-Plätze liegt dem Vorstand des <strong>UKSH</strong> <strong>und</strong> den Universitäten sehr am Herzen.<br />

Denn das <strong>UKSH</strong>-Spendenprojekt „Verbesserung der KITA-Plätze“ kommt den Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern<br />

besonders zugute.<br />

Zukunft sichern<br />

Die Zukunft der Medizin wird zunehmend weiblich sein. Daher ist der Ausbau der KITA-Plätze die gemeinsame<br />

Antwort der Universitäten <strong>und</strong> des <strong>UKSH</strong> auf den spürbaren Fachkräftemangel im Ges<strong>und</strong>heitswesen, den Wettbewerb<br />

um die besten Köpfe <strong>und</strong> die besonderen Anforderungen an den zeitlichen Umfang von Kinderbetreuung im<br />

Arbeitsfeld von Forschung, Lehre <strong>und</strong> Krankenversorgung.<br />

Familienfre<strong>und</strong>lichkeit am <strong>UKSH</strong><br />

Der Vorstand des <strong>UKSH</strong> hat im Jahr 2010 den Ausbau familienfre<strong>und</strong>licher Strukturen mit der Bewerbung um<br />

das Zertifikat „audit beruf<strong>und</strong>familie“ beschlossen. Das Zertifikat "audit familiengerechte Hochschule" tragen die<br />

Universitäten Lübeck <strong>und</strong> Kiel seit 2008 bzw. 2002. KITA-Plätze sind ein wichtiges Argument bei der Bindung<br />

<strong>und</strong> Akquise hochqualifizierter Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter sowie bei der Standortattraktivität.<br />

Warum ein Stiftungs- <strong>und</strong> Spendenprojekt?<br />

Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten sind von der öffentlichen Hand die dringend notwendigen<br />

Investitionen <strong>und</strong> Modernisierungen nicht mehr im vollen Maße zu leisten. Als sinnvolle Alternative müssen wir<br />

neue Wege finden, um in die Zukunft des <strong>UKSH</strong> zu investieren. Schon jetzt engagieren sich Firmen, Organisationen,<br />

Privatpersonen, <strong>UKSH</strong>-Beschäftigte <strong>und</strong> Stiftungen für das <strong>UKSH</strong> sowie für die Zukunftssicherung der<br />

Medizin <strong>und</strong> damit für die Ges<strong>und</strong>heit der Menschen in unserem Land.<br />

Gute Gründe, das <strong>UKSH</strong> zu unterstützen<br />

Unsere Patienten profitieren vom engen Zusammenspiel der Hochleistungsmedizin <strong>und</strong> der interdisziplinären Forschung <strong>und</strong><br />

Lehre, indem aktuelle Ergebnisse der Wissenschaft unmittelbar in der klinischen Praxis umgesetzt werden. In 80 Kliniken <strong>und</strong><br />

Instituten behandeln 2.000 Ärzte <strong>und</strong> Wissenschaftler gemeinsam mit 3.600 Pflegekräften an den traditionsreichen Standorten<br />

Lübeck <strong>und</strong> Kiel jährlich mehr als 360.000 Patienten stationär <strong>und</strong> ambulant. Als größter Arbeitgeber in <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />

leisten wir mit unseren 10.600 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern <strong>und</strong> weit über 1.000 Kooperationspartnern sowie Lieferanten<br />

einen wichtigen volkswirtschaftlichen Beitrag. Als moderne Organisation in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft setzen wir uns<br />

täglich für die Ges<strong>und</strong>heit der Menschen ein.<br />

Gutes tun!<br />

Ihre Spenden helfen uns. Für unser <strong>UKSH</strong> – auf dem Weg zum Klinikum der Zukunft:<br />

Verein <strong>UKSH</strong> Wissen schafft Ges<strong>und</strong>heit e.V.<br />

www.uksh.de/gutestun


Blickpunkt<br />

Die KITA-Projekte im Detail<br />

Campus Lübeck<br />

In der ersten Ausbaustufe ist für die KITA Unizwerge der Neubau eines Krippenhauses vorgesehen. Damit schaffen<br />

wir 50 zusätzliche Plätze. Diese werden an die bisherige Kindertagesstätte angeb<strong>und</strong>en. Im Zuge dieser Erweiterung<br />

soll neben der Regelbetreuung eine Notfallbetreuung für die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter des <strong>UKSH</strong> <strong>und</strong><br />

der Universität aufgebaut werden.<br />

In der zweiten Ausbaustufe wird in der unmittelbaren Nähe des Campus Lübeck gemeinsam mit der Gr<strong>und</strong>schule<br />

Grönauer Baum, der Universität <strong>und</strong> der Hansestadt Lübeck das Projekt „Bildungshaus 1-10“ realisiert. Dort<br />

entsteht ein Gebäudekomplex mit integrierter Kindertagesstätte. Schon seit vielen Jahren besuchen Kinder von<br />

Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern diese Gr<strong>und</strong>schule. Das Angebot, dort eine Kindertagesstätte zu integrieren,<br />

bietet den Eltern die Sicherheit, ihr Kind vom ersten Lebensjahr an bis zum Ende der Gr<strong>und</strong>schulzeit an einem Ort<br />

betreut zu wissen.<br />

Ziel beider Ausbaustufen in Lübeck: 250 Betreuungsplätze<br />

Campus Kiel<br />

In der ersten Ausbaustufe ist die Erweiterung um ein Krippenhaus vorgesehen, so dass das KITA-Gesamtangebot<br />

auf 120 Plätze steigt.<br />

Der Neubau einer Kindertagesstätte soll im Rahmen der zweiten Ausbaustufe auf dem Gelände des ehemaligen<br />

Schwesternwohnheimes, Niemannsweg 11-13 erfolgen. Die Projektstudie für den KITA-Neubau mit 120 Plätzen<br />

ermöglicht ingesamt ein gutes Betreuungsangebot für 240 Kinder.<br />

Ziel beider Ausbaustufen in Kiel: 240 Betreuungsplätze<br />

1<br />

1<br />

2<br />

2<br />

41


42<br />

Blickpunkt<br />

Ja, ich möchte den gemeinnützigen Verein „<strong>UKSH</strong> Wissen schafft Ges<strong>und</strong>heit e.V.“<br />

durch mein persönliches Engagement unterstützen<br />

Der Verein „<strong>UKSH</strong> Wissen schafft Ges<strong>und</strong>heit“ steuert die Spendenaktivitäten für das <strong>UKSH</strong>. Es kann zweckgeb<strong>und</strong>en<br />

(z.B. für Projekte <strong>und</strong> Kliniken) <strong>und</strong> auch zweckungeb<strong>und</strong>en an den Verein gespendet werden.<br />

Weitere Informationen<br />

Mitglied werden <strong>und</strong> Gutes tun! Mitgliedsanträge <strong>und</strong> Spendenformulare als pdf im Internet:<br />

http://www.uksh.de/gutestun/Formular_Download.html<br />

First Donator<br />

Die ersten 500 Spender <strong>und</strong> Mitglieder, jeweils als Privatperson oder Organisation, profitieren: Sie<br />

gehören zum besonderen Kreise der First Donator. Zudem ist ein Pin dieser Sonderedition garantiert.<br />

Besonderes Engagement <strong>und</strong> Würdigung bei Privatpersonen <strong>und</strong> Organisationen<br />

1-Stern: 300 bis 600 EUR / Jahr*<br />

2-Sterne: 601 bis 5.000 EUR / Jahr*<br />

3-Sterne: ab 5.001 EUR / Jahr*<br />

*Gilt für ein jährliches Gesamtengagement, das sich aus Spenden <strong>und</strong>/oder dem Mitgliedsbeitrag zusammensetzen kann.<br />

Kontakt/Terminvereinbarung<br />

Tel.: 0431 597 -10 04 | E-Mail: pit.horst@uksh.de | Ansprechpartner: Pit Horst<br />

Verein <strong>UKSH</strong> Wissen schafft Ges<strong>und</strong>heit e.V.<br />

▪ Spendenkonto für zweckgeb<strong>und</strong>ene, klinikbezogene <strong>und</strong> auch zweckungeb<strong>und</strong>ene Spenden:<br />

Förde Sparkasse | KTO: 1400135222 | BLZ: 210 501 70<br />

▪ Vorstand des Vereins <strong>UKSH</strong> Wissen schafft Ges<strong>und</strong>heit e.V.:<br />

Prof. Dr. Jens Scholz (Vorsitz) | Christa Meyer | Claudia Weise | Thomas Meyer | Alexander Eck<br />

Geschäftsführer: Dipl.-Kfm. Pit Horst<br />

www.uksh.de/gutestun


Blickpunkt<br />

Von der Theorie<br />

in die Praxis<br />

Das letzte Jahr ihres Studiums steht für angehende Ärzte ganz im Zeichen der<br />

Vorbereitung auf den beruflichen Alltag. Das praktische Jahr (PJ) absolvieren die<br />

Studierenden der medizinischen Fakultäten in Kiel <strong>und</strong> Lübeck in verschiedenen<br />

Lehrkrankenhäusern. Hier werden die jungen Mediziner für ihre späteren Aufgaben<br />

fit gemacht. „forum“ stellt die Lehrkrankenhäuser des <strong>UKSH</strong> in einer Serie vor.<br />

Teil 6 | Bad Bramstedt: Zehn Kliniken unter einem Dach<br />

Das Klinikum Bad Bramstedt vereint<br />

zehn Fachkliniken unter einem<br />

Dach. Jährlich lassen sich hier über<br />

12.500 Patienten behandeln – davon<br />

etwa 7.000 im Rehabilitationsbereich<br />

<strong>und</strong> ca. 5.500 im Klinikbereich.<br />

Der Behandlungsschwerpunkt<br />

liegt auf Erkrankungen des gesam-<br />

Der Haupteingang des Klinikums Bad Bramstedt<br />

ten Stütz- <strong>und</strong> Bewegungsapparates.<br />

Als eine sogenannte „combined<br />

unit“ vereint das Klinikum<br />

unterschiedliche, fachübergreifende<br />

Methoden <strong>und</strong> Therapieansätze zur<br />

Behandlung dieser Krankheiten.<br />

Damit ist das Haus ein Kompetenzzentrum<br />

für die Behandlung von<br />

Gelenk-, Wirbelsäulen-, Muskel-,<br />

Nerven- <strong>und</strong> Gefäßerkrankungen.<br />

Die Lehrstühle für Rheumatologie<br />

des <strong>UKSH</strong> (Prof. Gross) <strong>und</strong> für<br />

Orthopädie des UKE (Prof. Rüther)<br />

sind mit ihren Kliniken in Bad Bramstedt<br />

vertreten. Im Bereich Innere<br />

Medizin/Rheumatologie werden<br />

43


44<br />

Blickpunkt<br />

jährlich drei bis vier Studierende<br />

ausgebildet. Sie durchlaufen die<br />

Stationen mit den unterschiedlichen<br />

Schwerpunkten, auf Wunsch auch<br />

die Ambulanz. Zusätzlich können<br />

die PJ-Studenten auch in Funktionsbereichen<br />

wie z.B. der Endoskopie<br />

eingesetzt werden. Die Studierenden<br />

erhalten einen breiten Einblick<br />

in die allgemeine Innere Medizin<br />

mit dem Schwerpunkt entzündlichrheumatischerSystemerkrankungen.<br />

Wöchentlich findet Unterricht<br />

zu Themen der allgemeinen Inneren<br />

Medizin statt. Dazu kommt die<br />

praktische Ausbildung am Patienten<br />

mit der Möglichkeit der Betreuung<br />

„eigener“ Patienten. Die Schwerpunkte<br />

liegen auf entzündlichen<br />

Systemerkrankungen, vor allem<br />

Vaskulitiden <strong>und</strong> Kollagenosen mit<br />

stark interdisziplinärem Vorgehen.<br />

In der Orthopädie werden über das<br />

Jahr verteilt sechs PJ-Studenten<br />

aus dem <strong>UKSH</strong> aufgenommen. Sie<br />

Buchvorstellung<br />

Die Ges<strong>und</strong>heitsbranche<br />

ist mit einem<br />

geschätzten<br />

Umsatzvolumen<br />

von über 400<br />

Mrd. Euro, über<br />

5,9 Millionen<br />

Beschäftigten<br />

<strong>und</strong> über 520.000 meist mittelständischen<br />

<strong>und</strong> Kleinst-Unternehmen<br />

die größte Branche Deutschlands.<br />

In den letzten Jahren sind aus den<br />

Versicherten bzw. Patienten nicht<br />

nur zunehmend K<strong>und</strong>en geworden,<br />

sondern auch die beteiligten Unternehmen<br />

wie z.B. Pflegeeinrichtungen,<br />

MVZ, Fitness-Studios oder<br />

Zahnärzte, stellen sich plötzlich die<br />

Frage: Wie können wir mit anderen<br />

Unternehmen zusammenarbeiten,<br />

um K<strong>und</strong>en zu gewinnen <strong>und</strong> zu<br />

werden in der Stationsarbeit eingesetzt,<br />

im Operationssaal <strong>und</strong> in der<br />

Ambulanz. Jeder PJ-Student erhält<br />

auf der Station einen Patienten zur<br />

Betreuung von der Aufnahmeuntersuchung<br />

bis zum Entlassbrief. Er<br />

bekommt damit Gelegenheit, den<br />

stationären Krankenhausaufenthalt<br />

einschließlich der Operationen <strong>und</strong><br />

der Nachsorge kennenzulernen <strong>und</strong><br />

verantwortlich zu betreuen.<br />

Die Studierenden werden regelmäßig<br />

in der Ambulanz eingesetzt,<br />

zusammen mit einem Facharzt.<br />

Schwerpunktmäßig beschäftigt sich<br />

die Orthopädie in Bad Bramstedt<br />

mit Gelenk- <strong>und</strong> Knochenkrankheiten<br />

(einschließlich entzündlich-rheumatischer<br />

Gelenkkrankheiten <strong>und</strong><br />

seltener Arthropathien). Die Klinik<br />

weist diesbezüglich eine sehr hohe<br />

Fallzahl auf einschließlich operativer<br />

Gelenkrekonstruktionen an allen<br />

Gelenken. Die PJ-Studenten lernen<br />

halten <strong>und</strong> nachhaltig wirtschaftlich<br />

erfolgreich zu sein? Vor diesem<br />

Hintergr<strong>und</strong> hat die dostal & partner<br />

Managementberatung eine<br />

umfassende <strong>und</strong> aussagekräftige<br />

Studie entwickelt, für die bei einer<br />

Online-Befragung 462 hochrangige<br />

Entscheider aus dem 1. <strong>und</strong><br />

2. Ges<strong>und</strong>heitsmarkt interviewt<br />

wurden. Die Verfasser der Studie<br />

kommen zu dem Schluss, dass die<br />

bislang übliche isolierte Betrachtung<br />

von Sektoren sich künftig bei<br />

zahlreichen Fragestellungen für<br />

fast alle Teilmärkte ausschließt.<br />

Bei der zu erwartenden positiven<br />

Geschäftsentwicklung der nächsten<br />

fünf Jahre bleiben zwar die Ges<strong>und</strong>heitspolitik<br />

<strong>und</strong> die allgemeine<br />

Wirtschaftsentwicklung die wichtigsten<br />

Einflussfaktoren. Doch auch das<br />

Qualitäts- <strong>und</strong> Kostenbewusstsein<br />

die orthopädische Untersuchungstechnik,<br />

die Standardverfahren der<br />

operativen Chirurgie, die Möglichkeiten<br />

der konservativen Orthopädie<br />

<strong>und</strong> der medikamentösen Therapie.<br />

Sie können die Verbandstechnik<br />

erlernen sowie die rehabilitative<br />

Therapie in der Anschlussheilbehandlung.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt<br />

der Klinik liegt in der Diagnostik <strong>und</strong><br />

konservativen (selten operativen)<br />

Therapie von Knochenkrankheiten.<br />

Schließlich ist die Klinik in der Behandlung<br />

gutartiger <strong>und</strong> bösartiger<br />

Knochentumoren spezialisiert. Es<br />

besteht ein eigener kinderorthopädischer<br />

Bereich.<br />

Weitere Informationen:<br />

Orthopädie: Dr. Andreas Niemeier<br />

Tel.: 04192 90 24 15<br />

Innere Medizin: Dr. Frank Moosig<br />

Tel.: 04192 90 25 84<br />

G. Dostal <strong>und</strong> R. Dostal | Entwicklungen <strong>und</strong> Chancen im Ges<strong>und</strong>heitsmarkt der Zukunft<br />

Gabriele Dostal<br />

Richard J. H. Dostal<br />

dostal-beratung ®<br />

Kompetenz im Ges<strong>und</strong>heitsmarkt<br />

consulting - marktforschung - training<br />

Entwicklungen <strong>und</strong> Chancen<br />

durch das Zusammenwachsen des<br />

1. <strong>und</strong> 2. Ges<strong>und</strong>heitsmarktes in Deutschland<br />

Ergebnisse Expertenbefragung von healthpanel.de<br />

im Frühjahr 2011<br />

Vilsbiburg 2011<br />

der Verbraucher, die Professionalisierung<br />

des Wettbewerbs <strong>und</strong><br />

das Aufbrechen der sektoralen<br />

Grenzen nehmen an Bedeutung zu.<br />

Die Studie weist den Weg in einen<br />

Ges<strong>und</strong>heitsmarkt, in dem langfristig<br />

„nichts bleibt wie es heute ist.“<br />

Die Veröffentlichung richtet sich an<br />

Unternehmen <strong>und</strong> Beschäftigte im<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen.<br />

Entwicklungen <strong>und</strong> Chancen<br />

durch das Zusammenwachsen<br />

des 1. <strong>und</strong> 2. Ges<strong>und</strong>heitsmarktes<br />

in Deutschland.<br />

Benchmark-Studie für Unternehmen<br />

<strong>und</strong> Entscheider.<br />

ISBN: 978-3-00-034970-6<br />

249,00 Euro<br />

Die Studie wird als CD-Version geliefert.


Nachrichten<br />

Unterstützung für Eltern <strong>und</strong> Neugeborene<br />

Ein neues Projekt bietet Eltern <strong>und</strong> Neugeborenen direkt nach der Geburt Hilfe an.<br />

Möglichst schon vor oder direkt nach<br />

der Geburt erkennen, wo <strong>und</strong> wie<br />

Eltern unterstützt werden können<br />

<strong>und</strong> wie Neugeborene einen guten<br />

Start ins Leben haben – mit diesem<br />

Ziel ist das Projekt „Kinderschutz<br />

von Anfang an – Neue Wege gehen“<br />

unter der wissenschaftlichen Leitung<br />

von Prof. Ute Thyen im März<br />

2010 am Campus Lübeck aus der<br />

Taufe gehoben worden: Die von der<br />

B<strong>und</strong>esregierung, der B<strong>und</strong>eszentrale<br />

für ges<strong>und</strong>heitliche Aufklärung<br />

(BZgA) <strong>und</strong> dem Deutschen Jugendinstitut<br />

(DJI) initiierten „Frühen<br />

Hilfen“ werden in einem Pilotprojekt<br />

in den klinischen Alltag eines Maximalversorgers<br />

implementiert.<br />

Die Beschäftigten der Kliniken für<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugendmedizin <strong>und</strong><br />

Frauenheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Geburtshilfe<br />

bündeln Kräfte <strong>und</strong> entwickeln mit<br />

dem Programm „Guter Start in die<br />

Familie“ kurz „GuStaF“ gute Voraussetzungen<br />

für ein dauerhaftes Angebot<br />

zum Schutz, Förderung <strong>und</strong><br />

Bildung der Kinder möglichst schon<br />

im Kreißsaal <strong>und</strong> in der Schwangerenversorgung.<br />

Anzeichen für einen<br />

Unterstützungsbedarf zu erkennen,<br />

zu deuten, zu wissen was zu tun ist<br />

oder wo Familien Hilfe finden, für all<br />

das entsprechend aufmerksam zu<br />

sein, dafür werden die Mitarbeiterinnen<br />

geschult. Prof. Thyen dazu: „Es<br />

geht darum, die Mitarbeiter darin<br />

zu stärken Brücken zu bauen.“ Wie<br />

wichtig das ist, berichtet die Hebamme<br />

Jana Brunke, die im Projekt als<br />

Mentorin ausgebildet wird: „Vor 15<br />

Jahren habe ich eine Patientin von<br />

ihrem dritten Kind entb<strong>und</strong>en. Der<br />

Vater war dabei <strong>und</strong> hat merkwürdig<br />

desinteressiert ausgesehen. Als ich<br />

fragte, ob alles in Ordnung sei, hat<br />

er nur gesagt, zwei Kinder hätten<br />

ihm gereicht, das dritte wäre nicht<br />

gewollt. Eine Situation, die einen<br />

denkbar schlechten Start für das<br />

Neugeborene bedeutet hat, wie ich<br />

heute weiß, aber damals wusste<br />

ich gar nicht, wie ich mit den Eltern<br />

hätte reden sollen.“<br />

Zwischen 10 <strong>und</strong> 20 Prozent aller<br />

jungen Eltern bräuchten psychische<br />

oder soziale Unterstützung, weiß<br />

Prof. Thyen. Für das auf zwei Jahre<br />

befristete Pilotprojekt konnte die<br />

gesamte Finanzierung durch Stiftungsgelder<br />

der Kroschke Stiftung<br />

<strong>und</strong> Gemeinnützigen Sparkassenstiftung<br />

gesichert werden. Dafür<br />

bedanken sich alle Beteiligten <strong>und</strong><br />

der Vorstand für Krankenpflege <strong>und</strong><br />

Patientenservice, Christa Meyer, als<br />

Projektverantwortliche ganz herzlich.<br />

Auszeichnung<br />

Prof. Dr. Olav<br />

Jansen, Direktor<br />

des Instituts für<br />

Neuroradiologie,<br />

Campus<br />

Kiel, ist mit dem<br />

Felix-Wachsmann-Preis<br />

der Deutschen<br />

Prof. Dr. Olav Jansen<br />

Röntgengesellschaft<br />

ausgezeichnet worden. Der<br />

Preis wird verliehen für herausragende<br />

Leistungen im Bereich der<br />

Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung. Prof. Jansen<br />

hat über mehrere Jahre hin erfolgreich<br />

im Programm der Akademie<br />

als Referent mitgearbeitet <strong>und</strong><br />

ist in zahlreichen Veranstaltungen<br />

von den Teilnehmern mit höchsten<br />

Punktzahlen bewertet worden. Mit<br />

dem Preis ehrt die Gesellschaft<br />

das Andenken des Stifters Prof. Dr.<br />

Felix Wachsmann.<br />

Innovation Award<br />

PD Dr. Martin<br />

Rudolf, Oberarzt<br />

der Klinik für<br />

Augenheilk<strong>und</strong>e,<br />

Campus Lübeck,<br />

hat den 1. Preis<br />

des EURETI-<br />

NA Innovation<br />

Award 2011<br />

PD Dr. Martin Rudolf<br />

gewonnen. Die<br />

Auszeichnung wird jährlich von der<br />

Europäischen Gesellschaft für Netzhautspezialisten<br />

(EURETINA) e.V.<br />

vergeben. Dr. Rudolf erhielt den mit<br />

20.000 Euro dotierten Preis für seine<br />

Arbeiten zu einem neuartigen Behandlungsansatz<br />

der Altersbedingten<br />

Makuladegeneration <strong>und</strong> lokaler<br />

Entzündung im Auge. Unter dem<br />

Begriff Makuladegeneration wird<br />

eine Reihe von Augenerkrankungen<br />

zusammengefasst, die die Makula<br />

lutea, den so genannten „Punkt des<br />

schärfsten Sehens“, betreffen.<br />

45


46<br />

Nachrichten<br />

Herzklappenbank vermittelt menschliche Herzklappen<br />

Mit speziellen Schutzhandschuhen öffnet Dr.<br />

Markus Ernst den extrem gekühlten Sicherheitsbehälter.<br />

Die Klinik für Herz- <strong>und</strong> Gefäßchirurgie,<br />

Campus Kiel, unterhält in<br />

Kooperation mit der Deutschen<br />

Gesellschaft für Gewebetransplantation<br />

seit 1994 eine Herzklappenbank<br />

– die einzige in <strong>Schleswig</strong>-Holstein.<br />

Aus der Herzklappenbank werden<br />

jährlich 150 menschliche Herzklappen,<br />

so genannte Homografts, an<br />

Kliniken aus dem gesamten B<strong>und</strong>esgebiet<br />

zur Implantation vermittelt.<br />

Gelagert werden Homografts <strong>und</strong><br />

Gewebe stickstoffgekühlt in Sicherheitsbehältern.<br />

Darin herrscht eine<br />

Temperatur von Minus 177 Grad.<br />

Die Homografts stehen nur für<br />

spezielle Indikationen zur Verfügung,<br />

z.B. für Patienten mit Infektionen.<br />

Hat sich eine künstliche Herzklappe<br />

entzündet, kann diese nicht durch<br />

eine neue künstliche ersetzt werden.<br />

Die Re-Infektionsgefahr wäre<br />

zu hoch. Eine humane Herzklappe<br />

weist hingegen ein deutlich geringeres<br />

Infektionsrisiko auf. Homografts<br />

werden darüber hinaus häufig im<br />

Bereich kindlicher Herzklappenfehler<br />

eingesetzt. Als Spender kommen primär<br />

Verstorbene in Frage, deren Zustimmung<br />

vorliegt, deren komplettes<br />

Herz aber zur HerztranspIantation<br />

ungeeignet ist. Eine zweite Spendergruppe<br />

sind Transplantationspatienten,<br />

deren Herz entnommen <strong>und</strong><br />

gegen ein ges<strong>und</strong>es Herz getauscht<br />

wurde. „Herzklappentransplantate<br />

unterliegen wie alle Gewebetransplantate<br />

dem Arzneimittelgesetz“,<br />

erklärt Oberarzt Torsten Morschheuser.<br />

Der Leiter der Herzklappenbank<br />

ist zusammen mit seinem Stellvertreter<br />

Dr. Markus Ernst <strong>und</strong> dem Team<br />

24 St<strong>und</strong>en an 365 Tagen im Jahr<br />

Die <strong>UKSH</strong> Gesellschaft für IT Services<br />

mbH hat in diesem Jahr zum<br />

ersten Mal Auszubildende eingestellt.<br />

Fabian Uhlmann <strong>und</strong> Florian<br />

Lamp erlernen seit dem 1. August<br />

2011 am Campus Lübeck <strong>und</strong><br />

am Campus Kiel den Beruf des<br />

Fachinformatikers für Systemintegration.<br />

Die Ausbildung erstreckt<br />

sich über drei Jahre. In dieser Zeit<br />

durchlaufen die beiden jungen<br />

Männer die verschiedenen Bereiche<br />

der IT-Gesellschaft. Hierzu<br />

gehören für dieses Berufsbild vor<br />

im Einsatz. „Wenn Gewebe benötigt<br />

wird, sind wir so schnell, dass wir<br />

innerhalb von 30 Minuten reagieren<br />

können“, sagt Morschheuser.<br />

Zur Herstellung einer menschlichen<br />

Herzklappe werden 26 St<strong>und</strong>en, davon<br />

6 St<strong>und</strong>en für die Präparation,<br />

14 St<strong>und</strong>en für die Vor- <strong>und</strong> Nachbereitung<br />

der Räume, 4 St<strong>und</strong>en für<br />

die Konservierung <strong>und</strong> Qualitätssicherung<br />

benötigt. „Im Gegensatz zu<br />

Transplantaten werden Homografts<br />

nicht vom Körper abgestoßen“,<br />

erklärt der Herz- <strong>und</strong> Gefäßchirurg.<br />

Als Spender kommt potentiell<br />

jeder zwischen 0 <strong>und</strong> 65 Jahren in<br />

Frage. Die Kriterien sind ähnlich wie<br />

bei einer Organspende. Ob eine<br />

menschliche Herzklappe implantiert<br />

werden kann, ist neben den Spenderkriterien<br />

vor allem abhängig von<br />

ihrem Durchmesser.<br />

Bettina Krohn<br />

Weitere Informationen:<br />

Klinik für Herz- <strong>und</strong> Gefäßchirurgie<br />

Campus Kiel<br />

Tel.: 0431 597 4403<br />

<strong>UKSH</strong> Gesellschaft für IT Services mbH bildet erstmals aus<br />

Fabian Uhlmann <strong>und</strong> Florian Lamp<br />

allem das Service-Management<br />

<strong>und</strong> der Systembetrieb. Ferner<br />

werden die Auszubildenden auch<br />

die Bereiche Administrative Verfahren<br />

<strong>und</strong> Klinische Verfahren<br />

kennenlernen. „Wir freuen uns,<br />

schon im zweiten Jahr nach der<br />

Gründung unseres Unternehmens<br />

jungen Menschen den Einstieg ins<br />

Berufsleben ermöglichen zu können“,<br />

sagt Dr. Werner Pauls, Leiter<br />

der Stabsstelle IT. In den kommenden<br />

Jahren sollen weitere Auszubildende<br />

aufgenommen werden.


Nachrichten<br />

Eindrücke vom ersten<br />

<strong>UKSH</strong>-Sommerfest „Familientreffen“<br />

Mehr als 1.500 <strong>UKSH</strong>-Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter <strong>und</strong> ihre Familien feierten<br />

am Campus Lübeck das erste<br />

<strong>UKSH</strong>-Sommerfest, das unter dem Motto<br />

"Familientreffen" stand. Viele Angebote<br />

lockten zum Zuschauen <strong>und</strong> Mitmachen.<br />

Nächstes Jahr wird das Fest am Campus<br />

Kiel stattfinden. Alle Beschäftigten sind<br />

wieder herzlich eingeladen.<br />

47


48<br />

Nachrichten<br />

Ges<strong>und</strong>heitsmanagement in der Service GmbH: Neue Angebote<br />

Aktive Minipause, Aqua-fit, Rückenfit,<br />

Fitness, Ergophysconsult am<br />

Arbeitsplatz, <strong>Ernährung</strong>sberatung<br />

– diese Präventionsmaßnahmen<br />

organisiert Heidrun Günther vom<br />

Ges<strong>und</strong>heitsmanagement seit drei<br />

Jahren im Auftrag der Geschäftsführung<br />

der Service GmbH für deren<br />

Beschäftigte. Die Kurse wurden<br />

zunächst nur am Campus Kiel<br />

angeboten, seit Anfang 2011 gibt es<br />

sie auch am Campus Lübeck – an<br />

beiden Standorten in Zusammenarbeit<br />

mit der Zentralen Einrichtung<br />

Physiotherapie <strong>und</strong> Physikalische<br />

Therapie. Für die Aqua-Fit- <strong>und</strong><br />

Rücken-Fit-Kurse erhalten die Beschäftigten<br />

Sonderkonditionen. Die<br />

„Aktive Minipause“ umfasst kleine<br />

Bewegungs- <strong>und</strong> Entspannungsübungen<br />

am Arbeitsplatz <strong>und</strong> ist<br />

für Mitarbeiter von Hauswirtschaft,<br />

Neue Adresse für Lob + Kritik<br />

Die Beschwerdemanagerin Renate Holm-Doroszenko<br />

am Campus Lübeck ist innerhalb des Zentralklinikums<br />

umgezogen <strong>und</strong> ist ab sofort am Infopunkt 1<br />

zu finden (Haupteingang Zentralklinikum, 1. Gang<br />

rechts, Raum Nr. 004, direkt hinter der Treppe). Die<br />

Sprechzeiten sind unverändert:<br />

Mo. bis Fr. 9 - 11 Uhr<br />

Mo. <strong>und</strong> Do. 13 - 14 Uhr<br />

Tel.: 0451 500 - 48 48<br />

212057/3308_88x57_Maier_Layout 1 25.08.11 12:09 Seite 1<br />

Wenn’s mal schöne<br />

orthopädische<br />

Maßschuhe sein sollen . . .<br />

• Orthop. Maßschuhe<br />

• Maßeinlagen<br />

• Schuhzurichtungen<br />

• Diabetiker Schutzschuhe<br />

Verpflegungsmanagement, Zentralsterilisation<br />

<strong>und</strong> Verwaltung gedacht.<br />

Am Campus Lübeck wird seit Mai<br />

Natalie Goltz als Ergophysconsult<br />

eingesetzt. Sie bietet eine physiotherapeutisch<br />

ergonomische Beratung<br />

an. Dabei handelt es sich um<br />

die Analyse von Arbeitsaufgaben,<br />

Arbeitsumfeld <strong>und</strong> Arbeitsbelastung.<br />

Nach Vorlage der Ergebnisse<br />

werden in Zusammenarbeit mit den<br />

Mitarbeitern mögliche Änderungen<br />

wie z.B. die Umgestaltung des<br />

Arbeitsplatzes vorgenommen. Ab<br />

Januar 2012 soll auch in Kiel eine<br />

Ergophysconsult eingesetzt werden.<br />

„Firmenfitness“ gehört ebenfalls zum<br />

Programm. In Zusammenarbeit mit<br />

dem Fitnesscenter „Wellyou“ in Kiel<br />

zahlt die Service GmbH bei Anmeldung<br />

den ersten Monatsbeitrag<br />

für ihre Beschäftigten. In Lübeck<br />

HEINZ MAIER GmbH<br />

Fuß-Orthopädie · Alle Kassen<br />

zertifizierter Betrieb<br />

Hüxstraße 74<br />

23552 Lübeck<br />

Telefon 04 51 / 7 33 54<br />

Telefax 04 51 / 7 06 33 64<br />

Heinz-Maier-GmbH@web.de<br />

25 Jahre • 25 Wochen • 25 Aktionen<br />

www.25-jahre-kci.de<br />

Wir nutzen die Gelegenheit <strong>und</strong> sagen „Danke“.<br />

Für viele Jahre des Vertrauens <strong>und</strong> der Treue. Für konstruktive<br />

Zusammenarbeit <strong>und</strong> die Bereitschaft, innovative Wege<br />

mit uns zu gehen. 25 Jahre lang.<br />

Wir freuen uns über die zahlreichen begeisterten Teilnehmer<br />

an unseren Jubiläumsaktionen. Bleiben Sie dran! WIr haben<br />

weitere Aktionen für Sie geplant. Vorbeischauen lohnt sich:<br />

www.25-Jahre-kci.de<br />

KCI Medizinprodukte GmbH · www.kci-medical.com<br />

24h Customer Service 0800 783 3524<br />

© 2011 KCI Licensing, Inc. · Alle Rechte vorbehalten<br />

kooperiert die Service GmbH mit<br />

dem Fitness-Studio „Fit in Form“ <strong>und</strong><br />

zahlt den für die Aufnahme erforderlichen<br />

Vitalcheck. Zu dem Paket von<br />

ges<strong>und</strong>heitsfördernden Maßnahmen<br />

für die Beschäftigten zählt weiter<br />

eine <strong>Ernährung</strong>sberatung. Sie findet<br />

ab 13. Oktober 14-tägig an beiden<br />

Campi unter dem Motto „Fit <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>“ statt. Die Beschäftigten<br />

werden von den Diätassistentinnen /<br />

<strong>Ernährung</strong>sberaterinnen Ute Settgast<br />

(Campus Kiel) <strong>und</strong> Martina<br />

Wawner-Haas (Campus Lübeck)<br />

betreut.<br />

Weitere Informationen:<br />

Heidrun Günther<br />

Tel.: 0431 597- 42 58<br />

Intranet: Service GmbH<br />

Ges<strong>und</strong>heitsmanagement


Jubilare<br />

Campus Kiel<br />

25 Jahre<br />

Monika Büttner<br />

3.5. | Verwaltungsangestellte Patientenaufnahme,<br />

Dez. Erlösmanagement<br />

Siegrid Werner<br />

3.7. | Angestellte im ärztlichen<br />

Schreibdienst, Klinik für Innere<br />

Medizin I<br />

Inga Stamer<br />

10.7. | Angestellte im ärztlichen<br />

Schreibdienst, Klinik für Ophthalmologie<br />

Tim Sievers<br />

15.7. | Verwaltungsangestellter<br />

Patientenaufnahme, Dez. Erlösmanagement<br />

Heike Schaefer<br />

21.7. | Mitarbeiterin in der ZSVA<br />

Axel Lehnert<br />

22.7. | Angestellter DV-Systemtechnik,<br />

<strong>UKSH</strong> Servicegesellschaft IT<br />

Frauke Ciesielski<br />

1.8. | Bereichsleitung Dez. Personal<br />

Angelika Griese<br />

1.8. | Verwaltungsangestellte der<br />

Apotheke<br />

Ulrike Schmitz<br />

1.8. | Zentrale Physiotherapie <strong>und</strong><br />

Physikalische Therapie<br />

Susanne Marx<br />

4.8. | Verwaltungsangestellte Abrechnung,<br />

Dez. Erlösmanagement<br />

Patricia Rüschmann<br />

16.8. | Krankenschwester, Funktionsdienst,<br />

Klinik für Anästhesiologie<br />

<strong>und</strong> Operative Intensivmedizin<br />

Andreas Voigt<br />

26.8. | Krankenträger<br />

Wolfgang Bottke<br />

27.8. | Handwerker, Dez. Facility<br />

Management<br />

Anja Rippert<br />

27.8. | Dokumentationsassistentin,<br />

Institut für Rechtsmedizin<br />

Grit Dreyer<br />

3.9. | Pflegerische Teamleitung,<br />

Klinik für Herz <strong>und</strong> Gefäßchirurgie<br />

Ingrid Böck<br />

10.9. | Pflegerische Teamleitung,<br />

Klinik für Ophthalmologie<br />

Martin Meyen<br />

13.9. | techn. Angestellter,<br />

Dez. Facility Management<br />

Wiebke Berlin<br />

1.10. | Krankenschwester, Klinik für<br />

angeborene Herzfehler <strong>und</strong> Kinderkardiologie<br />

Sabine Bretschneider<br />

1.10. | Krankenschwester,<br />

Klinik für Herz- <strong>und</strong> Gefäßchirurgie<br />

Sylvia Glismann<br />

1.10. | Krankenschwester, Station<br />

OPZ 4, Klinik für Unfallchirurgie<br />

Katrin Lassen<br />

1.10. | Krankenschwester,<br />

Klinik für Allgemeine Chirurgie<br />

<strong>und</strong> Thoraxchirurgie<br />

Peter Strittmatter<br />

1.10. | Krankenpfleger, Klinik für<br />

Neurochirurgie<br />

Kay Hast<br />

8.10. | Krankenträger<br />

Dunja Lausen<br />

16.10. | Krankenschwester, Klinik für<br />

Allgemeine Pädiatrie<br />

Hilke Lange<br />

18.10. | Krankenschwester, Klinik<br />

für Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe<br />

Campus Kiel<br />

40 Jahre<br />

Günter Dickhöfer<br />

1.10. | Krankenpfleger,<br />

Klinik für Allgemeine Chirurgie<br />

<strong>und</strong> Thoraxchirurgie<br />

Hannelore Flohr<br />

1.10. | MTA, Institut für Klinische<br />

Chemie<br />

Cornelia Schreiber<br />

1.10. | Krankenschwester,<br />

Klinik für Unfallchirurgie<br />

Michael Bartels<br />

15.10. | Handwerker,<br />

Dez. Facility Management<br />

Campus Lübeck<br />

25 Jahre<br />

Anja Kwasniok<br />

4.7. | Teamleitung der interdisziplinären<br />

Endoskopie<br />

Ulrike Freyher<br />

15.7. | Arzthelferin,<br />

Institut für Klinische Chemie<br />

Petra Schmidt<br />

21.7. | Institut für Med. Mikrobiologie<br />

<strong>und</strong> Hygiene<br />

Ulrike Sawallich-Hänisch<br />

24.7. | Krankenschwester,<br />

Klinik für Kiefer-<strong>und</strong> Gesichtschirurgie<br />

Franz-Josef Thiemann<br />

1.8. | Patientenversorgung<br />

Stefan Wilms<br />

1.8. | Personalversorgung<br />

Thorsten Niemann<br />

16.8. | Institut für Med. Mikrobiologie<br />

<strong>und</strong> Hygiene<br />

Katrin Mayer-Vagt<br />

1.9. | Krankenschwester, HNO-Klinik<br />

Birgit Regolin<br />

1.9. | Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpflegerin,<br />

Klinik für Anästhesiologie<br />

<strong>und</strong> Operative Intensivmedizin<br />

Marlis Johnigk<br />

16.9. | Teamassistentin Hauswirtschaft<br />

Burkhard Baatz<br />

19.9. | Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpfleger,<br />

Klinik für Frauenheilk<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> Geburtshilfe<br />

Sonja Graetsch<br />

1.10. | MTLA im Institut für<br />

Pathologie<br />

Michael Topf<br />

1.10. | Pförtner<br />

Marina Laßner-Stüdemann<br />

11.10. | Klinik für Psychiatrie <strong>und</strong><br />

Psychotherapie<br />

Jörg Bergmann<br />

7.11. | Mitarbeiter Spontantransport<br />

49


50<br />

Rätsel<br />

SUDOKU<br />

Lösen Sie das japanische Zahlenrätsel: Füllen Sie<br />

die Felder so aus, dass jede waagerechte Zeile, jede<br />

senkrechte Spalte <strong>und</strong> jedes Quadrat aus 3 mal 3<br />

Kästchen die Zahlen 1 bis 9 nur je einmal enthält.<br />

arabischesFürstentum<br />

optisches<br />

Vergrößerungsgerät<br />

Jahreszeit<br />

6 8<br />

4 9 1<br />

5 7 1 2<br />

3 4 1 8 5 6<br />

7 9 3 6 4 8<br />

6 2 9 3<br />

5 6 9<br />

8 7<br />

Hochgebirgshorntier<br />

von Wasserumgebenes<br />

Land<br />

frech,<br />

anmaßend<br />

friedlicher<br />

Zustand<br />

Wasserstelle<br />

für Tiere<br />

Sil-ben-rät-sel<br />

1 Sonnenschutz (französisch)<br />

2 einen Künstler buchen<br />

3 Kraftstoffart (Kurzwort)<br />

Befehl;<br />

Auftrag<br />

Schöpflöffel<br />

Begeisterung,<br />

Schwung<br />

Ideal,<br />

Richtschnur<br />

Fragewort:<br />

an<br />

welchen<br />

Ort?<br />

4 exquisit, ausgesucht<br />

Frauengestalt<br />

im „Frei-<br />

schütz“<br />

Hauptstadt<br />

der<br />

Steiermark<br />

Rohstoff<br />

für<br />

Kerzen<br />

bei<br />

Kräften,<br />

wohlauf<br />

Frau des<br />

Menelaos ein<br />

Erdteil<br />

einfarbig<br />

den<br />

Wunsch<br />

haben<br />

5 weiches, formbares Material<br />

6 Unsauberkeit<br />

nordische<br />

Münze<br />

mutmaßen<br />

Verteidigung<br />

bei<br />

Gefahr<br />

Musikzeichen<br />

Inselgruppe<br />

im<br />

Atlantik<br />

Vorbedeutung<br />

verschiedener<br />

Ansicht<br />

enthaltsamlebender<br />

Mensch<br />

Offi -<br />

ziersrang<br />

7 bezeichnen; taufen<br />

8 sicher durch Können<br />

indische<br />

Währungseinheit<br />

Provinz<br />

Kanadas<br />

9 Flugzeugführer (Flugversuche)<br />

Bühnenauftritt<br />

beharrlich,ausdauernd<br />

Laubbaum<br />

locker,<br />

wacklig<br />

Porzellanstadt<br />

in Oberfranken<br />

Metallstrang,<br />

-faden<br />

Fluss<br />

zur<br />

Donau<br />

verblüht,<br />

vertrocknet<br />

bestimmter<br />

Artikel<br />

reißend<br />

schnell<br />

wüst,<br />

leer<br />

französischesAdelsprädikat<br />

10 sanft schaukeln<br />

begeisterterTier-<br />

Anhänger pfl ege<br />

(engl.)<br />

von<br />

geringer<br />

Größe<br />

Gästebetreuerin<br />

Aus den Silben a - die - en - er - fest - ga - gen - gie - heit - i - ja - knet - le - le - li - lot - lou - mas - nen - nen - ni - no - pi - rein - ren -<br />

sat - se - sel - sen - sie - tel - test - ti - ti - um - un - ve - wie sind 12 Wörter nachstehender Bedeutungen zu bilden. Die ersten <strong>und</strong><br />

dritten Buchstaben – jeweils von oben nach unten gelesen – ergeben einen Spruch.<br />

11 Anregung, erster Schritt<br />

12 ein Fußbodenbelag<br />

Eingang;<br />

Vorspeise<br />

(franz.)<br />

Signalfarbe


Bild: © Monkey Business #8477189 - Fotolia.com<br />

Kiel: Ges<strong>und</strong>heitsforum<br />

im CITTI-PARK, Kiel<br />

Programm-Highlights Oktober 2011<br />

Datum<br />

Zeit<br />

Thema<br />

Referent<br />

Di. 4. Hüft- <strong>und</strong> Knieprothesen: Welche Innovationen helfen dem<br />

Patienten?<br />

18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Orthopädie <strong>und</strong> Unfallchirurgie, Dr. Schröder<br />

Mi. 5. Halswirbelsäulenbeschwerden – Diagnostik <strong>und</strong> Therapie<br />

18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Neurochirurgie, Prof. Dr. Nabavi<br />

Do. 6. Diarrhoe: ein Symptom – viele Ursachen<br />

18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Innere Medizin I, PD Dr. Kühbacher<br />

Fr. 7. Sportverletzung der Schulter –<br />

Prävention <strong>und</strong> minimal-invasive Therapien<br />

18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Orthopädie <strong>und</strong> Unfallchirurgie, Dr. Finn<br />

Mo. 17. Sportverletzung des Knie- <strong>und</strong> Sprunggelenkes<br />

18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Orthopädie <strong>und</strong> Unfallchirurgie, PD Dr. Varoga<br />

Di. 18. Neues zur Diagnostik <strong>und</strong> Therapie von Herzklappenerkrankungen<br />

18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Kardiologie <strong>und</strong> Angiologie, Prof. Dr. Frey<br />

Mi. 19. Gefäßinterventionen Endovaskuläre Therapie – oder Gefäße<br />

behandeln, ohne zu operieren<br />

18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Diagn. Radiologie, PD Dr. Schäfer<br />

Do. 20. Glaukom (Grüner Star) – Welche Vorsorge ist sinnvoll?<br />

18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Augenheik<strong>und</strong>e, PD Dr. Rüfer<br />

Mo. 24. Gender <strong>und</strong> <strong>Ernährung</strong> – männlich, weiblich, anders?<br />

17 - 18 Uhr <strong>UKSH</strong>, Diätassistenten-Schule, Elina Zwickert<br />

Di. 25. Männliche Sexualität – Moderne Therapiemöglichkeiten der Erektilen<br />

Dysfunktion<br />

18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Urologie, Dr. Osmonov<br />

Mi. 26. Sporttherapie bei Krebserkrankung – unsere Angebote<br />

18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Krebszentrum Nord, Stephanie Otto<br />

Do. 27. Schuppenflechte – Was Sie wissen sollten<br />

18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Dermatologie, Venerologie <strong>und</strong> Allergologie, Dr. Gerdes<br />

Mo. 31. Entwicklungen der Gelenkprothesen – von den Anfängen bis heute<br />

– was ist für wen geeignet<br />

18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Sektion für Onkologische <strong>und</strong> Rheumatologische Orthopädie,<br />

Prof. Dr. Gerdesmeyer<br />

Zusätzlich zu den obigen Programm-Beispielen bietet das<br />

Ges<strong>und</strong>heitsforum Kiel fast täglich Veranstaltungen an, die Sie dem<br />

Internet entnehmen können. Aufgr<strong>und</strong> der begrenzten Teilnehmerzahl<br />

empfehlen wir eine Voranmeldung <strong>und</strong> freuen uns auf Ihren Besuch.<br />

Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung<br />

Tel.: 0431 597- 52 12, E-Mail: ges<strong>und</strong>heitsforum-kiel@uksh.de.<br />

Lübeck: Ges<strong>und</strong>heitsforum<br />

auf dem Campus Lübeck des <strong>UKSH</strong><br />

Programm 2011<br />

Weitere Veranstaltungen <strong>und</strong> Informationen unter: www.uksh.de/ges<strong>und</strong>heitsforum<br />

Datum<br />

Zeit<br />

Thema<br />

Referent<br />

Do. 14. April Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht <strong>und</strong> Betreuung �<br />

was ist zu bedenken?<br />

1830-20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Patienteninformationszentrum PIZ, Beke Jacobs<br />

Do. 12. Mai Wenn die Hand kribbelt <strong>und</strong> schmerzt: Das Karpaltunnelsyndrom<br />

<strong>und</strong> andere Ursachen<br />

1830-20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Intensiveinheit für Schwerbrandverletzte,<br />

Özge Senyaman<br />

Do. 9. Juni MRSA <strong>und</strong> andere Erreger � welches Problem stellen sie dar?<br />

1830-20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Institut für Medizinische Mikrobiologie <strong>und</strong> Hygiene,<br />

Prof. Dr. Knobloch<br />

Do. 14. Juli Wenn der Schuh drückt � Fußchirurgie in jedem Alter<br />

1830-20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Orthopädie, Prof. Dr. Russlies,<br />

Do. 11. Aug. Volkskrankheit Vorhofflimmern �<br />

Ursachen <strong>und</strong> Behandlungsmöglichkeiten<br />

1830-20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Medizinische Klinik II, Dr. Bode,<br />

Do. 8. Sep. Das große Vergessen: Leben mit Demenz<br />

1830-20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Neurologie, Prof. Dr. Münte<br />

Do. 13. Okt. Internistische Krebstherapie im Wandel der Zeit<br />

1830-20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Medizinische Klinik I, Dr. Biersack<br />

Do. 10. Nov. Moderne Ansätze bei weiblicher Beckenbodenschwäche <strong>und</strong><br />

Inkontinenz<br />

1830-20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Frauenheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Geburtshilfe, Dr. Finas,<br />

Do. 8. Dez. Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht <strong>und</strong> Betreuung �<br />

was ist zu bedenken?<br />

1830-20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Patienteninformationszentrum PIZ, Beke Jacobs<br />

Das <strong>UKSH</strong> Ges<strong>und</strong>heitsforum Lübeck bietet Ihnen ein vielfältiges Programm<br />

r<strong>und</strong> um Ihre Ges<strong>und</strong>heit. Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Voranmeldung ist<br />

nicht erforderlich. Die Veranstaltungen finden im Hörsaal des Turmgebäudes<br />

auf dem Campus Lübeck statt. Wir freuen uns auf Sie.<br />

Bei weiteren Fragen rufen Sie uns gern an.<br />

Beke Jacobs Tel.: 0451 500 - 59 74, E-Mail: PIZ@uksh.de


Kursprogramme zur Unterstützung<br />

pflegender Angehöriger<br />

2. Halbjahr 2011<br />

Wenn die Bewegung ins Stocken kommt – Pflege bei Parkinson<br />

mittwochs, 6 x | 26.10.2011 - 30.11.2011 | jeweils 18.30 - 20.30 Uhr<br />

Wenn das Gedächtnis nachlässt – für Angehörige von demenziell Erkrankten<br />

dienstags, 8 x | 18.10.2011 - 06.12.2011 | jeweils 18.30 - 20.30 Uhr<br />

Wie geht Pflege zu Hause: Anleitung, Tipps <strong>und</strong> Tricks<br />

donnerstags, 3 x | 17.11.2011 - 01.12.2011 | jeweils 18.00 - 21.00 Uhr<br />

Pflegen ohne zu heben <strong>und</strong> zu tragen: Anleitung zur Bewegung <strong>und</strong> Mobilisation<br />

freitags, 7 x | 28.10.2011 - 09.12.2011 | jeweils 18.00 - 21.00 Uhr<br />

Wer <strong>und</strong> Was hilft bei Pflegebedürftigkeit – Sozialrechtliche Möglichkeiten<br />

Einzeltermine | 13.10.2011, 16.11.2011, 14.12.2011 | jeweils 18.00 - 21.00 Uhr<br />

Ein Angebot der Pflegekasse bei der BARMER GEK Lübeck in Zusammenarbeit mit der <strong>UKSH</strong> Akademie.<br />

Die Teilnahme ist kostenfrei <strong>und</strong> unabhängig der eigenen Krankenkassenzugehörigkeit.<br />

Anmeldung<br />

<strong>UKSH</strong>, Beke Jacobs, Tel.: 0451 500- 59 74<br />

Alle Kurse finden in Haus 73, Seminarraum 2, Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck statt.<br />

– Pflegekasse –<br />

© Yuri Arcurs@fotolia.com

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