06.12.2012 Aufrufe

Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext

Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext

Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

In Deutschland werden jährlich zwischen<br />

60 Mio und 70 Mio Füllungen<br />

gelegt. Legt man die Zahlen aus der<br />

internationalen Literatur zugrunde,<br />

so kann man davon ausgehen, dass<br />

es sich bei über 60% dieser Füllungen<br />

um Ersatzversorgungen handelt.<br />

Bei der folgenden Betrachtung moderner<br />

Füllungstechniken und ihrer<br />

Langzeitbewährung soll das Hauptaugenmerk<br />

auf die Restauration im<br />

Seitenzahnbereich gelegt werden,<br />

weil hier Zahnarzt und Patient die<br />

Qual der Wahl bei der Auswahl des<br />

Prof. Dr. Bernd Haller, Ulm<br />

geeigneten Restaurationsverfahrens<br />

haben. Umfragen unter deutschen<br />

Zahnärzten haben ergeben, dass<br />

Amalgam, obwohl jahrzehntelang klinisch hervorragend<br />

bewährt, für Klasse-I- und Klasse-II-Füllungen bereits nicht<br />

mehr das Füllungsmaterial Nr. 1 ist. Die Frage lautet daher:<br />

Wenn kein Amalgam, was dann? Komposite und Kompomere<br />

haben als zahnfarbene und metallfreie Füllungsmaterialien<br />

dem Amalgam den Rang abgelaufen. Die Beantwortung der<br />

Frage, ob zurecht, muss sich an den Zielen der Füllungstherapie<br />

orientieren. Die Schweizerische Zahnärztegesellschaft SSO<br />

hat einen Katalog von Restaurationsgraden aufgestellt, der<br />

von der Entfernung des infizierten Dentins mit Ersatz der verloren<br />

gegangenen Zahnhartsubstanz (Grad 1) über die darüber<br />

hinaus reichende dauerhafte Wiederherstellung von Form und<br />

Funktion mit Vermeidung von Folgeschäden (Grad 2) bis zur<br />

völlig unsichtbaren, „ästhetischen“ Restauration (Grad 3)<br />

reicht. Grad 1 umfasst provisorische Füllungen. Amalgamfüllungen<br />

zählen wie Goldinlays zu Grad 2. Die Anforderungen an<br />

Grad 3 werden von adhäsive Kompositrestaurationen in<br />

Schichttechnik und zahnfarbenen, adhäsiv befestigten<br />

Inlays/Onlays erfüllt.<br />

Bereits vor mehr als zehn Jahren kam ein belgisches Autorenteam<br />

zu dem Schluss, dass Feinhybridkomposite aufgrund ihrer<br />

guten mechanischen Eigenschaften und ihres annähernd<br />

schmelzähnlichen Verschleißes als Universalfüllungsmaterial<br />

für den Front- und Seitenzahnbereich angesehen werden können.<br />

Problematisch ist nur die Polymerisationsschrumpfung<br />

von 2-3 Volumenprozent, die allen handelsüblichen Kompositen<br />

und Kompomeren gemeinsam ist. Bei Flow-Kompositen<br />

liegen die Werte zum Teil um mehr als 50% höher. Die<br />

Schrumpfung des Komposits während der Aushärtung macht<br />

die Anwendung der Adhäsivtechnik in Verbindung mit einer<br />

aufwendigen Schichtung erforderlich. Die in diesem Zusammenhang<br />

genannten Zahlen aus Zeitmessstudien erscheinen<br />

völlig aus der Luft gegriffen. Tatsache ist, dass eine unter Verwendung<br />

derzeit erhältlicher Füllungs- und Bondingmaterialien<br />

lege artis gelegte, okklusionstragende Kompositfüllung im<br />

10<br />

Moderne Füllungstechniken<br />

und ihre Langzeitbewährung<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 4/03<br />

Seitenzahnbereich unmöglich zu den Erstattungssätzen der<br />

GKV erbracht werden kann. Ebenso unangemessen ist - bei<br />

Einhaltung aller qualitätssichernden Arbeitsschritte –die Berechnung<br />

nach GOZ Nr. 205, 207 oder 209. Empfohlen wird die<br />

Berechnung solcher Kompositrestaurationen unter Heranziehung<br />

einer Analogposition GOZ Nr. 215-217 gemäß §6 GOZ.<br />

Gedenkt man als Zahnarzt diesen Weg zu gehen, so stellt sich<br />

automatisch die Frage nach der Haltbarkeit von direkten Kompositrestaurationen<br />

im Seitenzahnbereich. Zu dieser Frage gibt<br />

es in der Zwischenzeit umfangreiches Datenmaterial aus klinischen<br />

Studien. Seitenzahnkompositfüllungen, die unter Studienbedingungen<br />

gelegt wurden, weisen nach einem Bobachtungszeitraum<br />

von drei bis 17 Jahren eine Überlebensrate von<br />

50-100% auf. Einen linearen Anstieg der Misserfolge über die<br />

Zeit vorausgesetzt, errechnet sich aus diesen Zahlen eine mittlere<br />

jährliche Misserfolgsrate von etwa 2% (Amalgamfüllungen<br />

1%). Die jährlichen Misserfolgsraten von Inlays/Onlays aus<br />

Komposit bzw. Keramik liegen mit 3% bzw. knapp 2% im Bereich<br />

der direkten Kompositrestaurationen. Die Indikationsentscheidung<br />

des Zahnarztes wird durch diese Zahlen nicht gerade<br />

erleichtert, selbst wenn man davon ausgehen muss, dass die<br />

Defektausdehnung bei den Inlays/Onlays in vielen Fällen<br />

größer war als bei den direkten Kompositrestaurationen.<br />

Zu den größten Errungenschaften der vergangenen Jahre auf<br />

dem Gebiet der restaurativen Therapie gehört die minimal invasive<br />

Füllungstechnik unter Verwendung spezieller Präparationsinstrumente.<br />

Diese Technik, die sich durch maximalen Erhalt<br />

von Zahnhartsubstanz auszeichnet, sollte wenn immer<br />

möglich, bei Erstversorgungen zum Einsatz kommen. Es handelt<br />

sich dabei keineswegs um eine einfache, schnelle und<br />

damit billige, sondern wegen der eingeschränkten Zugänglichkeit<br />

beim Exkavieren, Füllen und Ausarbeiten um eine höchst<br />

anspruchsvolle Füllungstechnik. Klinische Studien haben<br />

gezeigt, dass Misserfolge dabei auf eine unvollständige Entfernung<br />

des infizierten Dentins zurückzuführen sind. Während<br />

die klinische Bewährung minimal invasiver Restaurationen im<br />

Fissurenbereich gut dokumentiert ist, stehen umfangreiche<br />

Langzeitstudien zu Klasse-II-Versorgungen noch aus.<br />

Nachdem direkte Kompositrestaurationen sehr aufwendig und<br />

damit für den Patienten mit finanzieller Selbstbeteiligung verbunden<br />

sind, ist der Wunsch nach Füllungsmaterialien, die<br />

schneller und einfacher zu verarbeiten sind und damit preiswerter<br />

angeboten werden können, nur all zu verständlich. In<br />

diesem Zusammenhang werden häufig Glasionomerzemente<br />

und Kompomere als alternative Füllungsmaterialien genannt.<br />

Die Werbung für Glasionomerzemente als Amalgamersatz hat<br />

gelegentlich den Boden des Seriösen verlassen. Tatsache ist,<br />

dass Glasionomerzemente, unabhängig davon ob es sich um<br />

konventionelle oder kunststoffmodifizierte Präparate handelt,<br />

denkbar schlechte Festigkeitswerte aufweisen. Klasse-II-Füllungen<br />

aus Glasionomerzement sind daher einem besonders

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!