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Bardowicker Straße 12 • Lüneburg • www.schuhhaus-schnabel.de Öffnungszeiten: Mo. - Fr. 9:00 - 18:30 Uhr • Sa. 9:00 - 18:00 Uhr
FOTOLIA.COM © JAVARMAN; PIXELIO.DE © MAGICPEN ALLGEMEINE BESONDERHEITEN MAI 2012 Eierlei Jetzt haben wir’s endlich hinter uns, das leidige Osterfest. Wobei das Fest an sich ja ganz hübsch ist, lediglich dessen kommerzielle Begleiterscheinungen gehen zumindest mir in ihrer Gesamtheit gehörig auf den (ostereierbunten) Pinsel. Dieser kommt in den Wochen vor den drei Feiertagen seltenst zur Ruhe. Neben den meist höchst unbeholfenen Malversuchen auf dem ovalen Hühnerglück wird zudem auch noch das menschliche Lungenvolumen beim Ei-Ausblasen einem wahren Härtetest ausgesetzt, derweil man dann entweder auf zwei Dutzend Rühreiern oder alternativ der hartgekochten Variante sitzen bleibt. Wegschmeißen kommt bei mir gar nicht infrage, schließlich gibt es ja so schöne Rezepte mit Ei, die ich schon lange mal ausprobieren wollte. Da wäre zum Beispiel Omas geheimes Käsekuchen-Rezept mit fünf leichten Eiern, der indische Eiersalat mit Mandarinen und Curry oder auch French Toast − und spätestens hier begann mein Cholesterinwert schon in Gedanken den Aufstieg zum Mount Everest. Mir gingen langsam Ideen und Puste aus, und noch immer harrten einige Hühnerglücke auf ihre schmackhafte Verwertung − und mit ihnen meine Familie. Und dies soll auch mein nächstes Stichwort sein: Familie. Traditionell fi ndet bei uns in jedem Jahr erneut und unter Begeisterung aller Teilnehmer das große Osternester- suchen im heimischen Garten statt. Das Verstecken der- selben unterliegt jedoch der strengen Herrschaft der Männer und wird generalstabsmäßig geplant: Listen werden erstellt, in denen die Anzahl und die Ort des Ver- stecks verzeichnet werden. Mir ist das wieder echt zuviel Brimborium; ich stapfe also auch in diesem Jahr voller Vorfreude draufl os und suche mir im wahrsten Wortsinn den Wolf, verhelfe Nichten, Neffen und mir zum großen Sucherfolg. Später an der Kuchentafel fi nde ich über- raschend meinen Liebsten mit hektischen Flecken und latenter Schnappatmung vor. Er kontrolliert hektisch blätternd seine erstellten Listen und murmelt vor sich hin: „Eins fehlt noch, eins fehlt.“ Spontan biete ich ihm unser GPS-Gerät an, das ihm sicher bei der Suche nach dem verlustig gegangenen Schatz im Garten behilfl ich sein würde. Plötzlich höre ich ein vertrautes tiefes Schnurren, verdächtig nah von rechts aus den großen Rhododendren. Ich pirsche mich an und fi nde meinen Kater Siemens in brütender Sitzhaltung auf dem vermissten Nest vor. Meinen fuchtelnden Handbewegungen zufolge erhebt er sich äußerst widerwillig und stakst steifbeinig und er- hobenen Hauptes von dannen. Zumindest konnte mein nesterversteckender Liebster nun eine ruhige Nacht verbringen. Das aber auch Kater brüten, das war mir bis dato neu. In diesem Sinne, genießen Sie das Leben und bleiben Sie versonnen! kolumne � quadrat 05 / 2012 03
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