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Sie gehört zum Lüneburger Markt wie die Rat-
hausfassade, das rege Treiben und natürlich
die erstklassigen Waren, die hier verkauft
werden. Immer gut gelaunt und um keinen Spruch
verlegen, ist Elke Wilkens seit vielen Jahren die
Herrin über einen Marktstand, der alles bietet, was
die Region so hervorbringt.
—
Marktfrau mit
Leib und Seele
EIN GESPRÄCH MIT ELKE WILKENS,
LÜNEBURGER MARKTBESCHICKERIN UND SÜLFMEISTERIN
Frau Wilkens, Sie sind seit langen Jahren Marktbeschickerin.
Wie sind Sie zu diesem außergewöhnlichen
Beruf gekommen?
Da wir ein Familienbetrieb sind, der inzwischen
schon in der vierten Generation frische Erzeugnisse
auf Wochenmärkten verkauft, wurde ich da irgendwie
hineingeboren. Gelernt habe ich eigentlich den
Beruf der Großhandelskauffrau, doch ich war immer
wieder froh, wenn ich am Wochenende aushelfen
konnte. Die Arbeit draußen hat mir einfach mehr
Spaß gemacht. Und irgendwann sagt man sich
dann: Ins Büro möchte ich nicht mehr.
Was macht für Sie den Reiz Ihres Berufes aus?
Auch wenn ich mich an das frühe Aufstehen gegen
drei Uhr morgens sicher nie gewöhnen werde, so
gibt es doch unzählige schöne Seiten meiner Tätigkeit,
die das wieder aufwiegen. Besonders der Kontakt
zu den zahlreichen Stammkunden ist sehr
schön. Viele der Lüneburger kennen auch meinen
Vater gut, der immer noch auf dem Markt arbeitet,
manche haben sogar schon bei meinen Großeltern
eingekauft. Man kennt sich, man tauscht ein paar
Neuigkeiten aus – das ist wirklich schön.
Sie sind nicht nur Marktbeschickerin, sondern waren
auch Lüneburgs erste und bislang einzige Sülfmeis-
terin. Diesen Titel erkämpften Sie und Ihr Team im
Jahr 2005. Welche Bedeutung hat dieser Titel für Sie?
Wir als Lüneburger Marktbeschicker waren und sind
ein gutes und harmonisches Team. Da die Sülfmeistertage
damals zum ersten Mal stattfanden, war es
auch ein bisschen wie ein Experiment. „Elke, probier
Du doch mal“, hatten mich meine Kollegen
damals ermutigt. Dann tatsächlich Sülfmeisterin zu
werden war daher das Ergebnis dieses Teamgeistes.
Gleichzeitig sprach und spricht aus diesem Titel die
enge Verbundenheit zur Hansestadt Lüneburg.
Als Sülfmeisterin sind Sie eine bekannte und
typische „Lüneburger Figur“. Was verbindet Sie mit
dem für Lüneburg typischen Bier, dem Lüneburger
Pilsener?
Mir fallen dazu Begriffe wie Frische, Heimatbezug
und Tradition ein. Einerseits ist Lüneburg eine
Stadt mit langer und traditionsreicher Geschichte,
andererseits wirkt die Stadt jung, lebendig und erfrischend,
eben genau wie das Lüneburger Pilsener.
Und was kann es Schöneres geben als sich im Sommer
nach getaner Arbeit auf dem Feld mit einem kühlen
Bier zu belohnen?
Geben Sie uns zum Schluss einen Tipp: Welches
Ihrer heimischen Produkte genießen Sie persönlich
zu diesem regionalen Bier?
Im Winter esse ich sehr gerne Grünkohl und jetzt im
Frühling gibt es natürlich nichts Besseres als frischen
heimischen Spargel, zu dem man ebenfalls sehr gut
ein Lüneburger Pilsener trinken kann.
—
Jeden Mittwoch und Samstag wird das Shoppen in
Lüneburg zu einem ganz besonderen Erlebnis. Dann
nämlich bieten von 7 bis 13 Uhr die Lüneburger
Wochenmarktbeschicker frisches Obst und Gemüse,
Blumen, Käse, Fisch und Wurst sowie viele andere
Produkte der Region auf dem Marktplatz vor dem
historischen Rathaus der Hansestadt an. Die einmalige
Atmosphäre ist unbedingt einen Besuch wert.
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