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72 quadrat 05 / 2012 � kultur2 KULTUR KURZ-<br />
MELDUNGEN<br />
MAI<br />
JAZZ’N’SPIRIT<br />
ST. NICOLAI<br />
DONNERSTAG, 03. MAI<br />
20.00 UHR<br />
Das hochkarätig besetzte Trio „Jazz’N’<br />
Spirit“ widmet sich der Bearbeitung<br />
alter Choräle und weltlicher Musik aus<br />
der Epoche der Renaissance und des<br />
Barock. In ideenreichen, respektvollen<br />
Arrangements eröffnet das Musikertrio<br />
überraschend neue Perspektiven auf<br />
bekannte Kirchenlieder, dabei geht es<br />
um mehr als nur um eine Reharmonisation<br />
des alten Materials. Vielmehr strebt<br />
das Trio eine Verschmelzung alter Kompositionskunst<br />
mit moderner Improvisationspraxis<br />
an. Karten sind erhältlich<br />
an der LZ-Konzertkasse.<br />
TOD IM TURM<br />
THEATER LÜNEBURG<br />
SAMSTAG, 05. MAI (PREMIERE)<br />
20.00 UHR<br />
Mit „Tod im Turm“ leistet das Theater<br />
seinen Beitrag zum internationalen Hansetag<br />
in der Stadt und wirft gleichzeitig<br />
mit den Mitteln des modernen Musiktheaters<br />
einen Blick auf den wohl spannendsten<br />
Abschnitt der Lüneburger<br />
Stadtgeschichte. Die Stadt hat kein Geld,<br />
und viel ist instandzusetzen: Die Befestigungsanlagen<br />
müssen erneuert und<br />
die Privilegien als Hansestadt durch immer<br />
neue Geschenke und Abkommen<br />
gesichert werden. Und so will der Rat<br />
um Bürgermeister Springintgut die Prälaten<br />
einmal mehr zur Kasse bitten, jene<br />
meist klösterlichen Besitzer der Salzrechte,<br />
die vom Reichtum Lüneburgs am<br />
meisten profitierten. Dumm nur, dass<br />
ausgerechnet Dirrik Scharper, Probst von<br />
Kloster Lüne und als ehemaliger Stadtschreiber<br />
mit allen delikaten Informationen<br />
über die städtischen Finanzen<br />
ausgestattet, der Wortführer der Prä-<br />
laten ist. Ebenfalls dumm, dass Springintgut<br />
Scharper einst als Ziehsohn in<br />
Lüneburg aufgenommen, seine Karriere<br />
gefördert und ihm den Posten als<br />
Probst verschafft hatte. Zwischen den<br />
beiden kommt es zum Duell: weltliche<br />
gegen geistliche Macht. In diesem<br />
Musical vermischen sich eine komplexe<br />
Geschichte und rockige Balladen, eingängige<br />
Musicalmelodien und große<br />
Chorszenen.<br />
28. LÜNEBURGER<br />
BACHWOCHE<br />
07.–12. MAI<br />
In Lüneburg war Johann Sebastian Bach<br />
von 1700–1702 Chorknabe an der Michaeliskirche.<br />
Er besuchte die Michaelisschule,<br />
sang im Mettenchor, spielte<br />
Geige und erhielt vermutlich bei dem<br />
berühmten Kantor der St. Johanniskirche,<br />
Georg Böhm, Orgelunterricht. Seit<br />
1978 findet nun jährlich die Lüneburger<br />
Bachwoche statt, die sich nach wie vor<br />
dank der Mitwirkung hervorragender<br />
Künstler großer Beliebtheit erfreut. Das<br />
Lüneburger Bachorchester eröffnet am<br />
7. Mai um 20.00 Uhr im Kloster Lüne traditionell<br />
die Veranstaltungsreihe mit<br />
einem Orchesterkonzert. Weitere Termine:<br />
8. Mai, 20.00 Uhr: Orgelwerke von<br />
Bach, St. Johannis<br />
9. Mai, 20.00 Uhr: „Kunst der Fuge“ und<br />
Quartette, Huldigungssaal<br />
10. Mai, 20.00 Uhr: J. S. Bach, Beethoven<br />
und Busoni-Bach, Fürstensaal<br />
11. Mai, 17.00 Uhr: Bundespreisträger<br />
„Jugend musiziert“, Fürstensaal<br />
12. Mai, 20.00 Uhr: J. S. Bach, Magnificat,<br />
Orchester Suite Nr. 3 D-Dur,<br />
Kantate Nr. 43, St. Nicolai.<br />
Kartenvorverkauf bei der LZ-Veranstaltungskasse.<br />
Das gesamte Programm<br />
finden Sie unter www.bach-woche.de.<br />
MARTIN SONNEBORN,<br />
SATIRE<br />
RITTERAKADEMIE<br />
DIENSTAG, 08. MAI<br />
20.00 UHR<br />
Martin Sonneborn war bis 2005 Chefredakteur<br />
bei der TITANIC. Im August<br />
2004 gründete er die PARTEI, um die<br />
Mauer wieder aufzubauen, heute kann<br />
sie schon weit über 8.000 Mitglieder in<br />
Ost und West verzeichnen. Seit 2006 ist<br />
er Leiter des Satireressorts SPAM bei<br />
Spiegel Online, seit 2009 Außenreporter<br />
der „Heute Show“ (ZDF). Sonneborn<br />
FLU POPOW<br />
holte, wenn man „FAZ“, Tagesthemen<br />
und Rudi Völler glauben darf, die Fußball-WM<br />
2006 nach Deutschland.<br />
MARION BRASCH LIEST<br />
HEINRICH-HEINE-HAUS<br />
DIENSTAG, 08. MAI<br />
20.00 UHR<br />
Die jüdischen Eltern, die sich im Exil in<br />
London kennenlernten, gründeten die<br />
Existenz ihrer jungen Familie in Ostberlin,<br />
wo der Vater nach dem Krieg seine<br />
Ideale als Politiker verwirklichen wollte.<br />
Die drei Söhne revoltierten gegen die<br />
Autorität der Vätergeneration und scheiterten<br />
an der Wirklichkeit, während die<br />
kleine Schwester Versöhnung und Ausgleich<br />
suchte und oft genug damit an<br />
Grenzen stieß. Marion Brasch ist mit<br />
ihrem Roman „Ab jetzt ist Ruhe“ ein<br />
bewegender, oft witziger Rückblick auf<br />
die Geschichte ihrer Familie gelungen,<br />
gleichzeitig erzählt sie ihr eigenes Leben<br />
in einem Land, das es heute nicht<br />
mehr gibt.<br />
STEFAN GWILDIS<br />
VAMOS!<br />
DONNERSTAG, 10. MAI<br />
20.00 UHR<br />
„frei händig“ ist der unbeschwerte<br />
Schritt auf neues Terrain. Zum Motownsound<br />
lässt der smarte Künstler nun gelegentlich<br />
auch Fragmente aus der<br />
Frühzeit der Disco-Music einfließen,<br />
JÜRGEN BAUER