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Notfalldienst (einschließlich bis zum 27.06.2010)

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ZÄK i n t E r n<br />

18<br />

Mitgliederverwaltung<br />

Die 5. Ordentliche<br />

Delegiertenversammlung<br />

der Zahnärztekammer Berlin findet voraussichtlich am<br />

Donnerstag, 11. Februar 2010, 19.00 Uhr,<br />

im Zahnärztehaus,<br />

Georg-Wilhelm-Straße 16, 10711 Berlin,<br />

statt.<br />

Die Sitzung ist nach § 11 der Satzung für Kammerangehörige<br />

öffentlich.<br />

MBZ Heft 02 2010<br />

Der letzte echte und wirkliche<br />

Emeritus unseres Faches ist gestorben.<br />

Haben wir Berliner Kollegen ihm noch in der letzten<br />

Ausgabe des MBZ zu seinem achtzigsten Geburtstag<br />

von ganzem Herzen gratuliert, so mussten wir mit<br />

tiefer Trauer zur Kenntnis nehmen, dass er diesen Geburtstag<br />

nicht mehr erlebt hat. Drei Tage vorher ist er<br />

friedlich für immer eingeschlafen. Auf diesen Geburtstag<br />

hat er mit der ganzen Kraft, die er noch hatte, hingearbeitet.<br />

Er wollte ihn unbedingt in Berlin verbringen<br />

und mit seinen Freiverbandskollegen feiern.<br />

Raimund Harndt war ein Mann mit Ecken und<br />

Kanten, er war streitbar und manche haben sich an ihm gerieben. Es<br />

war aber nur die äußere Schale, die es Vielen so schwer machte, mit<br />

ihm warm zu werden. In seinem inneren Kern war er in Wirklichkeit<br />

ein Philanthrop und ein Mensch mit dem man Pferde stehlen konnte.<br />

Er wurde 1969 nach seiner Studienzeit in Berlin und Hamburg und den<br />

Assistenten­Jahren in Bonn, Münster und Erlangen als Nachfolger seines<br />

Vaters auf den Lehrstuhl für Zahn,­ Mund­ und Kieferheilkunde an<br />

die Freie Universität Berlin berufen. Er war damals der jüngste Ordinarius<br />

in unserem Fach. Es war noch die Zeit, wo für eine Berufung keine<br />

Drittmittel und keine Impactfaktoren eine Rolle spielten, sondern alleine<br />

die wissenschaftliche Leistung. Diese korrelierte mit einem Votum,<br />

was die anderen Ordinarien im gleichen Fach im In­ und <strong>zum</strong> Teil im<br />

europäischen Ausland abgaben. Raimund Harndt gewann dieses Votierungsverfahren<br />

damals mit großem Abstand, er war also das Beste, was<br />

1969 Berlin bekommen konnte. Auch wenn sein Vater zu dieser Zeit<br />

noch als letzter Rektor der FU Berlin im Amt war, die Berufung seines<br />

Sohnes erfolgte völlig zu Recht. Wie hoch die wissenschaftlichen Fähigkeiten<br />

Raimund Harndts einzuschätzen sind, zeigt sich auch daran,<br />

dass seine zahnmedizinische Promotion in Bonn als die<br />

beste Promotion dieses Jahres an der Universität Bonn<br />

ausgezeichnet wurde und ihm später der erste Nachkriegs–Millerpreis<br />

verliehen wurde.<br />

Von 1982–1986 war er Dekan des damaligen Fachbereiches<br />

07 an der FU Berlin.<br />

Neben seinem wissenschaftlichen Werk muss vor allem<br />

sein standespoltisches Wirken erwähnt werden. So war<br />

er 1990 als aktiver Universitätsprofessor Kammerpräsident<br />

der Landeszahnärztekammer Berlin, etwas, was<br />

<strong>bis</strong> heute ein einmaliger Vorgang ist. In dieser Zeit hat<br />

er u. a. quasi Tag und Nacht daran gearbeitet, den Kollegen<br />

aus den neuen Ländern den Übergang in unser System zu erleichtern.<br />

Für ihn – den beamteten Professor – galt die Freiberuflichkeit des<br />

Arztberufs als die einzige denkbare und zu diskutierende Form der Ausübung<br />

der Heilkunde für die breite Bevölkerung. Mit Verbitterung zog<br />

er sich Mitte der neunziger Jahre aus der Standespolitik zurück, als man<br />

den unkollegialen Versuch machte, für einen Schaden, den er nicht verursachte,<br />

ihn mit seinem Privatvermögen in die Haftung zu nehmen.<br />

Zeitlebens hat Raimund Harndt darum gekämpft, aus dem Schatten<br />

seines Vaters heraus zu treten. Tragischerweise konnte er nicht verstehen,<br />

dass er im Grunde genommen nie in diesem Schatten gestanden<br />

hat. Jeder der Raimund Harndt näher gekannt hat, war dieses bewusst,<br />

niemand konnte ihm das leider vermitteln.<br />

Wir verlieren mit Raimund Harndt einen hervorragenden Wissenschaftler,<br />

einen großartigen, ja liebenswerten Menschen, einen einfühlsamen<br />

Kollegen und einen mutigen Kämpfer für den freien Beruf des<br />

Zahnarztes.<br />

Florian C. Sachs<br />

Wir betrauern<br />

das bleben unserer Kollegen<br />

Dr. Hans­Joachim Heine<br />

geboren am 11.07.1915<br />

verstorben am 01.01.2010<br />

Prof. Dr. Dr. Raimund Harndt<br />

geboren am 06.01.1930<br />

verstorben am 03.01.2010<br />

Zahnärztekammer Berlin<br />

Der Vorstand<br />

Nachruf auf o. Prof. Dr. med. Dr. med. dent.<br />

Raimund Harndt

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