Notfalldienst (einschließlich bis zum 27.06.2010)

F ORTBILDUNG
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Zahnaufhellung/Bleaching
Der Klassiker unter den Verlangensleistungen
Mund, Augen und Zähne bestimmen maßgeblich den Ausdruck
und die sympathische Ausstrahlung des Gesichtes.
Mit unserer Behandlung stellen wir in unseren Zahnarztpraxen
zahnmedizinische Funktionen und Formen wieder
her. Das allein genügt jedoch vielen Patienten heute nicht
mehr, sondern sie wollen, dass wir auch ästhetische und
optische Komponenten bei unseren restaurativen Maßnahmen
berücksichtigen. Wissenschaftliche Untersuchungen
belegen, dass Menschen mit gepflegten, hellen und schönen
Zähnen psychologisch im Vorteil sind. Es ist weithin unbestritten,
dass Seele und Zähne in enger Symbiose zu einander
stehen. Schöne Zähne führen zu einer gesteigerten Ausstrahlung
und infolge eines unbeschwerten und freien Lachens
zu mehr Lebensfreude. Auch der Wunsch nach "weißen"
Zähnen ist uralt und es gab immer wieder Versuche, Zähne
aufzuhellen. Dabei werden bis in die Gegenwart oft Mittel
eingesetzt, die ohne Wirkung blieben, die Zähne schädigten
oder wenig praktikabel waren. Heute ist man in der Lage,
Zähne wirkungsvoll, praktikabel und substanzschonend
aufzuhellen. Voraussetzung für sachgerechtes Aufhellen ist
eine sachgemäße Diagnostik - und die gibt es nur beim
Zahnarzt. Sind alle Zähne gesund und geeignet? Sind das
Zahnfleisch und der Zahnhalteapparat in Ordnung? Nur
unter diesen Voraussetzungen macht das Aufhellen von
Zähnen Sinn und nutzt dem Patienten. Um das geeignete
Bleaching-System für das eigene Praxiskonzept zu implementieren,
bedarf es einer guten Markt-Recherche. Dabei
ist es wichtig, sich eine umfangreiche Übersicht über die
ganze Breite der gängigen Bleichverfahren zu verschaffen.
Welches Bleaching-Verfahren ist für welchen Patienten das
geeignete? Wir unterscheiden heute vier verschiedene
Methoden:
1. Das Aufhellen mit individuell gefertigten Zahnschienen
("Home Bleaching")
Hierbei wird für den Patienten eine Tiefziehschiene hergestellt,
die im Bereich der zu bleichenden Zähne Reservoirs
für das Bleichmittel besitzt. Zur Aufhellung wird die Schiene
meist mit peroxidhaltigem Aufhellungsgel befüllt. Je nach
Konzentration trägt der Patient diese Schienen zwischen
einer und acht Stunden. Dieses Bleichverfahren kommt oft
bei nicht allzu starken Verfärbungen oder beim "Nachbleichen"
zum Einsatz.
2. Das Aufhellen durch direktes Auftragen in der Praxis
("In-Office-Bleaching")
Bei der "in office" Bleachingbehandlung bekommt der
Patient wie beim "Home Bleaching" eine Tiefziehschiene
gefüllt. Mit dieser Schiene, die mit Bleaching-Gel gefüllt
wird" setzt sich der Patient anschließend für ca. 2 Std. ins
Wartezimmer oder in einen speziell dafür vorgesehenen
Bereich in der Praxis.
vorher nachher
MBZ Heft 2 2010
3. Chairside- oder Powerbleaching in der Praxis
Hierbei kommen höher konzentrierte Bleich-Präparate zum
Einsatz. Zur Vorbereitung werden das Zahnfleisch und
freiliegende Dentinbereiche (Zahnhälse) mit einem lichthärtenden
"Gingiva Protector" geschützt. Das Aufhellungsmittel
wird vom Behandler direkt auf die aufzuhellenden
Zähne gebracht. Je nach System wird die Wirkung durch
eine UV-Lampe intensiviert. Die Einwirkzeit variiert zwischen
15-30 Minuten und wird bei Bedarf wiederholt. In
der Regel kann man mit dieser Methode sehr starke Aufhellungseffekte
erreichen und den nachhaltigsten Behandlungserfolg
generieren.
4. Das Aufhellen durch Einlagen im Zahn
("Walking-Bleach-Technik")
Für einzelne wurzelbehandelte Zähne ist dies das geeignete
Behandlungsverfahren. Der Zahn wird mit einem geeigneten
Bleichmittel befüllt und anschließend wieder provisorisch
verschlossen. Das Bleichmittel kann für einen oder mehrere
Tage im Zahn belassen werden. Durch eine direkt in den
Zahn applizierte Bleicheinlage kann der Zahn auf "Original"
Farbe aufgehellt werden.
Diese Maßnahmen stellen ausgezeichnete Möglichkeiten dar,
im Rahmen und neben der Prophylaxe weitere Leistungen
an kompetente Mitarbeiterinnen zu delegieren. Aber auch
die Kommunikation - wie sage ich es meinen Patienten -
spielt dabei eine entscheidende Rolle. Wichtig dabei sind
durchdachte und kompetente Beratungs-Konzepte, die den
Patienten von den professionellen Behandlungsleistungen
der Praxis überzeugen und eine Differenzierung von
"Bleaching-to-go"-Studios erlauben.
Dr. Helmut Kesler
geb. 07.05.1961, Berlin
1980 allg. Hochschulreife
1980 - 1983 Zahntechniker
Ausbildung
1984 - 1990 Studium der Zahnheilkunde
an der Freien
Universität Berlin
1990 - 1992 Ausbildungsassistent
Seit 1992 Niedergelassen in eigener Praxis
Seit 1986 Organisation von Reise- und
Fortbildungsveranstaltungen
Seit 1995 Gründer und Leiter eines
Qualitätszirkels
Seit 1999 Freie Dozententätigkeit
Seit 2003 KZV - Gutachter
Seit 2007 Vorstandsmitglied der ZÄK Berlin
Bleaching in der Zahnmedizin
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