Notfalldienst (einschließlich bis zum 27.06.2010)

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s ta n d E s p o l i t i K 20 Kleine Nachlese zum Berliner Zahnärztetag „Zahnärztliche Grundversorgung im Praxisalltag“ lautete das Thema unseres diesjährigen Zahnärztetages. „Gerade in Zeiten, in denen wir Gefahr laufen, dass unser zahnärztlicher Berufsstand sich durch immer mehr Spezialisierungen und Spezialisten auseinander dividiert, halte ich eine Rückbesinnung auf die täglich Inflationsgefahr Nicht nur Wirtschaftsunternehmen, auch die Zahnärzteschaft hat neben realem und nominalem Wachstumsverlust unter Inflation zu leiden, vorrangig jedoch unter der Inflation in unserem Berufsbild (Inflation von lat.: „das Sich-Aufblasen; das Aufschwellen“). Um diese inflatorische Entwicklung richtig verstehen zu können, bedarf es eines Blickes in die Historie. Erst durch das Zahnheilkundegesetz von 1952 kam es zu einem einheitlichen akademischen Studium und einem einheitlichen Berufsbild. Das erste Gesetz über die Weiterbildung von Ärzten, Zahnärzten, Tierärzten und Apothekern (WBG) wurde am 20. Juli 1978 durch den damaligen Regierenden Bürgermeister Stobbe verkündet. Die darauf folgende Weiterbildungsordnung (WBO) der ZÄK Berlin wurde von der DV in ihrer Sitzung am 11.09.1979 beschlossen. Nun gab es den „ZA für Kieferorthopädie“, den „ZA für Oralchirurgie“ und den „ ZA für Öffentliches Gesundheitswesen“. Das hätte an Fachzahnärzten ausgereicht, doch in den letzten Jahren begann die oben beschriebene Inflation und nimmt weiter zu! Obwohl wir als „Facharztgruppe für orale Heilkunde“ eine prädestinierte Stellung unter allen Medizinern einnehmen – immerhin genießen wir das Privileg, einen fast eigenständigen Studiengang vorweisen zu können – wird diese Selbstständigkeit durch Partikularinteressen einiger Weniger immer mehr gefährdet. Zwar halten DGZMK und der Verband der Hochschullehrer „ZMK“ nach wie vor an einem einheitlichen Zahnmedizinstudium fest, andererseits werden weitergehende Qualifizierungen vom Hochschulrahmengesetz und dem Wissenschaftsrat gefordert. Diese können nach Auffassung der beiden Verbände in die Weiterbildung zum Fachzahnarzt integriert werden, wobei großzügig übersehen wird, dass es nur die oben beschriebenen drei Fachzahnarztgruppen gibt. Postgraduierte Master und andere Titel können aber heute mit vergleichsweise wenig Zeitaufwand und fachlicher Qualifikation in Deutschland und im benachbarten Ausland erworben werden, stellt der Bundesverband der Allgemeinzahn MBZ Heft 02 2010 notwendige Grundversorgung der uns anvertrauten Patienten für dringend geboten.“ So eröffnete unser Kammerpräsident Kollege Schmiedel sein Grußwort zum 24. Berliner Zahnärztetag. Dass eine solche Rückbesinnung erforderlich ist, soll die nachfolgende Einschätzung zum Ausdruck bringen! ärzte in Deutschland (BVAZ) dazu fest und zwar für nahezu jeden beliebigen Teilbereich der Zahnmedizin. „Spectator Dentistry“ titelt dazu: „Die MasterWelle, bald Masterstudiengänge in zehn Fächern?“ Eine Rückbesinnung tut not! Nicht nur bei Implantatversorgungen, die angeboten werden, als gäbe es den konventionellen Zahnersatz nicht mehr. Auch in der ästhetischen Zahnheilkunde stellt sich die Frage, was man eigentlich normaler Weise für eine Zahnheilkunde betreibt – etwa eine unästhetische? Ob es der von der Politik diktierte Wunsch nach postgraduierten Studiengängen ist oder eine Ausweitung der Spezialisierung innerhalb der Kollegenschaft, immer führt es zu demselben Ergebnis: Durch die Betonung einzelner egoistischer Stärken wird unsere gemeinsame Stärke aufs Spiel gesetzt. Gerade um diese Gemeinsamkeit beneiden uns aber heute noch alle Akteure im Gesundheitswesen! Bei den Ärzten gibt es ein Hauen und Stechen um die Budgetverteilung innerhalb der rivalisierenden Facharztgruppen. Die Zahnärzteschaft bildet dagegen nach wie vor eine vergleichsweise geschlossene Front – doch wir sind auf dem besten Wege, sie uns auf dem Marsch in die Fachgesellschaften und zum postgraduierten Master selbst zu zerstören. Die Krankenkassen stehen in Lauerstellung und „Gewehr bei Fuß“. Unter dem Slogan „Zahnersatz zum Nulltarif“ werden
Notfalldienst (einschließlich bis zum 27.06.2010) II. Quartal 2010 M I T T E I L U N G S B L A T T B E R L I N E R Z A H N Ä R Z T E 02.04.2010 - 27.06.2010 Notfalldienst II. Quartal 2010 Notfalldienst II. Quartal 2010
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