Fresh Start! - Landessportverband für das Saarland
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ISSN 0946-509X G 13344 F 19.Jg. April 2012<br />
Informationen rund<br />
um den Saarsport<br />
Hermann-Neuberger-Preis 2011<br />
Turner<br />
überzeugen mit<br />
Nachwuchskonzept<br />
Landessportbünde zu Gast an der Sportschule Zu Gast in der Gemeinde Schiffweiler Neuer Erlebnispädagogik-Garten
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Liebe Athletinnen und Athleten,<br />
liebe Sportinteressierte!<br />
Das Sportjahr 2012 wird ein sehr ereignisreiches. Das gilt<br />
selbstverständlich auch <strong>für</strong> die Deutsche Triathlon Union<br />
(DTU). Bereits in diesem Monat steht im israelischen Eilat<br />
die Europameisterschaft als ein erster Höhepunkt auf dem<br />
Programm. Vom 20. bis 22. April werden die ersten internationalen<br />
Triathlon-Medaillen dieses Jahres vergeben.<br />
Um sich <strong>für</strong> diese Meisterschaft zu qualifizieren, fand in<br />
Saarbrücken am 17. März ein letzter Qualifikationswettkampf<br />
statt, bei dem sich die Ausdauerdreikämpfer ein<br />
EM-Ticket sichern konnten. Das Team der DTU wird dabei<br />
von Weltmeister Daniel Unger angeführt, der jahrelang<br />
hier seine erfolgreichen Zelte aufgeschlagen hatte.<br />
Ebenfalls im April beginnt die Serie um die Weltmeisterschaftskrone<br />
der Internationalen Triathlon Union. In Sydney<br />
werden am 14. und 15. April die besten Triathleten der Welt zum ersten Mal die<br />
Schwimmbrillen, Räder und Laufschuhe kreuzen. Ein Großteil des deutschen Kaders hat<br />
sich darauf in gemeinsamen Trainingslagern vorbereitet: Diese fanden wetterbedingt teilweise<br />
in südlichen Sonnengefilden und teilweise in Saarbrücken statt.<br />
Unbestrittener Höhepunkt des Triathlonjahrs 2012 werden aber die Olympischen Spiele in<br />
London sein. Darauf arbeitet letztlich jeder Sportler hin, der <strong>das</strong> Glück hat, in einer olympischen<br />
Sportart zu konkurrieren. Bislang haben sich <strong>für</strong> die Spiele in London drei Athleten<br />
der DTU qualifizieren können, die alle in Saarbrücken trainieren: Anja Dittmer, Jan<br />
Frodeno und Steffen Justus. Anja Dittmer hat dabei sogar <strong>das</strong> Kunststück vollbracht, sich<br />
zum vierten Mal <strong>für</strong> die Olympischen Spiele zu qualifizieren. Das ist bislang noch keiner<br />
Frau vor ihr gelungen, so <strong>das</strong>s die gebürtige Brandenburgerin Sportgeschichte schreiben<br />
konnte.<br />
Der erste deutsche Triathlet, dem ein Olympiasieg gelang, ist natürlich Jan Frodeno, der<br />
sich nach Verletzungssorgen aktuell im Gegensatz zu seinen Kaderkolleginnen und –kollegen,<br />
nicht in Australien, sondern im heimischen <strong>Saarland</strong> auf seinen Auftritt rund um<br />
den Hyde Park und den Buckingham Palace vorbereitet. Wer die drei in London verstärken<br />
wird, wird sich am 26. und 27. Mai herausstellen, wenn die DTU-Athletinnen und -<br />
Athleten beim WM-Rennen in Madrid die weiteren Qualifikationsplätze unter sich ausmachen<br />
werden.<br />
Freuen können sich die deutschen Triathlonfreunde aber nicht allein auf die Spiele im<br />
August, sondern auch auf hochkarätige Triathlon-Events, die 2012 in Deutschland stattfinden<br />
werden. Dank tatkräftiger Mitwirkung des DTU-Präsidenten Dr. Martin Engelhardt<br />
werden in diesem Jahr zwei Europameisterschaften in heimischen Gefilden organisiert.<br />
Sowohl die Mitteldistanz über 1,9 km Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und einen<br />
Halbmarathon (21,1 Kilometer) als auch die Ironman-Distanz über die doppelten Streckenlängen<br />
ermitteln den Besten des Kontinents in diesem Jahr in Deutschland.<br />
Das ist definitiv eine tolle Sache <strong>für</strong> unseren Sport! Denn somit besteht <strong>für</strong> viele Aktive<br />
die Möglichkeit, an einer EM teilzunehmen ohne große Anreisewege und -kosten und<br />
zudem werden einige der besten Triathleten der Welt ihre Visitenkarte in Deutschland<br />
abgeben. Den 10. Juni in Kraichgau und den 8. Juli in Roth sollten sich also alle Sportinteressierten<br />
unbedingt in ihren Kalender schreiben.<br />
Seit der Aufnahme unserer Sportart ins olympische Programm im Jahr 2000 haben die Triathleten<br />
an der Hermann-Neuberger-Sportschule eine Heimat gefunden und können sich<br />
dank der hervorragenden Bedingungen und den erzielten Erfolgen wie <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong> mit<br />
dem Prädikat „klein aber fein“ schmücken!<br />
Insofern freue ich mich als Geschäftsführer der Deutschen Triathlon Union, der diese<br />
Voraussetzungen hier in Saarbrücken auch als aktiver Sportler in Anspruch nehmen durfte,<br />
auf ein spannendes und aus unserer Sicht hoffentlich erfolgreiches Jahr 2012.<br />
Herzliche Grüße,<br />
Ihr Matthias Zöll<br />
(Geschäftsführer Deutsche Triathlon Union)<br />
EDITORIAL / INHALT3<br />
LSVS<br />
Hermann-Neuberger-Preis 2011 ......................... 4<br />
Talentförderung im Saarländischen Turnerbund .... 8<br />
Konferenz der Landessportbünde zu Gast<br />
in Saarbrücken................................................ 10<br />
Klaus Böger im SaarSport-Interview ................... 12<br />
Sport im Ganztag ............................................ 14<br />
Das URSAPHARM-Festival 2012.......................... 15<br />
Dribbling beim Morgenkaffee ............................ 17<br />
LSVS-Seminar zum Thema Burnout..................... 23<br />
Senioren Fitness-Tage im <strong>Saarland</strong>..................... 26<br />
SPORT-MIX<br />
Erlebnispädagogik: Team-Training<br />
in luftiger Höhe .............................................. 16<br />
LSVS-Partner: SWI ........................................... 18<br />
LSVS-Partner: DHfPG........................................ 19<br />
Im Porträt: Hannelore Marx .............................. 28<br />
Im Porträt: Wolfgang Peter ............................... 50<br />
Im Porträt: Paul Rupp ...................................... 51<br />
OSP<br />
Schröder Fleischwaren – Partner des OSP ............ 22<br />
SERIE<br />
Fußball-Nostalgie............................................ 20<br />
Sport in der Gemeinde Großrosseln.................... 46<br />
AUS DEN SPORTARTEN<br />
Behinderten- und Rehabilitationssport<br />
Neues Trainingszentrum <strong>für</strong> Bogenschützen ...... 24<br />
Triathlon<br />
Erfolgreiche EM-Qualifikation ......................... 29<br />
Radsport<br />
25. Trofeo-Karlsberg 2012 ............................. 30<br />
SRB: Die Radler sind gut aufgestellt ................ 32<br />
Tanzen<br />
Traumstart <strong>für</strong> autres-choses.......................... 33<br />
Basketball<br />
Die Royals am Scheideweg ............................. 34<br />
Badminton<br />
Der BCB im DM-Finale ................................... 35<br />
Tischtennis<br />
DM: Saar-Nachwuchs ohne Chance .................. 36<br />
Umbruch beim TTSV Fraulautern ..................... 37<br />
1. FCS TT: Ein einziger Ball fehlte.................... 38<br />
Kegeln<br />
Abonnementmeister KF Oberthal..................... 48<br />
Tennis<br />
Bank1Saar-Cup 2012 .................................... 40<br />
Benni Becker „Auferstehung“ in Memphis......... 41<br />
Rudern<br />
Anne Beenken: Titelverteidigung im Visier.........42<br />
Handball<br />
Daniel Fontaine wechselt in die 1. Liga ............ 44<br />
Ju-Jutsu<br />
Vorfreude auf ein Großereignis........................46<br />
Turnen<br />
Treffpunkt Landesturnfest ..............................52<br />
Pferdesport<br />
Dressur steht im Vordergrund......................... 54<br />
Der Vereinsberater ....................................... 55<br />
Kanusport<br />
Eskimotieren richtig gemacht..........................56<br />
2/2012
4 HERMANN-NEUBERGER-PREIS<br />
Hermann Neuberger –<br />
Saarländer mit vielen Facetten<br />
Horst R. Schmidt, heute Schatzmeister des Deutschen Fußballbundes und langjähriger DFB-Generalsekretär, war seit<br />
den Olympischen Spielen 1972 in München Weggefährte von Hermann Neuberger und ist schon oft bei der Preisverleihung<br />
an der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken zu Gast gewesen. In diesem Jahr trug sich Schmidt<br />
nun in die Liste der namhaften Festredner der Hermann-Neuberger-Preisverleihung ein – und fesselte die zahlreichen<br />
geladenen Gäste und Preisträger mit einer kurzweiligen Rede, in der er ein sehr persönliches und hintergründiges<br />
Bild von Hermann Neuberger zeichnete.<br />
Text: Sebastian Brückner<br />
2/2012
Sportministerin Monika Bachmann im Gespräch mit Erwin Himmelseher und LSVS-Ehrenpäsident<br />
Albert Wagner.<br />
LSVS-Präsident Gerd Meyer konnte wieder<br />
viel Prominenz aus Politik, Wirtschaft und<br />
Sport begrüßen.<br />
In seiner Begrüßung hatte LSVS-Präsident<br />
Gerd Meyer vor den 240 geladenen Gästen<br />
ein erfolgreiches Jahr 2011 des Saarsports<br />
in Erinnerung gerufen – und gleichzeitig<br />
den Fokus schon Richtung der olympischen<br />
und paralympischen Spiele 2012 in<br />
London gelenkt. „Wir sind sehr gut aufgestellt,<br />
die Weichen <strong>für</strong> erfolgreiche Spiele<br />
in London sind in vielen Sportarten<br />
bereits gestellt. Wie unsere Athleten am<br />
Ende aber abschneiden werden, <strong>das</strong> gilt es<br />
abzuwarten“, erklärte Meyer, der unter<br />
den Gästen insbesondere die beiden Olympiakandidatinnen<br />
Nina Wengert und Anja<br />
Noske begrüßte. Die meisten der anderen<br />
Olympiakandidaten konnten den verdienten<br />
Hermann-Neuberger-Preisträgern<br />
2011 nicht ihre Reverenz erweisen – viele<br />
sind aktuell noch mitten im Qualifikationsstress<br />
oder unterwegs in Trainingslager<br />
sowie zu den ersten Wettkampfstarts.<br />
Dennoch war es irgendwie ein Abend, der<br />
ganz im Zeichen der Olympischen Spiele<br />
stand. Zwar gewann – der Fußball-Funktionär<br />
Hermann Neuberger wäre sicher<br />
stolz gewesen – mit dem SC Reisbach auch<br />
ein Fußballverein einen der Preise, doch<br />
mit der Olympischen Kernsportart Turnen,<br />
den Saarbrücker Schwerpunktsportarten<br />
des Olympiastützpunktes Rudern und Triathlon<br />
sowie Tennis, Handball und der<br />
bald neu im olympischen Programm enthaltenen<br />
Sportart Golf drückten Sportarten,<br />
die ganz im Zeichen der fünf Ringe<br />
stehen, dem Abend als Preisträger ihren<br />
Stempel auf.<br />
Sportministerin Monika Bachmann hob<br />
die Bedeutung des Breiten- und Leistungssports<br />
<strong>für</strong> die Gesellschaft insbesondere<br />
im <strong>Saarland</strong> hervor: „Sport ist in<br />
unserem Land, wo 40 Prozent der Menschen<br />
in Sportvereinen organisiert sind,<br />
integraler und fest verwurzelter Bestand-<br />
HERMANN-NEUBERGER-PREIS 20115<br />
Die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums<br />
am Schloss bekamen <strong>für</strong> ihre musikalische<br />
Umrahmung der Feierstunde viel<br />
Applaus.<br />
teil der Gesellschaft. Ohne Breite kann es<br />
keine Spitze geben. Und ohne die Vorbilder<br />
wie etwa unsere Spitzenathleten des<br />
Olympiastützpunktes haben wir weniger<br />
Breite an der Basis.“ Passend zu den Worten<br />
Bachmanns erinnerte Horst Schmidt<br />
an die Bewunderung, die Hermann Neuberger<br />
als Leiter des Organisationskomi-<br />
Festredner Horst R. Schmidt fesselte die Zuhörer mit spannenden Geschichten aus dem<br />
Leben von Hermann Neuberger.<br />
2/2012<br />
Fotos: spektrum (7), Hartung (1)
6<br />
Der Saarländische Turnerbund wurde mit dem Hermann-Neuberger-Preis 2011, dotiert mit 7.500 Euro, ausgezeichnet. Darüber freuten sich<br />
STB-Präsident Dr. Kurt Bohr (links) und sein Vize Franz-Josef Kiefer (hinten rechts). Dem STB und seinen Nachwuchssportlern Luca Ehrmanntraut,<br />
Helene Schäfer, Emily Schmehr, Lena Lambert gratulierten Erwin Himmelseher (rechts), Ehrengast Horst R. Schmidt (Zweiter von<br />
links), LSVS-Präsident Gerd Meyer und Ministerin Monika Bachmann.<br />
tees der WM 1986 in Mexiko von der Bevölkerung<br />
entgegengebracht wurde: „Er wurde<br />
dort als Held gefeiert und so hat sich<br />
dann beim Turnier auch diese ganz besondere<br />
Stimmung im Land entwickelt, die<br />
etwa auch zur Erfindung der ‚La Ola-Welle’<br />
führte.“ Diese Zuneigung gegenüber dem<br />
Funktionär aus dem <strong>Saarland</strong> war nicht<br />
- Anzeige -<br />
2/2012<br />
<strong>Fresh</strong><br />
am <strong>Start</strong>!<br />
selbstverständlich, wie Schmidt erinnerte.<br />
„Organisieren, verhandeln, gestalten,<br />
Strategien entwickeln – <strong>das</strong> war <strong>das</strong> Leben<br />
des Hermann Neuberger. Dabei war er oft<br />
sehr direkt und sein Freund Erwin Himmelseher<br />
war einer der wenigen, auf dessen<br />
Rat er gehört hat“, erinnerte Horst R.<br />
Schmidt, wobei der 93-jährige Erwin Himmelseher<br />
im Publikum aufmerksam lauschte.<br />
„So lange ich irgend kann werde ich<br />
immer zur Preisverleihung nach Saarbrücken<br />
kommen – <strong>das</strong> ist mein Wort“,<br />
erklärte der Freund Neubergers.<br />
In gemütlicher Atmosphäre im Sportler-<br />
Treff der Hermann-Neuberger-Sportschule<br />
zeigte sich auch Dr. Volker Himmelseher<br />
von der Festveranstaltung beeindruckt:<br />
„Es ist erstaunlich, wie viele<br />
Facetten Hermann Neuberger hatte.<br />
Horst R. Schmidt hat es heute geschafft,<br />
den vielen Bildern, die von Neuberger<br />
hier durch die Festredner wie etwa Franz<br />
Beckenbauer oder Wolfgang Niersbach<br />
bereits gezeichnet wurden, ein neues<br />
hinzuzufügen: Von dem ernsthaften Neuberger,<br />
der jahrzehntelang den Fußball-<br />
Weltmeisterschaften durch sein Organisationstalent<br />
seinen Stempel aufdrückte –<br />
und dabei eben auch im Ausland viel Respekt<br />
und Anerkennung erntete. Das hat<br />
mich persönlich sehr berührt.“ Ähnlich<br />
wie Volker Himmelseher sah Dieter<br />
Schmitz von Hauptsponsor ARAG-Versicherungen<br />
die Preisverleihung 2011:<br />
„Nachdem wir zuletzt bei der Preisverleihung<br />
spannende Anekdoten über die<br />
Beziehung Neubergers zur Presse gehört<br />
haben, hat es Horst Schmidt als Festredner<br />
heute verstanden, ein interessantes<br />
Bild von Hermann Neuberger dem Chef<br />
der Organisationskomitees der Fußball-<br />
Weltmeisterschaften 1974 bis 1990, zu<br />
zeichnen.“ Die Erinnerungen an den großen<br />
Sportfunktionär und -visionär Neuberger<br />
werden so weitergetragen und am<br />
Leben gehalten. �
Die HSV Völklingen wurde mit der Hermann-Neuberger-Plakette 2011, dotiert<br />
mit 4.500 Euro, ausgezeichnet. Dr. Erwin Himmelseher (rechts), Eugen Roth,<br />
Landtagsabgeordenter und Präsident des Handball-Verbandes Saar, sowie<br />
der Landtagsabgeordente Günter Becker (links) gratulierten dem Vorsitzenden<br />
der HSG Uwe Kunkel und den beiden Nachwuchsspielern Yves Kunkel und<br />
Peter Walz.<br />
Der SC Reisbach wurde mit der Hermann-Neuberger-Medaille verbunden mit<br />
1.500 Euro augezeichnet. Dem SC-Jugendleiter Jörg Heinrich und E-Jugendspieler<br />
Leon Heinrich gratulierten der LSVS-Ehrenpäsident Albert Wagner<br />
(rechts), der Landtagsabgeordnete Stefan Pauluhn (Zweiter von links) und<br />
SFV-Präsident Franz Josef Schumann (links).<br />
Jubel beim Tri-Sport Saar-Hochwald über eine Hermann-Neuberger-Medaille<br />
verbunden mit 1.500 Euro. Es gratulierten Karin Augustin, Präsidentin des<br />
Landessportbund Rheinland-Pfalz (rechts), Udo Genetsch (Zweiter von links)<br />
und STU-Präsident Bernd Zimmer (rechts). Es freuten sich die 1. Vorsitzende<br />
Silvia Schamper und Jugendtrainer Dustin Morbe.<br />
Auch der Ruderverein Saarbrücken durfte sich über eine Hermann-Neuberger-Plakette,<br />
dotiert mit 4.500 Euro, freuen. Es gratulierten dem<br />
1. Vorsitzenden Karsten Bach und Nachwuchstalent Anne Beenken der<br />
Vorstandsvorsitzende der ARAG Dieter Schmitz (rechts) und die beiden<br />
Top-Ruderinnen Anja Noske und Nina Wengert.<br />
Der Saarländische Tennisbund erhielt eine Hermann-Neuberger-Medaille,<br />
verbunden mit 1.500 Euro. Es gratulierten LSVS-Hauptgeschäftsführer<br />
Paul Hans, Staatssekretär Georg Jungmann und Universitätsdirektor Prof.<br />
Dr. Volker Linneweber. Es freuten sich Christopher und Katharina Hobgarski<br />
sowie Daniela Ferring, Jugendwartin des STB, und Landestrainer Jürgen<br />
Lässig.<br />
Auch der Golfverband <strong>Saarland</strong> wurde mit der Hermann-Neuberger-<br />
Medaille verbunden mit 1.500 Euro geehrt. Es gratulierten Neuberger-<br />
Enkel Michael Morsch (rechts), LSVS-Vizepräsident Werner Zimmer und<br />
Dr. Christoph Stöhr, Präsident des Golfverbandes Saar. Den Preis nahmen<br />
Rebekka Evenschor, Daniel Becker und Sergio Prior entgegen.<br />
2/2012<br />
7<br />
Fotos: spektrum
Fotos: LSVS/spektrum<br />
8 HERMANN-NEUBERGER-PREIS 2011<br />
Die Talentförderung beim STB<br />
Eine erfreuliche<br />
Erfolgsst<br />
„Mit Auszeichnungen wie dem Hermann-Neuberger-Preis werden die jungen<br />
Sportlerinnen und Sportler vor der Öffentlichkeit honoriert. Allein sie stehen im<br />
Mittelpunkt. Wir stellen dabei unsere Arbeit gerne in den Hintergrund.“ Franz-<br />
Josef Kiefer, der STB-Vizepräsident <strong>für</strong> die Olympischen Sportarten, bezeichnet<br />
sich und seine Mitstreiter als „Diener unserer jungen Sportler“. Dies, und <strong>das</strong><br />
betont Kiefer ausdrücklich, „sowohl im Bereich der Basisarbeit in den Vereinen<br />
als auch im Leistungsbereich.“<br />
Text: Klaus Kalsch<br />
Ganz so, wie es <strong>das</strong> Leistungssportkonzept<br />
„Talentförderung – von der Breite in die<br />
Spitze“ des Saarländischen Turnerbundes<br />
(STB) vorsieht. Mit diesem Konzept – von<br />
Kiefer und den Mitarbeitern der Geschäftsstelle<br />
inhaltlich sehr informativ und<br />
optisch ansprechend aufbereitet – hat der<br />
STB bei der Bewerbung um den Hermann–<br />
2/2012<br />
Neuberger-Preis bei der Jury offensichtlich<br />
Punkte gemacht. Kiefer nach der Verleihung:<br />
„Wir freuen uns alle sehr über diese<br />
hohe Auszeichnung nicht nur wegen der<br />
7500 Euro, mit denen der Preis ausgestattet<br />
ist, sondern vor allem, weil sie <strong>für</strong> uns<br />
eine Bestätigung da<strong>für</strong> ist, <strong>das</strong>s wir auf<br />
dem richtigen Weg sind. Aber wir sind noch<br />
längst nicht am Ziel, es liegt noch ein langer<br />
Weg vor uns, auf dem vor allem Kontinuität<br />
erforderlich ist“. Dazu gehört selbstredend<br />
auch <strong>das</strong> entsprechende finanzielle<br />
Polster: Im Haushaltsjahr 2012 sind im<br />
Finanzkonzept des STB fast 240000 Euro<br />
vorgesehen.<br />
Auch <strong>das</strong> Preisgeld wird natürlich „bis auf<br />
den letzten Cent komplett in die Nachwuchsarbeit<br />
gesteckt“. Dort ist <strong>das</strong> Geld<br />
auch bestens angelegt. Denn was der STB<br />
in den letzten Jahren in Sachen Talentförderung<br />
auf die Beine gestellt hat, kann sich<br />
mehr als sehen lassen – an der Basis und<br />
im Spitzenbereich.<br />
Im Folgenden ein paar Schwerpunkte des<br />
STB-Konzepts. In <strong>das</strong> Talentförderung-<br />
Konzept eingebunden sind die olympischen<br />
Sportarten Gerätturnen männlich und<br />
weiblich, Rhythmische Sportgymnastik<br />
(RSG) und Trampolinturnen. Im Zentrum<br />
des Leistungssportkonzepts steht „der<br />
Organisationsaufbau zur systematischen<br />
Talentsichtung und -förderung auf vier<br />
Ebenen: STB-Turnschule, DTB-Turntalentschule,<br />
DTB-Turnzentrum und DTB-Bundesstützpunkt“.<br />
Der STB hat bisher in den<br />
Sportarten Gerätturnen männlich und RSG<br />
je ein vom Spitzenverband anerkanntes<br />
DTB-Turn-Zentrum als Unterbau sind bisher<br />
insgesamt sechs DTB-Turn-Talentschulen<br />
installiert, ganz unten an der Basis haben<br />
seit 2011 die ersten vier STB-Turnschulen<br />
ihre Arbeit aufgenommen. Der Weg der<br />
Talente ist in diesem System klar vorgezeichnet:<br />
Die erste Stufe der Sichtung<br />
erfolgt in der STB-Turn-Schule. Reicht <strong>das</strong><br />
Talent geht’s weiter an die nächste DTB-<br />
Turntalentschule, wo „eine professionelle<br />
Grundlagenausbildung und einheitliche
ory rern.<br />
Trainingsinhalte“ vermittelt werden. Damit<br />
einher gehen die Förderung durch den STB<br />
und die Weitergabe von Talenten an <strong>das</strong><br />
nächste DTB-Turn-Zentrum Zur Zeit trainieren<br />
178 Kinder. und Jugendliche in den<br />
vier Sportarten in den einzelnen Förderstufen.<br />
Insgesamt 26 Trainer leisten – <strong>das</strong><br />
betont Franz-Josef Kiefer ausdrücklich –<br />
„herausragende Arbeit“. Drei sind hauptamtlich<br />
tätig, alle anderen Trainer arbeiten<br />
auf Honorarbasis. Größter Wert wird beim<br />
STB selbstverständlich auch auf die fundierte<br />
Traineraus- und -fortbildung gelegt.<br />
Dass sich die ganze Arbeit der vergangenen<br />
Jahre immer mehr lohnt, ist leicht an der<br />
beeindruckenden Erfolgsbilanz abzulesen.<br />
Schon jetzt steht fest, <strong>das</strong>s die beiden Gymnastinnen<br />
Mira Bimperling und Cathrin<br />
Puhl bei den Spielen in London nach olympischem<br />
Edelmetall greifen, auch der TG<br />
Saar-Turner Eugen Spiridonov hat beste<br />
Aussichten, sich erneut <strong>für</strong> die deutsche<br />
Olympiariege zu qualifizieren. In Peking<br />
war die deutsche Mannschaft Vierter<br />
geworden. Insgesamt 12 Athletinnen und<br />
Athleten gehören den verschiedenen Bundeskadern<br />
an.<br />
Das kann sich sehen lassen, und über diese<br />
Erfolge freut sich natürlich auch der STB-<br />
Vizepräsident <strong>für</strong> die Olympischen Sportarten,<br />
Franz-Josef Kiefer. Weil ein Verband<br />
halt in der Öffentlichkeit besonders danach<br />
bewertet wird. Aber Kiefer stellt auch ein<br />
anderes Anliegen in den Mittelpunkt seiner<br />
Arbeit: „Bei allem Streben nach Erfolg dürfen<br />
wir nie die Vereine vergessen. Dort werden<br />
die Fundamente <strong>für</strong> die großen Erfolge<br />
gelegt, dort haben aber auch viele junge<br />
Menschen eine Heimat, die den Sprung<br />
nach oben nicht schaffen. Die müssen uns<br />
genauso am Herzen liegen wie unsere Aushängeschilder<br />
auf dem internationalen<br />
Parkett.“<br />
An die nähere Entwicklung denkt Kiefer<br />
auch schon – und hier vor allem an den<br />
demografischen Wandel. Dies führe dazu,<br />
<strong>das</strong>s die „Konkurrenz der<br />
Sportarten untereinander“<br />
immer größer werde.<br />
Deshalb werde auch<br />
die Zusammenarbeit mit<br />
den Schulen, „die in<br />
Zukunft immer mehr zum<br />
zentralen Mittelpunkt <strong>für</strong><br />
unsere Kinder werden“,<br />
immer wichtiger. Und<br />
somit auch die Zusammenarbeit<br />
der Vereinstrainer<br />
mit den Sportleh-<br />
HERMANN-NEUBERGER-PREIS 20119<br />
Apropos Schule und Ausbildung: Sie<br />
zugunsten der sportlichen Karriere zu vernachlässigen,<br />
wäre <strong>für</strong> Franz-Josef Kiefer<br />
fatal. In diesem Zusammenhang appelliert<br />
er einmal mehr eindringlich auch an die<br />
Eltern, hier schnell einen Riegel vorzuschieben,<br />
wenn <strong>das</strong> komplette Leben ihrer<br />
Kinder sich nur dem Sport unterordnet.<br />
Und weist darauf hin, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> System der<br />
Eliteschule des Sports, etwa im Saarbrücker<br />
Rotenbühl– Gymnasium, <strong>das</strong> er leitet, auch<br />
dazu da ist, „junge Menschen, die – aus<br />
welchem Grund auch immer – mit dem<br />
Sport aufhören müssen, aufzufangen, ohne<br />
<strong>das</strong>s ihre Ausbildung Schaden nimmt“.<br />
Denn, so Kiefer abschließend: „Es geht um<br />
viel mehr als nur Leistung. Beim Sport geht<br />
es auch um Integration, Gesellschaft,<br />
Wohlfühlen und ein faires Miteinander.“<br />
Auch diese Aspekte dürfte die Jury besonders<br />
in Erwägung gezogen haben, als sie<br />
dem Saarländischen Turnerbund den Hermann-Neuberger-Preis<br />
2012 zusprach. �<br />
2/2012<br />
Fotos: LSVS/spektrum
10 KONFERENZ DER LANDESSPORTBÜNDE<br />
Konferenz der Landessportbünde zu Gast in Saarbrücken<br />
Dr. Thomas Bach: „Der Sport muss<br />
an den Erlösen der<br />
Sportwetten partizipieren!“<br />
Wenn in Gremien gerade nicht wichtige aktuelle Dinge zur Entscheidung auf der Tagesordnung stehen, befassen sie sich<br />
gerne mit dem, was in der nahen Zukunft an Entscheidungen auf sie zukommt. Das war bei der Konferenz der Landessportbünde<br />
Mitte März in Saarbrücken genauso. „Wir stimmen uns regelmäßig ab, tauschen unsere Positionen aus“,<br />
beschreibt Klaus Böger, der Vorsitzende der Konferenz der Landessportbünde, die Arbeit der Delegierten. Die Hüter des<br />
organisierten Sports wollen eben nicht von Entwicklungen überrascht werden.<br />
Text: Sascha Sprenger<br />
2/2012<br />
Im offiziellen Programm ging es vor allem<br />
um den aktuellen Stand beim Thema „neuer<br />
Glücksspielstaatsvertrag“. Der neue Entwurf<br />
sieht die Beendigung des Vertriebsverbotes<br />
von Lotto über <strong>das</strong> Internet vor<br />
und erlaubt unter anderem Spielbanken-<br />
Werbung. Da der Europäische Gerichtshof<br />
2010 entschieden hat, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Sportwettenmonopol<br />
<strong>für</strong> staatliche Anbieter gegen<br />
europäisches Recht verstößt, sollen sich<br />
nun private Anbieter um insgesamt 20<br />
Konzessionen bemühen dürfen. Die Konferenz<br />
hofft, so fasst es LSVS-Präsident Gerd<br />
Meyer zusammen, <strong>das</strong>s der neue Vertrag<br />
zügig verabschiedet wird. Außerdem hat<br />
die Konferenz einstimmig einem Papier<br />
zugestimmt, <strong>das</strong> einen Direktabzug von
den Einnahmen im Bereich Sportwetten<br />
fordert, der dem gemeinnützigen Sport<br />
zugute kommen soll. „Wir brauchen eine<br />
bundeseinheitliche Lösung“, erklärte<br />
DOSB-Prasident Dr. Thomas Bach. „Wir<br />
müssen den Anteil des Sports an den Erlösen<br />
sichern. Ohne den Sport gibt es keine<br />
Sportwetten, also muss der Sport auch<br />
dementsprechend partizipieren.“ Wie <strong>das</strong><br />
aussehen soll, erläutert Gerd Meyer: „Die<br />
Länder ziehen fünf Prozent sofort ab. Wir<br />
sind da<strong>für</strong>, <strong>das</strong>s davon ein Drittel an den<br />
gemeinnützigen Sport geht und zwar die<br />
Hälfte an die Landessportverbände und die<br />
Hälfte an die Fußballverbände.“<br />
Außerdem werde eine Partnerschaft mit<br />
dem Anbieter „Oddset Deutschland“ angestrebt.<br />
Daraus erhoffen sich die Landessportverbände<br />
zusätzliche Einnahmen.<br />
„Wenn wir uns zu einem Partner bekennen,<br />
ergibt <strong>das</strong> bessere Möglichkeiten der Werbung<br />
und des Sponsorings in diesem<br />
Bereich“, begründet Meyer die Entscheidung<br />
der Konferenz. Wichtig sei vor allem,<br />
betonte Bach, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Monopol des Staates<br />
im Bereich Glücksspiel größtenteils<br />
bestehen bleibe.<br />
Im weiteren Verlauf der Konferenz wurde<br />
der Vertrag mit der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft<br />
(VBG) um ein Jahr verlängert.<br />
Dieser Vertrag ermöglicht den Unfallschutz<br />
von Ehrenamtlern und Übungsleitern<br />
in Vereinen zu günstigen Konditionen.<br />
Allerdings war zu hören, <strong>das</strong>s es in<br />
naher Zukunft Verhandlungen mit der VBG<br />
geben wird, um höhere Kosten <strong>für</strong> die Vereine<br />
zu vermeiden.<br />
Aber natürlich wurde nicht nur gearbeitet.<br />
Der LSVS nutzte als Gastgeber die Chance,<br />
sich und den Olympiastützpunkt im Olym-<br />
piajahr zu präsentieren. Was nach Meinung<br />
von Gerd Meyer auch hervorragend gelang:<br />
„Die Stimmung war über die zwei Tage hervorragend,<br />
ich habe nur begeisterte Kommentare<br />
bekommen.“ Bei einem abendlichen<br />
Rundgang konnten sich die Delegierten<br />
ein Bild von der Sportschule und deren<br />
Einrichtungen machen, im Anschluss nutzten<br />
sie ausführlich die Möglichkeit, sich<br />
mit einigen Athleten persönlich auszutauschen.<br />
Marc Zwiebler (Badminton), Weitspringer<br />
Christian Reif, Freiwasserschwimmer<br />
Andreas Waschburger sowie die Ruderer<br />
Jochen Kühner und Matthias Schömann-Finck<br />
standen den Gästen bis in den<br />
späten Abend Rede und Antwort.<br />
Auch die Olympischen Spiele in London<br />
waren natürlich ein großes Thema. Mit<br />
KONFERENZ DER LANDESSPORTBÜNDE11<br />
LSVS-Hauptgeschäftsführer Paul Hans führte die Gäste über <strong>das</strong> Gelände der Hermann-Neuberger-Sportschule.<br />
Prognosen hielten sich die Delegierten<br />
allerdings verständlicherweise zurück.<br />
„Der Wettbewerb war noch nie so hart. Wir<br />
sind am Ende zufrieden, wenn die Athleten<br />
zufrieden sind. Und die sind zufrieden,<br />
wenn sie an diesem Tag <strong>das</strong> leisten können,<br />
was in ihnen steckt. Wenn <strong>das</strong><br />
gelingt, ist mir um <strong>das</strong> Gesamtergebnis<br />
nicht bange“, formulierte es Thomas Bach.<br />
Wie es nach London weitergeht, darüber<br />
halten sich die Verantwortlichen verständlicherweise<br />
auch noch bedeckt. Doch klar<br />
ist: „Nach London wird unabhängig vom<br />
Ergebnis <strong>das</strong> Leistungssportkonzept kritisch<br />
auf den Prüfstand gestellt“, wie Bach<br />
es formuliert. „Noch nie floss international<br />
so viel Geld in den Leistungssport. Wir in<br />
Deutschland müssen aufgrund beschränkter<br />
Ressourcen unsere Effizienz stärken<br />
und sehen, <strong>das</strong>s wir Reibungsverluste und<br />
Doppelarbeit vermeiden.“ Da lässt sich<br />
zwischen den Zeilen viel interpretieren.<br />
Aber Bach konnte schon beruhigen: „Es<br />
geht nicht darum, <strong>das</strong>s man sich jetzt<br />
irgendwo Sorgen macht. Saarbrücken kann<br />
in diese Diskussion gute Argumente einbringen.<br />
Wir werden gerade <strong>für</strong> London mit<br />
einer erklecklichen Anzahl von saarländischen<br />
Teilnehmern rechnen können und<br />
<strong>das</strong> ist bezogen auf die Bevölkerungszahl<br />
sehr beachtlich. Ich glaube auf der anderen<br />
Seite, <strong>das</strong>s die Olympiastützpunkte<br />
selbst auf eine Effizienzsteigerung fokussiert<br />
sind. Das liegt in ihrem eigenen Interesse.<br />
Es muss <strong>das</strong> Ziel sein, <strong>das</strong>s die<br />
Steuerungsmodelle des DOSB noch schneller,<br />
besser und effizienter greifen können.“<br />
�<br />
DOSB-Präsident Dr. Thomas Bach im Gespräch mit den saarländischen Olympioniken. Fotos: LSVS/BuB<br />
2/2012
Foto: LSVS/BuB<br />
12 KONFERENZ DER LANDESSPORTBÜNDE<br />
Konferenz der Landessportbünde zu Gast in Saarbrücken<br />
Klaus Böger: „Ganztag als Chance<br />
<strong>für</strong> den Sport“<br />
Am Rande der Konferenz der Landessportbünde unterhielt sich SaarSport-Mitarbeiter Sascha Sprenger mit dem amtierenden<br />
Vorsitzenden Klaus Böger aus Berlin.<br />
Herr Böger, die Konferenz der Landessportbünde<br />
versteht sich auch so ein<br />
wenig als Wächter des Breitensports. Was<br />
sind derzeit die beherrschenden Themen in<br />
den Diskussionen?<br />
Klaus Böger: Diese Tagung in Saarbrücken<br />
war keine, bei der die Landessportbünde<br />
oder der DOSB vor schwerwiegenden Entscheidungen<br />
standen. Also wurden neben<br />
einigen aktuellen Fragen vor allem Positionen<br />
abgestimmt. Themen sind neben<br />
Inklusion auch die Schlagworte „gender“<br />
und „diversity“, diese beschreiben die<br />
Gleichstellungsproblematik. Die Verschie-<br />
2/2012<br />
denartigkeit der Menschen muss sich auch<br />
in unseren Verbänden widerspiegeln. Man<br />
kann sagen: Es ist die Farbigkeit, die<br />
Unterschiedlichkeit, die uns stärkt. Das ist<br />
mittelfristig <strong>für</strong> alle gesellschaftlichen<br />
Gruppen – also auch <strong>für</strong> den Sport – wichtig.<br />
Nach und nach wird in Deutschland die<br />
Ganztagsschule eingeführt. Welche Bedeutung<br />
hat die <strong>für</strong> den Breitensport?<br />
Böger: Das wird uns in den kommenden<br />
Jahren wirklich beschäftigen. Da gibt es<br />
derzeit ganz unterschiedliche Entwicklungen<br />
in den Bundesländern. Hat ein Schüler,<br />
der ohnehin bis 16 Uhr in der Schule<br />
ist, überhaupt noch Zeit <strong>für</strong> einen Sportverein?<br />
Sind wir dann am Ende des Tages<br />
bei einem College-Sportsystem, wie es beispielsweise<br />
in England schon vorherrscht?<br />
Die Zukunft könnte so aussehen. Und die<br />
Gegenwart?<br />
Böger: Gegenwärtig relevant ist ein anderer<br />
Fakt. Ganztagsschule heißt ja nicht den<br />
ganzen Tag Schule haben. In dieser Zeit<br />
enthalten sind andere Aktivitäten in den<br />
Bereichen Kunst, Kultur – aber auch Sport.<br />
Das gehört zum Prozess von Bildung und<br />
Erziehung. Hier muss sich der Sport jenseits<br />
des Sportunterrichts als zusätzliches<br />
Element einbringen. Und <strong>das</strong> nicht nur<br />
wegen der physischen Komponente. Man<br />
kann eben über Teamsport Teamgefühl und<br />
Solidarität lernen. Man lernt, sich an<br />
Regeln zu halten, und andere Sozialkompetenzen.<br />
Das lernt sich so leichter, als<br />
wenn einer kommt und einen Vortrag hält.<br />
Wir müssen begreifen, welche Chance wir<br />
da haben.<br />
Wer soll diese zusätzlichen Elemente<br />
bezahlen?<br />
Böger: Wer Ganztagsschule anbietet, der<br />
muss auch Ganztagsschule finanzieren.<br />
Man muss aber sehen, <strong>das</strong>s solche Angebote<br />
so viel kosten wie Lehrer. Es gibt in<br />
Europa keine Ganztagsschule, die durchgehend<br />
mit Lehrern besetzt ist. Dazu kommen<br />
Erzieher, Übungsleiter und so weiter.<br />
Aber es geht nicht, <strong>das</strong>s der Staat beispielsweise<br />
die ersten sechs Stunden zahlt<br />
und <strong>für</strong> den Rest müssen freie Träger aufkommen.<br />
Das muss der Staat schon komplett<br />
übernehmen. Vereine können nicht<br />
Teil des bürokratischen Schulsystems werden,<br />
aber sie können wie freie Träger<br />
Angebote machen.<br />
Das bedeutet aber auch eine hochwertige<br />
Ausbildung von Übungsleitern...<br />
Böger: Genau, <strong>das</strong> muss von qualifizierten<br />
Übungsleitern getragen werden. Wir müssen<br />
<strong>für</strong> diese Ausbildung, diese Professionalisierung,<br />
sorgen, ohne auf die Vereinsstrukturen<br />
– sprich Ehrenamt – zu verzichten.<br />
Wie wollen Sie es schaffen, die Schulen<br />
von der Notwendigkeit zusätzlicher Sportangebote<br />
zu überzeugen?<br />
Böger: Es muss uns gelingen, in die Köpfe<br />
der Entscheider zu gelangen. Das sind in<br />
der Regel die Schulleiter und die Schulkonferenzen.<br />
Wenn die sagen: Drei Schul-<br />
Sportstunden reichen, <strong>das</strong> hat mit<br />
Schweiß zu tun, <strong>das</strong> wollen wir nicht, uns<br />
sind Kultur-AGs lieber, dann müssen wir<br />
weiter Überzeugungsarbeit leisten. Das<br />
heißt nicht, <strong>das</strong>s es keine Theater-AG oder<br />
so etwas geben soll. Es geht darum, <strong>das</strong>s<br />
der Sport in diesem System seinen Platz<br />
hat.<br />
Bringt <strong>das</strong> den Sportvereinen überhaupt<br />
etwas?<br />
Böger: Ja, die können davon profitieren.<br />
Ein Beispiel: Sie haben einen Volleyballer,<br />
der AGs leitet. Auch wenn der nicht mehr<br />
aktiv spielt, nimmt der vielleicht seine Kinder<br />
mit. Oder er geht selbst zu Spielen.<br />
Diese Affinität zum Sport ist oft sehr ausgeprägt,<br />
bleibt lange bestehen und hilft<br />
letztlich auch dem Verein.
Und wie profitieren Schüler von solchen<br />
Angeboten?<br />
Böger: Ich weiß noch heute, was mir mein<br />
Trainer vor 50 Jahren beim Fußball gesagt<br />
hat. Das ist ungeheuer prägend <strong>für</strong> die<br />
Entwicklung eines Jugendlichen. Manche<br />
Eltern verzweifeln, weil ihre Hinweise beispielsweise<br />
zu guter Ernährung oder frühem<br />
Aufstehen ins Leere gehen. Sagt aber<br />
ein Übungsleiter in der E-Jugend so etwas<br />
wie: Morgen seid ihr gut ausgeschlafen<br />
und habt gut gefrühstückt, dann ist <strong>das</strong><br />
Gesetz. Für die Entwicklung von Persönlichkeiten<br />
ist <strong>das</strong> sehr wichtig.<br />
Halten Sie es <strong>für</strong> möglich, <strong>das</strong>s sich die<br />
Ganztagsschule in Deutschland nicht<br />
durchsetzen wird?<br />
Böger: Wir sind da in einem Prozess, von<br />
dem ich glaube, <strong>das</strong>s er jenseits aller<br />
ideologischen Streitereien unumkehrbar<br />
ist. Es wird auf ein Ganztagsschulsystem –<br />
vielleicht unterschiedlich ausgeprägt – in<br />
allen Bundesländern hinauslaufen. Und<br />
dann ist es absolut bedeutend, <strong>das</strong>s der<br />
Sport im Sinne eines zusätzlichen Angebotes<br />
sich in diesen Prozess systematisch<br />
einbringt und <strong>das</strong>s die Verbindung zur<br />
Vereinslandschaft hergestellt wird.<br />
Ist schon klar, was in den kommenden Sit-<br />
zungen der Konferenz ansteht?<br />
Böger: Ja, ein Thema wird die Frage sein,<br />
wie man mit Fitnesscentern kooperieren<br />
kann. Konkurrieren tun wir mit ihnen<br />
sowieso schon. Gibt es da Möglichkeiten<br />
der Zusammenarbeit?<br />
Es gibt eine Tendenz, Sport nicht mehr im<br />
Verein, sondern individuell zu betreiben…<br />
Böger: Das stimmt. Viele Leute wollen<br />
sich heutzutage aus vielerlei Gründen<br />
informell bewegen, <strong>das</strong> bedeutet, ohne in<br />
einem Verein organisiert zu sein. Das verbietet<br />
natürlich niemand. Ich glaube<br />
jedoch, <strong>das</strong>s jeder individuelle Sportler<br />
von einem Verein profitieren kann. Zudem<br />
glaube ich, <strong>das</strong>s der unorganisierte Sport<br />
den organisierten sehr wohl braucht. Wir<br />
vertreten ja auch die Interessen der Unorganisierten.<br />
Wir sorgen ja nicht nur <strong>für</strong><br />
Hallen und Sportplätze, sondern auf kommunaler<br />
Ebene beispielsweise auch da<strong>für</strong>,<br />
<strong>das</strong>s Waldwege präpariert werden, die<br />
dann auch von denen genutzt werden, die<br />
nicht in einem Verein sind.<br />
Wie kann man dieser Tendenz entgegenwirken?<br />
Böger: Ich finde schon, <strong>das</strong>s Sport im Verein<br />
noch schöner ist, aber man kann die<br />
Leute ja nicht zwingen. Es kommt darauf<br />
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STÄNDIGE KONFERENZ DER LANDESSPORTBÜNDE13<br />
an, was der Verein tut. Man kann auch als<br />
Verein einen Lauftreff organisieren,<br />
Sportler beraten oder sich auf den Berlin-<br />
Marathon gemeinsam vorbereiten. Man<br />
muss einfach die Vorteile des Sports im<br />
Verein besser herausheben. Vereine, die<br />
da nicht flexibel sind, werden es schwer<br />
haben.<br />
Ein großes Problem der Vereine ist auch,<br />
<strong>das</strong>s sich kaum noch jemand ehrenamtlich<br />
einbringen will, zum Beispiel mit<br />
einem Vorstandsamt. Oft werden Zeitmangel<br />
oder unklare Haftungsfragen als<br />
Begründung genannt. Wie kann man <strong>das</strong><br />
lösen?<br />
Böger: Es ist wahr: Die Haftungsregeln <strong>für</strong><br />
ehrenamtliche Vorstände sind teilweise<br />
härter, als wenn sie Vorstandsvorsitzender<br />
eines Unternehmens sind. Da sind wir<br />
dran. Es gibt bereits positive Veränderungen,<br />
beispielsweise Versicherungen auf<br />
Vereinsebene, die so etwas abfedern können.<br />
Zum Thema Zeitmangel: Die Leute haben<br />
ohnehin weniger Freizeit und wollen sich<br />
dann nicht noch belasten. Es ist eine<br />
schwierige Aufgabe, <strong>das</strong> Ehrenamt so<br />
attraktiv zu gestalten, <strong>das</strong>s sich <strong>das</strong> wieder<br />
ändert. Eindeutige Lösungen gibt es<br />
da einfach noch nicht. �<br />
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2/2012
Foto: LSVS<br />
14 SPORT IM GANZTAG<br />
Sport im Ganztag<br />
Vereine engagieren sich in<br />
Ganztagsschulen<br />
Viele Sportvereine kennen folgende Problemstellung: Angesichts sinkender Kinderzahlen<br />
in Deutschland werden die Trainingsgruppen oder Mannschaften der<br />
Jüngsten immer kleiner oder müssen sogar ganz gestrichen werden. Nicht nur die<br />
Tatsache, <strong>das</strong>s es im Zuge des Demografischen Wandels immer weniger Nachwuchs<br />
gibt, sondern auch die „Greifbarkeit“ der wenigen Kinder stellt dabei ein<br />
Problem dar. Text: Sebastian Zenner<br />
Viele Schülerinnen und Schüler der ersten<br />
bis zur achten Klasse nehmen <strong>das</strong> Angebot<br />
von Freiwilligen Ganztagsschulen wahr.<br />
Dort werden sie entweder in sogenannten<br />
„kurzen Gruppen“ bis 15 Uhr oder in „langen<br />
Gruppen“ bis 17 Uhr betreut. Gerade<br />
die Kinder und Jugendlichen der langen<br />
Gruppen kommen dadurch in einen zeitlichen<br />
Konflikt, wenn sie außerschulisch in<br />
einem Verein Sport treiben wollen. Die<br />
Sportplatz- oder Hallen-Kapazitäten der<br />
Vereine sind in der Regel recht begrenzt,<br />
was vor allem zeitliche und organisatorische<br />
Probleme mit sich bringt. Ein Pro-<br />
Information<br />
Nähere Informationen zum Thema<br />
„Sport im Ganztag“ finden Sie auf der<br />
Internetseite des LSVS: www.lsvs.de<br />
unter den Link: Leistungssport.<br />
2/2012<br />
gramm des saarländischen <strong>Landessportverband</strong>es<br />
(LSVS) in Zusammenarbeit mit<br />
dem saarländischen Bildungsministerium<br />
und der Service-Agentur „Ganztägig Lernen“<br />
soll diese Problemstellung <strong>für</strong> Vereine<br />
zu einer Chance umwandeln.<br />
Unter dem Schlagwort „Sport im Ganztag“<br />
hat sich der LSVS zusammen mit dem Bildungsministerium<br />
und Serviceagentur<br />
„Ganztägig Lernen <strong>Saarland</strong>“ auf ein Zeitfenster<br />
(zwischen 15 und 17 Uhr) verständigt,<br />
in dem sich Vereine in den Ganztagsschulen<br />
engagieren können. Dies gilt<br />
sowohl <strong>für</strong> Grund- als auch <strong>für</strong> weiterführende<br />
Schulen. „Die Schulen haben in dieser<br />
Zeit vorrangigen Zugriff auf die kommunalen<br />
Hallen“, erklärt die Leistungssportreferentin<br />
des LSVS, Karin Becker:<br />
„Wenn die Schule eine Halle in dieser Zeit<br />
belegen möchte, hat der Vereinssport <strong>das</strong><br />
Nachsehen. Das ändert sich mit diesem<br />
Konzept, bei dem die Vereine die Möglichkeit<br />
haben, eigene Kapazitäten wahrzunehmen.“<br />
Der Verein kann einen Übungsleiter<br />
abstellen, der die Kinder in dem<br />
genannten Zeitraum trainiert. Was genau<br />
trainiert wird, sollte vorher mit der Schule<br />
abgesprochen werden: „ Es muss ein Angebot<br />
sein, <strong>das</strong> <strong>für</strong> die Kinder attraktiv ist.<br />
Einzelne Sportarten wie Fußball- oder Volleyballeinheiten<br />
sind machbar, sofern sie<br />
die in den Sportarten-Kanon der Schulen<br />
passen. Aber häufig reicht auch einfach<br />
nur ein Bewegungstraining – vor allem in<br />
Grundschulen“, erklärt Becker. Außerdem<br />
arbeitet der LSVS an einem sogenannten<br />
Schüler-Mentoren-Programm. Das soll<br />
ältere Schüler da<strong>für</strong> gewinnen, zusammen<br />
mit einem Hauptverantwortlichen ein<br />
sportliches Programm <strong>für</strong> die jüngeren<br />
Schüler gestalten zu können. Bisher werde<br />
<strong>das</strong> Angebot saarlandweit schon in „weit<br />
über 100 Gruppen“ wahrgenommen,<br />
berichtet Karin Becker. „Das Problem, <strong>das</strong>s<br />
sich zu viele Vereine um dieses Zeitfenster<br />
streiten, haben wir im Moment noch<br />
nicht“, weist Becker auf <strong>das</strong> frühe Stadium<br />
des durch die Serviceagentur finanzierten<br />
Projekts hin: „Bei den Vereinen muss erst<br />
einmal ein Umdenken stattfinden. Das ist<br />
kein Prozess, der von heute auf morgen<br />
funktioniert, sondern einige Jahre in<br />
Anspruch nehmen wird. Deshalb bieten wir<br />
Info-Veranstaltungen zu diesem Thema<br />
an.“ Diese Veranstaltungen <strong>für</strong> Schulen<br />
und Vereine leitet in der Regel Dirk Mathis.<br />
„In anderen Bundesländern gibt es solche<br />
Angebote schon länger, bei uns im <strong>Saarland</strong><br />
ist der Ganztags-Schulbetrieb recht<br />
zögerlich angelaufen“, weiß Mathis und<br />
ergänzt: „Unser Ziel ist es, die Vereine zu<br />
informieren und zu motivieren, damit sie<br />
die Möglichkeit nutzen, sich zu präsentieren<br />
und später Vorteile daraus ziehen zu<br />
können.“<br />
Ein nicht unwichtiger Anreiz da<strong>für</strong> ist auch<br />
die Tatsache, <strong>das</strong>s die Serviceagentur die<br />
Kosten <strong>für</strong> den qualifizierten Übungsleiter<br />
übernimmt, den die Vereine abstellen. �
Wie im vergangenen Jahr sollen auch im<br />
Olympiajahr 2012 Sportbegeisterte aller<br />
Altersklassen die Möglichkeit erhalten,<br />
sich an den verschiedensten Ständen über<br />
<strong>das</strong> vielfältige Angebot der saarländischen<br />
Sportvereine zu informieren. Mitmachangebote<br />
laden Groß und Klein darüber<br />
hinaus ein, sich selbst einmal in ihrer Lieblingssportart<br />
zu versuchen und bei dieser<br />
Gelegenheit vielleicht sogar bisher verborgene<br />
Talente zu entdecken. An Spiel und<br />
Spaß sollte es an diesem Tag daher ebenso<br />
wenig fehlen, wie an deftig-sportlicher<br />
Verpflegung mit Essen und Trinken und<br />
einem umfassenden Unterhaltungsprogramm.<br />
Jürgen Altmeyer von der Marketingabteilung<br />
des <strong>Landessportverband</strong>es<br />
und einer der Hauptorganisatoren ist<br />
bereits jetzt mit großem Engagement an<br />
der Festivalplanung: „Wir wollen in diesem<br />
Jahr <strong>das</strong> Angebot an Unterhaltungs- und<br />
Mitmachaktionen im Vergleich zur letzten<br />
Ausgabe nochmals aufstocken. Da dies<br />
natürlich auch gleichzeitig eine Vergrößerung<br />
des <strong>für</strong> <strong>das</strong> Festival vorgesehenen<br />
Areals bedeutet, soll in diesem Jahr neben<br />
dem Leichtathletikstadion auch noch die<br />
neue Multifunktionssporthalle genutzt<br />
werden.“ Auch der SR mit Moderator Thomas<br />
Braml und die Saarbrücker Zeitung<br />
werden an diesem Tag vor Ort vertreten<br />
sein und nicht nur die saarländischen<br />
Olympiateilnehmer interviewen, sondern<br />
auch die schönsten Momente unter all der<br />
Vielfalt der Sportangebote festhalten.<br />
Mit dem Termin genau zwischen dem Ende<br />
der Olympischen Sommerspiele 2012 in<br />
London (12. August) und dem Beginn der<br />
Paralympics an gleicher Stelle am 29.<br />
August wird <strong>das</strong> Festival in diesem Jahr<br />
sicher auch ganz im Zeichen dieser beider<br />
Großereignisse stehen – und der LSVS<br />
hofft natürlich an der Hermann-Neuberger-Sportschule,<br />
seine erfolgreichen<br />
Olympioniken präsentieren sowie die Paralympics-Teilnehmer<br />
verabschieden zu können.<br />
„In der jetzigen Phase der Vorbereitung<br />
ist natürlich die Mitarbeit der einzelne<br />
Vereine, Verbände und Sportarten<br />
gefragt“, betont Altmeyer. „Wir hoffen auf<br />
URSAPHARM-SPORTFESTIVAL 201215<br />
URSAPHARM–Sportfestival 2012 im<br />
Zeichen Olympias<br />
Nach der erfolgreichen Ausgabe des URSAPHARM–Sportfestivals in 2011 möchte <strong>das</strong> sportaffine saarländische Arzneimittelunternehmen<br />
auch im kommenden Spätsommer in Kooperation mit dem <strong>Landessportverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong> den saarländischen<br />
Breiten- und Spitzensport der Öffentlichkeit präsentieren. Am Sonntag, 19. August 2012, geht <strong>das</strong> Festival an<br />
der Hermann-Neuberger-Sportschule im Saarbrücker Stadtwald daher in die vierte Runde. Text: Joana Hahn<br />
Information<br />
Anmeldungen und weitere Rückfragen<br />
bezüglich einer Teilnahme am<br />
URSAPHARM–Sportfestival 2012 werden<br />
von der Marketingabteilung des<br />
LSVS, vertreten durch Jürgen Altmeyer,<br />
per Telefon oder E-Mail gerne entgegengenommen.<br />
(Tel.: 0681-3879-357<br />
oder marketing@lsvs.de).<br />
zahlreiche Zusagen und Beteiligung.“ Wer<br />
also Interesse hat, an diesem besonderen<br />
Tag im Zeichen des Sports mitzuwirken,<br />
sollte sich schnellstmöglich mit der Marketing-abteilung<br />
des LSVS in Verbindung setzen.<br />
Die Firma URSAPHARM mit Marketingchef<br />
Boris Röder und der <strong>Landessportverband</strong><br />
sehen dem Festival mit Freude entgegen<br />
und sind sich sicher, <strong>das</strong>s mit einer solch<br />
regen Teilnahme der Verbände wie im letzten<br />
Jahr auch <strong>das</strong> nun bevorstehende Festival<br />
zu einem Sporttag der ganz besonderen<br />
Art heranreifen wird. �<br />
2/2012<br />
Fotos: Ruppenthal
Fotos: Bonenberger & Klos<br />
16 ERLEBNISPÄDAGOGIK<br />
Team-Training<br />
in luftiger Höhe<br />
Gemeinsam haben die Gemeinde Marpingen und „wir im Verein mit dir“ am 23.<br />
März 2012 am Schullandheim BiberBurg in Marpingen-Berschweiler einen neuen<br />
Niedrigseil- sowie einen Hochseilgarten eröffnet. Die beiden neuen Stationen<br />
komplettieren <strong>das</strong> Angebots der Initiative „wir im Verein mit dir“, die von der<br />
Saarländischen Landesregierung und ihrem Landesbeauftragten <strong>für</strong> pädagogische<br />
Prävention 2001 ins Leben gerufen wurde.<br />
Text: Sebastian Brückner<br />
„wir im Verein mit dir“ ist Träger des Erlebnispädagogischen<br />
Zentrums Saar, an dem<br />
nun mit Niedrig- und Hochseilgarten elf<br />
Stationen angeboten werden können. „Wir<br />
haben eine Station <strong>für</strong> vier Hochseilgarten-Übungen<br />
gebaut, bei denen immer der<br />
Teamgedanke im Vordergrund steht. Will<br />
jemand in die Höhe und sich an den Aufgaben<br />
versuchen geht dies nur, wenn er<br />
vom Boden gesichert wird und Hilfestellung<br />
erhält“, erklärt Jörg Schöpp, Fachlicher<br />
Leiter des EPZ, <strong>das</strong> Besondere an der<br />
Anlage in Berschweiler. Der Erste, der dies<br />
hautnah ausprobierte, war am 23. März bei<br />
strahlendem Sonnenschein Landtagspräsi-<br />
Infos<br />
2/2012<br />
dent Hans Ley. Ley, seit dem <strong>Start</strong>schuss<br />
zur Präventionskampagne der Landesregierung<br />
vor elf Jahren 1. Vorsitzender von<br />
„wir im Verein mit dir“, begab sich beim<br />
Erklimmen und anschließenden Sprung<br />
aus acht Metern Höhe vom Pamper Pole<br />
nicht nur in die Hände der Übungsleiter<br />
des EPZ Saar. Auch Staatssekretärin Gaby<br />
Schäfer und der Marpinger Bürgermeister<br />
Werner Laub sicherten ihren Politiker-Kollegen.<br />
„Man fühlt sich wirklich unmittelbar<br />
als Teil des Teams, merkt, <strong>das</strong>s die Aufgabe<br />
anstrengend, aber mit der Hilfe der<br />
anderen problemlos zu bewältigen ist“,<br />
war Gaby Schäfer begeistert vom Gruppenerlebnis.<br />
„Soziales Lernen und die soziale<br />
Kompetenz von Kindern und Jugendlichen<br />
stärken, <strong>das</strong> ist Sinn und Zweck auch dieser<br />
beiden Stationen. Dieses Ansinnen<br />
passt hervorragend in <strong>das</strong> Konzept unseres<br />
Schullandheims“, so Bürgermeister Werner<br />
Laub. Und dazu stehen neben den neuen<br />
Seilgärten ortsunabhängige Angebote wie<br />
Kooperationsspiele und Wildnispädagogik<br />
oder aber die Kanu- und Segelbasis am<br />
Bostalsee, Kletteranlagen in Braunshausen<br />
und Oberthal, die Mountainbikestation<br />
in Tholey sowie der Segelflugplatz in Marpingen<br />
bereit. „Der pädagogische Wert der<br />
Übungen und Sportarten liegt immer<br />
darin, <strong>das</strong>s die Teilnehmer Erfolgserlebnisse<br />
<strong>für</strong> sich und als Gruppe haben, Neues<br />
über sich selbst und andere lernen und<br />
insbesondere Vertrauen und Unterstützung<br />
erfahren. Das wirkt sich auch nachhaltig<br />
auf den Alltag aus“, erklärt Bern-<br />
Informationen zu den Angeboten des<br />
EPZ Saar finden Sie im Internet unter<br />
www.wir-im-verein-mit-dir.de/<br />
12980.htm oder per Email epzsaar@lph.saarland.de<br />
Viel Prominenz aus Politik und Sport bei der Eröffnung des neuen Niedrigseil- und Hochseilgartens<br />
in Marpingen-Berschweiler.
hard Schmitt vom Landesinstitut <strong>für</strong> Präventives<br />
Handeln. Dass sich <strong>das</strong> EPZ Saar<br />
in den acht Jahren seit Eröffnung landesweit<br />
als echte Institution <strong>für</strong> Kinder- und<br />
Jugendgruppen etabliert hat belegen<br />
nicht nur die Nutzungszahlen, die Leo Meiser<br />
stolz präsentiert: „52.000 Teilnehmer<br />
an Programmen des EPZ haben wir seit der<br />
Gründung 2004, aktuell sind es jährlich<br />
rund 8000.“ Und Hans Ley ergänzt: „Ich<br />
habe natürlich immer Rückmeldung von<br />
Teilnehmern, die mir bestätigen, was <strong>für</strong><br />
hervorragende Arbeit von den Erlebnispädagogen<br />
vor Ort geleistet wird. Und<br />
schließlich war auch mein Sohn mit seiner<br />
Klasse schon beim EPZ zu Gast und ganz<br />
begeistert.“ Wichtig sind Leo Meiser insbesondere<br />
auch die Partner, die seinen Verein<br />
beim Bau der neuen Anlage unterstützt<br />
haben: „In nur fünf Monaten ist diese herrliche<br />
Anlage dank der hervorragenden<br />
Arbeit der beteiligten Baufirmen entstanden.<br />
Wichtige Förderer und Unterstützer<br />
waren Saartoto, der LSVS und die Stiftung<br />
Kunst, Kultur und Soziales der Sparda<br />
Bank Südwest“, so Meiser, der sich sicher<br />
ist, <strong>das</strong>s dank der neuen Anlagen zukünftig<br />
noch mehr Teilnehmer beim EPZ Saar<br />
buchen werden. �<br />
Immer wieder mittwochs kickt die Fußballtruppe<br />
des Vereins Saarländische<br />
Sportjournalisten (VSS) gut 90 Minuten<br />
in Halle 5 an der Hermann-Neuberger-<br />
Sportschule. Und <strong>das</strong> schon seit 1956!<br />
Und seit ein paar Jahren ist es – wie jetzt<br />
just zum Frühlingsanfang - gerne geübte<br />
Tradition, <strong>das</strong>s LSVS-Präsident Gerd Meyer<br />
und <strong>das</strong> Präsidium einmal per annum die<br />
einstigen Federfuchser und heutigen Multimedia-Journalisten<br />
des Saarländischen<br />
Rundfunks und Print-Kollegen der Saarbrücker<br />
Zeitung zum gemeinsamen Frühstück<br />
und Meinungsaustausch ins „Sportlertreff“<br />
einladen. Alt und jung, man kennt<br />
sich und man schätzt sich.<br />
Natürlich kennen die Sportjournalisten<br />
unter den Mittwochskickern die Sportschule<br />
und den Olympia-Stützpunkt Rheinland-<br />
Pfalz ganz gut, berichten die Medien doch<br />
sehr gut über den Saarsport. Doch gerade<br />
im Olympiajahr 2012 verweist Gastgeber<br />
und Hausherr Gerd Meyer bei seiner Begrüßung<br />
auf die perfekte Infrastruktur des<br />
beeindruckenden Sportstätten-Ensembles.<br />
Stolz erläutert der Präsident die aktuellen<br />
Erfolge des Saarsports, rechnet gar mit 15<br />
bis 20 Athleten, die bei den Olympischen<br />
Spielen vielleicht sogar Medaillenchancen<br />
haben könnten.<br />
Dass sich die Sportjournalisten aktiv im<br />
saarländischen Sport einbringen, steht <strong>für</strong><br />
den VSS-Vorsitzenden Thomas Wollscheid,<br />
fest. Umso mehr schätzten die Kollegen<br />
diesen jährlichen Gedankenaustausch mit<br />
den LSVS-Offiziellen: „Danke <strong>für</strong> die Einla-<br />
SPORTJOURNALISTEN17<br />
LSVS lädt kickende Sportjournalisten zum Frühstück<br />
Dribbling beim<br />
Morgenkaffee<br />
dung!“ – auch an den „Nestor“ der Kickertruppe,<br />
Gerhard Reuter, der selbst noch<br />
mit 83 Jahren topfit auf dem Fußballparkett<br />
wirbelt.<br />
Bei dampfendem Kaffee, frischen Brötchen,<br />
Marmelade, Wurst und Müsli wurden<br />
in fröhlicher Runde unter den rund 30<br />
Presseleuten auch alte Anekdoten aufgewärmt<br />
und aktuelle Ereignisse diskutiert.<br />
Natürlich saßen auch Reporter-Legende<br />
Werner Zimmer, LSVS-Vize und VSS-Ehrenpräsident,<br />
ebenso wie die Präsidiumsmitglieder<br />
Dr. Kurt Bohr, Karl-Heinz Gross,<br />
Franz-Josef Schumann, Udo Genetsch<br />
sowie LSVS-Hauptgeschäftsführer Paul<br />
Hans mit am Frühstückstisch.<br />
Ins Leben gerufen hatten die Kickertruppe<br />
der Sportjournalisten vor mehr als einem<br />
halben Jahrhundert der spätere DFB-Präsident<br />
und Toto-Direktor Hermann Neuberger<br />
und Gerhard Reuter. Inzwischen gehören<br />
auch längst fitte Freizeit-Fußballer aus<br />
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft dazu.<br />
Eine bunte Gemeinschaft zwischen 30 und<br />
83 Jahren, die einen Professor, Unternehmensberater,<br />
Leute aus Handel und Industrie,<br />
ja, sogar Dribbler aus dem nahen<br />
Frankreich, zu den Ihren zählt. Zusammen<br />
gehalten und gemanagt von Hans Maas<br />
und Jürgen Bohr (beide SR). Ex-Nationalspieler<br />
Wolfgang Seel und SFV-Geschäftsführer<br />
Andreas Schwinn wollen, wie die<br />
anderen auch, <strong>das</strong> bisher verletzungsfreie<br />
Freizeit-Fußball-Vergnügen nicht missen.<br />
Auch wenn mal die Wade zwickt oder der<br />
Muskelkater nervt… �<br />
Text: Wolfgang Weber<br />
Landtagspräsident Lans Ley war der Erste,<br />
der den neuen Niedrig- und Hochseilgarten-<br />
Ruppenthal<br />
ausprobierte. Foto:<br />
2/2012
18 PARTNER DES LSVS<br />
Wenn <strong>das</strong> Wetter Kopfschmerzen<br />
macht<br />
Wetterfühligkeit ist zwar keine Krankheit,<br />
trotzdem können Temperaturschwankungen<br />
und schnelle Luftdruckwechsel<br />
zu körperlichen Beschwerden<br />
wie Schlafstörungen, Kreislaufproblemen,<br />
Konzentrationsschwäche, Gelenkschmerzen<br />
und Kopfschmerzen bis hin<br />
zu Migräne führen. Dr. Ursula Marschall,<br />
leitende Medizinerin bei der<br />
BARMER GEK, erklärt die Hintergründe<br />
und gibt Tipps, wie sich Betroffene wetterfest<br />
machen können.<br />
Rund die Hälfte aller Deutschen glaubt<br />
Umfragen zufolge, wetterfühlig zu sein<br />
und klagt über Schmerzen oder Krankheitssymptome.<br />
Etwa ein Drittel aller<br />
Wetterfühligen wird von den Witterungseinflüssen<br />
so stark beeinträchtigt,<br />
<strong>das</strong>s die tägliche Arbeit darunter<br />
leidet. Dass <strong>das</strong> Wetter starken Einfluss<br />
auf den Organismus hat, wurde lange<br />
belächelt. Inzwischen können einige<br />
Phänomene wissenschaftlich erklärt<br />
werden. Als Hauptauslöser gelten Luftdruckschwankungen.<br />
„Viele Menschen<br />
fühlen sich schlechter, wenn der Druck<br />
in der Atmosphäre fällt. Zieht ein Tief<br />
heran, ändern sich Puls und Blutdruck,<br />
<strong>das</strong> vegetative Nervensystem wird<br />
gereizt, der Hormonhaushalt kann<br />
plötzlich durcheinander geraten, und<br />
sogar <strong>das</strong> Immunsystem wird beeinflusst.<br />
Gesunde Menschen verkraften<br />
<strong>das</strong> problemlos, ältere und kranke reagieren<br />
wesentlich sensibler, Frauen<br />
stärker als Männer“, erklärt Marschall.<br />
Zu den weiteren Auslösern zählen alpine<br />
Fallwinde (Föhn) und sogenannte<br />
Sferics, kleine elektromagnetische<br />
Impulse, die insbesondere bei Gewittern<br />
entstehen.<br />
Die wichtigsten Tipps <strong>für</strong> Wetterfühlige:<br />
• Härten Sie sich ab (Wechselduschen,<br />
Kneippsche Bäder, Sauna).<br />
• Halten Sie sich oft im Freien auf.<br />
• Lüften Sie regelmäßig.<br />
• Achten Sie auf eine vielseitige, vitaminreiche<br />
Ernährung.<br />
• Trinken Sie ausreichend.<br />
• Machen Sie Ausdauersport.<br />
• Sorgen Sie <strong>für</strong> genügend Schlaf.<br />
• Sorgen Sie auch in stressigen Zeiten<br />
<strong>für</strong> Erholungspausen.<br />
• Verzichten Sie auf Alkohol und Nikotin.<br />
2/2012<br />
Das<br />
Sprachrohr<br />
der Sportstudenten<br />
An jeder Universität gibt es viele von ihnen. Die meisten Fachbereiche haben<br />
ihren eigenen. Jedem Studenten sollte er eigentlich ein Begriff sein. Viele waren<br />
sogar selbst schon Mitglied. Na, erraten? Richtig, es geht um den Fachschaftsrat.<br />
Auch <strong>das</strong> Sportwissenschaftliche Institut (SWI) der Universität des <strong>Saarland</strong>es<br />
besitzt solch ein Gremium.<br />
Text: Henning Jochum<br />
Bei diesem handelt es sich um eine universitäre<br />
Institution, welche die Interessen<br />
der Studenten vertritt. Der Fachschaftsrat<br />
Sport ist also<br />
<strong>das</strong> Sprachrohr<br />
aller<br />
eingeschriebenenSportstudenten.<br />
„Wir sorgen<br />
beispielsweise<br />
<strong>für</strong> Klärung<br />
bei<br />
schwammigen<br />
Beschreibungen im Modulhandbuch<br />
und sind die Verbindung zwischen Studenten<br />
und Dozenten“, gibt Clemens Feistenauer,<br />
2. Vorsitzender des Fachschaftsrats,<br />
Einblicke in <strong>das</strong> Aufgabengebiet.<br />
Es gibt sicherlich unangenehmere Aufgaben,<br />
als sich <strong>für</strong> Sportstudenten einzusetzen<br />
- denn der Zusammenhalt untereinander<br />
gilt gemeinhin als besonders ausgeprägt.<br />
Schließlich findet man beim Sporttreiben<br />
schneller zueinander als in einem<br />
Hörsaal. Ein Sportstudent zeigt gerne,<br />
<strong>das</strong>s er einer ist, wie <strong>das</strong> eigens konzipierte<br />
Outfit verdeutlicht. „Wir haben jetzt<br />
einen einheitlichen Pullover, der ganz gut<br />
ankommt und von uns verkauft wird“, verweist<br />
Feistenauer auf <strong>das</strong> gemeinschaftliche<br />
Erkennungsmerkmal.<br />
Um <strong>das</strong> Gemeinschaftsgefühl gleich zu festigen,<br />
veranstaltet die Fachschaft zu<br />
Beginn eines jeden Wintersemesters ein<br />
Ersti-Wochenende. Bei diesem können sich<br />
die neuen Hochschüler des Studiengangs<br />
bei diversen Spielen und einer anschließenden<br />
Tour durch die Saarbrücker<br />
Nachtszene besser kennen lernen. Auch<br />
die legendären Sportlerpartys im Seven<br />
und vor dem Juristencafe auf dem Campus<br />
tragen ihren Teil zu einer familiären Atmosphäre<br />
am SWI<br />
bei.<br />
Diese Sportlerpartys<br />
sind<br />
auch die<br />
Haupteinnahmequellen<br />
der<br />
Fachschaft,<br />
die <strong>das</strong> Geld<br />
zur Verbesserung<br />
des Studiums<br />
und zu gemeinnützigen Zwecken<br />
verwendet. „Wir wollen ja keine Gewinne<br />
erzielen. Deshalb achten wir darauf, <strong>das</strong>s<br />
wir am Ende null auf null raus sind“,<br />
erklärt Feistenauer. So zeigt sich die Fachschaft<br />
auch im sozialen Bereich engagiert.<br />
Beim alljährlichen Weihnachtsmarkt stellten<br />
sie im vergangenen Dezember kostenlos<br />
Glühwein und Kuchen zur Verfügung.<br />
Statt eines festen Preises wurde um eine<br />
freiwillige Spende gebeten, die einem an<br />
der Wirbelsäule erkrankten Mädchen zu<br />
Gute kam – stolze 600 Euro konnten durch<br />
den vorbildlichen Einsatz überreicht werden.<br />
Wer sich als Sportstudent <strong>für</strong> die Fachschaft<br />
einsetzen möchte, kann sich alle<br />
zwei Semester zur Wahl aufstellen lassen –<br />
so lange geht eine Amtszeit. „Man sollte<br />
Spaß beim ehrenamtlichen Arbeiten in<br />
einer Gruppe haben und auch bereit sein,<br />
etwas Zeit zu investieren“, erläutert Feistenauer<br />
<strong>das</strong> Anforderungsprofil. Kann man<br />
sich damit identifizieren, steht der Mitgliedschaft<br />
im Fachschaftsrat nichts mehr<br />
im Weg. �
PARTNER DES LSVS19<br />
Studienzentrum auf dem Gelände des <strong>Landessportverband</strong>es <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong><br />
Seit 2002 duales Studium <strong>für</strong> die Zukunftsbranche<br />
Prävention, Fitness und Gesundheit<br />
Ein Studiengang mit 120 immatrikulierten Studierenden war<br />
2002 die Bilanz des ersten Semesters an der BSA-Privaten<br />
Berufsakademie. Obwohl es sich bei der Hochschule um eine<br />
ganz neue Institution im Hochschulbereich handelte, hatten<br />
die Studierenden und Ausbildungsbetriebe vom ersten Moment<br />
an einen erfahrenen Partner an ihrer Seite: Die BSA-Privaten<br />
Berufsakademie baute auf der 25-jährigen Erfahrung der BSA-<br />
Akademie auf, die mit über 140.000 Teilnehmern seit 1983<br />
eines der renommiertesten Bildungsinstitute im Bereich Fitness<br />
und Prävention ist.<br />
Aus der BSA-Privaten Berufsakademie ging 2008 die Deutsche<br />
Hochschule <strong>für</strong> Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG)<br />
hervor, die 2008 ihre staatliche Anerkennung durch den Wissenschaftsrat<br />
erhielt. Seither hat sich viel getan. Aktuell bietet die<br />
Deutsche Hochschule vier duale Bachelor-Studiengänge in den<br />
Studienrichtungen Fitnessökonomie, Fitnesstraining, Gesundheitsmanagement<br />
und Ernährungsberatung an. Dabei<br />
verbinden die Bachelor-Studiengänge eine betriebliche<br />
Ausbildung in einem Unternehmen und ein<br />
Fernstudium mit kompakten Präsenzphasen<br />
an Studienzentren in Deutschland (bundesweit),<br />
Österreich oder der Schweiz verbindet.<br />
Zusätzlich sind zwei Master-Studiengänge<br />
in den Richtungen Prävention und<br />
Gesundheitsmanagement im Portfolio der<br />
staatlich anerkannten Hochschule.<br />
Zum Wintersemester 2011 begannen bereits<br />
mehr als 1.000 Studierende ein Studium an der<br />
DHfPG. Fast zehn Mal so viel wie im ersten Semester<br />
des „Diplom Fitnessökonom“ im Jahr 2002. 552<br />
Studienanfänger starteten 2011 in der stärksten Bachelor-Studienrichtung<br />
„Fitnessökonomie“, 248 in „Gesundheitsmanagement“,<br />
108 in „Fitnesstraining“ und 48 in „Ernährungsberatung“.<br />
Der zum WS 2010 neu eingeführte neue Master-Studiengang<br />
„Prävention und Gesundheitsmanagement“ übertraf mit<br />
81 neuen Anmeldungen ebenfalls alle Erwartungen. Bei der<br />
DHfPG findet der Unterricht in überschaubaren Seminargruppen<br />
statt. Gerade heute, wenn es durch doppelte Abiturjahrgänge und<br />
dem Wegfall der Wehrpflicht durch die vielbeschriebene „Studierendenschwemme“<br />
zu einer Knappheit an Studienplätzen<br />
sowohl an Universitäten als auch an Fachhochschulen kommt<br />
und überfüllte Hörsäle die Folge sind, bietet <strong>das</strong> DHfPG-Studiensystem<br />
eine optimale Lösung. Bei der DHfPG werden die Klassen<br />
nachfrageorientiert an den bundesweiten Studienzentren in<br />
Deutschland sowie in Österreich (Wien) und der Schweiz (Zürich)<br />
eingerichtet. Dies verbessert die Lernsituation vor Ort und fördert<br />
einen direkten Austausch zwischen den Studierenden untereinander<br />
sowie mit den Dozenten.<br />
Unser Betrieb als Ausbildungsunternehmen?<br />
Warum bereits über 2.400 Unternehmer, darunter auch zahlreiche<br />
Firmen und Institutionen aus dem <strong>Saarland</strong>, mit dem Bachelor-<br />
und Master-Studium an der DHfPG ihre eigenen Fach- und<br />
Führungskräfte qualifizieren? Darauf gibt es eine einfache Ant-<br />
wort: Die Ausbildungsbetriebe,<br />
darunter Fitnessanlagen, Präventionseinrichtungen,<br />
Apotheken,<br />
Arztpraxen, Kliniken und viele<br />
andere, schätzen die zahlreichen<br />
Vorteile, die <strong>das</strong> duale Bachelor-<br />
Studium gerade <strong>für</strong> Unternehmen<br />
bietet. Die Betriebe profitieren<br />
nicht nur von einer wertvollen<br />
Arbeitskraft mit der Vergütung eines Auszubildenden, sondern<br />
besonders von der unternehmensspezifischen Umsetzung der<br />
wissenschaftlichen Studieninhalte durch die Studierenden und<br />
deren Mitwirkung im täglichen operativen Geschäft. Aufgrund<br />
der kompakten Präsenzphasen als Ergänzung zum Fernstudium<br />
sind die Studierenden nur durchschnittlich 20 bis 24 Tage im Jahr<br />
direkt an der Hochschule und sind somit in der übrigen Zeit voll im<br />
Ausbildungsbetrieb einsetzbar. Unter den Ausbildungsbetrieben<br />
der Hochschule sind so unterschiedliche Einrichtungen<br />
wie z. B.: Fitness-/Gesundheits-Studios, Physiotherapie-<br />
und Arztpraxen, Vereine und Verbände,<br />
Sport- und Wellnesshotels sowie Unternehmen<br />
mit eigenem betrieblichen Gesundheitsmanagement<br />
(BGM).<br />
Fit <strong>für</strong> eine Karriere im Zukunftsmarkt<br />
Prävention, Fitness und<br />
Gesundheit<br />
Auch die Studierenden profitieren vom dualen<br />
Bachelor-Studiensystem. Sie erwerben<br />
bereits während des Studiums einschlägige<br />
Berufserfahrung und erhalten im Rahmen ihrer<br />
Tätigkeit im Ausbildungsbetrieb ein Gehalt auf Azubi-<br />
Niveau. Da die Präsenzphasentermine <strong>für</strong> <strong>das</strong> komplette Studium<br />
geplant sind, kann die Abwesenheit der Studierenden im Betrieb<br />
gut geplant werden. Somit können die angehenden Fach- und<br />
Führungskräfte früh Verantwortung <strong>für</strong> eigene Teilbereiche oder<br />
Projekte übernehmen.<br />
Optimale Studienbedingungen am Studienzentrum in<br />
Saarbrücken<br />
2004 erfolgte der Umzug der damaligen BSA-Privaten Berufsakademie<br />
in ein neues Bürogebäude auf dem Gelände des <strong>Landessportverband</strong>es<br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong>. 2011 wurde ein zweites Gebäude<br />
eingeweiht, mit dem die Deutsche Hochschule vom LSVS weitere<br />
Räumlichkeiten <strong>für</strong> Schulungszwecke zur Verfügung gestellt<br />
bekommt. Unter anderem nutzen die Studierenden der DHfPG im<br />
zweiten Gebäude der Hochschule heute vier neue Seminarräume,<br />
darunter auch ein eigener Raum <strong>für</strong> Praxiseinheiten bspw. <strong>für</strong><br />
Gruppentrainingsseminare.<br />
Informationen zum dualen Bachelor-Studium an der DHfPG<br />
erhalten Studieninteressierte und potentielle Ausbildungsunternehmen<br />
am 10. Mai 2012 um 15 Uhr am Studienzentrum der<br />
DHfPG auf dem Gelände des LSVS (Hermann-Neuberger-Sportschule<br />
3, Haus II). Anmeldungen sind unter www.dhfpg.de möglich.�<br />
2/2012
20 SPORT-NOSTALÖGIE<br />
Olympische Sommerspiele vor 60 Jahren in Helsinki –<br />
Das <strong>Saarland</strong> war Wegweiser <strong>für</strong> die Deutschen<br />
Der Zwerg marschierte<br />
vor dem Riesen über<br />
den Olympia-Parcours<br />
2/2012<br />
Was, <strong>das</strong> sind schon sechs Jahrzehnte her? Diese Frage stellt sich hierzulande in<br />
diesen Wochen und Monaten mancher Zeitgenosse. Die olympischen Sommerspiele<br />
1952 im fernen Finnland. Deutschlands Athleten ließen ihren Zwerg-Brüdern<br />
aus dem <strong>Saarland</strong> im fernen Helsinki den Vortritt. Eine noble sportliche Geste?<br />
Weil Deutschland in finnischer Sprache „Saksa“ heißt, war die Reihenfolge<br />
beim Aufmarsch ausschließlich vom Alphabet bestimmt. Text: Wilfried Burr<br />
Das kleine Land im deutschen Südwesten<br />
an der französischen Grenze hatte seine<br />
eigene Equipe zu den Olympischen Sommerspielen<br />
1952 nach Helsinki geschickt.<br />
37 Sportlerinnen und Sportler plus Betreuerstab<br />
umfasste <strong>das</strong> Team von der Saar,<br />
dem Toni Breder bei der Eröffnungsfeier<br />
am 19. Juli 1952 im Stadion der Hauptstadt<br />
Finnlands die Fahne vorantrug. Der<br />
spätere Hauptgeschäftsführer des <strong>Landessportverband</strong>es<br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong> (LSVS)<br />
war damals als Weitspringer im Einsatz.<br />
Seine Tochter Andrea Breder, später eine<br />
bundesweit profilierte Hochspringerin,<br />
wurde 1981 Junioren-Europameisterin.<br />
Im Wettkampf-Feld mit den sportlichen<br />
Großmächten waren die Saarländer schon<br />
von der Ausgangsposition nicht mehr als<br />
krasse Außenseiter. Ihr Mut, sich dennoch<br />
im weltweiten Blickwinkel Olympias diesem<br />
Kräftemessen zu stellen, verdient<br />
auch 60 Jahre später noch Bewunderung
und Anerkennung. 37<br />
Athletinnen und Athleten<br />
sind eine sehr kleine<br />
olympische Mannschaft,<br />
dennoch offerierte <strong>das</strong> Saarteam<br />
ein breites sportliches Spektrum.<br />
Sie machten mit im Rudern, Ringen,<br />
Boxen, Fechten, Schießen, Turnen,<br />
Schwimmen, in der Leichtathletik und hatten<br />
auch Kanuten im Einsatz. Dabei sein<br />
war eben alles…<br />
Der Reise nach Finnland, die, gemessen an<br />
heutigen Verhältnissen, äußerst umständ-<br />
lich in zwei Fluggruppen ab Paris mit<br />
Umsteigen in Kopenhagen oder in Stockholm<br />
mit einer Gesamtdauer von acht<br />
Stunden vollzogen wurde, waren hürdenreiche<br />
Qualifikationen vorgeschaltet<br />
gewesen. Nur wenige Saar-Athleten konnten<br />
sich davon befreien. So der Ruderer<br />
Günter Schütt, deutscher Meister im Einer,<br />
und der Leichtathlet Willi Burgard hatten<br />
mit ihren Werten freie Bahn nach Helsinki.<br />
Der Bexbacher Burgard war internationaler<br />
englischer Meister im Dreisprung geworden<br />
und durfte in Finnland springen.<br />
Chronisten haben auch die einheitliche<br />
Kleidung der saarländischen Olympia-<br />
Mannschaft beschrieben. „Braune Jacke<br />
mit dem <strong>Saarland</strong>-Wappen; beige Hose<br />
oder Rock und farblich<br />
darauf abgestimmtes Zubehör kennzeichneten<br />
sie als die<br />
olympische Delegation<br />
des <strong>Saarland</strong>es“,<br />
heißt es<br />
in einem nostalgischen<br />
Protokoll<br />
jener Zeit.<br />
Dort sind<br />
auch folgende<br />
Daten<br />
über die<br />
Altersstruktur<br />
der Equipe zu<br />
lesen: „Die<br />
,Kücken` der saarländischen<br />
Olympia-Mannschaft<br />
waren die Mettlacher Kanutin Therese Zenz<br />
und die Neunkircher Leichtathletin Inge<br />
Eckel, beide waren19 Jahre jung. Senior<br />
war der Schütze Ludwig Graf, 43 Jahre. Die<br />
Saarländer hatten, wie es zu erwarten<br />
gewesen war, nichts mit den Medaillenrängen,<br />
zu tun.“<br />
Dass einige Wettkämpfer aber unter die<br />
ersten Zehn ihrer Sportart kamen, wurde<br />
zurecht als „bemerkenswertes Ereignis“<br />
festgehalten. Diese Wert-Daten aus der<br />
einzigen saar-autonomen Olympia-Teilnahme<br />
seien noch einmal in die Erinnerung<br />
gerufen: Bei den Ruderern wurde der<br />
Vierer-ohne-Steuermann mit Werner Biehl,<br />
den Brüdern Joachim und Hans Krause-<br />
Wichmann sowie Hans Peters Sechster. Auf<br />
Platz sieben kam Günter Schütt im Einer.<br />
Weltergewichts-Ringer Erich Schmidt wurde<br />
Achter, Federgewichtler Norbert Kohler<br />
Neunter. Rang neun belegte auch Therese<br />
Zenz im Einer-Kajak. Die Mettlacherin wurde<br />
zwei Jahre später bekanntlich Weltmeisterin<br />
und startete bei den Sommerspielen<br />
1956 in Melbourne und 1960 in<br />
Rom (jeweils Silber) mit Erfolg <strong>für</strong><br />
Deutschland. �<br />
Therese Zenz<br />
SPORT-NOSTALGIE21<br />
Saarsport und<br />
Saarländische Identität<br />
Politisch und wirtschaftlich hing <strong>das</strong><br />
<strong>Saarland</strong> am Rockzipfel Frankreichs; der<br />
emotionale Herzschlag der Bevölkerung<br />
pochte in heftiger Stärke in Richtung<br />
Deutschland. Das war der Tatbestand<br />
im Jahr 1952, in dem der Saarsport<br />
bei zwei nationalen und internationalen<br />
Großereignissen diese<br />
Schleusen in der Nachkriegs-Landschaft<br />
passieren musste: Der 1. FC Saarbrücken<br />
im deutschen Fußball-Endspiel,<br />
die Repräsentanten anderer<br />
Wettkampfarten als eigene Mannschaft<br />
bei den Olympischen Sommerspielen in<br />
Helsinki! Hier wie da war kein Ausweichen<br />
vor den geschichtlichen Fakten<br />
möglich. Weitere Informationen zur<br />
Sportschichte des <strong>Saarland</strong>es finden<br />
Sie in dem Buch „Sportpolitik 1945-<br />
1957 an der Saar“ von Wolfgang Harres,<br />
der <strong>das</strong> Geschehen jener Jahre über<br />
gründliche Recherchen bis zur Detail-<br />
Information zusammengetragen hat.<br />
2/2012<br />
Fotos: Aus Wofgang Harres, Sportplolitik an der Saar: 1945 - 1957.
Foto: Schröder Fleischwaren<br />
22 PARTNER DES OSP<br />
Schröder Fleischwaren<br />
Die Olympischen Ringel<br />
„Wir leben in der Region und wir haben etwas von der Region. Deshalb übernehmen<br />
wir gerne Verantwortung <strong>für</strong> die hier lebenden Menschen und unterstützen<br />
den Sport hierzulande“, betont Willi Walter, neben Dieter Kühle Geschäftsführer<br />
der Schröder Fleischwarenfabrik GmbH & Co. KG mit Sitz in Saarbrücken. Als saarländisches<br />
Traditionsunternehmen aus dem Jahre 1865 fühlt sich <strong>das</strong> Unternehmen<br />
im <strong>Saarland</strong> und Rheinland-Pfalz wohl. Mit 30 Filialen ist man von Saarbrücken<br />
bis Trier und bis zur Rheinschiene in Germesheim, die jüngste Filiale seit<br />
März 2012, vertreten. Da passen Schröder und der Olympiastützpunkt Rheinland-<br />
Pfalz/<strong>Saarland</strong> schon rein geografisch gesehen gut zusammen. Die beiden Partner,<br />
<strong>das</strong> ist schon eine fast zwanzigjährige Erfolgsgeschichte. Denn seit 1993<br />
unterstützt Schröder Fleischwaren den Olympiastützpunkt und freut sich über die<br />
beachtlichen nationalen und internationalen Erfolge der dort trainierenden<br />
Sportler.<br />
Text: Armin Neidhardt<br />
Info<br />
Schröder Fleischwarenfabrik<br />
Straße des 13. Januar 26-30<br />
66121 Saarbrücken<br />
Telefon 0681/ 9966 0<br />
zentrale@schroeder-fleischwaren.de<br />
www.schroeder-fleischwaren.de<br />
2/2012<br />
Was haben die beiden Partner gemeinsam?<br />
Darauf hat Willi Walter sofort ein paar Antworten<br />
parat. Der Name Schröder steht <strong>für</strong><br />
Verlässlichkeit, <strong>für</strong> Vertrauen, <strong>für</strong> Team,<br />
<strong>für</strong> Frische und vor allem <strong>für</strong> Qualität.<br />
Eigenschaften, die auch im Sport eine große<br />
Rolle spielen, will man denn erfolgreich<br />
sein. Das Unternehmen, <strong>das</strong> über sieben<br />
Generationen hinweg in 147 Jahren am<br />
Standort Saarbrücken produziert, gehört<br />
inzwischen zu den bedeutendsten Fleischwarenfabriken<br />
Deutschlands und hat sich<br />
einen guten Namen im gesamten Bundesgebiet<br />
und über die Landesgrenzen hinaus<br />
erworben.<br />
Mittlerweile ist Schröder am französischen<br />
Partnerunternehmen JECA im benachbarten<br />
Forbach mehrheitlich beteiligt und<br />
beliefert von dort aus den französischen<br />
Einzelhandel mit frischen Fleisch- und<br />
Wurstprodukten aus dem <strong>Saarland</strong>. Belgien,<br />
Luxemburg und sogar Spanien stehen<br />
ebenfalls auf der Exportliste. Qualität<br />
aus Tradition, so heißt einer der Slogans,<br />
mit denen Schröder groß geworden ist.<br />
Neben seinen Filialen, in denen es überall<br />
die gleichen Würste, Schinken, Pasteten<br />
und Fleisch-Spezialitäten zum gleichen<br />
Preis gibt, zählen auch Einzel- und Großhandel,<br />
Gastronomien, Tankstellen und<br />
Großküchen – über 540 alleine im <strong>Saarland</strong><br />
– zu den Kunden von Schröder. Hochwertige<br />
Rohstoffe, deren Herkunft seit<br />
jeher lückenlos nachweisbar ist sowie<br />
sorgfältig ausgesuchte Zutaten stehen <strong>für</strong><br />
die hohe Qualität der Produkte. „Qualität<br />
zahlt sich aus“, so Willi Walter, „und dieser<br />
Anspruch gilt auch im Sport.“ Der Olympiastützpunkt<br />
mit seinen Topanlagen steht<br />
ebenfalls <strong>für</strong> Qualität und kann sich im<br />
nationalen Vergleich mehr als sehen lassen.<br />
Zwar habe die Firma Schröder keine<br />
bevorzugte Sportart, aber der Teamsport<br />
liege dem Unternehmen schon am Herzen.<br />
So liegt es auf der Hand, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Unternehmen<br />
neben dem Olympiastützpunkt<br />
auch über 20 Sportvereine im <strong>Saarland</strong><br />
unterstützt – natürlich vorrangig die<br />
Teamsportarten wie Fußball, Handball und<br />
Basketball. „Teamarbeit ist auch im<br />
Berufsleben <strong>das</strong> A und O in der Zusammenarbeit.“<br />
Auf Nachwuchsarbeit legt die Firma<br />
Schröder besonderen Wert. Von den<br />
über 500 Mitarbeitern sind derzeit 25 Auszubildende,<br />
die im Fleischerhandwerk,<br />
Fachverkauf sowie in der Verwaltung tätig<br />
sind. Immer wieder gehören Schröders<br />
Azubis zu den Landesbesten. Viele Mitarbeiter<br />
gehören schon zwanzig, dreißig<br />
oder mehr Jahre zum erfolgreichen Team<br />
von Schröder Fleischwaren.<br />
Auch wenn es darum geht, den Leistungssport<br />
zu unterstützen, zeigt <strong>das</strong> Unternehmen<br />
Vorbildcharakter. Die jahrelang<br />
erfolgreiche Ruderin Dana Pyritz aus der<br />
deutschen Nationalmannschaft gehört seit<br />
1994 zum Team Schröder. Die ehemalige<br />
Weltmeisterin im Achter und Vizeweltmeisterin<br />
im Vierer, die Olympionikin, Siegerin<br />
bei mehreren World Cups und mehrfache<br />
Deutsche Meisterin aus den 90er Jahren<br />
weiß, wovon sie spricht. Es sei keine<br />
Selbstverständlichkeit, als Leistungssportlerin<br />
ein Unternehmen zu finden, <strong>das</strong><br />
einem einen Arbeitsplatz anbiete. Denn<br />
<strong>das</strong> Training unter Profibedingungen und<br />
die vielen Wettkämpfe verlangen zeitlich<br />
ihren Tribut. Den Rudersport hat Pyritz<br />
übrigens nach über zwölf erfolgreichen<br />
Jahren an den Nagel gehängt. Heute ist sie<br />
in ihrer Freizeit Trainerin in einem Fitnessstudio.<br />
Doch Daumendrücken <strong>für</strong> <strong>das</strong> Team London<br />
ist <strong>für</strong> sie wie auch <strong>für</strong> die Firma Schröder<br />
eine Selbstverständlichkeit. Denn die<br />
Erfolge, die die Sportler bei den Olympischen<br />
Sommerspielen einfahren, fallen<br />
immer auch positiv auf die Region zurück.<br />
Und da kann <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong> nur gewinnen.�
LSVS AUS- UND FORTBILDUNG23<br />
Seminar: „Wenn zu viel Engagement im Sportverein zum Stress führt.“<br />
Raus aus dem Hamsterrad<br />
Das Thema „Burnout“ ist seit einigen Jahren medial sehr präsent. Vor allem, wenn ein Leistungssportler oder ein bekannter<br />
Trainer von diesem Krankheitsbild betroffen ist, wird in den Zeitungen und Fernsehsendungen intensiv darüber diskutiert.<br />
Die wohl prominentesten Beispiele da<strong>für</strong> liefert die Fußball-Bundesliga, zuletzt schied Ralf Rangnick wegen entsprechender<br />
Symptome von seinem Amt als Trainer des FC Schalke 04 aus.<br />
Text: Sebastian Zenner<br />
Doch nicht nur die prominenten Spitzensportler,<br />
Berufstrainer oder Funktionäre<br />
sind von „Burnout“ betroffen – auch im<br />
Amateurbereich macht sich diese Krankheit<br />
bemerkbar. Aus diesem Anlass plant<br />
die Diplom-Psychologin<br />
Ferah<br />
Aksoy-Burkert<br />
(Foto) Mitte Mai<br />
an der Hermann-<br />
Neuberger-<br />
Sportschule in<br />
Saarbrücken ein<br />
Seminar <strong>für</strong><br />
Jedermann - vor<br />
allem aber<br />
ehrenamtliche<br />
Übungsleiter -<br />
mit dem Titel:<br />
„Wenn zu viel<br />
Engagement im Sportverein zum Stress<br />
führt.“ Das Seminar findet am Freitag, den<br />
11. Mai (18 bis 21 Uhr) und Samstag, den<br />
12. Mai 2012 (9 bis 17 Uhr) statt. Die Teilnahme<br />
kostet 160 Euro, wobei die gesetzlichen<br />
Krankenkassen einen Teil der Kosten<br />
(bis zur 80 Euro) im Rahmen der Primärprävention<br />
übernehmen. Anmelden<br />
kann man sich bei Michael Schäfer vom<br />
LSVS unter der Telefonnummer: 0681-<br />
3879-493 oder per Email an:<br />
bildung@lsvs.de<br />
Auch, wenn man sich in seinem Verein freiwillig<br />
und aus Spaß an der Sportart engagiert,<br />
kann man sich damit enormem Druck<br />
aussetzen. Selbst im unteren Amateuroder<br />
Jugendbereich gibt es in vielen<br />
Sportarten eine gewisse Präsenz von<br />
Medien, Sponsoren, Zuschauer und nicht<br />
zuletzt die (sportliche) Erwartungshaltung<br />
von Vereinsfunktionären und Mitgliedern.<br />
Das weiß Ferah Aksoy-Burkert aus ihrer<br />
praktischen Erfahrung als Diplom-Psychologin:<br />
„Vereinsengagement ist dabei nur<br />
ein Teil der Problematik. Meistens trifft es<br />
Leute, die sich nicht nur im Verein sondern<br />
auch im Berufsleben besonders engagieren“,<br />
erklärt sie, „Für viele bedeutet die<br />
Vereinsarbeit in der Freizeit ein gewisser<br />
Ausgleich. Der wird aber von Vielen so<br />
betrieben, <strong>das</strong>s es zu einer Überforderung<br />
wird.“ Nicht nur durch die enorme zeitliche<br />
Beanspruchung käme man irgendwann in<br />
eine Art „Hamsterrad“, aus dem man selbst<br />
nur sehr schwer wieder herauskommen<br />
kann. Die Erwartungen steigen mit den<br />
Aufgaben und die Erwartungshaltung mit<br />
den Jahren in der Verantwortung. „Viele<br />
dieser Menschen haben keine Zeit mehr <strong>für</strong><br />
sich und kommen nicht mehr oft genug zur<br />
Ruhe. Und es gibt ja noch andere Verpflichtungen<br />
wie Familie oder Partnerschaft,<br />
wo es dann zu Problemen kommen<br />
kann“, erklärt Aksoy-Burkert. Sie schätzt,<br />
<strong>das</strong>s etwa zehn Prozent der Übungsleiter<br />
im Amateurbereich Burnout-gefährdet seien.<br />
Ein höherer Prozentsatz leide an<br />
Stresssymptomen. Zwar sei Vereinsarbeit<br />
per se positiv besetzt, aber „gerade, weil<br />
sich immer weniger Menschen in einem<br />
Verein engagieren, werden die Wenigen<br />
dann unersetzlicher. So gelangt man in<br />
eine Spirale: Auf der einen Seite will man<br />
auf <strong>das</strong> Prestige nicht verzichten, auf der<br />
anderen Seite führt die Überforderung zu<br />
Stress.“<br />
Viele Ehrenamtliche wachsen in den Vereinen<br />
auf, in denen sie sich engagieren und<br />
haben deshalb eine emotionale Beziehung<br />
zu ihm und seinen Mitgliedern. Man fühlt<br />
sich verantwortlich, will die anderen Vereinsmitglieder<br />
nicht im Stich lassen und<br />
bewegt sich deshalb auf der Spirale immer<br />
weiter abwärts. Um dem entgegenzuwirken,<br />
will Aksoy-Burkert in ihrem Seminar<br />
die betroffenen Ehrenamtlichen aber auch<br />
Funktionäre und Menschen aus dem Vereins-Umfeld<br />
<strong>für</strong> diese Problematik sensibilisieren.<br />
Warnsignale bei Burnout-gefährdeten<br />
Personen seien vor allem langanhaltende<br />
Schlafstörungen oder Herz-Kreislaufprobleme,<br />
die von den Betroffenen<br />
nicht immer auf psychische Ursachen<br />
zurückgeführt werden. Auch <strong>das</strong> Thema<br />
Sucht – vor allem Alkohol- und Medikamentenmissbrauch<br />
– müssten in diesem<br />
Zusammenhang betrachtet werden. Gerade<br />
in Sportvereinen gehört Alkoholkonsum<br />
oft zum gemeinschaftlichen Feiern dazu –<br />
die negativen Folgen bei Menschen mit<br />
psychischen Problemen werden hier oft<br />
missachtet oder verdrängt. �<br />
2/2012<br />
Fotos: Privat, gradt – fotolia.com
24 SPORTSTÄTTEN<br />
Neues modernes<br />
Trainingszentrum <strong>für</strong> die<br />
Bogenschützen<br />
In diesem Sommer soll <strong>das</strong> neue Leistungszentrum im Behindertensport <strong>für</strong><br />
die saarländischen Bogenschützen fertig sein. Mitte März war auf dem Gelände<br />
hinter der Grundschule in Saarbrücken-Gersweiler der feierlich Spatenstich.<br />
Text: Stefan Regel<br />
2/2012<br />
Machten den Spatenstich <strong>für</strong> <strong>das</strong> neue Leistungszentru<br />
Ein bisschen peinlich ist es ihr doch schon.<br />
Nach sanftem Drängen kommt Katharina<br />
Schett dann aber doch vor die zahlreichen<br />
Gäste und nimmt einen der Spaten in die<br />
Hand. Die 19-jährige Bogenschützin war<br />
Mitte März bei der Grundsteinlegung <strong>für</strong><br />
<strong>das</strong> neue Landesleistungszentrum die<br />
Hauptperson. „Hauptgrund ist, <strong>für</strong> Katharina<br />
einen Trainingsplatz zu schaffen, auf<br />
dem sie immer trainieren kann. Sie soll<br />
sich unter den besten Bedingungen vorbereiten<br />
können“, sagt Edmund Minas, der<br />
Mann hinter dem Projekt Bogenzentrum in<br />
Gersweiler.<br />
Vorbereiten heißt, auf die Paralympics<br />
vom 29. August bis 9. September in London.<br />
Für <strong>das</strong> Mädchen aus Dillingen werden<br />
es die zweiten Weltspiele der Behinderten<br />
nach 2008 in Peking. „Ich freue<br />
mich schon drauf, da einige bekannte<br />
Gesichter aus China wiederzusehen“,<br />
erzählt <strong>das</strong> Aushängeschild der saarländischen<br />
Bogenschützen. Die durch einen<br />
Wirbelspalt (Spina bifida) gehandicapte<br />
Sportlerin hat seit Peking ihr Abitur<br />
gemacht und absolviert derzeit ein Freiwilliges<br />
Soziales Jahr an der Sportschule.<br />
Dort wohnt Schett seit dem Winter auch im<br />
Haus der Athleten an der Hermann-Neuberger-Schule.<br />
Am Olympiastützpunkt<br />
kann sie anhand kurzer Wege optimal trai-
nieren. Sechs Mal die Woche trainiert die<br />
A-Kader-Athletin. Und wenn ihr Trainer<br />
und Großvater Alfred Motsch ab dem Sommer<br />
in Pension geht, kann er „mich noch<br />
besser in die Mangel nehmen“, meint sie<br />
lachend.<br />
Ihr Ziel in London ist ein Platz unter den<br />
besten Zehn. Die Qualifikation <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />
Großereignis ist eigentlich im Grunde perfekt.<br />
Die nötige Punktzahl hat Schett<br />
schon geschossen, bei drei Qualifikationsturnieren<br />
im Mai soll sie jetzt noch einmal<br />
1150 Punkte erzielen. Den deutschen Quotenplatz<br />
<strong>für</strong> Olympia hatte übrigens auch<br />
Katharina herausgeschossen. „Vom Gefühl<br />
her kann wenig schief gehen“, sagt auch<br />
sie.<br />
Neben Schett gibt es bei den Schützen der<br />
Behinderten- und Rehabilitationssportgruppe<br />
Gersweiler mit Georg Winter, Sibille<br />
Gräß und Susanne Winter drei Sportler,<br />
die in Deutschland vorne mitmischen.<br />
Dahinter kommt wenig. Das soll sich<br />
ändern, wenn <strong>das</strong> neue Bogen-Leistungszentrum<br />
im Juli dieses Jahres fertig ist.<br />
Edmund Minas, Vorsitzender der BRS und<br />
stellvertretender Landesvorsitzender<br />
Sport des Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbandes<br />
<strong>Saarland</strong>, hofft auf<br />
weitere Talente: „Wenn ich etwas aufbauen<br />
will, muss ich etwas anbieten. Und damit<br />
neue Schützen kommen, brauchen wir<br />
einen festen Schießplatz. Einige von unseren<br />
Jungen haben gute Chancen auf Brasilien<br />
2016.“ Und auch Schett weiß: „Draußen<br />
macht’s viel mehr Spaß als in der Halle.“<br />
Von der Anlage soll auch die Bogenschieß-<br />
AG der örtlichen Grundschule profitieren.<br />
„Es fördert die Disziplin“, sagt Alfred<br />
Motsch. „Bogenschießen macht Kindern<br />
Spaß“, hat auch Landtags-Vizepräsidentin<br />
Isolde Ries selbst gemerkt. Mit vielen<br />
anderen Politikern und Honoratioren war<br />
sie Mitte März beim Spatenstich bei<br />
schönstem Sonnenschein vor Ort. Gaby<br />
Schäfer, Staatssekretärin im Ministerium<br />
<strong>für</strong> Arbeit, Familie, Prävention, Soziales<br />
und Sport, meinte: „Es ist ganz wichtig,<br />
ein solches Angebot zu haben.“ Die<br />
Zuschüsse, 72.500 Euro von der Sportplanungskommission<br />
und 16.000 Euro vom<br />
Sozialministerium <strong>für</strong> die Barrierefreiheit,<br />
seien „gut angelegtes Geld“. Insgesamt<br />
soll die Anlage 153.000 Euro kosten.<br />
Das Gelände hinter der Gersweiler Grundschule<br />
wird jetzt angehoben und eben<br />
gemacht. Es soll 13 Bahnen mit einer<br />
maximalen Länge von 90 Metern geben.<br />
Das 120 mal 40 Meter große Grundstück<br />
pachtete die BRS Gersweiler <strong>für</strong> 30 Jahre.<br />
Es soll ein Gebäude mit Geräteraum,<br />
BEHINDERTEN- UND REHABILITATIONSSPORT25<br />
m Bogenschießen in Gersweiler. (v.l.) Edmund Minas, Isolde Ries, Katharina Schett, Staatssekretärin Gabi Schäfer, Hans Netzer und Axel Riedschy.<br />
Initiator Edmund Minas<br />
Küchennische, Konferenzraum und sanitären<br />
Einrichtungen entstehen. Alle Beteiligten<br />
aus Politik und Verbänden zogen bei<br />
der Planung an einem Strang, lobten die<br />
Redner beim Spatenstich. Das meiste Lob<br />
aber bekam der Organisator und Ideengeber<br />
Edmund Minas, der immer da<strong>für</strong> sorgte,<br />
<strong>das</strong>s es vorangeht. Und vielleicht war<br />
ihm <strong>das</strong> berechtigte Lob, ähnlich wie<br />
Schett beim Spatenstich, auch fast ein<br />
wenig peinlich. �<br />
2/2012<br />
Fotos: Ruppenthal (1), BuB (2)
26 SENIORENSPORT<br />
Senioren Fitness-Tage im <strong>Saarland</strong><br />
Ein Erfolgs-Konzept<br />
expandiert nach Homburg<br />
2/2012<br />
„Alt ist man dann, wenn man an der Vergangenheit mehr Freude hat als an der<br />
Zukunft.“ Wird dieses Zitat des Schweizer Schriftstellers John Knittel <strong>für</strong> bare<br />
Münze gehalten, sind bei den Senioren Fitness-Tagen in Fechingen nur junge<br />
Hüpfer anwesend. Denn die Ü60-Gruppe hat sichtlich Spaß, wenn sie einmal im<br />
Monat zusammen in entspannter Atmosphäre ein wenig sporteln kann. Seit Februar<br />
hält die Veranstaltung auch in Homburg Einzug.<br />
Text: Henning Jochum<br />
Rückblick: Im vergangenen Jahr entwickelte<br />
Walter Kessler vom <strong>Landessportverband</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong> (LSVS) zusammen<br />
mit dem Seniorenbeirat Saarbrücken die<br />
Idee, den rüstigen Damen und Herren im<br />
Lande ein monatliches Event anzubieten.<br />
Sportlich und gesellig solle es dabei zugehen.<br />
„Es gibt etwa 270 000 Menschen im<br />
<strong>Saarland</strong>, die älter als 60 Jahre sind.<br />
Davon sind nur 66.000 Mitglied im LSVS“,<br />
verdeutlicht Kessler den Vater des Gedankens<br />
- viele ältere Menschen könnten während<br />
dem Lebensabend etwas mehr Sport<br />
treiben.<br />
Um diese Überlegung in die Tat umzusetzen,<br />
wurde im Mai 2011 der Grundstein<br />
gelegt – die kostenlosen Senioren Fitness-<br />
Tage feierten im Fechinger Kombibad ihre<br />
Premiere. Die Anwesenden konnten zwischen<br />
fünf verschiedenen Sportarten wählen,<br />
welche die Verantwortlichen zusammen<br />
mit Prof. em. Dr. Wilfried Kindermann<br />
herausgesucht hatten: Boule, Aquajogging,<br />
Muskelaufbau, Wandern und Seniorentanz.<br />
Damit sollte <strong>das</strong> sportliche Interesse<br />
der Rentner geweckt werden, die<br />
dann im Optimalfall vielleicht einem Verein<br />
beitreten. „Unsere Boule-Gruppe ist<br />
gerade dabei, einen offiziellen Club zu<br />
gründen. Und auch <strong>das</strong> wöchentliche<br />
Aquajogging im Fechinger Bad wird zu 80<br />
Prozent von unseren Teilnehmern
esucht“, sagt Kessler stolz. Aber die<br />
Senioren Fitness-Tage selbst haben sich<br />
ebenfalls etabliert. „Die Zahl der Teilnehmer<br />
lag konstant bei 100, einmal waren es<br />
sogar 138 Leute. Von daher sind wir mit<br />
der Entwicklung mehr als zufrieden“, zieht<br />
Kessler ein durchweg positives Fazit nach<br />
dem Auftaktjahr 2011.<br />
2012 wird <strong>das</strong> Erfolgs-Konzept nun auch in<br />
Homburg verwirklicht. „Die Idee wurde<br />
eigentlich in Homburg geboren, konnte in<br />
Fechingen aber früher realisiert werden.<br />
Trotzdem hatten wir diesen Standort<br />
sowieso im Hinterkopf“, erklärt Kessler die<br />
Expansion der Senioren Fitness-Tage in die<br />
Saar-Pfalz. Der LSVS war erneut der Initiator,<br />
doch umgesetzt wird <strong>das</strong> Projekt von<br />
der Stadt und dem Christlichen Jugenddorf<br />
(CJD), auf dessen Gelände die Veranstaltung<br />
stattfindet. Das Angebot <strong>für</strong> die Teilnehmer<br />
gleicht dem Saarbrücker Modell:<br />
Die fünf Disziplinen werden von Trainern<br />
ortsansässiger Vereine betreut. Bei jedem<br />
Treffen können alle wieder neu auswählen,<br />
welchem Sport sie frönen möchten. Eingerahmt<br />
wird der einstündige Hauptteil von<br />
einem kollektiven Aufwärmprogramm und<br />
abschließenden Lockerungsübungen. Wer<br />
danach immer noch nicht genug hat, kann<br />
zusätzlich einem gemeinsamen Imbiss beiwohnen.<br />
Auch in Homburg scheint damit der<br />
Geschmack der älteren Generation getroffen<br />
worden zu sein. „Ich habe einen tollen<br />
SENIORENSPORT27<br />
Eindruck von den Senioren Fitness-Tagen.<br />
Die Leute sind richtig glücklich und freuen<br />
sich immer auf dieses gesellschaftliche<br />
Ereignis“, schwärmt Christel Steitz, Seniorenbeauftragte<br />
der Stadt Homburg, die<br />
selbst aktiv am Geschehen teilnimmt. „Ich<br />
bin die Erste die kommt und die Letzte die<br />
geht. Da bin ich gerne die Vorreiterin“,<br />
fährt 72-Jährige gut gelaunt fort.<br />
Knapp 100 gut gelaunte Interessenten<br />
waren an den bisherigen zwei Tagen<br />
jeweils vor Ort. „Zu Beginn wurde uns<br />
gesagt, wenn 80 Leute kommen, wäre <strong>das</strong><br />
schon eine tolle Sache“, verweist Steitz auf<br />
die anfänglichen Erwartungen, die jetzt<br />
schon übertroffen wurden. Das liegt vor<br />
allem am Seniorentanz, der sich laut Steitz<br />
der größten Beliebtheit erfreut.<br />
Auf wie vielen Hochzeiten die Senioren Fitness-Tage<br />
in Zukunft tanzen werden, ist<br />
nicht abzusehen. Fakt ist aber, <strong>das</strong>s die<br />
Initiative bei den älteren Mitbürgern sehr<br />
gut ankommt. „Momentan laufen mit einigen<br />
weiteren Städten Gespräche. Zwei<br />
davon wollen wir dieses Jahr noch aktivieren“,<br />
berichtet Walter Kessler von den Plänen,<br />
die Aktion im <strong>Saarland</strong> weiter auf ein<br />
breiteres Fundament zu stellen. Schließlich<br />
gibt es nicht nur in Fechingen und<br />
Homburg Senioren, die noch als junge<br />
Hüpfer durchgehen würden. �<br />
2/2012<br />
Fotos: spektrum
Foto: Privat<br />
28 SENIORENSPORT<br />
Auch mit fast<br />
80 noch in der<br />
Loipe erfolgreich<br />
Das Ehepaar Reiner und Hannelore Marx aus St. Ingbert ist ein Phänomen. Die<br />
beiden nahmen jetzt mit 78 und 76 Jahren an den Skilanglauf-Weltmeisterschaften<br />
der Senioren in Oberwiesenthal teil – und <strong>das</strong> mit viel Erfolg. Hannelore Marx<br />
trat dabei mit drei Medaillen die Heimreise an.<br />
Text: Stefan Regel<br />
2/2012<br />
Eigentlich ist es ja ein bisschen unfair.<br />
Während die Teilnehmer aus Russland,<br />
Schweden oder Norwegen oft den ganzen<br />
Winter über Schnee vor der Haustür haben,<br />
müssen Reiner und Hannelore Marx aus St.<br />
Ingbert da schon mehr als 400 Kilometer<br />
fahren, um im Schwarzwald oder im Tannheimer<br />
Tal einmal trainieren zu können.<br />
Egal, beide sind skibegeistert wie kaum<br />
jemand anders. Vom 1. bis zum 10. März<br />
nahm <strong>das</strong> Ehepaar jetzt bei den Senioren-<br />
Weltmeisterschaften im Skilanglauf teil.<br />
Nach Oberwiesenthal im Erzgebirge waren<br />
1800 Skilangläufer aus der ganzen Welt<br />
gekommen. „Es waren Leute aus 26 Nationen<br />
da, mit rund 200 <strong>Start</strong>ern waren die<br />
Deutschen die größte Gruppe. Danach<br />
kamen die Russen, Schweden, Norweger,<br />
Franzosen. Aber auch Läufer aus den USA,<br />
Kanada oder Japan waren da“, erzählt die<br />
76-jährige Hannelore Marx.<br />
Hannelore Marx holte drei Medaillen. Über<br />
10 Kilometer gewann sie hinter einer starken<br />
Schwedin Silber, über 5 Kilometer<br />
Bronze. Und über 15 Kilometer holte sie<br />
Bronze in einem Rennen, <strong>das</strong> von stürmischem<br />
Wind gestört wurde. Sogar die Werbebanden<br />
im Ziel fielen um. „Und der Sprecher<br />
hat dann gesagt: Aus dem schneearmen<br />
<strong>Saarland</strong>, Hannelore Marx“, erinnert<br />
sich die St. Ingberterin schmunzelnd. In<br />
Oberwiesenthal waren die Schneeverhältnisse<br />
nicht gut, „es war wie grobes Kochsalz“,<br />
berichtet die 76-Jährige von den<br />
schwierigen und kurvenreichen Strecken.<br />
Mit ihren Resultaten war sie aber zufrieden.<br />
Sie war die älteste Deutsche bei dieser WM.<br />
Die nächstältere Teilnehmerin war 70, also<br />
sechs Jahre jünger. Marx, die vor einem<br />
Jahr ein künstliches Kniegelenk eingesetzt<br />
bekam, erzählt: „Eigentlich wollte ich<br />
danach ja aufhören. Aber ich bin von so<br />
vielen Leuten ermutigt, bestärkt und motiviert<br />
worden, weiterzumachen, <strong>das</strong>s ich<br />
nächstes Jahr auch bei der WM im Februar<br />
im italienischen Trentino starten will. Wenn<br />
die Gesundheit mitspielt.“ Vielleicht war es<br />
ja auch ein Zeichen, <strong>das</strong>s die nimmermüde<br />
Sportlerin in Oberwiesenthal bei einem<br />
Gewinnspiel auch noch ein Paar neue Skier<br />
gewann.<br />
Bis vor fünf Jahren Ski-Abteilungsleiterin<br />
bei der DJK-SG St. Ingbert, Skikurse <strong>für</strong> den<br />
Saarländischen Ski- und Bergsteigerbund<br />
Verband im Engadin oder im Tannheimer<br />
Tal, die Langläuferin ist vielseitig engagiert.<br />
Und viel unterwegs. Nach Oberwiesenthal<br />
stand direkt danach <strong>das</strong> Saisonfinale<br />
in Bodenmais an. Und auch, wenn es<br />
in St. Ingbert nur ganz selten Schnee gibt,<br />
Hannelore Marx fährt vielleicht auch noch<br />
mit 80 den Jüngeren davon. �
TRIATHLON29<br />
Swim & Run-Wettkampf<br />
Erfolgreiche<br />
EM-Qualifikation<br />
Da die Triathlon-Europameisterschaft 2012 bereits Ende April im israelischen<br />
Eilat stattfindet, bedingte dies <strong>für</strong> die Juniorinnen und Junioren der Deutschen<br />
Triathlon Union zum einen eine veränderte Trainingsplanung und zum anderen<br />
auch einen besonderen Qualifikationsmodus. Insofern stand <strong>für</strong> die Nachwuchstriathleten<br />
Mitte März der erste wichtige Wettkampf des Jahres an, nämlich die<br />
Qualifikation <strong>für</strong> die EM. Sie fand diesmal nicht - wie in den vergangenen Jahren<br />
- bei der Auftaktveranstaltung des Asics Triathlon Jugend-Cups statt, sondern<br />
wurde als Swim & Run-Wettkampf am Olympiastützpunkt in Saarbrücken ausgetragen.<br />
Text: Michael Jung<br />
Zum Test hatten die Betreuer um Ralf<br />
Schmiedeke und DTU-Sportdirektor Wolfgang<br />
Thiel die Athleten eingeladen, die<br />
2011 ihre Leistungsfähigkeit, unter anderem<br />
im Asics Triathlon Jugend-Cup, unter<br />
Beweis gestellt hatten. Zudem konnten die<br />
Verbände weitere Teilnehmer melden. Die<br />
17- bis 19-Jährigen Sportler hatten 800<br />
Meter im Schwimmbecken sowie fünf Lauf-<br />
kilometer über zwei Runden auf dem<br />
Gelände und oberhalb der Hermann-Neuberger-Sportschule<br />
zu absolvieren.<br />
Die Saarländische Triathlon Union war mit<br />
vier männlichen Junioren vertreten. Ein<br />
besonderes Ausrufezeichen setzte Jonas<br />
Breinlinger mit der tagesbesten Schwimmzeit<br />
von 9:00 Minuten. Auch Marian<br />
Schmidt, Deutscher Meister 2010 in der<br />
Jugend A, sicherte sich ein Ticket an <strong>das</strong><br />
Rote Meer. Beide sind im DTU-Kader. Ian<br />
Manthey aus Berlin komplettiert <strong>das</strong> Trio.<br />
Jonas Nawrath, der noch in der Jugend A<br />
startet und bei der EM-Qualifikation ebenfalls<br />
sehr gute Leitungen zeigte, darf auch<br />
zur EM in Eilat. Für ihn wurde eine Wildcard<br />
beantragt, da der DTU nur drei <strong>Start</strong>plätze<br />
bei den männlichen Junioren zur Verfügung<br />
stand. Breinlinger, Schmidt und<br />
Nawrath starten <strong>für</strong> die DJK-SG St. Ingbert.<br />
Bei den Juniorinnen strahlte die Potsdamerin<br />
Suse Werner als Tagesbeste vor der<br />
erst 17-Jährigen Sarah Wilm aus Baden-<br />
Württemberg. Auf den Rängen drei und<br />
vier folgten Sophia Saller (Bayern) und<br />
Jenny Hildebrand (Mecklenburg Vorpommern).<br />
Die STU hat keine Juniorinnen in<br />
ihrem Kader.<br />
David Breuer und Jonathan Marx, beide in<br />
der saarländischen U23, nahmen am gleichen<br />
Tag an einem Leistungstest der DTU<br />
teil. Sie schwammen morgens 1.500 Meter<br />
und liefen mittags 10.000 Meter auf der<br />
Bahn. Breuer und Marx konnten sich mit<br />
guten Leistungen <strong>für</strong> internationale Einsätze<br />
empfehlen.�<br />
STU/Jung<br />
Jonas Nawrath, Jonas Breinlinger und Marian Schmidt gehen <strong>für</strong> die STU bei den Europameisterschaften<br />
an den <strong>Start</strong>. Fotos:<br />
2/2012
Fotos: Lang<br />
30 TROFEO KARLSBERG<br />
Das Peloton am Anstieg auf den Reinheimer Berg. An der Spitze der spätere Gesamtsieger Pierre-Henri Lecuisinier<br />
25. TROFEO KARLSBERG vom 27. bis 20. Mai 2012<br />
Internationale Junioren-Rundfahrt von<br />
Weltruf<br />
Deutschlands größte Junioren-Rundfahrt feiert Jubiläum: die Trofeo Karlsberg wird zum 25. Mal ausgetragen und ist zum<br />
fünften Mal in Folge vom Weltradsportverband UCI in die Kategorie „Nations’ Cup“ eingestuft worden. Der Eintages-Klassiker<br />
Paris-Roubaix, die Friedensfahrt der Junioren oder der General Patton im Nachbarland Luxemburg stehen auf der selben<br />
Stufe.<br />
Text: Wolfgang Degott<br />
Der Österreicher Daniel Biedermann freut<br />
sich über den Etappensieg auf der Königsetappe.<br />
Nur sieben Rennen auf der Welt, die Trofeo<br />
als einziges in Deutschland, gehören zu<br />
der Rennserie, die im letzten Jahr von der<br />
Nationalmannschaft Frankreichs gewonnen<br />
wurde. Im Endklassement hatten sich<br />
dahinter Dänemark und Niederlande platziert.<br />
Vier Tage messen sich die besten Juniorenradsportler<br />
auf den abwechslungsreichen<br />
und teilweise selektiven Strecken im Bliesgau,<br />
dem Warndt, aber auch rund um Homburg.<br />
Die führenden Nationen im Radsport<br />
entsenden ihre Nachwuchshoffnungen auf<br />
die Rundfahrt. Eingeladen wurden die Top<br />
2/2012<br />
25-Nationen des letztjährigen Wettbewerbes.<br />
Neben der sportlichen Herausforderung<br />
<strong>für</strong> die jungen Weltklasse-Athleten ist die<br />
Trofeo <strong>für</strong> unsere Region und <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong><br />
von großer gesellschaftlicher Bedeutung.<br />
Die Menschen verfolgen seit Jahren <strong>das</strong><br />
Radsport-Event der Spitzenklasse mit großem<br />
Interesse. Viele Zuschauer säumen<br />
die Straßen, insbesondere an den Steigungsstrecken,<br />
den <strong>Start</strong>orten oder Zieldurchfahrten<br />
und erfreuen sich an erstklassigem<br />
Radsport.<br />
Die Trofeo Karlsberg gilt als eines der Aushängeschilder<br />
der Region und wird vom<br />
Engagement der vielen ehrenamtlichen<br />
Helfer geprägt. Dass über die Tage rund<br />
1.700 Lunch-Pakete an die Hilfskräfte verteilt<br />
werden, zeigt die gewaltige Dimension<br />
der Veranstaltung. Das Fahrerfeld, der<br />
Tross der Mannschafts- und Juryfahrzeuge<br />
sorgen während den Rennstunden <strong>für</strong> eine<br />
besondere Atmosphäre und demonstriert<br />
die Vielfalt des abwechslungsreichen und<br />
attraktiven Radsports.<br />
Zahlreiche Sponsoren, die ihr Herz <strong>für</strong> den<br />
Nachwuchs entdeckt haben, sorgen <strong>für</strong> die<br />
finanzielle Abfederung des „Unterneh-<br />
mens Trofeo Karlsberg“. Sehr wohl fühlen<br />
sich Sportler und Betreuer, aber auch die<br />
Jurymitglieder seit Jahren bei ihren Gastgebern.<br />
So sind die Beherbergungsbetriebe<br />
mit engagierten Mitarbeitern vier Tagel<br />
lang mit Herzblut dabei, auch im Umfeld<br />
des sportlichen Wettstreites die wichtigen<br />
Komponenten Ernährung, Regeneration,<br />
Erlebnis zu gewährleisten.<br />
Alle kommen gerne, wird dem Ausrichter<br />
versichert, auch wegen der herrlichen<br />
Landschaft inmitten des Biosphärenreservates<br />
Bliesgau. �<br />
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<strong>Fresh</strong><br />
am <strong>Start</strong>!
RADSPORT31<br />
Die Trofeo Karlsberg 2012 im Überblick<br />
Preis des SaarVV –<br />
Donnerstag, 17. Mai 2012<br />
Der Warndt steht <strong>für</strong> Trofeo-Begeisterung<br />
der besonderen Art. Mit Enthusiasmus feuern<br />
die vielen Zuschauer die Fahrer aus<br />
Europa und Übersee an. In Großrosseln<br />
wird die Trofeo erstmals gestartet. Dort<br />
werden in der Rosselhalle die Vorbereitungen<br />
getroffen, um nach der Fahrervorstellung<br />
in der Kirkeler Straße den Kampf um<br />
<strong>das</strong> gelbe Trikot der Karlsberg Brauerei<br />
aufzunehmen. St. Nikolaus ist wie im Vorjahr<br />
Schauplatz des Zielsprints. Das Team<br />
um Ortsvorsteherin Irina Pfortner, <strong>das</strong><br />
schon in den letzten Jahren schon <strong>für</strong><br />
besonderes Radsportflair und Geselligkeit<br />
gesorgt hatte, wird sicherlich wieder ein<br />
toller Gastgeber sein. Auf den 115 Rennkilometern<br />
wird der Tross durch die Orte<br />
Dorf im Warndt und Karlsbrunn fahren. Mit<br />
Ludweiler, wo am Friedrich-Ebert-Platz<br />
und der Sprintwertung in der Lauterbacher<br />
Straße <strong>für</strong> Radsportfans besondere Orte<br />
geschaffen wurden, sowie Lauterbach<br />
selbst, macht die Trofeo eine Stippvisite in<br />
der Mittelstadt Völklingen.<br />
Preis der Pfalzwerke –<br />
Freitag, 18. Mai 2012<br />
Nach dem Auftakt feiert auch Erfweiler-<br />
Ehlingen in der Gemeinde Mandelbachtal<br />
Premiere als <strong>Start</strong>- und Zielort. Es beginnt<br />
mit einem giftigen Anstieg, um dann die<br />
Gersheimer Ortsteile Rubenheim, Herbitzheim<br />
und Bliesdalheim zu durchfahren.<br />
Nach Wolfersheim, Blickweiler geht es hinter<br />
Ballweiler steil Richtung Bergwertung<br />
in Biesingen. Dort wird sich erstmals zeigen,<br />
wer über gute Beine verfügt. Nach<br />
der flachen Passage durch Aßweiler und<br />
Ommersheim steigt <strong>das</strong> Profil in Ormesheim<br />
wieder an. Nach rund 94 Kilometern<br />
wird der rund einen Kilometer lange<br />
Schlussanstieg in Erfweiler zeigen, wer als<br />
Sieger und Nachfolger des italienischen<br />
Vorjahresgewinners Valeri Conti feststeht.<br />
Rilchinger-Cup –<br />
Samstag, 19. Mai 2012<br />
Kampf gegen die Uhr heißt es traditionell<br />
zum Auftakt des dritten Trofeo-Tages am<br />
Samstagmorgen. <strong>Start</strong> ist in Habkirchen.<br />
Nachdem der erste Fahrer um 8.15 Uhr die<br />
<strong>Start</strong>rampe verlassen hat, passiert er nach<br />
wenigen Metern die deutsch-französische<br />
Grenze. Flach geht’s durch Frauenberg,<br />
Blies-Ebersing und Bliesbrück, um in<br />
schneller Fahrt nach 10 Kilometern dem<br />
Ziel in Reinheim entgegen zu steuern. Ob<br />
Trofeo-Sieger 2011 Pierre-Henri Lecuisinier<br />
bei der Siegerehrung in Gersheim mit Bürgermeister<br />
Alexander Rubeck.<br />
in aerodynamischen Zeitfahranzügen, auf<br />
Rennmaschinen oder in konventioneller<br />
Radsportmontur auf Straßenrädern, alles<br />
wird zu sehen sein.<br />
Preis der Volksbanken und<br />
Raiffeisenbanken –<br />
Samstag, 19. Mai 2012<br />
Der zweite Abschnitt der Samstagsetappe<br />
folgt um 13.30 Uhr. <strong>Start</strong> ist der Christian-<br />
Weber-Platz im Herzen Homburgs, der<br />
Kreisstadt des Saarpfalz-Kreises. In einem<br />
nur 18 Kilometer langen Rundkurs werden<br />
den Fahrern alles abverlangt werden.<br />
Wenig Zeit zum Verschnaufen bietet die<br />
anspruchsvolle Strecke. Kurvenreich in der<br />
Innenstadt mit Saarbrücker Straße und<br />
Unterer Allee, flach und damit ausreißerund<br />
fluchtgruppengefährdet die Passage<br />
von der Kernstadt nach Kirrberg und auf<br />
der Höhe, dem Abstecher in die Pfalz zwischen<br />
Mörsbach und Käshofen, technisch<br />
anspruchsvoll die Abfahrt von Käshofen<br />
nach Homburg, wo auch <strong>das</strong> weithin<br />
bekannte Homburger Bergrennen <strong>für</strong> Tourenwagen<br />
seine Heimat hat, jeder Fahrertyp<br />
hat seine Passage. Danach folgt die<br />
Durchfahrt von Sanddorf und Bruchhof.<br />
Die Zielpassage beginnt bei der Vorbeifahrt<br />
an der Karlsberg-Brauerei. Dort heißt<br />
es in der letzten Runde, die richtige Position<br />
<strong>für</strong> den Zielsprint nach 79 Kilometern<br />
zu ergattern.<br />
Preis der Sparkassen-Finanzguppe<br />
– Sonntag, 20. Mai 2012<br />
Reinheim – der Grenzort mit seiner<br />
bekannten St. Markus-Kirche – ist Schauplatz<br />
von <strong>Start</strong> und Ziel der letzten, entscheidenden<br />
Teilstrecke. Die „Königsetappe“<br />
mit 123 Kilometern die längste der<br />
diesjährigen Trofeo. Auf dem Parcours<br />
spielten sich in früheren Jahren Spektakel<br />
ab, haben die Radsportfans an vielen Plätzen<br />
die Möglichkeit, Tuchfühlung zu den<br />
17- und 18-jährigen Fahrern aufzunehmen,<br />
sie anzufeuern, ihnen den notwendigen<br />
Pusch zu geben. Nach der zumeist flachen<br />
Passage durch Reinheim und Gersheim<br />
folgt nach Walsheim der erste<br />
Anstieg in Richtung Seyweiler. Unrhythmisch<br />
geht es weiter durch Medelsheim.<br />
Auf der Fahrt nach Gersheim steht die<br />
Bergwertung auf dem Programm. Halsbrecherisch<br />
wird die Abfahrt nach Gersheim in<br />
Angriff genommen, um dann nach den<br />
Kurvenpassagen auf die letzten Kilometer<br />
zu gehen. Niedergailbach ist die letzte Station,<br />
wo auch <strong>das</strong> wohl älteste Fest in der<br />
Trofeo-Geschichte stattfindet. Nach dem<br />
Ortsausgang wird der Zielsprint vorbereitet,<br />
der nach der Passage des Kreisels an<br />
der Bliesbrücke in seine entscheidend Phase<br />
geht. Wenige Meter weiter wird dann<br />
der Trofeo-Etappen- und –Gesamtsieger<br />
feststehen. �<br />
25. TROFEO KARLSBERG<br />
Folgende Strecken stehen auf dem<br />
„Fahrplan“ der 25. Trofeo Karlsberg:<br />
Etappe 1: Donnerstag, 17. Mai 2012,<br />
16.30 Uhr: Straßenrennen Großrosseln<br />
– St. Nikolaus / Etappenlänge: 115<br />
Kilometer<br />
Etappe 2: Freitag, 18. Mai 2012,<br />
17.00 Uhr: Straßenrennen Erfweiler-<br />
Ehlingen – Erfweiler-Ehlingen / Streckenlänge:<br />
89 Kilometer.<br />
Etappe 3.1: Samstag, 19. Mai 2012,<br />
8.15 Uhr: Einzelzeitfahren Habkirchen -<br />
Reinheim / Etappenlänge: 9,3 Kilometer.<br />
Etappe 3.2: Samstag, 19. Mai 2012,<br />
13.30 Uhr: Straßenrennen Homburg -<br />
Homburg / Etappenlänge: 79,3 Kilometer.<br />
Etappe 4: Sonntag, 20. Mai 2012,<br />
10.30 Uhr: Straßenrennen Reinheim -<br />
Reinheim / Etappenlänge: 123 Kilometer.<br />
2/2012<br />
Foto: Lang
32 RADSPORT<br />
Beim SRB schaut man zufrieden zurück<br />
und optimistisch nach vorn<br />
Die Radler<br />
sind gut<br />
aufgestellt<br />
Der Jugendförderung, aber auch Breiten- und Volksradsport<br />
standen und stehen weiter im Mittelpunkt der Arbeit des<br />
Saarländischen Radfahrerbundes (SRB). Dieses Credo hob<br />
Peter Koch, der Präsident der insgesamt 59 im SRB organisierten<br />
Radsportvereine, in der Jahres-Hauptversammlung<br />
im Neunkircher Robinsondorf besonders hervor.<br />
Text: Klaus Kalsch<br />
Foto: Ruppenthal<br />
Koch belegte <strong>das</strong> auch mit Zahlen: „Nahezu<br />
vier Fünftel der SRB-Mitglieder betreiben<br />
Breitensport, nur ein Fünftel Leistungssport.<br />
Das ist ein deutlicher Beleg<br />
da<strong>für</strong>, <strong>das</strong>s wir auf dem richtigen Weg<br />
sind“, sagte Koch. Mit Breitensport hatte<br />
auch <strong>das</strong> Highlight des vergangenen Jahres<br />
eine ganze Menge zu tun. „Denn <strong>das</strong><br />
Bundesradsport-Treffen vom 23. bis 31.<br />
Juli in Losheim war die beste Werbung, die<br />
wir <strong>für</strong> den Radsport und unser Land bundesweit<br />
überhaupt machen konnten.“ Die<br />
Teilnehmer aus ganz Deutschland waren<br />
nicht nur sportlich sehr aktiv - gemeinsam<br />
legten sie etwa 360 000 Kilometer zurück,<br />
also ein Mal zum Mond. Mit 4000 Übernachtungen<br />
lieferten die Freizeitradler<br />
auch den Beleg da<strong>für</strong>, „<strong>das</strong>s der Radsport<br />
im <strong>Saarland</strong> durchaus ein großer Tourismusfaktor<br />
sein kann“.<br />
Inzwischen hat auch schon die Saison <strong>für</strong><br />
die Radtouristik-Fahrten wieder begonnen.<br />
„Es lässt sich ganz gut an“, berichtet<br />
der SRB-Breitensport-Fachwart Günther<br />
Eisenbach. Bis in den Herbst hinein, dürfen<br />
sich die Radsportfreunde auf jede Menge<br />
attraktive organisierte Touren <strong>für</strong> (fast)<br />
jeden Leistungsstand freuen. Eisenbach:<br />
„Mit regelmäßig mehreren Hundert Teilnehmern,<br />
darunter erfreulicherweise auch<br />
immer mehr Familien, ist die Beliebtheit<br />
der RTF und CTF ungebrochen.“<br />
Einen sehr großen Stellenwert im saarländischen<br />
Radsportkalender hat schon seit<br />
vielen Jahren die „Trofeo Karlsberg“, <strong>das</strong><br />
Junioren-Etappenrennen mit UCI-Status,<br />
2/2012<br />
<strong>das</strong> in diesem Jahr vom 17. bis 20. Mai seine<br />
25. Auflage feiert: Wieder werden sich<br />
die besten Nachwuchsfahrer aus der ganzen<br />
Welt ein Stelldichein geben. Wieder<br />
werden Tausende von Zuschauern <strong>für</strong> tolle<br />
Stimmung entlang der Strecken in Bliesgau<br />
und Warndt sorgen. Wolfgang Degott<br />
und seine Freunde wird’s wieder freuen.<br />
Für seine Verdienste um die Trofeo wurde<br />
Degott übrigens bei der Generalversammlung<br />
mit der Goldenen SRB-Ehrennadel<br />
ausgezeichnet.<br />
Fest etabliert ist auch der Mountainbike-<br />
Marathon des RSC St. Ingbert. In diesem<br />
Jahr „brettern“ Deutschlands beste Rad-<br />
Artisten am 2. September bereits zum 13.<br />
Mal durchs Betzental, <strong>das</strong> Traumgelände<br />
<strong>für</strong> Mountainbiker.<br />
Seit Jahren bestens aufgehoben im <strong>Saarland</strong><br />
fühlen sich auch die Crossfahrer, die<br />
im Deutschlandcup unterwegs sind in<br />
Schmelz und Homburg. 2012 sind sie am 8.<br />
Dezember in der Schmelzer Heide als Gäste<br />
der „Möven“ unterwegs und am 9.<br />
Dezember machen sie den Radlerfreunden<br />
Homburg im Christlichen Jugenddorf<br />
Schwarzenacker ihre Aufwartung.<br />
Zum Nachwuchs: Auch der liegt den SRB-<br />
Verantwortlichen nach wie vor sehr am<br />
Herzen. Vor allem die weibliche Jugend<br />
dankte <strong>das</strong> mit hervorragenden Platzierungen<br />
bei Deutschen Meisterschaften.<br />
Ihnen soll schon bald ein weiterer attraktiver<br />
Trainingsanreiz geboten werden: Der<br />
Bau einer neuen Bahn steht ganz oben auf<br />
der Wunschliste - nicht nur von Peter Koch.<br />
Der konnte in der Hauptversammlung mit<br />
viel versprechenden Neuigkeiten aufwarten:<br />
Als Standort ist <strong>für</strong> <strong>das</strong> neue „Velodrom“<br />
ist ja schon länger der Brennenden<br />
Berg“ in Dudweiler im Gespräch Koch<br />
bestätigte <strong>das</strong> noch einmal: „Der Ort hat<br />
Charme: Hier können auch Triathleten und<br />
andere Sportler, die Radfahren zur Trainingsergänzung<br />
brauchen, von der Nähe<br />
zur Sportschule profitieren.“ Dem „Velodrom“<br />
soll auch eine BMX-Bahn angeschlossen<br />
sein. Auch an höherer Stelle<br />
sieht man <strong>das</strong> Projekt mit Wohlwollen: So<br />
sicherte etwa LSVS-Präsident Gerd Meyer<br />
dem SRB seine Unterstützung bei der<br />
Durchführung der Maßnahme „in naher<br />
Zukunft“ zu.<br />
Ganz oben auf der SRB-Prioritätenliste siedelt<br />
Koch auch die Fortführung des Projekts<br />
„Richtig Radfahren in der Grundschule“<br />
als Vorstufe zur Verkehrserziehung<br />
gemeinsam mit dem Saar-Bildungsministerium<br />
an. �<br />
SRB-Ehrungen<br />
Verdienstnadel des BDR: Gerhard<br />
Forster<br />
SRB-Ehrennadel in Gold: Wolfgang<br />
Degott<br />
SRB-Ehrennadel in Silber: Bertram<br />
Stoll, Peter Schwöbel, Tim Leber, Wolfgang<br />
Albrecht, Lutz Drehkopf, Thomas<br />
Britz, Günther Eisenbach, Michael Meiser
Traumstart <strong>für</strong><br />
autres choses<br />
Saison.“ Und auch Andreas Lauck sieht<br />
nach dem Motto „Besser geht immer“ noch<br />
Steigerungsmöglichkeiten: „Ein guter<br />
<strong>Start</strong>, aber wir sind noch lange nicht am<br />
Ziel.“ Denn die Saison 2012 ist eine ganz<br />
besondere. An ihrem Ende steht die erste<br />
Heim-WM: Vom 3. bis 7. Oktober finden die<br />
Weltmeisterschaften im Jazz- und Moderndance<br />
erstmals in Deutschland statt. Austragungsort<br />
ist die Fraport-Arena in Frankfurt:<br />
„Die Planungen da<strong>für</strong> laufen schon<br />
seit eineinhalb Jahren“, berichtet Lauck.<br />
„Natürlich wollen wir vor heimischen<br />
Publikum an die Vorjahreserfolge anknüpfen:<br />
Bei der WM in Mikolajki (Polen) im<br />
Dezember 2011 war „autres choses“ Weltmeister<br />
in der Small Group Modern (kleine<br />
Gruppe) geworden und hatte zudem mit<br />
der großen Formation Silber gewonnen.<br />
Außerdem war Sebastian Spahn Vizeweltmeister<br />
im Solo Modern der Männer geworden,<br />
und <strong>das</strong> Duo Patrick Griebel und Maria<br />
Cipriano hatte Bronze geholt.<br />
JAZZ- UND MODERNDANCE33<br />
Die Saarlouiser Jazz- und Moderndance-Formation hat einen Traumstart in die neue Saison hingelegt: Das Team des Tanzsportclubs<br />
Blau-Gold Saarlouis dominierte <strong>das</strong> Auftaktturnier der ersten Bundesliga im südhessischen Lampertheim,<br />
gewann klar mit allen Bestnoten und demonstrierte dabei seine derzeitige Ausnahmestellung. Doch die Mannschaft hat in<br />
diesem Jahr höhere Ziele: die Heim-WM im Oktober in Frankfurt.<br />
Text: Oliver Morguet<br />
Es war eine eindrucksvolle Demonstration<br />
der Stärke, was die Formation „autres choses“<br />
zum <strong>Start</strong> der Bundesliga abgeliefert<br />
hat. Die Tänzerinnen und Tänzerinnen präsentierten<br />
<strong>das</strong> neue Stück schon zu Saisonbeginn<br />
in hoher Qualität. Sie begeisterten<br />
damit die zahlreichen mitgereisten<br />
Saarlouiser Fans ebenso wie <strong>das</strong> Wertungsgericht,<br />
die neutralen Zuschauer und die<br />
Konkurrenz. Personell können Trainerin<br />
Heike Knopp und Choreograf Andreas<br />
Lauck aus dem Vollen schöpfen: Als<br />
„autres choses“ zu Turnierbeginn vorgestellt<br />
wurde, marschierten gleich 23 Tänzerinnen<br />
und Tänzer ein. „Da würden<br />
andere Vereine gleich drei Mannschaften<br />
draus machen“, meinten verschiedene<br />
Experten am Rande des Parketts.<br />
Lauck und Knopp, die seit Mitte der<br />
1990er-Jahre <strong>für</strong> die Erfolge von „autres<br />
choses“ verantwortlich zeichnen, waren<br />
völlig neue Wege gegangen: Nachdem <strong>das</strong><br />
zweite Erstligateam des TSC Blau-Gold,<br />
„performance“, nach der Saison 2011 in<br />
die zweite Liga abgestiegen war, legten sie<br />
die beiden Mannschaften kurzerhand<br />
zusammen.<br />
„Die Choreografie <strong>für</strong> diese Saison ist so<br />
ausgelegt, <strong>das</strong>s wir sie <strong>für</strong> die Weltmeisterschaft<br />
personell aufstocken können“<br />
erläutert Lauck: „National sind maximal<br />
zwölf Tänzerinnen und Tänzer erlaubt,<br />
international bis zu 24. Die größere<br />
Anzahl eröffnet uns viele choreographische<br />
Möglichkeiten, die wir bei der WM<br />
nutzen wollen.“ In der Saison schöpft<br />
Lauck die maximale Zahl auf nationaler<br />
Ebene von zwölf Tänzerinnen und Tänzern<br />
aus.<br />
Trotz des souveränen Auftritts im Lampertheim<br />
sieht <strong>das</strong> Erfolgs-Duo noch viel<br />
Potenzial. „Man hat dem Team die Nervosität<br />
vor allem in der Vorrunde schon angemerkt“,<br />
meinte Heike Knopp: „Aber <strong>das</strong><br />
neue Stück entwickelt sich gut, und ein so<br />
klarer Sieg gibt Sicherheit <strong>für</strong> die weitere<br />
Daumen hoch und lauter strahlende Gesichter nach dem gelungenen Saisonauftakt.<br />
Und auch die Jugend – auf deren <strong>Start</strong> in<br />
Mikolajki der TSC Blau-Gold im vergangenen<br />
Jahr verzichtet hatte – soll in diesem<br />
Jahr in Frankfurt antreten: Die sechsfachen<br />
deutschen Jugendmeister „l’équipe“<br />
haben die ersten beiden Turniere der Verbandsliga<br />
Saar jeweils mit allen Bestnoten<br />
gewonnen. Das Team will am 12. Mai in<br />
Saarlouis seinen Titel als süddeutscher<br />
Meister verteidigen und am 23. Juni in<br />
Wuppertal erneut deutscher Meister werden.<br />
Das erfolgreiche Nachwuchsteam<br />
tanzt in diesem zu „Kampf der Ritter“ aus<br />
Romeo und Julia. Mit dem Stück war<br />
„autres choses“ 2003 deutscher Meister<br />
geworden.<br />
Außerdem hat Andreas Lauck eine neue<br />
Kinderformation aufgebaut. Sie besteht<br />
aus Tänzerinnen des TSC Blau-Gold Saarlouis<br />
und des TV Lebach. Sie nimmt derzeit<br />
mangels Konkurrenz im <strong>Saarland</strong> an der<br />
Kinderliga in Hessen teil und soll ebenfalls<br />
bei der WM in Frankfurt starten.�<br />
2/2012<br />
Foto: Morguet
Foto: Ruppenthal<br />
34 BASKETBALL<br />
Die Royals am<br />
Scheideweg<br />
Es ist passiert: Die Saarlouis Royals sind sportlich aus der Damen-Basketball-Bundesliga abgestiegen. Nach 14 Jahren<br />
Zugehörigkeit, zwei Meistertiteln und drei Pokalsiegen, dazu etlichen guten Platzierungen.<br />
Text: Sascha Sprenger<br />
Sympolisch <strong>für</strong> den Saisonverlauf: René<br />
Spandauw kann nicht mehr hinschauen.<br />
2/2012<br />
Die vorerst letzte Bundesliga-Partie gegen<br />
Heli Donau-Ries (64:68) kann als Spiegelbild<br />
<strong>für</strong> die gesamte Saison herhalten. Teilweise<br />
hatten die Saarlouiserinnen die Partie<br />
im Griff, spielten guten und ansehnlichen<br />
Basketball, führten auch dementsprechend,<br />
schafften es aber am Ende<br />
nicht, die Führung über die Zeit zu bringen<br />
beziehungsweise leisteten sich Schwächephasen,<br />
die der Gegner auszunutzen wusste.<br />
„Das war echt typisch <strong>für</strong> die ganze Saison“,<br />
meinte auch Trainer René Spandauw<br />
und fügte sarkastisch hinzu: „Das war ja<br />
ein perfekter Abschluss.“ Selbstironie<br />
scheint im Rückblick der einzige<br />
Weg zu sein, eine Saison zu<br />
erklären, in der nun wirklich<br />
alles schief gelaufen ist.<br />
Doch was nützt es? Die Royals<br />
müssen in den kommenden<br />
Monaten sehen, <strong>das</strong>s es<br />
weitergeht mit Basketball<br />
auf hohem Niveau in Saarlouis.<br />
Doch noch bis nach<br />
dem offiziellen (und<br />
ungewohnt frühen) Saisonende<br />
schien noch überhaupt nicht<br />
klar, in welcher personellen Konstellation<br />
die Arbeit weitergeführt werden soll.<br />
Erste Priorität hat in dieser Hinsicht die<br />
Position des Cheftrainers. Dort gab es<br />
allerlei Ungereimtheiten: Der Vertrag von<br />
René Spandauw läuft bis zum Ende der Saison<br />
2013. In ihm ist nicht spezifisch festgehalten,<br />
<strong>für</strong> welche Liga er gilt, sprich: er<br />
ist theoretisch in der ersten und zweiten<br />
Liga gültig. Doch der Verein muss verständlicherweise<br />
sparen und so verhandelte<br />
sie mit dem Niederländer über eine Senkung<br />
der Bezüge. Die „Saarbrücker Zeitung“<br />
berichtete sogar davon, <strong>das</strong>s der<br />
Verein den Vertrag Spandauws zum 31. Juli<br />
2012 gekündigt hat. Gesichert scheint,<br />
<strong>das</strong>s der Verein mit dem Trainer über<br />
einen neuen Vertrag verhandeln wollte,<br />
während der alte noch in Kraft war.<br />
Pressesprecher und Geschäftsführer<br />
sprachen mehrfach von zwei Kontrakten,<br />
die in Umlauf seien. Eine<br />
Einigung stand zu Redaktionsschluss dieser<br />
Ausgabe noch aus.<br />
Klar ist jedoch, <strong>das</strong>s in Saarlouis vieles mit<br />
René Spandauw steht und fällt. Er ist nicht<br />
unersetzbar, und doch käme eine Trennung<br />
von dem Trainer, der <strong>für</strong> so viele<br />
Erfolge in Saarlouis verantwortlich ist, zu<br />
diesem Zeitpunkt überraschend. Der Verein<br />
hat mitten in der Saison an Spandauw<br />
festgehalten, als es schlecht lief. Nun<br />
scheint es nicht mehr als richtig, wenn er<br />
auch den Neuaufbau in Liga zwei gestalten<br />
soll.<br />
Und doch befinden sich die Royals nun an<br />
einem Scheideweg. Es muss klar werden,<br />
<strong>das</strong>s <strong>das</strong> „Abenteuer zweite Liga“ maximal<br />
ein Jahr dauern soll. Das Ziel war immer,<br />
eine Spitzenmannschaft in Deutschland<br />
aufzubauen, die regelmäßig auch auf<br />
europäischem Parkett auftritt. Es wird sich<br />
zeigen, wie die Verantwortlichen mit diesem<br />
– zugegeben wirklich herben – Rückschlag<br />
umgehen werden. Spielbereichsleiter<br />
Marc Tepest hatte es bei einem Heimspiel<br />
einmal ironisch angedeutet: „Wir<br />
wären wahrscheinlich der professionellste<br />
Zweitligist, den die Liga je gesehen hätte.“<br />
Doch so abwegig klingt dieser Gedanke<br />
nun nicht mehr. Die Royals müssen sich<br />
trotz allem weiter professionalisieren. Und<br />
wann ginge <strong>das</strong> besser als zu einem Zeitpunkt,<br />
an dem sowieso alles in Frage und<br />
auf den Prüfstand gestellt werden muss? �<br />
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am <strong>Start</strong>!
BADMINTON35<br />
1. BCB Saarbrücken<br />
Ein Tag, ein Endspiel,<br />
ein Pokal<br />
Am 12. Mai 2012 werden sich die Blicke die Badminton-Fans in Deutschland auf Saarbrücken richten. An diesem Tag wird<br />
in der Joachim-Deckarm-Halle der Deutsche Mannschaftsmeister 2012 bestimmt. Sicher im Finale vertreten ist der 1. BC<br />
Saarbrücken-Bischmisheim.<br />
Text: Christoph Feld<br />
Hinter den Saarländern liegt eine Bundesliga-Saison,<br />
der sie ihren Stempel aufdrücken<br />
konnten. Seit dem vierten Spieltag<br />
war der BCB alleiniger Tabellenführer, am<br />
Ende der Spielzeit stehen 14 Siegen lediglich<br />
eine Niederlage und ein Unentschieden<br />
gegenüber. Hinter der Dominanz der<br />
Zahlen stehen neun Spielerinnen und<br />
Spielern, die <strong>das</strong> Team mit der größten<br />
Leistungsdichte in der Bundesliga bilden.<br />
Dies ermöglichte eine Konstanz im Saisonverlauf,<br />
der ständige Veränderungen<br />
in der Aufstellung gegenüberstehen. Die<br />
Ausfälle auf Grund von Verletzungen<br />
konnten kompensiert werden. „Die Verbreiterung<br />
des Kaders vor der Saison<br />
durch die Verpflichtungen von Lisa Heidenreich<br />
und Lukas Schmidt waren ein<br />
Schlüssel zum Erfolg“, resümiert Teammanager<br />
Thomas Tesche eine Saison, in der<br />
der BCB selten mit der gleichen Aufstellung<br />
antreten konnte.<br />
Für <strong>das</strong> Finale im Mai hofft Tesche, der als<br />
Spieler selbst vier Mal Mannschaftsmeister<br />
mit dem BCB geworden ist, natürlich, <strong>das</strong>s<br />
alle Sportler wieder eingesetzt werden<br />
können. Gut sieht es bei Johannes Schöttler<br />
aus. Schöttler hatte sich einen Bänderriss<br />
zugezogen. Während der 27-Jährige<br />
wohl spielen kann, wird Olga Konon im<br />
Finale fehlen. Die Deutsche Meisterin im<br />
Einzel befindet sich nach ihrer Knie-Operation<br />
in der Rehabilitation. „Natürlich<br />
schmerzt uns <strong>das</strong> Fehlen von Olga sehr,<br />
aber ihre vollständige Regeneration steht<br />
an erster Stelle. Trotz des Ausfalls, weiß<br />
ich sicher, <strong>das</strong>s wir unseren Fans in Saarbrücken<br />
ein spannendes Finale mit offenem<br />
Ausgang bieten können. Über den<br />
Titel entscheidet ein einziges Spiel, da<br />
können Kleinigkeiten ausschlaggebend<br />
sein“, blickt Tesche Richtung Endspiel.<br />
Gegen welchen Verein der BCB im Mai<br />
antritt, wird erst eine Woche zuvor im<br />
Play-off-Halbfinale zwischen dem amtierenden<br />
Deutschen Meister SG EBT Berlin<br />
und dem 1. BC Beuel entschieden. Gegen<br />
keine dieser Mannschaften waren die<br />
Blau-Weißen in dieser Saison unterlegen.<br />
Gute Voraussetzungen <strong>für</strong> den Deutschen<br />
Meister der Jahre 2005 bis 2010 also, sich<br />
an diesem Tag mit einem Sieg im Endspiel<br />
ein weiteres Mal auf dem Hans-Riegel-<br />
Pokal zu verewigen. �<br />
2/2012<br />
Foto: Verein
36 TISCHTENNIS<br />
Deutsche Tischtennis-Schülermeisterschaften an der Sportschule<br />
Saar-Nachwuchs<br />
ohne Chance<br />
Die Besucherzahlen bei der erste Großveranstaltung des Saarländischen Tischtennis-<br />
Bunds (STTB) in der neuen Multifunktionssporthalle der Hermann-Neuberger-Sportschule<br />
waren gut, die auf der Homepage des STTB anlässlich der deutschen Schülermeisterschaften<br />
(U15) überragend: Jeweils mehr als 4000 Besucher wollten an zwei Turniertagen<br />
<strong>das</strong> Neueste von der Veranstaltung wissen, <strong>das</strong> insgesamt knapp 30 Mal aktualisiert<br />
wurde. Zusätzlich wurde auch noch per Liveticker informiert.<br />
Text: Erich Philippi<br />
An Ort und Stelle gab es großes Lob von<br />
allen Seiten. Für STTB-Präsident Hubert<br />
Friedrich und „sein“ tolles LSVS-Gelände<br />
im Stadtwald, vor allem aber auch <strong>für</strong> den<br />
Durchführer TTC Urexweiler mit dem Vorsitzenden<br />
und STTB-Sportwart Kornel<br />
Adams an der Spitze. Zu den Gratulanten<br />
zählten unter anderem Jürgen Ahlert, der<br />
Vizepräsident Jugendsport des Deutschen<br />
Tischtennis-Bunds, Monika Bachmann, die<br />
saarländische Sportministerin und Schirmherrin<br />
der Veranstaltung, sowie DTTB-<br />
Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig und<br />
Nachwuchs-Bundestrainerin Dana Weber.<br />
Die großen Sieger des Turniers waren wie<br />
schon bei der Top-12-Veranstaltung der<br />
Schüler drei Wochen zuvor in Erkelenz die<br />
Baunatalerin Alena Lemmer und Dennis<br />
Klein aus Bietigheim-Bissingen. Insgesamt<br />
kann man sagen, <strong>das</strong>s die Talente aus<br />
Hessen und Baden-Württemberg den Ton<br />
angaben. Die saarländischen Teilnehmer<br />
Lisa Gu/Rohrbach-St. Ingbert, Ann-Sophie<br />
2/2012<br />
Daub/Fraulautern sowie Michael Schwarz/<br />
Oberwürzbach spielten zum Teil gut mit,<br />
die insgeheim erhoffte Überraschung blieb<br />
allerdings aus. Besonders die hoch eingeschätzte<br />
Ann-Sophie Daub hätte nach verschlafenem<br />
<strong>Start</strong> noch ihr Auftaktspiel<br />
gegen Deutschlands Nr. 3, die drahtige Lilli<br />
Eise (Weil am Rhein) gewinnen können,<br />
doch nach dem Ausgleich eines 0:2-Satzrückstands<br />
vergab sie im Entscheidungssatz<br />
(10:12) einen Matchball. So stand am<br />
Ende nach einem 1:3 gegen Jule Wirlmann<br />
(Schleswig-Holstein) und einem 3:2 gegen<br />
Lena Bucht (Hessen) <strong>für</strong> Daub nur ein Sieg<br />
bei zwei Niederlagen in den Gruppenspielen<br />
zu Buche, was nicht zum Erreichen der<br />
Runde der letzten 32 reichte. Für die beiden<br />
anderen Saarländer war die Teilnahme<br />
schon ein Erfolg, zumal Michael Schwarz<br />
als B-Schüler noch zweimal die Teilnahme-<br />
Chance bei deutschen Meisterschaften des<br />
U15-Jahrgangs haben wird.<br />
Entsprechend nüchtern fiel auch <strong>das</strong> Fazit<br />
Für Ann-Sophie Daub aus Fraulautern verliefen<br />
die deutschen Meisterschaften unglücklich.
von Landestrainerin Yang Ying aus. Die<br />
erfahrene Chinesin, 1977 im Doppel Weltmeisterin:<br />
„Wir haben gegen die großen<br />
Verbände keine reelle Chance, wenn wir<br />
nicht wie in früheren Jahren auf Ausnahmespielerinnen<br />
zurückgreifen können, wie<br />
es beispielsweise Ann-Kathrin Herges und<br />
Theresa Adams schon als Schülerinnen<br />
waren. Solche Talente und ihr Umfeld<br />
braucht man, selbst wenn man eine so tolle<br />
Trainings- und Wettkampfstätte hat,<br />
wie sie uns jetzt hier seit Beginn dieses<br />
Jahres an der Sportschule zur Verfügung<br />
steht.“<br />
Dies können auch die beiden Verbandstrainer<br />
von Bayern bestätigen. Thomas Wetzel,<br />
44, der deutsche Schülermeister von<br />
1982 und ehemalige Spieler des Saarbrücker<br />
ATSV-Zweitligateams sowie Cornel<br />
Borsos, 49, Ex-Nationalspieler von Borussia<br />
Düsseldorf, waren mit zehn Talenten<br />
an-, aber erstmals „seit Generationen“<br />
(Wetzel) ohne Medaille wieder abgereist.<br />
„Unter Berücksichtigung des bisherigen<br />
Saisonverlaufs kann man nicht von einer<br />
Spitzenplatzierung ausgehen“, waren sich<br />
Wetzel und Borsos schon am Tag der Anreise<br />
über eine wahrscheinliche Mager-Ausbeute<br />
des größten Verbands im Deutschen<br />
Tischtennis-Bund einig. Wie internationale<br />
Top-Akteure auftreten, durften sich ihre<br />
jungen Akteure vor dem Zu-Bett-Gehen<br />
noch in der Deckarm-Halle beim Saarbrücker<br />
Champions-League-Triumph über Ekatarinenburg<br />
(3:0) anschauen.<br />
Bayern, flächen- und mitgliedermäßig<br />
zehn Mal größer als <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong>, hatte<br />
allerdings ein extrem junges Team aufgeboten.<br />
Vom U-15-Jahrgang 1997 waren<br />
nur vier dabei, die anderen gehörten zu<br />
den Jahrgängen 1998 (1), 1999 (4) und<br />
2000 (1). Von der Ausstattung her sind<br />
Saarländer und Bayern vergleichbar. Die<br />
Süddeutschen haben „als höchsten Punkt<br />
ihrer Förderpyramide“ seit knapp zwei<br />
Jahren in Kolbermoor nahe Rosenheim ein<br />
Top-Trainingszentrum, ähnlich wie <strong>das</strong> in<br />
Saarbrücken mit Schul-Anbindung errichtet.<br />
Zusätzlich haben sie noch zehn Internatsplätze<br />
zur Verfügung.<br />
Ein Talent aus diesem Internat war schon<br />
in Saarbrücken zu sehen: Sarah Mantz, 11,<br />
die gegen zum Teil vier Jahre ältere Konkurrenz<br />
die Hauptrunde der besten 32<br />
erreichte. Sie eifert ihrer Schwester Chantal<br />
nach, die aktuell Vize-Europameisterin<br />
bei der Jugend ist und in der nächsten Saison<br />
als Bundesliga-Spitzenspielerin mit<br />
ihrem Quartett aus Kolbermoor auch wieder<br />
im <strong>Saarland</strong> (beim TTSV Saarlouis-<br />
Fraulautern) auftauchen wird. �<br />
Ungewollter Umbruch<br />
beim TTSV Fraulautern<br />
Doch die Entwicklungen der<br />
vergangenen Wochen deuten<br />
nun auf einen kompletten<br />
Umbruch hin – <strong>das</strong><br />
Ergebnis ist offen.<br />
Schlüsselfigur war in diesem<br />
Fall Petrissa Solja. Wie ihre<br />
Schwester Amelie hegt auch<br />
sie bereits länger den Plan,<br />
in Linz zu trainieren und<br />
zudem auch <strong>für</strong> Österreich<br />
international anzutreten.<br />
Nach Angaben von Falk<br />
bestand bereits ein Vorvertrag<br />
mit Linz, letztlich drehte es sich noch<br />
um Fragen der Staatsbürgerschaft: Ein<br />
Wechsel sollte noch vor Petrissas 18.<br />
Geburtstag beantragt werden. Als im Februar<br />
noch immer keine Entscheidung<br />
gefällt war, musste der TTSV handeln und<br />
verpflichtete Europameisterin Li Jiao<br />
sowie Nadine Bollmeier vom MTV Tostedt.<br />
„Ende Februar ist es eigentlich bereits viel<br />
zu spät <strong>für</strong> Neuverpflichtungen. Die meisten<br />
Vertragsverhandlungen finden bereits<br />
im November und Dezember statt. Aber<br />
irgendwann mussten wir etwas tun, wenn<br />
wir nachher nicht mit leeren Händen<br />
<strong>das</strong>tehen wollten“, erklärt Falk.<br />
Trotzdem blieb nach seinen Angaben die<br />
Tür <strong>für</strong> Petrissa immer offen. Doch die<br />
zeigte sich nach dieser Nachricht in der<br />
Öffentlichkeit verärgert und fühlte sich<br />
übergangen. Sie spielte dem TTSV den<br />
Schwarzen Peter zu: „Als ich gehört habe,<br />
<strong>das</strong>s sich der TTSV verstärkt hat und damit<br />
eigentlich kein Platz mehr in der Mannschaft<br />
<strong>für</strong> mich ist, habe ich in Linz zugesagt“,<br />
erklärte sie. Das will Falk so nicht<br />
stehen lassen: „Wir sind wegen Soljas<br />
überhaupt erst in die Bundesliga aufgestiegen<br />
und hatten überhaupt keine Interesse<br />
daran, sie in irgendeiner Form auszubooten.<br />
Wir haben ihr selbst noch ein<br />
Angebot unterbreitet, als sie sich so geäußert<br />
hatte. Für sie wäre bei uns immer<br />
TISCHTENNIS37<br />
Eigentlich war die Situation so komfortabel, <strong>das</strong>s sich Heinz Falk nur Gedanken<br />
darum machen wollte, wie er <strong>für</strong> die kommende Saison eine Mannschaft ins Rennen<br />
schickt, die deutscher Meister werden kann. Sein Verein, der TTSV Fraulautern,<br />
schickt sich nämlich an, dem Abonnements-Meister FSV Kroppach in der<br />
Tischtennis-Bundesliga der Frauen so langsam aber sicher ein ernsthafter Konkurrent<br />
zu werden.<br />
Text: Sascha Sprenger<br />
Platz gewesen. Aber auch wir<br />
können nicht ewig warten.“<br />
Und hätte Solja gewusst, was<br />
nur wenige Tage später passiert,<br />
hätte es die Diskussion<br />
um Platz in der Mannschaft<br />
nicht gegeben: Ni Xia Lian<br />
kündigte an, nach den Olympischen<br />
Spielen in London<br />
ihre Karriere ausklingen zu<br />
lassen und nur noch im Notfall<br />
Bundesliga spielen zu<br />
wollen. Außerdem ist der<br />
Verbleib von Spitzenspielerin<br />
Li Fen nicht sicher. Die beste Spielerin<br />
der Liga spielt mit dem Gedanken, erneut<br />
schwanger zu werden. Somit bliebe im<br />
schlimmsten Fall nur noch die Ungarin<br />
Maria Fazekas aus dem alten Kader übrig.<br />
„Wir hätten eine Mannschaft aufstellen<br />
können, die selbst in Europa nur schwer zu<br />
schlagen gewesen wäre, im besten Fall mit<br />
Ni Xia Lian am hinteren Paarkreuz. So müssen<br />
wir weiter abwarten, was passiert“,<br />
sagt Falk. Auf dem Transfermarkt gelang<br />
ihm mit der Verpflichtung von B-Kader-<br />
Athletin Kathrin Mühlbach (Schwabhausen)<br />
noch ein guter Griff <strong>für</strong> <strong>das</strong> hintere<br />
Paarkreuz. Doch nun hängt wieder vieles<br />
von Li Fen ab. Spielt sie weiter, kann der<br />
TTSV wieder oben mitspielen. „Und nur <strong>das</strong><br />
kann der Plan sein, wenn man die aktuelle<br />
Europameisterin verpflichtet“, bestätigt<br />
Falk. „Einen solchen Transfer tätigt man<br />
nicht, wenn man im Mittelfeld spielen<br />
will.“ Hört Li Fen aber auf, muss Fraulautern<br />
noch einmal tätig werden, will er seine<br />
Ziele ernsthaft angehen. „Je später es<br />
wird, umso schlechter stehen natürlich die<br />
Chancen, überhaupt noch jemand verpflichten<br />
zu können“, weiß Falk. Doch<br />
selbst <strong>das</strong> wäre dem TTSV noch zuzutrauen:<br />
Der Wechsel von Jasna Reed kam seinerzeit<br />
wenige Minuten vor Ende der Wechselfrist<br />
zustande – und entpuppte sich als Glücksgriff.�<br />
2/2012
38 TISCHTENNIS<br />
Ein einziger Ball. Nur ein einziger Ball fehlte dem 1. FC Saarbrücken Tischtennis zum Einzug ins Finale der Champions League. Man könnte auch<br />
sagen, es waren Zentimeter, die über Sieg und Niederlage entschieden. Geht der Schmetterball von Bojan Tokic statt knapp neben die Platte einfach<br />
an die Kante, ist die Partie entschieden. Das gleiche passiert, wenn Gegner Alexander Shibaev seinen wilden Gegentopspin eben nicht so sauber<br />
trifft, <strong>das</strong>s er <strong>für</strong> Tokic unerreichbar wird.<br />
Text: Sascha Sprenger<br />
Foto: Ruppenthal<br />
Ein einziger Ball<br />
fehlte dem 1. FCS TT<br />
Die Beteiligten werden mehrere solcher<br />
Szenen nennen können, wenn sie sich an<br />
<strong>das</strong> Halbfinal-Rückspiel in Jekaterinburg<br />
erinnern. 3:0 hatte der FCS <strong>das</strong> Hinspiel<br />
gewonnen bei 9:5 Sätzen – völlig überraschend,<br />
wenn man bedenkt, <strong>das</strong>s die Russen<br />
mit weit höherem Etat agieren und<br />
drei Weltklasse-Spieler in ihren Reihen<br />
haben. Doch die Regel, <strong>das</strong>s Geld auch<br />
Erfolg kaufen kann, wurde zumindest in<br />
Saarbrücken außer Kraft gesetzt.<br />
In Jekaterinburg hatte der FCS taktisch<br />
eigentlich wieder alles richtig gemacht:<br />
Joao Monteiro traf im Eröffnungseinzel auf<br />
den Weltklasse-Abwehrspieler Hou Yingchao,<br />
den er im Hinspiel bezwingen konnte.<br />
Dieses Mal hatte der Chinese mit 3:1 die<br />
Nase knapp vorne. Danach traf wie<br />
erwähnt Bojan Tokic auf Alexander Shibaev.<br />
Der war vom FCS als einziger Schwachpunkt<br />
angesehen worden – wenn man <strong>das</strong><br />
bei der Nummer 42 der Weltrangliste überhaupt<br />
so sagen kann. Doch der Plan schien<br />
aufzugehen: Der Slowene im FCS-Dress<br />
gewann die ersten beiden Sätze deutlich.<br />
Der dritte ähnelte einem Blackout, als<br />
Tokic erst bei 0:10 seinen ersten Punkt<br />
machte. Doch er berappelte sich wieder<br />
und erkämpfte sich im vierten Satz bei<br />
10:7 drei Matchbälle. „Da sitzt Du einfach<br />
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2/2012<br />
<strong>Fresh</strong><br />
am <strong>Start</strong>!<br />
Im Hinspiel des Champions-League-Halbfinalspiels gegen Jekaterinenburg war die Welt des 1.<br />
FCS TT noch in Ordnung. Das Team um Bastian Steger siegt mit 3:0. In Russland jedoch folgte<br />
die Ernüchterung. Die Saarländer verloren mit 0:3 und schieden aus.<br />
nur hilflos draußen und hoffst: Mach<br />
irgendwie diesen einen Punkt“, gab Bastian<br />
Steger später einen Einblick in sein<br />
Gefühlsleben. Doch es klappte nicht. Shibaev<br />
wehrte die Matchbälle ab und war von<br />
da an im Aufwind. Die Stimmung in der<br />
Halle tat ein Übriges dazu, <strong>das</strong>s am Ende<br />
auch Steger gegen Ex-Europameister<br />
Michael Maze zwar dran war, aber drei Sätze<br />
nacheinander mit 9:11 verlor. Unter<br />
dem Strich stand ein 0:3 bei 3:9 Sätzen –<br />
aber auch die Gewissheit, <strong>das</strong>s sich der FCS<br />
TT nichts vorzuwerfen hat.<br />
„Im Normalfall verläuft dieses Spiel ja völlig<br />
anders. Normal wäre gewesen, <strong>das</strong>s wir<br />
<strong>das</strong> Heimspiel vielleicht 3:2 gewinnen oder<br />
knapp verlieren. Wenn <strong>das</strong> 3:2 und dann in<br />
Russland 1:3 ausgeht, redet darüber niemand,<br />
weil <strong>das</strong> ein logischer Verlauf gewesen<br />
wäre“, erklärt FCS-Coach Matthias<br />
Landfried. „Dass wir es nach einem 3:0<br />
noch abgeben, ist natürlich bitter und die<br />
Mannschaft war dementsprechend<br />
geknickt. Aber wer uns vor der Saison<br />
gesagt hätte, <strong>das</strong>s wir Halbfinale Champi-<br />
ons League spielen – <strong>das</strong> hätten wir mit<br />
Kusshand genommen.“<br />
Einer der großen Träume ist also ausgeträumt.<br />
Und doch bleibt dem FCS weiter<br />
die Chance, eine durch den nationalen<br />
Pokalsieg ohnehin schon fantastische Saison<br />
noch zu toppen: In der Bundesliga<br />
steht der FCS unangefochten an der Spitze<br />
und hat sich bereits <strong>für</strong> <strong>das</strong> Halbfinale um<br />
die Meisterschaft qualifiziert. „Das Finale<br />
ist unser großes Ziel“, sagt Landfried deutlich.<br />
Und weiter: „Nur im Halbfinale sein,<br />
<strong>das</strong> zählt am Ende nichts. Wir wollen mindestens<br />
deutscher Vizemeister werden.“<br />
Nur Understatement? Eher weniger, denn<br />
da ist immer noch Borussia Düsseldorf mit<br />
Timo Boll. Der Titelverteidiger wird nach<br />
einigen Verletzungssorgen im April wohl<br />
wieder in voller Besetzung und Topform<br />
spielen können. Und dann ist er <strong>das</strong> Maß<br />
aller Dinge – in der Bundesliga wie in<br />
Europa. Aber wer weiß – vielleicht schafft<br />
es der FCS Tischtennis ja noch einmal,<br />
eigentlich eherne Regeln außer Kraft zu<br />
setzen. �
Oberthal. „The same procedure than every<br />
year“, oder zu deutsch ungefähr „Dasselbe<br />
wie jedes Jahr“, so könnte man den Erfolg<br />
der Kegelfreunde Oberthal in der Bundesliga<br />
im Sportkegeln beschreiben. Zum elften<br />
Mal in Serie und zum 16. Mal insgesamt<br />
schnappte sich <strong>das</strong> Herren-Team der KFO<br />
den Deutschen Meister-Titel im Kegeln.<br />
Doch bevor der erneute Titelgewinn der<br />
Oberthaler feststand, musste der alte und<br />
neue Titelträger durch eine Saison mit<br />
Höhen und Tiefen gehen.<br />
In der regulären Saison stand Oberthal<br />
zumeist nicht auf dem Platz an der Spitze.<br />
Erst am vorletzten Spieltag übernahm der<br />
Rekordmeister die Tabellen-Führung mit<br />
einem Sieg beim Spitzenreiter KSV Riol.<br />
Und dieser Erfolg war dramatisch. Ganze<br />
zwei Holz gaben den Ausschlag zugunsten<br />
der Saarländer. Beflügelt von diesem Sieg<br />
ließ Oberthal aber nicht mehr locker. Mit<br />
den maximal möglichen vier Punkten ging<br />
der Serien-Meister in die Meisterschafts-<br />
Endrunde (Play-Offs) der vier besten Teams<br />
der regulären Saison. Dort setzten die KFO<br />
gleich am ersten Spieltag mit einem Auswärts-Sieg<br />
auf der Bahn in Riol ein Ausrufezeichen.<br />
Am vorletzten Spieltag konnte<br />
dann in Paffrath der Titelgewinn perfekt<br />
gemacht werden. Der Heimsieg am letzten<br />
Spieltag war dann nur noch ein Schaulaufen<br />
<strong>für</strong> den alten und neuen Meister, der<br />
die Play-Offs mit fünf Zählern Vorsprung<br />
vor Vize-Meister KSV Riol abschloss.<br />
„Der Endspurt von uns war phänomenal“,<br />
freute sich KFO-Mannschaftsführer Daniel<br />
Schöneberger nach der erfolgreichen Titelverteidigung.<br />
„Nach dieser Saison, in der<br />
es ja am Anfang nicht so toll lief, war es<br />
schön, <strong>das</strong>s wir am Ende mit so deutlichem<br />
Vorsprung Meister geworden sind“, erklärte<br />
Schöneberger weiter.<br />
Durch den Meister-Titel qualifizierte sich<br />
Oberthal auch <strong>für</strong> den World-Cup – quasi<br />
die „Champions-League“ der Sportkegler.<br />
Der Weltcup findet Anfang Juli in Belgien<br />
statt. „Auch dort sind wir Titelverteidiger<br />
und auch dort zählen wir wieder zu den<br />
Favoriten“, sagt Schöneberger.<br />
Vor dem Weltcup stehen <strong>für</strong> viele KFO-Kegler<br />
aber noch die Deutschen Meisterschaften<br />
an. Diese finden vom 26. Mai bis zum 2.<br />
Juni im Sportzentrum Oberthal statt. Mit<br />
dem Heimvorteil im Rücken werden dort<br />
sicher auch viele Oberthaler Titel einheimsen<br />
können.<br />
Nicht ganz so gut wie <strong>für</strong> die Oberthaler<br />
Herren lief die Saison in der Bundesliga <strong>für</strong><br />
die Damen der Kegelfreunde. Dabei hatte<br />
es zunächst so gut <strong>für</strong> die KFO-Damen aus-<br />
KEGELN39<br />
KF Oberthal schnappen sich den<br />
elften Titel in Serie<br />
Rechtzeitig zur entscheidenden Phase der Meisterschaft in der Bundesliga im Sportkegeln kam Rekord-Meister Kegelfreunde<br />
(KF) Oberthal in Schwung. Am Ende schnappten sich die Nordsaarländer souverän den elften Deutschen Meister-Titel in<br />
Serie. Text: Philipp Semmler<br />
gesehen. Mit fünf Zählern Vorsprung vor<br />
Fortuna Lünen beendete Oberthal die<br />
reguläre Saison auf dem ersten Tabellenplatz.<br />
Doch ausgerechnet in der Meisterschafts-Endrunde<br />
lief nichts mehr zusammen.<br />
Am Ende musste sich Oberthal mit<br />
dem Vizemeister-Titel hinter dem alten<br />
und neuen Deutschen Meister Fortuna<br />
Lünen begnügen. Der dritte Platz und<br />
damit die Bronze-Medaille ging an Oberthals<br />
saarländischen Rivalen vom KSC Dilsburg.<br />
In der Zweiten Liga Süd der Herren wurde<br />
die zweite Mannschaft der Kegelfreunde<br />
Oberthal Meister. Da Oberthal II aber nicht<br />
in die Bundesliga aufsteigen darf ist Vize-<br />
Meister SK Düsseldorf künftig Erstligist.<br />
Der KSC Hüttersdorf verpasste als Dritter<br />
der Aufstiegsrunde die direkte Rückkehr in<br />
die deutsche Eliteliga. In der Abstiegsrunde<br />
der Zweiten Liga Süd sicherte sich der<br />
KSC Lebach den Ligaverbleib. Aufsteiger<br />
KSC Dillingen muss dagegen nach einem<br />
Jahr in der zweithöchsten Spielklasse wieder<br />
runter in die Landesliga. Trotz des Dillinger<br />
Abstieges wird es aber auch in der<br />
kommenden Saison vier saarländische<br />
Zweitligisten geben. Der KSC Landsweiler<br />
schaffte als Landesliga-Meister den Aufstieg<br />
in die Zweite Liga Süd. �<br />
2/2012<br />
Foto: Bonenberger & Klos
Fotos: spektrum/STB<br />
40 TENNIS<br />
Bank 1 Saar Cup<br />
„Wiederholungstäter“<br />
Otte will in die Weltspitze<br />
Siegerehrung 2012: Bank1Saar-Vorstand Kurt Rheinstädler, der zweitplatzierte Konstantin<br />
Gerlakh, Sieger Oscar Otte, STB-Präsidente Dr. Joachim Meier und Staatssekretärin Gaby<br />
Schäfer.<br />
Der erst 18-jährige Oscar Otte vom KTHC<br />
Rot-Weiß Köln, vor ein paar Monaten Profi<br />
geworden, schlug Konstantin Gerlakh<br />
(Dortmund) deutlich, aber keinesfalls<br />
langweilig. Denn was immer der Herausforderer<br />
gegen den Sieger von 2010 auch<br />
versuchte: Otte hatte die bessere Antwort<br />
parat. Er variierte beim Aufschlag hervorragend,<br />
streute neben harten ersten Aufschlägen<br />
auch kluge mit Schnitt ein. Dazu<br />
tauchte er häufig am Netz auf und schloss<br />
die Ballwechsel mit spektakulären Volleys<br />
ab. Und fast immer wenn Gerlakh <strong>das</strong>selbe<br />
versuchte, kamen die Passierbälle des Kölners<br />
wie an der Schnur gezogen. „Ich denke,<br />
ich habe sehr konsequent gespielt und<br />
fast alle meine Chancen genutzt“, meinte<br />
er nach der Partie zufrieden. Der Lohn:<br />
1250 Euro Preisgeld und Selbstvertrauen<br />
<strong>für</strong> die kommenden Aufgaben. In der Türkei<br />
stehen einige Future-Turniere auf dem<br />
Plan. Sein erstes Ziel: Die Top 1000 der<br />
Weltrangliste erreichen. Derzeit steht er<br />
auf Rang 1159. Langfristig will der Jungprofi,<br />
der in der Tennisakademie von Marc-<br />
Kevin Göllner trainiert, in die Top 100 der<br />
Welt vorstoßen. Ein weiter Weg, <strong>das</strong> weiß<br />
er selbst. „Doch warum soll ich mir ein<br />
2/2012<br />
kleines Ziel setzen?“, fragt er selbstbewusst.<br />
Wie gut Otte bereits spielt, musste im Viertelfinale<br />
auch die saarländische Nummer<br />
eins im Jugendbereich erfahren. Marc<br />
Herrmann vom TC Rotenbühl Saarbrücken<br />
unterlag deutlich mit 1:6 und 3:6. Zuvor<br />
konnte der Saarländer jedoch überzeugen:<br />
In Runde eins bezwang er den an Nummer<br />
acht gesetzten Yannick Staschen (Oldenburg)<br />
mit 6:4 und 6:1, danach konnte ihn<br />
auch sein Teamkollege Andreas Spaniol<br />
nicht stoppen: 6:4 und 7:5 hieß es am<br />
Ende <strong>für</strong> Herrmann. Die restlichen Saarländer<br />
im Feld schlugen sich wacker, konnten<br />
aber nicht wirklich überraschen: Neben<br />
Spaniol schaffte es nur noch Dennis Witzmann<br />
(ebenfalls Rotenbühl Saarbrücken)<br />
nach einem Erfolg gegen Victor Schebolta<br />
(Hannover) in Runde zwei, wo er dem späteren<br />
Finalisten Gerlakh unterlag. Christopher<br />
Hobgarski (Oberkirchen), der an Position<br />
sechs gesetzte David Siersdorfer (Merzig),<br />
Lukas Clemens (Rotenbühl), Denny<br />
Schwarz (Merzig) sowie Niklas Mürkens<br />
(Sulzbach) scheiterten in Runde eins.<br />
Wobei die Leistung von Mürkens auch bei<br />
STB-Präsident Joachim Meier größere<br />
Wenn ein Tennismatch 6:1 und 6:1<br />
endet, versteckt sich dahinter oft ein<br />
langweiliges und einseitiges Spiel<br />
ohne große Höhepunkte. Aber eben<br />
nicht immer. Das Finale des 28. Bank 1<br />
Saar Cups in der Saarbrücker Hermann-Neuberger-Sportschule<br />
war ein<br />
Endspiel, bei dem niemand der 150<br />
Zuschauer sein Kommen bereut hatte.<br />
Text: Sascha Sprenger<br />
Beachtung fand: „Niklas hat sich mit LK<br />
sieben durch die Qualifikation gespielt,<br />
<strong>das</strong> ist schon stark. Insgesamt können wir<br />
mit dem Abschneiden der saarländischen<br />
Spieler zufrieden sein. Natürlich wünscht<br />
man sich immer mehr Erfolg, aber die<br />
Ergebnisse waren letztlich so zu erwarten.“<br />
Um die Zukunft des Turniers ist Meier<br />
ebenfalls nicht bange: „Ich denke, <strong>das</strong><br />
passt. Die Zusage <strong>für</strong> <strong>das</strong> nächste Jahr ist<br />
bereits gegeben und die Zusammenarbeit<br />
hat sich in den vergangenen Jahren<br />
bewährt.“ Was ihn nicht davon abhält,<br />
auch von einem größeren Turnier im <strong>Saarland</strong><br />
unter freiem Himmel zu träumen.<br />
„Keine einfache Sache, vor allem von der<br />
Sponsorenseite her. Aber so ein Turnier,<br />
vielleicht sogar eine Damenkonkurrenz,<br />
würde uns gut stehen.“ �
Benni Becker:<br />
„Wiederauferstehung“<br />
in Memphis<br />
Noch im Dezember versuchte er nach zwei<br />
Operationen am linken Ellbogen die Rückkehr.<br />
Mehr um Spielpraxis zu sammeln<br />
denn um wirklich Punkte <strong>für</strong> die Rangliste<br />
zu ergattern. Die ersten Versuche sahen<br />
dann auch wirklich nicht so aus, als sei der<br />
alte Benjamin Becker bald wieder zu sehen.<br />
Teilweise quälte er sich in Dreisatz-Matches<br />
gegen Spieler jenseits der Top 300 regelrecht<br />
durch die Runden. Doch er wusste: Es<br />
wird Monate brauchen, bis die Spritzigkeit<br />
zurückkommt, die Kondition wieder bei 100<br />
Prozent ist und er sich auf dem Platz wieder<br />
richtig bewegt. In der Weltspitze reicht es<br />
nur zu Siegen, wenn all diese Faktoren<br />
zusammenspielen.<br />
Dass er sich auf dem richtigen Weg befindet,<br />
war bereits zu Jahresbeginn in Doha zu<br />
sehen. Becker benutzte sein „protected<br />
ranking“, <strong>das</strong> er <strong>für</strong> eine gewisse Anzahl<br />
von Turnieren einsetzen darf, und schlug in<br />
Runde eins den Russen Igor Kunitsyn,<br />
Nummer 71 der Welt, deutlich. Im<br />
Anschluss kämpfte er zweieinhalb Stunden<br />
mit der Nummer 16 der Welt, Gael Monfils<br />
aus Frankreich, und unterlag unglücklich<br />
5:7, 6:4 und 5:7. „Das war ein Ausrufezeichen“,<br />
sagt Becker selbst. „Das war eine<br />
sehr gute Leistung. Sie kam früher als<br />
gedacht, aber sie hat mir gezeigt, <strong>das</strong>s es<br />
sich lohnt, weiterzumachen.“<br />
Und sich auch von Rückschlägen nicht entmutigen<br />
zu lassen. Bei den Australian Open<br />
in Melbourne kam <strong>das</strong> Aus in Runde eins<br />
gegen Marcos Baghdatis. Anschließend<br />
ging es zu Challenger-Turnieren in Europa.<br />
In Heilbronn hatte er in Runde zwei den<br />
Aufsteiger Cedric-Marcel Stebe relativ<br />
sicher im Griff, ließ viele Chancen ungenutzt,<br />
bis er im dritten Satz wegen Krämpfen<br />
aufgeben musste. In Bergamo kämpfte<br />
er sich bis ins Halbfinale, was ihn wieder in<br />
die Top 300 brachte. Beim nächsten Challenger-Turnier<br />
in Wolfsburg ereilte ihn die<br />
Nachricht, <strong>das</strong>s er in Memphis mit seiner<br />
alten Weltranglisten-Position als Letzter im<br />
Hauptfeld mit dabei wäre.<br />
„Ich hab mich dann entschieden, kurzfristig<br />
in die Staaten zu fliegen und es zu versuchen“,<br />
erinnert er sich. Wie sich herausstellte,<br />
war <strong>das</strong> genau die richtige Entscheidung.<br />
Trotz widriger Umstände („Mein<br />
Gepäck kam beispielsweise erst einen Tag<br />
vor meinem ersten Spiel dort an.“) gewann<br />
er bei dem 500er-Turnier drei Runden ohne<br />
Satzverlust und schlug dabei jeweils Top-<br />
TENNIS41<br />
So schnell hätte Benjamin Becker <strong>das</strong> selbst nicht erwartet. Dabei war er selbst einer der wenigen, die uneingeschränkt an eine Rückkehr<br />
in die Weltspitze geglaubt hatten. Fast ein Jahr hatte der mittlerweile 30-jährige Tennisprofi wegen einer langwierigen Armverletzung<br />
auf der Profitour verpasst, war auf Positionen rund um Rang 350 in der Welt zurückgefallen. Und mit zunehmendem Alter werden<br />
Comebacks nicht gerade leichter. Doch spätestens seit Anfang März ist klar: Mit Benjamin Becker ist auf der Tour wieder zu rechnen.<br />
Text: Sascha Sprenger<br />
100-Spieler. Erst gegen den kanadischen<br />
Aufschlagriesen Milos Raonic, der bis dahin<br />
in der ganzen Saison erst eine Partie verloren<br />
hatte, kam im Halbfinale <strong>das</strong> Aus. Doch<br />
der Lohn war groß: Knapp 60.000 Dollar<br />
Preisgeld sowie der Sprung auf Rang 155<br />
der Welt.<br />
„Memphis war aus zwei Gründen unheimlich<br />
wichtig <strong>für</strong> mich“, fasst Becker zusammen.<br />
„Erstens habe ich nun bis Jahresende<br />
kaum noch Punkte zu verteidigen. Jedes<br />
gute Ergebnis bringt mich also weiter nach<br />
vorne. Auf der anderen Seite hat mir <strong>das</strong><br />
Turnier viel Selbstvertrauen gegeben.“ Es<br />
hat ihm also gezeigt, <strong>das</strong>s sein Ziel, wieder<br />
die Top 100 der Welt zu erreichen, keineswegs<br />
Utopie ist. Ganz im Gegenteil.<br />
Doch spätestens Ende April könnte Tennis<br />
<strong>für</strong> Benjamin Becker zumindest kurzzeitig<br />
in der Prioritätenliste nach unten wandern:<br />
Der Orscholzer wird zum ersten Mal Vater.<br />
Den Namen seines Sohnes wollte er noch<br />
nicht verraten, nur so viel: „Ich glaube, ich<br />
wäre stolz, wenn er mich noch spielen<br />
sehen könnte. So lange will ich mindestens<br />
noch spielen.“ Wenn seine Verletztenakte<br />
sich nicht wieder öffnet, wiederum ein sehr<br />
realistisches Ziel. �<br />
2/2012<br />
Foto: Ruppenthal
42 RUDERN<br />
Ruderjuniorenweltmeisterin Anne Beenken<br />
Die Titelverteid<br />
fest im Visier<br />
2/2012<br />
„Wenn es weh tut, dann noch 20 drauf, dann spürst du<br />
es nicht mehr.“ Hartgesottene Ruderinnen wissen, was<br />
<strong>das</strong> heißt, wenn alle Muskeln schmerzen. So auch der<br />
Shooting-Star der saarländischen Ruderszene. Die 17jährige<br />
Anne Beenken aus Saarbrücken hat im vergangenen<br />
Sommer die Konkurrenz überrascht und bei der U19-<br />
Ruderweltmeisterschaft im Einer im britischen Eton die<br />
Goldmedaille gewonnen. Und <strong>das</strong> auf der Olympiastrecke<br />
der diesjährigen Sommerspiele. Wenn <strong>das</strong> mal kein gutes<br />
Omen <strong>für</strong> die deutschen Ruderer ist. Mit eiserner Disziplin,<br />
hartem Training, einer raffinierten Taktik sowie der<br />
nötigen Portion Glück hat sie sich in die Weltspitze noch<br />
oben katapultiert und die Messlatte <strong>für</strong> sich selbst sehr<br />
hoch gelegt. Denn <strong>das</strong> große Ziel heißt im Sommer dieses<br />
Jahres: Titelverteidigung im bulgarischen Plovdiv.<br />
Doch dieses Mal dürften die Konkurrentinnen die sympathische<br />
Anne Beenken vom RCS Ruder-Club-Saar auf<br />
der Rechnung haben.<br />
Text: Armin Neidhardt<br />
Bis es im Kampf um die Medaillen soweit<br />
ist, sind noch manche Trainingsrunden zu<br />
absolvieren. Dabei sind die Bedingungen<br />
in Saarbrücken <strong>für</strong> die Ruderer optimal:<br />
Eine im Großen und Ganzen windgeschützte<br />
Strecke zwischen den Wehren Güdingen<br />
und Burbach, rund zehn Kilometer lang<br />
und flach, sprich ohne Wellenbildung und<br />
ohne viel Schiffsverkehr. Nicht umsonst ist<br />
Saarbrücken Bundesstützpunkt im Rudersport<br />
und die beiden saarländischen<br />
Rudervereine haben als Kaderschmiede<br />
schon so manches Talent hervorgebracht.<br />
Acht Trainingseinheiten stehen in der<br />
Woche auf dem Programm, sechs davon in<br />
der Regel auf dem Wasser und zwei im<br />
Kraftraum bzw. auf dem Ruderergometer.<br />
Das heißt, tägliches Training gehört bei<br />
Anne Beenken zum Alltag. Doch <strong>das</strong> lasse<br />
sich ganz gut in den Stundenplan integrieren,<br />
wie die Gymnasiastin der 11. Jahr-
gung<br />
gangsstufe am Ludwigsgymnasium in Saarbrücken<br />
versichert. Auch wenn sie dort<br />
Sport nur als Grundkurs belegt hat. Auf<br />
dem Wasser, <strong>das</strong> sei schon eine andere<br />
Welt. Vor gut fünf Jahren ist sie im Rahmen<br />
des Saarbrücker Ferienkalenders zum<br />
Rudern gekommen. Einfach mal als junge<br />
Schülerin ins Boot gesetzt und ausprobiert.<br />
Und ausprobiert hat sie schon viel:<br />
Volleyball, Handball, Judo.<br />
20 Kilometer Rudern gehört zur zweistün-<br />
digen Trainingseinheit. Geübt werden lange<br />
Ausdauereinheiten sowie zwischendurch<br />
immer wieder zehn schnelle Schläge.<br />
Die Schlagfrequenz geben die Trainer<br />
Patrik Klein und Miriam Weikert vor. Wer in<br />
Saarbrücken auf dem Leinpfad unterwegs<br />
ist, hört des Öfteren die Kommandos der<br />
Trainer vom Katamaran aus oder vom Fahrrad<br />
per Megafon. Die 2.000 Meter-Rennstrecke<br />
will schließlich möglichst schnell<br />
absolviert werden. Anne Beenken schafft<br />
<strong>das</strong> in rund acht Minuten.<br />
Gleich welches Wetter, trainiert wird fast<br />
immer auf dem Wasser, es sei denn, die<br />
Saar ist zugefroren wie im Februar dieses<br />
Jahres. „Natürlich macht’s bei schönem<br />
Wetter mehr Spaß, aber <strong>das</strong> Rudern gibt<br />
mir etwas“, betont die 17-jährige groß<br />
gewachsene Anne Beenken. Aber es gab<br />
auch schon die Phase, wo sie ans Aufhören<br />
dachte, gibt sie zu. Für eine junge Frau in<br />
dem Alter völlig normal. Doch sie hat sich<br />
im wahrsten Sinne des Wortes am Riemen<br />
gerissen und zieht wieder im Einer kräftig<br />
ihre Bahnen auf der Saar. Das Fernziel<br />
Weltmeisterschaft vor Augen und <strong>das</strong> Nahziel<br />
Deutsche Meisterschaft im Juni auf<br />
dem Baldeneysee in Essen vor der Brust.<br />
Zuvor heißt es aber noch Rangliste rudern<br />
und Trainingslager der Deutschen Nationalmannschaft<br />
unter der Obhut von<br />
Jugendbundestrainer Lothar Trawiehl in<br />
Berlin absolvieren. Obwohl sie Titelverteidigerin<br />
ist, gesetzt ist sie damit noch lange<br />
nicht. Sie muss sich immer wieder aufs<br />
Neue beweisen und sich sportlich <strong>für</strong><br />
höhere Weihen qualifizieren, vorausgesetzt,<br />
sie bleibt von größeren Verletzungen<br />
verschont. Im Frühjahr, dann ist<br />
Hochsaison <strong>für</strong> die Ruderer und es finden<br />
bis zu den Sommerferien zahlreiche Regatten<br />
in ganz Deutschland statt. Höhepunkt<br />
ist die Weltmeisterschaft, bevor die<br />
Herbstsaison mit vielen Sprintstrecken<br />
und die Wintersaison vornehmlich mit<br />
Langstrecken beginnen.<br />
Das Schöne am Rudersport sei, <strong>das</strong>s es<br />
sowohl als Team- als auch als Einzelsportart<br />
betrieben werden könne. Zurzeit präferiert<br />
sie klar den Einer, wenn sie mit ihrem<br />
rund fünf Meter langen und 14 Kilogramm<br />
leichten Kunststoffboot auf der Saar<br />
dahingleitet. Vorbilder im Rudersport hat<br />
RUDERN43<br />
sie keine, aber sie schaut schon mal gerne<br />
zu, wenn Nina Wengert oder Anja Noske in<br />
die Riemen greifen. „Da kann ich mir schon<br />
etwas abschauen.“<br />
Unterstützung findet sie auf allen Ebenen:<br />
Im Verein, beim <strong>Landessportverband</strong> und<br />
bei der Sporthilfe. Natürlich auch bei ihrer<br />
Familie. Ihre Mutter selbst sitzt inzwischen<br />
auch schon im Ruderboot, wenn auch mehr<br />
als Freizeitruderin. Und ihr 15 Jahre junger<br />
Bruder Christoph gibt im Boot bereits<br />
ebenfalls mächtig Gas. Da wächst vielleicht<br />
ein neues Talent heran. Pläne <strong>für</strong> die<br />
Zukunft hat sie schon, denn nach dem Abitur<br />
im Jahr 2013 steht eine mögliche Veränderung<br />
an. Dem Rudersport will sie aber<br />
treu bleiben, denn in dem Alter ist noch<br />
lange nicht Schluss.<br />
Weitere Infos: www.rcsaar.de �<br />
I M P R E S S U M<br />
Herausgeber: <strong>Landessportverband</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>das</strong> <strong>Saarland</strong>, Hermann-Neuberger-<br />
Sportschule 4, 66123 Saarbrücken, Tel.<br />
0681-3879-137, Fax 0681-3879-154.<br />
E-mail: m.weber@mwsport.de<br />
Verantwortlich <strong>für</strong> den Inhalt: Werner<br />
Zimmer (V.i.S.d.P.)<br />
Layout/Satz: Michael Weber<br />
Mitarbeiter: Torsten Rott, Wolfgang<br />
Weber, Wilfried Burr, Sebastian Brückner,<br />
Pascal Blum, Marion Esser, Sascha<br />
Sprenger, Sebastian Zenner, Armin<br />
Neidhardt, Henning Jochum, Stefan<br />
Regel.<br />
Druck: repa-druck, Ensheim<br />
Erscheinungsweise: 6 x im Jahr<br />
Namentlich verfasste Berichte (außerhalb<br />
der Redaktion) müssen nicht die<br />
Meinung des LSVS wiedergeben. Nachdruck<br />
nur mit Quellenangabe und<br />
Genehmigung des He rausgebers möglich.<br />
Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte übernimmt die Redaktion<br />
keine Gewähr.<br />
Das nächste Magazin SaarSport<br />
erscheint Mitte Mai 2012.<br />
FSC und PEFC zertifiziert<br />
2/2012<br />
Fotos: Privat
Fotos: Ruppenthal<br />
44 HANDBALL<br />
Daniel Fontaine wechselt in die 1. Bundesliga<br />
Ein Top-Talent versucht sich<br />
in der „Stärksten Liga der Welt“<br />
Schon im Februar dieses Jahres wurde<br />
darüber spekuliert - seit Mitte März ist<br />
es amtlich: Daniel Fontaine, herausragendes<br />
Handball-Talent des Zweitligisten<br />
HG Saarlouis, wechselt zur neuen<br />
Saison zum Bundesligisten und Europapokalsieger<br />
von 2011 Frisch Auch<br />
Göppingen.<br />
Text: Sebastian Zenner<br />
2/2012<br />
Dem 22-jährigen Rückraumspieler, der<br />
einen Zweijahres-Vertrag bei Frisch Auf<br />
unterschrieb, lagen auch Angebote von<br />
anderen Erstligisten vor, aber nach Vereinsangaben<br />
entschied er sich wegen der<br />
guten Entwicklungsperspektive unter Trainer<br />
Velimir Petkovic <strong>für</strong> Frisch Auf. In den<br />
vergangenen beiden Spielzeiten in der 2.<br />
Bundesliga Süd erzielte Fontaine 183 und<br />
190 Tore. Auch in der ersten Saison der<br />
eingleisigen Bundesliga machte „Fonny“<br />
durch seine Treffsicherheit – vor allem aus<br />
der Distanz – auf sich aufmerksam und<br />
gehört mit 147 Toren nach 27 Spielen wieder<br />
zu den torgefährlichsten Feldschützen<br />
der Liga.<br />
„Wir danken Daniel <strong>für</strong> seinen Einsatz und<br />
seine Verdienste bei der HG Saarlouis. Es<br />
ist eine Bestätigung <strong>für</strong> die gute Vereinsarbeit,<br />
<strong>das</strong>s ein Talent aus den eigenen<br />
Reihen den Weg in die 1. Bundesliga<br />
gehen kann“, sagte HG-Manager Richard<br />
Jungmann, nachdem die Wechselmodalitäten<br />
zwischen den Vereinen und dem<br />
Spieler geklärt waren, „Wir wünschen<br />
Daniel von Herzen <strong>für</strong> seinen weiteren Karriereweg<br />
alles Gute und viel Erfolg.“ Zwar<br />
klingen die Worte Jungmanns nach<br />
Abschied, doch wird sein Schützling der<br />
HG auch in der kommenden Saison erhalten<br />
bleiben. Um den Wechsel auch rechtlich<br />
ordentlich zu realisieren, wurde Fontaine<br />
in der Spielzeit 2012/2013 ein Zweitspielrecht<br />
<strong>für</strong> die HG Saarlouis eingeräumt.<br />
Zwar hat Frisch Auf Göppingen <strong>das</strong><br />
Erstzugriffs-Recht auf den Rechtshänder<br />
inne, allerdings loten beide Vereine aus,<br />
an wie vielen Spieltagen Fontaine in der<br />
kommenden Saison <strong>für</strong> seinen Heimatverein<br />
starten kann. Weil der endgültige<br />
Spielplan der Bundesliga erst im August<br />
dieses Jahres vorliegen wird, ist derzeit
noch unklar, wie viele Spiele er <strong>für</strong> den<br />
Club, dem er seit 1994 angehört, machen<br />
kann. Laut des vorzeitigen Rahmenspielkalenders<br />
würden sich mindestens fünf<br />
Spieltage der 2. Bundesliga nicht mit Terminen<br />
der 1. Bundesliga überkreuzen - im<br />
Gespräch sind bis zu neun Einsatzmöglichkeiten<br />
Fontaines <strong>für</strong> Saarlouis. Vorausgesetzt,<br />
er bleibt – wie es zu erwarten ist –<br />
vorerst Ergänzungsspieler der Bundesligamannschaft.<br />
In diesem Fall hätte auch<br />
Göppingen ein Interesse daran, <strong>das</strong>s der<br />
Saarländer Spielpraxis sammeln kann.<br />
Notwendig wurde die Schaffung eines<br />
Zweitspielrechts wegen der laufenden Ausbildung<br />
zum Polizeikommissar. Weil Daniel<br />
Fontaine der Sportfördergruppe der saarländischen<br />
Polizei angehört, muss er bis<br />
zum Ende seiner Ausbildung im Januar<br />
2013 bei einem saarländischen Verein auf<br />
Bundesligaebene an den <strong>Start</strong> gehen.<br />
Genauso interessiert wie Göppingen waren<br />
der TBV Lemgo und der TV Großwallstadt<br />
an einer Verpflichtung des Talents. „Daniel<br />
ist natürlich ein absoluter Top-Spieler der<br />
2. Liga und hat über Jahre gezeigt, was er<br />
kann. Aber in der nächsten Saison sind wir<br />
auf seiner Position noch besetzt“, sagte<br />
TBV-Geschäftsführer Fynn Holpert bevor<br />
Fontaines Wechsel zu Göppingen feststand<br />
und schwärmte in höchsten Tönen von dem<br />
Rechtshänder: „Wir werden ihn auf jeden<br />
Fall weiter beobachten und hoffen, <strong>das</strong>s er<br />
sich weiter so entwickelt, damit der deutsche<br />
Handball irgendwann mal wieder<br />
einen Topmann hat.“ In Göppingen trifft<br />
der 1,94 Meter lange Rechtshänder auf<br />
einen anderen Spieler, der schon im Saar-<br />
Handball als Jugendspieler <strong>für</strong> Furore<br />
sorgte. Momir Rnic, Sohn des gleichnamigen<br />
Ex-Trainers des früheren Zweitligisten<br />
TVA Saarbrücken, wird ihm dort begegnen.<br />
Als Teil der Wechsel-Vereinbarung wird der<br />
neue Verein Daniel Fontaines im Sommer<br />
ein Testspiel in Saarlouis bestreiten. Für<br />
welche Mannschaft „Fonny“ dann aufläuft,<br />
wird sich zeigen. �<br />
- Anzeige -<br />
<strong>Fresh</strong><br />
am <strong>Start</strong>!<br />
„Wir brauchen uns vor Keinem mehr zu verstecken“,<br />
bringt Dirk Mathis <strong>das</strong> neue<br />
Selbstverständnis und Selbstbewusstsein<br />
seiner Auswahlmannschaften auf den<br />
Punkt. Die Sichtung im März markiert<br />
einen neuen Höhepunkt in der positiven<br />
Leistungsentwicklung des saarländischen<br />
Handball-Nachwuchses, die eingesetzt<br />
hat, seitdem mit dem Duo Dirk Mathis und<br />
Christian Schwarzer konzeptionell und<br />
personell neue Wege eingeschlagen wurden.<br />
DHB- und HVS-Jugendkoordinator<br />
Schwarzer: „Wir haben hier nun optimale<br />
Bedingungen mit einem Fördersystem, in<br />
dem die Ausbildung in den Vereinen nahtlos<br />
in die Fördermaßnahmen des Verbandes<br />
sowie an der Eliteschule des Sports in<br />
Saarbrücken greift.“<br />
Das Ergebnis der harten Arbeit der Sportler:<br />
Bei der DHB-Sichtung in Ruit wurden<br />
nach dem speziellen Wertungssystem alle<br />
Partien in der Vorrundengruppe gewonnen<br />
- 5:0 Punkte gab es gegen Südbaden und<br />
Thüringen, 3:2-Punktsiege gegen Niedersachsen<br />
und Bayern. „Somit sind wir ungeschlagen<br />
in <strong>das</strong> ‚Endspiel’ gegen Württemberg<br />
eingezogen und haben dort nur<br />
unglücklich mit 0:5 verloren“, erzählt<br />
Mathis nicht ohne Stolz. Denn in den Jahren<br />
zuvor hatten seine Jungs vor allem bei<br />
den Athletiktests, die einen Großteil der<br />
Sichtung ausmachen, überzeugt. In 2012<br />
nun schaffte der Jahrgang 1996 auch im<br />
handballspezifischen, spielerischen Bereich<br />
HANDBALL45<br />
Handball-Nachwuchs setzt<br />
weiteres Ausrufezeichen<br />
Im Dezember 2011 sorgte <strong>das</strong> Top-Team des Handball-Verbandes Saar unter Leitung<br />
von Landestrainer Dirk Mathis mit Platz fünf und einer positiven Punktebilanz<br />
beim europäischen Jugendhandball-Turnier um den Victor’s Cup in Merzig<br />
<strong>für</strong> einen echten Paukenschlag. Nun legte der männliche Jahrgang 1996 in<br />
beeindruckender Manier nach und kam mit Platz zwei bei zehn teilnehmenden<br />
Landesverbänden von der Sichtung des Deutschen Handball-Bundes vom 7. bis<br />
11. März an der Sportschule Ruit bei Stuttgart zurück.<br />
Text: Sebastian Brückner<br />
den Durchbruch. Und mit Björn Zintel von<br />
der HSG Völklingen holte sich nach Yves<br />
Kunkel (2010) und Lucian Scheid (2011)<br />
erneut ein Saarländer den Sieg in der Athletikwertung.<br />
Zudem wurde Michael Schulz<br />
von der HG Saarlouis ins All-Star-Team der<br />
Sichtung gewählt<br />
Der Lohn <strong>für</strong> die herausragenden Leistungen<br />
in Ruit sind indes nicht nur bewundernde<br />
Blicke und der gestiegene Respekt<br />
der Gegner aus den anderen Bundesländern.<br />
Erstmals haben gleich vier Saarländer<br />
im Anschluss an die erste Sichtung des<br />
DHB Post aus der Verbandszentrale in<br />
Dortmund bekommen: Kreisläufer Michael<br />
Schulz sowie die Rückraumspieler Björn<br />
Zintel und Jerome Müller (SV 64 Zweibrücken)<br />
sind <strong>für</strong> den ersten Sichtungslehrgang<br />
des DHB vom 17. bis 20. April in<br />
Naumburg eingeladen, der Zweibrücker<br />
Torhüter Yannic Klöckner steht auf Reserve.<br />
„In Naumburg wird aus den besten<br />
Spielern der Sichtung im Norden und im<br />
Süden der Kreis der Jugendnationalspieler<br />
gebildet und wir schicken mit <strong>das</strong> größte<br />
Kontingent an Spielern“, sieht Mathis –<br />
der bei diesem DHB-Lehrgang neben den<br />
Bundestrainern Christian Schwarzer, Heiko<br />
Karrer und Klaus-Dieter Petersen selber<br />
erstmals zum Trainerteam gehören wird –<br />
gute Chancen, <strong>das</strong>s den aktuellen saarländischen<br />
Jugend-Nationalspielern Yves<br />
Kunkel und Lucian Scheid bald weitere folgen<br />
könnten. �<br />
2/2012<br />
Foto: HVS
46 ZU GAST IN DER GEMEINDE…<br />
Mehrzweckhalle Dorf im Warndt Wanderparkplatz in der Ortsmitte von Karlsbrunn unterhalb<br />
des Jagdschlosses<br />
Großrosselns Bürgermeister Jörg Dreistadt will am Sport nicht sparen<br />
„Engagement unserer<br />
Vereine ist<br />
2/2012<br />
vorbildlich“<br />
Die Schuldendiskussion in der Euro-Krise will nicht aufhören. Ganz gleich, ob Staaten,<br />
Länder oder Kommunen: Unisono beklagen sie horrende Defizite. Also wird<br />
gespart, was <strong>das</strong> Zeug hält. Nicht nur erst seit dem Ende von Jamaika bei uns im<br />
<strong>Saarland</strong> machen vielerorts empfindliche Einschnitte auch bei Aufwendungen <strong>für</strong><br />
Kultur, Investitionen und Soziales, Sport und Freizeit nicht halt.<br />
Interview: Wolfgang Weber
Nikolausweiher in St. Nikolaus. Sportplatz SG St. Nikolaus Multifunktionsfeld St. Nikolaus<br />
Nicht anders geht’s Großrosseln – oder<br />
französisch: Grande Rosselle – im Regionalverband<br />
Saarbrücken, knapp zehn Kilometer<br />
westlich der Landeshauptstadt und<br />
direkt an der Grenze zu Frankreich. Die<br />
9.150 Einwohner zählende Gemeinde mit<br />
den Ortsteilen Dorf im Warndt, Emmersweiler,<br />
Karlsbrunn, Naßweiler und St.<br />
Nikolaus unmittelbar an der französischen<br />
Grenze weist im Haushalt 2011 von 25 Millionen<br />
Euro ein Defizit von 3,7 Millionen<br />
Euro aus. Gespart werden muss also überall,<br />
auch im Sport. Derzeit sind ca.<br />
180.000 Euro <strong>für</strong> Sport, Vereine und Investitionen<br />
veranschlagt. Trotz finanzieller<br />
Einschränkungen setzt die Grenzgemeinde<br />
auf den Charme ihrer Sport- und Freizeitanlagen,<br />
will den zahlreichen Mitgliedern<br />
der 24 Sportvereine weiterhin viel bieten.<br />
Im schmucken Rathaus sitzt Bürgermeister<br />
Jörg Dreistadt, (58, Foto). Im Gespräch<br />
mit dem Magazin SaarSport nimmt er Stellung<br />
zum Sport, aktuellen Erfolgen, Sparkurs,<br />
dem Verhältnis zu den französischen<br />
Nachbarn, zur Demografie und dem Engagement<br />
der Ehrenamtlichen.<br />
Großrosseln macht Schlagzeilen: Mit seinem<br />
Projekt zur Integration von Schwerstbehinderten<br />
hat der SV Karlsbrunn nicht<br />
nur den „Großen Stern des Sports in Silber“<br />
bei der Aktion der Volksbanken und<br />
des LSVS „Sterne des Sports“ errungen.<br />
Der Verein stand auch in Berlin mit Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel auf der Bühne.<br />
Jörg Dreistadt: Schade, <strong>das</strong>s ich aus terminlichen<br />
Gründen nicht dabei sein konnte.<br />
Aber <strong>für</strong> den SV Karlsbrunn und die<br />
Abordnung um den Vorsitzenden und Trainer<br />
Heinz Gorius war dieser neunte Platz<br />
sicher eine große Ehre. Insgesamt wurden<br />
18 Sportvereine aus ganz Deutschland <strong>für</strong><br />
ihr gesellschaftliches Engagement geehrt.<br />
Und <strong>das</strong>s unsere Karlsbrunner mit dabei<br />
waren, zeigt auch den Zusammenhalt in<br />
unserem Dorf. Darauf bin ich stolz.<br />
Die Bundeskanzlerin lobte beim „Sterne“-<br />
Festakt in Berlin besonders <strong>das</strong> gesellschaftliche<br />
Engagement der Sportvereine<br />
und der Ehrenamtlichen. Das ist in Großrosseln<br />
ja gegeben…<br />
Dreistadt: Auf jeden Fall. Das Engagement<br />
unserer Vereine ist vorbildlich, und wie<br />
man am Beispiel des SV Karlsbrunn sehen<br />
kann, gilt dies auch im sozialen Umfeld.<br />
Also keine Sorgen um die Ehrenamtlichen,<br />
auch wenn die demografische Entwicklung<br />
nicht aufzuhalten ist?<br />
Dreistadt: Doch. Die demografische Entwicklung<br />
schlägt zum Teil auch bei den<br />
Vereinen voll durch. Hier und kann man<br />
erkennen, <strong>das</strong>s die „Leistungsträger“ in<br />
den Vereinen immer älter werden.<br />
Mit dem SC Großrosseln hat ihre Gemeinde<br />
noch einen erfolgreichen Verein, der mit<br />
der Hermann-Neuberger-Plakette des LSVS<br />
… GROßROSSELN47<br />
ausgezeichnet wurde. Tolle Erfolge…<br />
Dreistadt: Das kann man mit Fug und<br />
Recht feststellen. Der SC Großrosseln ist<br />
ein Verein mit großer Tradition und sportlichen<br />
Erfolgen, feierte zudem im Jahr<br />
2011 sein 100-jähriges Bestehen. Ein Beispiel<br />
<strong>für</strong> solide Arbeit und Kontinuität.<br />
Es gibt in Ihrem Ort sogar einen DFB-Nachwuchsstützpunkt.<br />
Und Trainer Bernd<br />
Degenhardt arbeitet im Rathaus….<br />
Dreiststadt: Das ist richtig und bringt uns<br />
viel Image über die Ortsgrenzen hinaus<br />
ein. Dass der Trainer in der Verwaltung<br />
beschäftigt ist, garantiert uns kurze Wege.<br />
Wir sind immer gut im Bild, helfen, wo es<br />
nötig ist.<br />
Mal ehrlich: Die Kommunalpolitiker müssten<br />
mehr Geld in den Sport pumpen, denn<br />
der bringt nicht nur viel Image, sondern<br />
begeistert auch die Menschen, oder?<br />
Dreistadt: Die Unterstützung der Sport-<br />
Info<br />
Sport-Infrastruktur<br />
3 Sporthallen, 5 Schulturnhallen,<br />
2 Reitanlagen, 3 Tennishallen, 19<br />
Tennisplätze, Beachvolleyballfeld,<br />
Angelweiher, 1 Billardheim, 1 Bootshaus,<br />
1 Kanustrecke, 2 Kegelbahnen,<br />
1 Schießanlage, 3 Schützenhäuser,<br />
Rad- und Wanderwege<br />
100 Jahr-Feier des SC Großrosseln<br />
Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern<br />
2/2012<br />
Fotos: Guldner
Fotos: Guldner<br />
48 ZU GAST IN DER GEMEINE GROßROSSELN<br />
Mehrzweckhalle Dorf im Warndt<br />
vereine stellt eine enorme Position im<br />
Haushalt der Gemeinde dar. Wenn Sie <strong>das</strong><br />
Image erwähnen, möchte ich aber auch auf<br />
die sozialen Effekte der Jugendbetreuung<br />
richten.<br />
Dennoch muss auch in Ihrer Kommune<br />
eisern gespart werden? Auch beim Sport?<br />
Dreistadt: Eigentlich nein. Haushaltsauflagen<br />
und Konsolidierungsbemühungen<br />
zwingen die Kommune aber mehr und<br />
mehr, freiwillige Ausgaben auf den Prüfstand<br />
zu stellen.<br />
Welche Planungen und Investitionen stehen<br />
in naher Zukunft an?<br />
Dreistadt: Gegenwärtig geht es <strong>für</strong> uns<br />
darum, zwei Vereinen bei der Erweiterung<br />
ihres Clubhauses unter die Arme zu greifen.<br />
Darüber hinaus stehen Sanierungs-<br />
Die TROFEO in Großrosseln<br />
maßnahmen von Sportanlagen und -einrichtungen<br />
an.<br />
Unmittelbar an der Grenze gelegen, partizipieren<br />
sicher viele französische Nachbarn<br />
vom Sport- und Freizeitangebot in<br />
Großrosseln…<br />
Dreistadt: Dies geschieht im Grenzbereich<br />
mittlerweile mit einer gewissen Selbstverständlichkeit.<br />
Ein Beziehungsgeflecht zwischen<br />
den Vereinen von hüben und drüben<br />
2/2012<br />
Tennisanlage TC Südwarndt Großrosseln<br />
besteht z. B. beim Sportangeln, Tennis,<br />
Fußball und Boule.<br />
Müssen die Vereine Nutzungsentgelte <strong>für</strong><br />
die kommunalen Sportanlagen bezahlen,<br />
z. B. <strong>für</strong> die Hallen?<br />
Dreistadt: Nein. Es stellt sich aber die Fra-<br />
Fußballplatz des SC Großrosseln<br />
ge, wie lange dies noch so bleiben kann.<br />
Aufgrund der bestehenden Sparzwänge<br />
werden auch hier Überlegungen anzustellen<br />
sein.<br />
Welche Rolle spielt der Breitensport?<br />
Dreistadt: Dem Breitensport stehe ich<br />
außerordentlich positiv gegenüber. Wald<br />
und Flur stehen im Warndt - wie kaum an<br />
anderer Stelle - in großem Maß zur Verfügung,<br />
um körperlicher Fitness, dem Ausgleich<br />
von Bewegungsmangel sowie dem<br />
Spaß am Sport dienen.<br />
Haben die organisierten Sporttreibenden<br />
Sportplatz in Naßweiler<br />
ein Mitspracherecht in der Kommune – und<br />
übernehmen damit auch Verantwortung?<br />
Dreistadt: Eine direkte Beteiligung gibt es<br />
nicht. Es ist alleine schon dadurch gegeben,<br />
<strong>das</strong>s unsere Kommunalpolitiker und<br />
Mandatsträger überwiegend auch in Vereinsstrukturen<br />
eingebunden sind.<br />
Großrosseln und seine dörflichen Ortsteile<br />
haben auch ein gutes Image <strong>für</strong> Freizeit –<br />
z. B. Wanderwege - und Sport. Kann <strong>das</strong><br />
gehalten werden?<br />
Dreistadt: Wir müssen an diesem Leitbild<br />
festhalten, da Großrosseln immer mehr zur<br />
Wohngemeinde wird.<br />
Was wünschen Sie sich <strong>für</strong> den Sport in<br />
Ihrer Gemeinde?<br />
Dreistadt: Wir sind bei uns wirklich gut<br />
aufgestellt. Ich wünsche mir, <strong>das</strong>s wir die<br />
gute Infrastruktur erhalten können. Auch<br />
die Vereine können sich hervorragend in<br />
unserer Ortsgemeinschaft behaupten…�
Ju-Jutsu<br />
JIU-JUTSU49<br />
Vorfreude aufs<br />
Großereignis<br />
Der Saarländische Ju-Jutsu-Verband freut sich jetzt schon auf die Westdeutschen<br />
Gruppenmeisterschaften Anfang Mai. Die Generalprobe fand mit den <strong>Saarland</strong>meisterschaften<br />
am 3. März im Sportzentrum St. Wendel statt.<br />
Text: Stefan Regel<br />
Der Saarländische Ju-Jutsu-Verband<br />
(SJJV) steht als Randsportart nicht so oft<br />
groß in den Schlagzeilen. Das soll sich im<br />
Mai etwas ändern, wenn der SJJV die Westdeutschen<br />
Gruppenmeisterschaften in den<br />
beiden Kategorien Ju-Jutsu Fighting und<br />
Duo (hier wird paarweise gekämpft) aus-<br />
Im DUO-Kampf belegten Volker Dietrich und<br />
Patrick Glösner (DJK-Bous) die ersten Plätze.<br />
richtet. In der St. Ingberter Ingobertushalle<br />
geht es am Wochenende des 5. und 6.<br />
Mai auf die Matten. Kampfbeginn ist an<br />
beiden Tagen um 10 Uhr. „Es ist <strong>das</strong> erste<br />
Mal seit mehr als zehn Jahren, <strong>das</strong>s wir so<br />
ein Großereignis ausrichten“, sagt Ulrike<br />
Goethe, Pressereferentin des SJJV, und die<br />
Vorfreude klingt schon in ihrer Stimme<br />
mit. „Das ist <strong>für</strong> uns natürlich eine Herausforderung<br />
mit großem organisatorischem<br />
Aufwand und vielen Helfern“, erzählt Goethe.<br />
Ausrichter ist der Judo und<br />
Ju-Jutsu Club St. Ingbert. Unter<br />
www.wdgm2012.sjjv.de gibt es zu der Veranstaltung<br />
auch schon eine Internetseite.<br />
Die Westdeutsche Gruppenmeisterschaft<br />
rangiert zwischen Landesmeisterschaften<br />
und deutscher Meisterschaft, es sind Wettkämpfer<br />
aus Nordrhein-Westfalen, Hessen,<br />
Rheinland-Pfalz und dem <strong>Saarland</strong> am<br />
<strong>Start</strong>.<br />
Ju-Jutsu ist eine moderne Selbstverteidigungs-<br />
und Kampfsportart, in der Elemente<br />
verschiedener Verteidigungssysteme<br />
und Zweikampfsportarten einfließen. Das<br />
ähnlich lautende Jiu-Jitsu orientiert sich<br />
dagegen eher an den japanischen Wurzeln.<br />
Ju-Jutsu ist kein starrer Kampfsport wie<br />
andere, sondern entwickelt sich ständig.<br />
Mit Hand-, Fuß- und Tiefschutz kämpfen<br />
die Kontrahenten gegeneinander. Ju-Jutsu<br />
bedeutet sinngemäß übersetzt die<br />
„sanfte“ oder „flexible“ Kunst des Kampfes.<br />
Im <strong>Saarland</strong> gibt es 18 Ju-Jutsu-Vereine<br />
mit 1384 Mitgliedern. 35 davon nahmen<br />
am 3. März bei den <strong>Saarland</strong>meisterschaften<br />
im Sportzentrum St. Wendel teil. 26<br />
der <strong>Start</strong>er waren Jugendkämpfer. Ausrichter<br />
war Ju-Jutsu St. Wendel, der Club<br />
freute sich über 150 Zuschauer und viele<br />
starke Kämpfe. „Wir haben dieses Jahr viel<br />
Werbung gemacht, <strong>das</strong> hat sich ausgezahlt“,<br />
sagte die JJ-Vorsitzende Judith<br />
Reinhold. Auch Uli Goethe war mit dem<br />
„Testlauf“ vollauf zufrieden: „Es hat alles<br />
prima geklappt, und wir waren zeitig mit<br />
dem Programm durch.“<br />
Ab der Altersklasse U15 qualifizierten sich<br />
jeweils die ersten drei <strong>für</strong> die Westdeutsche<br />
Meisterschaft. Rund 20 Saarländer<br />
werden also in St. Ingbert um die Medaillen<br />
kämpfen. Hochburgen des Sports sind<br />
die DJK Dudweiler, JJ St. Wendel, der JJC<br />
St. Ingbert, die DJK Bous, der SV Furpach<br />
und der PSV Neunkirchen. Diese sechs<br />
Clubs stellten auch mit dem JJC Bildstock<br />
alle Teilnehmer bei den Landesmeisterschaften.<br />
Große Talente sind beispielsweise<br />
die Brüder Noel und Samuel Murer oder<br />
Josha Goethe (alle vom SV Furpach). Letzterer<br />
trat mit elf Jahren in der Altersklasse<br />
U15 an und war auch schon im Judo <strong>Saarland</strong>meister.<br />
Vielleicht sorgt ja einer von<br />
ihnen in Zukunft dann <strong>für</strong> Schlagzeilen <strong>für</strong><br />
<strong>das</strong> saarländische Ju-Jutsu. �<br />
Info: Informationen zu Ju-Jutsu gibt es<br />
auch auf der Seite des Saarländischen Verbandes<br />
unter www.sjjv.de.<br />
Szene aus dem Kampf der U15 (bis 41 kg): Josha Goethe (oben) gegen Samuell Murer vom SV<br />
Furpach.<br />
2/2012<br />
Fotos: Bonenberger & Klos
Foto: Privat<br />
50 IM PORTRÄT<br />
Wenn Wolfgang Peter ins Erzählen kommt, dann wird es <strong>für</strong> die<br />
Zuhörer meist richtig spannend. Der ehemalige Gewichtheber hat<br />
seinem Sport seit 1959 in den höchsten Funktionen gedient. Nun,<br />
am 11. März dieses Jahres, wurde der im französischen Bouzonville<br />
lebende Peter 85 Jahre jung. Klar, <strong>das</strong>s es jede Menge Gratulationen<br />
aus der saarländischen, der deutschen und der Welt-<br />
Heberszene gab. Der sympathische Senior hat <strong>für</strong> jeden ein<br />
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2/2012<br />
Wolfgang Peter<br />
85<br />
Auch mit<br />
noch zu Olympia<br />
Der wohl verdienteste saarländische Gewichtheber ist am 11. März 85 Jahre jung<br />
geworden. Wolfgang Peter freut sich jetzt schon auf seine Fahrt zu Olympia diesen<br />
Sommer nach London. Für den Spitzenfunktionär werden es die 13. Olympischen<br />
Spiele, bei denen er vor Ort ist.<br />
Text: Stefan Regel<br />
freundliches Wort – und er weiß: „Ein Sport wird immer von der<br />
Basis gelebt.“<br />
Der gebürtige Mannheimer war schon bei 34 Weltmeisterschaften<br />
in verantwortlicher Position tätig. Er ist Ehren-Präsident des Saarländischen<br />
Gewichtheber-Verbandes und Ehren-Vizepräsident des<br />
Weltverbandes. Als Letzterer hofft er jetzt auch auf Hilfe bei seiner<br />
London-Reise im Sommer.<br />
Es wird seine erste Fahrt zu Olympia ohne spezielle Funktion. Insgesamt<br />
wird es sein 13. Olympia-Aufenthalt sein. „Die Flüge sind<br />
schon gebucht. London kenne ich gut. Da ich früher <strong>für</strong> eine englische<br />
Firma gearbeitet habe, habe ich enge Beziehungen zu England“,<br />
erzählt der ehemalige deutsche Mannschaftsmeister. Er<br />
hält große Stücke auf 2008-er-Olympiasieger Matthias Steiner,<br />
den er persönlich kennt: „Matthias ist nicht nur stark, er ist auch<br />
charakterstark.“<br />
Die Liste von Wolfgang Peters Meriten und Verdiensten ist so<br />
unglaublich lang, <strong>das</strong>s sie diesen Bericht sprengen würde. Er war<br />
lange Jahre Bundestrainer, Dopingbeauftragter des Deutschen<br />
Olympischen Sportbundes und der Welt-Anti-Dopingagentur<br />
Wada. „Ich war der erste, der Trainingskontrollen eingeführt hat,<br />
1990 war ich auf eigene Kosten 75 000 Kilometer da<strong>für</strong> im Auto<br />
unterwegs“, erzählt der Mann, der 1988 mit dem Bundesverdienstkreuz<br />
ausgezeichnet wurde. Für die deutschen Gewichtheber<br />
in der Spitzenförderung würde er seine Hand ins Feuer legen,<br />
<strong>das</strong>s sie „sauber“ sind. Peter weiß aber auch, <strong>das</strong>s der Kampf der<br />
Kontrolleure gegen <strong>das</strong> Doping, sei es im Heben oder im Radsport,<br />
dem Rennen zwischen Hase und Igel gleicht. Den leider nur noch<br />
wenigen saarländischen Vereinen sagt <strong>das</strong> Mitglied des KSV Hostenbach,<br />
<strong>das</strong>s sie gut daran tun, „keine Legionäre mehr zu holen.“<br />
Und wenn Wolfgang Peter einige Anekdoten auspackt, wird es lustig.<br />
So wie von den vielen Hebern, die er nackt gesehen hat. Oder<br />
die von den beiden Russen, die der heute 85-Jährige einst kontrollieren<br />
musste. Die hießen – passend zum Urintest: Pissarenko<br />
und Urinenko. Da musste sogar der über fast alle Kontinente<br />
Gereiste herzhaft lachen. Übrigens: Pissarenko ist heute im Ölgeschäft<br />
und Millionär. Und der viel jünger aussehende Wolfgang<br />
Peter trotz eines künstlichen Knies immer noch topfit. Seine Familie,<br />
Weggefährten und Freunde hoffen, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> noch lange so<br />
bleibt.�
TG Saar<br />
Paul Rupp hört auf<br />
„Wir wollten unsere Turn-Talente im <strong>Saarland</strong><br />
halten und mit vereinten Kräften in<br />
die Bundesliga aufsteigen. Das war die<br />
Idee, die dahintersteckte“, erinnert sich<br />
Paul Rupp an die Geburtsstunde der TG<br />
Saar im Januar 1974 im Turnerheim in<br />
Griesborn. 38 erfolgreiche Jahre später<br />
hat „Mister TG Saar“ sein Lebenswerk am<br />
gleichen Ort in jüngere Hände weitergegeben.<br />
Das zuletzt ausgeübte Amt des Vorsitzenden<br />
– der TG-Gründer war davor auch<br />
jahrelang Trainer und Manager – übt künftig<br />
Bundeliga-Turner Thorsten Michels aus,<br />
Rupps Wunschkandidat. „Thorsten ist <strong>für</strong><br />
diesen Job genau der Richtige. Ein Mann<br />
mit frischen Ideen und der nötigen Leidenschaft<br />
<strong>für</strong> unseren Sport“, findet Paul<br />
Rupp. Seine eigene Leidenschaft <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />
Kunstturnen entfachte sich in der Griesborner<br />
Turnhalle am alten Eisenbahnschacht.<br />
„Da habe ich als kleiner Bub meine<br />
ersten Rollen und Flick-Flacks gemacht.<br />
Aber meine turnerischen Erfolge<br />
beschränkten sich auf den Jugendbereich“,<br />
erzählt er. In der viel wichtigeren<br />
Rolle des Machers und Organisators<br />
schickte der „Griesborner Jung“ 1973 seinen<br />
Vorschlag zur Bildung einer vereinsübergreifenden<br />
Turnriege an die Vorsitzenden<br />
der Turnvereine TV Bous, TV Griesborn,<br />
TV Lebach und TV Schwarzenholz.<br />
Nach der Gründung 1974 machte Rupp<br />
sein „Baby“ in den folgenden 38 Jahren<br />
groß, brachte es zunächst als Landestrainer<br />
des Saarländischen Turnerbundes in<br />
Form und führte es 1981 und 1982 zur<br />
deutschen Meisterschaft. „Der erste Titelgewinn<br />
in Völklingen vor 3000 Fans war<br />
unglaublich. Ein sportliches Highlight, <strong>das</strong><br />
auch <strong>das</strong> Image der TG Saar positiv verändert<br />
hat“, denkt der gelernte Schlosser<br />
und spätere Sportlehrer gern an seinen<br />
schönsten Moment zurück. Zu seinen wichtigsten<br />
Weggefährten in all den Jahren<br />
zählt er „die alte Garde“ mit Robert Müller<br />
„der immer ein wichtiger Motor der TG Saar<br />
war“ und Klaus Weber „der sich immer<br />
intensiv um die zweite Mannschaft gekümmert<br />
hat“. Turner Benno Groß bezeichnet<br />
Rupp als „Schlüsselperson“ auf seinem<br />
sportlichen Weg. Das Lebacher Pauschenpferd-Ass<br />
war 13 Jahre alt, als ihn der<br />
damalige Landestrainer unter die Fittiche<br />
nahm. Unter Rupp wurde Groß drei Mal<br />
deutscher Einzelmeister und startete bei<br />
den Olympischen Spielen in Los Angeles.<br />
IM PORTRÄT51<br />
Paul Rupp hat die TG Saar geprägt wie kein anderer. Der 65 Jahre alte Dillinger gründete die Turngemeinschaft 1974, war<br />
ihr erster Trainer, später Manager und zuletzt 1. Vorsitzender. Nach 38 Jahren zieht sich „Mister TG Saar“ zurück und gibt<br />
sein Lebenswerk in jüngere Hände weiter.<br />
Text: Roland Schmidt<br />
„Benno hat mir danach seine <strong>Start</strong>nummer<br />
geschenkt. Sie hängt heute in unserem<br />
Wohnzimmer“, erzählt Rupp. Diese Geste<br />
vergisst er nie. Groß ging als Turner in<br />
Rente. Rupp machte weiter, doch die Zeiten<br />
wurden härter. Als die starken Ost-<br />
Klubs nach der Wende zur Bundesliga stießen,<br />
stieg die TG Saar ab. Mit der Verpflichtung<br />
des dreifachen Olympiasiegers<br />
Sergej Charkov gelang Rupp 1994 ein Coup<br />
und dem Team drei Jahre später die Rückkehr<br />
ins Kunstturn-Oberhaus. „Eberhard<br />
Gienger hatte mich damals angerufen und<br />
den Kontakt hergestellt“, erinnert sich<br />
Rupp an die Verpflichtung des Weltklasseathleten,<br />
der anfangs im Hause Rupp<br />
wohnte. „Die TG Saar war in unserer Familie<br />
immer ein greifbares Thema und hat am<br />
Küchentisch <strong>für</strong> Gesprächsstoff gesorgt“,<br />
grinst Carsten Rupp, der älteste von drei<br />
Söhnen. 1997 wurde Viktor Schweizer neuer<br />
TG-Saar-Coach. Paul Rupp, der von 1967<br />
an Landestrainer war, wechselte ins Manager-Fach<br />
und kümmerte sich unter anderem<br />
um neue Sponsoren. Nach der Vizemeisterschaft<br />
2007 in Heidelberg schlüpfte<br />
der ruhelose Dillinger in eine neue Rolle<br />
und wurde Vorsitzender, dem die<br />
Nachwuchsförderung in den Turn-Talentschulen<br />
immer am Herzen lag. Nach dem<br />
„Rückzug aus dem operativen Geschäft“<br />
will Rupp künftig mehr Zeit auf seiner<br />
Ranch im lothringischen Bistroff verbringen,<br />
aber auch weiterhin, wenn es<br />
gewünscht wird, dem Vorstand mit Ratschlägen<br />
zur Seite stehen. Die abschließende<br />
Frage, ob er denn alles genauso<br />
wiedermachen würde, beantwortet er ohne<br />
Zögern. „Warum nicht, es war eine schöne<br />
Zeit, die ich nicht missen möchte“;<br />
schwärmt Paul Rupp, den man bei den<br />
Heimkämpfen seiner TG Saar weiterhin<br />
sehen wird. „Dann aber nicht mehr unten<br />
auf der Matte, sondern auf den hinteren<br />
Rängen“, schmunzelt er.�<br />
2/2012<br />
Foto: Ruppenthal
52 TURNEN<br />
2/2012<br />
19. Landesturnfest in St. Wendel<br />
Lande<br />
Treffpunkt<br />
Alle vier Jahre gönnen sich die saarländischen Turnvereine ein<br />
Gemeinschaftsgefühl der besonderen Art und strömen mit Jung<br />
und Alt zum Landesturnfest.<br />
Text: Marion Esser<br />
In diesem Jahr ist es wieder soweit: Turnfest-Zeit<br />
ist die Zeit des „Wir“. Das Landesturnfest<br />
ist ein Fest der Generationen. Wer<br />
einmal mit dem Bazillus-Turnfest infiziert<br />
wurde, kommt immer wieder und gibt diese<br />
Begeisterung gerne an seine Kinder<br />
weiter. Während die Kinder und Jugendlichen<br />
Turnfestbesucher <strong>das</strong> Gemeinschaftsgefühl<br />
auf etwas trendigere und peppigere<br />
Art beim Tuju-Treff, der TuJu-Fete oder der<br />
Show der Turnerjugend genießen, eingebettet<br />
in eine rauch- und alkoholfreie<br />
Zone, erleben ihre Eltern <strong>das</strong> Turnfestflair<br />
bei Programm-Highlights wie „Bunter<br />
Abend“, „Turngala“ oder „Turnfest-Akademie“.<br />
Der Countdown läuft zum größten Breiten-<br />
sportevent im <strong>Saarland</strong>. Am 31. Mai fällt<br />
der <strong>Start</strong>schuss zum 19. Landesturnfest<br />
des Saarländischen Turnerbundes in St.<br />
Wendel. Bis zum 3. Juni werden die Turner<br />
Stadt und Landkreis St. Wendel erobern<br />
und auf vielfältige Art und Weise den Werbeslogan<br />
der Stadt „In St. Wendel tut sich<br />
was“ in die Tat umsetzen.<br />
Das Landesturnfest ist vollgepackt mit<br />
sportlichen und geselligen Höhepunkten.<br />
Der zentrale Treffpunkt der Turnfestbesucher<br />
ist die Turnfestmeile in der St. Wendeler<br />
Innenstadt. Hier entfaltet sich von<br />
der Mott bis zum Stadtpark ein umfangreiches<br />
Rahmenprogramm mit vielen Mitmachaktionen,<br />
Showvorführungen, sowie<br />
Informations- und Verkaufsständen. Von
sturnfest<br />
der Mott bis zum Stadtpark präsentiert sich<br />
ein vielseitiger Bewegungs- und Erlebnismarkt<br />
zum Mitmachen <strong>für</strong> Jung und Alt.<br />
Bungee-Trampolin und Pedalo fahren,<br />
Klettern und auf der Slackline balancieren,<br />
Geocoaching und Segway-Parcours, Handstand-Tüv<br />
und Parkour, wer diese und vielen<br />
anderen Mitmachangebote meistert,<br />
wird mit einem Turnfest-Preis belohnt.<br />
Es hat schon was, als Vereinsgruppe auf<br />
einer Bühne in der St. Wendler Innenstadt<br />
aufzutreten, nach absolviertem Wettkampf<br />
über die Turnfestmeile zu schlendern, die<br />
Mitmachangebote wahrzunehmen und sich<br />
abends zum Small-Talk in der Mott zu treffen<br />
oder die Turngala im Saalbau genie-<br />
ßen. Und abends geht es dann ins Turnfest-Camp.<br />
Da kommt Turnfeststimmung<br />
auf. Vom Handstand-Tüv über <strong>das</strong> Kinderturnabzeichen,<br />
Akademie-Workshops mit<br />
Zumba? und Aroha?, Turnspielparkour bis<br />
hin zu Wanderungen und Geocoaching,<br />
beim Landesturnfest kann jeder aktiv<br />
dabei sein.<br />
Neben all den Shows und Mitmachangeboten<br />
steht ein Programmpunkt ganz weit<br />
oben: die Wettkämpfe. Sie sind wichtiger<br />
Bestandteil des Turnfestes. Ob bei Wahloder<br />
Gruppenwettkämpfe, im Gerätturnen,<br />
Trampolinturnen, Rhythmischer Sportgymnastik<br />
oder bei den Turnspielen, es gibt<br />
kaum etwas, bei dem sich die Turner nicht<br />
messen können. Schwimmen, Leichtathletik,<br />
Orientierungslauf und Wandern, die<br />
Palette an Wettbewerben umfasst viele<br />
Sportarten. Wer einmal etwas Neues erle-<br />
ben möchte, der schaue sich den Headis-<br />
Weltcup oder den Deutschlandpokal im<br />
Kin-Ball an. Aber auch tänzerische und<br />
musikalische Talente sind gefragt, wenn<br />
begeisterte Kinder und Jugendliche zum<br />
„Turnerjugendgruppenwettkampf“ antreten.<br />
Und schließlich kann man beim Turnfest<br />
auch die saarländischen Spitzenathleten<br />
im Wettkampf erleben.<br />
Alle Saarländer sind zum Mitmachen und<br />
Mitfeiern eingeladen. Ein umfangreiches<br />
Sport-, Spiel-, Kultur- und Showprogramm<br />
erwartet die Besucher und Teilnehmer. Das<br />
Landesturnfest in St. Wendel ist Sport- und<br />
Stadtfest zugleich.<br />
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<strong>Fresh</strong><br />
am <strong>Start</strong>!<br />
Zeitplan<br />
LANDESTURNFESTR 201253<br />
Donnerstag, 31.05.2012<br />
16:00 – 20:00 Uhr<br />
Turnfestmeile mit Mitmachangeboten<br />
in der Innenstadt<br />
18:00 – 20:00 Uhr<br />
Eröffnungsfest des Turnfestes,<br />
Innenstadt<br />
20:00 – 23:00<br />
Uhr Bunter Abend <strong>für</strong> Jung und Alt,<br />
Saalbau<br />
Freitag, 01.06.2012<br />
08:00 – 20:00 Uhr<br />
Turnfestmeile mit Mitmachangeboten<br />
in der Innenstadt<br />
08:00 – 13:00 Uhr<br />
Schulsport-Aktionstag<br />
13:00 – 18:00 Uhr<br />
Durchführung von Wettkämpfen<br />
15:00 – 18:15 Uhr<br />
Turnfest-Akademie<br />
20:00 – 22:00 Uhr<br />
Show der Turnerjugend, Saalbau<br />
Samstag, 02.06.2012<br />
08:00 – 18:00 Uhr<br />
Durchführung von Wettkämpfen<br />
09:00 – 16:30 Uhr<br />
Turnfest-Akademie<br />
10:00 – 20:00 Uhr<br />
Turnfestmeile mit Mitmachangeboten<br />
in der Innenstadt<br />
14:00 – 18:00 Uhr<br />
Saarl-Lor-Lux-Tanzfestival, Saalbau<br />
20:00 – 22:00 Uhr<br />
Turngala, Saalbau<br />
20:00 – 23:00 Uhr<br />
Tuju-Fete, Stadtpark<br />
Sonntag, 03.06.2012<br />
09:00 – 14:00 Uhr<br />
Landeskindertreffen<br />
15:00 – 16:00 Uhr<br />
Festzug, Innenstadt zum Stadion am<br />
Sportzentrum<br />
16:00 – 18:00 Uhr<br />
Abschlussveranstaltung, Stadion am<br />
Sportzentrum<br />
Weitere Infos unter:<br />
www.landesturnfest-saar.de<br />
2/2012<br />
Fotos: Schneider
54 REITSPORT<br />
Foto: Schneider<br />
RB 64 Saarlouis<br />
Dressur steht im<br />
Vordergrund<br />
Dressurausbilder Frank Mohr unterstützt den RB 64 Saarlouis beim Saarlouiser Hallen-Dressurfestival<br />
Der Anteil an Springprüfungen, vor allem<br />
der höheren Klassen, wird nun zugunsten<br />
des Dressurteils etwas reduziert. Daher<br />
wird es in diesem Jahr in Saarlouis „nur“<br />
Springen bis zur Klasse M** und nicht mehr<br />
bis zur Klasse S geben. So wird der Verein<br />
bei seinem Hallenturnier, <strong>das</strong> vom 13. bis<br />
15. und vom 20. bis 22. April stattfindet,<br />
den Anteil an Dressurprüfungen deutlich<br />
ausbauen und am zweiten Turnierwochenende<br />
zum ersten Mal <strong>das</strong> Saarlouiser Hallen-Dressurfestival<br />
ausrichten. Um auch<br />
dem Turniernachwuchs attraktive <strong>Start</strong>möglichkeiten<br />
zu bieten, ist die Ausschreibung<br />
am ersten Wochenende mit einem<br />
großen Angebot an Jugend-Prüfungen und<br />
Cup-Wertungen gespickt. In der Dressur<br />
wie auch im Springen stehen interessante<br />
2/2012<br />
Wettbewerbe an. Eine Jungpferde-Tour <strong>für</strong><br />
die vierbeinigen Youngster vervollständigt<br />
<strong>das</strong> Angebot des ersten Turnierteils. Am<br />
zweiten Wochenende bilden zwei verschiedene<br />
Touren den Kern des Saarlouiser Hallen-Dressurfestivals:<br />
eine Amateur-Tour<br />
mit zwei Prüfungen der schweren Klasse<br />
und eine Profi-Tour mit Prüfungen bis hin<br />
zur Intermediaire I. Weitere Rahmenprüfungen<br />
und eine Jungpferde-Tour bis zur<br />
Dressurpferdeprüfung der Klasse M runden<br />
<strong>das</strong> Wettbewerbsangebot ab. Beide Turnierteile<br />
finden in einem neuen, umgestalteten<br />
Hallenambiente statt. Eine weitere<br />
Neuerung ist eine Zelt-Allee, die den Pferdefreund<br />
mit unterschiedlichen Angeboten<br />
rund um den Reitsport lockt. Bei der Premiere<br />
des Saarlouiser Dressurfestivals sind<br />
Mit einem neuen Konzept startet<br />
der RB 64 Saarlouis, der auf<br />
dem Gestüt Wiesenhof in Saarlouis<br />
ansässig ist, in die Turniersaison<br />
2012. Denn da die<br />
<strong>Start</strong>erzahlen im Dressurteil<br />
seiner Turniere in den letzten<br />
Jahren stetig gestiegen sind,<br />
stellt der Reiterbund in Zukunft<br />
<strong>das</strong> Geschehen auf dem Viereck<br />
in den Mittelpunkt seiner Veranstaltungen.<br />
Text: Christina Schneider<br />
hochkarätige Ritte und spannende Unterhaltung<br />
garantiert. Da der RB 64 Saarlouis<br />
großen Wert auf einen fairen und<br />
anspruchsvollen Pferdesport legt, wird er<br />
<strong>für</strong> die Zwei- wie auch <strong>für</strong> die Vierbeiner<br />
beste Bedingungen schaffen. Verstärkung<br />
<strong>für</strong> sein Team hat der Gastgeberverein<br />
durch Dressurausbilder Frank Mohr, der<br />
dank seiner Erfahrung wertvolle Anregungen<br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> neue Turnierkonzept geben<br />
konnte und den Reiterbund bei der Planung<br />
wie auch bei der Durchführung unterstützt.<br />
Seit dem 1. Mai 2011 ist Frank Mohr als<br />
selbstständiger Ausbilder auf dem Gestüt<br />
Wiesenhof in Saarlouis tätig. Hier bildet er<br />
Dressurpferde aus und betreut die ansässigen<br />
Reiter und Pferde. Infos: www.reiterbund64saarlouis.de.<br />
�
Klaus Altmeyer<br />
Vereinsberater<br />
gibt Beratung vor Ort<br />
Nachdem Klaus Altmeyer am 1. Juli 2010 in Rente gegangen ist und seinen Job<br />
als Geschäftsführer des Pferdesportverbandes (PSV) Saar „an den Nagel<br />
gehängt“ hat, kehrt er nun als Vereinsberater in die saarländische Reitsportszene<br />
zurück. Denn initiiert und unterstützt durch die Deutsche Reiterliche Vereinigung<br />
(FN) hat er eine Ausbildung zum Vereinsberater gemacht und dieses Amt<br />
beim Verband als Teilzeitstelle übernommen. In Zukunft wird er als Vereinsberater<br />
im <strong>Saarland</strong> unterwegs sein.<br />
Text: Christina Schneider<br />
Altmeyer: „Ich bin froh, <strong>das</strong>s ich mich so<br />
weiter <strong>für</strong> die FN und den PSV Saar engagieren<br />
kann. Innerhalb dieser Tätigkeit<br />
werde ich mich unter anderem um Themen<br />
wie die Mitgliedergewinnung und die<br />
Betriebs- bzw. Vereinsberatung kümmern.“<br />
Sein Gehalt bezieht der Vereinsberater zum<br />
einen von der FN, zum anderen vom Verband.<br />
Für die Vereine ist die Beratung kostenlos.<br />
Derzeit gibt es 30 von der FN ausgebildete<br />
Vereinsberater – Tendenz steigend.<br />
„Die Ausbildung, die in Warendorf<br />
direkt bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung<br />
stattfand, hat im Herbst 2011<br />
begonnen und ist nun abgeschlossen“, so<br />
der Vereinsberater. „Sie war in mehrere<br />
Blöcke unterteilt und hat damit alle wichtigen<br />
Themenbereiche abgedeckt.“ Zweimal<br />
zwei Tage und einmal drei Tage, also insgesamt<br />
eine Woche, hat die Ausbildung<br />
gedauert. „Dabei hat die FN nicht nur auf<br />
ihre eigenen Dozenten, sondern auch noch<br />
auf externe Ausbilder vom <strong>Landessportverband</strong><br />
Westfalen zurückgegriffen.“ In der<br />
Ausbildung ging es unter anderem um die<br />
Fragen „Warum sollte man in einem Verein<br />
reiten?“ und „Wie soll ein solcher Reitverein<br />
überhaupt aussehen?“ Zur Sprache<br />
kamen dabei Aspekte wie z. B. die Satzung,<br />
die Mitgliederbetreuung und die Ehrenämter.<br />
Altmeyer: „Wir haben darüber gesprochen,<br />
wie ein Verein gegründet wird, welche<br />
gesetzlichen Vorgaben es gibt, wie<br />
Gründungsversammlungen abzuhalten sind<br />
und was sonst noch alles dazu gehört.“<br />
Auch der Aufbau des Vereins und seine allgemeinen<br />
wie auch sportfachlichen Aufgaben<br />
waren ein Thema. „Wir haben gelernt,<br />
wie wir neue, aber auch alteingesessene<br />
Vereine in diesen Fragen effektiv beraten<br />
können.“ Ebenso ging es um die einzelnen<br />
Aufgaben des Vorstandes. Prägnante Fragen<br />
waren unter anderem, was ein Vorsitzender<br />
alles machen muss oder was eigentlich<br />
der Geschäftsführer oder der Pressewart<br />
zu tun haben. Natürlich ging es in diesem<br />
Block auch um die Jugendarbeit, die<br />
Belange des Breitensports und die bei großen<br />
Vereinen mögliche Bildung von Ausschüssen.<br />
„Besonders wichtig war auch <strong>das</strong><br />
Kapitel über die praktische Vereinsführung.<br />
Welcher Führungsstil macht Sinn, wie kann<br />
man jemanden zur Übernahme eines<br />
Ehrenamtes animieren, welche Anerkennung<br />
sollte man den Ehrenamtlern und<br />
Helfern zuteilwerden lassen, wie funktioniert<br />
eigentlich <strong>das</strong> Lernen und Lehren?“<br />
Ebenso kamen Öffentlichkeitsarbeit, Informationsmanagement,<br />
Sponsoring sowie<br />
Investitions- und Förderprogramme zur<br />
Sprache. „In diesen Themenbereich fallen<br />
unter anderem Ideen <strong>für</strong> die Vereinsarbeit,<br />
<strong>das</strong> Erstellen und Pflegen von Homepages,<br />
die Medienbetreuung vor Ort und <strong>das</strong><br />
Schreiben von Pressemitteilungen“, informiert<br />
der saarländische Vereinsberater. In<br />
einem Exkurs wurden auch Rechtsfragen,<br />
Versicherungsschutz und Steuern im Verein<br />
thematisiert. „Für mich besonders interessant<br />
war auch, welche Möglichkeiten es in<br />
punkto Schulpferde und Unterrichtsangebot<br />
gibt. Denn hier ging es um die Fragen,<br />
warum ein Verein eigentlich Schulpferde<br />
haben sollte, wie deren Haltungsbedingungen<br />
sind, wie man die passenden Schulpferde<br />
aussucht und was einen guten Aus-<br />
REITSPORT55<br />
bilder bzw. einen guten Unterricht ausmacht.“<br />
Was gibt es z. B. hinsichtlich<br />
ehrenamtlichem und angestelltem Reitlehrer<br />
zu beachten? Weitere Punkte waren die<br />
Pferdehaltung an sich, der Tier-, Naturund<br />
Umweltschutz sowie die Reitregeln in<br />
der Natur. „Und natürlich haben wir auch<br />
die APO, die LPO und die WBO thematisiert“,<br />
fügt er hinzu. Im letzten Block habe<br />
man Konfliktlösungsgespräche trainiert<br />
und wichtige Dinge über Krisenmanagement,<br />
Problembewältigung und Deeskalationsmethoden<br />
gelernt. „Es ging in Theorie<br />
und Praxis sowohl um die Analyse als auch<br />
um die Lösung von Problemen. Wir haben<br />
dies nicht nur mündlich besprochen, sondern<br />
auch in Rollenspielen eingeübt.“<br />
Nachdem Altmeyer und seine Kollegen die<br />
Ausbildung erfolgreich abgeschlossen<br />
haben, werden sie sich jedes Jahr weiterbilden.<br />
In seiner neuen Funktion als Vereinsberater<br />
wird Klaus Altmeyer fortan die<br />
saarländischen Vereine, die eine Beratung<br />
wünschen, vor Ort besuchen und sein Wissen<br />
kostenlos an sie weitergeben. „Ich werde<br />
ihnen in allen Belangen mit Rat und Tat<br />
zur Seite stehen“, so der Vereinsberater.<br />
Im Vordergrund steht <strong>für</strong> ihn dabei vor<br />
allem eine Sache: „Dem steigenden Mitgliederschwund<br />
in den Reitvereinen aktiv<br />
entgegenwirken.“ Vereine, die seine Hilfe<br />
in Anspruch nehmen wollen, können ihn<br />
montags von neun bis zwölf Uhr auf der<br />
Geschäftsstelle des PSV an der Hermann-<br />
Neuberger-Sportschule persönlich erreichen<br />
oder über die Geschäftsstelle einen<br />
Termin mit ihm vereinbaren: 0681-<br />
3879239. �<br />
2/2012<br />
Foto: Schneider
56 KANUSPORT<br />
Fotos: Neidhardt<br />
Eskimotieren<br />
Die Lebensversicherung<br />
des Kanuten<br />
Rollen oder besser bekannt unter dem Begriff eskimotieren gehört zum Paddler Einmaleins dazu. Zumindest diejenigen, die<br />
es auf schnelle Gewässer zieht oder auf dem Meer paddeln, sollten <strong>das</strong> Eskimotieren beherrschen.<br />
Text: Armin Neidhardt<br />
Bekanntlich scheut der Paddler nichts<br />
mehr als <strong>das</strong> Wasser. Doch Spaß beiseite:<br />
<strong>das</strong> Beherrschen der Kenterrolle im Wildwasser,<br />
auf dem Meer oder bei einer Seeüberquerung<br />
ist eine kleine Lebensversicherung<br />
<strong>für</strong> den Kanuten. Vor allem bei<br />
kalten Wassertemperaturen kühlt der Körper<br />
bei einer Kenterung rasant schnell aus<br />
und die Kräfte schwinden enorm, bis <strong>das</strong><br />
rettende Ufer je nach Entfernung schwimmend<br />
überhaupt erreicht wird. Wer alleine<br />
auf dem Wasser unterwegs ist, bei einer<br />
Kenterung keine fremde Hilfe hat und<br />
schlecht ausgerüstet ist – keine Schwimmweste<br />
und kein Neoprenanzug beispielsweise-,<br />
<strong>für</strong> den kann es eng werden. Leider<br />
Informationen<br />
Das Eskimotieren kommt wie der Name<br />
schon sagt von den Eskimos bzw. Inuit.<br />
Für sie war die Kenterrolle überlebenswichtig,<br />
denn ein Aussteigen in <strong>das</strong> eiskalte<br />
Wasser der Meere hätte den sicheren<br />
Tod bedeutet. Es gibt kaum ein<br />
Volk, <strong>das</strong> diese Technik so ausgefeilt<br />
beherrscht. Wer beispielsweise an den<br />
grönländischen Kajakmeisterschaften<br />
teilnehmen möchte, muss ca. 30 Techniken<br />
des Eskimotierens oder besser<br />
gesagt des Sichwiederaufrichtens aus<br />
dem Wasser beherrschen. Wer sich einige<br />
Techniken vor dem Ausprobieren<br />
anschauen möchte, ist unter www.youtube.com<br />
richtig.<br />
Weitere Infos: www.kanu-saar.de<br />
2/2012<br />
ereignen sich immer wieder solche tragischen<br />
Unfälle.<br />
Der Saarländische Kanu-Bund bietet daher<br />
jeden Winter an drei Samstagabenden seinen<br />
Mitgliedern ein Eskimotiertraining im<br />
Schwimmbad an. Auch wenn es <strong>für</strong> die Verantwortlichen<br />
von mal zu mal schwieriger<br />
wird, ein geeignetes Schwimmbad im Winter<br />
zu bekommen. Ein Dank daher an die<br />
Stadt Saarlouis, die ihr Hallenbad zum<br />
wichtigen Eskimotiertraining zur Verfügung<br />
gestellt hat.<br />
Unter fachkundiger Anleitung lernen die<br />
Kanuten die Rolle. Für die Anfänger geht<br />
es in <strong>das</strong> Nichtschwimmerbecken mit rd.<br />
80 cm Wassertiefe. Die Könner gehen mit<br />
ihren Kajaks gleich ins tiefe Wasser und<br />
drehen sogar ohne Paddel. Zumindest ist<br />
<strong>das</strong> Wasser im Hallenbad rd. 24°C warm.<br />
Und <strong>das</strong> sind ideale Voraussetzungen, um<br />
<strong>das</strong> Eskimotieren zu üben. Vor allem <strong>für</strong> die<br />
Jugend.<br />
Rein in <strong>das</strong> zuvor geschrubbte Boot, die<br />
Spritzdecke draufgemacht und dann die<br />
Anweisungen. Paddel auf die Seite legen,<br />
mit den Händen gut festhalten, die Oberschenkel<br />
fest unter den Süllrand des Bootes<br />
gepresst, leicht gebeugt, einmal Luft<br />
holen und schwupp, die erste Hälfte der<br />
Rolle geht wie von alleine. 180°-Drehung,<br />
die Wasserwelt auf dem Kopf sieht ganz<br />
anders aus, lauter Beine, jetzt noch <strong>das</strong><br />
Paddel richtig einsetzen, kräftig ziehen<br />
und dann den Hüftschwung ansetzen. Das<br />
Boot dreht nicht richtig auf und pendelt<br />
wieder zurück. Noch einmal, letzte Kräfte<br />
mobilisieren, leicht gebeugt und dann: ja,<br />
<strong>das</strong> Boot hat sich gedreht, aber die beiden<br />
Helfer an den beiden Enden des Kajaks<br />
haben kräftig unterstützt und am Paddel<br />
hat auch noch jemand gezogen. So könnte<br />
es gehen. Das Gefühl da<strong>für</strong> ist zumindest<br />
schon mal da. Das ganze Spiel noch einmal<br />
und noch einmal. Dann kommt der nächste<br />
an die Reihe. Nach drei oder vier Mal ist<br />
genug Wasser in den Ohren und der letzte<br />
Versuch war völlig miserabel. Der Griff zur<br />
Spritzdecke war instinktiv vorprogrammiert<br />
und der Ausstieg ebenso. Jetzt heißt<br />
es wieder Boot aus dem Wasser holen, leeren<br />
und den nächsten reinlassen. Das hat<br />
Kraft gekostet wie bei einer echten Kenterung<br />
auf dem Fluss, wenn <strong>das</strong> Boot voll<br />
Wasser ist und an Land muss. Die zweite<br />
Runde klappt schon besser. Trotzdem will<br />
<strong>das</strong> Paddel unter Wasser nicht so richtig<br />
zum Einsatz kommen. Vielleicht ist es gar<br />
nicht so schlecht, den Schwung der ersten<br />
halben Drehung mitzunehmen und sofort<br />
aufzudrehen. Naja, so einigermaßen und<br />
mit ein wenig Hilfe der anderen hat <strong>das</strong><br />
Training heute funktioniert. Zumindest <strong>das</strong><br />
Gefühl ist weg, bei einer Kenterung sofort<br />
aussteigen zu müssen. Auch wenn die Rolle<br />
nicht auf Anhieb klappt, so ist die Angst<br />
vor einer Kenterung ein wenig gewichen.<br />
Schon deshalb hat sich <strong>das</strong> Training<br />
gelohnt. Im Sommer, <strong>das</strong> ist schon ausgemacht,<br />
wird auch mal in freier Natur geübt.<br />
Wenn <strong>das</strong> Wasser warm ist und zum Baden<br />
einlädt. In der Gruppe macht’s dann<br />
zudem noch Spaß und man kann die Rolle<br />
spielerisch erlernen.<br />
Es gibt Kanuten, die setzen sich ins Boot,<br />
eskimotieren an einem Trainingsabend <strong>das</strong><br />
erste Mal und können es auf Anhieb.<br />
Naturtalent eben. Zu viel nachdenken und<br />
sich theoretisch vorstellen, wie es gehen<br />
könnte, ist meist der falsche Ansatz. Aber<br />
<strong>das</strong> ist individuell ganz unterschiedlich,<br />
genauso wie die vielen Facetten des Eskimotierens.<br />
Jeder Trainer hat andere<br />
Methoden und letztendlich geht Probieren<br />
über Studieren. Beim Eskimotieren allemal.
Dank und Anerkennung <strong>für</strong><br />
langjähriges Ehrenamt<br />
22 Jahre Vereinsarbeit – 22 Jahre Ehrenamt – eine immense<br />
Arbeit von Hans-Walter Anell und seiner Frau Hannelore, die<br />
anlässlich einer Feierstunde im Ballerner Bürgerhaus gewürdigt<br />
wurde. Zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Sport waren geladen,<br />
um <strong>das</strong> Lebenswerk eines ganz besonderen Ehepaares aus<br />
Besseringen zu feiern. Für Hans-Walter Anell ist <strong>das</strong> „Ehrenamt<br />
nicht nur Arbeit und Verpflichtung“, sondern er habe auch „sehr<br />
viel Freude an der Aufgabe“, wie er in seiner abschließenden Rede<br />
schilderte. Anell weiter: „ Das Ehrenamt ist eine Chance, mit<br />
Gleichgesinnten schöpferisch tätig zu sein, also Dinge zu verwirklichen,<br />
die hilfreich <strong>für</strong> andere Menschen sind. Ich spüre, <strong>das</strong>s ich<br />
selbst dabei gewinne.“<br />
Der große Mann des Kneipp-Vereins Merzig e.V. hob in seiner<br />
beeindruckenden Rede <strong>das</strong> „sehr starke ehrenamtliche Engagement<br />
der Vorstands- und Beiratsmitglieder sowie der Übungsleiter<br />
hervor, ohne deren Hilfe die Verwirklichung von Visionen und <strong>das</strong><br />
Erzielen von Erfolgen nicht möglich gewesen wäre“; er bedankte<br />
sich bei ihnen ebenso wie bei allen anderen Unterstützern und<br />
Fürsprechern aus externen Bereichen. Emotional ging der Dank an<br />
seine Ehefrau Hanne, von der er „die ganzen Jahre die totale<br />
Unterstützung und Mitarbeit hatte.“<br />
Hier alle Erfolge von Anell und seinem Kneipp-Verein aufzuführen<br />
wäre sicherlich zu viel. Dennoch: Der Verein hat es geschafft von<br />
248 Mitgliedern im Jahre 1991 auf heute 2225 Mitglieder zu wachsen.<br />
Waren es 1992 noch 7 Übungsleiter in 9 Kursen wöchentlich,<br />
sind es heute 38 Übungsleiter in 69 Kursen. 30 Kurse mit Gütesiegel<br />
und die Einrichtung zweier Kindersportschulen zählen ebenso<br />
zum Erfolg, wie die Errichtung der Kneipp-Anlage im Merziger<br />
Stadtpark.<br />
Ein Mann, der sich auf die Fahne schrieb Altbewährtes zu pflegen<br />
und zu Kneipp passende Neuerungen einzuführen, startet auch<br />
heute, wie schon seit 1985, seinen Tag noch immer mit kalten<br />
Güssen. Aber „alles hat seine Zeit, so auch die Zeit des Loslassens,<br />
Abgebens und die Zeit des Wechsels“ und deswegen wurde <strong>das</strong><br />
berühmte „Büro-Wohnzimmer“ (Anm. des Verfassers) in Besseringen<br />
nach Ballern verlagert und mit Jutta Weiler als neue 1. Vorsitzende<br />
<strong>für</strong> eine tolle Nachfolgerin gesorgt, die sich bereits ein<br />
motiviertes Team mit kompetenten Fachleuten zusammengestellt<br />
hat. Sabine Kerber<br />
Der neue Vorstand des Kneipp-Vereins mit Hans-Walter und Hanne<br />
Anell. Von links nach rechts: Hans-Walter Anell, Hanne Anell, Jutta<br />
Weiler (1. Vorsitzende), Maria Klein (stellv. Vorsitzende), Bärbel<br />
Bohrofen (Schatzmeisterin), Sabine Kerber (2. stellv. Vorsitzende),<br />
Klaus Schettle (Schriftführer).<br />
NACHRICHTEN57<br />
Innenminister Stephan Toscani (Mitte), der Hauptgeschäftsführer<br />
des LSVS Paul Hans (2.v.l.) sowie die vier Lebensretter Bernhard<br />
Brengel, Jan-Lukas Hamm-Riff, Vivian Polenz und Noyan Müller<br />
(v.l.n.r).<br />
Drei Kanuten und ein Radfahrer<br />
retteten Frau <strong>das</strong> Leben<br />
Die Paddlerinnen Vivian Polenz, Noyan Müller von der Montessori-<br />
Schule in Saarbrücken sowie ihr Trainer Jan-Lukas Hamm-Riff von<br />
den Saarbrücker Kanuten und Bernhard Brengel wurden im März<br />
dieses Jahres von Innenminister Stephan Toscani <strong>für</strong> ihre vorbildliche<br />
Rettungstat öffentlich belobigt. Sie hatten im vergangenen<br />
Jahr eine ältere Frau in Höhe des Staatstheaters aus der Saar<br />
gerettet und somit vor dem Ertrinken bewahrt. „Die zu Ehrenden<br />
haben in einer Notsituation schnell, couragiert und besonnen<br />
gehandelt und damit einem Menschen <strong>das</strong> Leben gerettet. Dabei<br />
haben sie in Kauf genommen, selbst verletzt zu werden. Alle vier<br />
haben mit dieser Tat ein Vorbild an Zivilcourage und Mitmenschlichkeit<br />
gegeben, betonte Toscani.<br />
Über 60 Gäste aus Politik und Sport waren der Einladung in den<br />
Saarbrücker Kanu-Club gefolgt, um bei der Ehrung dabei zu sein.<br />
Der Verein mit seinen über 450 Mitgliedern legt großen Wert<br />
darauf, besonders jungen Menschen neben dem sportlichen Leistungsgedanken<br />
auch Werte wie Fairness, Toleranz, Verlässlichkeit,<br />
Teamarbeit und Verantwortungsübernahme zu vermitteln. Es war<br />
wohl ein Wink des Schicksals, <strong>das</strong>s die drei Kanuten vom Bootshaus<br />
aus in die „richtige“ Richtung gepaddelt sind.<br />
Blick zurück: Am 12. September letzten Jahres waren die drei<br />
Paddler im Rahmen eines Trainings auf der Saar abwärts unterwegs,<br />
als sie etwas im Wasser treibend entdeckten. Beim vorsichtigen<br />
Nähern bemerkten sie, <strong>das</strong>s es sich um einen Menschen handelte,<br />
der sich bewegte und um sein Leben kämpfte. Beherzt griffen<br />
die Kanuten zu: Vivian Polenz sprang sofort ins Wasser und<br />
stützte die Frau, während die anderen beiden ans Ufer paddelten,<br />
einen Notruf absetzten und Hilfe holten. Aufgrund des Steilhangs<br />
war ein alleiniges Bergen aus dem Wasser so gut wie unmöglich.<br />
Der zufällig vorbeiradelnde Bernhard Brengel erkannte die<br />
bedrohliche Situation und sprang ebenfalls in die Saar, um zu helfen.<br />
Nach Eintreffen der Rettungskräfte konnte die Frau mit einer<br />
starken Unterkühlung gerettet werden. Die Hilfsbereitschaft und<br />
die moralische Grundhaltung der vier, sofort Verantwortung zu<br />
übernehmen, haben der Dame <strong>das</strong> Leben gerettet, so Toscani.<br />
Für die vier Lebensretter eine Selbstverständlichkeit. Sie würden<br />
es überall und immer wieder tun, so unisono. Armin Neidhardt<br />
2/2012<br />
Fotos: BuB, STB, LSVS, SBSB
58 NACHRICHTEN<br />
ARAG Sportversicherung informiert<br />
Modifizierter Sportversicherungsvertrag des<br />
<strong>Landessportverband</strong>es <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong><br />
Um die hohen Erwartungen an eine moderne Sportversicherung<br />
auch bestmöglich erfüllen zu können, hat der <strong>Landessportverband</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong> (LSVS) mit der Firma Himmelseher und der ARAG<br />
Sportversicherung Gespräche über die Möglichkeiten einer sinnvollen<br />
Optimierung der Sportversicherung geführt. Nach erfolgreichen<br />
Verhandlungen konnte der LSVS <strong>für</strong> seine Vereine und Verbände<br />
erreichen, <strong>das</strong>s der Sportversicherungsvertrag an die sich<br />
stetig verändernden Gegebenheiten im Sport angepasst wird und<br />
wichtige Leistungen erhöht werden. Die damit verbundene geringe<br />
beitragsmäßige Mehrbelastung wurde sportnah und sportfreundlich<br />
gestaltet.<br />
Ab dem 01.01.2012 steht den Vereinen und Verbänden bei Haftpflichtschäden<br />
eine höhere Absicherung zur Verfügung. Die Versicherungssumme<br />
wurde auf Euro 2.000.000,— pauschal <strong>für</strong> Personen-<br />
und Sachschäden aufgestockt.<br />
In der Unfallversicherung wurden die Invaliditätsleistungen neu<br />
gestaffelt. Die Höchstersatzleistung beträgt nach wie vor unverändert<br />
bis zu Euro 200.000,—.<br />
Als Ergänzung zur Invaliditätsleistung hat der LSVS bereits seit<br />
längerem eine Übergangsleistung vereinbart. Die Höhe dieser<br />
Übergangsleistung wurde angepasst. So erfolgt nach 9 Monaten<br />
die Zahlung einer 1. Übergangsleistung in Höhe von Euro 3.000,—<br />
Die Bogenschützin<br />
Katharina Schett (BRS<br />
Gersweiler), die<br />
Leichtathletin Claudia<br />
Nicoleitzik (TV Püttlingen)<br />
und der Rennrollstuhlfahrer<br />
David<br />
Scherer (Quierschied)<br />
waren 2011 die erfolgreichsten<br />
Aktiven im<br />
Behinderten- und<br />
Rehabilitations-Sportverband<br />
<strong>Saarland</strong><br />
(BRS). <strong>Saarland</strong>s<br />
Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) ehrte sie<br />
und überreichte ihnen die durch den Förderausschuss Leistungssport<br />
bewilligten Schecks. Scherer wurde in mehreren Disziplinen<br />
Weltmeister der Junioren im Rennrollstuhlschnellfahren, Nicoleitzik<br />
erste im Weitsprung bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften<br />
und Schett hat einen Quotenplatz <strong>für</strong> die Paralympics<br />
2012 erreicht. Zusammen mit Ministerpräsidentin Annegret<br />
Kramp-Karrenbauer würdigte BRS-Präsident Hans Netzer die Leis-<br />
2/2012<br />
und nach 12 Monaten die Zahlung einer 2. Übergangsleistung in<br />
Höhe von weiteren Euro 1.000,—. Voraussetzung ist, <strong>das</strong>s in dieser<br />
Zeit die Leistungsfähigkeit der versicherten Person im beruflichen<br />
und/oder privaten Bereich zu mehr als 50 % ununterbrochen<br />
eingeschränkt war.<br />
Für den Fall, <strong>das</strong>s ein Vereinsmitglied aufgrund eines Unfalls längere<br />
Zeit im Krankenhaus verbringen muss, wird im Umfang der<br />
Unfall-Deckung der Sportversicherung ein Krankenhaustagegeld<br />
gezahlt. Die Höhe des Betrages, der <strong>für</strong> die ersten 10 Tage des<br />
Krankenhausaufenthaltes gezahlt wird, wurde auf ¤ 15,— angehoben.<br />
Ab dem 11. Tag des Krankenhausaufenthaltes erhöht sich<br />
der zu zahlende Betrag auf Euro 20,— je Tag.<br />
In der Rechtsschutzversicherung wurde die Höchstgrenze <strong>für</strong> versicherte<br />
Leistungen auf Euro 100.000,— heraufgesetzt.<br />
Nähere Informationen zu Ihrem Sportversicherungsvertrag erhalten<br />
Sie im Versicherungsbüro beim <strong>Landessportverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />
<strong>Saarland</strong>.<br />
Versicherungsbüro beim <strong>Landessportverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong><br />
Hermann-Neuberger-Sportschule 4<br />
66123 Saarbrücken<br />
Tel: (0681) 3 87 92 57<br />
E-Mail: vsbsaarbruecken@ARAG-Sport.de<br />
Ehrung <strong>für</strong> erfolgreiche Behindertensportler<br />
tungen dieses<br />
besonders erfolgreichen<br />
Trios, aber<br />
auch <strong>das</strong> Abschneiden<br />
der zahlreich<br />
anwesenden weiteren<br />
Behinderten-<br />
Sportler. „Ich habe<br />
den Eindruck, die<br />
Liste der erfolgreichen<br />
Aktiven im<br />
BRS wird von Jahr<br />
zu Jahr umfangreicher“,<br />
sagte die<br />
Regierungschefin anerkennend. Der BRS leiste eine sehr gute<br />
Arbeit im Breiten- und Spitzensport und habe Sportler der Weltspitze<br />
in seinen Reihen. Sportler aus den Sportarten Leichtathletik,<br />
Volleyball, Bogenschießen, Schwimmen, Kegeln, Tischtennis,<br />
Hallenboccia, Fußballtennis und Gehörlosen-Sport wurden<br />
geehrt. Bei der Trainerehrung wurden Wolfgang Blöchle (Leichtathletik,<br />
Schwimmen), Alfred Motsch (Bogenschießen) und Evi<br />
Raubuch (Leichtathletik) Anerkennung ausgesprochen. (bub)
Veranstaltungen im April/Mai 2012<br />
Lehrgänge April 2012<br />
1272.2 Jungbrunnen Krafttraining<br />
Referent: Raubuch, Wolfgang. Termin: 28.04.12. Zeit: 09:00 bis<br />
16:00. Kosten: 36,00 Euro<br />
1281.1 Funktionelle Verbände mit elastischem Tape –<br />
Grundkurs<br />
Referent: Team Sportsmed-Saar. Termin: 28.04.12. Zeit: 13:00<br />
bis 18:00. Kosten: 40,00 Euro (inkl. Material)<br />
1221 Symposium „Übergewichtige Kinder und<br />
Jugendliche in Bewegung“ – in Kooperation mit dem<br />
DRK<br />
Referent: Prof. Dr. Georg Wydra, Prof. Dr. Jens Möller, Dr.<br />
Richard Hammer, Andrea Diener, Katja Glöckner, Marina Schulz,<br />
Blandine Emser/ Frederike Fiermont. Termin: 28.04.12. Zeit:<br />
09:00 bis 17:00 Uhr. Kosten: 15,00 Euro<br />
Mai 2012<br />
1272.3 Sinnvolles Fitnesstraining <strong>für</strong> Rettungskräfte<br />
– damit Retter nicht zu Opfern werden!<br />
Referent: Wolfgang Raubuch. Termin: 05.05.12. Zeit: 09:00 bis<br />
16:00. Kosten: 36,00 Euro<br />
1279.1 Tapen Grundkurs<br />
Referent: Team Sportsmed-Saar. Termin: 05.05.12. Zeit: 13:00<br />
bis 18:00. Kosten: 35,00 Euro (inkl. Material)<br />
1273.1 Konditionstraining in der Vorbereitungsphase<br />
der Spielsportarten<br />
Referent: Wolfgang Raubuch/Achim Raubuch. Termin: 12.05.12.<br />
Zeit: 09:00 bis 16:00. Kosten: 36,00 Euro<br />
1278.2 5 Funktionelles Training <strong>für</strong> <strong>das</strong> Sportlerknie<br />
Referent: Team Sportsmed-Saar. Termin: 12.05.12. Zeit: 14:00<br />
bis 18:00. Kosten: 29,00 Euro<br />
1210 Workshop Presse und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Referent: Pascal Blum. Termin: 12.05.12. Zeit: 9:00 bis 17:00.<br />
Kosten: 35,00 Euro<br />
1285 Wenn zu viel Engagement im Sportverein zum<br />
Stress führt<br />
Referent: Ferah Aksoy-Burkert Diplom Psychologin, Lehrbeauftragte<br />
HTW Saarbrücken, Trainerin und Coach im Bereich Gesundheitsmanagement,<br />
Diversity-Management und Motivationstrai-<br />
LSVS AUS- UND FORTBILDUNG59<br />
ning. Termin: 11./12.05.12. Zeit: Fr 18.00 – 21.00 Uhr, Sa 09.00<br />
– 17.00 Uhr. Kosten: 160,- ¤ (Zuschuss durch Krankenkasse<br />
möglich)<br />
1299.1 Beweglichkeitstraining praxisnah<br />
Referent: Dr. Stefan R. Schönthaler<br />
Sportwissenschaftler, Diplom-Sportlehrer. Termin: 19.05.12.<br />
Zeit: 9:00 bis 17:00 Uhr. Kosten: 49,00 Euro<br />
1220 Sport interkulturell<br />
Referent: Dirk Adams – DOSB/Fa. Contex. Termin: 18.-20.05.12.<br />
Zeit: Fr 18.00 – 21.00 Sa 09.00 bis 18:00 So 09.00 – 12.00 . Kosten:<br />
49,00 Euro Lehrgangsgebühr. Übernachtungen und Verpflegung<br />
müssen separat gebucht werden.<br />
1274.1 Aquatraining Aqua – Balance - Gleichgewichtstraining<br />
im Wasser.<br />
Referent: Andrea Pielen. Termin: 19.05.12. Zeit: 14:00 bis 17:00.<br />
Kosten: 25,00 Euro<br />
1281.2 Funktionelle Verbände mit elastischem Tape -<br />
Grundkurs<br />
Referent: Team Sportsmed-Saar. Termin: 19.05.12. Zeit: 13:00<br />
bis 18:00. Kosten: 40,00 Euro (inkl. Material)<br />
1212.1 Informationsveranstaltung der VBG – Verwaltungs/Berufsgenossenschaft<br />
Referent: VBG Michael Becker. Termin: 19.05.12. Zeit: 10:00 bis<br />
16:00 Uhr. Kosten: Kostenfrei<br />
1270.3 Klettern im Kindergarten<br />
Referent: Lehrteam Elementarbereich. Termin: 23.05.12. Zeit:<br />
09:00 bis 13:00. Kosten: 29,00 Euro<br />
1280.1 Ausbildung <strong>für</strong> Sportbetreuer<br />
(Physiotherapie)<br />
Referent: Team Sportsmed-Saar. Termin: 26.05.12. Zeit: 09:00<br />
bis 17:00. Kosten: 39,00 Euro<br />
Das komplette Aus- und Forbildungsprogramm<br />
finden Sie auch in der 40seitigen Broschüre Aus -<br />
und Fortbildung 2012. Diese können Sie beim<br />
Referat Aus- und Fortbildung des LSVS anfordern.<br />
Weitere Infos und Anmeldung: www.lsvs.de oder<br />
0681-3879-493<br />
Aus- und Fortbildungs-<br />
Programm 2012<br />
2/2012
Abs: <strong>Landessportverband</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong><br />
Hermann-Neuberger-<br />
Sportschule 4<br />
66123 Saarbrücken<br />
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Gebühr bezahlt<br />
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