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Fresh Start! - Landessportverband für das Saarland

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ISSN 0946-509X G 13344 F 19.Jg. April 2012<br />

Informationen rund<br />

um den Saarsport<br />

Hermann-Neuberger-Preis 2011<br />

Turner<br />

überzeugen mit<br />

Nachwuchskonzept<br />

Landessportbünde zu Gast an der Sportschule Zu Gast in der Gemeinde Schiffweiler Neuer Erlebnispädagogik-Garten


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Liebe Athletinnen und Athleten,<br />

liebe Sportinteressierte!<br />

Das Sportjahr 2012 wird ein sehr ereignisreiches. Das gilt<br />

selbstverständlich auch <strong>für</strong> die Deutsche Triathlon Union<br />

(DTU). Bereits in diesem Monat steht im israelischen Eilat<br />

die Europameisterschaft als ein erster Höhepunkt auf dem<br />

Programm. Vom 20. bis 22. April werden die ersten internationalen<br />

Triathlon-Medaillen dieses Jahres vergeben.<br />

Um sich <strong>für</strong> diese Meisterschaft zu qualifizieren, fand in<br />

Saarbrücken am 17. März ein letzter Qualifikationswettkampf<br />

statt, bei dem sich die Ausdauerdreikämpfer ein<br />

EM-Ticket sichern konnten. Das Team der DTU wird dabei<br />

von Weltmeister Daniel Unger angeführt, der jahrelang<br />

hier seine erfolgreichen Zelte aufgeschlagen hatte.<br />

Ebenfalls im April beginnt die Serie um die Weltmeisterschaftskrone<br />

der Internationalen Triathlon Union. In Sydney<br />

werden am 14. und 15. April die besten Triathleten der Welt zum ersten Mal die<br />

Schwimmbrillen, Räder und Laufschuhe kreuzen. Ein Großteil des deutschen Kaders hat<br />

sich darauf in gemeinsamen Trainingslagern vorbereitet: Diese fanden wetterbedingt teilweise<br />

in südlichen Sonnengefilden und teilweise in Saarbrücken statt.<br />

Unbestrittener Höhepunkt des Triathlonjahrs 2012 werden aber die Olympischen Spiele in<br />

London sein. Darauf arbeitet letztlich jeder Sportler hin, der <strong>das</strong> Glück hat, in einer olympischen<br />

Sportart zu konkurrieren. Bislang haben sich <strong>für</strong> die Spiele in London drei Athleten<br />

der DTU qualifizieren können, die alle in Saarbrücken trainieren: Anja Dittmer, Jan<br />

Frodeno und Steffen Justus. Anja Dittmer hat dabei sogar <strong>das</strong> Kunststück vollbracht, sich<br />

zum vierten Mal <strong>für</strong> die Olympischen Spiele zu qualifizieren. Das ist bislang noch keiner<br />

Frau vor ihr gelungen, so <strong>das</strong>s die gebürtige Brandenburgerin Sportgeschichte schreiben<br />

konnte.<br />

Der erste deutsche Triathlet, dem ein Olympiasieg gelang, ist natürlich Jan Frodeno, der<br />

sich nach Verletzungssorgen aktuell im Gegensatz zu seinen Kaderkolleginnen und –kollegen,<br />

nicht in Australien, sondern im heimischen <strong>Saarland</strong> auf seinen Auftritt rund um<br />

den Hyde Park und den Buckingham Palace vorbereitet. Wer die drei in London verstärken<br />

wird, wird sich am 26. und 27. Mai herausstellen, wenn die DTU-Athletinnen und -<br />

Athleten beim WM-Rennen in Madrid die weiteren Qualifikationsplätze unter sich ausmachen<br />

werden.<br />

Freuen können sich die deutschen Triathlonfreunde aber nicht allein auf die Spiele im<br />

August, sondern auch auf hochkarätige Triathlon-Events, die 2012 in Deutschland stattfinden<br />

werden. Dank tatkräftiger Mitwirkung des DTU-Präsidenten Dr. Martin Engelhardt<br />

werden in diesem Jahr zwei Europameisterschaften in heimischen Gefilden organisiert.<br />

Sowohl die Mitteldistanz über 1,9 km Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und einen<br />

Halbmarathon (21,1 Kilometer) als auch die Ironman-Distanz über die doppelten Streckenlängen<br />

ermitteln den Besten des Kontinents in diesem Jahr in Deutschland.<br />

Das ist definitiv eine tolle Sache <strong>für</strong> unseren Sport! Denn somit besteht <strong>für</strong> viele Aktive<br />

die Möglichkeit, an einer EM teilzunehmen ohne große Anreisewege und -kosten und<br />

zudem werden einige der besten Triathleten der Welt ihre Visitenkarte in Deutschland<br />

abgeben. Den 10. Juni in Kraichgau und den 8. Juli in Roth sollten sich also alle Sportinteressierten<br />

unbedingt in ihren Kalender schreiben.<br />

Seit der Aufnahme unserer Sportart ins olympische Programm im Jahr 2000 haben die Triathleten<br />

an der Hermann-Neuberger-Sportschule eine Heimat gefunden und können sich<br />

dank der hervorragenden Bedingungen und den erzielten Erfolgen wie <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong> mit<br />

dem Prädikat „klein aber fein“ schmücken!<br />

Insofern freue ich mich als Geschäftsführer der Deutschen Triathlon Union, der diese<br />

Voraussetzungen hier in Saarbrücken auch als aktiver Sportler in Anspruch nehmen durfte,<br />

auf ein spannendes und aus unserer Sicht hoffentlich erfolgreiches Jahr 2012.<br />

Herzliche Grüße,<br />

Ihr Matthias Zöll<br />

(Geschäftsführer Deutsche Triathlon Union)<br />

EDITORIAL / INHALT3<br />

LSVS<br />

Hermann-Neuberger-Preis 2011 ......................... 4<br />

Talentförderung im Saarländischen Turnerbund .... 8<br />

Konferenz der Landessportbünde zu Gast<br />

in Saarbrücken................................................ 10<br />

Klaus Böger im SaarSport-Interview ................... 12<br />

Sport im Ganztag ............................................ 14<br />

Das URSAPHARM-Festival 2012.......................... 15<br />

Dribbling beim Morgenkaffee ............................ 17<br />

LSVS-Seminar zum Thema Burnout..................... 23<br />

Senioren Fitness-Tage im <strong>Saarland</strong>..................... 26<br />

SPORT-MIX<br />

Erlebnispädagogik: Team-Training<br />

in luftiger Höhe .............................................. 16<br />

LSVS-Partner: SWI ........................................... 18<br />

LSVS-Partner: DHfPG........................................ 19<br />

Im Porträt: Hannelore Marx .............................. 28<br />

Im Porträt: Wolfgang Peter ............................... 50<br />

Im Porträt: Paul Rupp ...................................... 51<br />

OSP<br />

Schröder Fleischwaren – Partner des OSP ............ 22<br />

SERIE<br />

Fußball-Nostalgie............................................ 20<br />

Sport in der Gemeinde Großrosseln.................... 46<br />

AUS DEN SPORTARTEN<br />

Behinderten- und Rehabilitationssport<br />

Neues Trainingszentrum <strong>für</strong> Bogenschützen ...... 24<br />

Triathlon<br />

Erfolgreiche EM-Qualifikation ......................... 29<br />

Radsport<br />

25. Trofeo-Karlsberg 2012 ............................. 30<br />

SRB: Die Radler sind gut aufgestellt ................ 32<br />

Tanzen<br />

Traumstart <strong>für</strong> autres-choses.......................... 33<br />

Basketball<br />

Die Royals am Scheideweg ............................. 34<br />

Badminton<br />

Der BCB im DM-Finale ................................... 35<br />

Tischtennis<br />

DM: Saar-Nachwuchs ohne Chance .................. 36<br />

Umbruch beim TTSV Fraulautern ..................... 37<br />

1. FCS TT: Ein einziger Ball fehlte.................... 38<br />

Kegeln<br />

Abonnementmeister KF Oberthal..................... 48<br />

Tennis<br />

Bank1Saar-Cup 2012 .................................... 40<br />

Benni Becker „Auferstehung“ in Memphis......... 41<br />

Rudern<br />

Anne Beenken: Titelverteidigung im Visier.........42<br />

Handball<br />

Daniel Fontaine wechselt in die 1. Liga ............ 44<br />

Ju-Jutsu<br />

Vorfreude auf ein Großereignis........................46<br />

Turnen<br />

Treffpunkt Landesturnfest ..............................52<br />

Pferdesport<br />

Dressur steht im Vordergrund......................... 54<br />

Der Vereinsberater ....................................... 55<br />

Kanusport<br />

Eskimotieren richtig gemacht..........................56<br />

2/2012


4 HERMANN-NEUBERGER-PREIS<br />

Hermann Neuberger –<br />

Saarländer mit vielen Facetten<br />

Horst R. Schmidt, heute Schatzmeister des Deutschen Fußballbundes und langjähriger DFB-Generalsekretär, war seit<br />

den Olympischen Spielen 1972 in München Weggefährte von Hermann Neuberger und ist schon oft bei der Preisverleihung<br />

an der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken zu Gast gewesen. In diesem Jahr trug sich Schmidt<br />

nun in die Liste der namhaften Festredner der Hermann-Neuberger-Preisverleihung ein – und fesselte die zahlreichen<br />

geladenen Gäste und Preisträger mit einer kurzweiligen Rede, in der er ein sehr persönliches und hintergründiges<br />

Bild von Hermann Neuberger zeichnete.<br />

Text: Sebastian Brückner<br />

2/2012


Sportministerin Monika Bachmann im Gespräch mit Erwin Himmelseher und LSVS-Ehrenpäsident<br />

Albert Wagner.<br />

LSVS-Präsident Gerd Meyer konnte wieder<br />

viel Prominenz aus Politik, Wirtschaft und<br />

Sport begrüßen.<br />

In seiner Begrüßung hatte LSVS-Präsident<br />

Gerd Meyer vor den 240 geladenen Gästen<br />

ein erfolgreiches Jahr 2011 des Saarsports<br />

in Erinnerung gerufen – und gleichzeitig<br />

den Fokus schon Richtung der olympischen<br />

und paralympischen Spiele 2012 in<br />

London gelenkt. „Wir sind sehr gut aufgestellt,<br />

die Weichen <strong>für</strong> erfolgreiche Spiele<br />

in London sind in vielen Sportarten<br />

bereits gestellt. Wie unsere Athleten am<br />

Ende aber abschneiden werden, <strong>das</strong> gilt es<br />

abzuwarten“, erklärte Meyer, der unter<br />

den Gästen insbesondere die beiden Olympiakandidatinnen<br />

Nina Wengert und Anja<br />

Noske begrüßte. Die meisten der anderen<br />

Olympiakandidaten konnten den verdienten<br />

Hermann-Neuberger-Preisträgern<br />

2011 nicht ihre Reverenz erweisen – viele<br />

sind aktuell noch mitten im Qualifikationsstress<br />

oder unterwegs in Trainingslager<br />

sowie zu den ersten Wettkampfstarts.<br />

Dennoch war es irgendwie ein Abend, der<br />

ganz im Zeichen der Olympischen Spiele<br />

stand. Zwar gewann – der Fußball-Funktionär<br />

Hermann Neuberger wäre sicher<br />

stolz gewesen – mit dem SC Reisbach auch<br />

ein Fußballverein einen der Preise, doch<br />

mit der Olympischen Kernsportart Turnen,<br />

den Saarbrücker Schwerpunktsportarten<br />

des Olympiastützpunktes Rudern und Triathlon<br />

sowie Tennis, Handball und der<br />

bald neu im olympischen Programm enthaltenen<br />

Sportart Golf drückten Sportarten,<br />

die ganz im Zeichen der fünf Ringe<br />

stehen, dem Abend als Preisträger ihren<br />

Stempel auf.<br />

Sportministerin Monika Bachmann hob<br />

die Bedeutung des Breiten- und Leistungssports<br />

<strong>für</strong> die Gesellschaft insbesondere<br />

im <strong>Saarland</strong> hervor: „Sport ist in<br />

unserem Land, wo 40 Prozent der Menschen<br />

in Sportvereinen organisiert sind,<br />

integraler und fest verwurzelter Bestand-<br />

HERMANN-NEUBERGER-PREIS 20115<br />

Die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums<br />

am Schloss bekamen <strong>für</strong> ihre musikalische<br />

Umrahmung der Feierstunde viel<br />

Applaus.<br />

teil der Gesellschaft. Ohne Breite kann es<br />

keine Spitze geben. Und ohne die Vorbilder<br />

wie etwa unsere Spitzenathleten des<br />

Olympiastützpunktes haben wir weniger<br />

Breite an der Basis.“ Passend zu den Worten<br />

Bachmanns erinnerte Horst Schmidt<br />

an die Bewunderung, die Hermann Neuberger<br />

als Leiter des Organisationskomi-<br />

Festredner Horst R. Schmidt fesselte die Zuhörer mit spannenden Geschichten aus dem<br />

Leben von Hermann Neuberger.<br />

2/2012<br />

Fotos: spektrum (7), Hartung (1)


6<br />

Der Saarländische Turnerbund wurde mit dem Hermann-Neuberger-Preis 2011, dotiert mit 7.500 Euro, ausgezeichnet. Darüber freuten sich<br />

STB-Präsident Dr. Kurt Bohr (links) und sein Vize Franz-Josef Kiefer (hinten rechts). Dem STB und seinen Nachwuchssportlern Luca Ehrmanntraut,<br />

Helene Schäfer, Emily Schmehr, Lena Lambert gratulierten Erwin Himmelseher (rechts), Ehrengast Horst R. Schmidt (Zweiter von<br />

links), LSVS-Präsident Gerd Meyer und Ministerin Monika Bachmann.<br />

tees der WM 1986 in Mexiko von der Bevölkerung<br />

entgegengebracht wurde: „Er wurde<br />

dort als Held gefeiert und so hat sich<br />

dann beim Turnier auch diese ganz besondere<br />

Stimmung im Land entwickelt, die<br />

etwa auch zur Erfindung der ‚La Ola-Welle’<br />

führte.“ Diese Zuneigung gegenüber dem<br />

Funktionär aus dem <strong>Saarland</strong> war nicht<br />

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2/2012<br />

<strong>Fresh</strong><br />

am <strong>Start</strong>!<br />

selbstverständlich, wie Schmidt erinnerte.<br />

„Organisieren, verhandeln, gestalten,<br />

Strategien entwickeln – <strong>das</strong> war <strong>das</strong> Leben<br />

des Hermann Neuberger. Dabei war er oft<br />

sehr direkt und sein Freund Erwin Himmelseher<br />

war einer der wenigen, auf dessen<br />

Rat er gehört hat“, erinnerte Horst R.<br />

Schmidt, wobei der 93-jährige Erwin Himmelseher<br />

im Publikum aufmerksam lauschte.<br />

„So lange ich irgend kann werde ich<br />

immer zur Preisverleihung nach Saarbrücken<br />

kommen – <strong>das</strong> ist mein Wort“,<br />

erklärte der Freund Neubergers.<br />

In gemütlicher Atmosphäre im Sportler-<br />

Treff der Hermann-Neuberger-Sportschule<br />

zeigte sich auch Dr. Volker Himmelseher<br />

von der Festveranstaltung beeindruckt:<br />

„Es ist erstaunlich, wie viele<br />

Facetten Hermann Neuberger hatte.<br />

Horst R. Schmidt hat es heute geschafft,<br />

den vielen Bildern, die von Neuberger<br />

hier durch die Festredner wie etwa Franz<br />

Beckenbauer oder Wolfgang Niersbach<br />

bereits gezeichnet wurden, ein neues<br />

hinzuzufügen: Von dem ernsthaften Neuberger,<br />

der jahrzehntelang den Fußball-<br />

Weltmeisterschaften durch sein Organisationstalent<br />

seinen Stempel aufdrückte –<br />

und dabei eben auch im Ausland viel Respekt<br />

und Anerkennung erntete. Das hat<br />

mich persönlich sehr berührt.“ Ähnlich<br />

wie Volker Himmelseher sah Dieter<br />

Schmitz von Hauptsponsor ARAG-Versicherungen<br />

die Preisverleihung 2011:<br />

„Nachdem wir zuletzt bei der Preisverleihung<br />

spannende Anekdoten über die<br />

Beziehung Neubergers zur Presse gehört<br />

haben, hat es Horst Schmidt als Festredner<br />

heute verstanden, ein interessantes<br />

Bild von Hermann Neuberger dem Chef<br />

der Organisationskomitees der Fußball-<br />

Weltmeisterschaften 1974 bis 1990, zu<br />

zeichnen.“ Die Erinnerungen an den großen<br />

Sportfunktionär und -visionär Neuberger<br />

werden so weitergetragen und am<br />

Leben gehalten. �


Die HSV Völklingen wurde mit der Hermann-Neuberger-Plakette 2011, dotiert<br />

mit 4.500 Euro, ausgezeichnet. Dr. Erwin Himmelseher (rechts), Eugen Roth,<br />

Landtagsabgeordenter und Präsident des Handball-Verbandes Saar, sowie<br />

der Landtagsabgeordente Günter Becker (links) gratulierten dem Vorsitzenden<br />

der HSG Uwe Kunkel und den beiden Nachwuchsspielern Yves Kunkel und<br />

Peter Walz.<br />

Der SC Reisbach wurde mit der Hermann-Neuberger-Medaille verbunden mit<br />

1.500 Euro augezeichnet. Dem SC-Jugendleiter Jörg Heinrich und E-Jugendspieler<br />

Leon Heinrich gratulierten der LSVS-Ehrenpäsident Albert Wagner<br />

(rechts), der Landtagsabgeordnete Stefan Pauluhn (Zweiter von links) und<br />

SFV-Präsident Franz Josef Schumann (links).<br />

Jubel beim Tri-Sport Saar-Hochwald über eine Hermann-Neuberger-Medaille<br />

verbunden mit 1.500 Euro. Es gratulierten Karin Augustin, Präsidentin des<br />

Landessportbund Rheinland-Pfalz (rechts), Udo Genetsch (Zweiter von links)<br />

und STU-Präsident Bernd Zimmer (rechts). Es freuten sich die 1. Vorsitzende<br />

Silvia Schamper und Jugendtrainer Dustin Morbe.<br />

Auch der Ruderverein Saarbrücken durfte sich über eine Hermann-Neuberger-Plakette,<br />

dotiert mit 4.500 Euro, freuen. Es gratulierten dem<br />

1. Vorsitzenden Karsten Bach und Nachwuchstalent Anne Beenken der<br />

Vorstandsvorsitzende der ARAG Dieter Schmitz (rechts) und die beiden<br />

Top-Ruderinnen Anja Noske und Nina Wengert.<br />

Der Saarländische Tennisbund erhielt eine Hermann-Neuberger-Medaille,<br />

verbunden mit 1.500 Euro. Es gratulierten LSVS-Hauptgeschäftsführer<br />

Paul Hans, Staatssekretär Georg Jungmann und Universitätsdirektor Prof.<br />

Dr. Volker Linneweber. Es freuten sich Christopher und Katharina Hobgarski<br />

sowie Daniela Ferring, Jugendwartin des STB, und Landestrainer Jürgen<br />

Lässig.<br />

Auch der Golfverband <strong>Saarland</strong> wurde mit der Hermann-Neuberger-<br />

Medaille verbunden mit 1.500 Euro geehrt. Es gratulierten Neuberger-<br />

Enkel Michael Morsch (rechts), LSVS-Vizepräsident Werner Zimmer und<br />

Dr. Christoph Stöhr, Präsident des Golfverbandes Saar. Den Preis nahmen<br />

Rebekka Evenschor, Daniel Becker und Sergio Prior entgegen.<br />

2/2012<br />

7<br />

Fotos: spektrum


Fotos: LSVS/spektrum<br />

8 HERMANN-NEUBERGER-PREIS 2011<br />

Die Talentförderung beim STB<br />

Eine erfreuliche<br />

Erfolgsst<br />

„Mit Auszeichnungen wie dem Hermann-Neuberger-Preis werden die jungen<br />

Sportlerinnen und Sportler vor der Öffentlichkeit honoriert. Allein sie stehen im<br />

Mittelpunkt. Wir stellen dabei unsere Arbeit gerne in den Hintergrund.“ Franz-<br />

Josef Kiefer, der STB-Vizepräsident <strong>für</strong> die Olympischen Sportarten, bezeichnet<br />

sich und seine Mitstreiter als „Diener unserer jungen Sportler“. Dies, und <strong>das</strong><br />

betont Kiefer ausdrücklich, „sowohl im Bereich der Basisarbeit in den Vereinen<br />

als auch im Leistungsbereich.“<br />

Text: Klaus Kalsch<br />

Ganz so, wie es <strong>das</strong> Leistungssportkonzept<br />

„Talentförderung – von der Breite in die<br />

Spitze“ des Saarländischen Turnerbundes<br />

(STB) vorsieht. Mit diesem Konzept – von<br />

Kiefer und den Mitarbeitern der Geschäftsstelle<br />

inhaltlich sehr informativ und<br />

optisch ansprechend aufbereitet – hat der<br />

STB bei der Bewerbung um den Hermann–<br />

2/2012<br />

Neuberger-Preis bei der Jury offensichtlich<br />

Punkte gemacht. Kiefer nach der Verleihung:<br />

„Wir freuen uns alle sehr über diese<br />

hohe Auszeichnung nicht nur wegen der<br />

7500 Euro, mit denen der Preis ausgestattet<br />

ist, sondern vor allem, weil sie <strong>für</strong> uns<br />

eine Bestätigung da<strong>für</strong> ist, <strong>das</strong>s wir auf<br />

dem richtigen Weg sind. Aber wir sind noch<br />

längst nicht am Ziel, es liegt noch ein langer<br />

Weg vor uns, auf dem vor allem Kontinuität<br />

erforderlich ist“. Dazu gehört selbstredend<br />

auch <strong>das</strong> entsprechende finanzielle<br />

Polster: Im Haushaltsjahr 2012 sind im<br />

Finanzkonzept des STB fast 240000 Euro<br />

vorgesehen.<br />

Auch <strong>das</strong> Preisgeld wird natürlich „bis auf<br />

den letzten Cent komplett in die Nachwuchsarbeit<br />

gesteckt“. Dort ist <strong>das</strong> Geld<br />

auch bestens angelegt. Denn was der STB<br />

in den letzten Jahren in Sachen Talentförderung<br />

auf die Beine gestellt hat, kann sich<br />

mehr als sehen lassen – an der Basis und<br />

im Spitzenbereich.<br />

Im Folgenden ein paar Schwerpunkte des<br />

STB-Konzepts. In <strong>das</strong> Talentförderung-<br />

Konzept eingebunden sind die olympischen<br />

Sportarten Gerätturnen männlich und<br />

weiblich, Rhythmische Sportgymnastik<br />

(RSG) und Trampolinturnen. Im Zentrum<br />

des Leistungssportkonzepts steht „der<br />

Organisationsaufbau zur systematischen<br />

Talentsichtung und -förderung auf vier<br />

Ebenen: STB-Turnschule, DTB-Turntalentschule,<br />

DTB-Turnzentrum und DTB-Bundesstützpunkt“.<br />

Der STB hat bisher in den<br />

Sportarten Gerätturnen männlich und RSG<br />

je ein vom Spitzenverband anerkanntes<br />

DTB-Turn-Zentrum als Unterbau sind bisher<br />

insgesamt sechs DTB-Turn-Talentschulen<br />

installiert, ganz unten an der Basis haben<br />

seit 2011 die ersten vier STB-Turnschulen<br />

ihre Arbeit aufgenommen. Der Weg der<br />

Talente ist in diesem System klar vorgezeichnet:<br />

Die erste Stufe der Sichtung<br />

erfolgt in der STB-Turn-Schule. Reicht <strong>das</strong><br />

Talent geht’s weiter an die nächste DTB-<br />

Turntalentschule, wo „eine professionelle<br />

Grundlagenausbildung und einheitliche


ory rern.<br />

Trainingsinhalte“ vermittelt werden. Damit<br />

einher gehen die Förderung durch den STB<br />

und die Weitergabe von Talenten an <strong>das</strong><br />

nächste DTB-Turn-Zentrum Zur Zeit trainieren<br />

178 Kinder. und Jugendliche in den<br />

vier Sportarten in den einzelnen Förderstufen.<br />

Insgesamt 26 Trainer leisten – <strong>das</strong><br />

betont Franz-Josef Kiefer ausdrücklich –<br />

„herausragende Arbeit“. Drei sind hauptamtlich<br />

tätig, alle anderen Trainer arbeiten<br />

auf Honorarbasis. Größter Wert wird beim<br />

STB selbstverständlich auch auf die fundierte<br />

Traineraus- und -fortbildung gelegt.<br />

Dass sich die ganze Arbeit der vergangenen<br />

Jahre immer mehr lohnt, ist leicht an der<br />

beeindruckenden Erfolgsbilanz abzulesen.<br />

Schon jetzt steht fest, <strong>das</strong>s die beiden Gymnastinnen<br />

Mira Bimperling und Cathrin<br />

Puhl bei den Spielen in London nach olympischem<br />

Edelmetall greifen, auch der TG<br />

Saar-Turner Eugen Spiridonov hat beste<br />

Aussichten, sich erneut <strong>für</strong> die deutsche<br />

Olympiariege zu qualifizieren. In Peking<br />

war die deutsche Mannschaft Vierter<br />

geworden. Insgesamt 12 Athletinnen und<br />

Athleten gehören den verschiedenen Bundeskadern<br />

an.<br />

Das kann sich sehen lassen, und über diese<br />

Erfolge freut sich natürlich auch der STB-<br />

Vizepräsident <strong>für</strong> die Olympischen Sportarten,<br />

Franz-Josef Kiefer. Weil ein Verband<br />

halt in der Öffentlichkeit besonders danach<br />

bewertet wird. Aber Kiefer stellt auch ein<br />

anderes Anliegen in den Mittelpunkt seiner<br />

Arbeit: „Bei allem Streben nach Erfolg dürfen<br />

wir nie die Vereine vergessen. Dort werden<br />

die Fundamente <strong>für</strong> die großen Erfolge<br />

gelegt, dort haben aber auch viele junge<br />

Menschen eine Heimat, die den Sprung<br />

nach oben nicht schaffen. Die müssen uns<br />

genauso am Herzen liegen wie unsere Aushängeschilder<br />

auf dem internationalen<br />

Parkett.“<br />

An die nähere Entwicklung denkt Kiefer<br />

auch schon – und hier vor allem an den<br />

demografischen Wandel. Dies führe dazu,<br />

<strong>das</strong>s die „Konkurrenz der<br />

Sportarten untereinander“<br />

immer größer werde.<br />

Deshalb werde auch<br />

die Zusammenarbeit mit<br />

den Schulen, „die in<br />

Zukunft immer mehr zum<br />

zentralen Mittelpunkt <strong>für</strong><br />

unsere Kinder werden“,<br />

immer wichtiger. Und<br />

somit auch die Zusammenarbeit<br />

der Vereinstrainer<br />

mit den Sportleh-<br />

HERMANN-NEUBERGER-PREIS 20119<br />

Apropos Schule und Ausbildung: Sie<br />

zugunsten der sportlichen Karriere zu vernachlässigen,<br />

wäre <strong>für</strong> Franz-Josef Kiefer<br />

fatal. In diesem Zusammenhang appelliert<br />

er einmal mehr eindringlich auch an die<br />

Eltern, hier schnell einen Riegel vorzuschieben,<br />

wenn <strong>das</strong> komplette Leben ihrer<br />

Kinder sich nur dem Sport unterordnet.<br />

Und weist darauf hin, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> System der<br />

Eliteschule des Sports, etwa im Saarbrücker<br />

Rotenbühl– Gymnasium, <strong>das</strong> er leitet, auch<br />

dazu da ist, „junge Menschen, die – aus<br />

welchem Grund auch immer – mit dem<br />

Sport aufhören müssen, aufzufangen, ohne<br />

<strong>das</strong>s ihre Ausbildung Schaden nimmt“.<br />

Denn, so Kiefer abschließend: „Es geht um<br />

viel mehr als nur Leistung. Beim Sport geht<br />

es auch um Integration, Gesellschaft,<br />

Wohlfühlen und ein faires Miteinander.“<br />

Auch diese Aspekte dürfte die Jury besonders<br />

in Erwägung gezogen haben, als sie<br />

dem Saarländischen Turnerbund den Hermann-Neuberger-Preis<br />

2012 zusprach. �<br />

2/2012<br />

Fotos: LSVS/spektrum


10 KONFERENZ DER LANDESSPORTBÜNDE<br />

Konferenz der Landessportbünde zu Gast in Saarbrücken<br />

Dr. Thomas Bach: „Der Sport muss<br />

an den Erlösen der<br />

Sportwetten partizipieren!“<br />

Wenn in Gremien gerade nicht wichtige aktuelle Dinge zur Entscheidung auf der Tagesordnung stehen, befassen sie sich<br />

gerne mit dem, was in der nahen Zukunft an Entscheidungen auf sie zukommt. Das war bei der Konferenz der Landessportbünde<br />

Mitte März in Saarbrücken genauso. „Wir stimmen uns regelmäßig ab, tauschen unsere Positionen aus“,<br />

beschreibt Klaus Böger, der Vorsitzende der Konferenz der Landessportbünde, die Arbeit der Delegierten. Die Hüter des<br />

organisierten Sports wollen eben nicht von Entwicklungen überrascht werden.<br />

Text: Sascha Sprenger<br />

2/2012<br />

Im offiziellen Programm ging es vor allem<br />

um den aktuellen Stand beim Thema „neuer<br />

Glücksspielstaatsvertrag“. Der neue Entwurf<br />

sieht die Beendigung des Vertriebsverbotes<br />

von Lotto über <strong>das</strong> Internet vor<br />

und erlaubt unter anderem Spielbanken-<br />

Werbung. Da der Europäische Gerichtshof<br />

2010 entschieden hat, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Sportwettenmonopol<br />

<strong>für</strong> staatliche Anbieter gegen<br />

europäisches Recht verstößt, sollen sich<br />

nun private Anbieter um insgesamt 20<br />

Konzessionen bemühen dürfen. Die Konferenz<br />

hofft, so fasst es LSVS-Präsident Gerd<br />

Meyer zusammen, <strong>das</strong>s der neue Vertrag<br />

zügig verabschiedet wird. Außerdem hat<br />

die Konferenz einstimmig einem Papier<br />

zugestimmt, <strong>das</strong> einen Direktabzug von


den Einnahmen im Bereich Sportwetten<br />

fordert, der dem gemeinnützigen Sport<br />

zugute kommen soll. „Wir brauchen eine<br />

bundeseinheitliche Lösung“, erklärte<br />

DOSB-Prasident Dr. Thomas Bach. „Wir<br />

müssen den Anteil des Sports an den Erlösen<br />

sichern. Ohne den Sport gibt es keine<br />

Sportwetten, also muss der Sport auch<br />

dementsprechend partizipieren.“ Wie <strong>das</strong><br />

aussehen soll, erläutert Gerd Meyer: „Die<br />

Länder ziehen fünf Prozent sofort ab. Wir<br />

sind da<strong>für</strong>, <strong>das</strong>s davon ein Drittel an den<br />

gemeinnützigen Sport geht und zwar die<br />

Hälfte an die Landessportverbände und die<br />

Hälfte an die Fußballverbände.“<br />

Außerdem werde eine Partnerschaft mit<br />

dem Anbieter „Oddset Deutschland“ angestrebt.<br />

Daraus erhoffen sich die Landessportverbände<br />

zusätzliche Einnahmen.<br />

„Wenn wir uns zu einem Partner bekennen,<br />

ergibt <strong>das</strong> bessere Möglichkeiten der Werbung<br />

und des Sponsorings in diesem<br />

Bereich“, begründet Meyer die Entscheidung<br />

der Konferenz. Wichtig sei vor allem,<br />

betonte Bach, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Monopol des Staates<br />

im Bereich Glücksspiel größtenteils<br />

bestehen bleibe.<br />

Im weiteren Verlauf der Konferenz wurde<br />

der Vertrag mit der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft<br />

(VBG) um ein Jahr verlängert.<br />

Dieser Vertrag ermöglicht den Unfallschutz<br />

von Ehrenamtlern und Übungsleitern<br />

in Vereinen zu günstigen Konditionen.<br />

Allerdings war zu hören, <strong>das</strong>s es in<br />

naher Zukunft Verhandlungen mit der VBG<br />

geben wird, um höhere Kosten <strong>für</strong> die Vereine<br />

zu vermeiden.<br />

Aber natürlich wurde nicht nur gearbeitet.<br />

Der LSVS nutzte als Gastgeber die Chance,<br />

sich und den Olympiastützpunkt im Olym-<br />

piajahr zu präsentieren. Was nach Meinung<br />

von Gerd Meyer auch hervorragend gelang:<br />

„Die Stimmung war über die zwei Tage hervorragend,<br />

ich habe nur begeisterte Kommentare<br />

bekommen.“ Bei einem abendlichen<br />

Rundgang konnten sich die Delegierten<br />

ein Bild von der Sportschule und deren<br />

Einrichtungen machen, im Anschluss nutzten<br />

sie ausführlich die Möglichkeit, sich<br />

mit einigen Athleten persönlich auszutauschen.<br />

Marc Zwiebler (Badminton), Weitspringer<br />

Christian Reif, Freiwasserschwimmer<br />

Andreas Waschburger sowie die Ruderer<br />

Jochen Kühner und Matthias Schömann-Finck<br />

standen den Gästen bis in den<br />

späten Abend Rede und Antwort.<br />

Auch die Olympischen Spiele in London<br />

waren natürlich ein großes Thema. Mit<br />

KONFERENZ DER LANDESSPORTBÜNDE11<br />

LSVS-Hauptgeschäftsführer Paul Hans führte die Gäste über <strong>das</strong> Gelände der Hermann-Neuberger-Sportschule.<br />

Prognosen hielten sich die Delegierten<br />

allerdings verständlicherweise zurück.<br />

„Der Wettbewerb war noch nie so hart. Wir<br />

sind am Ende zufrieden, wenn die Athleten<br />

zufrieden sind. Und die sind zufrieden,<br />

wenn sie an diesem Tag <strong>das</strong> leisten können,<br />

was in ihnen steckt. Wenn <strong>das</strong><br />

gelingt, ist mir um <strong>das</strong> Gesamtergebnis<br />

nicht bange“, formulierte es Thomas Bach.<br />

Wie es nach London weitergeht, darüber<br />

halten sich die Verantwortlichen verständlicherweise<br />

auch noch bedeckt. Doch klar<br />

ist: „Nach London wird unabhängig vom<br />

Ergebnis <strong>das</strong> Leistungssportkonzept kritisch<br />

auf den Prüfstand gestellt“, wie Bach<br />

es formuliert. „Noch nie floss international<br />

so viel Geld in den Leistungssport. Wir in<br />

Deutschland müssen aufgrund beschränkter<br />

Ressourcen unsere Effizienz stärken<br />

und sehen, <strong>das</strong>s wir Reibungsverluste und<br />

Doppelarbeit vermeiden.“ Da lässt sich<br />

zwischen den Zeilen viel interpretieren.<br />

Aber Bach konnte schon beruhigen: „Es<br />

geht nicht darum, <strong>das</strong>s man sich jetzt<br />

irgendwo Sorgen macht. Saarbrücken kann<br />

in diese Diskussion gute Argumente einbringen.<br />

Wir werden gerade <strong>für</strong> London mit<br />

einer erklecklichen Anzahl von saarländischen<br />

Teilnehmern rechnen können und<br />

<strong>das</strong> ist bezogen auf die Bevölkerungszahl<br />

sehr beachtlich. Ich glaube auf der anderen<br />

Seite, <strong>das</strong>s die Olympiastützpunkte<br />

selbst auf eine Effizienzsteigerung fokussiert<br />

sind. Das liegt in ihrem eigenen Interesse.<br />

Es muss <strong>das</strong> Ziel sein, <strong>das</strong>s die<br />

Steuerungsmodelle des DOSB noch schneller,<br />

besser und effizienter greifen können.“<br />

�<br />

DOSB-Präsident Dr. Thomas Bach im Gespräch mit den saarländischen Olympioniken. Fotos: LSVS/BuB<br />

2/2012


Foto: LSVS/BuB<br />

12 KONFERENZ DER LANDESSPORTBÜNDE<br />

Konferenz der Landessportbünde zu Gast in Saarbrücken<br />

Klaus Böger: „Ganztag als Chance<br />

<strong>für</strong> den Sport“<br />

Am Rande der Konferenz der Landessportbünde unterhielt sich SaarSport-Mitarbeiter Sascha Sprenger mit dem amtierenden<br />

Vorsitzenden Klaus Böger aus Berlin.<br />

Herr Böger, die Konferenz der Landessportbünde<br />

versteht sich auch so ein<br />

wenig als Wächter des Breitensports. Was<br />

sind derzeit die beherrschenden Themen in<br />

den Diskussionen?<br />

Klaus Böger: Diese Tagung in Saarbrücken<br />

war keine, bei der die Landessportbünde<br />

oder der DOSB vor schwerwiegenden Entscheidungen<br />

standen. Also wurden neben<br />

einigen aktuellen Fragen vor allem Positionen<br />

abgestimmt. Themen sind neben<br />

Inklusion auch die Schlagworte „gender“<br />

und „diversity“, diese beschreiben die<br />

Gleichstellungsproblematik. Die Verschie-<br />

2/2012<br />

denartigkeit der Menschen muss sich auch<br />

in unseren Verbänden widerspiegeln. Man<br />

kann sagen: Es ist die Farbigkeit, die<br />

Unterschiedlichkeit, die uns stärkt. Das ist<br />

mittelfristig <strong>für</strong> alle gesellschaftlichen<br />

Gruppen – also auch <strong>für</strong> den Sport – wichtig.<br />

Nach und nach wird in Deutschland die<br />

Ganztagsschule eingeführt. Welche Bedeutung<br />

hat die <strong>für</strong> den Breitensport?<br />

Böger: Das wird uns in den kommenden<br />

Jahren wirklich beschäftigen. Da gibt es<br />

derzeit ganz unterschiedliche Entwicklungen<br />

in den Bundesländern. Hat ein Schüler,<br />

der ohnehin bis 16 Uhr in der Schule<br />

ist, überhaupt noch Zeit <strong>für</strong> einen Sportverein?<br />

Sind wir dann am Ende des Tages<br />

bei einem College-Sportsystem, wie es beispielsweise<br />

in England schon vorherrscht?<br />

Die Zukunft könnte so aussehen. Und die<br />

Gegenwart?<br />

Böger: Gegenwärtig relevant ist ein anderer<br />

Fakt. Ganztagsschule heißt ja nicht den<br />

ganzen Tag Schule haben. In dieser Zeit<br />

enthalten sind andere Aktivitäten in den<br />

Bereichen Kunst, Kultur – aber auch Sport.<br />

Das gehört zum Prozess von Bildung und<br />

Erziehung. Hier muss sich der Sport jenseits<br />

des Sportunterrichts als zusätzliches<br />

Element einbringen. Und <strong>das</strong> nicht nur<br />

wegen der physischen Komponente. Man<br />

kann eben über Teamsport Teamgefühl und<br />

Solidarität lernen. Man lernt, sich an<br />

Regeln zu halten, und andere Sozialkompetenzen.<br />

Das lernt sich so leichter, als<br />

wenn einer kommt und einen Vortrag hält.<br />

Wir müssen begreifen, welche Chance wir<br />

da haben.<br />

Wer soll diese zusätzlichen Elemente<br />

bezahlen?<br />

Böger: Wer Ganztagsschule anbietet, der<br />

muss auch Ganztagsschule finanzieren.<br />

Man muss aber sehen, <strong>das</strong>s solche Angebote<br />

so viel kosten wie Lehrer. Es gibt in<br />

Europa keine Ganztagsschule, die durchgehend<br />

mit Lehrern besetzt ist. Dazu kommen<br />

Erzieher, Übungsleiter und so weiter.<br />

Aber es geht nicht, <strong>das</strong>s der Staat beispielsweise<br />

die ersten sechs Stunden zahlt<br />

und <strong>für</strong> den Rest müssen freie Träger aufkommen.<br />

Das muss der Staat schon komplett<br />

übernehmen. Vereine können nicht<br />

Teil des bürokratischen Schulsystems werden,<br />

aber sie können wie freie Träger<br />

Angebote machen.<br />

Das bedeutet aber auch eine hochwertige<br />

Ausbildung von Übungsleitern...<br />

Böger: Genau, <strong>das</strong> muss von qualifizierten<br />

Übungsleitern getragen werden. Wir müssen<br />

<strong>für</strong> diese Ausbildung, diese Professionalisierung,<br />

sorgen, ohne auf die Vereinsstrukturen<br />

– sprich Ehrenamt – zu verzichten.<br />

Wie wollen Sie es schaffen, die Schulen<br />

von der Notwendigkeit zusätzlicher Sportangebote<br />

zu überzeugen?<br />

Böger: Es muss uns gelingen, in die Köpfe<br />

der Entscheider zu gelangen. Das sind in<br />

der Regel die Schulleiter und die Schulkonferenzen.<br />

Wenn die sagen: Drei Schul-<br />

Sportstunden reichen, <strong>das</strong> hat mit<br />

Schweiß zu tun, <strong>das</strong> wollen wir nicht, uns<br />

sind Kultur-AGs lieber, dann müssen wir<br />

weiter Überzeugungsarbeit leisten. Das<br />

heißt nicht, <strong>das</strong>s es keine Theater-AG oder<br />

so etwas geben soll. Es geht darum, <strong>das</strong>s<br />

der Sport in diesem System seinen Platz<br />

hat.<br />

Bringt <strong>das</strong> den Sportvereinen überhaupt<br />

etwas?<br />

Böger: Ja, die können davon profitieren.<br />

Ein Beispiel: Sie haben einen Volleyballer,<br />

der AGs leitet. Auch wenn der nicht mehr<br />

aktiv spielt, nimmt der vielleicht seine Kinder<br />

mit. Oder er geht selbst zu Spielen.<br />

Diese Affinität zum Sport ist oft sehr ausgeprägt,<br />

bleibt lange bestehen und hilft<br />

letztlich auch dem Verein.


Und wie profitieren Schüler von solchen<br />

Angeboten?<br />

Böger: Ich weiß noch heute, was mir mein<br />

Trainer vor 50 Jahren beim Fußball gesagt<br />

hat. Das ist ungeheuer prägend <strong>für</strong> die<br />

Entwicklung eines Jugendlichen. Manche<br />

Eltern verzweifeln, weil ihre Hinweise beispielsweise<br />

zu guter Ernährung oder frühem<br />

Aufstehen ins Leere gehen. Sagt aber<br />

ein Übungsleiter in der E-Jugend so etwas<br />

wie: Morgen seid ihr gut ausgeschlafen<br />

und habt gut gefrühstückt, dann ist <strong>das</strong><br />

Gesetz. Für die Entwicklung von Persönlichkeiten<br />

ist <strong>das</strong> sehr wichtig.<br />

Halten Sie es <strong>für</strong> möglich, <strong>das</strong>s sich die<br />

Ganztagsschule in Deutschland nicht<br />

durchsetzen wird?<br />

Böger: Wir sind da in einem Prozess, von<br />

dem ich glaube, <strong>das</strong>s er jenseits aller<br />

ideologischen Streitereien unumkehrbar<br />

ist. Es wird auf ein Ganztagsschulsystem –<br />

vielleicht unterschiedlich ausgeprägt – in<br />

allen Bundesländern hinauslaufen. Und<br />

dann ist es absolut bedeutend, <strong>das</strong>s der<br />

Sport im Sinne eines zusätzlichen Angebotes<br />

sich in diesen Prozess systematisch<br />

einbringt und <strong>das</strong>s die Verbindung zur<br />

Vereinslandschaft hergestellt wird.<br />

Ist schon klar, was in den kommenden Sit-<br />

zungen der Konferenz ansteht?<br />

Böger: Ja, ein Thema wird die Frage sein,<br />

wie man mit Fitnesscentern kooperieren<br />

kann. Konkurrieren tun wir mit ihnen<br />

sowieso schon. Gibt es da Möglichkeiten<br />

der Zusammenarbeit?<br />

Es gibt eine Tendenz, Sport nicht mehr im<br />

Verein, sondern individuell zu betreiben…<br />

Böger: Das stimmt. Viele Leute wollen<br />

sich heutzutage aus vielerlei Gründen<br />

informell bewegen, <strong>das</strong> bedeutet, ohne in<br />

einem Verein organisiert zu sein. Das verbietet<br />

natürlich niemand. Ich glaube<br />

jedoch, <strong>das</strong>s jeder individuelle Sportler<br />

von einem Verein profitieren kann. Zudem<br />

glaube ich, <strong>das</strong>s der unorganisierte Sport<br />

den organisierten sehr wohl braucht. Wir<br />

vertreten ja auch die Interessen der Unorganisierten.<br />

Wir sorgen ja nicht nur <strong>für</strong><br />

Hallen und Sportplätze, sondern auf kommunaler<br />

Ebene beispielsweise auch da<strong>für</strong>,<br />

<strong>das</strong>s Waldwege präpariert werden, die<br />

dann auch von denen genutzt werden, die<br />

nicht in einem Verein sind.<br />

Wie kann man dieser Tendenz entgegenwirken?<br />

Böger: Ich finde schon, <strong>das</strong>s Sport im Verein<br />

noch schöner ist, aber man kann die<br />

Leute ja nicht zwingen. Es kommt darauf<br />

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STÄNDIGE KONFERENZ DER LANDESSPORTBÜNDE13<br />

an, was der Verein tut. Man kann auch als<br />

Verein einen Lauftreff organisieren,<br />

Sportler beraten oder sich auf den Berlin-<br />

Marathon gemeinsam vorbereiten. Man<br />

muss einfach die Vorteile des Sports im<br />

Verein besser herausheben. Vereine, die<br />

da nicht flexibel sind, werden es schwer<br />

haben.<br />

Ein großes Problem der Vereine ist auch,<br />

<strong>das</strong>s sich kaum noch jemand ehrenamtlich<br />

einbringen will, zum Beispiel mit<br />

einem Vorstandsamt. Oft werden Zeitmangel<br />

oder unklare Haftungsfragen als<br />

Begründung genannt. Wie kann man <strong>das</strong><br />

lösen?<br />

Böger: Es ist wahr: Die Haftungsregeln <strong>für</strong><br />

ehrenamtliche Vorstände sind teilweise<br />

härter, als wenn sie Vorstandsvorsitzender<br />

eines Unternehmens sind. Da sind wir<br />

dran. Es gibt bereits positive Veränderungen,<br />

beispielsweise Versicherungen auf<br />

Vereinsebene, die so etwas abfedern können.<br />

Zum Thema Zeitmangel: Die Leute haben<br />

ohnehin weniger Freizeit und wollen sich<br />

dann nicht noch belasten. Es ist eine<br />

schwierige Aufgabe, <strong>das</strong> Ehrenamt so<br />

attraktiv zu gestalten, <strong>das</strong>s sich <strong>das</strong> wieder<br />

ändert. Eindeutige Lösungen gibt es<br />

da einfach noch nicht. �<br />

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2/2012


Foto: LSVS<br />

14 SPORT IM GANZTAG<br />

Sport im Ganztag<br />

Vereine engagieren sich in<br />

Ganztagsschulen<br />

Viele Sportvereine kennen folgende Problemstellung: Angesichts sinkender Kinderzahlen<br />

in Deutschland werden die Trainingsgruppen oder Mannschaften der<br />

Jüngsten immer kleiner oder müssen sogar ganz gestrichen werden. Nicht nur die<br />

Tatsache, <strong>das</strong>s es im Zuge des Demografischen Wandels immer weniger Nachwuchs<br />

gibt, sondern auch die „Greifbarkeit“ der wenigen Kinder stellt dabei ein<br />

Problem dar. Text: Sebastian Zenner<br />

Viele Schülerinnen und Schüler der ersten<br />

bis zur achten Klasse nehmen <strong>das</strong> Angebot<br />

von Freiwilligen Ganztagsschulen wahr.<br />

Dort werden sie entweder in sogenannten<br />

„kurzen Gruppen“ bis 15 Uhr oder in „langen<br />

Gruppen“ bis 17 Uhr betreut. Gerade<br />

die Kinder und Jugendlichen der langen<br />

Gruppen kommen dadurch in einen zeitlichen<br />

Konflikt, wenn sie außerschulisch in<br />

einem Verein Sport treiben wollen. Die<br />

Sportplatz- oder Hallen-Kapazitäten der<br />

Vereine sind in der Regel recht begrenzt,<br />

was vor allem zeitliche und organisatorische<br />

Probleme mit sich bringt. Ein Pro-<br />

Information<br />

Nähere Informationen zum Thema<br />

„Sport im Ganztag“ finden Sie auf der<br />

Internetseite des LSVS: www.lsvs.de<br />

unter den Link: Leistungssport.<br />

2/2012<br />

gramm des saarländischen <strong>Landessportverband</strong>es<br />

(LSVS) in Zusammenarbeit mit<br />

dem saarländischen Bildungsministerium<br />

und der Service-Agentur „Ganztägig Lernen“<br />

soll diese Problemstellung <strong>für</strong> Vereine<br />

zu einer Chance umwandeln.<br />

Unter dem Schlagwort „Sport im Ganztag“<br />

hat sich der LSVS zusammen mit dem Bildungsministerium<br />

und Serviceagentur<br />

„Ganztägig Lernen <strong>Saarland</strong>“ auf ein Zeitfenster<br />

(zwischen 15 und 17 Uhr) verständigt,<br />

in dem sich Vereine in den Ganztagsschulen<br />

engagieren können. Dies gilt<br />

sowohl <strong>für</strong> Grund- als auch <strong>für</strong> weiterführende<br />

Schulen. „Die Schulen haben in dieser<br />

Zeit vorrangigen Zugriff auf die kommunalen<br />

Hallen“, erklärt die Leistungssportreferentin<br />

des LSVS, Karin Becker:<br />

„Wenn die Schule eine Halle in dieser Zeit<br />

belegen möchte, hat der Vereinssport <strong>das</strong><br />

Nachsehen. Das ändert sich mit diesem<br />

Konzept, bei dem die Vereine die Möglichkeit<br />

haben, eigene Kapazitäten wahrzunehmen.“<br />

Der Verein kann einen Übungsleiter<br />

abstellen, der die Kinder in dem<br />

genannten Zeitraum trainiert. Was genau<br />

trainiert wird, sollte vorher mit der Schule<br />

abgesprochen werden: „ Es muss ein Angebot<br />

sein, <strong>das</strong> <strong>für</strong> die Kinder attraktiv ist.<br />

Einzelne Sportarten wie Fußball- oder Volleyballeinheiten<br />

sind machbar, sofern sie<br />

die in den Sportarten-Kanon der Schulen<br />

passen. Aber häufig reicht auch einfach<br />

nur ein Bewegungstraining – vor allem in<br />

Grundschulen“, erklärt Becker. Außerdem<br />

arbeitet der LSVS an einem sogenannten<br />

Schüler-Mentoren-Programm. Das soll<br />

ältere Schüler da<strong>für</strong> gewinnen, zusammen<br />

mit einem Hauptverantwortlichen ein<br />

sportliches Programm <strong>für</strong> die jüngeren<br />

Schüler gestalten zu können. Bisher werde<br />

<strong>das</strong> Angebot saarlandweit schon in „weit<br />

über 100 Gruppen“ wahrgenommen,<br />

berichtet Karin Becker. „Das Problem, <strong>das</strong>s<br />

sich zu viele Vereine um dieses Zeitfenster<br />

streiten, haben wir im Moment noch<br />

nicht“, weist Becker auf <strong>das</strong> frühe Stadium<br />

des durch die Serviceagentur finanzierten<br />

Projekts hin: „Bei den Vereinen muss erst<br />

einmal ein Umdenken stattfinden. Das ist<br />

kein Prozess, der von heute auf morgen<br />

funktioniert, sondern einige Jahre in<br />

Anspruch nehmen wird. Deshalb bieten wir<br />

Info-Veranstaltungen zu diesem Thema<br />

an.“ Diese Veranstaltungen <strong>für</strong> Schulen<br />

und Vereine leitet in der Regel Dirk Mathis.<br />

„In anderen Bundesländern gibt es solche<br />

Angebote schon länger, bei uns im <strong>Saarland</strong><br />

ist der Ganztags-Schulbetrieb recht<br />

zögerlich angelaufen“, weiß Mathis und<br />

ergänzt: „Unser Ziel ist es, die Vereine zu<br />

informieren und zu motivieren, damit sie<br />

die Möglichkeit nutzen, sich zu präsentieren<br />

und später Vorteile daraus ziehen zu<br />

können.“<br />

Ein nicht unwichtiger Anreiz da<strong>für</strong> ist auch<br />

die Tatsache, <strong>das</strong>s die Serviceagentur die<br />

Kosten <strong>für</strong> den qualifizierten Übungsleiter<br />

übernimmt, den die Vereine abstellen. �


Wie im vergangenen Jahr sollen auch im<br />

Olympiajahr 2012 Sportbegeisterte aller<br />

Altersklassen die Möglichkeit erhalten,<br />

sich an den verschiedensten Ständen über<br />

<strong>das</strong> vielfältige Angebot der saarländischen<br />

Sportvereine zu informieren. Mitmachangebote<br />

laden Groß und Klein darüber<br />

hinaus ein, sich selbst einmal in ihrer Lieblingssportart<br />

zu versuchen und bei dieser<br />

Gelegenheit vielleicht sogar bisher verborgene<br />

Talente zu entdecken. An Spiel und<br />

Spaß sollte es an diesem Tag daher ebenso<br />

wenig fehlen, wie an deftig-sportlicher<br />

Verpflegung mit Essen und Trinken und<br />

einem umfassenden Unterhaltungsprogramm.<br />

Jürgen Altmeyer von der Marketingabteilung<br />

des <strong>Landessportverband</strong>es<br />

und einer der Hauptorganisatoren ist<br />

bereits jetzt mit großem Engagement an<br />

der Festivalplanung: „Wir wollen in diesem<br />

Jahr <strong>das</strong> Angebot an Unterhaltungs- und<br />

Mitmachaktionen im Vergleich zur letzten<br />

Ausgabe nochmals aufstocken. Da dies<br />

natürlich auch gleichzeitig eine Vergrößerung<br />

des <strong>für</strong> <strong>das</strong> Festival vorgesehenen<br />

Areals bedeutet, soll in diesem Jahr neben<br />

dem Leichtathletikstadion auch noch die<br />

neue Multifunktionssporthalle genutzt<br />

werden.“ Auch der SR mit Moderator Thomas<br />

Braml und die Saarbrücker Zeitung<br />

werden an diesem Tag vor Ort vertreten<br />

sein und nicht nur die saarländischen<br />

Olympiateilnehmer interviewen, sondern<br />

auch die schönsten Momente unter all der<br />

Vielfalt der Sportangebote festhalten.<br />

Mit dem Termin genau zwischen dem Ende<br />

der Olympischen Sommerspiele 2012 in<br />

London (12. August) und dem Beginn der<br />

Paralympics an gleicher Stelle am 29.<br />

August wird <strong>das</strong> Festival in diesem Jahr<br />

sicher auch ganz im Zeichen dieser beider<br />

Großereignisse stehen – und der LSVS<br />

hofft natürlich an der Hermann-Neuberger-Sportschule,<br />

seine erfolgreichen<br />

Olympioniken präsentieren sowie die Paralympics-Teilnehmer<br />

verabschieden zu können.<br />

„In der jetzigen Phase der Vorbereitung<br />

ist natürlich die Mitarbeit der einzelne<br />

Vereine, Verbände und Sportarten<br />

gefragt“, betont Altmeyer. „Wir hoffen auf<br />

URSAPHARM-SPORTFESTIVAL 201215<br />

URSAPHARM–Sportfestival 2012 im<br />

Zeichen Olympias<br />

Nach der erfolgreichen Ausgabe des URSAPHARM–Sportfestivals in 2011 möchte <strong>das</strong> sportaffine saarländische Arzneimittelunternehmen<br />

auch im kommenden Spätsommer in Kooperation mit dem <strong>Landessportverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong> den saarländischen<br />

Breiten- und Spitzensport der Öffentlichkeit präsentieren. Am Sonntag, 19. August 2012, geht <strong>das</strong> Festival an<br />

der Hermann-Neuberger-Sportschule im Saarbrücker Stadtwald daher in die vierte Runde. Text: Joana Hahn<br />

Information<br />

Anmeldungen und weitere Rückfragen<br />

bezüglich einer Teilnahme am<br />

URSAPHARM–Sportfestival 2012 werden<br />

von der Marketingabteilung des<br />

LSVS, vertreten durch Jürgen Altmeyer,<br />

per Telefon oder E-Mail gerne entgegengenommen.<br />

(Tel.: 0681-3879-357<br />

oder marketing@lsvs.de).<br />

zahlreiche Zusagen und Beteiligung.“ Wer<br />

also Interesse hat, an diesem besonderen<br />

Tag im Zeichen des Sports mitzuwirken,<br />

sollte sich schnellstmöglich mit der Marketing-abteilung<br />

des LSVS in Verbindung setzen.<br />

Die Firma URSAPHARM mit Marketingchef<br />

Boris Röder und der <strong>Landessportverband</strong><br />

sehen dem Festival mit Freude entgegen<br />

und sind sich sicher, <strong>das</strong>s mit einer solch<br />

regen Teilnahme der Verbände wie im letzten<br />

Jahr auch <strong>das</strong> nun bevorstehende Festival<br />

zu einem Sporttag der ganz besonderen<br />

Art heranreifen wird. �<br />

2/2012<br />

Fotos: Ruppenthal


Fotos: Bonenberger & Klos<br />

16 ERLEBNISPÄDAGOGIK<br />

Team-Training<br />

in luftiger Höhe<br />

Gemeinsam haben die Gemeinde Marpingen und „wir im Verein mit dir“ am 23.<br />

März 2012 am Schullandheim BiberBurg in Marpingen-Berschweiler einen neuen<br />

Niedrigseil- sowie einen Hochseilgarten eröffnet. Die beiden neuen Stationen<br />

komplettieren <strong>das</strong> Angebots der Initiative „wir im Verein mit dir“, die von der<br />

Saarländischen Landesregierung und ihrem Landesbeauftragten <strong>für</strong> pädagogische<br />

Prävention 2001 ins Leben gerufen wurde.<br />

Text: Sebastian Brückner<br />

„wir im Verein mit dir“ ist Träger des Erlebnispädagogischen<br />

Zentrums Saar, an dem<br />

nun mit Niedrig- und Hochseilgarten elf<br />

Stationen angeboten werden können. „Wir<br />

haben eine Station <strong>für</strong> vier Hochseilgarten-Übungen<br />

gebaut, bei denen immer der<br />

Teamgedanke im Vordergrund steht. Will<br />

jemand in die Höhe und sich an den Aufgaben<br />

versuchen geht dies nur, wenn er<br />

vom Boden gesichert wird und Hilfestellung<br />

erhält“, erklärt Jörg Schöpp, Fachlicher<br />

Leiter des EPZ, <strong>das</strong> Besondere an der<br />

Anlage in Berschweiler. Der Erste, der dies<br />

hautnah ausprobierte, war am 23. März bei<br />

strahlendem Sonnenschein Landtagspräsi-<br />

Infos<br />

2/2012<br />

dent Hans Ley. Ley, seit dem <strong>Start</strong>schuss<br />

zur Präventionskampagne der Landesregierung<br />

vor elf Jahren 1. Vorsitzender von<br />

„wir im Verein mit dir“, begab sich beim<br />

Erklimmen und anschließenden Sprung<br />

aus acht Metern Höhe vom Pamper Pole<br />

nicht nur in die Hände der Übungsleiter<br />

des EPZ Saar. Auch Staatssekretärin Gaby<br />

Schäfer und der Marpinger Bürgermeister<br />

Werner Laub sicherten ihren Politiker-Kollegen.<br />

„Man fühlt sich wirklich unmittelbar<br />

als Teil des Teams, merkt, <strong>das</strong>s die Aufgabe<br />

anstrengend, aber mit der Hilfe der<br />

anderen problemlos zu bewältigen ist“,<br />

war Gaby Schäfer begeistert vom Gruppenerlebnis.<br />

„Soziales Lernen und die soziale<br />

Kompetenz von Kindern und Jugendlichen<br />

stärken, <strong>das</strong> ist Sinn und Zweck auch dieser<br />

beiden Stationen. Dieses Ansinnen<br />

passt hervorragend in <strong>das</strong> Konzept unseres<br />

Schullandheims“, so Bürgermeister Werner<br />

Laub. Und dazu stehen neben den neuen<br />

Seilgärten ortsunabhängige Angebote wie<br />

Kooperationsspiele und Wildnispädagogik<br />

oder aber die Kanu- und Segelbasis am<br />

Bostalsee, Kletteranlagen in Braunshausen<br />

und Oberthal, die Mountainbikestation<br />

in Tholey sowie der Segelflugplatz in Marpingen<br />

bereit. „Der pädagogische Wert der<br />

Übungen und Sportarten liegt immer<br />

darin, <strong>das</strong>s die Teilnehmer Erfolgserlebnisse<br />

<strong>für</strong> sich und als Gruppe haben, Neues<br />

über sich selbst und andere lernen und<br />

insbesondere Vertrauen und Unterstützung<br />

erfahren. Das wirkt sich auch nachhaltig<br />

auf den Alltag aus“, erklärt Bern-<br />

Informationen zu den Angeboten des<br />

EPZ Saar finden Sie im Internet unter<br />

www.wir-im-verein-mit-dir.de/<br />

12980.htm oder per Email epzsaar@lph.saarland.de<br />

Viel Prominenz aus Politik und Sport bei der Eröffnung des neuen Niedrigseil- und Hochseilgartens<br />

in Marpingen-Berschweiler.


hard Schmitt vom Landesinstitut <strong>für</strong> Präventives<br />

Handeln. Dass sich <strong>das</strong> EPZ Saar<br />

in den acht Jahren seit Eröffnung landesweit<br />

als echte Institution <strong>für</strong> Kinder- und<br />

Jugendgruppen etabliert hat belegen<br />

nicht nur die Nutzungszahlen, die Leo Meiser<br />

stolz präsentiert: „52.000 Teilnehmer<br />

an Programmen des EPZ haben wir seit der<br />

Gründung 2004, aktuell sind es jährlich<br />

rund 8000.“ Und Hans Ley ergänzt: „Ich<br />

habe natürlich immer Rückmeldung von<br />

Teilnehmern, die mir bestätigen, was <strong>für</strong><br />

hervorragende Arbeit von den Erlebnispädagogen<br />

vor Ort geleistet wird. Und<br />

schließlich war auch mein Sohn mit seiner<br />

Klasse schon beim EPZ zu Gast und ganz<br />

begeistert.“ Wichtig sind Leo Meiser insbesondere<br />

auch die Partner, die seinen Verein<br />

beim Bau der neuen Anlage unterstützt<br />

haben: „In nur fünf Monaten ist diese herrliche<br />

Anlage dank der hervorragenden<br />

Arbeit der beteiligten Baufirmen entstanden.<br />

Wichtige Förderer und Unterstützer<br />

waren Saartoto, der LSVS und die Stiftung<br />

Kunst, Kultur und Soziales der Sparda<br />

Bank Südwest“, so Meiser, der sich sicher<br />

ist, <strong>das</strong>s dank der neuen Anlagen zukünftig<br />

noch mehr Teilnehmer beim EPZ Saar<br />

buchen werden. �<br />

Immer wieder mittwochs kickt die Fußballtruppe<br />

des Vereins Saarländische<br />

Sportjournalisten (VSS) gut 90 Minuten<br />

in Halle 5 an der Hermann-Neuberger-<br />

Sportschule. Und <strong>das</strong> schon seit 1956!<br />

Und seit ein paar Jahren ist es – wie jetzt<br />

just zum Frühlingsanfang - gerne geübte<br />

Tradition, <strong>das</strong>s LSVS-Präsident Gerd Meyer<br />

und <strong>das</strong> Präsidium einmal per annum die<br />

einstigen Federfuchser und heutigen Multimedia-Journalisten<br />

des Saarländischen<br />

Rundfunks und Print-Kollegen der Saarbrücker<br />

Zeitung zum gemeinsamen Frühstück<br />

und Meinungsaustausch ins „Sportlertreff“<br />

einladen. Alt und jung, man kennt<br />

sich und man schätzt sich.<br />

Natürlich kennen die Sportjournalisten<br />

unter den Mittwochskickern die Sportschule<br />

und den Olympia-Stützpunkt Rheinland-<br />

Pfalz ganz gut, berichten die Medien doch<br />

sehr gut über den Saarsport. Doch gerade<br />

im Olympiajahr 2012 verweist Gastgeber<br />

und Hausherr Gerd Meyer bei seiner Begrüßung<br />

auf die perfekte Infrastruktur des<br />

beeindruckenden Sportstätten-Ensembles.<br />

Stolz erläutert der Präsident die aktuellen<br />

Erfolge des Saarsports, rechnet gar mit 15<br />

bis 20 Athleten, die bei den Olympischen<br />

Spielen vielleicht sogar Medaillenchancen<br />

haben könnten.<br />

Dass sich die Sportjournalisten aktiv im<br />

saarländischen Sport einbringen, steht <strong>für</strong><br />

den VSS-Vorsitzenden Thomas Wollscheid,<br />

fest. Umso mehr schätzten die Kollegen<br />

diesen jährlichen Gedankenaustausch mit<br />

den LSVS-Offiziellen: „Danke <strong>für</strong> die Einla-<br />

SPORTJOURNALISTEN17<br />

LSVS lädt kickende Sportjournalisten zum Frühstück<br />

Dribbling beim<br />

Morgenkaffee<br />

dung!“ – auch an den „Nestor“ der Kickertruppe,<br />

Gerhard Reuter, der selbst noch<br />

mit 83 Jahren topfit auf dem Fußballparkett<br />

wirbelt.<br />

Bei dampfendem Kaffee, frischen Brötchen,<br />

Marmelade, Wurst und Müsli wurden<br />

in fröhlicher Runde unter den rund 30<br />

Presseleuten auch alte Anekdoten aufgewärmt<br />

und aktuelle Ereignisse diskutiert.<br />

Natürlich saßen auch Reporter-Legende<br />

Werner Zimmer, LSVS-Vize und VSS-Ehrenpräsident,<br />

ebenso wie die Präsidiumsmitglieder<br />

Dr. Kurt Bohr, Karl-Heinz Gross,<br />

Franz-Josef Schumann, Udo Genetsch<br />

sowie LSVS-Hauptgeschäftsführer Paul<br />

Hans mit am Frühstückstisch.<br />

Ins Leben gerufen hatten die Kickertruppe<br />

der Sportjournalisten vor mehr als einem<br />

halben Jahrhundert der spätere DFB-Präsident<br />

und Toto-Direktor Hermann Neuberger<br />

und Gerhard Reuter. Inzwischen gehören<br />

auch längst fitte Freizeit-Fußballer aus<br />

Politik, Wirtschaft und Gesellschaft dazu.<br />

Eine bunte Gemeinschaft zwischen 30 und<br />

83 Jahren, die einen Professor, Unternehmensberater,<br />

Leute aus Handel und Industrie,<br />

ja, sogar Dribbler aus dem nahen<br />

Frankreich, zu den Ihren zählt. Zusammen<br />

gehalten und gemanagt von Hans Maas<br />

und Jürgen Bohr (beide SR). Ex-Nationalspieler<br />

Wolfgang Seel und SFV-Geschäftsführer<br />

Andreas Schwinn wollen, wie die<br />

anderen auch, <strong>das</strong> bisher verletzungsfreie<br />

Freizeit-Fußball-Vergnügen nicht missen.<br />

Auch wenn mal die Wade zwickt oder der<br />

Muskelkater nervt… �<br />

Text: Wolfgang Weber<br />

Landtagspräsident Lans Ley war der Erste,<br />

der den neuen Niedrig- und Hochseilgarten-<br />

Ruppenthal<br />

ausprobierte. Foto:<br />

2/2012


18 PARTNER DES LSVS<br />

Wenn <strong>das</strong> Wetter Kopfschmerzen<br />

macht<br />

Wetterfühligkeit ist zwar keine Krankheit,<br />

trotzdem können Temperaturschwankungen<br />

und schnelle Luftdruckwechsel<br />

zu körperlichen Beschwerden<br />

wie Schlafstörungen, Kreislaufproblemen,<br />

Konzentrationsschwäche, Gelenkschmerzen<br />

und Kopfschmerzen bis hin<br />

zu Migräne führen. Dr. Ursula Marschall,<br />

leitende Medizinerin bei der<br />

BARMER GEK, erklärt die Hintergründe<br />

und gibt Tipps, wie sich Betroffene wetterfest<br />

machen können.<br />

Rund die Hälfte aller Deutschen glaubt<br />

Umfragen zufolge, wetterfühlig zu sein<br />

und klagt über Schmerzen oder Krankheitssymptome.<br />

Etwa ein Drittel aller<br />

Wetterfühligen wird von den Witterungseinflüssen<br />

so stark beeinträchtigt,<br />

<strong>das</strong>s die tägliche Arbeit darunter<br />

leidet. Dass <strong>das</strong> Wetter starken Einfluss<br />

auf den Organismus hat, wurde lange<br />

belächelt. Inzwischen können einige<br />

Phänomene wissenschaftlich erklärt<br />

werden. Als Hauptauslöser gelten Luftdruckschwankungen.<br />

„Viele Menschen<br />

fühlen sich schlechter, wenn der Druck<br />

in der Atmosphäre fällt. Zieht ein Tief<br />

heran, ändern sich Puls und Blutdruck,<br />

<strong>das</strong> vegetative Nervensystem wird<br />

gereizt, der Hormonhaushalt kann<br />

plötzlich durcheinander geraten, und<br />

sogar <strong>das</strong> Immunsystem wird beeinflusst.<br />

Gesunde Menschen verkraften<br />

<strong>das</strong> problemlos, ältere und kranke reagieren<br />

wesentlich sensibler, Frauen<br />

stärker als Männer“, erklärt Marschall.<br />

Zu den weiteren Auslösern zählen alpine<br />

Fallwinde (Föhn) und sogenannte<br />

Sferics, kleine elektromagnetische<br />

Impulse, die insbesondere bei Gewittern<br />

entstehen.<br />

Die wichtigsten Tipps <strong>für</strong> Wetterfühlige:<br />

• Härten Sie sich ab (Wechselduschen,<br />

Kneippsche Bäder, Sauna).<br />

• Halten Sie sich oft im Freien auf.<br />

• Lüften Sie regelmäßig.<br />

• Achten Sie auf eine vielseitige, vitaminreiche<br />

Ernährung.<br />

• Trinken Sie ausreichend.<br />

• Machen Sie Ausdauersport.<br />

• Sorgen Sie <strong>für</strong> genügend Schlaf.<br />

• Sorgen Sie auch in stressigen Zeiten<br />

<strong>für</strong> Erholungspausen.<br />

• Verzichten Sie auf Alkohol und Nikotin.<br />

2/2012<br />

Das<br />

Sprachrohr<br />

der Sportstudenten<br />

An jeder Universität gibt es viele von ihnen. Die meisten Fachbereiche haben<br />

ihren eigenen. Jedem Studenten sollte er eigentlich ein Begriff sein. Viele waren<br />

sogar selbst schon Mitglied. Na, erraten? Richtig, es geht um den Fachschaftsrat.<br />

Auch <strong>das</strong> Sportwissenschaftliche Institut (SWI) der Universität des <strong>Saarland</strong>es<br />

besitzt solch ein Gremium.<br />

Text: Henning Jochum<br />

Bei diesem handelt es sich um eine universitäre<br />

Institution, welche die Interessen<br />

der Studenten vertritt. Der Fachschaftsrat<br />

Sport ist also<br />

<strong>das</strong> Sprachrohr<br />

aller<br />

eingeschriebenenSportstudenten.<br />

„Wir sorgen<br />

beispielsweise<br />

<strong>für</strong> Klärung<br />

bei<br />

schwammigen<br />

Beschreibungen im Modulhandbuch<br />

und sind die Verbindung zwischen Studenten<br />

und Dozenten“, gibt Clemens Feistenauer,<br />

2. Vorsitzender des Fachschaftsrats,<br />

Einblicke in <strong>das</strong> Aufgabengebiet.<br />

Es gibt sicherlich unangenehmere Aufgaben,<br />

als sich <strong>für</strong> Sportstudenten einzusetzen<br />

- denn der Zusammenhalt untereinander<br />

gilt gemeinhin als besonders ausgeprägt.<br />

Schließlich findet man beim Sporttreiben<br />

schneller zueinander als in einem<br />

Hörsaal. Ein Sportstudent zeigt gerne,<br />

<strong>das</strong>s er einer ist, wie <strong>das</strong> eigens konzipierte<br />

Outfit verdeutlicht. „Wir haben jetzt<br />

einen einheitlichen Pullover, der ganz gut<br />

ankommt und von uns verkauft wird“, verweist<br />

Feistenauer auf <strong>das</strong> gemeinschaftliche<br />

Erkennungsmerkmal.<br />

Um <strong>das</strong> Gemeinschaftsgefühl gleich zu festigen,<br />

veranstaltet die Fachschaft zu<br />

Beginn eines jeden Wintersemesters ein<br />

Ersti-Wochenende. Bei diesem können sich<br />

die neuen Hochschüler des Studiengangs<br />

bei diversen Spielen und einer anschließenden<br />

Tour durch die Saarbrücker<br />

Nachtszene besser kennen lernen. Auch<br />

die legendären Sportlerpartys im Seven<br />

und vor dem Juristencafe auf dem Campus<br />

tragen ihren Teil zu einer familiären Atmosphäre<br />

am SWI<br />

bei.<br />

Diese Sportlerpartys<br />

sind<br />

auch die<br />

Haupteinnahmequellen<br />

der<br />

Fachschaft,<br />

die <strong>das</strong> Geld<br />

zur Verbesserung<br />

des Studiums<br />

und zu gemeinnützigen Zwecken<br />

verwendet. „Wir wollen ja keine Gewinne<br />

erzielen. Deshalb achten wir darauf, <strong>das</strong>s<br />

wir am Ende null auf null raus sind“,<br />

erklärt Feistenauer. So zeigt sich die Fachschaft<br />

auch im sozialen Bereich engagiert.<br />

Beim alljährlichen Weihnachtsmarkt stellten<br />

sie im vergangenen Dezember kostenlos<br />

Glühwein und Kuchen zur Verfügung.<br />

Statt eines festen Preises wurde um eine<br />

freiwillige Spende gebeten, die einem an<br />

der Wirbelsäule erkrankten Mädchen zu<br />

Gute kam – stolze 600 Euro konnten durch<br />

den vorbildlichen Einsatz überreicht werden.<br />

Wer sich als Sportstudent <strong>für</strong> die Fachschaft<br />

einsetzen möchte, kann sich alle<br />

zwei Semester zur Wahl aufstellen lassen –<br />

so lange geht eine Amtszeit. „Man sollte<br />

Spaß beim ehrenamtlichen Arbeiten in<br />

einer Gruppe haben und auch bereit sein,<br />

etwas Zeit zu investieren“, erläutert Feistenauer<br />

<strong>das</strong> Anforderungsprofil. Kann man<br />

sich damit identifizieren, steht der Mitgliedschaft<br />

im Fachschaftsrat nichts mehr<br />

im Weg. �


PARTNER DES LSVS19<br />

Studienzentrum auf dem Gelände des <strong>Landessportverband</strong>es <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong><br />

Seit 2002 duales Studium <strong>für</strong> die Zukunftsbranche<br />

Prävention, Fitness und Gesundheit<br />

Ein Studiengang mit 120 immatrikulierten Studierenden war<br />

2002 die Bilanz des ersten Semesters an der BSA-Privaten<br />

Berufsakademie. Obwohl es sich bei der Hochschule um eine<br />

ganz neue Institution im Hochschulbereich handelte, hatten<br />

die Studierenden und Ausbildungsbetriebe vom ersten Moment<br />

an einen erfahrenen Partner an ihrer Seite: Die BSA-Privaten<br />

Berufsakademie baute auf der 25-jährigen Erfahrung der BSA-<br />

Akademie auf, die mit über 140.000 Teilnehmern seit 1983<br />

eines der renommiertesten Bildungsinstitute im Bereich Fitness<br />

und Prävention ist.<br />

Aus der BSA-Privaten Berufsakademie ging 2008 die Deutsche<br />

Hochschule <strong>für</strong> Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG)<br />

hervor, die 2008 ihre staatliche Anerkennung durch den Wissenschaftsrat<br />

erhielt. Seither hat sich viel getan. Aktuell bietet die<br />

Deutsche Hochschule vier duale Bachelor-Studiengänge in den<br />

Studienrichtungen Fitnessökonomie, Fitnesstraining, Gesundheitsmanagement<br />

und Ernährungsberatung an. Dabei<br />

verbinden die Bachelor-Studiengänge eine betriebliche<br />

Ausbildung in einem Unternehmen und ein<br />

Fernstudium mit kompakten Präsenzphasen<br />

an Studienzentren in Deutschland (bundesweit),<br />

Österreich oder der Schweiz verbindet.<br />

Zusätzlich sind zwei Master-Studiengänge<br />

in den Richtungen Prävention und<br />

Gesundheitsmanagement im Portfolio der<br />

staatlich anerkannten Hochschule.<br />

Zum Wintersemester 2011 begannen bereits<br />

mehr als 1.000 Studierende ein Studium an der<br />

DHfPG. Fast zehn Mal so viel wie im ersten Semester<br />

des „Diplom Fitnessökonom“ im Jahr 2002. 552<br />

Studienanfänger starteten 2011 in der stärksten Bachelor-Studienrichtung<br />

„Fitnessökonomie“, 248 in „Gesundheitsmanagement“,<br />

108 in „Fitnesstraining“ und 48 in „Ernährungsberatung“.<br />

Der zum WS 2010 neu eingeführte neue Master-Studiengang<br />

„Prävention und Gesundheitsmanagement“ übertraf mit<br />

81 neuen Anmeldungen ebenfalls alle Erwartungen. Bei der<br />

DHfPG findet der Unterricht in überschaubaren Seminargruppen<br />

statt. Gerade heute, wenn es durch doppelte Abiturjahrgänge und<br />

dem Wegfall der Wehrpflicht durch die vielbeschriebene „Studierendenschwemme“<br />

zu einer Knappheit an Studienplätzen<br />

sowohl an Universitäten als auch an Fachhochschulen kommt<br />

und überfüllte Hörsäle die Folge sind, bietet <strong>das</strong> DHfPG-Studiensystem<br />

eine optimale Lösung. Bei der DHfPG werden die Klassen<br />

nachfrageorientiert an den bundesweiten Studienzentren in<br />

Deutschland sowie in Österreich (Wien) und der Schweiz (Zürich)<br />

eingerichtet. Dies verbessert die Lernsituation vor Ort und fördert<br />

einen direkten Austausch zwischen den Studierenden untereinander<br />

sowie mit den Dozenten.<br />

Unser Betrieb als Ausbildungsunternehmen?<br />

Warum bereits über 2.400 Unternehmer, darunter auch zahlreiche<br />

Firmen und Institutionen aus dem <strong>Saarland</strong>, mit dem Bachelor-<br />

und Master-Studium an der DHfPG ihre eigenen Fach- und<br />

Führungskräfte qualifizieren? Darauf gibt es eine einfache Ant-<br />

wort: Die Ausbildungsbetriebe,<br />

darunter Fitnessanlagen, Präventionseinrichtungen,<br />

Apotheken,<br />

Arztpraxen, Kliniken und viele<br />

andere, schätzen die zahlreichen<br />

Vorteile, die <strong>das</strong> duale Bachelor-<br />

Studium gerade <strong>für</strong> Unternehmen<br />

bietet. Die Betriebe profitieren<br />

nicht nur von einer wertvollen<br />

Arbeitskraft mit der Vergütung eines Auszubildenden, sondern<br />

besonders von der unternehmensspezifischen Umsetzung der<br />

wissenschaftlichen Studieninhalte durch die Studierenden und<br />

deren Mitwirkung im täglichen operativen Geschäft. Aufgrund<br />

der kompakten Präsenzphasen als Ergänzung zum Fernstudium<br />

sind die Studierenden nur durchschnittlich 20 bis 24 Tage im Jahr<br />

direkt an der Hochschule und sind somit in der übrigen Zeit voll im<br />

Ausbildungsbetrieb einsetzbar. Unter den Ausbildungsbetrieben<br />

der Hochschule sind so unterschiedliche Einrichtungen<br />

wie z. B.: Fitness-/Gesundheits-Studios, Physiotherapie-<br />

und Arztpraxen, Vereine und Verbände,<br />

Sport- und Wellnesshotels sowie Unternehmen<br />

mit eigenem betrieblichen Gesundheitsmanagement<br />

(BGM).<br />

Fit <strong>für</strong> eine Karriere im Zukunftsmarkt<br />

Prävention, Fitness und<br />

Gesundheit<br />

Auch die Studierenden profitieren vom dualen<br />

Bachelor-Studiensystem. Sie erwerben<br />

bereits während des Studiums einschlägige<br />

Berufserfahrung und erhalten im Rahmen ihrer<br />

Tätigkeit im Ausbildungsbetrieb ein Gehalt auf Azubi-<br />

Niveau. Da die Präsenzphasentermine <strong>für</strong> <strong>das</strong> komplette Studium<br />

geplant sind, kann die Abwesenheit der Studierenden im Betrieb<br />

gut geplant werden. Somit können die angehenden Fach- und<br />

Führungskräfte früh Verantwortung <strong>für</strong> eigene Teilbereiche oder<br />

Projekte übernehmen.<br />

Optimale Studienbedingungen am Studienzentrum in<br />

Saarbrücken<br />

2004 erfolgte der Umzug der damaligen BSA-Privaten Berufsakademie<br />

in ein neues Bürogebäude auf dem Gelände des <strong>Landessportverband</strong>es<br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong>. 2011 wurde ein zweites Gebäude<br />

eingeweiht, mit dem die Deutsche Hochschule vom LSVS weitere<br />

Räumlichkeiten <strong>für</strong> Schulungszwecke zur Verfügung gestellt<br />

bekommt. Unter anderem nutzen die Studierenden der DHfPG im<br />

zweiten Gebäude der Hochschule heute vier neue Seminarräume,<br />

darunter auch ein eigener Raum <strong>für</strong> Praxiseinheiten bspw. <strong>für</strong><br />

Gruppentrainingsseminare.<br />

Informationen zum dualen Bachelor-Studium an der DHfPG<br />

erhalten Studieninteressierte und potentielle Ausbildungsunternehmen<br />

am 10. Mai 2012 um 15 Uhr am Studienzentrum der<br />

DHfPG auf dem Gelände des LSVS (Hermann-Neuberger-Sportschule<br />

3, Haus II). Anmeldungen sind unter www.dhfpg.de möglich.�<br />

2/2012


20 SPORT-NOSTALÖGIE<br />

Olympische Sommerspiele vor 60 Jahren in Helsinki –<br />

Das <strong>Saarland</strong> war Wegweiser <strong>für</strong> die Deutschen<br />

Der Zwerg marschierte<br />

vor dem Riesen über<br />

den Olympia-Parcours<br />

2/2012<br />

Was, <strong>das</strong> sind schon sechs Jahrzehnte her? Diese Frage stellt sich hierzulande in<br />

diesen Wochen und Monaten mancher Zeitgenosse. Die olympischen Sommerspiele<br />

1952 im fernen Finnland. Deutschlands Athleten ließen ihren Zwerg-Brüdern<br />

aus dem <strong>Saarland</strong> im fernen Helsinki den Vortritt. Eine noble sportliche Geste?<br />

Weil Deutschland in finnischer Sprache „Saksa“ heißt, war die Reihenfolge<br />

beim Aufmarsch ausschließlich vom Alphabet bestimmt. Text: Wilfried Burr<br />

Das kleine Land im deutschen Südwesten<br />

an der französischen Grenze hatte seine<br />

eigene Equipe zu den Olympischen Sommerspielen<br />

1952 nach Helsinki geschickt.<br />

37 Sportlerinnen und Sportler plus Betreuerstab<br />

umfasste <strong>das</strong> Team von der Saar,<br />

dem Toni Breder bei der Eröffnungsfeier<br />

am 19. Juli 1952 im Stadion der Hauptstadt<br />

Finnlands die Fahne vorantrug. Der<br />

spätere Hauptgeschäftsführer des <strong>Landessportverband</strong>es<br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong> (LSVS)<br />

war damals als Weitspringer im Einsatz.<br />

Seine Tochter Andrea Breder, später eine<br />

bundesweit profilierte Hochspringerin,<br />

wurde 1981 Junioren-Europameisterin.<br />

Im Wettkampf-Feld mit den sportlichen<br />

Großmächten waren die Saarländer schon<br />

von der Ausgangsposition nicht mehr als<br />

krasse Außenseiter. Ihr Mut, sich dennoch<br />

im weltweiten Blickwinkel Olympias diesem<br />

Kräftemessen zu stellen, verdient<br />

auch 60 Jahre später noch Bewunderung


und Anerkennung. 37<br />

Athletinnen und Athleten<br />

sind eine sehr kleine<br />

olympische Mannschaft,<br />

dennoch offerierte <strong>das</strong> Saarteam<br />

ein breites sportliches Spektrum.<br />

Sie machten mit im Rudern, Ringen,<br />

Boxen, Fechten, Schießen, Turnen,<br />

Schwimmen, in der Leichtathletik und hatten<br />

auch Kanuten im Einsatz. Dabei sein<br />

war eben alles…<br />

Der Reise nach Finnland, die, gemessen an<br />

heutigen Verhältnissen, äußerst umständ-<br />

lich in zwei Fluggruppen ab Paris mit<br />

Umsteigen in Kopenhagen oder in Stockholm<br />

mit einer Gesamtdauer von acht<br />

Stunden vollzogen wurde, waren hürdenreiche<br />

Qualifikationen vorgeschaltet<br />

gewesen. Nur wenige Saar-Athleten konnten<br />

sich davon befreien. So der Ruderer<br />

Günter Schütt, deutscher Meister im Einer,<br />

und der Leichtathlet Willi Burgard hatten<br />

mit ihren Werten freie Bahn nach Helsinki.<br />

Der Bexbacher Burgard war internationaler<br />

englischer Meister im Dreisprung geworden<br />

und durfte in Finnland springen.<br />

Chronisten haben auch die einheitliche<br />

Kleidung der saarländischen Olympia-<br />

Mannschaft beschrieben. „Braune Jacke<br />

mit dem <strong>Saarland</strong>-Wappen; beige Hose<br />

oder Rock und farblich<br />

darauf abgestimmtes Zubehör kennzeichneten<br />

sie als die<br />

olympische Delegation<br />

des <strong>Saarland</strong>es“,<br />

heißt es<br />

in einem nostalgischen<br />

Protokoll<br />

jener Zeit.<br />

Dort sind<br />

auch folgende<br />

Daten<br />

über die<br />

Altersstruktur<br />

der Equipe zu<br />

lesen: „Die<br />

,Kücken` der saarländischen<br />

Olympia-Mannschaft<br />

waren die Mettlacher Kanutin Therese Zenz<br />

und die Neunkircher Leichtathletin Inge<br />

Eckel, beide waren19 Jahre jung. Senior<br />

war der Schütze Ludwig Graf, 43 Jahre. Die<br />

Saarländer hatten, wie es zu erwarten<br />

gewesen war, nichts mit den Medaillenrängen,<br />

zu tun.“<br />

Dass einige Wettkämpfer aber unter die<br />

ersten Zehn ihrer Sportart kamen, wurde<br />

zurecht als „bemerkenswertes Ereignis“<br />

festgehalten. Diese Wert-Daten aus der<br />

einzigen saar-autonomen Olympia-Teilnahme<br />

seien noch einmal in die Erinnerung<br />

gerufen: Bei den Ruderern wurde der<br />

Vierer-ohne-Steuermann mit Werner Biehl,<br />

den Brüdern Joachim und Hans Krause-<br />

Wichmann sowie Hans Peters Sechster. Auf<br />

Platz sieben kam Günter Schütt im Einer.<br />

Weltergewichts-Ringer Erich Schmidt wurde<br />

Achter, Federgewichtler Norbert Kohler<br />

Neunter. Rang neun belegte auch Therese<br />

Zenz im Einer-Kajak. Die Mettlacherin wurde<br />

zwei Jahre später bekanntlich Weltmeisterin<br />

und startete bei den Sommerspielen<br />

1956 in Melbourne und 1960 in<br />

Rom (jeweils Silber) mit Erfolg <strong>für</strong><br />

Deutschland. �<br />

Therese Zenz<br />

SPORT-NOSTALGIE21<br />

Saarsport und<br />

Saarländische Identität<br />

Politisch und wirtschaftlich hing <strong>das</strong><br />

<strong>Saarland</strong> am Rockzipfel Frankreichs; der<br />

emotionale Herzschlag der Bevölkerung<br />

pochte in heftiger Stärke in Richtung<br />

Deutschland. Das war der Tatbestand<br />

im Jahr 1952, in dem der Saarsport<br />

bei zwei nationalen und internationalen<br />

Großereignissen diese<br />

Schleusen in der Nachkriegs-Landschaft<br />

passieren musste: Der 1. FC Saarbrücken<br />

im deutschen Fußball-Endspiel,<br />

die Repräsentanten anderer<br />

Wettkampfarten als eigene Mannschaft<br />

bei den Olympischen Sommerspielen in<br />

Helsinki! Hier wie da war kein Ausweichen<br />

vor den geschichtlichen Fakten<br />

möglich. Weitere Informationen zur<br />

Sportschichte des <strong>Saarland</strong>es finden<br />

Sie in dem Buch „Sportpolitik 1945-<br />

1957 an der Saar“ von Wolfgang Harres,<br />

der <strong>das</strong> Geschehen jener Jahre über<br />

gründliche Recherchen bis zur Detail-<br />

Information zusammengetragen hat.<br />

2/2012<br />

Fotos: Aus Wofgang Harres, Sportplolitik an der Saar: 1945 - 1957.


Foto: Schröder Fleischwaren<br />

22 PARTNER DES OSP<br />

Schröder Fleischwaren<br />

Die Olympischen Ringel<br />

„Wir leben in der Region und wir haben etwas von der Region. Deshalb übernehmen<br />

wir gerne Verantwortung <strong>für</strong> die hier lebenden Menschen und unterstützen<br />

den Sport hierzulande“, betont Willi Walter, neben Dieter Kühle Geschäftsführer<br />

der Schröder Fleischwarenfabrik GmbH & Co. KG mit Sitz in Saarbrücken. Als saarländisches<br />

Traditionsunternehmen aus dem Jahre 1865 fühlt sich <strong>das</strong> Unternehmen<br />

im <strong>Saarland</strong> und Rheinland-Pfalz wohl. Mit 30 Filialen ist man von Saarbrücken<br />

bis Trier und bis zur Rheinschiene in Germesheim, die jüngste Filiale seit<br />

März 2012, vertreten. Da passen Schröder und der Olympiastützpunkt Rheinland-<br />

Pfalz/<strong>Saarland</strong> schon rein geografisch gesehen gut zusammen. Die beiden Partner,<br />

<strong>das</strong> ist schon eine fast zwanzigjährige Erfolgsgeschichte. Denn seit 1993<br />

unterstützt Schröder Fleischwaren den Olympiastützpunkt und freut sich über die<br />

beachtlichen nationalen und internationalen Erfolge der dort trainierenden<br />

Sportler.<br />

Text: Armin Neidhardt<br />

Info<br />

Schröder Fleischwarenfabrik<br />

Straße des 13. Januar 26-30<br />

66121 Saarbrücken<br />

Telefon 0681/ 9966 0<br />

zentrale@schroeder-fleischwaren.de<br />

www.schroeder-fleischwaren.de<br />

2/2012<br />

Was haben die beiden Partner gemeinsam?<br />

Darauf hat Willi Walter sofort ein paar Antworten<br />

parat. Der Name Schröder steht <strong>für</strong><br />

Verlässlichkeit, <strong>für</strong> Vertrauen, <strong>für</strong> Team,<br />

<strong>für</strong> Frische und vor allem <strong>für</strong> Qualität.<br />

Eigenschaften, die auch im Sport eine große<br />

Rolle spielen, will man denn erfolgreich<br />

sein. Das Unternehmen, <strong>das</strong> über sieben<br />

Generationen hinweg in 147 Jahren am<br />

Standort Saarbrücken produziert, gehört<br />

inzwischen zu den bedeutendsten Fleischwarenfabriken<br />

Deutschlands und hat sich<br />

einen guten Namen im gesamten Bundesgebiet<br />

und über die Landesgrenzen hinaus<br />

erworben.<br />

Mittlerweile ist Schröder am französischen<br />

Partnerunternehmen JECA im benachbarten<br />

Forbach mehrheitlich beteiligt und<br />

beliefert von dort aus den französischen<br />

Einzelhandel mit frischen Fleisch- und<br />

Wurstprodukten aus dem <strong>Saarland</strong>. Belgien,<br />

Luxemburg und sogar Spanien stehen<br />

ebenfalls auf der Exportliste. Qualität<br />

aus Tradition, so heißt einer der Slogans,<br />

mit denen Schröder groß geworden ist.<br />

Neben seinen Filialen, in denen es überall<br />

die gleichen Würste, Schinken, Pasteten<br />

und Fleisch-Spezialitäten zum gleichen<br />

Preis gibt, zählen auch Einzel- und Großhandel,<br />

Gastronomien, Tankstellen und<br />

Großküchen – über 540 alleine im <strong>Saarland</strong><br />

– zu den Kunden von Schröder. Hochwertige<br />

Rohstoffe, deren Herkunft seit<br />

jeher lückenlos nachweisbar ist sowie<br />

sorgfältig ausgesuchte Zutaten stehen <strong>für</strong><br />

die hohe Qualität der Produkte. „Qualität<br />

zahlt sich aus“, so Willi Walter, „und dieser<br />

Anspruch gilt auch im Sport.“ Der Olympiastützpunkt<br />

mit seinen Topanlagen steht<br />

ebenfalls <strong>für</strong> Qualität und kann sich im<br />

nationalen Vergleich mehr als sehen lassen.<br />

Zwar habe die Firma Schröder keine<br />

bevorzugte Sportart, aber der Teamsport<br />

liege dem Unternehmen schon am Herzen.<br />

So liegt es auf der Hand, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Unternehmen<br />

neben dem Olympiastützpunkt<br />

auch über 20 Sportvereine im <strong>Saarland</strong><br />

unterstützt – natürlich vorrangig die<br />

Teamsportarten wie Fußball, Handball und<br />

Basketball. „Teamarbeit ist auch im<br />

Berufsleben <strong>das</strong> A und O in der Zusammenarbeit.“<br />

Auf Nachwuchsarbeit legt die Firma<br />

Schröder besonderen Wert. Von den<br />

über 500 Mitarbeitern sind derzeit 25 Auszubildende,<br />

die im Fleischerhandwerk,<br />

Fachverkauf sowie in der Verwaltung tätig<br />

sind. Immer wieder gehören Schröders<br />

Azubis zu den Landesbesten. Viele Mitarbeiter<br />

gehören schon zwanzig, dreißig<br />

oder mehr Jahre zum erfolgreichen Team<br />

von Schröder Fleischwaren.<br />

Auch wenn es darum geht, den Leistungssport<br />

zu unterstützen, zeigt <strong>das</strong> Unternehmen<br />

Vorbildcharakter. Die jahrelang<br />

erfolgreiche Ruderin Dana Pyritz aus der<br />

deutschen Nationalmannschaft gehört seit<br />

1994 zum Team Schröder. Die ehemalige<br />

Weltmeisterin im Achter und Vizeweltmeisterin<br />

im Vierer, die Olympionikin, Siegerin<br />

bei mehreren World Cups und mehrfache<br />

Deutsche Meisterin aus den 90er Jahren<br />

weiß, wovon sie spricht. Es sei keine<br />

Selbstverständlichkeit, als Leistungssportlerin<br />

ein Unternehmen zu finden, <strong>das</strong><br />

einem einen Arbeitsplatz anbiete. Denn<br />

<strong>das</strong> Training unter Profibedingungen und<br />

die vielen Wettkämpfe verlangen zeitlich<br />

ihren Tribut. Den Rudersport hat Pyritz<br />

übrigens nach über zwölf erfolgreichen<br />

Jahren an den Nagel gehängt. Heute ist sie<br />

in ihrer Freizeit Trainerin in einem Fitnessstudio.<br />

Doch Daumendrücken <strong>für</strong> <strong>das</strong> Team London<br />

ist <strong>für</strong> sie wie auch <strong>für</strong> die Firma Schröder<br />

eine Selbstverständlichkeit. Denn die<br />

Erfolge, die die Sportler bei den Olympischen<br />

Sommerspielen einfahren, fallen<br />

immer auch positiv auf die Region zurück.<br />

Und da kann <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong> nur gewinnen.�


LSVS AUS- UND FORTBILDUNG23<br />

Seminar: „Wenn zu viel Engagement im Sportverein zum Stress führt.“<br />

Raus aus dem Hamsterrad<br />

Das Thema „Burnout“ ist seit einigen Jahren medial sehr präsent. Vor allem, wenn ein Leistungssportler oder ein bekannter<br />

Trainer von diesem Krankheitsbild betroffen ist, wird in den Zeitungen und Fernsehsendungen intensiv darüber diskutiert.<br />

Die wohl prominentesten Beispiele da<strong>für</strong> liefert die Fußball-Bundesliga, zuletzt schied Ralf Rangnick wegen entsprechender<br />

Symptome von seinem Amt als Trainer des FC Schalke 04 aus.<br />

Text: Sebastian Zenner<br />

Doch nicht nur die prominenten Spitzensportler,<br />

Berufstrainer oder Funktionäre<br />

sind von „Burnout“ betroffen – auch im<br />

Amateurbereich macht sich diese Krankheit<br />

bemerkbar. Aus diesem Anlass plant<br />

die Diplom-Psychologin<br />

Ferah<br />

Aksoy-Burkert<br />

(Foto) Mitte Mai<br />

an der Hermann-<br />

Neuberger-<br />

Sportschule in<br />

Saarbrücken ein<br />

Seminar <strong>für</strong><br />

Jedermann - vor<br />

allem aber<br />

ehrenamtliche<br />

Übungsleiter -<br />

mit dem Titel:<br />

„Wenn zu viel<br />

Engagement im Sportverein zum Stress<br />

führt.“ Das Seminar findet am Freitag, den<br />

11. Mai (18 bis 21 Uhr) und Samstag, den<br />

12. Mai 2012 (9 bis 17 Uhr) statt. Die Teilnahme<br />

kostet 160 Euro, wobei die gesetzlichen<br />

Krankenkassen einen Teil der Kosten<br />

(bis zur 80 Euro) im Rahmen der Primärprävention<br />

übernehmen. Anmelden<br />

kann man sich bei Michael Schäfer vom<br />

LSVS unter der Telefonnummer: 0681-<br />

3879-493 oder per Email an:<br />

bildung@lsvs.de<br />

Auch, wenn man sich in seinem Verein freiwillig<br />

und aus Spaß an der Sportart engagiert,<br />

kann man sich damit enormem Druck<br />

aussetzen. Selbst im unteren Amateuroder<br />

Jugendbereich gibt es in vielen<br />

Sportarten eine gewisse Präsenz von<br />

Medien, Sponsoren, Zuschauer und nicht<br />

zuletzt die (sportliche) Erwartungshaltung<br />

von Vereinsfunktionären und Mitgliedern.<br />

Das weiß Ferah Aksoy-Burkert aus ihrer<br />

praktischen Erfahrung als Diplom-Psychologin:<br />

„Vereinsengagement ist dabei nur<br />

ein Teil der Problematik. Meistens trifft es<br />

Leute, die sich nicht nur im Verein sondern<br />

auch im Berufsleben besonders engagieren“,<br />

erklärt sie, „Für viele bedeutet die<br />

Vereinsarbeit in der Freizeit ein gewisser<br />

Ausgleich. Der wird aber von Vielen so<br />

betrieben, <strong>das</strong>s es zu einer Überforderung<br />

wird.“ Nicht nur durch die enorme zeitliche<br />

Beanspruchung käme man irgendwann in<br />

eine Art „Hamsterrad“, aus dem man selbst<br />

nur sehr schwer wieder herauskommen<br />

kann. Die Erwartungen steigen mit den<br />

Aufgaben und die Erwartungshaltung mit<br />

den Jahren in der Verantwortung. „Viele<br />

dieser Menschen haben keine Zeit mehr <strong>für</strong><br />

sich und kommen nicht mehr oft genug zur<br />

Ruhe. Und es gibt ja noch andere Verpflichtungen<br />

wie Familie oder Partnerschaft,<br />

wo es dann zu Problemen kommen<br />

kann“, erklärt Aksoy-Burkert. Sie schätzt,<br />

<strong>das</strong>s etwa zehn Prozent der Übungsleiter<br />

im Amateurbereich Burnout-gefährdet seien.<br />

Ein höherer Prozentsatz leide an<br />

Stresssymptomen. Zwar sei Vereinsarbeit<br />

per se positiv besetzt, aber „gerade, weil<br />

sich immer weniger Menschen in einem<br />

Verein engagieren, werden die Wenigen<br />

dann unersetzlicher. So gelangt man in<br />

eine Spirale: Auf der einen Seite will man<br />

auf <strong>das</strong> Prestige nicht verzichten, auf der<br />

anderen Seite führt die Überforderung zu<br />

Stress.“<br />

Viele Ehrenamtliche wachsen in den Vereinen<br />

auf, in denen sie sich engagieren und<br />

haben deshalb eine emotionale Beziehung<br />

zu ihm und seinen Mitgliedern. Man fühlt<br />

sich verantwortlich, will die anderen Vereinsmitglieder<br />

nicht im Stich lassen und<br />

bewegt sich deshalb auf der Spirale immer<br />

weiter abwärts. Um dem entgegenzuwirken,<br />

will Aksoy-Burkert in ihrem Seminar<br />

die betroffenen Ehrenamtlichen aber auch<br />

Funktionäre und Menschen aus dem Vereins-Umfeld<br />

<strong>für</strong> diese Problematik sensibilisieren.<br />

Warnsignale bei Burnout-gefährdeten<br />

Personen seien vor allem langanhaltende<br />

Schlafstörungen oder Herz-Kreislaufprobleme,<br />

die von den Betroffenen<br />

nicht immer auf psychische Ursachen<br />

zurückgeführt werden. Auch <strong>das</strong> Thema<br />

Sucht – vor allem Alkohol- und Medikamentenmissbrauch<br />

– müssten in diesem<br />

Zusammenhang betrachtet werden. Gerade<br />

in Sportvereinen gehört Alkoholkonsum<br />

oft zum gemeinschaftlichen Feiern dazu –<br />

die negativen Folgen bei Menschen mit<br />

psychischen Problemen werden hier oft<br />

missachtet oder verdrängt. �<br />

2/2012<br />

Fotos: Privat, gradt – fotolia.com


24 SPORTSTÄTTEN<br />

Neues modernes<br />

Trainingszentrum <strong>für</strong> die<br />

Bogenschützen<br />

In diesem Sommer soll <strong>das</strong> neue Leistungszentrum im Behindertensport <strong>für</strong><br />

die saarländischen Bogenschützen fertig sein. Mitte März war auf dem Gelände<br />

hinter der Grundschule in Saarbrücken-Gersweiler der feierlich Spatenstich.<br />

Text: Stefan Regel<br />

2/2012<br />

Machten den Spatenstich <strong>für</strong> <strong>das</strong> neue Leistungszentru<br />

Ein bisschen peinlich ist es ihr doch schon.<br />

Nach sanftem Drängen kommt Katharina<br />

Schett dann aber doch vor die zahlreichen<br />

Gäste und nimmt einen der Spaten in die<br />

Hand. Die 19-jährige Bogenschützin war<br />

Mitte März bei der Grundsteinlegung <strong>für</strong><br />

<strong>das</strong> neue Landesleistungszentrum die<br />

Hauptperson. „Hauptgrund ist, <strong>für</strong> Katharina<br />

einen Trainingsplatz zu schaffen, auf<br />

dem sie immer trainieren kann. Sie soll<br />

sich unter den besten Bedingungen vorbereiten<br />

können“, sagt Edmund Minas, der<br />

Mann hinter dem Projekt Bogenzentrum in<br />

Gersweiler.<br />

Vorbereiten heißt, auf die Paralympics<br />

vom 29. August bis 9. September in London.<br />

Für <strong>das</strong> Mädchen aus Dillingen werden<br />

es die zweiten Weltspiele der Behinderten<br />

nach 2008 in Peking. „Ich freue<br />

mich schon drauf, da einige bekannte<br />

Gesichter aus China wiederzusehen“,<br />

erzählt <strong>das</strong> Aushängeschild der saarländischen<br />

Bogenschützen. Die durch einen<br />

Wirbelspalt (Spina bifida) gehandicapte<br />

Sportlerin hat seit Peking ihr Abitur<br />

gemacht und absolviert derzeit ein Freiwilliges<br />

Soziales Jahr an der Sportschule.<br />

Dort wohnt Schett seit dem Winter auch im<br />

Haus der Athleten an der Hermann-Neuberger-Schule.<br />

Am Olympiastützpunkt<br />

kann sie anhand kurzer Wege optimal trai-


nieren. Sechs Mal die Woche trainiert die<br />

A-Kader-Athletin. Und wenn ihr Trainer<br />

und Großvater Alfred Motsch ab dem Sommer<br />

in Pension geht, kann er „mich noch<br />

besser in die Mangel nehmen“, meint sie<br />

lachend.<br />

Ihr Ziel in London ist ein Platz unter den<br />

besten Zehn. Die Qualifikation <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />

Großereignis ist eigentlich im Grunde perfekt.<br />

Die nötige Punktzahl hat Schett<br />

schon geschossen, bei drei Qualifikationsturnieren<br />

im Mai soll sie jetzt noch einmal<br />

1150 Punkte erzielen. Den deutschen Quotenplatz<br />

<strong>für</strong> Olympia hatte übrigens auch<br />

Katharina herausgeschossen. „Vom Gefühl<br />

her kann wenig schief gehen“, sagt auch<br />

sie.<br />

Neben Schett gibt es bei den Schützen der<br />

Behinderten- und Rehabilitationssportgruppe<br />

Gersweiler mit Georg Winter, Sibille<br />

Gräß und Susanne Winter drei Sportler,<br />

die in Deutschland vorne mitmischen.<br />

Dahinter kommt wenig. Das soll sich<br />

ändern, wenn <strong>das</strong> neue Bogen-Leistungszentrum<br />

im Juli dieses Jahres fertig ist.<br />

Edmund Minas, Vorsitzender der BRS und<br />

stellvertretender Landesvorsitzender<br />

Sport des Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbandes<br />

<strong>Saarland</strong>, hofft auf<br />

weitere Talente: „Wenn ich etwas aufbauen<br />

will, muss ich etwas anbieten. Und damit<br />

neue Schützen kommen, brauchen wir<br />

einen festen Schießplatz. Einige von unseren<br />

Jungen haben gute Chancen auf Brasilien<br />

2016.“ Und auch Schett weiß: „Draußen<br />

macht’s viel mehr Spaß als in der Halle.“<br />

Von der Anlage soll auch die Bogenschieß-<br />

AG der örtlichen Grundschule profitieren.<br />

„Es fördert die Disziplin“, sagt Alfred<br />

Motsch. „Bogenschießen macht Kindern<br />

Spaß“, hat auch Landtags-Vizepräsidentin<br />

Isolde Ries selbst gemerkt. Mit vielen<br />

anderen Politikern und Honoratioren war<br />

sie Mitte März beim Spatenstich bei<br />

schönstem Sonnenschein vor Ort. Gaby<br />

Schäfer, Staatssekretärin im Ministerium<br />

<strong>für</strong> Arbeit, Familie, Prävention, Soziales<br />

und Sport, meinte: „Es ist ganz wichtig,<br />

ein solches Angebot zu haben.“ Die<br />

Zuschüsse, 72.500 Euro von der Sportplanungskommission<br />

und 16.000 Euro vom<br />

Sozialministerium <strong>für</strong> die Barrierefreiheit,<br />

seien „gut angelegtes Geld“. Insgesamt<br />

soll die Anlage 153.000 Euro kosten.<br />

Das Gelände hinter der Gersweiler Grundschule<br />

wird jetzt angehoben und eben<br />

gemacht. Es soll 13 Bahnen mit einer<br />

maximalen Länge von 90 Metern geben.<br />

Das 120 mal 40 Meter große Grundstück<br />

pachtete die BRS Gersweiler <strong>für</strong> 30 Jahre.<br />

Es soll ein Gebäude mit Geräteraum,<br />

BEHINDERTEN- UND REHABILITATIONSSPORT25<br />

m Bogenschießen in Gersweiler. (v.l.) Edmund Minas, Isolde Ries, Katharina Schett, Staatssekretärin Gabi Schäfer, Hans Netzer und Axel Riedschy.<br />

Initiator Edmund Minas<br />

Küchennische, Konferenzraum und sanitären<br />

Einrichtungen entstehen. Alle Beteiligten<br />

aus Politik und Verbänden zogen bei<br />

der Planung an einem Strang, lobten die<br />

Redner beim Spatenstich. Das meiste Lob<br />

aber bekam der Organisator und Ideengeber<br />

Edmund Minas, der immer da<strong>für</strong> sorgte,<br />

<strong>das</strong>s es vorangeht. Und vielleicht war<br />

ihm <strong>das</strong> berechtigte Lob, ähnlich wie<br />

Schett beim Spatenstich, auch fast ein<br />

wenig peinlich. �<br />

2/2012<br />

Fotos: Ruppenthal (1), BuB (2)


26 SENIORENSPORT<br />

Senioren Fitness-Tage im <strong>Saarland</strong><br />

Ein Erfolgs-Konzept<br />

expandiert nach Homburg<br />

2/2012<br />

„Alt ist man dann, wenn man an der Vergangenheit mehr Freude hat als an der<br />

Zukunft.“ Wird dieses Zitat des Schweizer Schriftstellers John Knittel <strong>für</strong> bare<br />

Münze gehalten, sind bei den Senioren Fitness-Tagen in Fechingen nur junge<br />

Hüpfer anwesend. Denn die Ü60-Gruppe hat sichtlich Spaß, wenn sie einmal im<br />

Monat zusammen in entspannter Atmosphäre ein wenig sporteln kann. Seit Februar<br />

hält die Veranstaltung auch in Homburg Einzug.<br />

Text: Henning Jochum<br />

Rückblick: Im vergangenen Jahr entwickelte<br />

Walter Kessler vom <strong>Landessportverband</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong> (LSVS) zusammen<br />

mit dem Seniorenbeirat Saarbrücken die<br />

Idee, den rüstigen Damen und Herren im<br />

Lande ein monatliches Event anzubieten.<br />

Sportlich und gesellig solle es dabei zugehen.<br />

„Es gibt etwa 270 000 Menschen im<br />

<strong>Saarland</strong>, die älter als 60 Jahre sind.<br />

Davon sind nur 66.000 Mitglied im LSVS“,<br />

verdeutlicht Kessler den Vater des Gedankens<br />

- viele ältere Menschen könnten während<br />

dem Lebensabend etwas mehr Sport<br />

treiben.<br />

Um diese Überlegung in die Tat umzusetzen,<br />

wurde im Mai 2011 der Grundstein<br />

gelegt – die kostenlosen Senioren Fitness-<br />

Tage feierten im Fechinger Kombibad ihre<br />

Premiere. Die Anwesenden konnten zwischen<br />

fünf verschiedenen Sportarten wählen,<br />

welche die Verantwortlichen zusammen<br />

mit Prof. em. Dr. Wilfried Kindermann<br />

herausgesucht hatten: Boule, Aquajogging,<br />

Muskelaufbau, Wandern und Seniorentanz.<br />

Damit sollte <strong>das</strong> sportliche Interesse<br />

der Rentner geweckt werden, die<br />

dann im Optimalfall vielleicht einem Verein<br />

beitreten. „Unsere Boule-Gruppe ist<br />

gerade dabei, einen offiziellen Club zu<br />

gründen. Und auch <strong>das</strong> wöchentliche<br />

Aquajogging im Fechinger Bad wird zu 80<br />

Prozent von unseren Teilnehmern


esucht“, sagt Kessler stolz. Aber die<br />

Senioren Fitness-Tage selbst haben sich<br />

ebenfalls etabliert. „Die Zahl der Teilnehmer<br />

lag konstant bei 100, einmal waren es<br />

sogar 138 Leute. Von daher sind wir mit<br />

der Entwicklung mehr als zufrieden“, zieht<br />

Kessler ein durchweg positives Fazit nach<br />

dem Auftaktjahr 2011.<br />

2012 wird <strong>das</strong> Erfolgs-Konzept nun auch in<br />

Homburg verwirklicht. „Die Idee wurde<br />

eigentlich in Homburg geboren, konnte in<br />

Fechingen aber früher realisiert werden.<br />

Trotzdem hatten wir diesen Standort<br />

sowieso im Hinterkopf“, erklärt Kessler die<br />

Expansion der Senioren Fitness-Tage in die<br />

Saar-Pfalz. Der LSVS war erneut der Initiator,<br />

doch umgesetzt wird <strong>das</strong> Projekt von<br />

der Stadt und dem Christlichen Jugenddorf<br />

(CJD), auf dessen Gelände die Veranstaltung<br />

stattfindet. Das Angebot <strong>für</strong> die Teilnehmer<br />

gleicht dem Saarbrücker Modell:<br />

Die fünf Disziplinen werden von Trainern<br />

ortsansässiger Vereine betreut. Bei jedem<br />

Treffen können alle wieder neu auswählen,<br />

welchem Sport sie frönen möchten. Eingerahmt<br />

wird der einstündige Hauptteil von<br />

einem kollektiven Aufwärmprogramm und<br />

abschließenden Lockerungsübungen. Wer<br />

danach immer noch nicht genug hat, kann<br />

zusätzlich einem gemeinsamen Imbiss beiwohnen.<br />

Auch in Homburg scheint damit der<br />

Geschmack der älteren Generation getroffen<br />

worden zu sein. „Ich habe einen tollen<br />

SENIORENSPORT27<br />

Eindruck von den Senioren Fitness-Tagen.<br />

Die Leute sind richtig glücklich und freuen<br />

sich immer auf dieses gesellschaftliche<br />

Ereignis“, schwärmt Christel Steitz, Seniorenbeauftragte<br />

der Stadt Homburg, die<br />

selbst aktiv am Geschehen teilnimmt. „Ich<br />

bin die Erste die kommt und die Letzte die<br />

geht. Da bin ich gerne die Vorreiterin“,<br />

fährt 72-Jährige gut gelaunt fort.<br />

Knapp 100 gut gelaunte Interessenten<br />

waren an den bisherigen zwei Tagen<br />

jeweils vor Ort. „Zu Beginn wurde uns<br />

gesagt, wenn 80 Leute kommen, wäre <strong>das</strong><br />

schon eine tolle Sache“, verweist Steitz auf<br />

die anfänglichen Erwartungen, die jetzt<br />

schon übertroffen wurden. Das liegt vor<br />

allem am Seniorentanz, der sich laut Steitz<br />

der größten Beliebtheit erfreut.<br />

Auf wie vielen Hochzeiten die Senioren Fitness-Tage<br />

in Zukunft tanzen werden, ist<br />

nicht abzusehen. Fakt ist aber, <strong>das</strong>s die<br />

Initiative bei den älteren Mitbürgern sehr<br />

gut ankommt. „Momentan laufen mit einigen<br />

weiteren Städten Gespräche. Zwei<br />

davon wollen wir dieses Jahr noch aktivieren“,<br />

berichtet Walter Kessler von den Plänen,<br />

die Aktion im <strong>Saarland</strong> weiter auf ein<br />

breiteres Fundament zu stellen. Schließlich<br />

gibt es nicht nur in Fechingen und<br />

Homburg Senioren, die noch als junge<br />

Hüpfer durchgehen würden. �<br />

2/2012<br />

Fotos: spektrum


Foto: Privat<br />

28 SENIORENSPORT<br />

Auch mit fast<br />

80 noch in der<br />

Loipe erfolgreich<br />

Das Ehepaar Reiner und Hannelore Marx aus St. Ingbert ist ein Phänomen. Die<br />

beiden nahmen jetzt mit 78 und 76 Jahren an den Skilanglauf-Weltmeisterschaften<br />

der Senioren in Oberwiesenthal teil – und <strong>das</strong> mit viel Erfolg. Hannelore Marx<br />

trat dabei mit drei Medaillen die Heimreise an.<br />

Text: Stefan Regel<br />

2/2012<br />

Eigentlich ist es ja ein bisschen unfair.<br />

Während die Teilnehmer aus Russland,<br />

Schweden oder Norwegen oft den ganzen<br />

Winter über Schnee vor der Haustür haben,<br />

müssen Reiner und Hannelore Marx aus St.<br />

Ingbert da schon mehr als 400 Kilometer<br />

fahren, um im Schwarzwald oder im Tannheimer<br />

Tal einmal trainieren zu können.<br />

Egal, beide sind skibegeistert wie kaum<br />

jemand anders. Vom 1. bis zum 10. März<br />

nahm <strong>das</strong> Ehepaar jetzt bei den Senioren-<br />

Weltmeisterschaften im Skilanglauf teil.<br />

Nach Oberwiesenthal im Erzgebirge waren<br />

1800 Skilangläufer aus der ganzen Welt<br />

gekommen. „Es waren Leute aus 26 Nationen<br />

da, mit rund 200 <strong>Start</strong>ern waren die<br />

Deutschen die größte Gruppe. Danach<br />

kamen die Russen, Schweden, Norweger,<br />

Franzosen. Aber auch Läufer aus den USA,<br />

Kanada oder Japan waren da“, erzählt die<br />

76-jährige Hannelore Marx.<br />

Hannelore Marx holte drei Medaillen. Über<br />

10 Kilometer gewann sie hinter einer starken<br />

Schwedin Silber, über 5 Kilometer<br />

Bronze. Und über 15 Kilometer holte sie<br />

Bronze in einem Rennen, <strong>das</strong> von stürmischem<br />

Wind gestört wurde. Sogar die Werbebanden<br />

im Ziel fielen um. „Und der Sprecher<br />

hat dann gesagt: Aus dem schneearmen<br />

<strong>Saarland</strong>, Hannelore Marx“, erinnert<br />

sich die St. Ingberterin schmunzelnd. In<br />

Oberwiesenthal waren die Schneeverhältnisse<br />

nicht gut, „es war wie grobes Kochsalz“,<br />

berichtet die 76-Jährige von den<br />

schwierigen und kurvenreichen Strecken.<br />

Mit ihren Resultaten war sie aber zufrieden.<br />

Sie war die älteste Deutsche bei dieser WM.<br />

Die nächstältere Teilnehmerin war 70, also<br />

sechs Jahre jünger. Marx, die vor einem<br />

Jahr ein künstliches Kniegelenk eingesetzt<br />

bekam, erzählt: „Eigentlich wollte ich<br />

danach ja aufhören. Aber ich bin von so<br />

vielen Leuten ermutigt, bestärkt und motiviert<br />

worden, weiterzumachen, <strong>das</strong>s ich<br />

nächstes Jahr auch bei der WM im Februar<br />

im italienischen Trentino starten will. Wenn<br />

die Gesundheit mitspielt.“ Vielleicht war es<br />

ja auch ein Zeichen, <strong>das</strong>s die nimmermüde<br />

Sportlerin in Oberwiesenthal bei einem<br />

Gewinnspiel auch noch ein Paar neue Skier<br />

gewann.<br />

Bis vor fünf Jahren Ski-Abteilungsleiterin<br />

bei der DJK-SG St. Ingbert, Skikurse <strong>für</strong> den<br />

Saarländischen Ski- und Bergsteigerbund<br />

Verband im Engadin oder im Tannheimer<br />

Tal, die Langläuferin ist vielseitig engagiert.<br />

Und viel unterwegs. Nach Oberwiesenthal<br />

stand direkt danach <strong>das</strong> Saisonfinale<br />

in Bodenmais an. Und auch, wenn es<br />

in St. Ingbert nur ganz selten Schnee gibt,<br />

Hannelore Marx fährt vielleicht auch noch<br />

mit 80 den Jüngeren davon. �


TRIATHLON29<br />

Swim & Run-Wettkampf<br />

Erfolgreiche<br />

EM-Qualifikation<br />

Da die Triathlon-Europameisterschaft 2012 bereits Ende April im israelischen<br />

Eilat stattfindet, bedingte dies <strong>für</strong> die Juniorinnen und Junioren der Deutschen<br />

Triathlon Union zum einen eine veränderte Trainingsplanung und zum anderen<br />

auch einen besonderen Qualifikationsmodus. Insofern stand <strong>für</strong> die Nachwuchstriathleten<br />

Mitte März der erste wichtige Wettkampf des Jahres an, nämlich die<br />

Qualifikation <strong>für</strong> die EM. Sie fand diesmal nicht - wie in den vergangenen Jahren<br />

- bei der Auftaktveranstaltung des Asics Triathlon Jugend-Cups statt, sondern<br />

wurde als Swim & Run-Wettkampf am Olympiastützpunkt in Saarbrücken ausgetragen.<br />

Text: Michael Jung<br />

Zum Test hatten die Betreuer um Ralf<br />

Schmiedeke und DTU-Sportdirektor Wolfgang<br />

Thiel die Athleten eingeladen, die<br />

2011 ihre Leistungsfähigkeit, unter anderem<br />

im Asics Triathlon Jugend-Cup, unter<br />

Beweis gestellt hatten. Zudem konnten die<br />

Verbände weitere Teilnehmer melden. Die<br />

17- bis 19-Jährigen Sportler hatten 800<br />

Meter im Schwimmbecken sowie fünf Lauf-<br />

kilometer über zwei Runden auf dem<br />

Gelände und oberhalb der Hermann-Neuberger-Sportschule<br />

zu absolvieren.<br />

Die Saarländische Triathlon Union war mit<br />

vier männlichen Junioren vertreten. Ein<br />

besonderes Ausrufezeichen setzte Jonas<br />

Breinlinger mit der tagesbesten Schwimmzeit<br />

von 9:00 Minuten. Auch Marian<br />

Schmidt, Deutscher Meister 2010 in der<br />

Jugend A, sicherte sich ein Ticket an <strong>das</strong><br />

Rote Meer. Beide sind im DTU-Kader. Ian<br />

Manthey aus Berlin komplettiert <strong>das</strong> Trio.<br />

Jonas Nawrath, der noch in der Jugend A<br />

startet und bei der EM-Qualifikation ebenfalls<br />

sehr gute Leitungen zeigte, darf auch<br />

zur EM in Eilat. Für ihn wurde eine Wildcard<br />

beantragt, da der DTU nur drei <strong>Start</strong>plätze<br />

bei den männlichen Junioren zur Verfügung<br />

stand. Breinlinger, Schmidt und<br />

Nawrath starten <strong>für</strong> die DJK-SG St. Ingbert.<br />

Bei den Juniorinnen strahlte die Potsdamerin<br />

Suse Werner als Tagesbeste vor der<br />

erst 17-Jährigen Sarah Wilm aus Baden-<br />

Württemberg. Auf den Rängen drei und<br />

vier folgten Sophia Saller (Bayern) und<br />

Jenny Hildebrand (Mecklenburg Vorpommern).<br />

Die STU hat keine Juniorinnen in<br />

ihrem Kader.<br />

David Breuer und Jonathan Marx, beide in<br />

der saarländischen U23, nahmen am gleichen<br />

Tag an einem Leistungstest der DTU<br />

teil. Sie schwammen morgens 1.500 Meter<br />

und liefen mittags 10.000 Meter auf der<br />

Bahn. Breuer und Marx konnten sich mit<br />

guten Leistungen <strong>für</strong> internationale Einsätze<br />

empfehlen.�<br />

STU/Jung<br />

Jonas Nawrath, Jonas Breinlinger und Marian Schmidt gehen <strong>für</strong> die STU bei den Europameisterschaften<br />

an den <strong>Start</strong>. Fotos:<br />

2/2012


Fotos: Lang<br />

30 TROFEO KARLSBERG<br />

Das Peloton am Anstieg auf den Reinheimer Berg. An der Spitze der spätere Gesamtsieger Pierre-Henri Lecuisinier<br />

25. TROFEO KARLSBERG vom 27. bis 20. Mai 2012<br />

Internationale Junioren-Rundfahrt von<br />

Weltruf<br />

Deutschlands größte Junioren-Rundfahrt feiert Jubiläum: die Trofeo Karlsberg wird zum 25. Mal ausgetragen und ist zum<br />

fünften Mal in Folge vom Weltradsportverband UCI in die Kategorie „Nations’ Cup“ eingestuft worden. Der Eintages-Klassiker<br />

Paris-Roubaix, die Friedensfahrt der Junioren oder der General Patton im Nachbarland Luxemburg stehen auf der selben<br />

Stufe.<br />

Text: Wolfgang Degott<br />

Der Österreicher Daniel Biedermann freut<br />

sich über den Etappensieg auf der Königsetappe.<br />

Nur sieben Rennen auf der Welt, die Trofeo<br />

als einziges in Deutschland, gehören zu<br />

der Rennserie, die im letzten Jahr von der<br />

Nationalmannschaft Frankreichs gewonnen<br />

wurde. Im Endklassement hatten sich<br />

dahinter Dänemark und Niederlande platziert.<br />

Vier Tage messen sich die besten Juniorenradsportler<br />

auf den abwechslungsreichen<br />

und teilweise selektiven Strecken im Bliesgau,<br />

dem Warndt, aber auch rund um Homburg.<br />

Die führenden Nationen im Radsport<br />

entsenden ihre Nachwuchshoffnungen auf<br />

die Rundfahrt. Eingeladen wurden die Top<br />

2/2012<br />

25-Nationen des letztjährigen Wettbewerbes.<br />

Neben der sportlichen Herausforderung<br />

<strong>für</strong> die jungen Weltklasse-Athleten ist die<br />

Trofeo <strong>für</strong> unsere Region und <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong><br />

von großer gesellschaftlicher Bedeutung.<br />

Die Menschen verfolgen seit Jahren <strong>das</strong><br />

Radsport-Event der Spitzenklasse mit großem<br />

Interesse. Viele Zuschauer säumen<br />

die Straßen, insbesondere an den Steigungsstrecken,<br />

den <strong>Start</strong>orten oder Zieldurchfahrten<br />

und erfreuen sich an erstklassigem<br />

Radsport.<br />

Die Trofeo Karlsberg gilt als eines der Aushängeschilder<br />

der Region und wird vom<br />

Engagement der vielen ehrenamtlichen<br />

Helfer geprägt. Dass über die Tage rund<br />

1.700 Lunch-Pakete an die Hilfskräfte verteilt<br />

werden, zeigt die gewaltige Dimension<br />

der Veranstaltung. Das Fahrerfeld, der<br />

Tross der Mannschafts- und Juryfahrzeuge<br />

sorgen während den Rennstunden <strong>für</strong> eine<br />

besondere Atmosphäre und demonstriert<br />

die Vielfalt des abwechslungsreichen und<br />

attraktiven Radsports.<br />

Zahlreiche Sponsoren, die ihr Herz <strong>für</strong> den<br />

Nachwuchs entdeckt haben, sorgen <strong>für</strong> die<br />

finanzielle Abfederung des „Unterneh-<br />

mens Trofeo Karlsberg“. Sehr wohl fühlen<br />

sich Sportler und Betreuer, aber auch die<br />

Jurymitglieder seit Jahren bei ihren Gastgebern.<br />

So sind die Beherbergungsbetriebe<br />

mit engagierten Mitarbeitern vier Tagel<br />

lang mit Herzblut dabei, auch im Umfeld<br />

des sportlichen Wettstreites die wichtigen<br />

Komponenten Ernährung, Regeneration,<br />

Erlebnis zu gewährleisten.<br />

Alle kommen gerne, wird dem Ausrichter<br />

versichert, auch wegen der herrlichen<br />

Landschaft inmitten des Biosphärenreservates<br />

Bliesgau. �<br />

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<strong>Fresh</strong><br />

am <strong>Start</strong>!


RADSPORT31<br />

Die Trofeo Karlsberg 2012 im Überblick<br />

Preis des SaarVV –<br />

Donnerstag, 17. Mai 2012<br />

Der Warndt steht <strong>für</strong> Trofeo-Begeisterung<br />

der besonderen Art. Mit Enthusiasmus feuern<br />

die vielen Zuschauer die Fahrer aus<br />

Europa und Übersee an. In Großrosseln<br />

wird die Trofeo erstmals gestartet. Dort<br />

werden in der Rosselhalle die Vorbereitungen<br />

getroffen, um nach der Fahrervorstellung<br />

in der Kirkeler Straße den Kampf um<br />

<strong>das</strong> gelbe Trikot der Karlsberg Brauerei<br />

aufzunehmen. St. Nikolaus ist wie im Vorjahr<br />

Schauplatz des Zielsprints. Das Team<br />

um Ortsvorsteherin Irina Pfortner, <strong>das</strong><br />

schon in den letzten Jahren schon <strong>für</strong><br />

besonderes Radsportflair und Geselligkeit<br />

gesorgt hatte, wird sicherlich wieder ein<br />

toller Gastgeber sein. Auf den 115 Rennkilometern<br />

wird der Tross durch die Orte<br />

Dorf im Warndt und Karlsbrunn fahren. Mit<br />

Ludweiler, wo am Friedrich-Ebert-Platz<br />

und der Sprintwertung in der Lauterbacher<br />

Straße <strong>für</strong> Radsportfans besondere Orte<br />

geschaffen wurden, sowie Lauterbach<br />

selbst, macht die Trofeo eine Stippvisite in<br />

der Mittelstadt Völklingen.<br />

Preis der Pfalzwerke –<br />

Freitag, 18. Mai 2012<br />

Nach dem Auftakt feiert auch Erfweiler-<br />

Ehlingen in der Gemeinde Mandelbachtal<br />

Premiere als <strong>Start</strong>- und Zielort. Es beginnt<br />

mit einem giftigen Anstieg, um dann die<br />

Gersheimer Ortsteile Rubenheim, Herbitzheim<br />

und Bliesdalheim zu durchfahren.<br />

Nach Wolfersheim, Blickweiler geht es hinter<br />

Ballweiler steil Richtung Bergwertung<br />

in Biesingen. Dort wird sich erstmals zeigen,<br />

wer über gute Beine verfügt. Nach<br />

der flachen Passage durch Aßweiler und<br />

Ommersheim steigt <strong>das</strong> Profil in Ormesheim<br />

wieder an. Nach rund 94 Kilometern<br />

wird der rund einen Kilometer lange<br />

Schlussanstieg in Erfweiler zeigen, wer als<br />

Sieger und Nachfolger des italienischen<br />

Vorjahresgewinners Valeri Conti feststeht.<br />

Rilchinger-Cup –<br />

Samstag, 19. Mai 2012<br />

Kampf gegen die Uhr heißt es traditionell<br />

zum Auftakt des dritten Trofeo-Tages am<br />

Samstagmorgen. <strong>Start</strong> ist in Habkirchen.<br />

Nachdem der erste Fahrer um 8.15 Uhr die<br />

<strong>Start</strong>rampe verlassen hat, passiert er nach<br />

wenigen Metern die deutsch-französische<br />

Grenze. Flach geht’s durch Frauenberg,<br />

Blies-Ebersing und Bliesbrück, um in<br />

schneller Fahrt nach 10 Kilometern dem<br />

Ziel in Reinheim entgegen zu steuern. Ob<br />

Trofeo-Sieger 2011 Pierre-Henri Lecuisinier<br />

bei der Siegerehrung in Gersheim mit Bürgermeister<br />

Alexander Rubeck.<br />

in aerodynamischen Zeitfahranzügen, auf<br />

Rennmaschinen oder in konventioneller<br />

Radsportmontur auf Straßenrädern, alles<br />

wird zu sehen sein.<br />

Preis der Volksbanken und<br />

Raiffeisenbanken –<br />

Samstag, 19. Mai 2012<br />

Der zweite Abschnitt der Samstagsetappe<br />

folgt um 13.30 Uhr. <strong>Start</strong> ist der Christian-<br />

Weber-Platz im Herzen Homburgs, der<br />

Kreisstadt des Saarpfalz-Kreises. In einem<br />

nur 18 Kilometer langen Rundkurs werden<br />

den Fahrern alles abverlangt werden.<br />

Wenig Zeit zum Verschnaufen bietet die<br />

anspruchsvolle Strecke. Kurvenreich in der<br />

Innenstadt mit Saarbrücker Straße und<br />

Unterer Allee, flach und damit ausreißerund<br />

fluchtgruppengefährdet die Passage<br />

von der Kernstadt nach Kirrberg und auf<br />

der Höhe, dem Abstecher in die Pfalz zwischen<br />

Mörsbach und Käshofen, technisch<br />

anspruchsvoll die Abfahrt von Käshofen<br />

nach Homburg, wo auch <strong>das</strong> weithin<br />

bekannte Homburger Bergrennen <strong>für</strong> Tourenwagen<br />

seine Heimat hat, jeder Fahrertyp<br />

hat seine Passage. Danach folgt die<br />

Durchfahrt von Sanddorf und Bruchhof.<br />

Die Zielpassage beginnt bei der Vorbeifahrt<br />

an der Karlsberg-Brauerei. Dort heißt<br />

es in der letzten Runde, die richtige Position<br />

<strong>für</strong> den Zielsprint nach 79 Kilometern<br />

zu ergattern.<br />

Preis der Sparkassen-Finanzguppe<br />

– Sonntag, 20. Mai 2012<br />

Reinheim – der Grenzort mit seiner<br />

bekannten St. Markus-Kirche – ist Schauplatz<br />

von <strong>Start</strong> und Ziel der letzten, entscheidenden<br />

Teilstrecke. Die „Königsetappe“<br />

mit 123 Kilometern die längste der<br />

diesjährigen Trofeo. Auf dem Parcours<br />

spielten sich in früheren Jahren Spektakel<br />

ab, haben die Radsportfans an vielen Plätzen<br />

die Möglichkeit, Tuchfühlung zu den<br />

17- und 18-jährigen Fahrern aufzunehmen,<br />

sie anzufeuern, ihnen den notwendigen<br />

Pusch zu geben. Nach der zumeist flachen<br />

Passage durch Reinheim und Gersheim<br />

folgt nach Walsheim der erste<br />

Anstieg in Richtung Seyweiler. Unrhythmisch<br />

geht es weiter durch Medelsheim.<br />

Auf der Fahrt nach Gersheim steht die<br />

Bergwertung auf dem Programm. Halsbrecherisch<br />

wird die Abfahrt nach Gersheim in<br />

Angriff genommen, um dann nach den<br />

Kurvenpassagen auf die letzten Kilometer<br />

zu gehen. Niedergailbach ist die letzte Station,<br />

wo auch <strong>das</strong> wohl älteste Fest in der<br />

Trofeo-Geschichte stattfindet. Nach dem<br />

Ortsausgang wird der Zielsprint vorbereitet,<br />

der nach der Passage des Kreisels an<br />

der Bliesbrücke in seine entscheidend Phase<br />

geht. Wenige Meter weiter wird dann<br />

der Trofeo-Etappen- und –Gesamtsieger<br />

feststehen. �<br />

25. TROFEO KARLSBERG<br />

Folgende Strecken stehen auf dem<br />

„Fahrplan“ der 25. Trofeo Karlsberg:<br />

Etappe 1: Donnerstag, 17. Mai 2012,<br />

16.30 Uhr: Straßenrennen Großrosseln<br />

– St. Nikolaus / Etappenlänge: 115<br />

Kilometer<br />

Etappe 2: Freitag, 18. Mai 2012,<br />

17.00 Uhr: Straßenrennen Erfweiler-<br />

Ehlingen – Erfweiler-Ehlingen / Streckenlänge:<br />

89 Kilometer.<br />

Etappe 3.1: Samstag, 19. Mai 2012,<br />

8.15 Uhr: Einzelzeitfahren Habkirchen -<br />

Reinheim / Etappenlänge: 9,3 Kilometer.<br />

Etappe 3.2: Samstag, 19. Mai 2012,<br />

13.30 Uhr: Straßenrennen Homburg -<br />

Homburg / Etappenlänge: 79,3 Kilometer.<br />

Etappe 4: Sonntag, 20. Mai 2012,<br />

10.30 Uhr: Straßenrennen Reinheim -<br />

Reinheim / Etappenlänge: 123 Kilometer.<br />

2/2012<br />

Foto: Lang


32 RADSPORT<br />

Beim SRB schaut man zufrieden zurück<br />

und optimistisch nach vorn<br />

Die Radler<br />

sind gut<br />

aufgestellt<br />

Der Jugendförderung, aber auch Breiten- und Volksradsport<br />

standen und stehen weiter im Mittelpunkt der Arbeit des<br />

Saarländischen Radfahrerbundes (SRB). Dieses Credo hob<br />

Peter Koch, der Präsident der insgesamt 59 im SRB organisierten<br />

Radsportvereine, in der Jahres-Hauptversammlung<br />

im Neunkircher Robinsondorf besonders hervor.<br />

Text: Klaus Kalsch<br />

Foto: Ruppenthal<br />

Koch belegte <strong>das</strong> auch mit Zahlen: „Nahezu<br />

vier Fünftel der SRB-Mitglieder betreiben<br />

Breitensport, nur ein Fünftel Leistungssport.<br />

Das ist ein deutlicher Beleg<br />

da<strong>für</strong>, <strong>das</strong>s wir auf dem richtigen Weg<br />

sind“, sagte Koch. Mit Breitensport hatte<br />

auch <strong>das</strong> Highlight des vergangenen Jahres<br />

eine ganze Menge zu tun. „Denn <strong>das</strong><br />

Bundesradsport-Treffen vom 23. bis 31.<br />

Juli in Losheim war die beste Werbung, die<br />

wir <strong>für</strong> den Radsport und unser Land bundesweit<br />

überhaupt machen konnten.“ Die<br />

Teilnehmer aus ganz Deutschland waren<br />

nicht nur sportlich sehr aktiv - gemeinsam<br />

legten sie etwa 360 000 Kilometer zurück,<br />

also ein Mal zum Mond. Mit 4000 Übernachtungen<br />

lieferten die Freizeitradler<br />

auch den Beleg da<strong>für</strong>, „<strong>das</strong>s der Radsport<br />

im <strong>Saarland</strong> durchaus ein großer Tourismusfaktor<br />

sein kann“.<br />

Inzwischen hat auch schon die Saison <strong>für</strong><br />

die Radtouristik-Fahrten wieder begonnen.<br />

„Es lässt sich ganz gut an“, berichtet<br />

der SRB-Breitensport-Fachwart Günther<br />

Eisenbach. Bis in den Herbst hinein, dürfen<br />

sich die Radsportfreunde auf jede Menge<br />

attraktive organisierte Touren <strong>für</strong> (fast)<br />

jeden Leistungsstand freuen. Eisenbach:<br />

„Mit regelmäßig mehreren Hundert Teilnehmern,<br />

darunter erfreulicherweise auch<br />

immer mehr Familien, ist die Beliebtheit<br />

der RTF und CTF ungebrochen.“<br />

Einen sehr großen Stellenwert im saarländischen<br />

Radsportkalender hat schon seit<br />

vielen Jahren die „Trofeo Karlsberg“, <strong>das</strong><br />

Junioren-Etappenrennen mit UCI-Status,<br />

2/2012<br />

<strong>das</strong> in diesem Jahr vom 17. bis 20. Mai seine<br />

25. Auflage feiert: Wieder werden sich<br />

die besten Nachwuchsfahrer aus der ganzen<br />

Welt ein Stelldichein geben. Wieder<br />

werden Tausende von Zuschauern <strong>für</strong> tolle<br />

Stimmung entlang der Strecken in Bliesgau<br />

und Warndt sorgen. Wolfgang Degott<br />

und seine Freunde wird’s wieder freuen.<br />

Für seine Verdienste um die Trofeo wurde<br />

Degott übrigens bei der Generalversammlung<br />

mit der Goldenen SRB-Ehrennadel<br />

ausgezeichnet.<br />

Fest etabliert ist auch der Mountainbike-<br />

Marathon des RSC St. Ingbert. In diesem<br />

Jahr „brettern“ Deutschlands beste Rad-<br />

Artisten am 2. September bereits zum 13.<br />

Mal durchs Betzental, <strong>das</strong> Traumgelände<br />

<strong>für</strong> Mountainbiker.<br />

Seit Jahren bestens aufgehoben im <strong>Saarland</strong><br />

fühlen sich auch die Crossfahrer, die<br />

im Deutschlandcup unterwegs sind in<br />

Schmelz und Homburg. 2012 sind sie am 8.<br />

Dezember in der Schmelzer Heide als Gäste<br />

der „Möven“ unterwegs und am 9.<br />

Dezember machen sie den Radlerfreunden<br />

Homburg im Christlichen Jugenddorf<br />

Schwarzenacker ihre Aufwartung.<br />

Zum Nachwuchs: Auch der liegt den SRB-<br />

Verantwortlichen nach wie vor sehr am<br />

Herzen. Vor allem die weibliche Jugend<br />

dankte <strong>das</strong> mit hervorragenden Platzierungen<br />

bei Deutschen Meisterschaften.<br />

Ihnen soll schon bald ein weiterer attraktiver<br />

Trainingsanreiz geboten werden: Der<br />

Bau einer neuen Bahn steht ganz oben auf<br />

der Wunschliste - nicht nur von Peter Koch.<br />

Der konnte in der Hauptversammlung mit<br />

viel versprechenden Neuigkeiten aufwarten:<br />

Als Standort ist <strong>für</strong> <strong>das</strong> neue „Velodrom“<br />

ist ja schon länger der Brennenden<br />

Berg“ in Dudweiler im Gespräch Koch<br />

bestätigte <strong>das</strong> noch einmal: „Der Ort hat<br />

Charme: Hier können auch Triathleten und<br />

andere Sportler, die Radfahren zur Trainingsergänzung<br />

brauchen, von der Nähe<br />

zur Sportschule profitieren.“ Dem „Velodrom“<br />

soll auch eine BMX-Bahn angeschlossen<br />

sein. Auch an höherer Stelle<br />

sieht man <strong>das</strong> Projekt mit Wohlwollen: So<br />

sicherte etwa LSVS-Präsident Gerd Meyer<br />

dem SRB seine Unterstützung bei der<br />

Durchführung der Maßnahme „in naher<br />

Zukunft“ zu.<br />

Ganz oben auf der SRB-Prioritätenliste siedelt<br />

Koch auch die Fortführung des Projekts<br />

„Richtig Radfahren in der Grundschule“<br />

als Vorstufe zur Verkehrserziehung<br />

gemeinsam mit dem Saar-Bildungsministerium<br />

an. �<br />

SRB-Ehrungen<br />

Verdienstnadel des BDR: Gerhard<br />

Forster<br />

SRB-Ehrennadel in Gold: Wolfgang<br />

Degott<br />

SRB-Ehrennadel in Silber: Bertram<br />

Stoll, Peter Schwöbel, Tim Leber, Wolfgang<br />

Albrecht, Lutz Drehkopf, Thomas<br />

Britz, Günther Eisenbach, Michael Meiser


Traumstart <strong>für</strong><br />

autres choses<br />

Saison.“ Und auch Andreas Lauck sieht<br />

nach dem Motto „Besser geht immer“ noch<br />

Steigerungsmöglichkeiten: „Ein guter<br />

<strong>Start</strong>, aber wir sind noch lange nicht am<br />

Ziel.“ Denn die Saison 2012 ist eine ganz<br />

besondere. An ihrem Ende steht die erste<br />

Heim-WM: Vom 3. bis 7. Oktober finden die<br />

Weltmeisterschaften im Jazz- und Moderndance<br />

erstmals in Deutschland statt. Austragungsort<br />

ist die Fraport-Arena in Frankfurt:<br />

„Die Planungen da<strong>für</strong> laufen schon<br />

seit eineinhalb Jahren“, berichtet Lauck.<br />

„Natürlich wollen wir vor heimischen<br />

Publikum an die Vorjahreserfolge anknüpfen:<br />

Bei der WM in Mikolajki (Polen) im<br />

Dezember 2011 war „autres choses“ Weltmeister<br />

in der Small Group Modern (kleine<br />

Gruppe) geworden und hatte zudem mit<br />

der großen Formation Silber gewonnen.<br />

Außerdem war Sebastian Spahn Vizeweltmeister<br />

im Solo Modern der Männer geworden,<br />

und <strong>das</strong> Duo Patrick Griebel und Maria<br />

Cipriano hatte Bronze geholt.<br />

JAZZ- UND MODERNDANCE33<br />

Die Saarlouiser Jazz- und Moderndance-Formation hat einen Traumstart in die neue Saison hingelegt: Das Team des Tanzsportclubs<br />

Blau-Gold Saarlouis dominierte <strong>das</strong> Auftaktturnier der ersten Bundesliga im südhessischen Lampertheim,<br />

gewann klar mit allen Bestnoten und demonstrierte dabei seine derzeitige Ausnahmestellung. Doch die Mannschaft hat in<br />

diesem Jahr höhere Ziele: die Heim-WM im Oktober in Frankfurt.<br />

Text: Oliver Morguet<br />

Es war eine eindrucksvolle Demonstration<br />

der Stärke, was die Formation „autres choses“<br />

zum <strong>Start</strong> der Bundesliga abgeliefert<br />

hat. Die Tänzerinnen und Tänzerinnen präsentierten<br />

<strong>das</strong> neue Stück schon zu Saisonbeginn<br />

in hoher Qualität. Sie begeisterten<br />

damit die zahlreichen mitgereisten<br />

Saarlouiser Fans ebenso wie <strong>das</strong> Wertungsgericht,<br />

die neutralen Zuschauer und die<br />

Konkurrenz. Personell können Trainerin<br />

Heike Knopp und Choreograf Andreas<br />

Lauck aus dem Vollen schöpfen: Als<br />

„autres choses“ zu Turnierbeginn vorgestellt<br />

wurde, marschierten gleich 23 Tänzerinnen<br />

und Tänzer ein. „Da würden<br />

andere Vereine gleich drei Mannschaften<br />

draus machen“, meinten verschiedene<br />

Experten am Rande des Parketts.<br />

Lauck und Knopp, die seit Mitte der<br />

1990er-Jahre <strong>für</strong> die Erfolge von „autres<br />

choses“ verantwortlich zeichnen, waren<br />

völlig neue Wege gegangen: Nachdem <strong>das</strong><br />

zweite Erstligateam des TSC Blau-Gold,<br />

„performance“, nach der Saison 2011 in<br />

die zweite Liga abgestiegen war, legten sie<br />

die beiden Mannschaften kurzerhand<br />

zusammen.<br />

„Die Choreografie <strong>für</strong> diese Saison ist so<br />

ausgelegt, <strong>das</strong>s wir sie <strong>für</strong> die Weltmeisterschaft<br />

personell aufstocken können“<br />

erläutert Lauck: „National sind maximal<br />

zwölf Tänzerinnen und Tänzer erlaubt,<br />

international bis zu 24. Die größere<br />

Anzahl eröffnet uns viele choreographische<br />

Möglichkeiten, die wir bei der WM<br />

nutzen wollen.“ In der Saison schöpft<br />

Lauck die maximale Zahl auf nationaler<br />

Ebene von zwölf Tänzerinnen und Tänzern<br />

aus.<br />

Trotz des souveränen Auftritts im Lampertheim<br />

sieht <strong>das</strong> Erfolgs-Duo noch viel<br />

Potenzial. „Man hat dem Team die Nervosität<br />

vor allem in der Vorrunde schon angemerkt“,<br />

meinte Heike Knopp: „Aber <strong>das</strong><br />

neue Stück entwickelt sich gut, und ein so<br />

klarer Sieg gibt Sicherheit <strong>für</strong> die weitere<br />

Daumen hoch und lauter strahlende Gesichter nach dem gelungenen Saisonauftakt.<br />

Und auch die Jugend – auf deren <strong>Start</strong> in<br />

Mikolajki der TSC Blau-Gold im vergangenen<br />

Jahr verzichtet hatte – soll in diesem<br />

Jahr in Frankfurt antreten: Die sechsfachen<br />

deutschen Jugendmeister „l’équipe“<br />

haben die ersten beiden Turniere der Verbandsliga<br />

Saar jeweils mit allen Bestnoten<br />

gewonnen. Das Team will am 12. Mai in<br />

Saarlouis seinen Titel als süddeutscher<br />

Meister verteidigen und am 23. Juni in<br />

Wuppertal erneut deutscher Meister werden.<br />

Das erfolgreiche Nachwuchsteam<br />

tanzt in diesem zu „Kampf der Ritter“ aus<br />

Romeo und Julia. Mit dem Stück war<br />

„autres choses“ 2003 deutscher Meister<br />

geworden.<br />

Außerdem hat Andreas Lauck eine neue<br />

Kinderformation aufgebaut. Sie besteht<br />

aus Tänzerinnen des TSC Blau-Gold Saarlouis<br />

und des TV Lebach. Sie nimmt derzeit<br />

mangels Konkurrenz im <strong>Saarland</strong> an der<br />

Kinderliga in Hessen teil und soll ebenfalls<br />

bei der WM in Frankfurt starten.�<br />

2/2012<br />

Foto: Morguet


Foto: Ruppenthal<br />

34 BASKETBALL<br />

Die Royals am<br />

Scheideweg<br />

Es ist passiert: Die Saarlouis Royals sind sportlich aus der Damen-Basketball-Bundesliga abgestiegen. Nach 14 Jahren<br />

Zugehörigkeit, zwei Meistertiteln und drei Pokalsiegen, dazu etlichen guten Platzierungen.<br />

Text: Sascha Sprenger<br />

Sympolisch <strong>für</strong> den Saisonverlauf: René<br />

Spandauw kann nicht mehr hinschauen.<br />

2/2012<br />

Die vorerst letzte Bundesliga-Partie gegen<br />

Heli Donau-Ries (64:68) kann als Spiegelbild<br />

<strong>für</strong> die gesamte Saison herhalten. Teilweise<br />

hatten die Saarlouiserinnen die Partie<br />

im Griff, spielten guten und ansehnlichen<br />

Basketball, führten auch dementsprechend,<br />

schafften es aber am Ende<br />

nicht, die Führung über die Zeit zu bringen<br />

beziehungsweise leisteten sich Schwächephasen,<br />

die der Gegner auszunutzen wusste.<br />

„Das war echt typisch <strong>für</strong> die ganze Saison“,<br />

meinte auch Trainer René Spandauw<br />

und fügte sarkastisch hinzu: „Das war ja<br />

ein perfekter Abschluss.“ Selbstironie<br />

scheint im Rückblick der einzige<br />

Weg zu sein, eine Saison zu<br />

erklären, in der nun wirklich<br />

alles schief gelaufen ist.<br />

Doch was nützt es? Die Royals<br />

müssen in den kommenden<br />

Monaten sehen, <strong>das</strong>s es<br />

weitergeht mit Basketball<br />

auf hohem Niveau in Saarlouis.<br />

Doch noch bis nach<br />

dem offiziellen (und<br />

ungewohnt frühen) Saisonende<br />

schien noch überhaupt nicht<br />

klar, in welcher personellen Konstellation<br />

die Arbeit weitergeführt werden soll.<br />

Erste Priorität hat in dieser Hinsicht die<br />

Position des Cheftrainers. Dort gab es<br />

allerlei Ungereimtheiten: Der Vertrag von<br />

René Spandauw läuft bis zum Ende der Saison<br />

2013. In ihm ist nicht spezifisch festgehalten,<br />

<strong>für</strong> welche Liga er gilt, sprich: er<br />

ist theoretisch in der ersten und zweiten<br />

Liga gültig. Doch der Verein muss verständlicherweise<br />

sparen und so verhandelte<br />

sie mit dem Niederländer über eine Senkung<br />

der Bezüge. Die „Saarbrücker Zeitung“<br />

berichtete sogar davon, <strong>das</strong>s der<br />

Verein den Vertrag Spandauws zum 31. Juli<br />

2012 gekündigt hat. Gesichert scheint,<br />

<strong>das</strong>s der Verein mit dem Trainer über<br />

einen neuen Vertrag verhandeln wollte,<br />

während der alte noch in Kraft war.<br />

Pressesprecher und Geschäftsführer<br />

sprachen mehrfach von zwei Kontrakten,<br />

die in Umlauf seien. Eine<br />

Einigung stand zu Redaktionsschluss dieser<br />

Ausgabe noch aus.<br />

Klar ist jedoch, <strong>das</strong>s in Saarlouis vieles mit<br />

René Spandauw steht und fällt. Er ist nicht<br />

unersetzbar, und doch käme eine Trennung<br />

von dem Trainer, der <strong>für</strong> so viele<br />

Erfolge in Saarlouis verantwortlich ist, zu<br />

diesem Zeitpunkt überraschend. Der Verein<br />

hat mitten in der Saison an Spandauw<br />

festgehalten, als es schlecht lief. Nun<br />

scheint es nicht mehr als richtig, wenn er<br />

auch den Neuaufbau in Liga zwei gestalten<br />

soll.<br />

Und doch befinden sich die Royals nun an<br />

einem Scheideweg. Es muss klar werden,<br />

<strong>das</strong>s <strong>das</strong> „Abenteuer zweite Liga“ maximal<br />

ein Jahr dauern soll. Das Ziel war immer,<br />

eine Spitzenmannschaft in Deutschland<br />

aufzubauen, die regelmäßig auch auf<br />

europäischem Parkett auftritt. Es wird sich<br />

zeigen, wie die Verantwortlichen mit diesem<br />

– zugegeben wirklich herben – Rückschlag<br />

umgehen werden. Spielbereichsleiter<br />

Marc Tepest hatte es bei einem Heimspiel<br />

einmal ironisch angedeutet: „Wir<br />

wären wahrscheinlich der professionellste<br />

Zweitligist, den die Liga je gesehen hätte.“<br />

Doch so abwegig klingt dieser Gedanke<br />

nun nicht mehr. Die Royals müssen sich<br />

trotz allem weiter professionalisieren. Und<br />

wann ginge <strong>das</strong> besser als zu einem Zeitpunkt,<br />

an dem sowieso alles in Frage und<br />

auf den Prüfstand gestellt werden muss? �<br />

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<strong>Fresh</strong><br />

am <strong>Start</strong>!


BADMINTON35<br />

1. BCB Saarbrücken<br />

Ein Tag, ein Endspiel,<br />

ein Pokal<br />

Am 12. Mai 2012 werden sich die Blicke die Badminton-Fans in Deutschland auf Saarbrücken richten. An diesem Tag wird<br />

in der Joachim-Deckarm-Halle der Deutsche Mannschaftsmeister 2012 bestimmt. Sicher im Finale vertreten ist der 1. BC<br />

Saarbrücken-Bischmisheim.<br />

Text: Christoph Feld<br />

Hinter den Saarländern liegt eine Bundesliga-Saison,<br />

der sie ihren Stempel aufdrücken<br />

konnten. Seit dem vierten Spieltag<br />

war der BCB alleiniger Tabellenführer, am<br />

Ende der Spielzeit stehen 14 Siegen lediglich<br />

eine Niederlage und ein Unentschieden<br />

gegenüber. Hinter der Dominanz der<br />

Zahlen stehen neun Spielerinnen und<br />

Spielern, die <strong>das</strong> Team mit der größten<br />

Leistungsdichte in der Bundesliga bilden.<br />

Dies ermöglichte eine Konstanz im Saisonverlauf,<br />

der ständige Veränderungen<br />

in der Aufstellung gegenüberstehen. Die<br />

Ausfälle auf Grund von Verletzungen<br />

konnten kompensiert werden. „Die Verbreiterung<br />

des Kaders vor der Saison<br />

durch die Verpflichtungen von Lisa Heidenreich<br />

und Lukas Schmidt waren ein<br />

Schlüssel zum Erfolg“, resümiert Teammanager<br />

Thomas Tesche eine Saison, in der<br />

der BCB selten mit der gleichen Aufstellung<br />

antreten konnte.<br />

Für <strong>das</strong> Finale im Mai hofft Tesche, der als<br />

Spieler selbst vier Mal Mannschaftsmeister<br />

mit dem BCB geworden ist, natürlich, <strong>das</strong>s<br />

alle Sportler wieder eingesetzt werden<br />

können. Gut sieht es bei Johannes Schöttler<br />

aus. Schöttler hatte sich einen Bänderriss<br />

zugezogen. Während der 27-Jährige<br />

wohl spielen kann, wird Olga Konon im<br />

Finale fehlen. Die Deutsche Meisterin im<br />

Einzel befindet sich nach ihrer Knie-Operation<br />

in der Rehabilitation. „Natürlich<br />

schmerzt uns <strong>das</strong> Fehlen von Olga sehr,<br />

aber ihre vollständige Regeneration steht<br />

an erster Stelle. Trotz des Ausfalls, weiß<br />

ich sicher, <strong>das</strong>s wir unseren Fans in Saarbrücken<br />

ein spannendes Finale mit offenem<br />

Ausgang bieten können. Über den<br />

Titel entscheidet ein einziges Spiel, da<br />

können Kleinigkeiten ausschlaggebend<br />

sein“, blickt Tesche Richtung Endspiel.<br />

Gegen welchen Verein der BCB im Mai<br />

antritt, wird erst eine Woche zuvor im<br />

Play-off-Halbfinale zwischen dem amtierenden<br />

Deutschen Meister SG EBT Berlin<br />

und dem 1. BC Beuel entschieden. Gegen<br />

keine dieser Mannschaften waren die<br />

Blau-Weißen in dieser Saison unterlegen.<br />

Gute Voraussetzungen <strong>für</strong> den Deutschen<br />

Meister der Jahre 2005 bis 2010 also, sich<br />

an diesem Tag mit einem Sieg im Endspiel<br />

ein weiteres Mal auf dem Hans-Riegel-<br />

Pokal zu verewigen. �<br />

2/2012<br />

Foto: Verein


36 TISCHTENNIS<br />

Deutsche Tischtennis-Schülermeisterschaften an der Sportschule<br />

Saar-Nachwuchs<br />

ohne Chance<br />

Die Besucherzahlen bei der erste Großveranstaltung des Saarländischen Tischtennis-<br />

Bunds (STTB) in der neuen Multifunktionssporthalle der Hermann-Neuberger-Sportschule<br />

waren gut, die auf der Homepage des STTB anlässlich der deutschen Schülermeisterschaften<br />

(U15) überragend: Jeweils mehr als 4000 Besucher wollten an zwei Turniertagen<br />

<strong>das</strong> Neueste von der Veranstaltung wissen, <strong>das</strong> insgesamt knapp 30 Mal aktualisiert<br />

wurde. Zusätzlich wurde auch noch per Liveticker informiert.<br />

Text: Erich Philippi<br />

An Ort und Stelle gab es großes Lob von<br />

allen Seiten. Für STTB-Präsident Hubert<br />

Friedrich und „sein“ tolles LSVS-Gelände<br />

im Stadtwald, vor allem aber auch <strong>für</strong> den<br />

Durchführer TTC Urexweiler mit dem Vorsitzenden<br />

und STTB-Sportwart Kornel<br />

Adams an der Spitze. Zu den Gratulanten<br />

zählten unter anderem Jürgen Ahlert, der<br />

Vizepräsident Jugendsport des Deutschen<br />

Tischtennis-Bunds, Monika Bachmann, die<br />

saarländische Sportministerin und Schirmherrin<br />

der Veranstaltung, sowie DTTB-<br />

Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig und<br />

Nachwuchs-Bundestrainerin Dana Weber.<br />

Die großen Sieger des Turniers waren wie<br />

schon bei der Top-12-Veranstaltung der<br />

Schüler drei Wochen zuvor in Erkelenz die<br />

Baunatalerin Alena Lemmer und Dennis<br />

Klein aus Bietigheim-Bissingen. Insgesamt<br />

kann man sagen, <strong>das</strong>s die Talente aus<br />

Hessen und Baden-Württemberg den Ton<br />

angaben. Die saarländischen Teilnehmer<br />

Lisa Gu/Rohrbach-St. Ingbert, Ann-Sophie<br />

2/2012<br />

Daub/Fraulautern sowie Michael Schwarz/<br />

Oberwürzbach spielten zum Teil gut mit,<br />

die insgeheim erhoffte Überraschung blieb<br />

allerdings aus. Besonders die hoch eingeschätzte<br />

Ann-Sophie Daub hätte nach verschlafenem<br />

<strong>Start</strong> noch ihr Auftaktspiel<br />

gegen Deutschlands Nr. 3, die drahtige Lilli<br />

Eise (Weil am Rhein) gewinnen können,<br />

doch nach dem Ausgleich eines 0:2-Satzrückstands<br />

vergab sie im Entscheidungssatz<br />

(10:12) einen Matchball. So stand am<br />

Ende nach einem 1:3 gegen Jule Wirlmann<br />

(Schleswig-Holstein) und einem 3:2 gegen<br />

Lena Bucht (Hessen) <strong>für</strong> Daub nur ein Sieg<br />

bei zwei Niederlagen in den Gruppenspielen<br />

zu Buche, was nicht zum Erreichen der<br />

Runde der letzten 32 reichte. Für die beiden<br />

anderen Saarländer war die Teilnahme<br />

schon ein Erfolg, zumal Michael Schwarz<br />

als B-Schüler noch zweimal die Teilnahme-<br />

Chance bei deutschen Meisterschaften des<br />

U15-Jahrgangs haben wird.<br />

Entsprechend nüchtern fiel auch <strong>das</strong> Fazit<br />

Für Ann-Sophie Daub aus Fraulautern verliefen<br />

die deutschen Meisterschaften unglücklich.


von Landestrainerin Yang Ying aus. Die<br />

erfahrene Chinesin, 1977 im Doppel Weltmeisterin:<br />

„Wir haben gegen die großen<br />

Verbände keine reelle Chance, wenn wir<br />

nicht wie in früheren Jahren auf Ausnahmespielerinnen<br />

zurückgreifen können, wie<br />

es beispielsweise Ann-Kathrin Herges und<br />

Theresa Adams schon als Schülerinnen<br />

waren. Solche Talente und ihr Umfeld<br />

braucht man, selbst wenn man eine so tolle<br />

Trainings- und Wettkampfstätte hat,<br />

wie sie uns jetzt hier seit Beginn dieses<br />

Jahres an der Sportschule zur Verfügung<br />

steht.“<br />

Dies können auch die beiden Verbandstrainer<br />

von Bayern bestätigen. Thomas Wetzel,<br />

44, der deutsche Schülermeister von<br />

1982 und ehemalige Spieler des Saarbrücker<br />

ATSV-Zweitligateams sowie Cornel<br />

Borsos, 49, Ex-Nationalspieler von Borussia<br />

Düsseldorf, waren mit zehn Talenten<br />

an-, aber erstmals „seit Generationen“<br />

(Wetzel) ohne Medaille wieder abgereist.<br />

„Unter Berücksichtigung des bisherigen<br />

Saisonverlaufs kann man nicht von einer<br />

Spitzenplatzierung ausgehen“, waren sich<br />

Wetzel und Borsos schon am Tag der Anreise<br />

über eine wahrscheinliche Mager-Ausbeute<br />

des größten Verbands im Deutschen<br />

Tischtennis-Bund einig. Wie internationale<br />

Top-Akteure auftreten, durften sich ihre<br />

jungen Akteure vor dem Zu-Bett-Gehen<br />

noch in der Deckarm-Halle beim Saarbrücker<br />

Champions-League-Triumph über Ekatarinenburg<br />

(3:0) anschauen.<br />

Bayern, flächen- und mitgliedermäßig<br />

zehn Mal größer als <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong>, hatte<br />

allerdings ein extrem junges Team aufgeboten.<br />

Vom U-15-Jahrgang 1997 waren<br />

nur vier dabei, die anderen gehörten zu<br />

den Jahrgängen 1998 (1), 1999 (4) und<br />

2000 (1). Von der Ausstattung her sind<br />

Saarländer und Bayern vergleichbar. Die<br />

Süddeutschen haben „als höchsten Punkt<br />

ihrer Förderpyramide“ seit knapp zwei<br />

Jahren in Kolbermoor nahe Rosenheim ein<br />

Top-Trainingszentrum, ähnlich wie <strong>das</strong> in<br />

Saarbrücken mit Schul-Anbindung errichtet.<br />

Zusätzlich haben sie noch zehn Internatsplätze<br />

zur Verfügung.<br />

Ein Talent aus diesem Internat war schon<br />

in Saarbrücken zu sehen: Sarah Mantz, 11,<br />

die gegen zum Teil vier Jahre ältere Konkurrenz<br />

die Hauptrunde der besten 32<br />

erreichte. Sie eifert ihrer Schwester Chantal<br />

nach, die aktuell Vize-Europameisterin<br />

bei der Jugend ist und in der nächsten Saison<br />

als Bundesliga-Spitzenspielerin mit<br />

ihrem Quartett aus Kolbermoor auch wieder<br />

im <strong>Saarland</strong> (beim TTSV Saarlouis-<br />

Fraulautern) auftauchen wird. �<br />

Ungewollter Umbruch<br />

beim TTSV Fraulautern<br />

Doch die Entwicklungen der<br />

vergangenen Wochen deuten<br />

nun auf einen kompletten<br />

Umbruch hin – <strong>das</strong><br />

Ergebnis ist offen.<br />

Schlüsselfigur war in diesem<br />

Fall Petrissa Solja. Wie ihre<br />

Schwester Amelie hegt auch<br />

sie bereits länger den Plan,<br />

in Linz zu trainieren und<br />

zudem auch <strong>für</strong> Österreich<br />

international anzutreten.<br />

Nach Angaben von Falk<br />

bestand bereits ein Vorvertrag<br />

mit Linz, letztlich drehte es sich noch<br />

um Fragen der Staatsbürgerschaft: Ein<br />

Wechsel sollte noch vor Petrissas 18.<br />

Geburtstag beantragt werden. Als im Februar<br />

noch immer keine Entscheidung<br />

gefällt war, musste der TTSV handeln und<br />

verpflichtete Europameisterin Li Jiao<br />

sowie Nadine Bollmeier vom MTV Tostedt.<br />

„Ende Februar ist es eigentlich bereits viel<br />

zu spät <strong>für</strong> Neuverpflichtungen. Die meisten<br />

Vertragsverhandlungen finden bereits<br />

im November und Dezember statt. Aber<br />

irgendwann mussten wir etwas tun, wenn<br />

wir nachher nicht mit leeren Händen<br />

<strong>das</strong>tehen wollten“, erklärt Falk.<br />

Trotzdem blieb nach seinen Angaben die<br />

Tür <strong>für</strong> Petrissa immer offen. Doch die<br />

zeigte sich nach dieser Nachricht in der<br />

Öffentlichkeit verärgert und fühlte sich<br />

übergangen. Sie spielte dem TTSV den<br />

Schwarzen Peter zu: „Als ich gehört habe,<br />

<strong>das</strong>s sich der TTSV verstärkt hat und damit<br />

eigentlich kein Platz mehr in der Mannschaft<br />

<strong>für</strong> mich ist, habe ich in Linz zugesagt“,<br />

erklärte sie. Das will Falk so nicht<br />

stehen lassen: „Wir sind wegen Soljas<br />

überhaupt erst in die Bundesliga aufgestiegen<br />

und hatten überhaupt keine Interesse<br />

daran, sie in irgendeiner Form auszubooten.<br />

Wir haben ihr selbst noch ein<br />

Angebot unterbreitet, als sie sich so geäußert<br />

hatte. Für sie wäre bei uns immer<br />

TISCHTENNIS37<br />

Eigentlich war die Situation so komfortabel, <strong>das</strong>s sich Heinz Falk nur Gedanken<br />

darum machen wollte, wie er <strong>für</strong> die kommende Saison eine Mannschaft ins Rennen<br />

schickt, die deutscher Meister werden kann. Sein Verein, der TTSV Fraulautern,<br />

schickt sich nämlich an, dem Abonnements-Meister FSV Kroppach in der<br />

Tischtennis-Bundesliga der Frauen so langsam aber sicher ein ernsthafter Konkurrent<br />

zu werden.<br />

Text: Sascha Sprenger<br />

Platz gewesen. Aber auch wir<br />

können nicht ewig warten.“<br />

Und hätte Solja gewusst, was<br />

nur wenige Tage später passiert,<br />

hätte es die Diskussion<br />

um Platz in der Mannschaft<br />

nicht gegeben: Ni Xia Lian<br />

kündigte an, nach den Olympischen<br />

Spielen in London<br />

ihre Karriere ausklingen zu<br />

lassen und nur noch im Notfall<br />

Bundesliga spielen zu<br />

wollen. Außerdem ist der<br />

Verbleib von Spitzenspielerin<br />

Li Fen nicht sicher. Die beste Spielerin<br />

der Liga spielt mit dem Gedanken, erneut<br />

schwanger zu werden. Somit bliebe im<br />

schlimmsten Fall nur noch die Ungarin<br />

Maria Fazekas aus dem alten Kader übrig.<br />

„Wir hätten eine Mannschaft aufstellen<br />

können, die selbst in Europa nur schwer zu<br />

schlagen gewesen wäre, im besten Fall mit<br />

Ni Xia Lian am hinteren Paarkreuz. So müssen<br />

wir weiter abwarten, was passiert“,<br />

sagt Falk. Auf dem Transfermarkt gelang<br />

ihm mit der Verpflichtung von B-Kader-<br />

Athletin Kathrin Mühlbach (Schwabhausen)<br />

noch ein guter Griff <strong>für</strong> <strong>das</strong> hintere<br />

Paarkreuz. Doch nun hängt wieder vieles<br />

von Li Fen ab. Spielt sie weiter, kann der<br />

TTSV wieder oben mitspielen. „Und nur <strong>das</strong><br />

kann der Plan sein, wenn man die aktuelle<br />

Europameisterin verpflichtet“, bestätigt<br />

Falk. „Einen solchen Transfer tätigt man<br />

nicht, wenn man im Mittelfeld spielen<br />

will.“ Hört Li Fen aber auf, muss Fraulautern<br />

noch einmal tätig werden, will er seine<br />

Ziele ernsthaft angehen. „Je später es<br />

wird, umso schlechter stehen natürlich die<br />

Chancen, überhaupt noch jemand verpflichten<br />

zu können“, weiß Falk. Doch<br />

selbst <strong>das</strong> wäre dem TTSV noch zuzutrauen:<br />

Der Wechsel von Jasna Reed kam seinerzeit<br />

wenige Minuten vor Ende der Wechselfrist<br />

zustande – und entpuppte sich als Glücksgriff.�<br />

2/2012


38 TISCHTENNIS<br />

Ein einziger Ball. Nur ein einziger Ball fehlte dem 1. FC Saarbrücken Tischtennis zum Einzug ins Finale der Champions League. Man könnte auch<br />

sagen, es waren Zentimeter, die über Sieg und Niederlage entschieden. Geht der Schmetterball von Bojan Tokic statt knapp neben die Platte einfach<br />

an die Kante, ist die Partie entschieden. Das gleiche passiert, wenn Gegner Alexander Shibaev seinen wilden Gegentopspin eben nicht so sauber<br />

trifft, <strong>das</strong>s er <strong>für</strong> Tokic unerreichbar wird.<br />

Text: Sascha Sprenger<br />

Foto: Ruppenthal<br />

Ein einziger Ball<br />

fehlte dem 1. FCS TT<br />

Die Beteiligten werden mehrere solcher<br />

Szenen nennen können, wenn sie sich an<br />

<strong>das</strong> Halbfinal-Rückspiel in Jekaterinburg<br />

erinnern. 3:0 hatte der FCS <strong>das</strong> Hinspiel<br />

gewonnen bei 9:5 Sätzen – völlig überraschend,<br />

wenn man bedenkt, <strong>das</strong>s die Russen<br />

mit weit höherem Etat agieren und<br />

drei Weltklasse-Spieler in ihren Reihen<br />

haben. Doch die Regel, <strong>das</strong>s Geld auch<br />

Erfolg kaufen kann, wurde zumindest in<br />

Saarbrücken außer Kraft gesetzt.<br />

In Jekaterinburg hatte der FCS taktisch<br />

eigentlich wieder alles richtig gemacht:<br />

Joao Monteiro traf im Eröffnungseinzel auf<br />

den Weltklasse-Abwehrspieler Hou Yingchao,<br />

den er im Hinspiel bezwingen konnte.<br />

Dieses Mal hatte der Chinese mit 3:1 die<br />

Nase knapp vorne. Danach traf wie<br />

erwähnt Bojan Tokic auf Alexander Shibaev.<br />

Der war vom FCS als einziger Schwachpunkt<br />

angesehen worden – wenn man <strong>das</strong><br />

bei der Nummer 42 der Weltrangliste überhaupt<br />

so sagen kann. Doch der Plan schien<br />

aufzugehen: Der Slowene im FCS-Dress<br />

gewann die ersten beiden Sätze deutlich.<br />

Der dritte ähnelte einem Blackout, als<br />

Tokic erst bei 0:10 seinen ersten Punkt<br />

machte. Doch er berappelte sich wieder<br />

und erkämpfte sich im vierten Satz bei<br />

10:7 drei Matchbälle. „Da sitzt Du einfach<br />

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2/2012<br />

<strong>Fresh</strong><br />

am <strong>Start</strong>!<br />

Im Hinspiel des Champions-League-Halbfinalspiels gegen Jekaterinenburg war die Welt des 1.<br />

FCS TT noch in Ordnung. Das Team um Bastian Steger siegt mit 3:0. In Russland jedoch folgte<br />

die Ernüchterung. Die Saarländer verloren mit 0:3 und schieden aus.<br />

nur hilflos draußen und hoffst: Mach<br />

irgendwie diesen einen Punkt“, gab Bastian<br />

Steger später einen Einblick in sein<br />

Gefühlsleben. Doch es klappte nicht. Shibaev<br />

wehrte die Matchbälle ab und war von<br />

da an im Aufwind. Die Stimmung in der<br />

Halle tat ein Übriges dazu, <strong>das</strong>s am Ende<br />

auch Steger gegen Ex-Europameister<br />

Michael Maze zwar dran war, aber drei Sätze<br />

nacheinander mit 9:11 verlor. Unter<br />

dem Strich stand ein 0:3 bei 3:9 Sätzen –<br />

aber auch die Gewissheit, <strong>das</strong>s sich der FCS<br />

TT nichts vorzuwerfen hat.<br />

„Im Normalfall verläuft dieses Spiel ja völlig<br />

anders. Normal wäre gewesen, <strong>das</strong>s wir<br />

<strong>das</strong> Heimspiel vielleicht 3:2 gewinnen oder<br />

knapp verlieren. Wenn <strong>das</strong> 3:2 und dann in<br />

Russland 1:3 ausgeht, redet darüber niemand,<br />

weil <strong>das</strong> ein logischer Verlauf gewesen<br />

wäre“, erklärt FCS-Coach Matthias<br />

Landfried. „Dass wir es nach einem 3:0<br />

noch abgeben, ist natürlich bitter und die<br />

Mannschaft war dementsprechend<br />

geknickt. Aber wer uns vor der Saison<br />

gesagt hätte, <strong>das</strong>s wir Halbfinale Champi-<br />

ons League spielen – <strong>das</strong> hätten wir mit<br />

Kusshand genommen.“<br />

Einer der großen Träume ist also ausgeträumt.<br />

Und doch bleibt dem FCS weiter<br />

die Chance, eine durch den nationalen<br />

Pokalsieg ohnehin schon fantastische Saison<br />

noch zu toppen: In der Bundesliga<br />

steht der FCS unangefochten an der Spitze<br />

und hat sich bereits <strong>für</strong> <strong>das</strong> Halbfinale um<br />

die Meisterschaft qualifiziert. „Das Finale<br />

ist unser großes Ziel“, sagt Landfried deutlich.<br />

Und weiter: „Nur im Halbfinale sein,<br />

<strong>das</strong> zählt am Ende nichts. Wir wollen mindestens<br />

deutscher Vizemeister werden.“<br />

Nur Understatement? Eher weniger, denn<br />

da ist immer noch Borussia Düsseldorf mit<br />

Timo Boll. Der Titelverteidiger wird nach<br />

einigen Verletzungssorgen im April wohl<br />

wieder in voller Besetzung und Topform<br />

spielen können. Und dann ist er <strong>das</strong> Maß<br />

aller Dinge – in der Bundesliga wie in<br />

Europa. Aber wer weiß – vielleicht schafft<br />

es der FCS Tischtennis ja noch einmal,<br />

eigentlich eherne Regeln außer Kraft zu<br />

setzen. �


Oberthal. „The same procedure than every<br />

year“, oder zu deutsch ungefähr „Dasselbe<br />

wie jedes Jahr“, so könnte man den Erfolg<br />

der Kegelfreunde Oberthal in der Bundesliga<br />

im Sportkegeln beschreiben. Zum elften<br />

Mal in Serie und zum 16. Mal insgesamt<br />

schnappte sich <strong>das</strong> Herren-Team der KFO<br />

den Deutschen Meister-Titel im Kegeln.<br />

Doch bevor der erneute Titelgewinn der<br />

Oberthaler feststand, musste der alte und<br />

neue Titelträger durch eine Saison mit<br />

Höhen und Tiefen gehen.<br />

In der regulären Saison stand Oberthal<br />

zumeist nicht auf dem Platz an der Spitze.<br />

Erst am vorletzten Spieltag übernahm der<br />

Rekordmeister die Tabellen-Führung mit<br />

einem Sieg beim Spitzenreiter KSV Riol.<br />

Und dieser Erfolg war dramatisch. Ganze<br />

zwei Holz gaben den Ausschlag zugunsten<br />

der Saarländer. Beflügelt von diesem Sieg<br />

ließ Oberthal aber nicht mehr locker. Mit<br />

den maximal möglichen vier Punkten ging<br />

der Serien-Meister in die Meisterschafts-<br />

Endrunde (Play-Offs) der vier besten Teams<br />

der regulären Saison. Dort setzten die KFO<br />

gleich am ersten Spieltag mit einem Auswärts-Sieg<br />

auf der Bahn in Riol ein Ausrufezeichen.<br />

Am vorletzten Spieltag konnte<br />

dann in Paffrath der Titelgewinn perfekt<br />

gemacht werden. Der Heimsieg am letzten<br />

Spieltag war dann nur noch ein Schaulaufen<br />

<strong>für</strong> den alten und neuen Meister, der<br />

die Play-Offs mit fünf Zählern Vorsprung<br />

vor Vize-Meister KSV Riol abschloss.<br />

„Der Endspurt von uns war phänomenal“,<br />

freute sich KFO-Mannschaftsführer Daniel<br />

Schöneberger nach der erfolgreichen Titelverteidigung.<br />

„Nach dieser Saison, in der<br />

es ja am Anfang nicht so toll lief, war es<br />

schön, <strong>das</strong>s wir am Ende mit so deutlichem<br />

Vorsprung Meister geworden sind“, erklärte<br />

Schöneberger weiter.<br />

Durch den Meister-Titel qualifizierte sich<br />

Oberthal auch <strong>für</strong> den World-Cup – quasi<br />

die „Champions-League“ der Sportkegler.<br />

Der Weltcup findet Anfang Juli in Belgien<br />

statt. „Auch dort sind wir Titelverteidiger<br />

und auch dort zählen wir wieder zu den<br />

Favoriten“, sagt Schöneberger.<br />

Vor dem Weltcup stehen <strong>für</strong> viele KFO-Kegler<br />

aber noch die Deutschen Meisterschaften<br />

an. Diese finden vom 26. Mai bis zum 2.<br />

Juni im Sportzentrum Oberthal statt. Mit<br />

dem Heimvorteil im Rücken werden dort<br />

sicher auch viele Oberthaler Titel einheimsen<br />

können.<br />

Nicht ganz so gut wie <strong>für</strong> die Oberthaler<br />

Herren lief die Saison in der Bundesliga <strong>für</strong><br />

die Damen der Kegelfreunde. Dabei hatte<br />

es zunächst so gut <strong>für</strong> die KFO-Damen aus-<br />

KEGELN39<br />

KF Oberthal schnappen sich den<br />

elften Titel in Serie<br />

Rechtzeitig zur entscheidenden Phase der Meisterschaft in der Bundesliga im Sportkegeln kam Rekord-Meister Kegelfreunde<br />

(KF) Oberthal in Schwung. Am Ende schnappten sich die Nordsaarländer souverän den elften Deutschen Meister-Titel in<br />

Serie. Text: Philipp Semmler<br />

gesehen. Mit fünf Zählern Vorsprung vor<br />

Fortuna Lünen beendete Oberthal die<br />

reguläre Saison auf dem ersten Tabellenplatz.<br />

Doch ausgerechnet in der Meisterschafts-Endrunde<br />

lief nichts mehr zusammen.<br />

Am Ende musste sich Oberthal mit<br />

dem Vizemeister-Titel hinter dem alten<br />

und neuen Deutschen Meister Fortuna<br />

Lünen begnügen. Der dritte Platz und<br />

damit die Bronze-Medaille ging an Oberthals<br />

saarländischen Rivalen vom KSC Dilsburg.<br />

In der Zweiten Liga Süd der Herren wurde<br />

die zweite Mannschaft der Kegelfreunde<br />

Oberthal Meister. Da Oberthal II aber nicht<br />

in die Bundesliga aufsteigen darf ist Vize-<br />

Meister SK Düsseldorf künftig Erstligist.<br />

Der KSC Hüttersdorf verpasste als Dritter<br />

der Aufstiegsrunde die direkte Rückkehr in<br />

die deutsche Eliteliga. In der Abstiegsrunde<br />

der Zweiten Liga Süd sicherte sich der<br />

KSC Lebach den Ligaverbleib. Aufsteiger<br />

KSC Dillingen muss dagegen nach einem<br />

Jahr in der zweithöchsten Spielklasse wieder<br />

runter in die Landesliga. Trotz des Dillinger<br />

Abstieges wird es aber auch in der<br />

kommenden Saison vier saarländische<br />

Zweitligisten geben. Der KSC Landsweiler<br />

schaffte als Landesliga-Meister den Aufstieg<br />

in die Zweite Liga Süd. �<br />

2/2012<br />

Foto: Bonenberger & Klos


Fotos: spektrum/STB<br />

40 TENNIS<br />

Bank 1 Saar Cup<br />

„Wiederholungstäter“<br />

Otte will in die Weltspitze<br />

Siegerehrung 2012: Bank1Saar-Vorstand Kurt Rheinstädler, der zweitplatzierte Konstantin<br />

Gerlakh, Sieger Oscar Otte, STB-Präsidente Dr. Joachim Meier und Staatssekretärin Gaby<br />

Schäfer.<br />

Der erst 18-jährige Oscar Otte vom KTHC<br />

Rot-Weiß Köln, vor ein paar Monaten Profi<br />

geworden, schlug Konstantin Gerlakh<br />

(Dortmund) deutlich, aber keinesfalls<br />

langweilig. Denn was immer der Herausforderer<br />

gegen den Sieger von 2010 auch<br />

versuchte: Otte hatte die bessere Antwort<br />

parat. Er variierte beim Aufschlag hervorragend,<br />

streute neben harten ersten Aufschlägen<br />

auch kluge mit Schnitt ein. Dazu<br />

tauchte er häufig am Netz auf und schloss<br />

die Ballwechsel mit spektakulären Volleys<br />

ab. Und fast immer wenn Gerlakh <strong>das</strong>selbe<br />

versuchte, kamen die Passierbälle des Kölners<br />

wie an der Schnur gezogen. „Ich denke,<br />

ich habe sehr konsequent gespielt und<br />

fast alle meine Chancen genutzt“, meinte<br />

er nach der Partie zufrieden. Der Lohn:<br />

1250 Euro Preisgeld und Selbstvertrauen<br />

<strong>für</strong> die kommenden Aufgaben. In der Türkei<br />

stehen einige Future-Turniere auf dem<br />

Plan. Sein erstes Ziel: Die Top 1000 der<br />

Weltrangliste erreichen. Derzeit steht er<br />

auf Rang 1159. Langfristig will der Jungprofi,<br />

der in der Tennisakademie von Marc-<br />

Kevin Göllner trainiert, in die Top 100 der<br />

Welt vorstoßen. Ein weiter Weg, <strong>das</strong> weiß<br />

er selbst. „Doch warum soll ich mir ein<br />

2/2012<br />

kleines Ziel setzen?“, fragt er selbstbewusst.<br />

Wie gut Otte bereits spielt, musste im Viertelfinale<br />

auch die saarländische Nummer<br />

eins im Jugendbereich erfahren. Marc<br />

Herrmann vom TC Rotenbühl Saarbrücken<br />

unterlag deutlich mit 1:6 und 3:6. Zuvor<br />

konnte der Saarländer jedoch überzeugen:<br />

In Runde eins bezwang er den an Nummer<br />

acht gesetzten Yannick Staschen (Oldenburg)<br />

mit 6:4 und 6:1, danach konnte ihn<br />

auch sein Teamkollege Andreas Spaniol<br />

nicht stoppen: 6:4 und 7:5 hieß es am<br />

Ende <strong>für</strong> Herrmann. Die restlichen Saarländer<br />

im Feld schlugen sich wacker, konnten<br />

aber nicht wirklich überraschen: Neben<br />

Spaniol schaffte es nur noch Dennis Witzmann<br />

(ebenfalls Rotenbühl Saarbrücken)<br />

nach einem Erfolg gegen Victor Schebolta<br />

(Hannover) in Runde zwei, wo er dem späteren<br />

Finalisten Gerlakh unterlag. Christopher<br />

Hobgarski (Oberkirchen), der an Position<br />

sechs gesetzte David Siersdorfer (Merzig),<br />

Lukas Clemens (Rotenbühl), Denny<br />

Schwarz (Merzig) sowie Niklas Mürkens<br />

(Sulzbach) scheiterten in Runde eins.<br />

Wobei die Leistung von Mürkens auch bei<br />

STB-Präsident Joachim Meier größere<br />

Wenn ein Tennismatch 6:1 und 6:1<br />

endet, versteckt sich dahinter oft ein<br />

langweiliges und einseitiges Spiel<br />

ohne große Höhepunkte. Aber eben<br />

nicht immer. Das Finale des 28. Bank 1<br />

Saar Cups in der Saarbrücker Hermann-Neuberger-Sportschule<br />

war ein<br />

Endspiel, bei dem niemand der 150<br />

Zuschauer sein Kommen bereut hatte.<br />

Text: Sascha Sprenger<br />

Beachtung fand: „Niklas hat sich mit LK<br />

sieben durch die Qualifikation gespielt,<br />

<strong>das</strong> ist schon stark. Insgesamt können wir<br />

mit dem Abschneiden der saarländischen<br />

Spieler zufrieden sein. Natürlich wünscht<br />

man sich immer mehr Erfolg, aber die<br />

Ergebnisse waren letztlich so zu erwarten.“<br />

Um die Zukunft des Turniers ist Meier<br />

ebenfalls nicht bange: „Ich denke, <strong>das</strong><br />

passt. Die Zusage <strong>für</strong> <strong>das</strong> nächste Jahr ist<br />

bereits gegeben und die Zusammenarbeit<br />

hat sich in den vergangenen Jahren<br />

bewährt.“ Was ihn nicht davon abhält,<br />

auch von einem größeren Turnier im <strong>Saarland</strong><br />

unter freiem Himmel zu träumen.<br />

„Keine einfache Sache, vor allem von der<br />

Sponsorenseite her. Aber so ein Turnier,<br />

vielleicht sogar eine Damenkonkurrenz,<br />

würde uns gut stehen.“ �


Benni Becker:<br />

„Wiederauferstehung“<br />

in Memphis<br />

Noch im Dezember versuchte er nach zwei<br />

Operationen am linken Ellbogen die Rückkehr.<br />

Mehr um Spielpraxis zu sammeln<br />

denn um wirklich Punkte <strong>für</strong> die Rangliste<br />

zu ergattern. Die ersten Versuche sahen<br />

dann auch wirklich nicht so aus, als sei der<br />

alte Benjamin Becker bald wieder zu sehen.<br />

Teilweise quälte er sich in Dreisatz-Matches<br />

gegen Spieler jenseits der Top 300 regelrecht<br />

durch die Runden. Doch er wusste: Es<br />

wird Monate brauchen, bis die Spritzigkeit<br />

zurückkommt, die Kondition wieder bei 100<br />

Prozent ist und er sich auf dem Platz wieder<br />

richtig bewegt. In der Weltspitze reicht es<br />

nur zu Siegen, wenn all diese Faktoren<br />

zusammenspielen.<br />

Dass er sich auf dem richtigen Weg befindet,<br />

war bereits zu Jahresbeginn in Doha zu<br />

sehen. Becker benutzte sein „protected<br />

ranking“, <strong>das</strong> er <strong>für</strong> eine gewisse Anzahl<br />

von Turnieren einsetzen darf, und schlug in<br />

Runde eins den Russen Igor Kunitsyn,<br />

Nummer 71 der Welt, deutlich. Im<br />

Anschluss kämpfte er zweieinhalb Stunden<br />

mit der Nummer 16 der Welt, Gael Monfils<br />

aus Frankreich, und unterlag unglücklich<br />

5:7, 6:4 und 5:7. „Das war ein Ausrufezeichen“,<br />

sagt Becker selbst. „Das war eine<br />

sehr gute Leistung. Sie kam früher als<br />

gedacht, aber sie hat mir gezeigt, <strong>das</strong>s es<br />

sich lohnt, weiterzumachen.“<br />

Und sich auch von Rückschlägen nicht entmutigen<br />

zu lassen. Bei den Australian Open<br />

in Melbourne kam <strong>das</strong> Aus in Runde eins<br />

gegen Marcos Baghdatis. Anschließend<br />

ging es zu Challenger-Turnieren in Europa.<br />

In Heilbronn hatte er in Runde zwei den<br />

Aufsteiger Cedric-Marcel Stebe relativ<br />

sicher im Griff, ließ viele Chancen ungenutzt,<br />

bis er im dritten Satz wegen Krämpfen<br />

aufgeben musste. In Bergamo kämpfte<br />

er sich bis ins Halbfinale, was ihn wieder in<br />

die Top 300 brachte. Beim nächsten Challenger-Turnier<br />

in Wolfsburg ereilte ihn die<br />

Nachricht, <strong>das</strong>s er in Memphis mit seiner<br />

alten Weltranglisten-Position als Letzter im<br />

Hauptfeld mit dabei wäre.<br />

„Ich hab mich dann entschieden, kurzfristig<br />

in die Staaten zu fliegen und es zu versuchen“,<br />

erinnert er sich. Wie sich herausstellte,<br />

war <strong>das</strong> genau die richtige Entscheidung.<br />

Trotz widriger Umstände („Mein<br />

Gepäck kam beispielsweise erst einen Tag<br />

vor meinem ersten Spiel dort an.“) gewann<br />

er bei dem 500er-Turnier drei Runden ohne<br />

Satzverlust und schlug dabei jeweils Top-<br />

TENNIS41<br />

So schnell hätte Benjamin Becker <strong>das</strong> selbst nicht erwartet. Dabei war er selbst einer der wenigen, die uneingeschränkt an eine Rückkehr<br />

in die Weltspitze geglaubt hatten. Fast ein Jahr hatte der mittlerweile 30-jährige Tennisprofi wegen einer langwierigen Armverletzung<br />

auf der Profitour verpasst, war auf Positionen rund um Rang 350 in der Welt zurückgefallen. Und mit zunehmendem Alter werden<br />

Comebacks nicht gerade leichter. Doch spätestens seit Anfang März ist klar: Mit Benjamin Becker ist auf der Tour wieder zu rechnen.<br />

Text: Sascha Sprenger<br />

100-Spieler. Erst gegen den kanadischen<br />

Aufschlagriesen Milos Raonic, der bis dahin<br />

in der ganzen Saison erst eine Partie verloren<br />

hatte, kam im Halbfinale <strong>das</strong> Aus. Doch<br />

der Lohn war groß: Knapp 60.000 Dollar<br />

Preisgeld sowie der Sprung auf Rang 155<br />

der Welt.<br />

„Memphis war aus zwei Gründen unheimlich<br />

wichtig <strong>für</strong> mich“, fasst Becker zusammen.<br />

„Erstens habe ich nun bis Jahresende<br />

kaum noch Punkte zu verteidigen. Jedes<br />

gute Ergebnis bringt mich also weiter nach<br />

vorne. Auf der anderen Seite hat mir <strong>das</strong><br />

Turnier viel Selbstvertrauen gegeben.“ Es<br />

hat ihm also gezeigt, <strong>das</strong>s sein Ziel, wieder<br />

die Top 100 der Welt zu erreichen, keineswegs<br />

Utopie ist. Ganz im Gegenteil.<br />

Doch spätestens Ende April könnte Tennis<br />

<strong>für</strong> Benjamin Becker zumindest kurzzeitig<br />

in der Prioritätenliste nach unten wandern:<br />

Der Orscholzer wird zum ersten Mal Vater.<br />

Den Namen seines Sohnes wollte er noch<br />

nicht verraten, nur so viel: „Ich glaube, ich<br />

wäre stolz, wenn er mich noch spielen<br />

sehen könnte. So lange will ich mindestens<br />

noch spielen.“ Wenn seine Verletztenakte<br />

sich nicht wieder öffnet, wiederum ein sehr<br />

realistisches Ziel. �<br />

2/2012<br />

Foto: Ruppenthal


42 RUDERN<br />

Ruderjuniorenweltmeisterin Anne Beenken<br />

Die Titelverteid<br />

fest im Visier<br />

2/2012<br />

„Wenn es weh tut, dann noch 20 drauf, dann spürst du<br />

es nicht mehr.“ Hartgesottene Ruderinnen wissen, was<br />

<strong>das</strong> heißt, wenn alle Muskeln schmerzen. So auch der<br />

Shooting-Star der saarländischen Ruderszene. Die 17jährige<br />

Anne Beenken aus Saarbrücken hat im vergangenen<br />

Sommer die Konkurrenz überrascht und bei der U19-<br />

Ruderweltmeisterschaft im Einer im britischen Eton die<br />

Goldmedaille gewonnen. Und <strong>das</strong> auf der Olympiastrecke<br />

der diesjährigen Sommerspiele. Wenn <strong>das</strong> mal kein gutes<br />

Omen <strong>für</strong> die deutschen Ruderer ist. Mit eiserner Disziplin,<br />

hartem Training, einer raffinierten Taktik sowie der<br />

nötigen Portion Glück hat sie sich in die Weltspitze noch<br />

oben katapultiert und die Messlatte <strong>für</strong> sich selbst sehr<br />

hoch gelegt. Denn <strong>das</strong> große Ziel heißt im Sommer dieses<br />

Jahres: Titelverteidigung im bulgarischen Plovdiv.<br />

Doch dieses Mal dürften die Konkurrentinnen die sympathische<br />

Anne Beenken vom RCS Ruder-Club-Saar auf<br />

der Rechnung haben.<br />

Text: Armin Neidhardt<br />

Bis es im Kampf um die Medaillen soweit<br />

ist, sind noch manche Trainingsrunden zu<br />

absolvieren. Dabei sind die Bedingungen<br />

in Saarbrücken <strong>für</strong> die Ruderer optimal:<br />

Eine im Großen und Ganzen windgeschützte<br />

Strecke zwischen den Wehren Güdingen<br />

und Burbach, rund zehn Kilometer lang<br />

und flach, sprich ohne Wellenbildung und<br />

ohne viel Schiffsverkehr. Nicht umsonst ist<br />

Saarbrücken Bundesstützpunkt im Rudersport<br />

und die beiden saarländischen<br />

Rudervereine haben als Kaderschmiede<br />

schon so manches Talent hervorgebracht.<br />

Acht Trainingseinheiten stehen in der<br />

Woche auf dem Programm, sechs davon in<br />

der Regel auf dem Wasser und zwei im<br />

Kraftraum bzw. auf dem Ruderergometer.<br />

Das heißt, tägliches Training gehört bei<br />

Anne Beenken zum Alltag. Doch <strong>das</strong> lasse<br />

sich ganz gut in den Stundenplan integrieren,<br />

wie die Gymnasiastin der 11. Jahr-


gung<br />

gangsstufe am Ludwigsgymnasium in Saarbrücken<br />

versichert. Auch wenn sie dort<br />

Sport nur als Grundkurs belegt hat. Auf<br />

dem Wasser, <strong>das</strong> sei schon eine andere<br />

Welt. Vor gut fünf Jahren ist sie im Rahmen<br />

des Saarbrücker Ferienkalenders zum<br />

Rudern gekommen. Einfach mal als junge<br />

Schülerin ins Boot gesetzt und ausprobiert.<br />

Und ausprobiert hat sie schon viel:<br />

Volleyball, Handball, Judo.<br />

20 Kilometer Rudern gehört zur zweistün-<br />

digen Trainingseinheit. Geübt werden lange<br />

Ausdauereinheiten sowie zwischendurch<br />

immer wieder zehn schnelle Schläge.<br />

Die Schlagfrequenz geben die Trainer<br />

Patrik Klein und Miriam Weikert vor. Wer in<br />

Saarbrücken auf dem Leinpfad unterwegs<br />

ist, hört des Öfteren die Kommandos der<br />

Trainer vom Katamaran aus oder vom Fahrrad<br />

per Megafon. Die 2.000 Meter-Rennstrecke<br />

will schließlich möglichst schnell<br />

absolviert werden. Anne Beenken schafft<br />

<strong>das</strong> in rund acht Minuten.<br />

Gleich welches Wetter, trainiert wird fast<br />

immer auf dem Wasser, es sei denn, die<br />

Saar ist zugefroren wie im Februar dieses<br />

Jahres. „Natürlich macht’s bei schönem<br />

Wetter mehr Spaß, aber <strong>das</strong> Rudern gibt<br />

mir etwas“, betont die 17-jährige groß<br />

gewachsene Anne Beenken. Aber es gab<br />

auch schon die Phase, wo sie ans Aufhören<br />

dachte, gibt sie zu. Für eine junge Frau in<br />

dem Alter völlig normal. Doch sie hat sich<br />

im wahrsten Sinne des Wortes am Riemen<br />

gerissen und zieht wieder im Einer kräftig<br />

ihre Bahnen auf der Saar. Das Fernziel<br />

Weltmeisterschaft vor Augen und <strong>das</strong> Nahziel<br />

Deutsche Meisterschaft im Juni auf<br />

dem Baldeneysee in Essen vor der Brust.<br />

Zuvor heißt es aber noch Rangliste rudern<br />

und Trainingslager der Deutschen Nationalmannschaft<br />

unter der Obhut von<br />

Jugendbundestrainer Lothar Trawiehl in<br />

Berlin absolvieren. Obwohl sie Titelverteidigerin<br />

ist, gesetzt ist sie damit noch lange<br />

nicht. Sie muss sich immer wieder aufs<br />

Neue beweisen und sich sportlich <strong>für</strong><br />

höhere Weihen qualifizieren, vorausgesetzt,<br />

sie bleibt von größeren Verletzungen<br />

verschont. Im Frühjahr, dann ist<br />

Hochsaison <strong>für</strong> die Ruderer und es finden<br />

bis zu den Sommerferien zahlreiche Regatten<br />

in ganz Deutschland statt. Höhepunkt<br />

ist die Weltmeisterschaft, bevor die<br />

Herbstsaison mit vielen Sprintstrecken<br />

und die Wintersaison vornehmlich mit<br />

Langstrecken beginnen.<br />

Das Schöne am Rudersport sei, <strong>das</strong>s es<br />

sowohl als Team- als auch als Einzelsportart<br />

betrieben werden könne. Zurzeit präferiert<br />

sie klar den Einer, wenn sie mit ihrem<br />

rund fünf Meter langen und 14 Kilogramm<br />

leichten Kunststoffboot auf der Saar<br />

dahingleitet. Vorbilder im Rudersport hat<br />

RUDERN43<br />

sie keine, aber sie schaut schon mal gerne<br />

zu, wenn Nina Wengert oder Anja Noske in<br />

die Riemen greifen. „Da kann ich mir schon<br />

etwas abschauen.“<br />

Unterstützung findet sie auf allen Ebenen:<br />

Im Verein, beim <strong>Landessportverband</strong> und<br />

bei der Sporthilfe. Natürlich auch bei ihrer<br />

Familie. Ihre Mutter selbst sitzt inzwischen<br />

auch schon im Ruderboot, wenn auch mehr<br />

als Freizeitruderin. Und ihr 15 Jahre junger<br />

Bruder Christoph gibt im Boot bereits<br />

ebenfalls mächtig Gas. Da wächst vielleicht<br />

ein neues Talent heran. Pläne <strong>für</strong> die<br />

Zukunft hat sie schon, denn nach dem Abitur<br />

im Jahr 2013 steht eine mögliche Veränderung<br />

an. Dem Rudersport will sie aber<br />

treu bleiben, denn in dem Alter ist noch<br />

lange nicht Schluss.<br />

Weitere Infos: www.rcsaar.de �<br />

I M P R E S S U M<br />

Herausgeber: <strong>Landessportverband</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>das</strong> <strong>Saarland</strong>, Hermann-Neuberger-<br />

Sportschule 4, 66123 Saarbrücken, Tel.<br />

0681-3879-137, Fax 0681-3879-154.<br />

E-mail: m.weber@mwsport.de<br />

Verantwortlich <strong>für</strong> den Inhalt: Werner<br />

Zimmer (V.i.S.d.P.)<br />

Layout/Satz: Michael Weber<br />

Mitarbeiter: Torsten Rott, Wolfgang<br />

Weber, Wilfried Burr, Sebastian Brückner,<br />

Pascal Blum, Marion Esser, Sascha<br />

Sprenger, Sebastian Zenner, Armin<br />

Neidhardt, Henning Jochum, Stefan<br />

Regel.<br />

Druck: repa-druck, Ensheim<br />

Erscheinungsweise: 6 x im Jahr<br />

Namentlich verfasste Berichte (außerhalb<br />

der Redaktion) müssen nicht die<br />

Meinung des LSVS wiedergeben. Nachdruck<br />

nur mit Quellenangabe und<br />

Genehmigung des He rausgebers möglich.<br />

Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte übernimmt die Redaktion<br />

keine Gewähr.<br />

Das nächste Magazin SaarSport<br />

erscheint Mitte Mai 2012.<br />

FSC und PEFC zertifiziert<br />

2/2012<br />

Fotos: Privat


Fotos: Ruppenthal<br />

44 HANDBALL<br />

Daniel Fontaine wechselt in die 1. Bundesliga<br />

Ein Top-Talent versucht sich<br />

in der „Stärksten Liga der Welt“<br />

Schon im Februar dieses Jahres wurde<br />

darüber spekuliert - seit Mitte März ist<br />

es amtlich: Daniel Fontaine, herausragendes<br />

Handball-Talent des Zweitligisten<br />

HG Saarlouis, wechselt zur neuen<br />

Saison zum Bundesligisten und Europapokalsieger<br />

von 2011 Frisch Auch<br />

Göppingen.<br />

Text: Sebastian Zenner<br />

2/2012<br />

Dem 22-jährigen Rückraumspieler, der<br />

einen Zweijahres-Vertrag bei Frisch Auf<br />

unterschrieb, lagen auch Angebote von<br />

anderen Erstligisten vor, aber nach Vereinsangaben<br />

entschied er sich wegen der<br />

guten Entwicklungsperspektive unter Trainer<br />

Velimir Petkovic <strong>für</strong> Frisch Auf. In den<br />

vergangenen beiden Spielzeiten in der 2.<br />

Bundesliga Süd erzielte Fontaine 183 und<br />

190 Tore. Auch in der ersten Saison der<br />

eingleisigen Bundesliga machte „Fonny“<br />

durch seine Treffsicherheit – vor allem aus<br />

der Distanz – auf sich aufmerksam und<br />

gehört mit 147 Toren nach 27 Spielen wieder<br />

zu den torgefährlichsten Feldschützen<br />

der Liga.<br />

„Wir danken Daniel <strong>für</strong> seinen Einsatz und<br />

seine Verdienste bei der HG Saarlouis. Es<br />

ist eine Bestätigung <strong>für</strong> die gute Vereinsarbeit,<br />

<strong>das</strong>s ein Talent aus den eigenen<br />

Reihen den Weg in die 1. Bundesliga<br />

gehen kann“, sagte HG-Manager Richard<br />

Jungmann, nachdem die Wechselmodalitäten<br />

zwischen den Vereinen und dem<br />

Spieler geklärt waren, „Wir wünschen<br />

Daniel von Herzen <strong>für</strong> seinen weiteren Karriereweg<br />

alles Gute und viel Erfolg.“ Zwar<br />

klingen die Worte Jungmanns nach<br />

Abschied, doch wird sein Schützling der<br />

HG auch in der kommenden Saison erhalten<br />

bleiben. Um den Wechsel auch rechtlich<br />

ordentlich zu realisieren, wurde Fontaine<br />

in der Spielzeit 2012/2013 ein Zweitspielrecht<br />

<strong>für</strong> die HG Saarlouis eingeräumt.<br />

Zwar hat Frisch Auf Göppingen <strong>das</strong><br />

Erstzugriffs-Recht auf den Rechtshänder<br />

inne, allerdings loten beide Vereine aus,<br />

an wie vielen Spieltagen Fontaine in der<br />

kommenden Saison <strong>für</strong> seinen Heimatverein<br />

starten kann. Weil der endgültige<br />

Spielplan der Bundesliga erst im August<br />

dieses Jahres vorliegen wird, ist derzeit


noch unklar, wie viele Spiele er <strong>für</strong> den<br />

Club, dem er seit 1994 angehört, machen<br />

kann. Laut des vorzeitigen Rahmenspielkalenders<br />

würden sich mindestens fünf<br />

Spieltage der 2. Bundesliga nicht mit Terminen<br />

der 1. Bundesliga überkreuzen - im<br />

Gespräch sind bis zu neun Einsatzmöglichkeiten<br />

Fontaines <strong>für</strong> Saarlouis. Vorausgesetzt,<br />

er bleibt – wie es zu erwarten ist –<br />

vorerst Ergänzungsspieler der Bundesligamannschaft.<br />

In diesem Fall hätte auch<br />

Göppingen ein Interesse daran, <strong>das</strong>s der<br />

Saarländer Spielpraxis sammeln kann.<br />

Notwendig wurde die Schaffung eines<br />

Zweitspielrechts wegen der laufenden Ausbildung<br />

zum Polizeikommissar. Weil Daniel<br />

Fontaine der Sportfördergruppe der saarländischen<br />

Polizei angehört, muss er bis<br />

zum Ende seiner Ausbildung im Januar<br />

2013 bei einem saarländischen Verein auf<br />

Bundesligaebene an den <strong>Start</strong> gehen.<br />

Genauso interessiert wie Göppingen waren<br />

der TBV Lemgo und der TV Großwallstadt<br />

an einer Verpflichtung des Talents. „Daniel<br />

ist natürlich ein absoluter Top-Spieler der<br />

2. Liga und hat über Jahre gezeigt, was er<br />

kann. Aber in der nächsten Saison sind wir<br />

auf seiner Position noch besetzt“, sagte<br />

TBV-Geschäftsführer Fynn Holpert bevor<br />

Fontaines Wechsel zu Göppingen feststand<br />

und schwärmte in höchsten Tönen von dem<br />

Rechtshänder: „Wir werden ihn auf jeden<br />

Fall weiter beobachten und hoffen, <strong>das</strong>s er<br />

sich weiter so entwickelt, damit der deutsche<br />

Handball irgendwann mal wieder<br />

einen Topmann hat.“ In Göppingen trifft<br />

der 1,94 Meter lange Rechtshänder auf<br />

einen anderen Spieler, der schon im Saar-<br />

Handball als Jugendspieler <strong>für</strong> Furore<br />

sorgte. Momir Rnic, Sohn des gleichnamigen<br />

Ex-Trainers des früheren Zweitligisten<br />

TVA Saarbrücken, wird ihm dort begegnen.<br />

Als Teil der Wechsel-Vereinbarung wird der<br />

neue Verein Daniel Fontaines im Sommer<br />

ein Testspiel in Saarlouis bestreiten. Für<br />

welche Mannschaft „Fonny“ dann aufläuft,<br />

wird sich zeigen. �<br />

- Anzeige -<br />

<strong>Fresh</strong><br />

am <strong>Start</strong>!<br />

„Wir brauchen uns vor Keinem mehr zu verstecken“,<br />

bringt Dirk Mathis <strong>das</strong> neue<br />

Selbstverständnis und Selbstbewusstsein<br />

seiner Auswahlmannschaften auf den<br />

Punkt. Die Sichtung im März markiert<br />

einen neuen Höhepunkt in der positiven<br />

Leistungsentwicklung des saarländischen<br />

Handball-Nachwuchses, die eingesetzt<br />

hat, seitdem mit dem Duo Dirk Mathis und<br />

Christian Schwarzer konzeptionell und<br />

personell neue Wege eingeschlagen wurden.<br />

DHB- und HVS-Jugendkoordinator<br />

Schwarzer: „Wir haben hier nun optimale<br />

Bedingungen mit einem Fördersystem, in<br />

dem die Ausbildung in den Vereinen nahtlos<br />

in die Fördermaßnahmen des Verbandes<br />

sowie an der Eliteschule des Sports in<br />

Saarbrücken greift.“<br />

Das Ergebnis der harten Arbeit der Sportler:<br />

Bei der DHB-Sichtung in Ruit wurden<br />

nach dem speziellen Wertungssystem alle<br />

Partien in der Vorrundengruppe gewonnen<br />

- 5:0 Punkte gab es gegen Südbaden und<br />

Thüringen, 3:2-Punktsiege gegen Niedersachsen<br />

und Bayern. „Somit sind wir ungeschlagen<br />

in <strong>das</strong> ‚Endspiel’ gegen Württemberg<br />

eingezogen und haben dort nur<br />

unglücklich mit 0:5 verloren“, erzählt<br />

Mathis nicht ohne Stolz. Denn in den Jahren<br />

zuvor hatten seine Jungs vor allem bei<br />

den Athletiktests, die einen Großteil der<br />

Sichtung ausmachen, überzeugt. In 2012<br />

nun schaffte der Jahrgang 1996 auch im<br />

handballspezifischen, spielerischen Bereich<br />

HANDBALL45<br />

Handball-Nachwuchs setzt<br />

weiteres Ausrufezeichen<br />

Im Dezember 2011 sorgte <strong>das</strong> Top-Team des Handball-Verbandes Saar unter Leitung<br />

von Landestrainer Dirk Mathis mit Platz fünf und einer positiven Punktebilanz<br />

beim europäischen Jugendhandball-Turnier um den Victor’s Cup in Merzig<br />

<strong>für</strong> einen echten Paukenschlag. Nun legte der männliche Jahrgang 1996 in<br />

beeindruckender Manier nach und kam mit Platz zwei bei zehn teilnehmenden<br />

Landesverbänden von der Sichtung des Deutschen Handball-Bundes vom 7. bis<br />

11. März an der Sportschule Ruit bei Stuttgart zurück.<br />

Text: Sebastian Brückner<br />

den Durchbruch. Und mit Björn Zintel von<br />

der HSG Völklingen holte sich nach Yves<br />

Kunkel (2010) und Lucian Scheid (2011)<br />

erneut ein Saarländer den Sieg in der Athletikwertung.<br />

Zudem wurde Michael Schulz<br />

von der HG Saarlouis ins All-Star-Team der<br />

Sichtung gewählt<br />

Der Lohn <strong>für</strong> die herausragenden Leistungen<br />

in Ruit sind indes nicht nur bewundernde<br />

Blicke und der gestiegene Respekt<br />

der Gegner aus den anderen Bundesländern.<br />

Erstmals haben gleich vier Saarländer<br />

im Anschluss an die erste Sichtung des<br />

DHB Post aus der Verbandszentrale in<br />

Dortmund bekommen: Kreisläufer Michael<br />

Schulz sowie die Rückraumspieler Björn<br />

Zintel und Jerome Müller (SV 64 Zweibrücken)<br />

sind <strong>für</strong> den ersten Sichtungslehrgang<br />

des DHB vom 17. bis 20. April in<br />

Naumburg eingeladen, der Zweibrücker<br />

Torhüter Yannic Klöckner steht auf Reserve.<br />

„In Naumburg wird aus den besten<br />

Spielern der Sichtung im Norden und im<br />

Süden der Kreis der Jugendnationalspieler<br />

gebildet und wir schicken mit <strong>das</strong> größte<br />

Kontingent an Spielern“, sieht Mathis –<br />

der bei diesem DHB-Lehrgang neben den<br />

Bundestrainern Christian Schwarzer, Heiko<br />

Karrer und Klaus-Dieter Petersen selber<br />

erstmals zum Trainerteam gehören wird –<br />

gute Chancen, <strong>das</strong>s den aktuellen saarländischen<br />

Jugend-Nationalspielern Yves<br />

Kunkel und Lucian Scheid bald weitere folgen<br />

könnten. �<br />

2/2012<br />

Foto: HVS


46 ZU GAST IN DER GEMEINDE…<br />

Mehrzweckhalle Dorf im Warndt Wanderparkplatz in der Ortsmitte von Karlsbrunn unterhalb<br />

des Jagdschlosses<br />

Großrosselns Bürgermeister Jörg Dreistadt will am Sport nicht sparen<br />

„Engagement unserer<br />

Vereine ist<br />

2/2012<br />

vorbildlich“<br />

Die Schuldendiskussion in der Euro-Krise will nicht aufhören. Ganz gleich, ob Staaten,<br />

Länder oder Kommunen: Unisono beklagen sie horrende Defizite. Also wird<br />

gespart, was <strong>das</strong> Zeug hält. Nicht nur erst seit dem Ende von Jamaika bei uns im<br />

<strong>Saarland</strong> machen vielerorts empfindliche Einschnitte auch bei Aufwendungen <strong>für</strong><br />

Kultur, Investitionen und Soziales, Sport und Freizeit nicht halt.<br />

Interview: Wolfgang Weber


Nikolausweiher in St. Nikolaus. Sportplatz SG St. Nikolaus Multifunktionsfeld St. Nikolaus<br />

Nicht anders geht’s Großrosseln – oder<br />

französisch: Grande Rosselle – im Regionalverband<br />

Saarbrücken, knapp zehn Kilometer<br />

westlich der Landeshauptstadt und<br />

direkt an der Grenze zu Frankreich. Die<br />

9.150 Einwohner zählende Gemeinde mit<br />

den Ortsteilen Dorf im Warndt, Emmersweiler,<br />

Karlsbrunn, Naßweiler und St.<br />

Nikolaus unmittelbar an der französischen<br />

Grenze weist im Haushalt 2011 von 25 Millionen<br />

Euro ein Defizit von 3,7 Millionen<br />

Euro aus. Gespart werden muss also überall,<br />

auch im Sport. Derzeit sind ca.<br />

180.000 Euro <strong>für</strong> Sport, Vereine und Investitionen<br />

veranschlagt. Trotz finanzieller<br />

Einschränkungen setzt die Grenzgemeinde<br />

auf den Charme ihrer Sport- und Freizeitanlagen,<br />

will den zahlreichen Mitgliedern<br />

der 24 Sportvereine weiterhin viel bieten.<br />

Im schmucken Rathaus sitzt Bürgermeister<br />

Jörg Dreistadt, (58, Foto). Im Gespräch<br />

mit dem Magazin SaarSport nimmt er Stellung<br />

zum Sport, aktuellen Erfolgen, Sparkurs,<br />

dem Verhältnis zu den französischen<br />

Nachbarn, zur Demografie und dem Engagement<br />

der Ehrenamtlichen.<br />

Großrosseln macht Schlagzeilen: Mit seinem<br />

Projekt zur Integration von Schwerstbehinderten<br />

hat der SV Karlsbrunn nicht<br />

nur den „Großen Stern des Sports in Silber“<br />

bei der Aktion der Volksbanken und<br />

des LSVS „Sterne des Sports“ errungen.<br />

Der Verein stand auch in Berlin mit Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel auf der Bühne.<br />

Jörg Dreistadt: Schade, <strong>das</strong>s ich aus terminlichen<br />

Gründen nicht dabei sein konnte.<br />

Aber <strong>für</strong> den SV Karlsbrunn und die<br />

Abordnung um den Vorsitzenden und Trainer<br />

Heinz Gorius war dieser neunte Platz<br />

sicher eine große Ehre. Insgesamt wurden<br />

18 Sportvereine aus ganz Deutschland <strong>für</strong><br />

ihr gesellschaftliches Engagement geehrt.<br />

Und <strong>das</strong>s unsere Karlsbrunner mit dabei<br />

waren, zeigt auch den Zusammenhalt in<br />

unserem Dorf. Darauf bin ich stolz.<br />

Die Bundeskanzlerin lobte beim „Sterne“-<br />

Festakt in Berlin besonders <strong>das</strong> gesellschaftliche<br />

Engagement der Sportvereine<br />

und der Ehrenamtlichen. Das ist in Großrosseln<br />

ja gegeben…<br />

Dreistadt: Auf jeden Fall. Das Engagement<br />

unserer Vereine ist vorbildlich, und wie<br />

man am Beispiel des SV Karlsbrunn sehen<br />

kann, gilt dies auch im sozialen Umfeld.<br />

Also keine Sorgen um die Ehrenamtlichen,<br />

auch wenn die demografische Entwicklung<br />

nicht aufzuhalten ist?<br />

Dreistadt: Doch. Die demografische Entwicklung<br />

schlägt zum Teil auch bei den<br />

Vereinen voll durch. Hier und kann man<br />

erkennen, <strong>das</strong>s die „Leistungsträger“ in<br />

den Vereinen immer älter werden.<br />

Mit dem SC Großrosseln hat ihre Gemeinde<br />

noch einen erfolgreichen Verein, der mit<br />

der Hermann-Neuberger-Plakette des LSVS<br />

… GROßROSSELN47<br />

ausgezeichnet wurde. Tolle Erfolge…<br />

Dreistadt: Das kann man mit Fug und<br />

Recht feststellen. Der SC Großrosseln ist<br />

ein Verein mit großer Tradition und sportlichen<br />

Erfolgen, feierte zudem im Jahr<br />

2011 sein 100-jähriges Bestehen. Ein Beispiel<br />

<strong>für</strong> solide Arbeit und Kontinuität.<br />

Es gibt in Ihrem Ort sogar einen DFB-Nachwuchsstützpunkt.<br />

Und Trainer Bernd<br />

Degenhardt arbeitet im Rathaus….<br />

Dreiststadt: Das ist richtig und bringt uns<br />

viel Image über die Ortsgrenzen hinaus<br />

ein. Dass der Trainer in der Verwaltung<br />

beschäftigt ist, garantiert uns kurze Wege.<br />

Wir sind immer gut im Bild, helfen, wo es<br />

nötig ist.<br />

Mal ehrlich: Die Kommunalpolitiker müssten<br />

mehr Geld in den Sport pumpen, denn<br />

der bringt nicht nur viel Image, sondern<br />

begeistert auch die Menschen, oder?<br />

Dreistadt: Die Unterstützung der Sport-<br />

Info<br />

Sport-Infrastruktur<br />

3 Sporthallen, 5 Schulturnhallen,<br />

2 Reitanlagen, 3 Tennishallen, 19<br />

Tennisplätze, Beachvolleyballfeld,<br />

Angelweiher, 1 Billardheim, 1 Bootshaus,<br />

1 Kanustrecke, 2 Kegelbahnen,<br />

1 Schießanlage, 3 Schützenhäuser,<br />

Rad- und Wanderwege<br />

100 Jahr-Feier des SC Großrosseln<br />

Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern<br />

2/2012<br />

Fotos: Guldner


Fotos: Guldner<br />

48 ZU GAST IN DER GEMEINE GROßROSSELN<br />

Mehrzweckhalle Dorf im Warndt<br />

vereine stellt eine enorme Position im<br />

Haushalt der Gemeinde dar. Wenn Sie <strong>das</strong><br />

Image erwähnen, möchte ich aber auch auf<br />

die sozialen Effekte der Jugendbetreuung<br />

richten.<br />

Dennoch muss auch in Ihrer Kommune<br />

eisern gespart werden? Auch beim Sport?<br />

Dreistadt: Eigentlich nein. Haushaltsauflagen<br />

und Konsolidierungsbemühungen<br />

zwingen die Kommune aber mehr und<br />

mehr, freiwillige Ausgaben auf den Prüfstand<br />

zu stellen.<br />

Welche Planungen und Investitionen stehen<br />

in naher Zukunft an?<br />

Dreistadt: Gegenwärtig geht es <strong>für</strong> uns<br />

darum, zwei Vereinen bei der Erweiterung<br />

ihres Clubhauses unter die Arme zu greifen.<br />

Darüber hinaus stehen Sanierungs-<br />

Die TROFEO in Großrosseln<br />

maßnahmen von Sportanlagen und -einrichtungen<br />

an.<br />

Unmittelbar an der Grenze gelegen, partizipieren<br />

sicher viele französische Nachbarn<br />

vom Sport- und Freizeitangebot in<br />

Großrosseln…<br />

Dreistadt: Dies geschieht im Grenzbereich<br />

mittlerweile mit einer gewissen Selbstverständlichkeit.<br />

Ein Beziehungsgeflecht zwischen<br />

den Vereinen von hüben und drüben<br />

2/2012<br />

Tennisanlage TC Südwarndt Großrosseln<br />

besteht z. B. beim Sportangeln, Tennis,<br />

Fußball und Boule.<br />

Müssen die Vereine Nutzungsentgelte <strong>für</strong><br />

die kommunalen Sportanlagen bezahlen,<br />

z. B. <strong>für</strong> die Hallen?<br />

Dreistadt: Nein. Es stellt sich aber die Fra-<br />

Fußballplatz des SC Großrosseln<br />

ge, wie lange dies noch so bleiben kann.<br />

Aufgrund der bestehenden Sparzwänge<br />

werden auch hier Überlegungen anzustellen<br />

sein.<br />

Welche Rolle spielt der Breitensport?<br />

Dreistadt: Dem Breitensport stehe ich<br />

außerordentlich positiv gegenüber. Wald<br />

und Flur stehen im Warndt - wie kaum an<br />

anderer Stelle - in großem Maß zur Verfügung,<br />

um körperlicher Fitness, dem Ausgleich<br />

von Bewegungsmangel sowie dem<br />

Spaß am Sport dienen.<br />

Haben die organisierten Sporttreibenden<br />

Sportplatz in Naßweiler<br />

ein Mitspracherecht in der Kommune – und<br />

übernehmen damit auch Verantwortung?<br />

Dreistadt: Eine direkte Beteiligung gibt es<br />

nicht. Es ist alleine schon dadurch gegeben,<br />

<strong>das</strong>s unsere Kommunalpolitiker und<br />

Mandatsträger überwiegend auch in Vereinsstrukturen<br />

eingebunden sind.<br />

Großrosseln und seine dörflichen Ortsteile<br />

haben auch ein gutes Image <strong>für</strong> Freizeit –<br />

z. B. Wanderwege - und Sport. Kann <strong>das</strong><br />

gehalten werden?<br />

Dreistadt: Wir müssen an diesem Leitbild<br />

festhalten, da Großrosseln immer mehr zur<br />

Wohngemeinde wird.<br />

Was wünschen Sie sich <strong>für</strong> den Sport in<br />

Ihrer Gemeinde?<br />

Dreistadt: Wir sind bei uns wirklich gut<br />

aufgestellt. Ich wünsche mir, <strong>das</strong>s wir die<br />

gute Infrastruktur erhalten können. Auch<br />

die Vereine können sich hervorragend in<br />

unserer Ortsgemeinschaft behaupten…�


Ju-Jutsu<br />

JIU-JUTSU49<br />

Vorfreude aufs<br />

Großereignis<br />

Der Saarländische Ju-Jutsu-Verband freut sich jetzt schon auf die Westdeutschen<br />

Gruppenmeisterschaften Anfang Mai. Die Generalprobe fand mit den <strong>Saarland</strong>meisterschaften<br />

am 3. März im Sportzentrum St. Wendel statt.<br />

Text: Stefan Regel<br />

Der Saarländische Ju-Jutsu-Verband<br />

(SJJV) steht als Randsportart nicht so oft<br />

groß in den Schlagzeilen. Das soll sich im<br />

Mai etwas ändern, wenn der SJJV die Westdeutschen<br />

Gruppenmeisterschaften in den<br />

beiden Kategorien Ju-Jutsu Fighting und<br />

Duo (hier wird paarweise gekämpft) aus-<br />

Im DUO-Kampf belegten Volker Dietrich und<br />

Patrick Glösner (DJK-Bous) die ersten Plätze.<br />

richtet. In der St. Ingberter Ingobertushalle<br />

geht es am Wochenende des 5. und 6.<br />

Mai auf die Matten. Kampfbeginn ist an<br />

beiden Tagen um 10 Uhr. „Es ist <strong>das</strong> erste<br />

Mal seit mehr als zehn Jahren, <strong>das</strong>s wir so<br />

ein Großereignis ausrichten“, sagt Ulrike<br />

Goethe, Pressereferentin des SJJV, und die<br />

Vorfreude klingt schon in ihrer Stimme<br />

mit. „Das ist <strong>für</strong> uns natürlich eine Herausforderung<br />

mit großem organisatorischem<br />

Aufwand und vielen Helfern“, erzählt Goethe.<br />

Ausrichter ist der Judo und<br />

Ju-Jutsu Club St. Ingbert. Unter<br />

www.wdgm2012.sjjv.de gibt es zu der Veranstaltung<br />

auch schon eine Internetseite.<br />

Die Westdeutsche Gruppenmeisterschaft<br />

rangiert zwischen Landesmeisterschaften<br />

und deutscher Meisterschaft, es sind Wettkämpfer<br />

aus Nordrhein-Westfalen, Hessen,<br />

Rheinland-Pfalz und dem <strong>Saarland</strong> am<br />

<strong>Start</strong>.<br />

Ju-Jutsu ist eine moderne Selbstverteidigungs-<br />

und Kampfsportart, in der Elemente<br />

verschiedener Verteidigungssysteme<br />

und Zweikampfsportarten einfließen. Das<br />

ähnlich lautende Jiu-Jitsu orientiert sich<br />

dagegen eher an den japanischen Wurzeln.<br />

Ju-Jutsu ist kein starrer Kampfsport wie<br />

andere, sondern entwickelt sich ständig.<br />

Mit Hand-, Fuß- und Tiefschutz kämpfen<br />

die Kontrahenten gegeneinander. Ju-Jutsu<br />

bedeutet sinngemäß übersetzt die<br />

„sanfte“ oder „flexible“ Kunst des Kampfes.<br />

Im <strong>Saarland</strong> gibt es 18 Ju-Jutsu-Vereine<br />

mit 1384 Mitgliedern. 35 davon nahmen<br />

am 3. März bei den <strong>Saarland</strong>meisterschaften<br />

im Sportzentrum St. Wendel teil. 26<br />

der <strong>Start</strong>er waren Jugendkämpfer. Ausrichter<br />

war Ju-Jutsu St. Wendel, der Club<br />

freute sich über 150 Zuschauer und viele<br />

starke Kämpfe. „Wir haben dieses Jahr viel<br />

Werbung gemacht, <strong>das</strong> hat sich ausgezahlt“,<br />

sagte die JJ-Vorsitzende Judith<br />

Reinhold. Auch Uli Goethe war mit dem<br />

„Testlauf“ vollauf zufrieden: „Es hat alles<br />

prima geklappt, und wir waren zeitig mit<br />

dem Programm durch.“<br />

Ab der Altersklasse U15 qualifizierten sich<br />

jeweils die ersten drei <strong>für</strong> die Westdeutsche<br />

Meisterschaft. Rund 20 Saarländer<br />

werden also in St. Ingbert um die Medaillen<br />

kämpfen. Hochburgen des Sports sind<br />

die DJK Dudweiler, JJ St. Wendel, der JJC<br />

St. Ingbert, die DJK Bous, der SV Furpach<br />

und der PSV Neunkirchen. Diese sechs<br />

Clubs stellten auch mit dem JJC Bildstock<br />

alle Teilnehmer bei den Landesmeisterschaften.<br />

Große Talente sind beispielsweise<br />

die Brüder Noel und Samuel Murer oder<br />

Josha Goethe (alle vom SV Furpach). Letzterer<br />

trat mit elf Jahren in der Altersklasse<br />

U15 an und war auch schon im Judo <strong>Saarland</strong>meister.<br />

Vielleicht sorgt ja einer von<br />

ihnen in Zukunft dann <strong>für</strong> Schlagzeilen <strong>für</strong><br />

<strong>das</strong> saarländische Ju-Jutsu. �<br />

Info: Informationen zu Ju-Jutsu gibt es<br />

auch auf der Seite des Saarländischen Verbandes<br />

unter www.sjjv.de.<br />

Szene aus dem Kampf der U15 (bis 41 kg): Josha Goethe (oben) gegen Samuell Murer vom SV<br />

Furpach.<br />

2/2012<br />

Fotos: Bonenberger & Klos


Foto: Privat<br />

50 IM PORTRÄT<br />

Wenn Wolfgang Peter ins Erzählen kommt, dann wird es <strong>für</strong> die<br />

Zuhörer meist richtig spannend. Der ehemalige Gewichtheber hat<br />

seinem Sport seit 1959 in den höchsten Funktionen gedient. Nun,<br />

am 11. März dieses Jahres, wurde der im französischen Bouzonville<br />

lebende Peter 85 Jahre jung. Klar, <strong>das</strong>s es jede Menge Gratulationen<br />

aus der saarländischen, der deutschen und der Welt-<br />

Heberszene gab. Der sympathische Senior hat <strong>für</strong> jeden ein<br />

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2/2012<br />

Wolfgang Peter<br />

85<br />

Auch mit<br />

noch zu Olympia<br />

Der wohl verdienteste saarländische Gewichtheber ist am 11. März 85 Jahre jung<br />

geworden. Wolfgang Peter freut sich jetzt schon auf seine Fahrt zu Olympia diesen<br />

Sommer nach London. Für den Spitzenfunktionär werden es die 13. Olympischen<br />

Spiele, bei denen er vor Ort ist.<br />

Text: Stefan Regel<br />

freundliches Wort – und er weiß: „Ein Sport wird immer von der<br />

Basis gelebt.“<br />

Der gebürtige Mannheimer war schon bei 34 Weltmeisterschaften<br />

in verantwortlicher Position tätig. Er ist Ehren-Präsident des Saarländischen<br />

Gewichtheber-Verbandes und Ehren-Vizepräsident des<br />

Weltverbandes. Als Letzterer hofft er jetzt auch auf Hilfe bei seiner<br />

London-Reise im Sommer.<br />

Es wird seine erste Fahrt zu Olympia ohne spezielle Funktion. Insgesamt<br />

wird es sein 13. Olympia-Aufenthalt sein. „Die Flüge sind<br />

schon gebucht. London kenne ich gut. Da ich früher <strong>für</strong> eine englische<br />

Firma gearbeitet habe, habe ich enge Beziehungen zu England“,<br />

erzählt der ehemalige deutsche Mannschaftsmeister. Er<br />

hält große Stücke auf 2008-er-Olympiasieger Matthias Steiner,<br />

den er persönlich kennt: „Matthias ist nicht nur stark, er ist auch<br />

charakterstark.“<br />

Die Liste von Wolfgang Peters Meriten und Verdiensten ist so<br />

unglaublich lang, <strong>das</strong>s sie diesen Bericht sprengen würde. Er war<br />

lange Jahre Bundestrainer, Dopingbeauftragter des Deutschen<br />

Olympischen Sportbundes und der Welt-Anti-Dopingagentur<br />

Wada. „Ich war der erste, der Trainingskontrollen eingeführt hat,<br />

1990 war ich auf eigene Kosten 75 000 Kilometer da<strong>für</strong> im Auto<br />

unterwegs“, erzählt der Mann, der 1988 mit dem Bundesverdienstkreuz<br />

ausgezeichnet wurde. Für die deutschen Gewichtheber<br />

in der Spitzenförderung würde er seine Hand ins Feuer legen,<br />

<strong>das</strong>s sie „sauber“ sind. Peter weiß aber auch, <strong>das</strong>s der Kampf der<br />

Kontrolleure gegen <strong>das</strong> Doping, sei es im Heben oder im Radsport,<br />

dem Rennen zwischen Hase und Igel gleicht. Den leider nur noch<br />

wenigen saarländischen Vereinen sagt <strong>das</strong> Mitglied des KSV Hostenbach,<br />

<strong>das</strong>s sie gut daran tun, „keine Legionäre mehr zu holen.“<br />

Und wenn Wolfgang Peter einige Anekdoten auspackt, wird es lustig.<br />

So wie von den vielen Hebern, die er nackt gesehen hat. Oder<br />

die von den beiden Russen, die der heute 85-Jährige einst kontrollieren<br />

musste. Die hießen – passend zum Urintest: Pissarenko<br />

und Urinenko. Da musste sogar der über fast alle Kontinente<br />

Gereiste herzhaft lachen. Übrigens: Pissarenko ist heute im Ölgeschäft<br />

und Millionär. Und der viel jünger aussehende Wolfgang<br />

Peter trotz eines künstlichen Knies immer noch topfit. Seine Familie,<br />

Weggefährten und Freunde hoffen, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> noch lange so<br />

bleibt.�


TG Saar<br />

Paul Rupp hört auf<br />

„Wir wollten unsere Turn-Talente im <strong>Saarland</strong><br />

halten und mit vereinten Kräften in<br />

die Bundesliga aufsteigen. Das war die<br />

Idee, die dahintersteckte“, erinnert sich<br />

Paul Rupp an die Geburtsstunde der TG<br />

Saar im Januar 1974 im Turnerheim in<br />

Griesborn. 38 erfolgreiche Jahre später<br />

hat „Mister TG Saar“ sein Lebenswerk am<br />

gleichen Ort in jüngere Hände weitergegeben.<br />

Das zuletzt ausgeübte Amt des Vorsitzenden<br />

– der TG-Gründer war davor auch<br />

jahrelang Trainer und Manager – übt künftig<br />

Bundeliga-Turner Thorsten Michels aus,<br />

Rupps Wunschkandidat. „Thorsten ist <strong>für</strong><br />

diesen Job genau der Richtige. Ein Mann<br />

mit frischen Ideen und der nötigen Leidenschaft<br />

<strong>für</strong> unseren Sport“, findet Paul<br />

Rupp. Seine eigene Leidenschaft <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />

Kunstturnen entfachte sich in der Griesborner<br />

Turnhalle am alten Eisenbahnschacht.<br />

„Da habe ich als kleiner Bub meine<br />

ersten Rollen und Flick-Flacks gemacht.<br />

Aber meine turnerischen Erfolge<br />

beschränkten sich auf den Jugendbereich“,<br />

erzählt er. In der viel wichtigeren<br />

Rolle des Machers und Organisators<br />

schickte der „Griesborner Jung“ 1973 seinen<br />

Vorschlag zur Bildung einer vereinsübergreifenden<br />

Turnriege an die Vorsitzenden<br />

der Turnvereine TV Bous, TV Griesborn,<br />

TV Lebach und TV Schwarzenholz.<br />

Nach der Gründung 1974 machte Rupp<br />

sein „Baby“ in den folgenden 38 Jahren<br />

groß, brachte es zunächst als Landestrainer<br />

des Saarländischen Turnerbundes in<br />

Form und führte es 1981 und 1982 zur<br />

deutschen Meisterschaft. „Der erste Titelgewinn<br />

in Völklingen vor 3000 Fans war<br />

unglaublich. Ein sportliches Highlight, <strong>das</strong><br />

auch <strong>das</strong> Image der TG Saar positiv verändert<br />

hat“, denkt der gelernte Schlosser<br />

und spätere Sportlehrer gern an seinen<br />

schönsten Moment zurück. Zu seinen wichtigsten<br />

Weggefährten in all den Jahren<br />

zählt er „die alte Garde“ mit Robert Müller<br />

„der immer ein wichtiger Motor der TG Saar<br />

war“ und Klaus Weber „der sich immer<br />

intensiv um die zweite Mannschaft gekümmert<br />

hat“. Turner Benno Groß bezeichnet<br />

Rupp als „Schlüsselperson“ auf seinem<br />

sportlichen Weg. Das Lebacher Pauschenpferd-Ass<br />

war 13 Jahre alt, als ihn der<br />

damalige Landestrainer unter die Fittiche<br />

nahm. Unter Rupp wurde Groß drei Mal<br />

deutscher Einzelmeister und startete bei<br />

den Olympischen Spielen in Los Angeles.<br />

IM PORTRÄT51<br />

Paul Rupp hat die TG Saar geprägt wie kein anderer. Der 65 Jahre alte Dillinger gründete die Turngemeinschaft 1974, war<br />

ihr erster Trainer, später Manager und zuletzt 1. Vorsitzender. Nach 38 Jahren zieht sich „Mister TG Saar“ zurück und gibt<br />

sein Lebenswerk in jüngere Hände weiter.<br />

Text: Roland Schmidt<br />

„Benno hat mir danach seine <strong>Start</strong>nummer<br />

geschenkt. Sie hängt heute in unserem<br />

Wohnzimmer“, erzählt Rupp. Diese Geste<br />

vergisst er nie. Groß ging als Turner in<br />

Rente. Rupp machte weiter, doch die Zeiten<br />

wurden härter. Als die starken Ost-<br />

Klubs nach der Wende zur Bundesliga stießen,<br />

stieg die TG Saar ab. Mit der Verpflichtung<br />

des dreifachen Olympiasiegers<br />

Sergej Charkov gelang Rupp 1994 ein Coup<br />

und dem Team drei Jahre später die Rückkehr<br />

ins Kunstturn-Oberhaus. „Eberhard<br />

Gienger hatte mich damals angerufen und<br />

den Kontakt hergestellt“, erinnert sich<br />

Rupp an die Verpflichtung des Weltklasseathleten,<br />

der anfangs im Hause Rupp<br />

wohnte. „Die TG Saar war in unserer Familie<br />

immer ein greifbares Thema und hat am<br />

Küchentisch <strong>für</strong> Gesprächsstoff gesorgt“,<br />

grinst Carsten Rupp, der älteste von drei<br />

Söhnen. 1997 wurde Viktor Schweizer neuer<br />

TG-Saar-Coach. Paul Rupp, der von 1967<br />

an Landestrainer war, wechselte ins Manager-Fach<br />

und kümmerte sich unter anderem<br />

um neue Sponsoren. Nach der Vizemeisterschaft<br />

2007 in Heidelberg schlüpfte<br />

der ruhelose Dillinger in eine neue Rolle<br />

und wurde Vorsitzender, dem die<br />

Nachwuchsförderung in den Turn-Talentschulen<br />

immer am Herzen lag. Nach dem<br />

„Rückzug aus dem operativen Geschäft“<br />

will Rupp künftig mehr Zeit auf seiner<br />

Ranch im lothringischen Bistroff verbringen,<br />

aber auch weiterhin, wenn es<br />

gewünscht wird, dem Vorstand mit Ratschlägen<br />

zur Seite stehen. Die abschließende<br />

Frage, ob er denn alles genauso<br />

wiedermachen würde, beantwortet er ohne<br />

Zögern. „Warum nicht, es war eine schöne<br />

Zeit, die ich nicht missen möchte“;<br />

schwärmt Paul Rupp, den man bei den<br />

Heimkämpfen seiner TG Saar weiterhin<br />

sehen wird. „Dann aber nicht mehr unten<br />

auf der Matte, sondern auf den hinteren<br />

Rängen“, schmunzelt er.�<br />

2/2012<br />

Foto: Ruppenthal


52 TURNEN<br />

2/2012<br />

19. Landesturnfest in St. Wendel<br />

Lande<br />

Treffpunkt<br />

Alle vier Jahre gönnen sich die saarländischen Turnvereine ein<br />

Gemeinschaftsgefühl der besonderen Art und strömen mit Jung<br />

und Alt zum Landesturnfest.<br />

Text: Marion Esser<br />

In diesem Jahr ist es wieder soweit: Turnfest-Zeit<br />

ist die Zeit des „Wir“. Das Landesturnfest<br />

ist ein Fest der Generationen. Wer<br />

einmal mit dem Bazillus-Turnfest infiziert<br />

wurde, kommt immer wieder und gibt diese<br />

Begeisterung gerne an seine Kinder<br />

weiter. Während die Kinder und Jugendlichen<br />

Turnfestbesucher <strong>das</strong> Gemeinschaftsgefühl<br />

auf etwas trendigere und peppigere<br />

Art beim Tuju-Treff, der TuJu-Fete oder der<br />

Show der Turnerjugend genießen, eingebettet<br />

in eine rauch- und alkoholfreie<br />

Zone, erleben ihre Eltern <strong>das</strong> Turnfestflair<br />

bei Programm-Highlights wie „Bunter<br />

Abend“, „Turngala“ oder „Turnfest-Akademie“.<br />

Der Countdown läuft zum größten Breiten-<br />

sportevent im <strong>Saarland</strong>. Am 31. Mai fällt<br />

der <strong>Start</strong>schuss zum 19. Landesturnfest<br />

des Saarländischen Turnerbundes in St.<br />

Wendel. Bis zum 3. Juni werden die Turner<br />

Stadt und Landkreis St. Wendel erobern<br />

und auf vielfältige Art und Weise den Werbeslogan<br />

der Stadt „In St. Wendel tut sich<br />

was“ in die Tat umsetzen.<br />

Das Landesturnfest ist vollgepackt mit<br />

sportlichen und geselligen Höhepunkten.<br />

Der zentrale Treffpunkt der Turnfestbesucher<br />

ist die Turnfestmeile in der St. Wendeler<br />

Innenstadt. Hier entfaltet sich von<br />

der Mott bis zum Stadtpark ein umfangreiches<br />

Rahmenprogramm mit vielen Mitmachaktionen,<br />

Showvorführungen, sowie<br />

Informations- und Verkaufsständen. Von


sturnfest<br />

der Mott bis zum Stadtpark präsentiert sich<br />

ein vielseitiger Bewegungs- und Erlebnismarkt<br />

zum Mitmachen <strong>für</strong> Jung und Alt.<br />

Bungee-Trampolin und Pedalo fahren,<br />

Klettern und auf der Slackline balancieren,<br />

Geocoaching und Segway-Parcours, Handstand-Tüv<br />

und Parkour, wer diese und vielen<br />

anderen Mitmachangebote meistert,<br />

wird mit einem Turnfest-Preis belohnt.<br />

Es hat schon was, als Vereinsgruppe auf<br />

einer Bühne in der St. Wendler Innenstadt<br />

aufzutreten, nach absolviertem Wettkampf<br />

über die Turnfestmeile zu schlendern, die<br />

Mitmachangebote wahrzunehmen und sich<br />

abends zum Small-Talk in der Mott zu treffen<br />

oder die Turngala im Saalbau genie-<br />

ßen. Und abends geht es dann ins Turnfest-Camp.<br />

Da kommt Turnfeststimmung<br />

auf. Vom Handstand-Tüv über <strong>das</strong> Kinderturnabzeichen,<br />

Akademie-Workshops mit<br />

Zumba? und Aroha?, Turnspielparkour bis<br />

hin zu Wanderungen und Geocoaching,<br />

beim Landesturnfest kann jeder aktiv<br />

dabei sein.<br />

Neben all den Shows und Mitmachangeboten<br />

steht ein Programmpunkt ganz weit<br />

oben: die Wettkämpfe. Sie sind wichtiger<br />

Bestandteil des Turnfestes. Ob bei Wahloder<br />

Gruppenwettkämpfe, im Gerätturnen,<br />

Trampolinturnen, Rhythmischer Sportgymnastik<br />

oder bei den Turnspielen, es gibt<br />

kaum etwas, bei dem sich die Turner nicht<br />

messen können. Schwimmen, Leichtathletik,<br />

Orientierungslauf und Wandern, die<br />

Palette an Wettbewerben umfasst viele<br />

Sportarten. Wer einmal etwas Neues erle-<br />

ben möchte, der schaue sich den Headis-<br />

Weltcup oder den Deutschlandpokal im<br />

Kin-Ball an. Aber auch tänzerische und<br />

musikalische Talente sind gefragt, wenn<br />

begeisterte Kinder und Jugendliche zum<br />

„Turnerjugendgruppenwettkampf“ antreten.<br />

Und schließlich kann man beim Turnfest<br />

auch die saarländischen Spitzenathleten<br />

im Wettkampf erleben.<br />

Alle Saarländer sind zum Mitmachen und<br />

Mitfeiern eingeladen. Ein umfangreiches<br />

Sport-, Spiel-, Kultur- und Showprogramm<br />

erwartet die Besucher und Teilnehmer. Das<br />

Landesturnfest in St. Wendel ist Sport- und<br />

Stadtfest zugleich.<br />

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<strong>Fresh</strong><br />

am <strong>Start</strong>!<br />

Zeitplan<br />

LANDESTURNFESTR 201253<br />

Donnerstag, 31.05.2012<br />

16:00 – 20:00 Uhr<br />

Turnfestmeile mit Mitmachangeboten<br />

in der Innenstadt<br />

18:00 – 20:00 Uhr<br />

Eröffnungsfest des Turnfestes,<br />

Innenstadt<br />

20:00 – 23:00<br />

Uhr Bunter Abend <strong>für</strong> Jung und Alt,<br />

Saalbau<br />

Freitag, 01.06.2012<br />

08:00 – 20:00 Uhr<br />

Turnfestmeile mit Mitmachangeboten<br />

in der Innenstadt<br />

08:00 – 13:00 Uhr<br />

Schulsport-Aktionstag<br />

13:00 – 18:00 Uhr<br />

Durchführung von Wettkämpfen<br />

15:00 – 18:15 Uhr<br />

Turnfest-Akademie<br />

20:00 – 22:00 Uhr<br />

Show der Turnerjugend, Saalbau<br />

Samstag, 02.06.2012<br />

08:00 – 18:00 Uhr<br />

Durchführung von Wettkämpfen<br />

09:00 – 16:30 Uhr<br />

Turnfest-Akademie<br />

10:00 – 20:00 Uhr<br />

Turnfestmeile mit Mitmachangeboten<br />

in der Innenstadt<br />

14:00 – 18:00 Uhr<br />

Saarl-Lor-Lux-Tanzfestival, Saalbau<br />

20:00 – 22:00 Uhr<br />

Turngala, Saalbau<br />

20:00 – 23:00 Uhr<br />

Tuju-Fete, Stadtpark<br />

Sonntag, 03.06.2012<br />

09:00 – 14:00 Uhr<br />

Landeskindertreffen<br />

15:00 – 16:00 Uhr<br />

Festzug, Innenstadt zum Stadion am<br />

Sportzentrum<br />

16:00 – 18:00 Uhr<br />

Abschlussveranstaltung, Stadion am<br />

Sportzentrum<br />

Weitere Infos unter:<br />

www.landesturnfest-saar.de<br />

2/2012<br />

Fotos: Schneider


54 REITSPORT<br />

Foto: Schneider<br />

RB 64 Saarlouis<br />

Dressur steht im<br />

Vordergrund<br />

Dressurausbilder Frank Mohr unterstützt den RB 64 Saarlouis beim Saarlouiser Hallen-Dressurfestival<br />

Der Anteil an Springprüfungen, vor allem<br />

der höheren Klassen, wird nun zugunsten<br />

des Dressurteils etwas reduziert. Daher<br />

wird es in diesem Jahr in Saarlouis „nur“<br />

Springen bis zur Klasse M** und nicht mehr<br />

bis zur Klasse S geben. So wird der Verein<br />

bei seinem Hallenturnier, <strong>das</strong> vom 13. bis<br />

15. und vom 20. bis 22. April stattfindet,<br />

den Anteil an Dressurprüfungen deutlich<br />

ausbauen und am zweiten Turnierwochenende<br />

zum ersten Mal <strong>das</strong> Saarlouiser Hallen-Dressurfestival<br />

ausrichten. Um auch<br />

dem Turniernachwuchs attraktive <strong>Start</strong>möglichkeiten<br />

zu bieten, ist die Ausschreibung<br />

am ersten Wochenende mit einem<br />

großen Angebot an Jugend-Prüfungen und<br />

Cup-Wertungen gespickt. In der Dressur<br />

wie auch im Springen stehen interessante<br />

2/2012<br />

Wettbewerbe an. Eine Jungpferde-Tour <strong>für</strong><br />

die vierbeinigen Youngster vervollständigt<br />

<strong>das</strong> Angebot des ersten Turnierteils. Am<br />

zweiten Wochenende bilden zwei verschiedene<br />

Touren den Kern des Saarlouiser Hallen-Dressurfestivals:<br />

eine Amateur-Tour<br />

mit zwei Prüfungen der schweren Klasse<br />

und eine Profi-Tour mit Prüfungen bis hin<br />

zur Intermediaire I. Weitere Rahmenprüfungen<br />

und eine Jungpferde-Tour bis zur<br />

Dressurpferdeprüfung der Klasse M runden<br />

<strong>das</strong> Wettbewerbsangebot ab. Beide Turnierteile<br />

finden in einem neuen, umgestalteten<br />

Hallenambiente statt. Eine weitere<br />

Neuerung ist eine Zelt-Allee, die den Pferdefreund<br />

mit unterschiedlichen Angeboten<br />

rund um den Reitsport lockt. Bei der Premiere<br />

des Saarlouiser Dressurfestivals sind<br />

Mit einem neuen Konzept startet<br />

der RB 64 Saarlouis, der auf<br />

dem Gestüt Wiesenhof in Saarlouis<br />

ansässig ist, in die Turniersaison<br />

2012. Denn da die<br />

<strong>Start</strong>erzahlen im Dressurteil<br />

seiner Turniere in den letzten<br />

Jahren stetig gestiegen sind,<br />

stellt der Reiterbund in Zukunft<br />

<strong>das</strong> Geschehen auf dem Viereck<br />

in den Mittelpunkt seiner Veranstaltungen.<br />

Text: Christina Schneider<br />

hochkarätige Ritte und spannende Unterhaltung<br />

garantiert. Da der RB 64 Saarlouis<br />

großen Wert auf einen fairen und<br />

anspruchsvollen Pferdesport legt, wird er<br />

<strong>für</strong> die Zwei- wie auch <strong>für</strong> die Vierbeiner<br />

beste Bedingungen schaffen. Verstärkung<br />

<strong>für</strong> sein Team hat der Gastgeberverein<br />

durch Dressurausbilder Frank Mohr, der<br />

dank seiner Erfahrung wertvolle Anregungen<br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> neue Turnierkonzept geben<br />

konnte und den Reiterbund bei der Planung<br />

wie auch bei der Durchführung unterstützt.<br />

Seit dem 1. Mai 2011 ist Frank Mohr als<br />

selbstständiger Ausbilder auf dem Gestüt<br />

Wiesenhof in Saarlouis tätig. Hier bildet er<br />

Dressurpferde aus und betreut die ansässigen<br />

Reiter und Pferde. Infos: www.reiterbund64saarlouis.de.<br />


Klaus Altmeyer<br />

Vereinsberater<br />

gibt Beratung vor Ort<br />

Nachdem Klaus Altmeyer am 1. Juli 2010 in Rente gegangen ist und seinen Job<br />

als Geschäftsführer des Pferdesportverbandes (PSV) Saar „an den Nagel<br />

gehängt“ hat, kehrt er nun als Vereinsberater in die saarländische Reitsportszene<br />

zurück. Denn initiiert und unterstützt durch die Deutsche Reiterliche Vereinigung<br />

(FN) hat er eine Ausbildung zum Vereinsberater gemacht und dieses Amt<br />

beim Verband als Teilzeitstelle übernommen. In Zukunft wird er als Vereinsberater<br />

im <strong>Saarland</strong> unterwegs sein.<br />

Text: Christina Schneider<br />

Altmeyer: „Ich bin froh, <strong>das</strong>s ich mich so<br />

weiter <strong>für</strong> die FN und den PSV Saar engagieren<br />

kann. Innerhalb dieser Tätigkeit<br />

werde ich mich unter anderem um Themen<br />

wie die Mitgliedergewinnung und die<br />

Betriebs- bzw. Vereinsberatung kümmern.“<br />

Sein Gehalt bezieht der Vereinsberater zum<br />

einen von der FN, zum anderen vom Verband.<br />

Für die Vereine ist die Beratung kostenlos.<br />

Derzeit gibt es 30 von der FN ausgebildete<br />

Vereinsberater – Tendenz steigend.<br />

„Die Ausbildung, die in Warendorf<br />

direkt bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung<br />

stattfand, hat im Herbst 2011<br />

begonnen und ist nun abgeschlossen“, so<br />

der Vereinsberater. „Sie war in mehrere<br />

Blöcke unterteilt und hat damit alle wichtigen<br />

Themenbereiche abgedeckt.“ Zweimal<br />

zwei Tage und einmal drei Tage, also insgesamt<br />

eine Woche, hat die Ausbildung<br />

gedauert. „Dabei hat die FN nicht nur auf<br />

ihre eigenen Dozenten, sondern auch noch<br />

auf externe Ausbilder vom <strong>Landessportverband</strong><br />

Westfalen zurückgegriffen.“ In der<br />

Ausbildung ging es unter anderem um die<br />

Fragen „Warum sollte man in einem Verein<br />

reiten?“ und „Wie soll ein solcher Reitverein<br />

überhaupt aussehen?“ Zur Sprache<br />

kamen dabei Aspekte wie z. B. die Satzung,<br />

die Mitgliederbetreuung und die Ehrenämter.<br />

Altmeyer: „Wir haben darüber gesprochen,<br />

wie ein Verein gegründet wird, welche<br />

gesetzlichen Vorgaben es gibt, wie<br />

Gründungsversammlungen abzuhalten sind<br />

und was sonst noch alles dazu gehört.“<br />

Auch der Aufbau des Vereins und seine allgemeinen<br />

wie auch sportfachlichen Aufgaben<br />

waren ein Thema. „Wir haben gelernt,<br />

wie wir neue, aber auch alteingesessene<br />

Vereine in diesen Fragen effektiv beraten<br />

können.“ Ebenso ging es um die einzelnen<br />

Aufgaben des Vorstandes. Prägnante Fragen<br />

waren unter anderem, was ein Vorsitzender<br />

alles machen muss oder was eigentlich<br />

der Geschäftsführer oder der Pressewart<br />

zu tun haben. Natürlich ging es in diesem<br />

Block auch um die Jugendarbeit, die<br />

Belange des Breitensports und die bei großen<br />

Vereinen mögliche Bildung von Ausschüssen.<br />

„Besonders wichtig war auch <strong>das</strong><br />

Kapitel über die praktische Vereinsführung.<br />

Welcher Führungsstil macht Sinn, wie kann<br />

man jemanden zur Übernahme eines<br />

Ehrenamtes animieren, welche Anerkennung<br />

sollte man den Ehrenamtlern und<br />

Helfern zuteilwerden lassen, wie funktioniert<br />

eigentlich <strong>das</strong> Lernen und Lehren?“<br />

Ebenso kamen Öffentlichkeitsarbeit, Informationsmanagement,<br />

Sponsoring sowie<br />

Investitions- und Förderprogramme zur<br />

Sprache. „In diesen Themenbereich fallen<br />

unter anderem Ideen <strong>für</strong> die Vereinsarbeit,<br />

<strong>das</strong> Erstellen und Pflegen von Homepages,<br />

die Medienbetreuung vor Ort und <strong>das</strong><br />

Schreiben von Pressemitteilungen“, informiert<br />

der saarländische Vereinsberater. In<br />

einem Exkurs wurden auch Rechtsfragen,<br />

Versicherungsschutz und Steuern im Verein<br />

thematisiert. „Für mich besonders interessant<br />

war auch, welche Möglichkeiten es in<br />

punkto Schulpferde und Unterrichtsangebot<br />

gibt. Denn hier ging es um die Fragen,<br />

warum ein Verein eigentlich Schulpferde<br />

haben sollte, wie deren Haltungsbedingungen<br />

sind, wie man die passenden Schulpferde<br />

aussucht und was einen guten Aus-<br />

REITSPORT55<br />

bilder bzw. einen guten Unterricht ausmacht.“<br />

Was gibt es z. B. hinsichtlich<br />

ehrenamtlichem und angestelltem Reitlehrer<br />

zu beachten? Weitere Punkte waren die<br />

Pferdehaltung an sich, der Tier-, Naturund<br />

Umweltschutz sowie die Reitregeln in<br />

der Natur. „Und natürlich haben wir auch<br />

die APO, die LPO und die WBO thematisiert“,<br />

fügt er hinzu. Im letzten Block habe<br />

man Konfliktlösungsgespräche trainiert<br />

und wichtige Dinge über Krisenmanagement,<br />

Problembewältigung und Deeskalationsmethoden<br />

gelernt. „Es ging in Theorie<br />

und Praxis sowohl um die Analyse als auch<br />

um die Lösung von Problemen. Wir haben<br />

dies nicht nur mündlich besprochen, sondern<br />

auch in Rollenspielen eingeübt.“<br />

Nachdem Altmeyer und seine Kollegen die<br />

Ausbildung erfolgreich abgeschlossen<br />

haben, werden sie sich jedes Jahr weiterbilden.<br />

In seiner neuen Funktion als Vereinsberater<br />

wird Klaus Altmeyer fortan die<br />

saarländischen Vereine, die eine Beratung<br />

wünschen, vor Ort besuchen und sein Wissen<br />

kostenlos an sie weitergeben. „Ich werde<br />

ihnen in allen Belangen mit Rat und Tat<br />

zur Seite stehen“, so der Vereinsberater.<br />

Im Vordergrund steht <strong>für</strong> ihn dabei vor<br />

allem eine Sache: „Dem steigenden Mitgliederschwund<br />

in den Reitvereinen aktiv<br />

entgegenwirken.“ Vereine, die seine Hilfe<br />

in Anspruch nehmen wollen, können ihn<br />

montags von neun bis zwölf Uhr auf der<br />

Geschäftsstelle des PSV an der Hermann-<br />

Neuberger-Sportschule persönlich erreichen<br />

oder über die Geschäftsstelle einen<br />

Termin mit ihm vereinbaren: 0681-<br />

3879239. �<br />

2/2012<br />

Foto: Schneider


56 KANUSPORT<br />

Fotos: Neidhardt<br />

Eskimotieren<br />

Die Lebensversicherung<br />

des Kanuten<br />

Rollen oder besser bekannt unter dem Begriff eskimotieren gehört zum Paddler Einmaleins dazu. Zumindest diejenigen, die<br />

es auf schnelle Gewässer zieht oder auf dem Meer paddeln, sollten <strong>das</strong> Eskimotieren beherrschen.<br />

Text: Armin Neidhardt<br />

Bekanntlich scheut der Paddler nichts<br />

mehr als <strong>das</strong> Wasser. Doch Spaß beiseite:<br />

<strong>das</strong> Beherrschen der Kenterrolle im Wildwasser,<br />

auf dem Meer oder bei einer Seeüberquerung<br />

ist eine kleine Lebensversicherung<br />

<strong>für</strong> den Kanuten. Vor allem bei<br />

kalten Wassertemperaturen kühlt der Körper<br />

bei einer Kenterung rasant schnell aus<br />

und die Kräfte schwinden enorm, bis <strong>das</strong><br />

rettende Ufer je nach Entfernung schwimmend<br />

überhaupt erreicht wird. Wer alleine<br />

auf dem Wasser unterwegs ist, bei einer<br />

Kenterung keine fremde Hilfe hat und<br />

schlecht ausgerüstet ist – keine Schwimmweste<br />

und kein Neoprenanzug beispielsweise-,<br />

<strong>für</strong> den kann es eng werden. Leider<br />

Informationen<br />

Das Eskimotieren kommt wie der Name<br />

schon sagt von den Eskimos bzw. Inuit.<br />

Für sie war die Kenterrolle überlebenswichtig,<br />

denn ein Aussteigen in <strong>das</strong> eiskalte<br />

Wasser der Meere hätte den sicheren<br />

Tod bedeutet. Es gibt kaum ein<br />

Volk, <strong>das</strong> diese Technik so ausgefeilt<br />

beherrscht. Wer beispielsweise an den<br />

grönländischen Kajakmeisterschaften<br />

teilnehmen möchte, muss ca. 30 Techniken<br />

des Eskimotierens oder besser<br />

gesagt des Sichwiederaufrichtens aus<br />

dem Wasser beherrschen. Wer sich einige<br />

Techniken vor dem Ausprobieren<br />

anschauen möchte, ist unter www.youtube.com<br />

richtig.<br />

Weitere Infos: www.kanu-saar.de<br />

2/2012<br />

ereignen sich immer wieder solche tragischen<br />

Unfälle.<br />

Der Saarländische Kanu-Bund bietet daher<br />

jeden Winter an drei Samstagabenden seinen<br />

Mitgliedern ein Eskimotiertraining im<br />

Schwimmbad an. Auch wenn es <strong>für</strong> die Verantwortlichen<br />

von mal zu mal schwieriger<br />

wird, ein geeignetes Schwimmbad im Winter<br />

zu bekommen. Ein Dank daher an die<br />

Stadt Saarlouis, die ihr Hallenbad zum<br />

wichtigen Eskimotiertraining zur Verfügung<br />

gestellt hat.<br />

Unter fachkundiger Anleitung lernen die<br />

Kanuten die Rolle. Für die Anfänger geht<br />

es in <strong>das</strong> Nichtschwimmerbecken mit rd.<br />

80 cm Wassertiefe. Die Könner gehen mit<br />

ihren Kajaks gleich ins tiefe Wasser und<br />

drehen sogar ohne Paddel. Zumindest ist<br />

<strong>das</strong> Wasser im Hallenbad rd. 24°C warm.<br />

Und <strong>das</strong> sind ideale Voraussetzungen, um<br />

<strong>das</strong> Eskimotieren zu üben. Vor allem <strong>für</strong> die<br />

Jugend.<br />

Rein in <strong>das</strong> zuvor geschrubbte Boot, die<br />

Spritzdecke draufgemacht und dann die<br />

Anweisungen. Paddel auf die Seite legen,<br />

mit den Händen gut festhalten, die Oberschenkel<br />

fest unter den Süllrand des Bootes<br />

gepresst, leicht gebeugt, einmal Luft<br />

holen und schwupp, die erste Hälfte der<br />

Rolle geht wie von alleine. 180°-Drehung,<br />

die Wasserwelt auf dem Kopf sieht ganz<br />

anders aus, lauter Beine, jetzt noch <strong>das</strong><br />

Paddel richtig einsetzen, kräftig ziehen<br />

und dann den Hüftschwung ansetzen. Das<br />

Boot dreht nicht richtig auf und pendelt<br />

wieder zurück. Noch einmal, letzte Kräfte<br />

mobilisieren, leicht gebeugt und dann: ja,<br />

<strong>das</strong> Boot hat sich gedreht, aber die beiden<br />

Helfer an den beiden Enden des Kajaks<br />

haben kräftig unterstützt und am Paddel<br />

hat auch noch jemand gezogen. So könnte<br />

es gehen. Das Gefühl da<strong>für</strong> ist zumindest<br />

schon mal da. Das ganze Spiel noch einmal<br />

und noch einmal. Dann kommt der nächste<br />

an die Reihe. Nach drei oder vier Mal ist<br />

genug Wasser in den Ohren und der letzte<br />

Versuch war völlig miserabel. Der Griff zur<br />

Spritzdecke war instinktiv vorprogrammiert<br />

und der Ausstieg ebenso. Jetzt heißt<br />

es wieder Boot aus dem Wasser holen, leeren<br />

und den nächsten reinlassen. Das hat<br />

Kraft gekostet wie bei einer echten Kenterung<br />

auf dem Fluss, wenn <strong>das</strong> Boot voll<br />

Wasser ist und an Land muss. Die zweite<br />

Runde klappt schon besser. Trotzdem will<br />

<strong>das</strong> Paddel unter Wasser nicht so richtig<br />

zum Einsatz kommen. Vielleicht ist es gar<br />

nicht so schlecht, den Schwung der ersten<br />

halben Drehung mitzunehmen und sofort<br />

aufzudrehen. Naja, so einigermaßen und<br />

mit ein wenig Hilfe der anderen hat <strong>das</strong><br />

Training heute funktioniert. Zumindest <strong>das</strong><br />

Gefühl ist weg, bei einer Kenterung sofort<br />

aussteigen zu müssen. Auch wenn die Rolle<br />

nicht auf Anhieb klappt, so ist die Angst<br />

vor einer Kenterung ein wenig gewichen.<br />

Schon deshalb hat sich <strong>das</strong> Training<br />

gelohnt. Im Sommer, <strong>das</strong> ist schon ausgemacht,<br />

wird auch mal in freier Natur geübt.<br />

Wenn <strong>das</strong> Wasser warm ist und zum Baden<br />

einlädt. In der Gruppe macht’s dann<br />

zudem noch Spaß und man kann die Rolle<br />

spielerisch erlernen.<br />

Es gibt Kanuten, die setzen sich ins Boot,<br />

eskimotieren an einem Trainingsabend <strong>das</strong><br />

erste Mal und können es auf Anhieb.<br />

Naturtalent eben. Zu viel nachdenken und<br />

sich theoretisch vorstellen, wie es gehen<br />

könnte, ist meist der falsche Ansatz. Aber<br />

<strong>das</strong> ist individuell ganz unterschiedlich,<br />

genauso wie die vielen Facetten des Eskimotierens.<br />

Jeder Trainer hat andere<br />

Methoden und letztendlich geht Probieren<br />

über Studieren. Beim Eskimotieren allemal.


Dank und Anerkennung <strong>für</strong><br />

langjähriges Ehrenamt<br />

22 Jahre Vereinsarbeit – 22 Jahre Ehrenamt – eine immense<br />

Arbeit von Hans-Walter Anell und seiner Frau Hannelore, die<br />

anlässlich einer Feierstunde im Ballerner Bürgerhaus gewürdigt<br />

wurde. Zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Sport waren geladen,<br />

um <strong>das</strong> Lebenswerk eines ganz besonderen Ehepaares aus<br />

Besseringen zu feiern. Für Hans-Walter Anell ist <strong>das</strong> „Ehrenamt<br />

nicht nur Arbeit und Verpflichtung“, sondern er habe auch „sehr<br />

viel Freude an der Aufgabe“, wie er in seiner abschließenden Rede<br />

schilderte. Anell weiter: „ Das Ehrenamt ist eine Chance, mit<br />

Gleichgesinnten schöpferisch tätig zu sein, also Dinge zu verwirklichen,<br />

die hilfreich <strong>für</strong> andere Menschen sind. Ich spüre, <strong>das</strong>s ich<br />

selbst dabei gewinne.“<br />

Der große Mann des Kneipp-Vereins Merzig e.V. hob in seiner<br />

beeindruckenden Rede <strong>das</strong> „sehr starke ehrenamtliche Engagement<br />

der Vorstands- und Beiratsmitglieder sowie der Übungsleiter<br />

hervor, ohne deren Hilfe die Verwirklichung von Visionen und <strong>das</strong><br />

Erzielen von Erfolgen nicht möglich gewesen wäre“; er bedankte<br />

sich bei ihnen ebenso wie bei allen anderen Unterstützern und<br />

Fürsprechern aus externen Bereichen. Emotional ging der Dank an<br />

seine Ehefrau Hanne, von der er „die ganzen Jahre die totale<br />

Unterstützung und Mitarbeit hatte.“<br />

Hier alle Erfolge von Anell und seinem Kneipp-Verein aufzuführen<br />

wäre sicherlich zu viel. Dennoch: Der Verein hat es geschafft von<br />

248 Mitgliedern im Jahre 1991 auf heute 2225 Mitglieder zu wachsen.<br />

Waren es 1992 noch 7 Übungsleiter in 9 Kursen wöchentlich,<br />

sind es heute 38 Übungsleiter in 69 Kursen. 30 Kurse mit Gütesiegel<br />

und die Einrichtung zweier Kindersportschulen zählen ebenso<br />

zum Erfolg, wie die Errichtung der Kneipp-Anlage im Merziger<br />

Stadtpark.<br />

Ein Mann, der sich auf die Fahne schrieb Altbewährtes zu pflegen<br />

und zu Kneipp passende Neuerungen einzuführen, startet auch<br />

heute, wie schon seit 1985, seinen Tag noch immer mit kalten<br />

Güssen. Aber „alles hat seine Zeit, so auch die Zeit des Loslassens,<br />

Abgebens und die Zeit des Wechsels“ und deswegen wurde <strong>das</strong><br />

berühmte „Büro-Wohnzimmer“ (Anm. des Verfassers) in Besseringen<br />

nach Ballern verlagert und mit Jutta Weiler als neue 1. Vorsitzende<br />

<strong>für</strong> eine tolle Nachfolgerin gesorgt, die sich bereits ein<br />

motiviertes Team mit kompetenten Fachleuten zusammengestellt<br />

hat. Sabine Kerber<br />

Der neue Vorstand des Kneipp-Vereins mit Hans-Walter und Hanne<br />

Anell. Von links nach rechts: Hans-Walter Anell, Hanne Anell, Jutta<br />

Weiler (1. Vorsitzende), Maria Klein (stellv. Vorsitzende), Bärbel<br />

Bohrofen (Schatzmeisterin), Sabine Kerber (2. stellv. Vorsitzende),<br />

Klaus Schettle (Schriftführer).<br />

NACHRICHTEN57<br />

Innenminister Stephan Toscani (Mitte), der Hauptgeschäftsführer<br />

des LSVS Paul Hans (2.v.l.) sowie die vier Lebensretter Bernhard<br />

Brengel, Jan-Lukas Hamm-Riff, Vivian Polenz und Noyan Müller<br />

(v.l.n.r).<br />

Drei Kanuten und ein Radfahrer<br />

retteten Frau <strong>das</strong> Leben<br />

Die Paddlerinnen Vivian Polenz, Noyan Müller von der Montessori-<br />

Schule in Saarbrücken sowie ihr Trainer Jan-Lukas Hamm-Riff von<br />

den Saarbrücker Kanuten und Bernhard Brengel wurden im März<br />

dieses Jahres von Innenminister Stephan Toscani <strong>für</strong> ihre vorbildliche<br />

Rettungstat öffentlich belobigt. Sie hatten im vergangenen<br />

Jahr eine ältere Frau in Höhe des Staatstheaters aus der Saar<br />

gerettet und somit vor dem Ertrinken bewahrt. „Die zu Ehrenden<br />

haben in einer Notsituation schnell, couragiert und besonnen<br />

gehandelt und damit einem Menschen <strong>das</strong> Leben gerettet. Dabei<br />

haben sie in Kauf genommen, selbst verletzt zu werden. Alle vier<br />

haben mit dieser Tat ein Vorbild an Zivilcourage und Mitmenschlichkeit<br />

gegeben, betonte Toscani.<br />

Über 60 Gäste aus Politik und Sport waren der Einladung in den<br />

Saarbrücker Kanu-Club gefolgt, um bei der Ehrung dabei zu sein.<br />

Der Verein mit seinen über 450 Mitgliedern legt großen Wert<br />

darauf, besonders jungen Menschen neben dem sportlichen Leistungsgedanken<br />

auch Werte wie Fairness, Toleranz, Verlässlichkeit,<br />

Teamarbeit und Verantwortungsübernahme zu vermitteln. Es war<br />

wohl ein Wink des Schicksals, <strong>das</strong>s die drei Kanuten vom Bootshaus<br />

aus in die „richtige“ Richtung gepaddelt sind.<br />

Blick zurück: Am 12. September letzten Jahres waren die drei<br />

Paddler im Rahmen eines Trainings auf der Saar abwärts unterwegs,<br />

als sie etwas im Wasser treibend entdeckten. Beim vorsichtigen<br />

Nähern bemerkten sie, <strong>das</strong>s es sich um einen Menschen handelte,<br />

der sich bewegte und um sein Leben kämpfte. Beherzt griffen<br />

die Kanuten zu: Vivian Polenz sprang sofort ins Wasser und<br />

stützte die Frau, während die anderen beiden ans Ufer paddelten,<br />

einen Notruf absetzten und Hilfe holten. Aufgrund des Steilhangs<br />

war ein alleiniges Bergen aus dem Wasser so gut wie unmöglich.<br />

Der zufällig vorbeiradelnde Bernhard Brengel erkannte die<br />

bedrohliche Situation und sprang ebenfalls in die Saar, um zu helfen.<br />

Nach Eintreffen der Rettungskräfte konnte die Frau mit einer<br />

starken Unterkühlung gerettet werden. Die Hilfsbereitschaft und<br />

die moralische Grundhaltung der vier, sofort Verantwortung zu<br />

übernehmen, haben der Dame <strong>das</strong> Leben gerettet, so Toscani.<br />

Für die vier Lebensretter eine Selbstverständlichkeit. Sie würden<br />

es überall und immer wieder tun, so unisono. Armin Neidhardt<br />

2/2012<br />

Fotos: BuB, STB, LSVS, SBSB


58 NACHRICHTEN<br />

ARAG Sportversicherung informiert<br />

Modifizierter Sportversicherungsvertrag des<br />

<strong>Landessportverband</strong>es <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong><br />

Um die hohen Erwartungen an eine moderne Sportversicherung<br />

auch bestmöglich erfüllen zu können, hat der <strong>Landessportverband</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong> (LSVS) mit der Firma Himmelseher und der ARAG<br />

Sportversicherung Gespräche über die Möglichkeiten einer sinnvollen<br />

Optimierung der Sportversicherung geführt. Nach erfolgreichen<br />

Verhandlungen konnte der LSVS <strong>für</strong> seine Vereine und Verbände<br />

erreichen, <strong>das</strong>s der Sportversicherungsvertrag an die sich<br />

stetig verändernden Gegebenheiten im Sport angepasst wird und<br />

wichtige Leistungen erhöht werden. Die damit verbundene geringe<br />

beitragsmäßige Mehrbelastung wurde sportnah und sportfreundlich<br />

gestaltet.<br />

Ab dem 01.01.2012 steht den Vereinen und Verbänden bei Haftpflichtschäden<br />

eine höhere Absicherung zur Verfügung. Die Versicherungssumme<br />

wurde auf Euro 2.000.000,— pauschal <strong>für</strong> Personen-<br />

und Sachschäden aufgestockt.<br />

In der Unfallversicherung wurden die Invaliditätsleistungen neu<br />

gestaffelt. Die Höchstersatzleistung beträgt nach wie vor unverändert<br />

bis zu Euro 200.000,—.<br />

Als Ergänzung zur Invaliditätsleistung hat der LSVS bereits seit<br />

längerem eine Übergangsleistung vereinbart. Die Höhe dieser<br />

Übergangsleistung wurde angepasst. So erfolgt nach 9 Monaten<br />

die Zahlung einer 1. Übergangsleistung in Höhe von Euro 3.000,—<br />

Die Bogenschützin<br />

Katharina Schett (BRS<br />

Gersweiler), die<br />

Leichtathletin Claudia<br />

Nicoleitzik (TV Püttlingen)<br />

und der Rennrollstuhlfahrer<br />

David<br />

Scherer (Quierschied)<br />

waren 2011 die erfolgreichsten<br />

Aktiven im<br />

Behinderten- und<br />

Rehabilitations-Sportverband<br />

<strong>Saarland</strong><br />

(BRS). <strong>Saarland</strong>s<br />

Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) ehrte sie<br />

und überreichte ihnen die durch den Förderausschuss Leistungssport<br />

bewilligten Schecks. Scherer wurde in mehreren Disziplinen<br />

Weltmeister der Junioren im Rennrollstuhlschnellfahren, Nicoleitzik<br />

erste im Weitsprung bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften<br />

und Schett hat einen Quotenplatz <strong>für</strong> die Paralympics<br />

2012 erreicht. Zusammen mit Ministerpräsidentin Annegret<br />

Kramp-Karrenbauer würdigte BRS-Präsident Hans Netzer die Leis-<br />

2/2012<br />

und nach 12 Monaten die Zahlung einer 2. Übergangsleistung in<br />

Höhe von weiteren Euro 1.000,—. Voraussetzung ist, <strong>das</strong>s in dieser<br />

Zeit die Leistungsfähigkeit der versicherten Person im beruflichen<br />

und/oder privaten Bereich zu mehr als 50 % ununterbrochen<br />

eingeschränkt war.<br />

Für den Fall, <strong>das</strong>s ein Vereinsmitglied aufgrund eines Unfalls längere<br />

Zeit im Krankenhaus verbringen muss, wird im Umfang der<br />

Unfall-Deckung der Sportversicherung ein Krankenhaustagegeld<br />

gezahlt. Die Höhe des Betrages, der <strong>für</strong> die ersten 10 Tage des<br />

Krankenhausaufenthaltes gezahlt wird, wurde auf ¤ 15,— angehoben.<br />

Ab dem 11. Tag des Krankenhausaufenthaltes erhöht sich<br />

der zu zahlende Betrag auf Euro 20,— je Tag.<br />

In der Rechtsschutzversicherung wurde die Höchstgrenze <strong>für</strong> versicherte<br />

Leistungen auf Euro 100.000,— heraufgesetzt.<br />

Nähere Informationen zu Ihrem Sportversicherungsvertrag erhalten<br />

Sie im Versicherungsbüro beim <strong>Landessportverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />

<strong>Saarland</strong>.<br />

Versicherungsbüro beim <strong>Landessportverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong><br />

Hermann-Neuberger-Sportschule 4<br />

66123 Saarbrücken<br />

Tel: (0681) 3 87 92 57<br />

E-Mail: vsbsaarbruecken@ARAG-Sport.de<br />

Ehrung <strong>für</strong> erfolgreiche Behindertensportler<br />

tungen dieses<br />

besonders erfolgreichen<br />

Trios, aber<br />

auch <strong>das</strong> Abschneiden<br />

der zahlreich<br />

anwesenden weiteren<br />

Behinderten-<br />

Sportler. „Ich habe<br />

den Eindruck, die<br />

Liste der erfolgreichen<br />

Aktiven im<br />

BRS wird von Jahr<br />

zu Jahr umfangreicher“,<br />

sagte die<br />

Regierungschefin anerkennend. Der BRS leiste eine sehr gute<br />

Arbeit im Breiten- und Spitzensport und habe Sportler der Weltspitze<br />

in seinen Reihen. Sportler aus den Sportarten Leichtathletik,<br />

Volleyball, Bogenschießen, Schwimmen, Kegeln, Tischtennis,<br />

Hallenboccia, Fußballtennis und Gehörlosen-Sport wurden<br />

geehrt. Bei der Trainerehrung wurden Wolfgang Blöchle (Leichtathletik,<br />

Schwimmen), Alfred Motsch (Bogenschießen) und Evi<br />

Raubuch (Leichtathletik) Anerkennung ausgesprochen. (bub)


Veranstaltungen im April/Mai 2012<br />

Lehrgänge April 2012<br />

1272.2 Jungbrunnen Krafttraining<br />

Referent: Raubuch, Wolfgang. Termin: 28.04.12. Zeit: 09:00 bis<br />

16:00. Kosten: 36,00 Euro<br />

1281.1 Funktionelle Verbände mit elastischem Tape –<br />

Grundkurs<br />

Referent: Team Sportsmed-Saar. Termin: 28.04.12. Zeit: 13:00<br />

bis 18:00. Kosten: 40,00 Euro (inkl. Material)<br />

1221 Symposium „Übergewichtige Kinder und<br />

Jugendliche in Bewegung“ – in Kooperation mit dem<br />

DRK<br />

Referent: Prof. Dr. Georg Wydra, Prof. Dr. Jens Möller, Dr.<br />

Richard Hammer, Andrea Diener, Katja Glöckner, Marina Schulz,<br />

Blandine Emser/ Frederike Fiermont. Termin: 28.04.12. Zeit:<br />

09:00 bis 17:00 Uhr. Kosten: 15,00 Euro<br />

Mai 2012<br />

1272.3 Sinnvolles Fitnesstraining <strong>für</strong> Rettungskräfte<br />

– damit Retter nicht zu Opfern werden!<br />

Referent: Wolfgang Raubuch. Termin: 05.05.12. Zeit: 09:00 bis<br />

16:00. Kosten: 36,00 Euro<br />

1279.1 Tapen Grundkurs<br />

Referent: Team Sportsmed-Saar. Termin: 05.05.12. Zeit: 13:00<br />

bis 18:00. Kosten: 35,00 Euro (inkl. Material)<br />

1273.1 Konditionstraining in der Vorbereitungsphase<br />

der Spielsportarten<br />

Referent: Wolfgang Raubuch/Achim Raubuch. Termin: 12.05.12.<br />

Zeit: 09:00 bis 16:00. Kosten: 36,00 Euro<br />

1278.2 5 Funktionelles Training <strong>für</strong> <strong>das</strong> Sportlerknie<br />

Referent: Team Sportsmed-Saar. Termin: 12.05.12. Zeit: 14:00<br />

bis 18:00. Kosten: 29,00 Euro<br />

1210 Workshop Presse und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Referent: Pascal Blum. Termin: 12.05.12. Zeit: 9:00 bis 17:00.<br />

Kosten: 35,00 Euro<br />

1285 Wenn zu viel Engagement im Sportverein zum<br />

Stress führt<br />

Referent: Ferah Aksoy-Burkert Diplom Psychologin, Lehrbeauftragte<br />

HTW Saarbrücken, Trainerin und Coach im Bereich Gesundheitsmanagement,<br />

Diversity-Management und Motivationstrai-<br />

LSVS AUS- UND FORTBILDUNG59<br />

ning. Termin: 11./12.05.12. Zeit: Fr 18.00 – 21.00 Uhr, Sa 09.00<br />

– 17.00 Uhr. Kosten: 160,- ¤ (Zuschuss durch Krankenkasse<br />

möglich)<br />

1299.1 Beweglichkeitstraining praxisnah<br />

Referent: Dr. Stefan R. Schönthaler<br />

Sportwissenschaftler, Diplom-Sportlehrer. Termin: 19.05.12.<br />

Zeit: 9:00 bis 17:00 Uhr. Kosten: 49,00 Euro<br />

1220 Sport interkulturell<br />

Referent: Dirk Adams – DOSB/Fa. Contex. Termin: 18.-20.05.12.<br />

Zeit: Fr 18.00 – 21.00 Sa 09.00 bis 18:00 So 09.00 – 12.00 . Kosten:<br />

49,00 Euro Lehrgangsgebühr. Übernachtungen und Verpflegung<br />

müssen separat gebucht werden.<br />

1274.1 Aquatraining Aqua – Balance - Gleichgewichtstraining<br />

im Wasser.<br />

Referent: Andrea Pielen. Termin: 19.05.12. Zeit: 14:00 bis 17:00.<br />

Kosten: 25,00 Euro<br />

1281.2 Funktionelle Verbände mit elastischem Tape -<br />

Grundkurs<br />

Referent: Team Sportsmed-Saar. Termin: 19.05.12. Zeit: 13:00<br />

bis 18:00. Kosten: 40,00 Euro (inkl. Material)<br />

1212.1 Informationsveranstaltung der VBG – Verwaltungs/Berufsgenossenschaft<br />

Referent: VBG Michael Becker. Termin: 19.05.12. Zeit: 10:00 bis<br />

16:00 Uhr. Kosten: Kostenfrei<br />

1270.3 Klettern im Kindergarten<br />

Referent: Lehrteam Elementarbereich. Termin: 23.05.12. Zeit:<br />

09:00 bis 13:00. Kosten: 29,00 Euro<br />

1280.1 Ausbildung <strong>für</strong> Sportbetreuer<br />

(Physiotherapie)<br />

Referent: Team Sportsmed-Saar. Termin: 26.05.12. Zeit: 09:00<br />

bis 17:00. Kosten: 39,00 Euro<br />

Das komplette Aus- und Forbildungsprogramm<br />

finden Sie auch in der 40seitigen Broschüre Aus -<br />

und Fortbildung 2012. Diese können Sie beim<br />

Referat Aus- und Fortbildung des LSVS anfordern.<br />

Weitere Infos und Anmeldung: www.lsvs.de oder<br />

0681-3879-493<br />

Aus- und Fortbildungs-<br />

Programm 2012<br />

2/2012


Abs: <strong>Landessportverband</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong><br />

Hermann-Neuberger-<br />

Sportschule 4<br />

66123 Saarbrücken<br />

Postvertriebsstück<br />

Gebühr bezahlt<br />

G 13344 F<br />

Jetzt:<br />

Jeden Freitag<br />

10 Mio. € garantiert<br />

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