Fresh Start! - Landessportverband für das Saarland
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Foto: Ruppenthal<br />
34 BASKETBALL<br />
Die Royals am<br />
Scheideweg<br />
Es ist passiert: Die Saarlouis Royals sind sportlich aus der Damen-Basketball-Bundesliga abgestiegen. Nach 14 Jahren<br />
Zugehörigkeit, zwei Meistertiteln und drei Pokalsiegen, dazu etlichen guten Platzierungen.<br />
Text: Sascha Sprenger<br />
Sympolisch <strong>für</strong> den Saisonverlauf: René<br />
Spandauw kann nicht mehr hinschauen.<br />
2/2012<br />
Die vorerst letzte Bundesliga-Partie gegen<br />
Heli Donau-Ries (64:68) kann als Spiegelbild<br />
<strong>für</strong> die gesamte Saison herhalten. Teilweise<br />
hatten die Saarlouiserinnen die Partie<br />
im Griff, spielten guten und ansehnlichen<br />
Basketball, führten auch dementsprechend,<br />
schafften es aber am Ende<br />
nicht, die Führung über die Zeit zu bringen<br />
beziehungsweise leisteten sich Schwächephasen,<br />
die der Gegner auszunutzen wusste.<br />
„Das war echt typisch <strong>für</strong> die ganze Saison“,<br />
meinte auch Trainer René Spandauw<br />
und fügte sarkastisch hinzu: „Das war ja<br />
ein perfekter Abschluss.“ Selbstironie<br />
scheint im Rückblick der einzige<br />
Weg zu sein, eine Saison zu<br />
erklären, in der nun wirklich<br />
alles schief gelaufen ist.<br />
Doch was nützt es? Die Royals<br />
müssen in den kommenden<br />
Monaten sehen, <strong>das</strong>s es<br />
weitergeht mit Basketball<br />
auf hohem Niveau in Saarlouis.<br />
Doch noch bis nach<br />
dem offiziellen (und<br />
ungewohnt frühen) Saisonende<br />
schien noch überhaupt nicht<br />
klar, in welcher personellen Konstellation<br />
die Arbeit weitergeführt werden soll.<br />
Erste Priorität hat in dieser Hinsicht die<br />
Position des Cheftrainers. Dort gab es<br />
allerlei Ungereimtheiten: Der Vertrag von<br />
René Spandauw läuft bis zum Ende der Saison<br />
2013. In ihm ist nicht spezifisch festgehalten,<br />
<strong>für</strong> welche Liga er gilt, sprich: er<br />
ist theoretisch in der ersten und zweiten<br />
Liga gültig. Doch der Verein muss verständlicherweise<br />
sparen und so verhandelte<br />
sie mit dem Niederländer über eine Senkung<br />
der Bezüge. Die „Saarbrücker Zeitung“<br />
berichtete sogar davon, <strong>das</strong>s der<br />
Verein den Vertrag Spandauws zum 31. Juli<br />
2012 gekündigt hat. Gesichert scheint,<br />
<strong>das</strong>s der Verein mit dem Trainer über<br />
einen neuen Vertrag verhandeln wollte,<br />
während der alte noch in Kraft war.<br />
Pressesprecher und Geschäftsführer<br />
sprachen mehrfach von zwei Kontrakten,<br />
die in Umlauf seien. Eine<br />
Einigung stand zu Redaktionsschluss dieser<br />
Ausgabe noch aus.<br />
Klar ist jedoch, <strong>das</strong>s in Saarlouis vieles mit<br />
René Spandauw steht und fällt. Er ist nicht<br />
unersetzbar, und doch käme eine Trennung<br />
von dem Trainer, der <strong>für</strong> so viele<br />
Erfolge in Saarlouis verantwortlich ist, zu<br />
diesem Zeitpunkt überraschend. Der Verein<br />
hat mitten in der Saison an Spandauw<br />
festgehalten, als es schlecht lief. Nun<br />
scheint es nicht mehr als richtig, wenn er<br />
auch den Neuaufbau in Liga zwei gestalten<br />
soll.<br />
Und doch befinden sich die Royals nun an<br />
einem Scheideweg. Es muss klar werden,<br />
<strong>das</strong>s <strong>das</strong> „Abenteuer zweite Liga“ maximal<br />
ein Jahr dauern soll. Das Ziel war immer,<br />
eine Spitzenmannschaft in Deutschland<br />
aufzubauen, die regelmäßig auch auf<br />
europäischem Parkett auftritt. Es wird sich<br />
zeigen, wie die Verantwortlichen mit diesem<br />
– zugegeben wirklich herben – Rückschlag<br />
umgehen werden. Spielbereichsleiter<br />
Marc Tepest hatte es bei einem Heimspiel<br />
einmal ironisch angedeutet: „Wir<br />
wären wahrscheinlich der professionellste<br />
Zweitligist, den die Liga je gesehen hätte.“<br />
Doch so abwegig klingt dieser Gedanke<br />
nun nicht mehr. Die Royals müssen sich<br />
trotz allem weiter professionalisieren. Und<br />
wann ginge <strong>das</strong> besser als zu einem Zeitpunkt,<br />
an dem sowieso alles in Frage und<br />
auf den Prüfstand gestellt werden muss? �<br />
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