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Fresh Start! - Landessportverband für das Saarland

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von Landestrainerin Yang Ying aus. Die<br />

erfahrene Chinesin, 1977 im Doppel Weltmeisterin:<br />

„Wir haben gegen die großen<br />

Verbände keine reelle Chance, wenn wir<br />

nicht wie in früheren Jahren auf Ausnahmespielerinnen<br />

zurückgreifen können, wie<br />

es beispielsweise Ann-Kathrin Herges und<br />

Theresa Adams schon als Schülerinnen<br />

waren. Solche Talente und ihr Umfeld<br />

braucht man, selbst wenn man eine so tolle<br />

Trainings- und Wettkampfstätte hat,<br />

wie sie uns jetzt hier seit Beginn dieses<br />

Jahres an der Sportschule zur Verfügung<br />

steht.“<br />

Dies können auch die beiden Verbandstrainer<br />

von Bayern bestätigen. Thomas Wetzel,<br />

44, der deutsche Schülermeister von<br />

1982 und ehemalige Spieler des Saarbrücker<br />

ATSV-Zweitligateams sowie Cornel<br />

Borsos, 49, Ex-Nationalspieler von Borussia<br />

Düsseldorf, waren mit zehn Talenten<br />

an-, aber erstmals „seit Generationen“<br />

(Wetzel) ohne Medaille wieder abgereist.<br />

„Unter Berücksichtigung des bisherigen<br />

Saisonverlaufs kann man nicht von einer<br />

Spitzenplatzierung ausgehen“, waren sich<br />

Wetzel und Borsos schon am Tag der Anreise<br />

über eine wahrscheinliche Mager-Ausbeute<br />

des größten Verbands im Deutschen<br />

Tischtennis-Bund einig. Wie internationale<br />

Top-Akteure auftreten, durften sich ihre<br />

jungen Akteure vor dem Zu-Bett-Gehen<br />

noch in der Deckarm-Halle beim Saarbrücker<br />

Champions-League-Triumph über Ekatarinenburg<br />

(3:0) anschauen.<br />

Bayern, flächen- und mitgliedermäßig<br />

zehn Mal größer als <strong>das</strong> <strong>Saarland</strong>, hatte<br />

allerdings ein extrem junges Team aufgeboten.<br />

Vom U-15-Jahrgang 1997 waren<br />

nur vier dabei, die anderen gehörten zu<br />

den Jahrgängen 1998 (1), 1999 (4) und<br />

2000 (1). Von der Ausstattung her sind<br />

Saarländer und Bayern vergleichbar. Die<br />

Süddeutschen haben „als höchsten Punkt<br />

ihrer Förderpyramide“ seit knapp zwei<br />

Jahren in Kolbermoor nahe Rosenheim ein<br />

Top-Trainingszentrum, ähnlich wie <strong>das</strong> in<br />

Saarbrücken mit Schul-Anbindung errichtet.<br />

Zusätzlich haben sie noch zehn Internatsplätze<br />

zur Verfügung.<br />

Ein Talent aus diesem Internat war schon<br />

in Saarbrücken zu sehen: Sarah Mantz, 11,<br />

die gegen zum Teil vier Jahre ältere Konkurrenz<br />

die Hauptrunde der besten 32<br />

erreichte. Sie eifert ihrer Schwester Chantal<br />

nach, die aktuell Vize-Europameisterin<br />

bei der Jugend ist und in der nächsten Saison<br />

als Bundesliga-Spitzenspielerin mit<br />

ihrem Quartett aus Kolbermoor auch wieder<br />

im <strong>Saarland</strong> (beim TTSV Saarlouis-<br />

Fraulautern) auftauchen wird. �<br />

Ungewollter Umbruch<br />

beim TTSV Fraulautern<br />

Doch die Entwicklungen der<br />

vergangenen Wochen deuten<br />

nun auf einen kompletten<br />

Umbruch hin – <strong>das</strong><br />

Ergebnis ist offen.<br />

Schlüsselfigur war in diesem<br />

Fall Petrissa Solja. Wie ihre<br />

Schwester Amelie hegt auch<br />

sie bereits länger den Plan,<br />

in Linz zu trainieren und<br />

zudem auch <strong>für</strong> Österreich<br />

international anzutreten.<br />

Nach Angaben von Falk<br />

bestand bereits ein Vorvertrag<br />

mit Linz, letztlich drehte es sich noch<br />

um Fragen der Staatsbürgerschaft: Ein<br />

Wechsel sollte noch vor Petrissas 18.<br />

Geburtstag beantragt werden. Als im Februar<br />

noch immer keine Entscheidung<br />

gefällt war, musste der TTSV handeln und<br />

verpflichtete Europameisterin Li Jiao<br />

sowie Nadine Bollmeier vom MTV Tostedt.<br />

„Ende Februar ist es eigentlich bereits viel<br />

zu spät <strong>für</strong> Neuverpflichtungen. Die meisten<br />

Vertragsverhandlungen finden bereits<br />

im November und Dezember statt. Aber<br />

irgendwann mussten wir etwas tun, wenn<br />

wir nachher nicht mit leeren Händen<br />

<strong>das</strong>tehen wollten“, erklärt Falk.<br />

Trotzdem blieb nach seinen Angaben die<br />

Tür <strong>für</strong> Petrissa immer offen. Doch die<br />

zeigte sich nach dieser Nachricht in der<br />

Öffentlichkeit verärgert und fühlte sich<br />

übergangen. Sie spielte dem TTSV den<br />

Schwarzen Peter zu: „Als ich gehört habe,<br />

<strong>das</strong>s sich der TTSV verstärkt hat und damit<br />

eigentlich kein Platz mehr in der Mannschaft<br />

<strong>für</strong> mich ist, habe ich in Linz zugesagt“,<br />

erklärte sie. Das will Falk so nicht<br />

stehen lassen: „Wir sind wegen Soljas<br />

überhaupt erst in die Bundesliga aufgestiegen<br />

und hatten überhaupt keine Interesse<br />

daran, sie in irgendeiner Form auszubooten.<br />

Wir haben ihr selbst noch ein<br />

Angebot unterbreitet, als sie sich so geäußert<br />

hatte. Für sie wäre bei uns immer<br />

TISCHTENNIS37<br />

Eigentlich war die Situation so komfortabel, <strong>das</strong>s sich Heinz Falk nur Gedanken<br />

darum machen wollte, wie er <strong>für</strong> die kommende Saison eine Mannschaft ins Rennen<br />

schickt, die deutscher Meister werden kann. Sein Verein, der TTSV Fraulautern,<br />

schickt sich nämlich an, dem Abonnements-Meister FSV Kroppach in der<br />

Tischtennis-Bundesliga der Frauen so langsam aber sicher ein ernsthafter Konkurrent<br />

zu werden.<br />

Text: Sascha Sprenger<br />

Platz gewesen. Aber auch wir<br />

können nicht ewig warten.“<br />

Und hätte Solja gewusst, was<br />

nur wenige Tage später passiert,<br />

hätte es die Diskussion<br />

um Platz in der Mannschaft<br />

nicht gegeben: Ni Xia Lian<br />

kündigte an, nach den Olympischen<br />

Spielen in London<br />

ihre Karriere ausklingen zu<br />

lassen und nur noch im Notfall<br />

Bundesliga spielen zu<br />

wollen. Außerdem ist der<br />

Verbleib von Spitzenspielerin<br />

Li Fen nicht sicher. Die beste Spielerin<br />

der Liga spielt mit dem Gedanken, erneut<br />

schwanger zu werden. Somit bliebe im<br />

schlimmsten Fall nur noch die Ungarin<br />

Maria Fazekas aus dem alten Kader übrig.<br />

„Wir hätten eine Mannschaft aufstellen<br />

können, die selbst in Europa nur schwer zu<br />

schlagen gewesen wäre, im besten Fall mit<br />

Ni Xia Lian am hinteren Paarkreuz. So müssen<br />

wir weiter abwarten, was passiert“,<br />

sagt Falk. Auf dem Transfermarkt gelang<br />

ihm mit der Verpflichtung von B-Kader-<br />

Athletin Kathrin Mühlbach (Schwabhausen)<br />

noch ein guter Griff <strong>für</strong> <strong>das</strong> hintere<br />

Paarkreuz. Doch nun hängt wieder vieles<br />

von Li Fen ab. Spielt sie weiter, kann der<br />

TTSV wieder oben mitspielen. „Und nur <strong>das</strong><br />

kann der Plan sein, wenn man die aktuelle<br />

Europameisterin verpflichtet“, bestätigt<br />

Falk. „Einen solchen Transfer tätigt man<br />

nicht, wenn man im Mittelfeld spielen<br />

will.“ Hört Li Fen aber auf, muss Fraulautern<br />

noch einmal tätig werden, will er seine<br />

Ziele ernsthaft angehen. „Je später es<br />

wird, umso schlechter stehen natürlich die<br />

Chancen, überhaupt noch jemand verpflichten<br />

zu können“, weiß Falk. Doch<br />

selbst <strong>das</strong> wäre dem TTSV noch zuzutrauen:<br />

Der Wechsel von Jasna Reed kam seinerzeit<br />

wenige Minuten vor Ende der Wechselfrist<br />

zustande – und entpuppte sich als Glücksgriff.�<br />

2/2012

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