Fresh Start! - Landessportverband für das Saarland
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Foto: Privat<br />
28 SENIORENSPORT<br />
Auch mit fast<br />
80 noch in der<br />
Loipe erfolgreich<br />
Das Ehepaar Reiner und Hannelore Marx aus St. Ingbert ist ein Phänomen. Die<br />
beiden nahmen jetzt mit 78 und 76 Jahren an den Skilanglauf-Weltmeisterschaften<br />
der Senioren in Oberwiesenthal teil – und <strong>das</strong> mit viel Erfolg. Hannelore Marx<br />
trat dabei mit drei Medaillen die Heimreise an.<br />
Text: Stefan Regel<br />
2/2012<br />
Eigentlich ist es ja ein bisschen unfair.<br />
Während die Teilnehmer aus Russland,<br />
Schweden oder Norwegen oft den ganzen<br />
Winter über Schnee vor der Haustür haben,<br />
müssen Reiner und Hannelore Marx aus St.<br />
Ingbert da schon mehr als 400 Kilometer<br />
fahren, um im Schwarzwald oder im Tannheimer<br />
Tal einmal trainieren zu können.<br />
Egal, beide sind skibegeistert wie kaum<br />
jemand anders. Vom 1. bis zum 10. März<br />
nahm <strong>das</strong> Ehepaar jetzt bei den Senioren-<br />
Weltmeisterschaften im Skilanglauf teil.<br />
Nach Oberwiesenthal im Erzgebirge waren<br />
1800 Skilangläufer aus der ganzen Welt<br />
gekommen. „Es waren Leute aus 26 Nationen<br />
da, mit rund 200 <strong>Start</strong>ern waren die<br />
Deutschen die größte Gruppe. Danach<br />
kamen die Russen, Schweden, Norweger,<br />
Franzosen. Aber auch Läufer aus den USA,<br />
Kanada oder Japan waren da“, erzählt die<br />
76-jährige Hannelore Marx.<br />
Hannelore Marx holte drei Medaillen. Über<br />
10 Kilometer gewann sie hinter einer starken<br />
Schwedin Silber, über 5 Kilometer<br />
Bronze. Und über 15 Kilometer holte sie<br />
Bronze in einem Rennen, <strong>das</strong> von stürmischem<br />
Wind gestört wurde. Sogar die Werbebanden<br />
im Ziel fielen um. „Und der Sprecher<br />
hat dann gesagt: Aus dem schneearmen<br />
<strong>Saarland</strong>, Hannelore Marx“, erinnert<br />
sich die St. Ingberterin schmunzelnd. In<br />
Oberwiesenthal waren die Schneeverhältnisse<br />
nicht gut, „es war wie grobes Kochsalz“,<br />
berichtet die 76-Jährige von den<br />
schwierigen und kurvenreichen Strecken.<br />
Mit ihren Resultaten war sie aber zufrieden.<br />
Sie war die älteste Deutsche bei dieser WM.<br />
Die nächstältere Teilnehmerin war 70, also<br />
sechs Jahre jünger. Marx, die vor einem<br />
Jahr ein künstliches Kniegelenk eingesetzt<br />
bekam, erzählt: „Eigentlich wollte ich<br />
danach ja aufhören. Aber ich bin von so<br />
vielen Leuten ermutigt, bestärkt und motiviert<br />
worden, weiterzumachen, <strong>das</strong>s ich<br />
nächstes Jahr auch bei der WM im Februar<br />
im italienischen Trentino starten will. Wenn<br />
die Gesundheit mitspielt.“ Vielleicht war es<br />
ja auch ein Zeichen, <strong>das</strong>s die nimmermüde<br />
Sportlerin in Oberwiesenthal bei einem<br />
Gewinnspiel auch noch ein Paar neue Skier<br />
gewann.<br />
Bis vor fünf Jahren Ski-Abteilungsleiterin<br />
bei der DJK-SG St. Ingbert, Skikurse <strong>für</strong> den<br />
Saarländischen Ski- und Bergsteigerbund<br />
Verband im Engadin oder im Tannheimer<br />
Tal, die Langläuferin ist vielseitig engagiert.<br />
Und viel unterwegs. Nach Oberwiesenthal<br />
stand direkt danach <strong>das</strong> Saisonfinale<br />
in Bodenmais an. Und auch, wenn es<br />
in St. Ingbert nur ganz selten Schnee gibt,<br />
Hannelore Marx fährt vielleicht auch noch<br />
mit 80 den Jüngeren davon. �