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Handbuch für Investoren ... - Parmenion AG

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Business Network Switzerland<br />

<strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>Investoren</strong>.<br />

Unternehmensansiedlung in der Schweiz.<br />

������� ������ ����<br />

Standortpromotion


Grossmünsterplatz 9, CH - 8001 Zürich<br />

Telefon 0041 44 268 40 50, Telefax 0041 44 268 40 55<br />

Wir empfangen Sie auch gerne in<br />

Zug, Basel, St. Gallen, Bern und Schlieren.<br />

Internet: www.bnlawyers.ch<br />

E-Mail: info@bnlawyers.ch<br />

Kontaktpersonen:<br />

lic. iur. Gudrun Bürgi-Schneider<br />

RA Urs Bürgi, Inhaber des Zürcher Notar-, Grundbuch- und Konkursverwalterpatentes<br />

Bevorzugte Tätigkeitsgebiete:<br />

• Standortberatung/Ausländerrecht<br />

• Immobiliarsachen- und Baurecht<br />

• Vertriebsrecht<br />

• Handels- und Gesellschaftsrecht<br />

• Insolvenz- und Sanierungsrecht<br />

• Erbrecht/Nachlassplanung<br />

• Banken- und Versicherungsrecht<br />

• Marken- und Urheberrecht<br />

• Steuerrecht<br />

• Telekommunikationsrecht<br />

• Öffentliches Recht<br />

• Prozessführung<br />

• Schiedsgerichtsbarkeit<br />

• Notariats-Service<br />

(auch <strong>für</strong> ausländische Rechtsgeschäfte)<br />

Personal:<br />

5 Partner<br />

14 Berufsträger<br />

20 Sachbearbeiter<br />

Sprachen:<br />

Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch


H a n d b u c h<br />

<strong>für</strong> <strong>Investoren</strong><br />

Unternehmensansiedlung in der Schweiz<br />

Ausgabe Januar 2008<br />

Impressum<br />

© SECO Staatssekretariat <strong>für</strong> Wirtschaft/Osec<br />

Auszugsweise Weiterverwendung mit<br />

Quellenangabe gestattet<br />

Artikel-Nr. SE 114 BRO D A4<br />

12.07 3500<br />

Projektleitung: Irenka Krone-Germann<br />

Redaktionsleitung: ALLOCATION GmbH, Bern<br />

Gestaltung: Hanspeter Hauser /AVD, Bern<br />

Schutzgebühr CHF 50.– (EUR 33.–)<br />

Telefon +41 44 365 51 51<br />

Fax +41 44 365 52 21<br />

info@osec.ch<br />

www.osec.ch<br />

Telefon +41 44 365 51 51<br />

Fax +41 44 365 52 21<br />

europe@osec.ch<br />

Telefon +1 212 599 5700 ext. 1034<br />

Fax +1 312 915 0388<br />

americas@osec.ch<br />

Telefon +65 6468 5788<br />

Fax +65 6466 8245<br />

asiapacific@osec.ch<br />

Telefon +971 4 329 09 99<br />

Fax +971 4 331 36 79<br />

imea@osec.ch<br />

Osec<br />

Hauptsitz<br />

Stampfenbachstrasse 85<br />

Postfach 2407<br />

CH-8021 Zürich<br />

Regionaldirektoren<br />

Europa:<br />

Osec<br />

Axel Bermeitinger<br />

Regional Director Europe<br />

Stampfenbachstrasse 85<br />

Postfach 2407<br />

CH-8021 Zürich<br />

Amerika:<br />

Osec<br />

Swiss Business Hub USA<br />

Martin von Walterskirchen<br />

Regional Director Americas<br />

c/o Consulate General of Switzerland<br />

737 North Michigan Avenue, Suite 2301<br />

Chicago, IL 60611, USA<br />

Asia Pacific:<br />

Osec<br />

Swiss Business Hub ASEAN<br />

Thomas M. Wicki<br />

Regional Director Asia Pacific<br />

c/o Embassy of Switzerland<br />

1 Swiss Club Link<br />

Singapore 288162<br />

Singapore<br />

IMEA (Indien, Mittlerer Osten, Afrika):<br />

Osec<br />

Swiss Business Hub GCC<br />

Christian Watts<br />

Regional Director IMEA<br />

c/o Consulate General of Switzerland<br />

Dubai World Trade Center<br />

Dubai<br />

United Arab Emirates


Wichtiger Hinweis<br />

Die Informationen und Daten in dieser Schrift stammen<br />

aus unterschiedlichen Quellen und wurden mit der<br />

grösstmöglichen Sorgfalt recherchiert. Die Verwendung<br />

von Informationen dieser Schrift erfolgt ausdrücklich<br />

auf eigenes Risiko und Gefahr des Benutzers.<br />

Osec Standortpromotion übernimmt keine Haftung oder<br />

Garantie <strong>für</strong> die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit<br />

der im «<strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>Investoren</strong>» zur Verfügung<br />

gestellten Informationen.


Willkommen<br />

Dr. Eric Scheidegger Daniel Küng<br />

Botschafter CEO Osec<br />

stv. Direktor SECO Business Network<br />

Switzerland<br />

Sehr geehrte Dame<br />

Sehr geehrter Herr<br />

Sie sind bei uns als Unternehmerin und als Unternehmer<br />

persönlich ebenso willkommen wie als Direktinvestor. Sie<br />

finden in unserem Land vom Bodensee bis zum Genfersee,<br />

von Basel bis Chiasso, in allen Kantonen und Gemeinden<br />

Politiker und Behörden, die sich einer unternehmens- und<br />

unternehmerfreundlichen Wirtschaftspolitik verpflichtet<br />

fühlen.<br />

Wir alle wissen, dass der Wohlstand eines Landes von drei<br />

Grundvoraussetzungen abhängig ist:<br />

• vom unternehmerischen Engagement,<br />

• von den Leistungen der Arbeitnehmer und<br />

• von den Rahmenbedingungen der Politik,<br />

die Leistung unterstützt.<br />

Auch in Zeiten der globalisierten Wirtschaft gilt es <strong>für</strong> jedes<br />

unternehmerische Handeln, den idealen Standort zu<br />

finden. Für zukunftsorientierte Forschungs-, Produktionsund<br />

Dienstleistungsunternehmen kann dies die Schweiz in<br />

einem der 26 Schweizer Kantone sein, denn: Die Schweiz<br />

ist einer der besten Wirtschaftsstandorte in Europa.<br />

Das vorliegende <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>Investoren</strong> bringt Ihnen die<br />

Informationen, die Sie und Ihr Berater benötigen, um eine<br />

Firma in der Schweiz zu gründen – in dem Land, wo es<br />

noch Freude macht, unternehmerisch tätig zu sein.<br />

Sie finden auch die Adressen unserer Chefrepräsentanten<br />

<strong>für</strong> die europäischen Märkte, <strong>für</strong> Nordamerika, <strong>für</strong> Japan<br />

und <strong>für</strong> China, die Sie bei diesem Vorhaben unterstützen.<br />

Sie sind Ihre erste Kontaktstelle und sie sind jederzeit <strong>für</strong><br />

schnelle, vertrauliche und kompetente Information und Beratung<br />

persönlich <strong>für</strong> Sie da. Ausserdem vermittelt Ihnen<br />

das <strong>Handbuch</strong> die Koordinaten der kantonalen und regionalen<br />

Wirtschaftsförderer sowie von vielen nützlichen Verbänden,<br />

Organisationen und Dienstleistungsanbietern. Die<br />

Regierung unseres Landes wird weiterhin eine Politik pflegen,<br />

die den Schweizer Standortvorteilen gerecht wird und<br />

die sicherstellt, dass Leben und Arbeiten in unserem Lande<br />

Freude macht.<br />

Dr. Eric Scheidegger Daniel Küng


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Übersicht: Unternehmensstrategische Position der Schweiz Seite 7<br />

Unternehmensstrategische Idealposition im Herzen Europas. Im Kreuzpunkt der europäischen<br />

Technologieachsen und Kulturen verkürzt der traditionell weltoffene Standort<br />

Schweiz die Distanz <strong>für</strong> internationale Geschäftskontakte auch zwischen Amerika und<br />

Asien.<br />

2. Umfeld <strong>für</strong> Investitionen und Wirtschaftstätigkeit in der Schweiz Seite 12<br />

Liberales Wirtschaftsumfeld, langfristig stabile Entscheid- und Rechtsgrundlagen erleichtern<br />

Allokationsentscheide. Schutz des freien Wettbewerbs und kooperative Behörden<br />

positionieren die Schweiz als privilegierten Unternehmensstandort. Weltspitzenplätze <strong>für</strong><br />

Wirtschaftsleistung und Wohlstand. Hochspezialisierte, international verflochtene Unternehmungen,<br />

Kaufkraftstabilität und tiefe Kapitalkosten sind Garanten <strong>für</strong> Prosperität und<br />

Investitionsbereitschaft in der Schweiz.<br />

3. Die Schweiz und Europa Seite 28<br />

Europa entdeckt die Schweiz. Als einer der wichtigsten Geschäftspartner der Europäischen<br />

Union verstärkt die Schweiz dank den Bilateralen Verträgen mit der EU ihre Position<br />

nicht nur in Europa. Sie öffnet sich dank diesen Abkommen gleichzeitig auch gegenüber<br />

Geschäftskunden und Touristen aus Nicht-EU-Staaten und aussereuropäischen<br />

Ländern.<br />

4. Gründung und Führung eines Unternehmens Seite 31<br />

Viel Gestaltungsfreiheit <strong>für</strong> unternehmerische Aktivitäten. Die Handels- und Gewerbefreiheit<br />

in Verbindung mit vielfältigen Rechts- und Gesellschaftsformen <strong>für</strong> Firmengründungen<br />

gibt auch Ausländern günstige Voraussetzungen zum wirtschaftlichen Erfolg in<br />

der Schweiz.<br />

5. Finanzierung Seite 37<br />

Hochentwickelter Finanzplatz ermöglicht kostengünstige Finanzierungen. Anlagegeschäfte<br />

können ebenso wie unternehmerische Investitionsvorhaben oder Auslandgeschäfte<br />

auf dem Bank- und Börsenplatz Schweiz zu vorteilhaften Konditionen mit modernster<br />

Technologie abgewickelt werden.<br />

6. Produktionskosten Seite 40<br />

Konkurrenzfähige Produktionskosten dank geringeren Zins- und Lohnnebenkosten. Die<br />

Zinsinsel Schweiz hat auch bei den Kosten <strong>für</strong> Arbeit und der Gestaltung von Geschäftsaktivitäten<br />

wichtige Trümpfe im Standortwettbewerb.


7. Humankapital Seite 46<br />

Der Code <strong>für</strong> hohe Arbeitsproduktivität heisst Humankapital. Das eingespielte Verhältnis<br />

zwischen den Sozialpartnern prägt den Schweizer Arbeitsmarkt. Die soziale Sicherung<br />

beruht auf dem Grundsatz der Selbstverantwortung der Arbeitenden.<br />

8. Ausbildung, Forschung und Entwicklung Seite 54<br />

Bildungswesen und F&E-Politik <strong>für</strong> höchste Ansprüche. Das duale Ausbildungssystem sichert<br />

Nähe zur Wirtschaftspraxis. Hochschulen und F&E-Institutionen von Weltrang positionieren<br />

die Schweiz als einen der führenden Technologiestandorte.<br />

9. Besteuerung Seite 59<br />

Warum mehr bezahlen? Im milden Schweizer Steuerklima gibt es interessante fiskalische<br />

Gestaltungsmöglichkeiten auf Bundes- und Kantonsebene – auch <strong>für</strong> besondere grenzüberschreitenden<br />

Unternehmensstrukturen.<br />

10. Infrastruktur und hochtechnologische Cluster Seite 67<br />

Infrastruktur <strong>für</strong> Expansion gewappnet. Die hoch entwickelte und zuverlässige Infrastruktur<br />

der Schweiz bietet auch <strong>für</strong> die Hochtechnologie beste Voraussetzungen. Cluster in<br />

Biotechnologien, Mikro- und Nanotechnologie und Medizintechnik haben weltweit geltende<br />

Leaderpositionen der Schweiz begründet.<br />

11. Lebensqualität und Geschäftsumfeld Seite 76<br />

Lebensqualität und Geschäftsumfeld dort nutzen, wo andere nur Urlaub machen können.<br />

Unternehmen schätzen <strong>für</strong> sich und <strong>für</strong> ihre Mitarbeitenden samt Angehörigen die<br />

Qualität, die Sicherheit, das Schulwesen und die Überschaubarkeit des Lebensraumes<br />

Schweiz.<br />

12. Förderung durch Behörden und Anlaufstellen Seite 80<br />

Förderung von Investitionen und Ansiedlungen als Gemeinschaftsaufgabe. Auch unter<br />

dem Primat optimaler Rahmenbedingungen locken attraktive Förderbeihilfen. Die Vielgestaltigkeit<br />

der Schweizer Kantone birgt dabei differenzierte Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

13. Anhang Seite 84<br />

Der One-Stop-Shop <strong>für</strong> die richtigen Kontakte.Wie man nebst wichtigen Informationen zu<br />

allen häufig gestellten wie auch zu ganz besonderen Fragen bei Osec Standortpromotion<br />

die besten Entscheidungshilfen <strong>für</strong> Investitionen beschafft.


Schweiz<br />

die Hauptpfeiler Ihres Erfolges<br />

Hohe Produktivität verbunden mit hoher<br />

Produkte- und Dienstleistungsqualität<br />

Unternehmensfreundliche Behörden in<br />

einem Land mit massvoller Steuerbelastung<br />

Währungs- und Preisstabilität, tiefe Kapitalkosten<br />

Erstklassige Infrastruktur und hohe Lebensqualität<br />

Effizienter Kapitalmarkt und hoch<br />

professionelles Bankensystem<br />

Exzellentes Ausbildungsniveau dank vielgestaltigem<br />

öffentlichen Schul- und Berufsbildungssystem<br />

Weltberühmte Universitäten, Technische Hochschulen<br />

und F&E-Institutionen<br />

Sozialer Friede und politische Stabilität<br />

Mit zunehmender Globalisierung verstärkt und vereinfacht<br />

sich die grenzüberschreitende Tätigkeit nicht nur der<br />

grossen, sondern auch kleinerer und kleinster Unternehmen<br />

immer mehr. Die Internationalisierung der Geschäftsaktivitäten<br />

hat dazu geführt, dass die Grenzen zwischen<br />

Standortförderung (Inward Investment Promotion) und Exportförderung<br />

praktisch verschwinden: Aus zwei Einbahnstrassen<br />

wird ein Netzwerk von sich gegenseitig befruchtenden<br />

Informations-, Kapital- und Ressourcenströmen.<br />

Deshalb und um Interessenten am Wirtschaftsstandort<br />

Schweiz noch wirkungsvoller bedienen zu können, ist LO-<br />

CATION Switzerland, das Standortpromotionsprogramm<br />

der Schweizer Regierung, seit Anfang 2008 eingegliedert<br />

in die Osec. Damit wird die Osec zum «Haus der Aussenwirtschaftsförderung»,<br />

welches die Nutzung von Synergien<br />

zwischen der Export- und Standortförderung erlaubt. Dies<br />

wird zu einer noch wirksameren Ausschöpfung von internationalen<br />

Geschäftsmöglichkeiten <strong>für</strong> Unternehmen in der<br />

Schweiz und im Ausland führen. Dabei ist Osec Standortpromotion<br />

die zentrale Anlaufstelle <strong>für</strong> alle Fragen zu einer<br />

Unternehmensansiedlung in der Schweiz.<br />

Osec Standortpromotion gibt kostenlos Auskünfte über<br />

den Wirtschaftsstandort Schweiz und die geschäftlichen<br />

Rahmenbedingungen, berät den ausländischen Interessenten<br />

beim Vorgehen zur Ermittlung des richtigen Standortes<br />

in der Schweiz und zeigt ihm die Kanäle auf, die er bei seinem<br />

Anliegen mit Vorteil verfolgt. Auch in der Entscheidvorbereitung<br />

und bis zum Investitionsentscheid leistet Osec<br />

Standortpromotion mit ihren Repräsentanten und Netzwerkpartnern<br />

Beratungshilfe.<br />

Bild: Tiefbauamt Graubünden


1. Übersicht<br />

Unternehmensstrategische<br />

Position der Schweiz<br />

Die Schweiz ist nicht als grossräumiger Nationalstaat wirtschaftlich stark geworden. Sie hat sich vielmehr aus einer<br />

Schicksalsgemeinschaft kleiner freiheitsbewusster nach Unabhängigkeit strebender Talschaften und Städte über Jahrhunderte<br />

zu einer Willensnation mit zahlreichen Facetten und einer ausgeprägt föderalen Struktur entwickelt. In diesem<br />

zwischen Alpen und Jura eingebetteten Land mit seinen sieben Millionen Einwohnern überschneiden sich nicht<br />

nur mehrere europäische Kulturen und Sprachen. Hier kreuzen sich heute auch Europas Technologieachsen.<br />

1.1 Geographische Lage und Merkmale<br />

Seit jeher ist die Schweiz wegen ihrer Lage im Herzen des<br />

Kontinents von wichtigen europäischen Handelsströmen<br />

durchquert worden. Sie wird auch in Zukunft ihre bedeutende<br />

Rolle als Transitland und Bindeglied spielen. Sie befindet<br />

sich mitten in dem grossen Technologieraum, der<br />

Der grossen Verschiedenheit auf kleinstem Raum – vom<br />

hochalpinen ewigen Eis zum palmenbestandenen Park an<br />

südlichen Gestaden, pulsierende Städte und Geschäftszentren<br />

nächst ländlichen Kulturräumen – entspricht die<br />

sich in den letzten Jahrzehnten zwischen Süddeutschland,<br />

Oberitalien und der französischen Region um Lyon entwickelt<br />

hat, und zudem dort, wo sich immer noch wichtige<br />

Wirtschaftsachsen zwischen dem Norden und dem Süden,<br />

dem Westen und dem Osten Europas kreuzen.<br />

Struktur der schweizerischen Wirtschaft. Sie ist ein Abbild<br />

der unterschiedlichen Fähigkeiten und Stärken der Eidgenossen<br />

und zugleich ein Ausdruck ihres hohen Bildungsstandes.<br />

Vgl. Kapitel 13.8 Karte der Schweiz<br />

www.ch.ch<br />

Das Schweizer Portal


Quelle: IMD World<br />

Competitiveness<br />

Center (2007)<br />

www.worldcompetitiveness.com<br />

1.2 1.3<br />

1.2 Bevölkerungs- und Wirtschaftsschwerpunkte<br />

Die wichtigsten städtischen Agglomerationen befinden sich<br />

im Mittelland. Trotz ihrer Bedeutung als Wirtschaftszentren<br />

bieten sie in ihrer Übersichtlichkeit einen menschlichen Zuschnitt<br />

und ein hohes Mass an Lebensqualität. Die grössten<br />

Agglomerationen sind Zürich mit einer Wohnbevölkerung<br />

von 1,1 Mio. Einwohnern, sowie Genf und Basel mit je 0,5<br />

Mio. Die nächst grössten Ballungen Bern und Lausanne haben<br />

je rund 0,35 Mio. Einwohner, gefolgt von St. Gallen<br />

und Luzern mit je 0,2 Mio. sowie in der Südschweiz Lugano<br />

(0,13 Mio.). Zürich, Genf und Basel verfügen über internationale<br />

Flughäfen mit interkontinentalen Verbindungen.<br />

Zürich gilt als das Wirtschaftszentrum der Schweiz, Bern<br />

ist die Bundeshauptstadt und der Schwerpunkt <strong>für</strong> Politik<br />

und Verwaltung, Basel beheimatet namhafte Pharma- und<br />

1.3 Politisches System<br />

Die Schweizerische Eidgenossenschaft ist ein Bundesstaat.<br />

Er wurde mit der Verfassung von 1848 begründet. Sie hat<br />

den früheren Staatenbund abgelöst, dabei jedoch die Lehren<br />

der Geschichte beherzigt: Die Einheit als Staat konnte<br />

nur gewahrt werden, indem man der Unterschiedlichkeit<br />

seiner Teile Rechnung trug.<br />

Auch unter der neuen, Anfang 2000 in Kraft gesetzten<br />

Bundesverfassung besteht die Schweiz aus 26 souveränen<br />

Kantonen. Die historisch gewachsene föderalistische Struktur<br />

erkennt den Kantonen ein beträchtliches Mass an politischer<br />

Entscheidungsfreiheit und Verwaltungsautonomie<br />

zu. Als kleine und flexible politische Einheiten stehen die<br />

Kantone in verschiedenen Bereichen auch in Konkurrenz<br />

zueinander. Dadurch bleibt der öffentliche Sektor schlank;<br />

Politische Stabilität<br />

Die Schweiz gehört zu den Ländern mit dem geringsten Risiko politischer Instabilität (10 = Bestnote, kein Risiko)<br />

Note 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Österreich 9,71<br />

Irland 9,57<br />

Dänemark 9,44<br />

Schweiz 9,30<br />

Finnland 9,11<br />

Niederlande 8,95<br />

Deutschland 8,84<br />

Grossbritannien 8,67<br />

USA 8,56<br />

Frankreich 7,69<br />

Spanien 6,74<br />

Italien 4,53<br />

Chemieunternehmungen, Genf ist der Stützpunkt internationaler<br />

Organisationen, Lausanne und St. Gallen sind<br />

weltweit bekannte Ausbildungsstandorte und Luzern ein<br />

renommierter Treffpunkt der Kultur und des Fremdenverkehrs.<br />

Dynamische Agglomerationen mit wirtschaftlichem<br />

Profil sind Lugano als Banken- und Tourismusplatz, Winterthur<br />

mit der Medizintechnik und Neuenburg <strong>für</strong> Elektronik<br />

und Mikrotechnik.<br />

Für marktorientierte und interregionale Vergleiche findet<br />

zunehmend die territoriale Unterteilung der Schweiz in sieben<br />

Grossregionen Verwendung. Der grösste Teilraum Espace<br />

Mittelland mit 1,7 Mio. Einwohnern vereinigt 23%<br />

der Bevölkerung, vor dem Teilraum Léman (19%) und Zürich<br />

(Kanton) mit 17%.<br />

ein Beamtenstaat, wie ihn andere Länder kennen, konnte<br />

so gar nicht erst entstehen.<br />

Die rechtsstaatlichen Garantien sind in der Schweiz weitestgehend<br />

verwirklicht; die Durchsetzung individueller Rechte<br />

und vertraglicher Ansprüche wird durch die unabhängige<br />

Justiz sichergestellt. Das trägt bei zur Rechtssicherheit der<br />

Schweiz. Jeder Kanton hat seine eigene Verfassung und<br />

Gesetze, die selbstverständlich der eidgenössischen Verfassung<br />

und dem Bundesrecht untergeordnet sind, sowie seine<br />

eigene Regierung und Verwaltung. Jeder Stimmbürger<br />

hat das Recht, mittels Referendum oder Initiative bei der<br />

Ausgestaltung von Verfassung und Gesetzgebung mitzuwirken.<br />

Gesetzgebende Gewalt auf Bundesebene ist das<br />

Parlament, das aus zwei Kammern besteht: dem National-


at, der Volksvertretung mit 200 Abgeordneten, und dem<br />

Ständerat als Vertretung der 26 Kantone mit insgesamt 46<br />

Mitgliedern. Der Nationalrat wird alle vier Jahre durch das<br />

Volk in direkter Wahl gewählt, wobei jeder Kanton einen<br />

Wahlkreis bildet. Die Zahl seiner Abgeordneten wird nach<br />

der Bevölkerungszahl berechnet, doch stellt jeder Kanton<br />

mindestens einen Vertreter. Die Kandidaten werden von<br />

den Parteien nominiert und auf Grund der Parteistimmenzahlen<br />

in den Rat gewählt. Das Wahlprozedere in den Ständerat<br />

wird dagegen durch das kantonale Recht geregelt.<br />

Die Bundesregierung nennt sich Bundesrat und ist eine Kollegialbehörde.<br />

Jedes seiner sieben Mitglieder, die von der<br />

aus beiden Parlamentskammern bestehenden Bundesversammlung<br />

gewählt werden, leitet eines der sieben Ministerien<br />

(Departemente). Jedes Jahr wechselt nach einem<br />

bestimmten Turnus unter ihnen der Vorsitz der Landesregierung,<br />

der mit dem Titel des Bundespräsidenten verbunden<br />

ist.<br />

Eine Eigenheit der Schweizer Politik und Ausfluss der direktdemokratischen<br />

Referendums- und Initiativrechte ist<br />

das Konkordanzsystem. Seit 1959 stellen die vier grössten<br />

politischen Parteien – die Schweizerische Volkspartei, die<br />

Sozialdemokratische, die Freisinnig-Demokratische sowie<br />

die Christlich-Demokratische Partei – in einer Art Koalition<br />

die sieben Bundesräte, und sie verfügen im Parlament über<br />

rund vier Fünftel aller Sitze. Die Entscheide dort fallen jedoch<br />

nach wechselnden Interessen mit wechselnden Mehrheiten.<br />

Dabei sollen möglichst viele Gruppierungen ihre<br />

Meinung äussern können und zu einem breit abgestützten<br />

Kompromiss beitragen. Dieses Bemühen um Konsens auf<br />

der Basis des hier praktizierten Kollegial- und Konkordanzprinzips<br />

trägt ganz wesentlich zu der sprichwörtlichen politischen<br />

Stabilität der Schweiz bei.<br />

Das föderalistische System zeichnet weiter durch grosse<br />

Bürger- und Wirtschaftsnähe aus. So werden viele öffentliche<br />

Aufgaben durch Kantone und Gemeinden erfüllt, die<br />

dabei über grosse Autonomie verfügen und somit den lokalen<br />

Bedürfnissen angemessene Lösungen umsetzen können.<br />

Die innere Stabilität wird auch nicht gestört durch die Existenz<br />

verschiedener Sprachgruppen und Kulturbereiche im<br />

Lande. Es herrscht ein hohes Mass an Toleranz und persönlicher<br />

Freiheit. Seit Jahrzehnten hat sozialer Friede zur überdurchschnittlichen<br />

Hebung des allgemeinen Wohlstandes<br />

beigetragen. Das Konkordanzprinzip gilt auch <strong>für</strong> die Bezie-<br />

1.3<br />

hungen zwischen den Sozialpartnern. Beide Seiten haben<br />

sich dazu verpflichtet, ihre Probleme auf dem Weg von Verhandlungen<br />

zu lösen und auf Kampfmassnahmen zu verzichten.<br />

Gemäss den einschlägigen Untersuchungen über<br />

Sicherheit, Privateigentum und sozialen Zusammenhalt sowie<br />

der politischen Stabilität belegt die Schweiz im internationalen<br />

Vergleich regelmässig Spitzenplätze.<br />

Die Schweizer messen ihrer Unabhängigkeit grosses Gewicht<br />

bei. Aussenpolitisch verfolgt die Schweiz den Grundsatz<br />

der Neutralität. Damit spielt sie indessen keineswegs<br />

eine weltpolitische Aussenseiterrolle: Seit 2002 ist die<br />

Schweiz Mitglied der UNO, und sie arbeitet auch in den<br />

UNO-Sonderorganisationen aktiv mit. Darüber hinaus hat<br />

sich die Schweiz seit langem in wichtigen wirtschaftspolitischen<br />

Organisationen engagiert.<br />

Die Schweiz<br />

in internationalen Organisationen<br />

Dank ihrer politischen Ungebundenheit bei zugleich bewusstem<br />

Engagement, auch <strong>für</strong> die internationale Verständigung,<br />

dient sie vielen internationalen Organisationen als<br />

Plattform, unter anderem der UNO mit Sitz in Genf. Sitz in<br />

der Schweiz haben auch weit über 200 Nichtregierungsorganisationen<br />

mit beratendem Status bei den Vereinten<br />

Nationen.<br />

www.eda.admin.ch<br />

Eidg. Departement <strong>für</strong> auswärtige Angelegenheiten, Internationale<br />

Organisationen, Vereinte Nationen


0<br />

Quelle: A.T. Kearney,<br />

Measuring Globalization,<br />

Foreign Policy,<br />

November / December 2006<br />

www.atkearney.com<br />

1.4 1.5<br />

1.4 Bevölkerung<br />

Von den 7,5 Mio. Einwohnern sind 22% ausländischer<br />

Herkunft. Die Siedlungsstruktur ist vergleichsweise dezentral<br />

geblieben und dadurch überschaubar: Drei Fünftel der<br />

Bevölkerung leben in städtischen Verhältnissen. Der Jahrhunderte<br />

langen Entwicklung zur «Willensnation Schweiz»<br />

entspricht es, dass es vier anerkannte Landessprachen gibt:<br />

Deutsch (64%), Französisch (20%), Italienisch (7%) und<br />

1.5 Weltoffenheit<br />

Die meisten Schweizer sprechen mindestens eine Fremdsprache.<br />

Sie erlernen diese bereits in der Grundschule, wo<br />

nun vermehrt schon früh auch Englisch ins Stoffprogramm<br />

aufgenommen wird. Im internationalen Geschäftsleben<br />

ist neben der jeweiligen Landessprache zusehends Englisch<br />

zur Umgangssprache geworden. Dank der Offenheit<br />

des Landes – auch <strong>für</strong> Zuwanderung – ist die Vielfalt der<br />

Sprachen, die tatsächlich gesprochen werden und in denen<br />

kommuniziert werden kann, gross.<br />

Englisch ist in der Berufswelt präsent: In der deutschsprachigen<br />

Schweiz verwendet mehr als die Hälfte der oberen<br />

Führungskräfte und Akademiker in ihrer Tätigkeit Englisch.<br />

In der Französischen Schweiz benützen 46% aller Topmanager<br />

die englische Sprache. Für 55% aller freiberuflich Tätigen<br />

in der Deutschschweiz gehört das Englische zu den<br />

gängigen Berufssprachen.<br />

Die weltoffensten Volkswirtschaften 2006<br />

Der Globalisierungsindex stuft die Länder anhand von 12<br />

Variablen und gebündelt nach den vier Merkmalsgruppen<br />

wirtschaftliche Integration, persönliche Kontakte,<br />

Technologie und politisches Engagement ein. In diesen<br />

vier Merkmalsgruppen belegt die Schweiz die Ränge 9,<br />

1, 7 bzw. 23.<br />

Rätoromanisch (1%). In der Nord-, Ost- und Zentralschweiz<br />

wird Deutsch gesprochen, alltagssprachlich in schon kleinräumig<br />

recht unterschiedlichen Mundartfärbungen, Französisch<br />

im Westen des Landes, der Romandie, Italienisch in<br />

der Südschweiz (Tessin) und Rätoromanisch in Teilen des<br />

Kantons Graubünden.<br />

Mehr als ein Viertel der in der Schweiz wohnhaften Personen<br />

waren im Zeitpunkt ihrer Geburt ausländischer Nationalität.<br />

Aus dem Zusammenleben von verschiedenen<br />

Sprachgruppen, verschiedenen Religionen und dem grossen<br />

Anteil ausländischer Einwohner ergibt sich ein hohes<br />

Mass an Offenheit und Toleranz. Das erleichtert es ausländischen<br />

Unternehmungen, von der Schweiz aus tätig zu<br />

sein. Wenn auch Europa der wichtigste Wirtschaftspartner<br />

ist, sind die Beziehungen zu anderen Märkten, speziell zu<br />

Amerika und Asien, ebenfalls sehr intensiv. Insbesondere<br />

die Finanzplätze Zürich und Genf sind Schmelztiegel verschiedener<br />

Kulturen. Auch im kulturellen Bereich hat die<br />

Schweiz eine weltoffene Tradition. Ihre Neutralität gestattet<br />

ihr den Zugang zu allen Ländern, und sie öffnet sich<br />

selber auch gegenüber diesen. Das hat nicht nur weltweit<br />

operierenden Firmen, sondern auch zahlreichen internationalen<br />

Organisationen erleichtert, in der Schweiz Sitz zu<br />

nehmen.<br />

1 Singapur 9 Österreich<br />

2 Schweiz 10 Schweden<br />

3 USA 12 Grossbritannien<br />

4 Irland 18 Deutschland<br />

5 Dänemark 23 Frankreich<br />

6 Kanada 27 Italien<br />

7 Niederlande 28 Japan<br />

8 Australien


Internationale Organisationen mit Sitz in der Schweiz<br />

1.5<br />

BIZ Bank <strong>für</strong> Internationalen Zahlungsausgleich Basel www.biz.org<br />

CERN Europäische Atomforschungsorganisation Genf http: / / public.web.cern.ch<br />

EBU Europäische Rundfunk-Union Genf www.ebu.ch<br />

FIFA Weltfussballverband Zürich www.fifa.com<br />

FIS Internationaler Skiverband Thun www.fis-ski.com<br />

IKRK Internationales Komitee vom Roten Kreuz Genf www.icrc.org<br />

ILO Internationale Arbeitsorganisation Genf www.ilo.org<br />

IOC Internationales Olympisches Komittee Lausanne www.olympic.org<br />

IRU Internationale Strassentransport-Union Genf www.iru.org<br />

ISO Internationale Organisation <strong>für</strong> Normung Genf www.iso.org<br />

ISSI International Space Science Institute Bern www.issi.unibe.ch<br />

ITU Internationale Fernmeldeunion Genf www.itu.int<br />

OTIF Zwischenstaatliche Organisation<br />

<strong>für</strong> den internationalen Eisenbahnverkehr Bern www.otif.org<br />

UEFA Europäischer Fussball-Verband Nyon www.uefa.com<br />

UNHCR Amt des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen Genf www.unhcr.org<br />

UPU Weltpostverein Bern www.upu.int<br />

WADA Welt-Anti-Doping-Agentur Lausanne www.wada-ama.org<br />

WHO Weltgesundheitsorganisation Genf www.who.int<br />

WIPO Weltorganisation <strong>für</strong> geistiges Eigentum Genf www.wipo.int<br />

WMO Weltorganisation <strong>für</strong> Meteorologie Genf www.wmo.int<br />

WTO Welthandelsorganisation Genf www.wto.org<br />

WWF World Wide Fund for Nature Gland www.wwf.org<br />

Quelle: EDA Eidg. Departement<br />

<strong>für</strong> auswärtige Angelegenheiten,<br />

Internationale Organisationen in<br />

der Schweiz<br />

www.eda.admin.ch


Quelle: BFS Bundesamt<br />

<strong>für</strong> Statistik, Beschäftigungsstatistik<br />

(BESTA)<br />

www.statistik.admin.ch<br />

2. Umfeld<br />

<strong>für</strong> Investitionen<br />

und Wirtschaftstätigkeit<br />

Die Schweiz ist eine der liberalsten und konkurrenzfähigsten Volkswirtschaften der Welt. Rechtssicherheit und langfristig<br />

stabile Entscheidungsgrundlagen <strong>für</strong> <strong>Investoren</strong>, eine geringe Regulierungsdichte, garantierter Schutz des freien<br />

Wettbewerbs und des Eigentums sowie die erklärte Gewährleistung des Bankkundengeheimnisses positionieren das<br />

Land bei Allokationsentscheiden <strong>für</strong> hochwertige Dienstleistungs- und Produktionstätigkeiten als europaweit privilegierten<br />

Ansiedlungsstandort. Die Schweizer Wirtschaft verdankt ihren hohen Entwicklungsgrad in starkem Masse der<br />

engen Verflechtung mit ausländischen Volkswirtschaften.<br />

2.1 Wohlstandsniveau und Leistungsträger der schweizerischen Volkswirtschaft<br />

Die Schweiz erwirtschaftet pro Kopf der Bevölkerung ein<br />

Bruttoinlandprodukt, das weltweit das sechsthöchste bzw.<br />

kaufkraftbereinigt das siebenthöchste ist. Die hohe Motivation<br />

der Arbeitnehmer, die ausgeprägte Auslandsverflechtung<br />

ihrer Wirtschaft und das Schwergewicht des Dienstleistungsbereichs<br />

liefern den Schlüssel dazu. Das nominelle<br />

Bruttoinlandprodukt pro Kopf der Bevölkerung liegt mit<br />

50’500 USD deutlich über dem EU-Durchschnitt; es ist<br />

44% höher als in Deutschland und 30% höher als in Österreich.<br />

Abbild dieser «reifen» Volkswirtschaft ist die Herkunft<br />

von fast sieben Zehnteln des Bruttoinlandproduktes<br />

aus dem Dienstleistungsbereich.<br />

Branchenstruktur: Beschäftigtenanteile<br />

Branche Beschäftigte (1. Quartal 2007)<br />

in 1000 in %<br />

Total (ohne Land- / Forstwirtschaft) 3’708 100<br />

Nahrungs-und Genussmittel 61 1,6<br />

Textil/Bekleidung 18 0,5<br />

Holz und Papier 50 1,3<br />

Druck 46 1,2<br />

Chemie und Kunststoffe 94 2,4<br />

Metallindustrie 103 2,8<br />

Maschinenbau 100 2,7<br />

Büro-, Präzisionsgeräte und Uhren 142 3,9<br />

Fahrzeugbau 19 0,5<br />

sonstige verarbeitende Industrie und Gewerbe 53 1,4<br />

Energie-und Wasserversorgung 24 0,6<br />

Baugewerbe 282 7,6<br />

Grosshandel 272 7,4<br />

Detailhandel 306 8,3<br />

Gastgewerbe 216 5,8<br />

Verkehr 174 4,7<br />

Nachrichtenübermittlung 82 2,2<br />

Kreditwesen 126 3,4<br />

Versicherungen 78 2,1<br />

Informatikdienste 66 1,8<br />

Dienstleistungen <strong>für</strong> Unternehmen 349 9,5<br />

Öffentliche Verwaltung 158 4,3<br />

Unterrichtswesen 241 6,5<br />

Gesundheits-und Sozialwesen 440 11,9<br />

Übrige Dienstleistungen 207 5,6<br />

Dabei bleibt der Industriesektor mit einem Anteil von<br />

knapp 30% am Bruttoinlandprodukt ein wichtiger Pfeiler<br />

der Volkswirtschaft. In den Schlüsselbranchen Chemie, Investitionsgüter<br />

und Banken ist die Schweiz seit langem gut<br />

positioniert. In Dienstleistungszweigen mit hohem Wachstumspotential,<br />

der Informationstechnologie und Telekommunikation,<br />

profitiert die schweizerische Volkswirtschaft<br />

von weiterer Marktöffnung.<br />

Innerhalb der Schlüsselbranchen sind die chemischen<br />

Grundstoffe, die pharmazeutische Industrie, der Werkzeugmaschinenbau<br />

und einzelne Sparten der Elektrotechnik<br />

ausgesprochene Wachstumsbereiche. Dabei leistet die<br />

Chemie- und Pharmabranche mit einem Viertel den höchsten<br />

Beitrag zur gesamten Wertschöpfung der Industrie.<br />

Der verstärkte Trend zur Dienstleistungsgesellschaft geht<br />

einher mit der Entwicklung zu kleineren Unternehmungen<br />

– Folge zunehmender Arbeitsteilung. Das Vorherrschen<br />

von Klein- und Mittelbetrieben (KMU) war aber von jeher<br />

das hervorstechende Strukturmerkmal der schweizerischen<br />

Wirtschaft. Mehr als 99% der Unternehmungen<br />

haben weniger als 250 Vollzeitbeschäftigte. Enge Bindung<br />

der Arbeitnehmer an und Verantwortungsbewusstsein <strong>für</strong><br />

das Unternehmen gehören denn auch zu den wesentlichen<br />

Merkmalen.<br />

Vgl. Kapitel 7 Humankapital<br />

Diese typisch schweizerischen Eigenschaften finden ihren<br />

Niederschlag im sprichwörtlichen Qualitäts- und Servicedenken<br />

sowohl in der Industrie als auch im Dienstleistungsbereich.<br />

Klassisches Beispiel <strong>für</strong> einen exportorientierten erfolgreichen<br />

Industriezweig ist die so genannte «heimliche<br />

Automobil- und Luftfahrtindustrie» der Schweiz: ein nach<br />

aussen wenig bekanntes Netzwerk von hoch spezialisierten<br />

Herstellerbetrieben und Problemlösern <strong>für</strong> Komponenten<br />

von der Präzisions- und Mikromechanik überWerkstofftechnologie,<br />

Kunststofftechnik bis hin zur Textilbranche. Als<br />

technologisch führende Innovationspartner konnten sie,<br />

zumeist kleine und sehr flexible mittelständische Betriebe,<br />

sich als Zulieferer mit Qualität und Präzision des Leistungsangebotes<br />

sowie vor allem auch durch strikte Einhaltung<br />

von Lieferterminen positionieren.


Für eine reife Volkswirtschaft wie die schweizerische ist<br />

es typisch, dass ihr Potentialwachstum relativ bescheiden<br />

bleibt. Die Industrie erhöhte ihre Produktivität massiv. Gemessen<br />

an der Wertschöpfung pro Beschäftigten gehört die<br />

Schweiz nach wie vor zur internationalen Spitzengruppe.<br />

Produktivität (BIP) pro Beschäftigten<br />

2.1<br />

Mit dem fortschreitenden Abbau von Regulierungen binnenwirtschaftlich<br />

geschützter Marktsegmente kann ein<br />

nicht unwesentliches Potential <strong>für</strong> höhere gesamtwirtschaftliche<br />

Produktivitätsgewinne ausgeschöpft werden.<br />

Insgesamt hat die Schweiz somit eine sehr solide Ausgangsbasis<br />

<strong>für</strong> eine weiterhin starke internationale Wettbewerbsfähigkeit.<br />

USD (2006) 0 10’000 20’000 30’000 40’000 50’000 60’000 70’000 80’000 90’000 100’000 110’000<br />

Irland 109’337<br />

Dänemark 99’270<br />

USA 90’909<br />

Frankreich 89’547<br />

Schweiz 88’794<br />

Grossbritannien 83’563<br />

Österreich 82’101<br />

Italien 80’527<br />

Deutschland 73’928<br />

Japan 68’358<br />

Ranking Wettbewerbsfähigkeit 2003 - 2007<br />

Rang 2003 2004 2005 2006 2007 Rang<br />

1 Finnland<br />

USA<br />

1<br />

2 USA<br />

Schweiz 2<br />

3 Dänemark 3<br />

4 Dänemark<br />

4<br />

5 Deutschland 5<br />

6 Finnland<br />

6<br />

7 Schweiz<br />

7<br />

8 8<br />

9 Grossbritannien 9<br />

10 Niederlande 10<br />

11 11<br />

12 Niederlande<br />

12<br />

13 Deutschland<br />

13<br />

14 14<br />

15 Österreich 15<br />

16 16<br />

17 Österreich<br />

17<br />

18 Frankreich 18<br />

19 Grossbritannien<br />

19<br />

20 20<br />

21 21<br />

22 Irland<br />

22<br />

23 23<br />

24 24<br />

25 25<br />

26 Frankreich<br />

26<br />

27 27<br />

28 28<br />

29 29<br />

30 Irland<br />

30<br />

Quelle: IMD World<br />

Competitiveness Center (2007)<br />

www.worldcompetitiveness.com<br />

Quelle: WEF, The Global Competitiveness<br />

Report, Ausgaben<br />

2003-2004 – 2007-2008<br />

www.weforum.org


1 ohne Re-Exporte<br />

Quelle: WTO,<br />

International Trade<br />

Statistics 2007<br />

www.wto.org<br />

2.2 2.3<br />

2.2 Headquarter-Funktionen<br />

Die Schweiz bietet die offene, liberale und von starkem<br />

Wettbewerb geprägte Geschäftsumgebung, in der Shared<br />

Services Centers (SSC) – selbständige Verantwortungsbereiche<br />

von multinationalen Unternehmungen, die<br />

bestimmte Unterstützungs- oder Steuerungsprozesse <strong>für</strong><br />

mehrere Geschäftseinheiten von einem einzigen Standort<br />

aus zusammenfassen – besonders gut gedeihen. Unternehmenseigene<br />

SSC sind <strong>für</strong> das optimale Kosten- und Qualitätsmanagement<br />

verschiedenster Dienstleistungen verantwortlich<br />

und werden <strong>für</strong> Global Players immer wichtiger.<br />

Das Geschäftsumfeld ist ein wesentlicher Faktor bei der<br />

Standortwahl <strong>für</strong> ein SSC. Im Vergleich mit anderen europäischen<br />

Ländern erfüllt die Schweiz die zentralen Standortanforderungen<br />

an SSC am besten: vorteilhafte steuerliche<br />

Gestaltungslösungen <strong>für</strong> die Unternehmen, qualifizierte<br />

Führungskräfte, Lebensqualität und behördliche Unterstützung.<br />

Diese besondere Eignung der Schweiz, die Bedürfnisse<br />

dieser Unternehmen zu befriedigen, hat den Standort<br />

Schweiz zu einem Anziehungspunkt <strong>für</strong> SSC gemacht. In<br />

2.3 Internationale Verflechtung<br />

2.3.1 Güter- und Dienstleistungsverkehr<br />

Der schweizerische Binnenmarkt ist klein, und eigene Ressourcen<br />

von natürlichen Rohstoffen fehlen. Das hat die Unternehmen<br />

schon seit dem Aufkommen der industriellen<br />

Aussenhandel, internationaler Vergleich (2006)<br />

den letzten zehn Jahren haben 57% der global tätigen europäischen<br />

Unternehmungen, welche SSC ins Ausland verlagerten,<br />

da<strong>für</strong> den Standort Schweiz gewählt.<br />

Diese oftmals relativ kleinen SSC nehmen eine führende<br />

Stellung innerhalb ihrer multinationalen Leaderfirmen ein.<br />

Diese stammen vornehmlich aus Branchen wie Elektronik,<br />

Chemie, Pharmazie und Gesundheitsprodukte, Soft- und<br />

Hardware, Verbrauchs- und Luxusgüter, Finanzdienstleistungen,<br />

Kommunikationslösungen, Maschinenbau und<br />

Industrieprodukte. Sie nutzen die Schweiz als Basis <strong>für</strong> die<br />

vielfältigen Dienstleistungen ihrer SSC, mit denen sie einen<br />

grossen geographischen Raum in Europa, dem Nahen<br />

Osten, Afrika und in gewissen Fällen sogar noch mehr abdecken.<br />

Weiterführende Literatur: Switzerland Your Shared Services<br />

Center in Europe (Broschüre); Arthur D. Little, Benchmarking<br />

of Global and Regional Headquarters in Switzerland,<br />

Up-date October 2003.<br />

www.adlittle.ch<br />

Fertigunggezwungen,ihreoftmalswichtigstenAbsatzmärkte<br />

ausserhalb des Landes zu suchen und zu pflegen. Jeder<br />

zweite in der Schweiz erwirtschaftete Franken stammt aus<br />

dem Export von Waren und Dienstleistungen. Dank diesem<br />

Exporte Importe<br />

von Gütern und Dienstleistungen von Gütern und Dienstleistungen<br />

2006 2006<br />

pro Kopf in USD insgesamt Mrd. USD pro Kopf in USD insgesamt Mrd. USD<br />

Singapur 1 46’154 200,4 39’337 170,8<br />

Irland 45’182 179,1 38’143 151,2<br />

Belgien 41’213 426,8 39’368 407,7<br />

Norwegen 33’875 154,2 20’804 94,7<br />

Niederlande 33’650 544,9 30’538 494,5<br />

Dänemark 26’839 144,5 24’387 131,3<br />

Schweiz 26’559 198,1 22’818 170,2<br />

Österreich 24’706 199,3 23’999 193,6<br />

Schweden 21’989 196,6 18’566 166,0<br />

Finnland 18’018 93,8 16’250 84,6<br />

Deutschland 15’519 1‘280,8 13’657 1‘127,2<br />

Grossbritannien 11’391 675,8 13’339 791,4<br />

Frankreich 10’312 614,9 10’795 643,7<br />

Italien 8’864 508,1 9’347 535,8<br />

Spanien 7’644 311,0 9’692 394,3<br />

Japan 6’052 772,4 5’670 723,6<br />

USA 4’903 1‘427,1 7’652 2‘227,2


Zwang zur Öffnung nach aussen ist das Land ein wichtiger<br />

Mitspieler im Welthandel. Heute belegt es unter den Ländern<br />

mit dem höchsten Anteil des Aussenhandels am Bruttoinlandprodukt<br />

Rang 22 (mehr als 48,2 %).Aber auch pro<br />

Kopf der Bevölkerung gerechnet, nimmt die Schweiz unter<br />

den wichtigsten Exportländern Spitzenpositionen sowohl<br />

im Export von Gütern als auch von Dienstleistungen ein.<br />

Für die Schweizer Wirtschaft ist Europa mit Abstand wichtigster<br />

Kunde. Vier Fünftel aller Warenimporte und drei<br />

Fünftel der Güterexporte entfallen auf den Austausch mit<br />

der EU. Dabei ist Deutschland traditionell der wichtigste<br />

Bezüger und auch der bedeutendste Lieferant der Schweiz;<br />

die Nachbarländer Italien und Frankreich sind die nächst<br />

wichtigsten Lieferanten der Schweiz, während die USA<br />

nunmehr der zweitwichtigste Kunde sind, gefolgt von Italien<br />

und Frankreich. Nach Wirtschaftsblöcken entfallen auf<br />

die Schwellenländer fast 10% der Exporte, und annähernd<br />

5% der Importe stammen aus Entwicklungsländern.<br />

Die Schweiz ist Mitunterzeichnerin des WTO-Abkommens,<br />

und sie hat mit Freihandelsabkommen, als EFTA-Mitglied<br />

und mit den Bilateralen Abkommen mit der EU kontinuierlich<br />

auf Liberalisierung hingewirkt. Es ist dieser konsequenten<br />

Politik zur Öffnung der Märkte zuzuschreiben,<br />

dass die Schweiz ein effizienter Handelsplatz und eine kleine<br />

wirtschaftliche Grossmacht ist. Sie hat sich damit Zugang<br />

zu den wichtigsten Märkten, auch von Auftraggebern<br />

der öffentlichen Hand, geschaffen.<br />

2.3.2 Direktinvestitionen<br />

Die Schweiz ist nicht nur im Austausch von Waren und<br />

Dienstleistungen sehr stark mit dem Ausland verflochten.<br />

Auch in ihren Investitionsbeziehungen ist sie aufgrund ihrer<br />

Lage, der Ressourcenknappheit und des begrenzten<br />

Binnenmarktes traditionell stark im Ausland engagiert:<br />

Sie ist weltweit der siebentgrösste und gemessen an ihrer<br />

Wirtschaftskraft sogar der drittgrösste Direktinvestor im<br />

Ausland.<br />

Ausfuhren und Einfuhren nach Wirtschaftsräumen und ausgewählten Ländern<br />

2.3<br />

Wichtigste Exportmärkte der Schweiz Wichtigste Lieferanten der Schweiz Saldo<br />

2005 2006 2005 2006 2006<br />

Mio. CHF Mio. CHF Anteil in % Mio. CHF Mio. CHF Anteil in % Mio. CHF<br />

Industrieländer 129‘565 146‘559 79,1 138‘645 155‘090 87,6 -8‘531<br />

EU 101‘597 114‘020 61,6 125‘981 139‘318 78,6 -25‘298<br />

Deutschland 31‘692 36‘396 19,7 49‘732 56‘181 31,7 -19’785<br />

Italien 14’816 16’331 8,8 16’530 18’705 10,6 -2’374<br />

Frankreich 14‘136 15‘854 8,6 15‘804 17‘706 10,0 -1’852<br />

Grossbritannien 8’803 8’954 4,8 6’951 6‘943 3,9 2’011<br />

Spanien 6‘595 6‘973 3,8 3‘980 4‘063 2,3 2’910<br />

Niederlande 5‘548 6‘077 3,3 7‘552 8‘322 4,7 -2’245<br />

Österreich 5‘169 5‘848 3,2 7‘220 7‘612 4,3 -1’764<br />

Belgien 2‘933 3‘238 1,7 4‘794 5‘629 3,2 -2’391<br />

Schweden 1‘606 1‘769 1,0 1‘485 1‘770 1,0 -1<br />

Polen 1‘420 1‘741 0,9 818 940 0,5 801<br />

Tschechien 1‘276 1‘450 0,8 1‘093 1‘396 0,8 54<br />

Dänemark 1‘128 1‘368 0,7 1‘065 1‘088 0,6 280<br />

USA 17‘513 20‘477 11,0 8‘328 10‘937 6,2 9’540<br />

Japan 5‘892 6‘726 3,6 2‘918 3‘105 1,8 3’621<br />

Kanada 2’269 2’753 1,5 822 1’010 0,6 1’743<br />

Transitionsländer 6‘957 7‘889 4,3 5‘153 6‘595 3,7 1‘294<br />

China 3‘467 4‘106 2,2 3‘378 3‘931 2,2 175<br />

Russland 1‘555 2‘245 1,2 1‘023 1‘873 1,0 372<br />

Schwellenländer 15‘348 17‘810 9,6 6‘943 7‘346 4,2 10‘464<br />

Türkei 2‘054 2‘321 1,3 617 676 0,4 1’645<br />

Singapur 1‘633 1‘847 1,0 359 416 0,2 1’431<br />

Südkorea 1‘289 1‘682 0,9 750 771 0,4 911<br />

Brasilien 1‘139 1‘460 0,8 643 779 0,4 681<br />

Entwicklungsländer 11‘122 12‘958 7,0 6‘804 8‘117 4,6 4‘741<br />

OPEC-Staaten 4‘779 5‘672 3,1 3‘354 4‘416 2,5 1‘256<br />

Indien 1‘387 1‘887 1,0 661 736 0,4 1’151<br />

Total 162‘991 185‘216 100,0 157‘545 177‘148 100,0 8‘068<br />

Quelle:<br />

Eidg. Zollverwaltung EZV<br />

www.zoll.admin.ch


Quelle: UNCTAD, World<br />

Investment Report 2007<br />

www.unctad.org<br />

2.4 2.5<br />

In den USA ist die Schweiz als Direktinvestor Nummer Sieben;<br />

20% aller schweizerischen Direktinvestitionen erfolgen<br />

in den USA, und sie investiert dort mehr als alle ihre<br />

vier Nachbarländer zusammen Auch selber ist die Schweiz<br />

Direktinvestitionen: Nettoauslandbestände<br />

ein attraktiver Standort <strong>für</strong> ausländische <strong>Investoren</strong>, insbesondere<br />

aus dem EU-Raum sowie <strong>für</strong> US-amerikanische,<br />

deren Anteil 27% beträgt.<br />

Grösste Bestand Direktinvestitionen 2006<br />

Kapitalexporteure in Mrd. USD in % BIP<br />

im Ausland im Inland netto im Ausland im Ausland im Inland netto im Ausland<br />

Schweiz 545 207 338 144,1 54,7 89,4<br />

Belgien 462 603 -141 117,3 153,2 -35,9<br />

Niederlande 653 451 202 98,5 68,2 30,3<br />

Grossbritannien 1’487 1’135 352 62,6 47,8 14,8<br />

Frankreich 1’080 783 297 48,3 35,0 13,3<br />

Spanien 508 433 75 41,5 36,2 5,3<br />

Deutschland 1’005 502 503 34,7 17,4 17,3<br />

USA 2’384 1’789 595 18,0 13,5 4,5<br />

Japan 450 108 342 10,3 2,5 7,8<br />

Hongkong 689 769 -80 363,5 405,7 -42,2<br />

2.4 Inflation, Kapitalkosten und Öffentliche Finanzen<br />

Die Schweiz ist ihrem Ruf als stabilitätsorientiertes Land<br />

stets vollauf gerecht geworden. Die Inflationsrate blieb in<br />

den letzten Jahren regelmässig unter oder um 1% und somit<br />

klar unter jenen der EU und der USA. Dasselbe gilt <strong>für</strong><br />

die Arbeitslosigkeit. Die Arbeitslosenquote liegt regelmässig<br />

unter 4%, und sie hat 2007 gar die Dreiprozentmarke<br />

unterschritten.<br />

Traditionell tief sind in der Schweiz auch die Zinssätze.<br />

Dank einer hohen Sparquote und grossen Zuflüssen ausländischer<br />

Gelder erscheint sie im internationalen Vergleich<br />

als eigentliche Zinsinsel.<br />

Der Finanzhaushalt des Staates ist als gesund zu bezeichnen.<br />

Dies gilt sowohl <strong>für</strong> das Finanzwesen des Zentralstaates,<br />

die Bundesebene, als auch <strong>für</strong> die Kantone und<br />

2.5 Rechtssystem und Grundsätze <strong>für</strong> Schweizer und Ausländer<br />

Das schweizerische Rechtssystem hat die hoheitlichen Aufgaben<br />

und somit die Zuständigkeiten <strong>für</strong> die Rechtssetzung<br />

zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden aufgeteilt. Die<br />

Grundrechte sind durch die Bundesverfassung geschützt<br />

und gelten im gesamten Staatsgebiet. Gesetze können<br />

grundsätzlich nur im parlamentarischen Verfahren erlassen<br />

werden, wobei «das Volk», also die Stimmberechtigten,<br />

durch das Initiativ- und Referendumsrecht ein wichtiges<br />

Mitsprache- und Gestaltungsrecht hat. Initiative und Referendum<br />

sind die eigentlichen Garanten der Stabilität: Nur<br />

schon die Möglichkeit, dass Stimmbürger davon Gebrauch<br />

ihre Gemeinden. Der gesamte Budgetsaldo der drei Ebenen<br />

ist leicht positiv. Die öffentliches Defizitquote von 1%<br />

ist deutlich geringer als die Durchschnittswerte der EUund<br />

OECD-Mitgliedländer. Auch die Staatsverschuldung<br />

liegt unter derjenigen der meisten Konkurrenzländer in<br />

Europa.<br />

Die gesamten Schulden der öffentlichen Hand machen<br />

59% des BIP aus. Obwohl im Laufe von 10 Jahren leicht<br />

angestiegen, liegt die Staatsschuldenquote nach wie vor<br />

unter dem EU-Durchschnitt und jener der USA. Damit<br />

bleibt die Schweiz eines der am wenigsten verschuldeten<br />

Länder Europas.<br />

www.efv.admin.ch<br />

Eidg. Finanzverwaltung, Zahlen & Fakten<br />

machen, ist Anlass <strong>für</strong> eine ausgewogene Meinungs- und<br />

Willensbildung und hält den Gesetzgeber vor legislatorischen<br />

Schnellschüssen ab. Das Recht auf Eigentum sowie<br />

das Recht, wirtschaftlich tätig zu sein, die Handels- und<br />

Gewerbefreiheit, werden unmittelbar durch die Bundesverfassung<br />

garantiert.<br />

Die Grundrechte gelten auch <strong>für</strong> Ausländer. Soweit sie über<br />

eine Niederlassungs- oder Arbeits- und Aufenthaltsbewilligung<br />

verfügen, können sie wie Schweizerbürger, gestützt<br />

auf die Handels- und Gewerbefreiheit, in der Schweiz eine


2.5 2.6<br />

Unternehmung gründen oder sich daran beteiligen, eine<br />

Niederlassung etablieren und ein Geschäft betreiben.<br />

Für die Unternehmensgründung braucht es keine spezielle<br />

Bewilligung der Behörden, keine Mitgliedschaften bei<br />

Standesorganisationen wie Industrie-, Handels- oder Gewerbekammern<br />

oder gar Verbandsbewilligungen, wie man<br />

sie zum Teil im Ausland unter Inkaufnahme langwieriger<br />

Antragsverfahren kennt. Ausländer können eine Unternehmung,<br />

wenn sie selber keine Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung<br />

besitzen, durch Schweizer Personen führen<br />

lassen. Für ausländische Investitionen sind alle Wirtschaftssektoren<br />

offen. Es ist nicht nötig, dass sich die Mehrheit<br />

oder ein bestimmter Anteil des Kapitals in Schweizer Hand<br />

befindet. Gewisse Einschränkungen bestehen noch bei<br />

einigen staatlichen Monopolen. Allerdings sind Liberalisierungsschritte<br />

im Zuge der Bilateralen Abkommen der<br />

Schweiz mit der EU bei bisherigen klassischen Monopolbetrieben<br />

wie Bahn und Post in vollem Gange.<br />

Vgl. Kapitel 2.7 Ausländerrecht<br />

2.6 Wichtige Reglementierungen<br />

2.6.1 Berufsausübungsbewilligungen<br />

Die Ausübung einiger Berufe und die Gründung bestimmter<br />

Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe unterliegen gesetzlichen<br />

Regelungen des Bundes oder der Kantone. In solchen<br />

Fällen bedarf es einer speziellen Genehmigung, in<br />

der Regel als «Bewilligung» bezeichnet, oder der Erteilung<br />

eines Patentes oder einer Konzession. Dies gilt <strong>für</strong> Aktivitäten,<br />

welche einen anerkannten Fähigkeitsausweis voraussetzen:<br />

• Banken-, Versicherungs- und Anlagegeschäfte<br />

• Hotels und Restaurants (nur in einzelnen Kantonen)<br />

• Ärzte, Zahnärzte, Apotheker und Rechtsanwälte<br />

• Gewisse Handels- und Dienstleistungszweige (z.B. Personalverleih,<br />

private Arbeitsvermittlung und Weinhandel)<br />

http: / / bewilligungen.kmuinfo.ch<br />

Drei Bewilligungsdatenbanken<br />

www.kmuinfo.ch<br />

Reglementierte Berufe in der Schweiz<br />

Ausländer können diese Tätigkeiten in der Schweiz ausüben,<br />

wenn sie eine Arbeits- und Aufenthaltsbewilligung,<br />

<strong>für</strong> einzelne Tätigkeiten nach 5jährigem Aufenthalt in der<br />

Schweiz eine Niederlassungsbewilligung, haben, wobei allfällige<br />

Bedürfnisklauseln zu beachten sind. Seit Inkrafttreten<br />

der Bilateralen Abkommen mit der EU erfolgen dank<br />

der gegenseitigen Anerkennung von Berufsdiplomen etappenweise<br />

Lockerungen.<br />

Vgl. Kapitel 2.7 Ausländerrecht sowie Kapitel 3 Die Schweiz<br />

und Europa<br />

www.admin.ch / bbt<br />

Anerkennung ausländischer Diplome und Ausweise<br />

Wirtschaftsfreiheit<br />

Die Attraktivität der Schweiz als Ansiedlungsstandort <strong>für</strong><br />

weltweit tätige Firmen ist sehr hoch. Ein Hauptgrund: ihr<br />

liberalesWirtschaftsumfeld und ihre an der freien Marktwirtschaft<br />

orientierte Wirtschaftspolitik.<br />

Rangierung Rangierung<br />

Weltweit Europa<br />

Rating<br />

Hongkong 1 8,9<br />

Singapur 2 8,8<br />

Neuseeland 3 8,5<br />

Schweiz 4 1 8,3<br />

USA 5 8,1<br />

Grossbritannien 5 2 8,1<br />

Estland 8 3 8,0<br />

Irland 9 4 7,9<br />

Niederlande 15 9 7,7<br />

Deutschland 18 10 7,6<br />

Österreich 18 10 7,6<br />

2.6.2 Internationaler Güter- und<br />

Dienstleistungsaustausch<br />

Ein Merkmal der Schweizer Wirtschaft ist ihre zunehmende<br />

Internationalisierung: Unsere Unternehmungen haben die<br />

im Ausland angebotenen Arbeitsplätze stark erhöht. Das<br />

Bestreben, in grossen, kaufkräftigen und aufstrebenden<br />

Märkten direkt präsent zu sein und die Kunden im Interesse<br />

der Servicequalität vor Ort zu bedienen, ist die Hauptursache.<br />

Die Schweizer Wirtschaft hat denn auch alles Interesse<br />

am ungehinderten Funktionieren des freien Wettbewerbs<br />

und Handels, sowohl im Inland als auch grenzüberschreitend.<br />

Darum ist die Schweiz an 26 verschiedenen Freihandelsabkommen<br />

beteiligt und Mitglied der WTO. Sie wendet<br />

im Handel gegenüber allen WTO-Mitgliedstaaten die<br />

Meistbegünstigungsklausel an und setzt sich generell <strong>für</strong><br />

den weltweiten Abbau von Handelsbeschränkungen ein.<br />

Des weiteren hat sich die Schweiz mit dem WTO-Beitritt<br />

verpflichtet, die meisten nichttarifären Handelshemmnisse<br />

in Zollgebühren umzuwandeln. Einheimische Produkte werden,<br />

von wenigen Ausnahmen (vor allem Landwirtschaftsprodukte)<br />

abgesehen, nicht gegen die internationale Konkurrenz<br />

geschützt. Ein eigentliches Anti-Dumpinggesetz<br />

existiert nicht. Für verarbeitete Produkte gibt es grundsätzlich<br />

keine mengenmässigen Beschränkungen der Einfuhr.<br />

Auf den europäischen Märkten geniessen dank den Freihandelsabkommen<br />

mit der EU und der EFTA Import und<br />

Export von Industriegütern grundsätzlich volle Zoll- und<br />

Kontingentsfreiheit.<br />

Vgl. Kapitel 3 Die Schweiz und Europa<br />

Quelle: Cato Institute,<br />

Economic Freedom of the World:<br />

2007 Annual Report<br />

www.cato.org


2.6<br />

2.6.3 Zollwesen<br />

Zoll- und Kontingentsfreiheit bedeutet aber nicht, dass<br />

keine Verzollung zu erfolgen hat. Diese ist indessen kein<br />

Hindernis. Sie erfolgt dank PC und Internet weitestgehend<br />

automatisiert (sog. Zollmodell 90) und just in time. Wichtigstes<br />

Dokument bei der Verzollung ist die Zolldeklaration,<br />

der die Rechnung samt Gewichtsangabe sowie die Ursprungsbestätigung<br />

des Exporteurs beizulegen sind. Ein<br />

Ursprungszeugnis ist dann erforderlich, wenn man in den<br />

Genuss von Präferenzzöllen gelangen will oder wenn die<br />

Ware wieder exportiert werden soll.<br />

Im Gegensatz zu den meisten Ländern gilt in der Schweiz<br />

ein Verzollungssystem nach Gewicht. Dieser so genannte<br />

spezifische Zoll belastet Produkte aus Ländern, die nicht<br />

der EU oder der EFTA (European Free Trade Association)<br />

angehören, somit auf Gewichtbasis. Deshalb sind die Zölle<br />

in der Schweiz in der Regel geringer als im Ausland. Begünstigt<br />

wird so die Einfuhr von technisch hochwertigen<br />

Bestandteilen, welche ein geringes Gewicht, aber einen<br />

hohen Wert aufweisen.<br />

Waren, die nur vorübergehend in der Schweiz verbleiben<br />

und hier zwischengelagert werden sollen, können in Zolllagern<br />

unverzollt und unversteuert gelagert werden. Von<br />

der Grenze bis ins Zolllager ist die Ware somit im Transit.<br />

Der spätere Warenexport unterliegt dann dem Zolltarif des<br />

Einfuhrlandes. Eine eigentliche Bearbeitung der Ware darf<br />

dabei nicht erfolgen, soll nicht eine Verzollung im normalen<br />

Rahmen fällig werden. Zollfreilager haben öffentlichen<br />

Charakter. Sie werden durch private Lagerhausgesellschaften<br />

betrieben und stehen allen Interessenten offen.<br />

Zollfreilager gibt es an allen wichtigen Verkehrsachsen,<br />

grossen Güterbahnhöfen und Flughäfen sowie insbesondere<br />

in den Grenzzonen. Offene Zolllager (OZL) dagegen<br />

dienen der Lagerung unverzollter Güter in firmeneigenen<br />

Räumen, aber von Inlandwaren getrennt. Sie werden meist<br />

von Speditionsfirmen betrieben und gewinnen zunehmend<br />

an Bedeutung. Inzwischen gibt über 150 OZL.<br />

www.zoll.admin.ch<br />

Firmen, Import, Thema Zolllager<br />

Übersiedlungsgut von Zuziehenden, das gebraucht und<br />

zur eigenen Weiterbenützung bestimmt ist, ist zollfrei. Anlässlich<br />

der Einfuhr ist das ausgefüllte amtliche Antragsformular<br />

dem Einreisezollamt vorzulegen. Es ist zu beachten,<br />

dass die Abfertigung des Umzugsgutes während den Öffnungszeiten<br />

der Zollämter erfolgen muss.<br />

www.ezv.admin.ch<br />

Eidg. Zollverwaltung, Umzug vom Ausland in die<br />

Schweiz (Übersiedlungsgut)<br />

Vgl. Kapitel 11.6 Umfeld <strong>für</strong> Expatriates<br />

Die Schweizer Zollverwaltung versteht sich als Dienstleistungsbetrieb.<br />

Sie orientiert Kunden über vereinfachte Verfahrensabläufe<br />

und Regelungen, berät in Praxisfragen wie<br />

z.B. zu Ursprungsnachweis, Veredlungsverkehr oder Mehrwertsteuer<br />

bei Einfuhr.<br />

www.zoll.admin.ch<br />

Eidg. Zollverwaltung, Zollinformation Firmen,<br />

Dokumentation, Dienstleistungen<br />

2.6.4 Ursprungsregelung<br />

Rohwaren und Einzelteile, die aus Drittländern importiert<br />

werden, können Schweizer Ursprung erlangen und somit<br />

frei in Europa zirkulieren, wenn der zusätzlich in der<br />

Schweiz geschaffene Mehrwert, gemessen am Verkaufspreis<br />

des Fertigproduktes, je nach Produkt zwischen 60%<br />

und 80% beträgt. Diese Reglementierung ist interessant,<br />

weil technisch hochwertige Güter oftmals ein niedriges Gewicht,<br />

aber einen hohen Warenwert haben. Sie können somit<br />

günstig in die Schweiz importiert, hier weiterverarbeitet<br />

und alsdann zollfrei nach Europa exportiert werden. Wenn<br />

also Waren von einem Land ausserhalb EU/EFTA importiert<br />

und in der Schweiz so transformiert werden, dass sie<br />

Schweizer Ursprung erreichen, so entstehen beim Export<br />

in ein EU/EFTA-Land keine Zollbelastungen. Die kantonalen<br />

Sektionen (Handelskammern, IHK) von «Economiesuisse»<br />

(Verband der Schweizer Unternehmen) informieren<br />

über die Einzelheiten und stellen die entsprechenden Ursprungszeugnisse<br />

aus.<br />

www.ezv.admin.ch<br />

Eidg. Zollverwaltung,<br />

Stichwort «Ursprung»


2.7 Ausländerrecht<br />

2.7.1 Personenverkehr<br />

Die Schweiz gehört zu den Ländern mit den höchsten Ausländeranteilen<br />

an derWohnbevölkerung: einViertel der Einwohner<br />

sind Ausländer. Zudem hat die Schweiz unter allen<br />

OECD-Staaten den höchsten Anteil von Asylsuchenden.<br />

Bei Einreise und Aufenthalt von Ausländern sind Reglementierungen<br />

über den Zugang zum Arbeitsmarkt zu beachten.<br />

Ausländer, die sich in der Schweiz ohne Ausübung einer<br />

Erwerbstätigkeit aufhalten wollen, z.B. als Tourist, können<br />

dies bis zu einer Dauer von drei Monaten bewilligungsfrei<br />

tun. Wenn sie aber einer Erwerbstätigkeit nachgehen wollen,<br />

benötigen sie in manchen Fällen eine Arbeits- und Aufenthaltsbewilligung.<br />

In welchen Fällen und mit welchem<br />

Verfahren, hängt davon ab, ob die Person<br />

• Bürger eines der bis 2004 beigetretenen EU-Staaten<br />

oder EFTA-Staatsangehöriger (d.h. Norwegen und Island)<br />

ist (EU 17), oder aber<br />

• Bürger eines Nicht-EU/-EFTA-Landes oder der neuen<br />

EU-Mitgliedländer Bulgarien und Rumänien (EU 8)<br />

2.7.2 Aufenthalt und Erwerbstätigkeit<br />

von EU- / EFTA-Staatsangehörigen<br />

Für EU-/EFTA-Staatsangehörige werden der freie Personenverkehr<br />

und damit die gleiche Behandlung wie <strong>für</strong> Schweizer<br />

durch schrittweise Öffnung des Arbeitsmarktes herbeigeführt.<br />

In drei Etappen erfolgt bis 2014 der Übergang zum<br />

freien Personenverkehr gemäss Gemeinschaftsrecht. Diese<br />

schrittweise Öffnung des Arbeitsmarktes zwischen der<br />

Schweiz und der EU/EFTA erfolgt gemäss dem Bilateralen<br />

Abkommen zwischen der Schweiz und der EU über die Personenfreizügigkeit.<br />

Sie betrifft Arbeitnehmer, Selbständige<br />

sowie Personen ohne Erwerbstätigkeit, soweit diese über<br />

ausreichende finanzielle Mittel verfügen, und bringt EU-Arbeitskräften<br />

gleiche Behandlung wie Schweizern.<br />

www.europa.admin.ch<br />

Integrationsbüro EDA/EVD<br />

www.bfm.admin.ch<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Migration<br />

Für Angehörige der «alten» EU-Staaten, von Malta und Zypern<br />

(EU 17) sowie der EFTA-Mitglieder Norwegen und Island<br />

gilt bereits die vollständige Personenfreizügigkeit:<br />

• Seit Juni 2007 besteht auf dem Schweizer Arbeitsmarkt<br />

keine Bevorzugung einheimischer Arbeitnehmer mehr.<br />

• Die Kontrollen der Lohn- und anderen Arbeitsbedingungen<br />

<strong>für</strong> EU-/EFTA-Ausländer sind aufgehoben.<br />

• Die Grenzzonen <strong>für</strong> Grenzgänger gelten <strong>für</strong> EU-/EFTA-<br />

Ausländer nicht mehr. Diese können auf dem gesamten<br />

Gebiet der Schweiz eine unselbständige oder selbständige<br />

Erwerbstätigkeit ausüben.<br />

• Auch die zahlenmässigen Beschränkungen der Kurz- und<br />

Daueraufenthaltsgenehmigungen (Kontingente) sind weggefallen;<br />

es eröffnet sich vollständige geographische<br />

und berufliche Mobilität.<br />

• Nur noch Meldepflicht vorAufnahme einer Erwerbstätigkeit<br />

mit Aufenthalt in der Schweiz von weniger als vier<br />

Monaten.<br />

Für Angehörige der bis 2004 der EU beigetretenen osteuropäischen<br />

Länder (EU 8) gilt bis längstens 2011:<br />

• Der freie Personenverkehr wird schrittweise nach einem<br />

gesonderten Übergangsregime eingeführt, was bereits<br />

seit 2006 im Gang ist.<br />

• Bewilligungspflicht <strong>für</strong> jede Aufnahme einer Erwerbstätigkeit<br />

im Anstellungsverhältnis in der Schweiz.<br />

• Die zahlenmässigen Zulassungsbeschränkungen (Kontingente)<br />

<strong>für</strong> Daueraufenthalter (5 Jahre) bzw. <strong>für</strong> Kurzaufenthalter<br />

(bis zu 1 Jahr) werden schrittweise erhöht.<br />

• Inländervorrang: Anstellung ist möglich, wenn auf dem<br />

inländischen Arbeitsmarkt niemand mit vergleichbarer<br />

Qualifikation verfügbar.<br />

• Lohnkontrolle: Vor Erteilung einer Arbeitsbewilligung<br />

werden die Lohn- und Arbeitsbedingungen kontrolliert.<br />

• Eine selbständige Erwerbstätigkeit unterliegt der gleichen<br />

Regelung wie <strong>für</strong> EU 17-/EFTA-Angehörige, ausser<br />

<strong>für</strong> den Wechsel zur unselbständigen Tätigkeit, der bewilligungspflichtig<br />

bleibt.<br />

• Grenzzonen bleiben <strong>für</strong> Bürger aus EU 8 bestehen.<br />

Vgl. Kapitel 3 Die Schweiz und Europa<br />

2.7<br />

Selbständige Dienstleistungserbringer mit Firmensitz im<br />

EU/EFTA-Raum benötigen keine Bewilligung mehr <strong>für</strong> eine<br />

weniger als 90 Tage pro Kalenderjahr dauernde Tätigkeit in<br />

der Schweiz. Für sie genügt eine einfache Meldepflicht, die<br />

auch per Internet erledigt werden kann. Eine Ausnahme<br />

bilden Anbieter aus EU 8 in den Sparten Baugewerbe, Gartenbau,<br />

Reinigung sowie Bewachung/Sicherheit, die bewilligungspflichtig<br />

bleiben.<br />

www.bfm.admin.ch<br />

Online-Registrierung/Meldeverfahrenpflicht <strong>für</strong> bewilligungsfreie<br />

Erwerbstätigkeit<br />

Die Personenfreizügigkeit wird ergänzt durch flankierende<br />

Massnahmen gegen Lohn- und Sozialdumping sowie durch<br />

die gegenseitige Anerkennung von Berufsdiplomen und die<br />

Koordination der Sozialversicherung. Dies erleichtert die<br />

Rekrutierung von Mitarbeitern aus dem EU/EFTA-Raum so-


0<br />

2.7<br />

wie den Besuch und die Nutzung von Ausbildungsstätten<br />

in diesen Ländern. Dadurch wird die Effizienz des Arbeitsmarktes<br />

gesteigert und die Verfügbarkeit von hoch qualifiziertem<br />

Personal verbessert.<br />

Vgl. Kap. 3.1 Marktzutritt, 7.6 Soziale Sicherung und 8.1<br />

Duales Ausbildungssystem<br />

www.soziale-sicherheit-ch-eu.ch<br />

Informationen zur sozialen Sicherheit im Zusammenhang<br />

mit dem Personenverkehrsabkommen<br />

2.7.3 Aufenthalt und Erwerbstätigkeit von<br />

Nicht-EU- / EFTA-Staatsangehörigen<br />

Bürger von Ländern ausserhalb des EU 15-/EFTA-Raumes<br />

sowie vorderhand aus den beiden jüngsten EU-Mitgliedländern<br />

Bulgarien und Rumänien benötigen in jedem Fall<br />

eine Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung. Sie unterstehen<br />

zwar weiterhin den bisherigen Zulassungsvorschriften<br />

(Inländervorrang, Lohnkontrolle, Kontingente), aber ihre<br />

Mobilität wird im Interesse der Arbeitsmarktflexibilität entscheidend<br />

verbessert: Inhaber einer Daueraufenthaltsbewilligung<br />

können Arbeitsplatz und Beruf wechseln sowie<br />

eine selbständige Tätigkeit im ganzen Land ohne spezielle<br />

Bewilligung ausüben. In wichtigen Fällen können auch Inhaber<br />

einer Kurzzeitbewilligung bei einem Arbeitgeber in<br />

einem anderen Kanton tätig sein.<br />

Priorität geniessen hoch qualifizierte und spezialisierte<br />

Berufstätige sowie Unternehmer und Führungskräfte,<br />

anerkannte Wissenschafter und Kulturschaffende, Angestellte<br />

von international tätigen Konzernen und Schlüsselpersonen<br />

mit internationalen Geschäftsverbindungen.<br />

Dadurch sollen der wirtschaftliche, wissenschaftliche und<br />

kulturelle Austausch gefördert sowie der Transfer von Entscheidträgern<br />

und Spezialisten internationaler Unternehmen<br />

unterstützt werden. Insbesondere soll es auch qualifizierten<br />

Wissenschaftern möglich sein, nach Abschluss ihrer<br />

Studien weiterhin in der Schweiz tätig zu sein. Im Interesse<br />

der Schweizer Wirtschaft ist es schliesslich, dass auch nur<br />

vorübergehend hier tätige Ausländer ihre Familie nachzuziehen<br />

können und dass Partner bzw. Kinder von Inhabern<br />

einer Dauerbewilligung in der Schweiz angestellt oder frei-<br />

beruflich tätig sein können.<br />

www.auslaender.ch<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Migration<br />

2.7.4 Bewilligungstypen und Verfahren<br />

Zur Beurteilung des Vorgehens und der infrage kommenden<br />

Bewilligung ist zu unterscheiden, ob die betroffenen<br />

Personen EU-/EFTA-Bürger sind oder Ausländer aus einem<br />

Herkunftsland ausserhalb des EU-/EFTA-Raumes. Für unselbständig<br />

erwerbende Ausländer obliegt es immer dem<br />

Schweizer Arbeitgeber, die Arbeits- und Aufenthaltsbewilligung<br />

zu beantragen. In allen Fällen wird die Bewilligung<br />

durch den Kanton ausgestellt.<br />

Wer eine Jahresaufenthaltsbewilligung oder eine Kurzzeitbewilligung<br />

besitzt, kann mit Gesuch um Familiennachzug<br />

seine Familie mitbringen, die Bewilligung zum Arbeiten<br />

wird dem Ehepartner und den Familienangehörigen in absteigender<br />

Linie erteilt. Ehepartner haben auch dann Anrecht<br />

auf die Erteilung der Arbeitsbewilligung, wenn die<br />

Wohnsitze beider Ehepartner nicht identisch sind. Ein Ehepartner<br />

kann seinen Wohnsitz auch in einem anderen Kanton<br />

haben.<br />

Dank der Teilnahme der Schweiz am «Schengen-Abkommen»<br />

mit der EU brauchen visumspflichtige Geschäftsleute<br />

und Kongresstouristen, z.B. solche aus Wachstumsmärkten<br />

wie China, Indien und Russland, die ihren Besuch anderer<br />

europäischer Länder mit einem Aufenthalt in der Schweiz<br />

verbinden künftig kein separates Visum <strong>für</strong> die Schweiz<br />

mehr.<br />

Im Rahmen von Ansiedlungsvorhaben empfiehlt es sich, im<br />

Interesse von «Paketlösungen» die verschiedenen Begehren<br />

nach Möglichkeit zu bündeln und vorzubesprechen. Die<br />

kantonalen Wirtschaftsförderungsstellen beraten bezüglich<br />

Vorgehen und Behandlungsdauer von Anträgen.<br />

www.europa.admin.ch<br />

Bilaterale Abkommen Schweiz – EU<br />

www.bfm.ch<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Migration


EU 17 («alte» EU-Länder<br />

sowie Malta und Zypern)<br />

Kurzfristige Aufenthaltsbewilligung<br />

(Ausweis L EG/EFTA)<br />

Anspruch auf Erteilung, sofern in<br />

der<br />

Schweiz ein Arbeitsverhältnis zwischen<br />

3 Monaten und einem<br />

Jahr nachgewiesen<br />

wird (Arbeitsverhältnisse<br />

unter 3 Monaten<br />

im Kalenderjahr: nur noch Melde<br />

verfahren)<br />

Familiennachzug möglich<br />

Grenzgängerbewilligung<br />

(Ausweis G-EG/EFTA)<br />

Geographische Mobilität ohne<br />

Einschränkungen<br />

Wöchentliche Heimkehrpflicht an<br />

den<br />

Hauptwohnsitz im EU-/EFTA-Staat<br />

Selbständige Erwerbstätigkeit möglich<br />

G ü l t i g k e i t s d a u -<br />

er gemäss Arbeitsvertrag,<br />

jedoch längstens 5 Jahre,<br />

danach verlängerbar<br />

Aufenthaltsbewilligung<br />

(Ausweis B-EG/EFTA)<br />

5 Jahre gültig, nach Vorlage einer<br />

Arbeitsbescheinigung mit einer Dauer<br />

von 1 Jahr oder mehr oder von<br />

unbestimmter<br />

Dauer<br />

Ganzjähriger zweckgebundenerAufenthalt<br />

mit Lebensmittelpunkt und<br />

Wohnsitznahme<br />

in der Schweiz<br />

Familiennachzug möglich<br />

Berechtigung, einer selbständigen<br />

Erwerbstätigkeit nachzugehen<br />

EU 8 (2004 beigetretene<br />

osteuropäische Länder)<br />

Kurzfristige Aufenthaltsbewilligung<br />

(Ausweis L EG/EFTA)<br />

Anspruch auf Erteilung, sofern ein<br />

Arbeitsverhältnis nachgewiesen<br />

wird,<br />

<strong>für</strong> bis zu einem Jahr<br />

Erneuerung nach einem Jahr im Falle<br />

einer gesicherten Beschäftigung,vorbehältlich<br />

des Kontingents<br />

Jährliches steigendes Kontingent<br />

von<br />

Bewilligungen: 15‘800 (2007) bis<br />

29‘000 (2010)<br />

Inländervorrang, Kontrolle der Entlöhnung<br />

und der Arbeitsbedingungen<br />

Familiennachzug möglich<br />

Grenzgängerbewilligung<br />

(Ausweis G-EG/EFTA)<br />

Geographische Mobilität innerhalb<br />

gesamten Grenzzonen der Schweiz<br />

Inländervorrang, Prüfung der Entlöhnung<br />

und der Arbeitsbedingungen<br />

Im Übrigen wie EU 17<br />

Aufenthaltsbewilligung<br />

(Ausweis B-EG/EFTA)<br />

Jährliches steigendes Kontingent<br />

von<br />

Bewilligungen: 1‘700 (2007) bis<br />

3‘000<br />

(2010)<br />

Wechsel zu unselbständiger Tätigkeit<br />

bewilligungspflichtig<br />

Inländervorrang, Prüfung der Entlöhnung<br />

und der Arbeitsbedingungen<br />

Familiennachzug möglich<br />

Im Übrigen wie EU 17<br />

Niederlassungsbewilligung<br />

2.7<br />

Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigungen: Regelungen und Verfahren (Stand 1. Januar 2008)<br />

Regime gegenüber EU-/EFTA-Bürgern<br />

Regime gegenüber Staatsangehörigen<br />

von Nicht-EU-/EFTA-Ländern sowie aus<br />

Bulgarien und Rumänien<br />

Kurzaufenthalterbewilligung<br />

(Ausweis L)<br />

Für Schlüsselpositionen<br />

(Gründung einer<br />

Firma, Einarbeitung<br />

von neuem Personal,<br />

Spezialisten von internationalen Unternehmen):<br />

12 Monate, auf 24 Monate<br />

verlängerbar<br />

Familiennachzug möglich<br />

jährliches Kontingent von<br />

5‘000 Bewilligungen<br />

Auszubildende (Stagiaires):<br />

12-18 Monate gültig, Familiennachzug<br />

nicht vorgesehen<br />

Grenzgängerbewilligung (Ausweis G)<br />

Zwölf Monate gültig <strong>für</strong> Grenzzone<br />

des<br />

Bewilligungskantons und jährlich zu<br />

erneuern<br />

Seit mindestens sechs Monaten<br />

Wohnsitz<br />

mit dauerhafter Aufenthaltsbewilligung<br />

in der Grenzzone eines Nachbarlandes<br />

der Schweiz<br />

Wöchentliche Rückkehr an diesen<br />

Wohnort<br />

Arbeitsplatz- oder Berufswechsel<br />

mit<br />

Bewilligung möglich<br />

Aufenthaltsbewilligung<br />

(Ausweis B)<br />

Ganzjähriger, erwerbstätiger<br />

Aufenthalt<br />

in der Schweiz mit Lebensmittelpunkt<br />

und Wohnsitznahme in der Schweiz<br />

Inländervorrang, Prüfung der Entlöhnung<br />

und der Arbeitsbedingungen<br />

Familiennachzug möglich<br />

Jährliche Erneuerung<br />

der Bewilligung ist<br />

Formsache<br />

Jährliches Kontingent von 4‘000 Be-


Quelle: Immobilien<br />

– Kaufen und verkaufen,<br />

Bürgi Nägeli Rechtsanwälte,<br />

Zürich<br />

www.bnlawyers.ch<br />

2.7<br />

2.7.5 Grunderwerb<br />

Künftig sollen Ausländer Grundstücke in der Schweiz ohne<br />

ein kompliziertes Bewilligungsverfahren gemäss der so genannten<br />

«Lex Koller» kaufen können. Nach Ansicht des<br />

Bundesrates ist diese heute nicht mehr notwendig und soll<br />

deshalb aufgehoben werden. Bereits heute können Ausländer<br />

<strong>für</strong> eine wirtschaftliche Tätigkeit und als Hauptwohnsitz<br />

Grundstücke und Immobilien in der Schweiz meist bewilligungsfrei<br />

erwerben, selbst wenn sie im Auskland wohnen.<br />

Beschränkungen bestehen gemäss der sogenannten<br />

«Lex Koller» vor allem <strong>für</strong> Wohneigentum und Ferienwohnungen.<br />

Die Landesregierung möchte diese Beschränkungen<br />

ebenfalls aufheben. Ein Parlamentsentscheid liegt<br />

aber noch nicht vor..<br />

Für Bürger der EU und EFTA sind die Möglichkeiten auf<br />

Grund der Bilateralen Abkommen nochmals gelockert<br />

worden: Mit Wohnsitz in der Schweiz ist ihnen jeglicher<br />

Erwerb von Grundstücken ohne Bewilligung möglich. Als<br />

Grenzgänger (Arbeitnehmer in der Schweiz) haben sie die<br />

Möglichkeit, eine Zweitwohnung in der Region ihres Arbeitsortes<br />

zu erwerben, und zwar auch neben einer Ferienwohnung.<br />

Grundstücke und Liegenschaften, die der Ausübung einer<br />

wirtschaftlichen Tätigkeit dienen, können bewilligungsfrei<br />

auch als reine Kapitalanlage erworben und an ein Produktions-<br />

oder Dienstleistungsunternehmen vermietet oder verpachtet<br />

werden. Der Begriff der wirtschaftlichen Tätigkeit<br />

ist weit gefasst: Es geht nicht nur um die klassischen Handels-,<br />

Industrie- und Gewerbearten, sondern auch um den<br />

Finanz- und Dienstleistungssektor. Er reicht somit von der<br />

Ausübung eines freien Berufes, etwa als Informatiker oder<br />

Hotelier, über den Betrieb eines Handels- oder Dienstleistungszentrums<br />

bis hin zur industriellen Produktion. Möglich<br />

ist auch die Beteiligung an Immobiliengesellschaften,<br />

die im Handel mit solchen Grundstücken tätig sind.<br />

Ausländer, die über eine Aufenthaltsbewilligung verfügen,<br />

können einen Hauptwohnsitz bewilligungsfrei erwerben.<br />

Wohnungen können auch unter dem Titel Betriebsstätte<br />

mit erworben werden, wenn sie betriebsnotwendig sind<br />

(wie etwa als Wohnung <strong>für</strong> Hauswart oder <strong>für</strong> Techniker,<br />

deren ständige Anwesenheit in unmittelbarer Betriebsnähe<br />

unabdingbar ist) oder eine Abtrennung vom Betriebsgrundstück<br />

unverhältnismässig wäre.<br />

Eine Bewilligung braucht somit nur noch, wer als Ausländer<br />

bzw. als nicht in der Schweiz wohnender EU-Bürger eine<br />

Ferienwohnung kaufen will. Ebenso ausgeschlossen bleiben<br />

direkte Investitionen im Wohnungsmarkt und Immobilienhandel<br />

mit Wohnliegenschaften. Der Vollzug der «Lex<br />

Koller» ist in erster Linie Sache des Kantons, in dem das<br />

Grundstück liegt. Die kantonalen Wirtschaftsförderungsstellen<br />

unterstützen <strong>Investoren</strong> in allen administrativen<br />

Angelegenheiten und bei Vermittlungsdienstleistungen <strong>für</strong><br />

Bauland oder Immobilien.<br />

Vgl. Kapitel 13.1 Adressen der kantonalen Wirtschaftsförderungsstellen<br />

www.bj.admin.ch<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Justiz, Merkblatt «Erwerb von Grundstücken<br />

durch Personen im Ausland» (pdf)<br />

www.law-firm.ch<br />

Firmengründung in der Schweiz – Formen? Vorgehen? Kosten?<br />

Bischof Stampfli Rechtsanwälte, Solothurn (2007)<br />

Möglichkeiten zum Grunderwerb durch Ausländer<br />

Wohnsitz in der Schweiz Kurzaufenthalts- ohne Aufenthalts-<br />

Niederlassungs- Jahresaufenthalts- bewilligung bewilligung<br />

bewilligung<br />

Unüberbautes Land (Baubeginn innert 1 Jahr)<br />

•Wohnzone bis 3000 m<br />

bewilligung<br />

2<br />

- Hauptwohnung Ja Ja Nein Nein<br />

- keine Hauptwohnung<br />

•Gewerbe-, Industrie- und<br />

Ja Nein Nein Nein<br />

Dienstleistungszone<br />

Wohneigentum<br />

Ja Ja Ja Ja<br />

•Hauptwohnung (bis 3000m2 ) Ja Ja Nein Nein<br />

•Mehrfamilienhaus<br />

Betriebsliegenschaft<br />

Ja Nein Nein Nein<br />

•Eigengebrauch Ja Ja Ja Ja<br />

•Kapitalanlage Ja Ja Ja Ja<br />

Ferienwohnung (Kontingente)<br />

Anteil an juristischen Personen<br />

Ja mit Bewilligung mit Bewilligung mit Bewilligung<br />

•Bereich Betriebsliegenschaften Ja Ja Ja Ja<br />

•Bereich Wohnliegenschaften Ja bis zu einem Anteil von max. 30% des Gesellschaftskapitals


2.8 Raumplanung und Umweltschutz<br />

2.8.1 Bau- und Planungswesen<br />

Ein fortschrittliches Raumplanungs- und Umweltrecht sichert<br />

ein geordnetes Nebeneinander von dicht besiedeltem<br />

Wirtschaftsraum und Natur- und Landwirtschaftsgebieten.<br />

Die hohe Besiedlungsdichte hat von jeher das Umweltbewusstsein<br />

und zugleich die bauliche Entwicklung gefördert.<br />

Bauten <strong>für</strong> Dienstleistungs- und Industriebetriebe können<br />

in den da<strong>für</strong> bestimmten Bauzonen errichtet werden. Die<br />

Bau- und Planungsvorschriften richten sich nach dem kantonalen<br />

Recht, und es ist ein Baubewilligungsverfahren zu<br />

durchlaufen. Dessen Dauer und Umfang hangen von der<br />

Art des konkreten Investitionsvorhabens ab. So benötigen<br />

Industriebauten im Interesse der Arbeitssicherheit eine<br />

Plangenehmigung sowie eine Betriebsbewilligung.<br />

Der Zeitrahmen <strong>für</strong> Baubewilligungen ist abhängig von der<br />

Art und Komplexität des Investitionsvorhabens. Für unproblematische<br />

Bauvorhaben, wie z.B. ein gewerblich-industrielles<br />

Bauvorhaben ohne besonderen Schwierigkeitsgrad<br />

und ohne Bedarf an Zusatzabklärungen und Sondergenehmigungen,<br />

beträgt er in der Regel 2-3 Monate. Annahme<br />

ist dabei, dass keine Umstände vorliegen, die zu Rekursen/Baubeschwerden<br />

führen können. Abweichungen<br />

sind von Kanton zu Kanton möglich.<br />

Die kantonalen Wirtschaftsförderungsstellen erteilen Auskünfte<br />

über erschlossene Gewerbeflächen und verfügbare<br />

Geschäftsobjekte und über die notwendigen administrativen<br />

Schritte. Sie können diese auch einleiten und nötigenfalls<br />

koordinieren.<br />

2.8.2 Umwelt<br />

Die Umweltgesetzgebung entspricht weitgehend den in<br />

der EU geltenden Regeln. Das Umweltrecht und die daraus<br />

resultierenden Schutzmassnahmen fussen auf dem Grund-<br />

2.8<br />

satz der Kooperation. In Zusammenarbeit mit derWirtschaft<br />

werden Lösungen entwickelt, die sowohl der Wirtschaft<br />

wie der Natur dienen. Die getroffenen Massnahmen gelten<br />

international als vorbildlich. Bei Errichtung und Betrieb von<br />

industriellen und gewerblichen Anlagen ist verschiedenen<br />

Erlassen auf Bundes- und auf Kantonsebene Rechnung zu<br />

tragen. Landesweit von besonderer Bedeutung sind die<br />

Bundesgesetze über Gewässerschutz, Umweltschutz und<br />

Natur- und Heimatschutz. Das Bundesgesetz über den Umweltschutz<br />

regelt die Bereiche Luftverschmutzung, Lärm,<br />

Erschütterungen, Abfälle, umweltgefährdende Stoffe und<br />

Belastung des Bodens. Es stellt auf das Vorsorge- und das<br />

Verursacherprinzip ab: Umweltbelastungen sollen so gering<br />

wie möglich gehalten, die Kosten <strong>für</strong> ihre Vermeidung<br />

den Verursachern auferlegt werden. Emissionen werden<br />

durch Grenzwerte, Bau- und Ausrüstungs-, Verkehrs- und<br />

Betriebsvorschriften begrenzt. Die dabei anzuwendende<br />

Technik ist nicht vorgeschrieben. Sanierungsfristen ermöglichen<br />

es den Unternehmungen, den geeigneten Investitionszeitpunkt<br />

im gegebenen Rahmen selber zu bestimmen.<br />

Umweltverträglichkeitsprüfungen (UVP) kommen bei Vorhaben<br />

zur Anwendung, mit denen Anlagen geplant, errichtet<br />

oder geändert werden, welche die Umwelt erheblich<br />

belasten können. Sie sind Instrumente der Umweltvorsorge,<br />

die aber nur bei konkreten Vorhaben und in deren ordentlichen<br />

bau- und planungsrechtlichen Bewilligungsverfahren<br />

zum Einsatz kommen. Die UVP-pflichtigen Anlagen<br />

sind in den Rechtsgrundlagen abschliessend aufgeführt;<br />

neben Verkehrs- und Energieanlagen gehören dazu auch<br />

besonders umweltbelastende Industrieanlagen.<br />

www.admin.ch / ch / d / sr / c814_011<br />

Bundes-Verordnung über die Umweltverträglichkeitsprüfung,<br />

UVP-pflichtige Vorhaben<br />

Zeitbedarf Baubewilligung<br />

Verfahrensschritt Woche 1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

Einreichung Baugesuch X<br />

Vorprüfung durch örtliche Baubehörde X X<br />

Publikation im Amtsblatt X<br />

Einsprache-/Einwendungsverfahren X X X<br />

Bearbeitung Einsprachen/Einwendungen X X<br />

Verbesserungen/Anpassungen durch Bauherrschaft X<br />

Antrag Baubehörde X X<br />

Baurechtlicher Entscheid/Baubewilligung X X X<br />

Eröffnung an Gesuchsteller X<br />

Quelle: Eigene Bearbeitung<br />

amtlicher Darstellungen von<br />

verschiedenen Kantonen


2.9 2.10<br />

2.9 Schutz des freien Wettbewerbs<br />

Die schweizerische Wirtschaftsordnung basiert auf den<br />

Grundsätzen der freien Marktwirtschaft. Bestehende<br />

Wettbewerbsbeschränkungen werden abgebaut. Ein verschärftes<br />

Kartellgesetz stärkt den freien und fairen Wettbewerb.<br />

Kartelle sind nicht verboten, aber deren Missbrauch<br />

wird geahndet. Die schweizerische Kartellgesetzgebung ist<br />

seit 1995 weitgehend jener der EU angeglichen. Das Binnenmarktgesetz<br />

sorgt <strong>für</strong> mehrWettbewerb und denAbbau<br />

2.10 Schutz des geistigen Eigentums<br />

Der Schutz des geistigen Eigentums ist in der Schweiz hoch<br />

entwickelt. Ein umfassendes System von Patent-, Marken-,<br />

Designschutz- und Urheberrechten garantiert auf nationaler<br />

und internationaler Ebene die Ergebnisse von Innovation<br />

und Kreativität. Wer eine Erfindung zum Patent<br />

anmelden, eine Marke registrieren lassen oder ein Design<br />

hinterlegen will, wendet sich an das Eidgenössische Institut<br />

<strong>für</strong> Geistiges Eigentum IGE. Für international tätige<br />

Unternehmungen ist dabei besonders interessant, dass sie<br />

mit einer einzigen Eintragung weltweiten Schutz erlangen<br />

können.<br />

www.ige.ch IGE<br />

Eidgenössisches Institut <strong>für</strong> Geistiges Eigentum<br />

Das IGE, zuständige Stelle <strong>für</strong> die gewerblichen Schutzrechte<br />

und das Urheberrecht, ist ein eigentliches Kompetenzzentrum<br />

<strong>für</strong> alle Anliegen zu den Themen Patente, Marken,<br />

Design, Topographien von Halbleitererzeugnissen und<br />

Urheber- und verwandte Schutzrechte. Erste Informationen<br />

über die eingetragenen Schweizer Schutztitel stehen über<br />

das IGE-eigene elektronische Schutzrechtsregister offen.<br />

Als WTO-Mitglied setzt die Schweiz die Vorschriften des<br />

WTO/TRIPS-Abkommens um.<br />

www.swissreg.ch<br />

Schutzrechtsregister<br />

2.10.1 Patente<br />

Erfindungen, die ein technisches Problem mit technischen<br />

Mitteln lösen, können durch Patente geschützt werden.<br />

Nicht patentierbar sind u.a. Pflanzensorten, Tierrassen und<br />

im Wesentlichen biologische Verfahren zur Züchtung von<br />

Pflanzen und Tieren. Es bestehen drei Möglichkeiten, eine<br />

Erfindung mit Wirkung <strong>für</strong> die Schweiz zum Patent anzumelden:<br />

• Mit der nationalen Anmeldung erstreckt sich der PatentschutzaufdieSchweizunddasFürstentumLiechtenstein.<br />

• Neben dem nationalen Verfahren kann ein europäisches<br />

Patent erlangt werden. Das Europäische Patentüberein-<br />

protektionistischer Regelungen auf Kantons- und Gemeindeebene.<br />

Die Wettbewerbskommission kann einschreiten,<br />

wenn der Verdacht auf unzulässige Wettbewerbsbeschränkungen<br />

besteht. Sie prüft auch, ob Unternehmenszusammenschlüsse<br />

negative Auswirkungen auf den freien Wettbewerb<br />

haben, und sie gibt den Behörden Empfehlungen<br />

zur Förderung wirksamen Wettbewerbs ab.<br />

kommen (EPÜ) ermöglicht es dem Anmelder, in einem<br />

einheitlichen Prüfungs- und Erteilungsverfahren Patentschutz<br />

in den Vertragsstaaten des EPÜ, darunter auch<br />

der Schweiz, zu erlangen.<br />

• Auf internationaler Ebene ermöglicht es derVertrag über<br />

die Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Patentwesens<br />

(Patent CooperationTreaty,PCT),dem die Schweiz beigetreten<br />

ist, eine internationale Anmeldung einzureichen,<br />

die in allen benannten Vertragsstaaten die gleiche Wirkung<br />

wie eine nationale Anmeldung hat. Internationale<br />

Anmeldungen können beim IGE auch in englischer Sprache<br />

eingereicht werden. Ein Patent erlischt spätestens<br />

nach 20 Jahren, vomAnmeldedatum an gerechnet; <strong>für</strong>Topographien<br />

oder dreidimensionale Strukturen von Halbleitererzeugnissen<br />

beträgt die Wirkungsfrist 10 Jahre.<br />

Ende 2003 waren 75‘000 in Kraft stehende europäische<br />

Patente mit Wirkung <strong>für</strong> die Schweiz.<br />

Vgl. Kapitel 8.4 Forschung und Entwicklung<br />

www.vsp.ch<br />

Vereinigung Schweizerischer Patent- und MarkenanwälteVSP<br />

2.10.2 Marken<br />

Die rechtzeitige Registrierung der eigenen Marken schützt<br />

vor unliebsamen Überraschungen im Heimmarkt und in den<br />

wichtigsten Exportmärkten. In den meisten Fällen wird der<br />

Markenschutz im Ausland auf der Basis einer Eintragung<br />

der Marke in der Schweiz beantragt.Wichtig ist, vor der Anmeldung<br />

im Marken- und im Handelsregister recherchieren<br />

zu lassen, ob dem geplanten Zeichen identische oder verwechselbar<br />

ähnliche Marken entgegenstehen. Gezielte Recherchen<br />

sind auf elektronischemWeg möglich, ebenso das<br />

Erfassen und Einreichen aller <strong>für</strong> dieAnmeldung von schweizerischen<br />

Marken notwendigen Daten. Die Schweiz bietet<br />

den Anmeldern die Möglichkeit, gestützt auf die nationale<br />

Eintragung, durch Schutzausdehnungen nach dem Madrider<br />

Markenabkommen und dem Madrider Protokoll, den<br />

Markenschutz auf andere Vertragsparteien auszudehnen.


2.10 2.11<br />

www.ip-search.ch<br />

Markenrecherchen<br />

https: //e-trademark.ige.ch<br />

Anmeldung Marken<br />

2.10.3 Design<br />

Eine Hinterlegung gestylter Gegenstände schützt zweidimensionale<br />

Gestaltungen und dreidimensionale Gegenstände,<br />

deren Design neu ist, eine ästhetische Wirkung aufweist<br />

und gewerblich hergestellt wird. Sie lässt sich in der<br />

Schweiz auf einfache Weise vollziehen. Die Schutzdauer<br />

beträgt maximal 25 Jahre, unterteilt in fünf fünfjährige Perioden.<br />

Gestützt auf das Haager Abkommen über die internationale<br />

Hinterlegung gewerblicher Muster und Modelle<br />

können Muster oder Modelle auch international hinterlegt<br />

werden. Da die Schweiz dieses Abkommen ratifiziert hat,<br />

kann der Hinterleger den Schutz auch <strong>für</strong> die Schweiz erlangen.<br />

2.10.4 Urheberrecht<br />

Urheberrechtlichen Schutz geniessen Werke, die<br />

• in den Bereich der Literatur und Kunst gehören<br />

• das Ergebnis einer geistigen Schöpfung sind<br />

• einen individuellen Charakter haben.<br />

2.11 Registrierungspflichtige Produkte, Produktehaftpflicht<br />

Aus sicherheits- und gesundheitspolitischen Erwägungen,<br />

aus Gründen des Umwelt- und Verbraucherschutzes sowie<br />

der Einhaltung von internationalen und nationalen Normen<br />

wegen unterliegen ferner Arzneimittel, Kosmetikprodukte,<br />

Reinigungsmittel, Elektrogeräte, Mess- und Wägevorrichtungen,<br />

Heizungsanlagen, Druckbehälter und Motorfahrräder<br />

bei der Einfuhr bzw. dem Absatz in der Schweiz bestimmten<br />

Vorschriften.<br />

2.11.1 Registrierung<br />

von pharmazeutischen Produkten<br />

Die Schweiz ist ein idealer Standort <strong>für</strong> die Produktion<br />

von pharmazeutischen Produkten: Neben den weltweit<br />

bekannten Unternehmen wie Novartis oder Roche gibt<br />

es eine grosse Zahl weiterer Hersteller, die <strong>für</strong> den Weltmarkt<br />

produzieren. Durchschnittlich sechs bis sechseinhalb<br />

Monate dauert die Registrierung eines neuen pharmazeutischen<br />

Produkts in der Schweiz. Damit gehört das<br />

schweizerische Registrierungsverfahren weltweit zu den<br />

schnellsten. Es wird betreut vom Schweizerischen Heilmittel-Institut<br />

Swissmedic.<br />

www.swissmedic.ch<br />

Schweizerisches Heilmittelinstitut<br />

Für die Registrierung muss ein Dossier bei Swissmedic eingereicht<br />

werden. Die Registrierungsanforderungen entsprechen<br />

weitgehend denjenigen der EU. Das erleichtert<br />

eine gleichzeitige Einreichung der Registrierungsgesuche in<br />

der Schweiz und der EU. Eine Registrierung in der Schweiz<br />

hat dank ausgezeichneter wissenschaftlicher Reputation,<br />

strengen Kriterien und zahlreichen hochstehenden Spitälern<br />

<strong>für</strong> klinische Tests international einen sehr guten Ruf.<br />

Das sog. «Fast Track»-Verfahren ermöglicht es, lebenswich-<br />

Computerprogramme gelten ebenfalls als Werke im Sinn<br />

des Urheberrechtsgesetzes. Der Schutz erlischt in der<br />

Schweiz 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers oder der Urheberin,<br />

bei Computerprogrammen 50 Jahre danach.<br />

tige Medikamente (z.B. gegen Aids oder Alzheimer) trotz<br />

strenger Prüfung sehr rasch (max. 3-4 Monate) auf den<br />

Markt zu bringen.<br />

www.swissmedic.ch<br />

Marktzutritt, Merkblätter<br />

2.11.2 Medizinprodukte<br />

Die Schweiz hat die europäischen Richtlinien über Medizinprodukte<br />

autonom in der Medizinprodukteverordnung<br />

(MepV) umgesetzt. Damit gelten <strong>für</strong> Medizinprodukte in<br />

der Schweiz dieselben Vorschriften wie in der EU. Ein Medizingeräte-Lieferant,<br />

der sein Produkt in der Schweiz auf<br />

den Markt bringen will, muss auf Verlangen der Behörde<br />

nachweisen können, dass sein Produkt die grundlegenden<br />

Anforderungen der EU-Richtlinien sowie die nationalen<br />

Anforderungen erfüllt.<br />

Die Liste der von der Schweiz unilateral anerkannten EU-<br />

Prüfstellen stellt das B<strong>AG</strong> (Bundesamt <strong>für</strong> Gesundheit) zur<br />

Verfügung. Medizinprodukte, die die CE-Kennzeichnung<br />

einer EU-Prüfstelle tragen, gelten auch in der Schweiz als<br />

konform, sofern die ganze Produkte-Information dreisprachig<br />

(d,f,i) und die Inverkehrbringerin in der Schweiz angegeben<br />

ist. Ein Hersteller in der Schweiz darf seine Medizinprodukte<br />

«CE» kennzeichnen und sie auf dem Schweizer<br />

Markt verkaufen oder in die EU exportieren. Zurzeit braucht<br />

er noch einen Bevollmächtigten in der EU.Das B<strong>AG</strong> stellt auf<br />

Anfrage auch Exportzertifikate <strong>für</strong> Nicht-EU-Staaten aus.<br />

www.admin.ch / bag<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Gesundheit B<strong>AG</strong><br />

www.admin.ch / ch / d / as / 2001 / 3487.pdf<br />

Medizinprodukteverordnung (MepV)


2.11 2.12<br />

2.11.3 Produktehaftpflicht<br />

Die schweizerischen Produktehaftpflicht-Vorschriften entsprechen<br />

weitgehend den in der Europäischen Union<br />

geltenden Regeln: Der Hersteller haftet unabhängig von<br />

seinem Verschulden <strong>für</strong> Schäden, die durch fehlerhafte Produkte<br />

verursacht werden. In der Schweiz gilt diese Haftpflicht<br />

<strong>für</strong> alle Produkte, die ab 1994 in Verkehr gesetzt<br />

werden. Durch Verordnung wurden die Sicherheits- und<br />

Gesundheitsanforderungen <strong>für</strong> technische Geräte festgelegt.<br />

Die Schweiz hat im Bereich der technischen Normen<br />

weitgehend die Regelungen der Europäischen Union übernommen,<br />

so dass <strong>für</strong> den Export in die EU in diesem Bereich<br />

keine entscheidenden Marktbarrieren mehr existieren.<br />

www.admin.ch / ch / d / sr / c819_11.html<br />

Verordnung über die Sicherheit technischer Einrichtungen<br />

und Geräte<br />

2.12 Banken und Finanzdienstleistungen<br />

Der Bankensektor ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige<br />

der Schweiz. Er trägt mit fast 3,3% der Erwerbstätigen<br />

mehr als einen Zehntel zur Wertschöpfung der schweizerischen<br />

Volkswirtschaft bei. Die Banken in der Schweiz<br />

verwalten über 4’700 Mrd. CHF an Vermögen, die zu knapp<br />

60% aus dem Ausland stammen. Damit stellen sie den<br />

grössten Offshore-Finanzplatz der Welt dar, noch vor London,<br />

New York oder Frankfurt. Die Schweiz hat eine lange<br />

Tradition wirtschafts- und währungspolitischer Stabilität,<br />

die sich in niedriger Inflation, tiefen Zinssätzen und einer<br />

bedeutenden internationalen Rolle des Frankens vor allem<br />

im Vermögensverwaltungs- und Emissionsgeschäft spiegelt.<br />

Eine überdurchschnittliche Performance, hohe Qualität<br />

der Dienstleistungen, Transparenz der Kosten und ein<br />

gutes Preis-Leistungsverhältnis verstärken die Attraktivität<br />

des Finanzplatzes Schweiz.<br />

2.12.1 Bankenrecht und Bankenstruktur<br />

Das schweizerische Bankensystem ist im Vergleich zum<br />

Ausland nur wenig reguliert. Für die Eröffnung einer Bank,<br />

den gewerbsmässigen Handel mit Effekten, die Führung<br />

eines Fonds und teilweise auch <strong>für</strong> Vermögensverwalter, ist<br />

eine Bewilligung durch die Eidgenössische Bankenkommission<br />

(EBK) notwendig. Die EBK, deren Aufsicht mehr als<br />

400 Finanzierungsinstitute unterstehen, informiert über die<br />

Anforderungen im Einzelfall. Banken-Dachorganisation ist<br />

die Schweizerische Bankiervereinigung.<br />

www.ebk.admin.ch<br />

EBK Eidg. Bankenkommission<br />

www.swissbanking.org<br />

Schweizerische Bankier-Vereinigung SBVg<br />

Der Bankensektor ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige<br />

der Schweiz. Er trägt mit fast 3,3% der Erwerbstätigen<br />

mehr als einen Zehntel zur Wertschöpfung der<br />

schweizerischen Volkswirtschaft bei. Die Banken in der<br />

Schweiz verwalten über 4’700 Mrd. CHF an Vermögen, die<br />

zu knapp 60% aus dem Ausland stammen. Damit stellen<br />

sie den grössten Offshore-Finanzplatz der Welt dar, noch<br />

vor London, New York oder Frankfurt. Die Schweiz hat eine<br />

lange Tradition wirtschafts- und währungspolitischer Stabilität,<br />

die sich in niedriger Inflation, tiefen Zinssätzen und<br />

einer bedeutenden internationalen Rolle des Frankens vor<br />

allem im Vermögensverwaltungs- und Emissionsgeschäft<br />

spiegelt. Eine überdurchschnittliche Performance, hohe<br />

Qualität der Dienstleistungen, Transparenz der Kosten und<br />

ein gutes Preis-Leistungsverhältnis verstärken die Attraktivität<br />

des Finanzplatzes Schweiz.<br />

Neben den beiden zu den international grossen zählenden<br />

Banken UBS <strong>AG</strong> und CS Group gibt es eine Vielzahl von inländischen<br />

und ausländischen Finanzinstituten mit teilweise<br />

hoch spezialisierten Dienstleistungen. Für die Finanzierung<br />

von Investitionsvorhaben in der Schweiz spielen auch<br />

die Kantonalbanken sowie Regionalbanken und Sparkassen<br />

nach wie vor eine wichtige Rolle. Die Gruppe der 24<br />

Kantonalbanken – ganz oder teilweise in Staatsbesitz und<br />

mit Staatsgarantie – hat im schweizerischen Inlandgeschäft<br />

einen Marktanteil von rund einem Drittel. Ihr Anteil am Bilanzsummentotal<br />

aller Banken mit Sitz in der Schweiz liegt<br />

bei etwa 15%. Das Angebot der Kantonalbanken umfasst<br />

eine breite Palette an Produkten und Dienstleistungen. Das<br />

Kreditgeschäft <strong>für</strong> Klein- und Mittelbetriebe sowie das Retail-Banking,<br />

vor allem die Hypothekarausleihungen, bilden<br />

die wichtigsten Geschäftsbereiche.<br />

www.kantonalbank.ch<br />

Kantonalbanken<br />

Dazu kommen 149 ausländische Finanzinstitute. Das sind<br />

mehr als 45% aller Bankinstitute in der Schweiz. Auslandbanken<br />

sind Schweizer Banken. Sie sind überwiegend<br />

Zweigniederlassungen einer ausländischen Bank und zu<br />

85% im Private Banking tätig.<br />

www.foreignbanks.ch<br />

Verband der Auslandbanken in der Schweiz<br />

2.12.2 Finanzdienstleistungen<br />

Die Banken in der Schweiz stellen den Geldanlegern eine<br />

breite Palette von Finanzprodukten und Dienstleistungen<br />

zur Verfügung. Import und Export von ausländischen Währungen<br />

sind bewilligungsfrei. Die Schweiz ist ein Zentrum


<strong>für</strong> die professionelle Vermögensverwaltung <strong>für</strong> Privatkunden<br />

und institutionelle Anleger. Mit einem Marktanteil von<br />

28% ist sie heute weltweit führend im grenzüberschreitenden<br />

Vermögensverwaltungsgeschäft.<br />

Diese dominierende Stellung erarbeitete sich der Bankenplatz<br />

Schweiz durch professionelle Betreuung, modernste<br />

Technologie und stabile politische und rechtliche Rahmenbedingungen.<br />

Detaillierte Informationen zum Leistungsspektrum<br />

sind bei allen Banken erhältlich.<br />

Vgl. Kapitel 5 Finanzierung<br />

www.swissprivatebankers.com<br />

Vereinigung Schweizer Privatbankiers<br />

2.12.3 Bankgeheimnis<br />

Für das Verständnis des schweizerischen Bankwesens sind<br />

verschiedene Eigenheiten und Grundsätze von Bedeutung:<br />

Der Bankkunde hat ein Recht auf Schutz seiner ökonomischen<br />

Privatsphäre. Das schweizerische Bankgeheimnis<br />

soll verhindern, dass Banken unerlaubt Informationen über<br />

ihre Kunden weitergeben (Art. 47 des Bundesgesetzes über<br />

Banken und Sparkassen). Genau genommen handelt es<br />

sich somit um ein Bank-Kundengeheimnis. Gleich wie der<br />

inländische Anleger geniesst der ausländische Kunde einen<br />

weitgehenden Schutz durch das Bankkundengeheimnis.<br />

www.admin.ch / ch / d / sr / 952_0 / a47.html<br />

Art. 47 Bankengesetz<br />

Die politischen Behörden wie auch die Wirtschaft stehen<br />

nach wie vor <strong>für</strong> das Bankkundengeheimnis ein.Als Garant<br />

<strong>für</strong> seinen Fortbestand können, trotz gelegentlich kritischen<br />

Stimmen aus dem In- und Ausland, im Übrigen die schweizerische<br />

Bundesverfassung und das Referendumsrecht gelten.<br />

Das Festhalten am Bankkundengeheimnis einerseits<br />

und die Ausgestaltung der Ausnahmen, der gesetzlich geregelten<br />

Offenlegungspflichten, sind in gleicher Weise von<br />

grosser Bedeutung. Das Bankgeheimnis bietet dann keinen<br />

Schutz, wenn der Verdacht besteht, dass Gelder im Zusammenhang<br />

mit einem nach schweizerischem Recht strafrechtlich<br />

relevanten Tatbestand auf einer schweizerischen<br />

Bank deponiert wurden. Auch bei Steuerbetrug (Urkundenfälschung)<br />

ist der Richter befugt, das Bankgeheimnis<br />

aufzuheben, und er kann einem ausländischen Gesuch um<br />

Rechtshilfe entsprechen. Bei reiner Steuerhinterziehung<br />

wird einem Gesuch um Rechtshilfe nicht entsprochen, weil<br />

das Schweizer Steuersystem auf dem Grundsatz der Selbstdeklaration<br />

beruht.<br />

Vgl. Kapitel 9 Besteuerung<br />

www.efd.admin.ch<br />

Das Bankgeheimnis<br />

2.12<br />

2.12.4 Nummernkonti<br />

Entgegen einer weit verbreiteten Annahme gibt es in der<br />

Schweiz keine anonymen Konten. Das Nummernkonto ist<br />

ein ganz gewöhnliches Bankkonto. Es bietet dem Kunden<br />

lediglich bankintern mehr Diskretion. Im Verkehr mit der<br />

Bank identifiziert sich der Kontoinhaber zwar bloss durch<br />

eine Nummer. Identität eines Nummernkontoinhabers ist<br />

indessen unerlässlich; sie ist aber nur wenigen ausgewählten<br />

Personen innerhalb der Bank bekannt. Auch Inhaber<br />

von Nummernkonti können keine Überweisungen ins Ausland<br />

tätigen, ohne dass die Bank den Namen des Auftraggebers<br />

bekannt gibt.<br />

2.12.5 Massnahmen gegen die<br />

Geldwäscherei, Insidergeschäfte und<br />

das organisierte Verbrechen<br />

Die Geldwäscherei ist unter Strafe gestellt; zusätzlich haben<br />

sich die Banken in einer Sorgfaltspflicht-Vereinbarung dazu<br />

verpflichtet, bei Aufnahme einer Geschäftsbeziehung den<br />

Vertragspartner zu identifizieren. Dies gilt <strong>für</strong> die Eröffnung<br />

von Konten und von Depots, die Vornahme von Treuhandgeschäften,<br />

die Vermietung von Schrankfächern sowie <strong>für</strong><br />

Kassageschäfte über Beträge von mehr als 25‘000 CHF.<br />

Darüber hinaus müssen neue Bankkunden schriftlich festhalten,<br />

wer wirtschaftliches Interesse an den deponierten<br />

Werten hat. Aufgrund des entsprechenden Bilateralen Abkommens<br />

Schweiz-EU wird die Schweiz bei Geldwäscherei<br />

internationale Rechtshilfe leisten, wenn die Vermögenswerte<br />

aus einem Abgabebetrug oder gewerbsmässigen<br />

Schmuggel stammen. Dabei ist auch das Waschen des Erlöses<br />

ein rechtshilfefähiger Abgabebetrug. Insidergeschäfte,<br />

d.h. das unerlaubte Ausnützen vertraulicher Informationen<br />

zur Beeinflussung von Börsenkursen, sind in der Schweiz<br />

ein Straftatbestand.<br />

Dem Organisierten Verbrechen widmen auch die Schweizer<br />

Behörden und Banken seit jeher höchste Aufmerksamkeit.<br />

Die Schweiz beteiligt sich intensiv an der Bekämpfung<br />

des Organisierten Verbrechens: Wer innerhalb einer<br />

kriminellen Organisation aktiv ist, kann auch dann erfasst<br />

werden, wenn die Beteiligung an einer einzelnen Tat nicht<br />

bewiesen werden kann. Bereits der Nachweis der tatkräftigen<br />

Unterstützung einer kriminellen Organisation genügt<br />

zur Verurteilung.<br />

www.ebk.admin.ch<br />

Eidg. Bankenkommission, Geldwäschereibekämpfung<br />

in der Schweiz, Oktober 2003 (pdf)<br />

www.europa.admin.ch<br />

Bilaterale Abkommen II, Fact Sheet Betrugsbekämpfung


3. Die Schweiz<br />

und Europa<br />

Rund 860’000 Bürger aus den 25 EU-Ländern arbeiten in der Schweiz. Das sind mehr als 20% aller hier Erwerbstätigen.<br />

Als Handelspartner ist die Schweiz der drittgrösste Warenlieferant und der zweitgrösste Kunde der EU, und<br />

44% der schweizerischen Direktinvestitionen erfolgen im EU-Raum. Die Schweiz ist zwar nicht Mitglied der EU; ein<br />

dichtes Netz von Verträgen, insbesondere die Bilateralen Abkommen der Schweiz mit der EU und generell enge wirtschaftliche<br />

Beziehungen sorgen jedoch da<strong>für</strong>, dass die Schweiz als Land, als Wirtschaftsstandort und als Finanzplatz<br />

in Europa ihre Rolle spielen kann.<br />

3.1 Marktzutritt<br />

Zwischen der Schweiz und der EU besteht bereits heute,<br />

ausser <strong>für</strong> Landwirtschafts- und einige sensible Produktegruppen,<br />

vollständiger Freihandel. Waren mit Ursprung in<br />

einem der 29 Mitgliedstaaten von EU und EFTA, der die<br />

Schweiz angehört, können kontingentsfrei und ohne Zollschranken<br />

zirkulieren. Gegenüber der EU gilt über den<br />

freien Güteraustausch hinaus auch freier Austausch von<br />

Dienstleistungen und von Kapital sowie im Personenverkehr<br />

ein bereits stark liberalisierter Arbeitsmarkt <strong>für</strong> Spezialisten,<br />

Forscher und Manager. Dennoch erschwerten zahlreiche<br />

Hemmnisse bisher den Marktzugang.<br />

Aufgrund der so genannten Bilateralen Abkommen zwischen<br />

der Schweiz und der EU, bestehend aus sieben sektoriellen<br />

Abkommen («Bilaterale I»), werden seit 2002<br />

sukzessive Marktzutrittsschranken beseitigt. Ein Paket<br />

von ergänzenden Abkommen, die so genannten «Bilateralen<br />

II», bringt schrittweise weitere Marktöffnungen und<br />

eine erweiterte grenzüberschreitende Zusammenarbeit.<br />

Für zahlreiche Schweizer Firmen ist der europäische Markt<br />

bedeutender als der einheimische. Die Bilateralen Abkommen<br />

ermöglichen ihnen einen beinahe gleichberechtigten<br />

Marktzutritt zu Europa unter stabilen Rahmenbedingungen.<br />

Von der Schweiz aus kann ein Markt mit einer<br />

Bevölkerung von 490 Millionen ungehindert erschlossen<br />

und bearbeitet werden. Im Zusammenhang mit Investitionen<br />

in der Schweiz sind die folgenden Bestimmungen von<br />

besonderer praktischer Bedeutung:<br />

3.1.1 Personenfreizügigkeit<br />

Der freie Personenverkehr wird durch eine schrittweise Öffnung<br />

des Arbeitsmarktes zwischen der Schweiz und der EU<br />

herbeigeführt. Sie betrifft Arbeitnehmer, Selbständige und<br />

Personen ohne Erwerbstätigkeit, die über ausreichende<br />

finanzielle Mittel verfügen, und bringt EU-Arbeitskräften<br />

gleiche Behandlung wie Inländern. Im Verhältnis zu den<br />

bisherigen 15 EU-Ländern sowie Malta und Zypern (EU 17)<br />

ist die Bevorzugung einheimischer Arbeitnehmer und Kontrollen<br />

der Lohn- und andern Arbeitsbedingungen <strong>für</strong> EU-<br />

Ausländer bereits weggefallen, und im Dienstleistungsverkehr<br />

können ausländische Arbeitnehmer und Selbständige<br />

bis zu 90 Tage pro Kalenderjahr tätig sein. Seit Mitte 2007<br />

entfallen <strong>für</strong> EU-17-Angehörige auch die zahlenmässige<br />

Beschränkung der Kurz- und Daueraufenthaltsgenehmi-<br />

gungen sowie die Grenzzonen <strong>für</strong> Grenzgänger. Der Übergang<br />

zum freien Personenverkehr zwischen der Schweiz<br />

und EU 17 gemäss Gemeinschaftsrecht ist im Jahr 2011<br />

vollzogen, <strong>für</strong> Schweizer in der EU bereits heute. Ergänzt<br />

wird das Freizügigkeitsrecht durch die gegenseitige Anerkennung<br />

von Berufsdiplomen in reglementierten Berufen<br />

und die Koordination der Sozialversicherung. Die Schweizer<br />

Wirtschaft kann leichter Arbeitskräfte im EU-Raum rekrutieren<br />

und dort Ausbildungsmöglichkeiten nutzen. Das<br />

steigert die Effizienz des Arbeitsmarktes und fördert die<br />

Verfügbarkeit hoch qualifizierter Arbeitskräfte.<br />

Vgl. Kapitel 2.7 Ausländerrecht<br />

3.1.2 Abbau technischer Handelshemmnisse<br />

Für die meisten Industrieerzeugnisse werden künftig Konformitätsbewertungen<br />

wie die Prüfung, Zertifizierung und<br />

die Produktzulassung gegenseitig anerkannt. Nachzertifizierungen<br />

bei der Ausfuhr in die EU sind nicht mehr nötig.<br />

Produktprüfungen durch von der EU anerkannte Schweizer<br />

Prüfstellen genügen. Eine doppelte Prüfung nach<br />

den schweizerischen Anforderungen und nach denen der<br />

EU fällt damit weg. Auch da, wo sich EU- und Schweizer<br />

Vorschriften unterscheiden und weiterhin zwei Konformitätsnachweise<br />

nötig sind, können beide von der schweizerischen<br />

Bewertungsstelle vorgenommen werden. Dies<br />

erleichtert administrative Abläufe, wirkt kostensenkend<br />

und stärkt die Wettbewerbsposition der Exportindustrie.<br />

3.1.3 Forschung<br />

Schweizer Forschungsinstitute, Universitäten und Unternehmen<br />

können in vollem Umfange an allen Aktionen und<br />

Programmen der EU-Rahmenprogramme teilnehmen. Dabei<br />

geht es insbesondere um die Programme zur Förderung<br />

der Mobilität der Forscher und um die Massnahmen<br />

zu Gunsten von KMU. Schweizer Forscher können eigene<br />

Projekte umsetzen und leiten. Gerade Schweizer KMU-Betriebe<br />

mit ihrer Erfahrung in der grenzüberschreitenden<br />

Zusammenarbeit können dadurch leichter Zugang zu Erkenntnissen<br />

erhalten, die sie am Markt verwerten können.<br />

3.1.4 Schienen-, Strassen- und Luftverkehr<br />

Das Landverkehrsabkommen regelt die schrittweise gegenseitige<br />

Öffnung der Verkehrsmärkte auf Strasse und Schie-


ne <strong>für</strong> Personen und Güter sowie Gebührensysteme, die<br />

sich am Verursacherprinzip orientieren. Der Netzzugang in<br />

der EU erhöht die Wettbewerbsfähigkeit der Bahnen, und<br />

<strong>für</strong> Schweizer Transporteure ergeben sich neue Marktchancen.<br />

Schweizerische Fluggesellschaften erhalten auf Gegenseitigkeit<br />

Zugang zum liberalisierten europäischen Luftverkehrsmarkt.<br />

Ihre Wettbewerbsposition und Attraktivität als<br />

Allianzpartner verbessert sich. Von den Regionalflughäfen<br />

aus sind Ausweitungen des Flugangebotes kleinerer Luftverkehrsgesellschaften<br />

zu erwarten. Duty-free-Verkauf auf<br />

Schweizer Flughäfen oder auf Flügen von und nach der<br />

Schweiz bleibt weiterhin möglich.<br />

Vgl. Kapitel 10.3 Bahn und Strasse, Luftverkehr<br />

3.1.5 Öffentliches Beschaffungswesen<br />

Der Geltungsbereich der WTO-Regeln über das öffentliche<br />

Beschaffungswesen wird auf die Gemeinden ausgedehnt.<br />

Die 50-%-Ursprungsklauseln und das Kriterium eines um<br />

3% günstigeren Angebotes als Bedingung <strong>für</strong> den Zuschlag<br />

an ein Schweizer Unternehmen entfallen nun auch<br />

in allen Bereichen, die nicht durch das WTO-Abkommen gedeckt<br />

sind, wie z.B. Telekommunikation und Schienenverkehr.<br />

Auch Aufträge der aufgrund eines besonderen oder<br />

ausschliesslichen Rechts tätigen Unternehmungen in der<br />

Wasser- und Energieversorgung, in Verkehr und Telekommunikation<br />

müssen oberhalb bestimmter Schwellenwerte<br />

nach den WTO-Regeln ausgeschrieben werden. Da<strong>für</strong> steht<br />

ein elektronisches Informationssystem zur Verfügung. Dies<br />

vergrössert den Markt und senkt Kosten. Schweizer Firmen<br />

erhalten durch die Öffnung des öffentlichen Beschaffungswesens<br />

so einen diskriminierungsfreien Zugang zu einem<br />

bedeutenden öffentlichen Auftragsvolumen.<br />

www.simap.ch<br />

Informationssystem über das öffentliche<br />

Beschaffungswesen der Schweiz<br />

3.1.6 Handel mit Agrarprodukten<br />

Gegenseitige Zollkonzessionen <strong>für</strong> Produkte, die <strong>für</strong> die<br />

Schweiz und die EU besonders wichtig sind, und Vereinfachungen<br />

technischer Vorschriften werden sich <strong>für</strong> die<br />

Konsumenten vorteilhaft auswirken und die Exportchancen<br />

von landwirtschaftlichen Qualitätsprodukten erhöhen.<br />

www.europa.admin.ch<br />

«Bilaterale Abkommen I»<br />

3.1.7 Ergänzende Abkommen<br />

Unter einer Reihe von weiteren Regelungen («Bilaterale<br />

II») kommt im Zusammenhang mit Ansiedlungsvorhaben<br />

in der Schweiz zwei neuen Abkommen besondere Bedeutung<br />

zu.<br />

Zinsbesteuerung: Zur Besteuerung der Zinseinkünfte von<br />

EU-Bürgern in der Schweiz erhebt die Schweiz einen Steuerrückbehalt<br />

auf Zinserträgen von EU-Bürgern von schrittweise<br />

bis zu 35%, dessen Ertrag grösstenteils an die EU-<br />

Länder ausbezahlt wird. Die Schweiz behält im Gegenzug<br />

ihr Bankgeheimnis. Verbundene Unternehmen mit Hauptsitz<br />

in der Schweiz sowie Tochtergesellschaften in den<br />

EU-Mitgliedländern zahlen keine Quellensteuern auf Zahlungen<br />

von Dividenden, Zinsen und Lizenzgebühren mehr.<br />

Der Wegfall dieser steuerlichen Diskriminierung erhöht die<br />

Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Schweiz.<br />

Vgl. Kapitel 9 Besteuerung<br />

www.swissbanking.org<br />

Schweizerische Bankiervereinigung SBVg<br />

«Schengen»-Abkommen: Die Schweiz erhält Anschluss an<br />

die Instrumente der EU-Sicherheitszusammenarbeit. Das<br />

Schengen-Abkommen hebt die Personenkontrollen an den<br />

Grenzen auf. Da<strong>für</strong> wird die Zusammenarbeit von Justiz<br />

und Polizei verstärkt. Mit dem Schengen-Visum können<br />

visumspflichtige ausländische Spezialisten von Schweizer<br />

Firmen ohne spezielle Visa-Verfahren schnell und unkompliziert<br />

zeitweise <strong>für</strong> ihre Arbeitgeber in der EU arbeiten.<br />

Vgl. Kapitel 2.7 Ausländerrecht<br />

www.europa.admin.ch<br />

«Bilaterale Abkommen II»<br />

3.1


0<br />

3.2 3.3<br />

3.2 Das Verhältnis zu den neuen EU-Mitgliedländern<br />

Von den erwähnten sieben Bilateralen Abkommen I wurden<br />

deren sechs automatisch auf die zehn neuen EU-Mitgliedländer<br />

ausgedehnt. Dies betrifft die Abkommen über<br />

den Landverkehr (Transit), Luftverkehr, öffentliches Beschaffungswesen,<br />

technische Handelshemmnisse, Forschung sowie<br />

Landwirtschaft. Das Abkommen über die Personenfreizügigkeit<br />

gewährt die festgelegten Freizügigkeiten auch <strong>für</strong><br />

die zehn neuen Mitgliedländer der EU. Jedoch sind separate,<br />

zeitlich hinausgeschobene Übergangsfristen <strong>für</strong> die<br />

schrittweise Einführung des freien Personenverkehrs bis<br />

2011 ausgehandelt worden. Durch angemessene Übergangsregeln<br />

soll die Zuwanderung gesteuert und begrenzt<br />

werden, und es gelten die flankierenden Massnahmen gegen<br />

Lohn- und Sozialdumping.<br />

3.3 Der Euro<br />

Die Schweiz nimmt an der Europäischen Währungsunion<br />

(EWU) nicht teil und ist damit auch nicht Teil der Euro-Zone.<br />

In der Schweiz bleibt der Franken das alleinige gesetzliche<br />

Zahlungsmittel. Der Schweizer Franken ist eine eigenständige<br />

Währung. Sein Wechselkurs zum Euro schwankt deshalb<br />

weiterhin aufgrund von Angebot und Nachfrage.<br />

Die schweizerische Wirtschaft ist seit jeher stark mit Europa<br />

verbunden und somit auch von der Einführung des Euro<br />

betroffen. Dies gilt vor allem <strong>für</strong> den Tourismus und <strong>für</strong> Unternehmen,<br />

die im Import/Export-Geschäft tätig sind. Aber<br />

auch der Detailhandel, vornehmlich in Grenz- und Tourismusgebieten,<br />

kommt mit dem Euro in Kontakt. Die Verwendung<br />

des EUR setzt im Einzelfall das gegenseitige Einverständnis<br />

der jeweiligen Vertragspartner voraus.Während in<br />

der Maschinenindustrie bereits mehr als 50% der Exporte<br />

in Euro abgewickelt werden, spielt der EUR in der Tourismusbranche<br />

noch keine bedeutende Rolle. Der EUR wird<br />

zwar in praktisch allen Hotels der Schweiz und in vielen<br />

Geschäften als Zahlungsmittel akzeptiert. Die Verwendung<br />

des Franken in der Schweiz sowohl als Zahlungsmittel als<br />

auch als Wertaufbewahrungsmittel hat aber seit der Einführung<br />

des Euro nicht abgenommen. Die Bedeutung des<br />

EUR im Inland-Zahlungsverkehr ist noch gering.<br />

Vgl. Kapitel 2.7 Ausländerrecht<br />

www.europa.admin.ch<br />

Ausdehnung des Freizügigkeitsabkommens<br />

Mit der Ausdehnung der Bilateralen Abkommen auf die<br />

neuen EU-Mitgliedstaaten erhält die Schweiz Zugang zu<br />

den osteuropäischen Wachstumsmärkten mehr als 100<br />

Millionen potenziellen Konsumenten und grossem Aufholbedarf.<br />

So öffnet unter anderem die Übernahme des<br />

WTO-Übereinkommens durch die zehn neuen EU-Mitgliedländer<br />

die Märkte des öffentlichen Beschaffungswesens<br />

wechselseitig.<br />

Angesichts der ausgeprägten Verflechtung der Wirtschaft<br />

mit dem EU-Raum ist das Interesse am Erfolg der Währungsunion<br />

gross. Die Schweizer Banken und Börse führen<br />

EUR-Konten. Bankgeschäfte in EUR können in und aus der<br />

Schweiz getätigt und abgewickelt werden. Dabei entscheidet<br />

die einzelne Bank über ihr «Euro-Sortiment». Die Banken<br />

sind da<strong>für</strong> eingerichtet, dass «der Euro» eine bedeutende<br />

Rolle auch im Inlandgeschäft spielen kann und der<br />

Finanzplatz Schweiz «Euro-fähig» ist. Dabei nimmt auch<br />

die Schweizer Börse SWX einen wichtigen Platz ein.<br />

Vgl. Kapitel 5 Finanzierung und 5.4 SWX Swiss Exchange<br />

www.swx.com<br />

SWX Börse Schweiz<br />

Mit der Entstehung eines neuen Währungsraumes verändert<br />

sich die Wettbewerbssituation: Im Euroland erhöht<br />

sich die Preistransparenz; in der Schweiz wird <strong>für</strong> Unternehmungen,<br />

die mit Geschäftspartnern in der EU zusammenarbeiten,<br />

der Verkehr im allgemeinen vereinfacht, auch<br />

wenn etwa bei langfristigen Verträgen gewisse Anpassungen<br />

nötig sind.<br />

www.swissbanking.org<br />

Schweizerische Bankiervereinigung


4. Gründung<br />

und Führung<br />

eines Unternehmens<br />

Die Handels- und Gewerbefreiheit der schweizerischen Bundesverfassung erlaubt es in der Regel allen Personen,<br />

auch Ausländern, in der Schweiz ein Gewerbe zu betreiben, ein Unternehmen zu gründen oder sich an einem solchen<br />

zu beteiligen. Es braucht grundsätzlich keine Genehmigung durch die Behörde, keine Mitgliedschaft in Kammern und<br />

Berufsverbänden und keine jährliche Meldung von Betriebszahlen. Für Ausländer ist zur persönlichen und dauernden<br />

Geschäftsausübung jedoch eine Arbeits- und Aufenthaltsbewilligung nötig.<br />

4.1 Unternehmensformen<br />

4.1.1 Ansiedlungsformen<br />

Die adäquate Ansiedlungsform <strong>für</strong> ein ausländisches Unternehmen<br />

in der Schweiz hängt unter anderem von Art<br />

und Zeithorizont des Geschäftes, von den rechtlichen und<br />

steuerlichen Rahmenbedingungen sowie von den strategischen<br />

Zielen des Managements ab (Headquarters, Produktions-<br />

oder Betriebsstätte, Verkaufsbüro, Finanz- oder<br />

Dienstleistungsunternehmen). Ein Unternehmen oder eine<br />

Privatperson aus dem Ausland kann die <strong>für</strong> ihr Geschäft<br />

richtige Ansiedlungsform selber bestimmen. Dies bedarf einer<br />

sorgfältigen Evaluation. Insbesondere sind steuerliche<br />

Gesichtspunkte da<strong>für</strong> entscheidend.<br />

Grundsätzlich bieten sich folgende Gestaltungsformen an:<br />

• Gründung einer Personengesellschaft oder einer Kapitalgesellschaft<br />

• Errichtung einer Zweigniederlassung<br />

• Akquisition eines bestehenden Geschäftes in der Schweiz<br />

(Personengesellschaft oder Kapitalgesellschaft)<br />

• Errichtung eines gemeinsamen Joint Ventures (Personengesellschaft<br />

oder Kapitalgesellschaft)<br />

• (Strategische) Allianz mit oder ohne Kapitalbeteiligung<br />

Gestaltungsformen <strong>für</strong> Firmen<br />

Obligationenrecht (OR)<br />

Personengesellschaften<br />

•Einzelunternehmung (OR 934)<br />

•Einfache Gesellschaft (OR 530-551)<br />

•Kollektivgesellschaft (OR 552-593)<br />

•Kommanditgesellschaft (OR 594-619)<br />

Kapitalgesellschaften (Juristische Personen)<br />

•Aktiengesellschaft (OR 620-763)<br />

•Gesellschaft mit beschränkter Haftung (OR 772-827)<br />

Die typischen Ansiedlungsformen eines ausländischen Unternehmens<br />

in der Schweiz sind die Tochtergesellschaft (als<br />

Aktiengesellschaft oder Gesellschaft mit beschränkter Haftung)<br />

und die Zweigniederlassung. Die Wahl der richtigen<br />

Niederlassungs- und Rechtsform hat einen entscheidenden<br />

Einfluss auf den Erfolg der Ansiedlung. Der frühzeitige Beizug<br />

eines mit den Schweizer Verhältnissen vertrauten Beraters<br />

empfiehlt sich.<br />

4.1.2 Gestaltungsformen<br />

Das schweizerische Recht unterscheidet im Obligationenrecht<br />

(OR) zwischen Personen- und Kapitalgesellschaften<br />

und im Steuerrecht zwischen verschiedenen Unternehmenszwecken.<br />

In der Schweiz sind Personengesellschaften typisch <strong>für</strong> sehr<br />

kleine Verhältnisse.Auch die Kapitalgesellschaft (Aktiengesellschaft)<br />

wird von vielen Unternehmern genutzt, obwohl<br />

die Gesellschafter eindeutig im Vordergrund stehen.<br />

Es ist zu beachten, dass die Rechtsform der GmbH & Ko.KG<br />

in der Schweiz nicht existiert.<br />

Steuerrecht (vgl. Kapitel 9 Besteuerung)<br />

Betriebsgesellschaft<br />

Holdinggesellschaft<br />

Verwaltungsgesellschaft


4.1<br />

4.1.3 Aktiengesellschaft<br />

Die Aktiengesellschaft (<strong>AG</strong>) ist die wichtigste und häufigste<br />

Unternehmensform in der Schweiz. Sie wird als Rechtsform<br />

auch von Ausländern oft <strong>für</strong> eine Tochtergesellschaft<br />

gewählt. Die <strong>AG</strong> ist eine Gesellschaft mit eigener Rechtspersönlichkeit,<br />

<strong>für</strong> deren Verbindlichkeiten nur das Gesellschaftsvermögen<br />

haftet. Das zum voraus bestimmte<br />

Grundkapital ist in Aktien zerlegt. Die <strong>AG</strong> ist nicht nur Gesellschaftsform<br />

<strong>für</strong> grosse, sondern auch <strong>für</strong> mittlere und<br />

kleine Unternehmen. Sie ist die übliche Rechtsform <strong>für</strong> Holding-<br />

und Finanzgesellschaften. Die Gründe <strong>für</strong> die Beliebtheit<br />

der <strong>AG</strong> als Rechtsform sind:<br />

• Alleinhaftung des Gesellschaftsvermögens<br />

• Anonymität der Kapitalgeber<br />

• Beschränkung der Beitragspflicht der Gesellschafter<br />

• Einfache erbrechtliche Nachfolgeregelung<br />

• Veröffentlichung der Jahresrechnung nur dann, wenn<br />

die <strong>AG</strong> Anleihensobligationen ausstehend hat oder börsenkotiert<br />

ist<br />

Gründung einer <strong>AG</strong>:<br />

• Es sind mindestens drei Aktionäre erforderlich. Die treuhänderische<br />

Zeichnung der Aktien durch Drittpersonen<br />

ist gestattet; die Einmann-<strong>AG</strong> ist durchaus üblich.<br />

• Mindestaktienkapital von 100‘000 CHF, wobei mind.<br />

50‘000CHFeinbezahltseinmüssen(mind.20%jeAktie).<br />

• Die gesetzlich vorgeschriebenen Statuten und Organe<br />

sind zu schaffen.<br />

• Formelles Gründungsverfahren, das eine Reihe von<br />

Rechtshandlungen umfasst und mit dem Eintrag ins<br />

Handelsregister abgeschlossen wird. Der Eintrag wird<br />

im Schweizerischen Handelsamtsblatt publiziert.<br />

Das Gesetz schreibt drei Organe vor:<br />

• Die Generalversammlung der Aktionäre ist das oberste<br />

Organ der <strong>AG</strong>. Ihr sind die wichtigsten Kompetenzen zugeordnet,<br />

wie Festsetzung und Änderung der Statuten,<br />

Wahl des Verwaltungsrates und der Revisionsstelle, Genehmigung<br />

des Geschäftsberichts,der Bilanz und der Gewinn-<br />

und Verlustrechnung, Beschlussfassung über die<br />

Gewinnverteilung und Entlastung des Verwaltungsrates.<br />

• Der Verwaltungsrat ist das geschäftsführende Organ<br />

der <strong>AG</strong>. Er besteht aus einem oder mehreren Mitgliedern,<br />

die Aktionäre sein müssen. Die Mitglieder des<br />

Verwaltungsrates müssen mehrheitlich Personen sein,<br />

die in der Schweiz wohnhaft sind und entweder das<br />

Schweizer Bürgerrecht oder das Bürgerrecht eines Mitgliedstaates<br />

der EU oder der EFTA besitzen.Ausnahmen<br />

sind möglich bei Holdinggesellschaften. Immer aber gilt,<br />

dass mindestens ein zur Vertretung der Gesellschaft befugtes<br />

Mitglied in der Schweiz wohnhaft sein muss.<br />

• Die Revisionsstelle überprüft die Jahresrechnung auf<br />

ihre Richtigkeit und erstattet dem Verwaltungsrat bzw.<br />

der Generalversammlung Bericht. Als Revisionsstelle<br />

kommt auch eine juristische Person (Treuhandgesellschaft,<br />

Revisionsverband) in Betracht. Sie muss qualifiziert<br />

und unabhängig sein.<br />

4.1.4 Gesellschaft mit beschränkter Haftung<br />

Seit Inkrafttreten des neuen GmbH-Rechts ist die Gesellschaft<br />

mit beschränkter Haftung (GmbH) eine Gesellschaft<br />

mit eigener Rechtspersönlichkeit, in der sich eine oder<br />

mehrere Personen oder Handelsgesellschaften in einer eigenen<br />

Firma und mit einem zum voraus bestimmten Kapital<br />

(Stammkapital) zusammentun. Jeder Gesellschafter ist<br />

mit einem oder mehreren sog. Stammanteilen mit einem<br />

Nennwert von mindestens CHF 100 am Stammkapital beteiligt<br />

Das Stammkapital beträgt mindestens 20‘000 CHF<br />

und muss voll einbezahlt sein. Ein Stammanteil kann mit<br />

einfacher Schriftlichkeit übertragen werden.<br />

Als Folge der Aktienrechtsreform erfreut sich die GmbH<br />

zunehmender Beliebtheit als Alternative zur Aktiengesellschaft.<br />

Die GmbH ist eine attraktive Gesellschaftsform, die<br />

sich gegenüber der <strong>AG</strong> <strong>für</strong> kleine und mittlere Unternehmen<br />

immer mehr durchsetzt. Die GmbH hat keinen Verwaltungsrat,<br />

was die Strukturkosten etwas senkt, aber die<br />

Verantwortung auf den/die Geschäftsführer (wovon mindestens<br />

einer Wohnsitz in der Schweiz haben muss) konzentriert.<br />

Sie hat je nach Grösse eine nur beschränkte Revisionspflicht.<br />

Sie hat gegenüber der <strong>AG</strong> den Vorteil eines<br />

geringeren Grundkapitals, aber den Nachteil der fehlenden<br />

Anonymität: Jeder Gesellschafter, auch ein später hinzukommender,<br />

wird publiziert.<br />

Die Gründung einer GmbH und deren Kosten sind ähnlich<br />

wie die Gründung einer <strong>AG</strong>. Es genügt ein einziger Gründer.<br />

Bestehende GmbHs müssen ihre Statuten bis zwei Jahre<br />

nach Inkrafttreten des neuen GmbH-Rechts anpassen.<br />

4.1.5 Zweigniederlassung<br />

Ausländische Firmen nutzen auch oft die Form der Zweigniederlassung<br />

<strong>für</strong> einen Markteintritt in die Schweiz. Im<br />

Obligationenrecht ist sie als eigene Gesellschaftsform<br />

nicht geregelt. Es finden sich lediglich Verweise bei der eigentlichen<br />

Gesellschaftsform (z.B. <strong>AG</strong> oder GmbH) auf die<br />

Zweigniederlassung.Die Zweigniederlassung unterliegt den<br />

Bestimmungen des schweizerischen Rechts (Zivilrecht, Vertragsrecht,<br />

internationales Privatrecht). Sie wird hinsichtlich<br />

Zulassung, Eintragung, Besteuerung und Buchführung wie<br />

eine Schweizer Gesellschaft angesehen.


4.1.6 Vor- und Nachteile<br />

einzelner Gesellschaftsformen<br />

Jede der möglichen Gestaltungsformen hat ihre Vor- und<br />

Nachteile. Diese lassen sich am besten bei einer Gegenüberstellung<br />

einzelner Gesellschaftsformen herausschälen.<br />

Gesellschaftsformen<br />

Personengesellschaft<br />

gegenüber<br />

Kapitalgesellschaft<br />

Zweigniederlassung<br />

gegenüber<br />

rechtlich selbständiger<br />

Tochtergesellschaft<br />

GmbH<br />

gegenüber<br />

Aktiengesellschaft (<strong>AG</strong>)<br />

Vorteile<br />

•Das Gründungsverfahren einfacher und<br />

billiger, weniger Formvorschriften, die<br />

Gesellschafter können die Rolle der<br />

Organe selber übernehmen.<br />

•Die wirtschaftliche Doppelbesteuerung des<br />

Gewinns in der Schweiz kann vermieden<br />

werden (bei der Aktiengesellschaft wird der<br />

Gewinn der Gesellschaft doppelt versteuert,<br />

zum einen auf der Ebene der Kapitalgesellschaft,<br />

zum andern als Dividende beim<br />

Aktionär).<br />

•Personengesellschaften eignen sich <strong>für</strong><br />

sehr kleine Unternehmen.<br />

• Kein eigenes Kapital erforderlich; ein in der<br />

Höhe nicht vorgeschriebenes Dotationskapital<br />

genügt und wird vom ausländischen<br />

Mutterhaus zur Verfügung gestellt.<br />

•Gründung etwas einfacher und billiger<br />

als bei einer Kapitalgesellschaft, es gibt<br />

weder Stempelsteuer noch Verrechnungssteuer<br />

auf dem Gewinntransfer.<br />

• Zweigniederlassung kann vor allem steuerrechtlich<br />

interessant sein (in Verbindung mit<br />

ausländischen Steuergesetzen).<br />

•Geringeres Mindestkapital und geringere<br />

Strukturkosten.<br />

•Revisionsstelle ist nur eingeschränkt<br />

notwendig.<br />

4.1.7 Partnerschaftsformen<br />

Neben den erwähnten Unternehmungsformen bieten sich<br />

weitere Gestaltungsformen <strong>für</strong> geschäftlicheTätigkeiten an:<br />

• Das Joint Venture gewinnt als Partnerschaftsform an Bedeutung.<br />

Sie ist gesetzlich nicht geregelt. Sie ist geeignet<br />

<strong>für</strong> eine gemeinsame Aktivität mit einem Schweizer<br />

Partner und wird oft als gemeinsame Kapitalbeteiligung<br />

an einer neu gegründeten Kapitalgesellschaft betrieben<br />

(ein Lieferant im Ausland gründet z.B. mit dem Schweizer<br />

Verkäufer eine Fabrikations- oder Verkaufsgesell-<br />

Nachteile<br />

4.1<br />

• Haftung der Gesellschafter unbeschränkt,<br />

Eigentumsanteile schwerer übertragbar.<br />

• Gesellschafter müssen namentlich im<br />

Handelsregister eingetragen werden<br />

(fehlende Anonymität).<br />

• Zugang zum Kapitalmarkt erschwert.<br />

•Personengesellschaft ist sozialversicherungpflichtig.<br />

• Kapitalgesellschaften eignen sich <strong>für</strong> kapitalintensivere<br />

Unternehmen, bei denen die Kapitalanlage<br />

der Gesellschafter eine grössere Rolle<br />

spielt und ihre Haftung beschränkt sein soll.<br />

• Geschäftsleitung des ausländischen Mutterhauses<br />

haftet <strong>für</strong> die Geschäfte der Zweigniederlassung<br />

mit.<br />

•Es fehlt der Betriebsstätte am eigentlichen<br />

schweizerischen Charakter.<br />

•Schuldrechtliche Beziehungen zwischen<br />

Muttergesellschaft und Zweigniederlassung<br />

existieren nicht.<br />

•Tochtergesellschaft eignet sich <strong>für</strong> Geschäfte,<br />

bei denen das ausländische Mutterhaus<br />

nur durch eine finanzielle Beteiligung an der<br />

Schweizer Betriebsstätte gebunden sein<br />

möchte und der schweizerische Charakter<br />

der Ansiedlung wichtig ist.<br />

•Allfällige nachträgliche Umwandlung einer<br />

Zweigniederlassung in Tochtergesellschaft in<br />

der Regel steuerlich schwierig.<br />

•Fehlende Anonymität: Gesellschafter müssen<br />

namentlich im Handelsregister eingetragen sein.<br />

•Mindeststammanteil CHF 100 (bei <strong>AG</strong> CHF 0,01).<br />

•Teilweise geringere Kreditwürdigkeit.<br />

schaft). Das Joint Venture kann bei kleinen Vorhaben<br />

(z.B. ein zeitlich beschränktes Forschungsprojekt) auch<br />

als einfache Gesellschaft betrieben werden.<br />

• Die einfache Gesellschaft ist eine vertragliche Verbindung<br />

von mehreren natürlichen oder juristischen Personen<br />

zu einem nicht im Handelsregister einzutragenden<br />

Gesellschaftszweck. Die Anonymität gegen<br />

aussen ist gewährleistet; jeder Partner haftet solidarisch<br />

und persönlich <strong>für</strong> das gemeinsame Vorhaben.<br />

Quelle: Dr. Hubertus Ludwig,<br />

VISCHER Anwälte und Notare<br />

www.vischer.com<br />

Dr. Primin Bischof,<br />

BISCHOF STAMPFLI,<br />

Rechtsanwälte<br />

www.law-firm.ch<br />

www.kmu.admin.ch<br />

KMU-Portal, Unternehmensgründung<br />

in der Schweiz durch<br />

ausländische Staatsangehörige


Quelle:<br />

Dokumentationen kantonaler<br />

Wirtschaftsförderungen<br />

4.1 4.2<br />

• Das Franchising fasst als vertragliches Partnerkonzept<br />

auch in der Schweiz immer stärker Fuss. Mittlerweile<br />

gibt es mehr als 120 Franchise-Betriebe. Als hoch entwickelter,<br />

anspruchsvoller und zugleich liberaler Markt<br />

bietet die Schweiz mit ihren dezentralen Strukturen<br />

4.2 Aufbau und Führung<br />

4.2.1 Schritte zur Projektverwirklichung<br />

Je klarer und konkreter die auf den Standort Schweiz zielende<br />

Unternehmensstrategie herausgearbeitet wird, desto<br />

schneller kann von der Planung zur eigentlichen Gründung<br />

übergegangen werden. Ist der Entscheid <strong>für</strong> einen Standort<br />

in der Schweiz einmal gefallen, hilft die Wirtschaftsförderungsstelle<br />

des gewählten Kantons bei der lokalen Koordination<br />

des Projektes bis zur Betriebsaufnahme. Für die<br />

Abklärung spezifischer Fragen stehen auch Banken, Beratungs-<br />

und Treuhandfirmen sowie spezialisierte Rechtsanwälte<br />

zur Verfügung.<br />

Der Zeitbedarf <strong>für</strong> eine Gründung beträgt 2-4 Wochen,<br />

gerechnet von der Eingabe der Unterlagen bis zur rechtlichen<br />

Wirkung <strong>für</strong> Dritte. In einfachen Fällen und je nach<br />

Standortkanton kann der Zeitbedarf geringer sein. In der<br />

Regel erfolgen ausländische Ansiedlungen in der Schweiz<br />

in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft. Erfolgt jedoch<br />

ausnahmsweise die Gründung der Schweizer Niederlassung<br />

als Einzelfirma, Kollektiv- oder Kommanditgesellschaft<br />

kann dies online vollständig über den elektronischen<br />

Schalter KMUadmin erfolgen. Dieses Assistenzsystem führt<br />

die Benutzer schrittweise durch die Erhebung der erforderlichen<br />

Unterlagen <strong>für</strong> die Anmeldung eines Einzelunternehmens<br />

bei Handelsregister, Mehrwertsteuer und AHV.<br />

Vgl. Kapitel 4.2.3 Firmenschutz und Handelsregistereintrag<br />

Schritte einer Firmengründung (Aktiengesellschaft, GmbH)<br />

gute Voraussetzungen <strong>für</strong> eine erste operative Tätigkeit<br />

in dieser Form oder als permanentes Hauptquartier <strong>für</strong><br />

die Franchiseentwicklung.<br />

www.franchiseverband.ch<br />

Schweizerischer Franchise-Verband<br />

www.kmuadmin.ch<br />

Elektronische Anmeldung Firmengründung<br />

4.2.2 Gründungskosten<br />

Die Gründung einer Kapitalgesellschaft ist aufwändiger<br />

und kostet in der Regel mehr als jene einer Personengesellschaft.<br />

Allerdings ist dem ausländischen Investor die Gründung<br />

einer Personengesellschaft häufig verwehrt, was aber<br />

in der Regel nicht nachteilig ist (z.B. steuerliche Vorteile).<br />

Vgl. Kapitel 9.2 Unternehmensbesteuerung<br />

Die Gründungskosten einer Aktiengesellschaft – <strong>für</strong> die<br />

GmbH sind die Gebühren und Beratungskosten etwas günstiger<br />

– setzen sich wie folgt zusammen:<br />

• Gebühren (Registrierung, Urkundsperson, Grundbuch):<br />

ca. 2‘000 CHF.<br />

• Beratung, Anwalt: ab ca. 2‘000 bis 5‘000 CHF <strong>für</strong> kleine<br />

Gesellschaften.<br />

• Stempelsteuer: 1% des Grundkapitals, mit einer Freigrenze<br />

<strong>für</strong> die ersten 1 Mio. CHF. Diese Freigrenze gilt<br />

generell <strong>für</strong> die Gründung von Kapitalgesellschaften<br />

und <strong>für</strong> Kapitalerhöhungen bis 1 Mio. CHF. Somit können<br />

bestehende Gesellschaften neu ihr Kapital bis zu<br />

einer Million CHF erhöhen, ohne dass die Emissionsabgabe<br />

geschuldet ist.<br />

Vorgehensschritte Benötigte Zeit in Wochen<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Vorprüfung, Registrierung und Genehmigung Firma (Namen) X<br />

Vorbereitung der <strong>für</strong> die Gründung notwendigen Dokumente:<br />

Gründungsurkunde, Statuten, Anmeldung etc. X<br />

Einzahlung des Gesellschaftskapitals bei einer vorgeschriebenen Einzahlungsstelle (Bank).<br />

Der Einzahler hat sich auszuweisen. Es kann sich <strong>für</strong> Ausländer auch lohnen, Referenzen<br />

schweizerischer Partner mitzubringen X X<br />

Gründung und Erstellung der Gründungsurkunde. Es sind dies: Statuten, Annahmeerklärung<br />

der Revisionsstelle, Bestätigung einer anerkannten Einzahlungsstelle (Bank), dass das Aktienkapital<br />

einbezahlt ist und der Gesellschaft zur freien Verfügung steht; falls die Gesellschaft<br />

nach der Gründung nicht über eigene Büros verfügt: Domizilannahme-Erklärung X X<br />

Publikation im Amtsblatt des Kantons X<br />

Eintragung der verantwortlichen Person(en) in die<br />

entsprechenden Register (Handelsregister, evtl. Grundbuch) X<br />

Registrierung als steuerpflichtige Firma X


Ohne Stempelsteuer (auch Emissionsabgabe genannt) betragen<br />

die fixen Gründungskosten somit ca. 7‘000 CHF, <strong>für</strong><br />

eine Kleinstgesellschaft ohne Abklärungsbedarf ca. 3‘000<br />

CHF. Die gesamten Kosten einer Firmengründung einschliesslich<br />

Aufwendungen <strong>für</strong> fachkundige Beratung variieren<br />

je nach Grundkapital.<br />

www.kmu.admin.ch<br />

KMU-Portal, Übersicht Gründungskosten nach Rechtsform<br />

(pdf)<br />

4.2.3 Firmenschutz<br />

und Handelsregistereintrag<br />

Die «Firma», der Name, unter dem ein kaufmännisches Unternehmen<br />

geführt wird, kann grundsätzlich frei gewählt<br />

werden. Indessen muss aus der Firma klar hervorgehen,<br />

welche rechtliche Form sie besitzt, ob sie z.B. eine Einzelfirma,<br />

eine Kollektivgesellschaft oder eine Aktiengesellschaft<br />

ist. Die Ausübung eines Handels-, Fabrikations- oder eines<br />

anderen nach kaufmännischer Art geführten Unternehmens<br />

erfordert in der Regel den Eintrag in das Handelsregister.<br />

Das Handelsregister soll sämtliche in der Schweiz<br />

tätigen kaufmännischen Unternehmen erfassen. Es wird<br />

kantonal, zum Teil gar bezirksweise geführt. Im Mittelpunkt<br />

steht die Publizitätsfunktion. Das Handelsregister<br />

soll die Haftungs- und Vertretungsverhältnisse eines Unternehmens<br />

klarlegen. Deshalb steht der zentrale Firmenindex<br />

(Zefix) des Eidg. Handelsregisteramtes auch jedermann<br />

zur Einsicht sowie <strong>für</strong> Anfragen darüber offen, ob ein Firmenname,<br />

die Firma, frei ist. Eine erste Prüfung betreffend<br />

bereits eingetragene identische oder ähnliche Firmen kann<br />

hier selber vorgenommen werden. Da die Suche nach ähnlich<br />

lautenden Firmen technisches Sachwissen voraussetzt,<br />

empfiehlt es sich indessen, vor jeder Neugründung oder<br />

Firmenänderung beim Firmenzentralregister eine Firmenrecherche<br />

in Auftrag zu geben. Diese umfasst ausschliesslich<br />

die Abklärung in Bezug auf eingetragene identische oder<br />

ähnliche Firmen. Für die Prüfung der rechtlichen Zulässigkeit<br />

der Firma ist vorab der kantonale Handelsregisterführer<br />

zuständig. Das Eidgenössische Amt <strong>für</strong> das Handelsregister<br />

hat eine umfassende Anleitung zur Bildung von Firmen<br />

und Namen herausgegeben.<br />

www.zefix.admin.ch<br />

Zentraler Firmenindex des Eidg. Handelsregisteramtes<br />

Alle Eintragungen und Löschungen im Handelsregister<br />

werden im Schweizerischen Handelsamtsblatt veröffentlicht.<br />

Mit dem Eintrag in das Handelsregister geniesst das<br />

Unternehmen firmenrechtlichen Schutz. Juristische Personen<br />

benötigen den Handelsregistereintrag zur Erlangung<br />

der Rechtspersönlichkeit. Der Eintrag in das Handelregister<br />

erfolgt gestützt auf eine Anmeldung mit den gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Belegen. Die Anmeldung beim Handelsregister<br />

kann <strong>für</strong> sämtliche Rechtsformen online erfolgen. Da-<br />

<strong>für</strong> wurde das Gründungsportal KMUadmin errichtet. Die<br />

formalen Anforderungen sind dort ersichtlich, können aber<br />

auch in Merkblättern bei den kantonalen Handelsregisterämtern<br />

oder über die kantonalen Wirtschaftsförderungsstellen<br />

bezogen werden.<br />

Vgl. Kapitel 12.4 Administrative Unterstützung, sowie 13.1<br />

Adressen<br />

www.kmuadmin.ch<br />

Online-Amtsschalter <strong>für</strong> Unternehmensgründungen<br />

KMUadmin<br />

www.bj.admin.ch<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Justiz,<br />

Stichwort Handelsregister und Zefix<br />

4.2<br />

4.2.4 Verwaltungsratsentschädigung<br />

in Aktiengesellschaften<br />

Die Entschädigung der Mitglieder des Verwaltungsrates einer<br />

<strong>AG</strong>, das Verwaltungsratshonorar, hat je nach Branche,<br />

Firmengrösse und Umsatzhöhe eine grosse Spannweite.<br />

Das durchschnittliche Honorar eines Mitgliedes des Verwaltungsrates<br />

(VR) in Unternehmen mit bis 1000 Mitarbeitenden<br />

beträgt in der Schweiz rund 19‘000 CHF. Zu diesem Ergebnis<br />

kommt eine Studie, <strong>für</strong> welche 1346 Unternehmen<br />

in der Rechtsform einer <strong>AG</strong> befragt wurden.<br />

Die gebräuchlichsten Entschädigungsformen sind Jahrespauschalen<br />

und Spesen. Ein ordentliches VR-Mitglied bezieht<br />

im Mittel knapp die Hälfte des Honorars eines VR-<br />

Präsidenten. Dem Verwaltungsrat gehören im Durchschnitt<br />

3,3 Personen an. Der Frauenanteil beträgt 11%. Fast zwei<br />

Drittel der Verwaltungsräte sind älter als 50 Jahre.<br />

Verwaltungsratshonorare (Aktiengesellschaften)<br />

nach Funktionen, Mittelwerte in CHF<br />

Funktion im Verwaltungsrat<br />

Präsident Delegierter Mitglied<br />

Gesamtdurchschnitt 25‘555 23‘285 13‘605<br />

Gewerbebetriebe 18‘734 15‘324 11‘944<br />

Industrie 30‘014 26‘602 15‘290<br />

Handel 32‘061 23‘602 12‘672<br />

Übrige Dienstleistungen<br />

(ohne Banken) 21‘660 24’452 11‘334<br />

Personalbestand<br />

11 bis 50 14‘695 12‘903 8‘628<br />

51 bis 250 27‘787 26‘583 15‘387<br />

251 bis 499 50‘062 24’967 26’085<br />

500 und mehr 127‘059 159’790 38‘096<br />

Umsatz<br />

2 bis 20 Mio. CHF 15‘560 12‘312 8‘917<br />

20 bis 50 Mio. CHF 26‘072 23’731 15‘747<br />

50 bis 300 Mio. CHF 48‘888 45’500 25‘677<br />

> 300 Mio. CHF 150‘541 206’859 37‘477<br />

Quelle:<br />

BDO Visura,<br />

VR-Honorarstudie 2005<br />

www.bdo.ch


4.3 4.4<br />

4.3 Rechnungslegung<br />

Die allgemeinen Vorschriften über die Buchführung sind<br />

in der Schweiz kurz gehalten. Es müssen jene Bücher ordentlich<br />

geführt werden, die nach Art und Umfang des Geschäftes<br />

nötig sind, um die Vermögenslage des Geschäftes<br />

und die mit dem Geschäftsbetrieb zusammenhängenden<br />

Schuld- und Forderungsverhältnisse sowie die Betriebsergebnisse<br />

der einzelnen Geschäftsjahre festzustellen. Das<br />

Gesetz verlangt, dass Erfolgsrechnung (Gewinn- und Verlustrechnung)<br />

und Bilanz jährlich nach allgemein anerkannten<br />

kaufmännischen Grundsätzen vollständig, klar<br />

und übersichtlich dargestellt werden. Somit ist die Rechnungslegung<br />

nach allen international gängigen Richtlinien<br />

(z.B. US-GAAP, IAS, FER) möglich.<br />

Für Aktiengesellschaften gelten zur Erhöhung der Transparenz<br />

detaillierte Mindestvorschriften <strong>für</strong> die Gliederung<br />

der Rechnung. Die Jahresrechnung muss mindestens eine<br />

4.4 Umstrukturierungen<br />

Das neue Fusionsgesetz ist 2004 in Kraft getreten. Es vereinfacht<br />

Umstrukturierungen von Unternehmungen wesentlich.<br />

Somit kann aus schweizerischer Sicht ohne Problem<br />

von einer Rechtsform in eine andere gewechselt<br />

werden.<br />

www.fusg.ch<br />

Fusionsgesetz, Überblick<br />

Bilanz und eine Erfolgsrechnung mit Vorjahresvergleichen<br />

sowie erklärende Notizen enthalten. Die Jahresrechnungen<br />

von einzelnen Gesellschaften müssen in einer Konzernrechnung<br />

konsolidiert werden, wenn zwei der folgenden<br />

Grössen in zwei aufeinander folgenden Geschäftsjahren<br />

erreicht werden:<br />

• eine Bilanzsumme von 10 Mio. CHF<br />

• ein Umsatz von 20 Mio. CHF<br />

• ein Personalbestand von 200 im Jahresdurchschnitt<br />

Praxistipps und Informationen zu Rechtsfragen vermitteln<br />

die Revisions- und Treuhandgesellschaften bzw. ihre Dachorganisationen,<br />

die Treuhandkammer und der Treuhänder-<br />

Verband.<br />

www.treuhand-kammer.ch<br />

www.stv-usf.ch


5. Finanzierung<br />

Der hoch entwickelte Finanzplatz Schweiz bietet ausgezeichnete Möglichkeiten nicht nur <strong>für</strong> die kostengünstige Finanzierung<br />

von Anlagegeschäften und von internationalen Aktivitäten, sondern ebenso sehr von unternehmerischen<br />

Investitionsvorhaben. Sämtliche im In- und Ausland anfallenden Geschäfte werden von den Gross-, Kantonal-, Regional-<br />

und auch von Auslandsbanken mit den modernsten Technologien rasch und zuverlässig abgewickelt. Zunehmende<br />

Bedeutung erhält auch die Finanzierung mittels Risikokapital-Instrumenten, <strong>für</strong> deren Einsatz die Voraussetzungen<br />

in der Schweiz verbessert worden sind. Dies gilt ebenso <strong>für</strong> die Durchführung von Kotierungsgeschäften dank<br />

SWX Swiss Exchange als einer der weltweit führenden Börsen.<br />

5.1 Kreditbeschaffung <strong>für</strong> Investitionen<br />

Ansiedlungsvorhaben haben meist eine mittel- oder längerfristige<br />

Zielsetzung. Sie erfordern in der Regel bedeutende<br />

Anfangsinvestitionen und Projektfinanzierungen. Die<br />

Banken legen grössten Wert auf fundierte Marktanalysen<br />

und ein professionelles Management. Ist die Ansiedlung<br />

mit dem Erwerb einer Liegenschaft oder der Erstellung<br />

einer Betriebsstätte verbunden, so kommt dem Hypothekarkredit<br />

grosse Bedeutung zu. Bei Geschäftsimmobilien<br />

richtet sich die Belehnung immer mehr nach dem Ertragswert.<br />

Im Normalfall können <strong>für</strong> industrielle Vorhaben 50%<br />

des gesamten Anlagewertes – Verkehrswert oder Baukosten,<br />

einschliesslich Maschinen und Einrichtungen – gegen<br />

Grundpfandsicherung zu sehr günstigen Konditionen<br />

finanziert werden.<br />

Für Büro- und Dienstleistungsgebäude beträgt der Belehnungssatzüblicherweiseetwa70%,istaberebenfallsabhängig<br />

von den (Objekt-)Risiken.Die Zinssätze und Konditionen,<br />

die dabei und generell <strong>für</strong> unternehmerische Investitions-<br />

5.2 Finanzierung der laufenden Geschäftstätigkeit<br />

Für die Umlauffinanzierung gewähren die Banken verschiedene<br />

Arten von kurzfristigen Krediten. Entweder werden<br />

Blankokredite eingeräumt, oder es erfolgt eine Sicherstellung<br />

durch Pfänder. In welchem Umfang Kredite eingeräumt<br />

werden, hängt von der Vertrauenswürdigkeit und<br />

den Zukunftsaussichten des Unternehmens ab. Neben den<br />

herkömmlichen Bankkredit-Formen haben auch Leasingfinanzierungen<br />

und Forfaitierungen an Gewicht gewonnen.<br />

Für rasch wachsende junge Unternehmungen und Startups<br />

ist es bei der Standortwahl wichtig, welche Möglichkeiten<br />

zur Finanzierung der Startphase und des sog. Second<br />

Step zur Verfügung stehen. Die Vielfalt und Qualität<br />

vorhaben angewendet werden, hängen heute in der Regel<br />

von der Bonität der Unternehmung und deren Rating durch<br />

die kreditgebende Bank ab. Die Würdigung des Risikos<br />

und der Zukunftsaussichten spielt also eine zentrale Rolle.<br />

Die neuen Eigenmittelvorschriften der Banken («Basel II»)<br />

werden voraussichtlich auch in der Schweiz Ende 2006 eingeführt.<br />

Speziell kleine und mittlere Unternehmen (KMU)<br />

be<strong>für</strong>chten, dass Kreditverteuerungen oder eine Verknappung<br />

der Kreditmittel die Folge sein werden. Indessen sind<br />

nicht nur die Grossbanken bereits zu einer risikogerechten<br />

Preisgestaltung übergegangen. Deshalb dürften die Auswirkungen<br />

von Basel II auf das Schweizer Kreditgeschäft<br />

eher gering sein. Aufgrund der unternommenen Anstrengungen<br />

bezüglich Risikomanagement sind die Schweizer<br />

Banken gut auf Basel II vorbereitet, um die neuen Anforderungen<br />

zu erfüllen.<br />

Vgl. Kapitel 12 Förderung durch Behörden und Anlaufstellen<br />

und 6.1 Kapitalkosten<br />

der Finanzdienstleister auf dem Finanzplatz Schweiz bietet<br />

auch da<strong>für</strong> ausgezeichnete Voraussetzungen, etwa <strong>für</strong><br />

Bürgschaften, Wandeldarlehen und VC-ähnliche Finanzierungsformen.<br />

Vgl. Kapitel 5.3 Risikokapital sowie Kapitel 12 Förderung<br />

durch Behörden und Anlaufstellen<br />

Wenn es um die Eröffnung einer neuen Geschäftsstelle in<br />

der Schweiz geht, dürfte aus Währungsüberlegungen eine<br />

Finanzierung in Schweizer Franken weiterhin im Vordergrund<br />

stehen. Sie ist in der Regel kostengünstiger.


Quelle:<br />

SWX Swiss Exchange<br />

www.swx.com<br />

5.3 5.4<br />

5.3 Risikokapital<br />

Die Zahl der Venture-Capital-Gesellschaften ist in der<br />

Schweiz stark gewachsen. Waren es früher in der Schweiz<br />

vor allem private <strong>Investoren</strong>, die einen substantiellen Anteil<br />

der Mittel bereitstellten, so sind es heute staatliche Institutionen<br />

(24,5%), Versicherungsgesellschaften (22%) und<br />

Pensionskassen (18,7%).<br />

Auch die Bundesbehörden unterstützen mit dem Bundesgesetz<br />

über die Risikokapitalgesellschaften (RKG) die Bereitstellung<br />

von Venture Capital mit zweierlei Steuererleichterungen:<br />

• Anerkannte RKG werden bei der Gründung und Kapitalerhöhung<br />

von der Emissionsabgabe befreit. Sie haben<br />

zudem Vorteile bei der direkten Besteuerung auf<br />

Bundesebene dank einem tieferen Schwellenwert <strong>für</strong><br />

die Geltendmachung des Beteiligungsabzuges.<br />

• Privatpersonen geniessen als Business Angels (BA),<br />

welche neuen Unternehmungen bei der Gründung<br />

und Entwicklung beistehen, Erleichterungen bei der<br />

direkten Bundessteuer, wenn sie zur Vorbereitung der<br />

5.4 SWX Swiss Exchange, die Schweizer Börse<br />

Die Möglichkeit, IPO-Finanzierungen vorzunehmen, wird<br />

immer mehr zu einem gewichtigen Standortfaktor. Das<br />

bestätigt die neuere Entwicklung beim Börsengang von<br />

Wachstumsfirmen, insbesondere von Informations- und Biotechnologieunternehmungen.<br />

Die SWX Swiss Exchange<br />

gehört zu den technologisch führenden Börsen der Welt.<br />

Auf der Basis des starken Finanzplatzes Schweiz verfolgt<br />

sie eine konsequent auf Internationalität ausgerichtete<br />

SWX: integrale Partnerlösungen in spezifischen Marktsegmenten<br />

virt-x Erste pan-europäische Blue Chip-Plattform, auf der sämtliche europäischen<br />

Blue Chips elektronisch gehandelt werden können. Operiert auf der von der<br />

SWX Swiss Exchange entwickelten Handelsplattform, einem der fortschrittlichsten<br />

integrierten Systeme der Welt, mit vollem Online-Zugang zu mehreren Clearingund<br />

Settlementsystemen. Die in London basierte virt-x ist eine Recognised<br />

Investment Exchange gemäss FSA. virt-x ist der Heimatmarkt <strong>für</strong> alle im SMI<br />

enthaltenen Aktien.<br />

Eurex Durch Zusammenschluss der SOFFEX (der Swiss Options and Financial Futures<br />

Exchange) und der DTB (der Deutschen Terminbörse) ist die weltweit grösste<br />

Derivatbörse entstanden. Dezentraler, einfacher, verlässlicher und effizienter<br />

Zugang zum liquidesten Derivatmarkt der Welt.<br />

STOXX Etablierter europäischer Indexbenchmark. Joint Venture der SWX Swiss Exchange,<br />

Dow Jones & Company und der Deutsche Börse <strong>AG</strong>. Geniesst hohe Akzeptanz und<br />

liefert die führenden Basisindizes <strong>für</strong> den Derivatehandel. Bietet eine breite Palette<br />

von branchenorientierten europäischen Indizes.<br />

EXFEED Paneuropäische und Schweizer Rohdaten in Realtime aus einer Hand. In Zürich<br />

basiert, von SWX Swiss Exchange gegründet, um Finanzinformationsanbietern<br />

marktbezogene Rohdaten zu liefern.<br />

Gründung von Start-up-Unternehmungen nachrangige<br />

Darlehen aus dem Privatvermögen gewähren.<br />

www.kmu.admin.ch<br />

Steuererleichterungen <strong>für</strong> Kapitalgeber<br />

Das Angebot an VC- und VC-ähnlichen Finanzierungsmitteln<br />

und -möglichkeiten ist wechselnd und darum recht wenig<br />

transparent. Deshalb unterhalten Hochschulen, Beratungsunternehmungen<br />

und Wirtschaftskreise gemeinsam<br />

verschiedene, auch elektronische Plattformen, um Unternehmer<br />

mit <strong>Investoren</strong> zusammen zu bringen.<br />

www.seca.ch<br />

SECA Swiss Private Equity & Corporate Finance<br />

Association, Dachorganisation <strong>für</strong> Venture Capital<br />

www.asban.ch<br />

ASBAN Association of Swiss Business Angels Networks<br />

www.swiss-venture-club.ch<br />

Informationsplattform und Netzwerk <strong>für</strong> Unternehmer<br />

Strategie. In grenzüberschreitender Zusammenarbeit mit<br />

Partnern realisiert die SWX Swiss Exchange erstklassige<br />

Börsendienstleistungen <strong>für</strong> sämtliche Beteiligten.<br />

Die SWX Swiss Exchange gehört zur SWX Group, welche<br />

mit den neben der SWX Swiss Exchange folgenden vier Unternehmen<br />

grenzüberschreitend integrale Lösungen in spezifischen<br />

Marktsegmenten anbietet.<br />

www.virt-x.com<br />

www.eurexchange.com<br />

www.stoxx.com<br />

www.exfeed.com


Neben der breiten Produktepalette überzeugt das integrierte,<br />

vollautomatische Handels-, Clearing- und Settlement-System.<br />

Mit einem einzigen Mausklick werden Aufträge<br />

ausgeführt, abgewickelt, abgerechnet und bestätigt.<br />

Die SWX Swiss Exchange führt Teilnehmer, Emittenten und<br />

<strong>Investoren</strong> auf einem effizienten und transparenten Wertpapiermarkt<br />

zusammen. Sie ist Heimatbörse und bestimmender<br />

Markt von international führenden Gesellschaften.<br />

5.4<br />

Sie bietet innovativen internationalen Unternehmen Zugang<br />

zum schweizerischen Kapitalmarkt. Eine öffentliche<br />

Platzierung in einem ihrer Segmente verleiht dem Unternehmen<br />

ein hohes Mass an globaler Visibilität unter <strong>Investoren</strong>,<br />

vor allem solchen mit einem erhöhten Interesse an<br />

bestimmten Sektoren. Ein Börsengang in der Schweiz ist,<br />

besonders <strong>für</strong> Unternehmen aus den Life-Sciences- und IT-<br />

Sektoren und den Mikro- und Nanotechnologie-Industrien,<br />

eine attraktive Möglichkeit, Eigenkapital aufzunehmen.


0<br />

1 Executive opinion survey,<br />

Höchstnote = 10 Punkte<br />

Quelle: IMD World<br />

Competitiveness Center (2007)<br />

www.worldcompetitiveness.com<br />

6. Produktionskosten<br />

Im internationalen Standortwettbewerb verfügt die Schweiz auch hinsichtlich der Produktionskosten über wichtige<br />

Trümpfe. Sie ist eine Zinsinsel, die eine kostengünstige Finanzierung bietet. Die hier Beschäftigten zeichnen sich durch<br />

eine hohe Arbeitsmoral und Motivierung aus. Sie arbeiten meist länger und produktiver und fehlen weniger als ihre<br />

Kollegen in anderen Ländern.<br />

6.1 Kapitalkosten<br />

Die Schweiz nimmt weiterhin die Spitzenposition im internationalen<br />

Länder-Bonitätsrating ein. Das wird auch in Zukunft<br />

kostengünstige Finanzierungen von Investitionsvorhaben<br />

erleichtern.<br />

Geringe Kosten <strong>für</strong> die Kapitalbeschaffung wirken sich<br />

günstig auf die Entwicklung jeder Geschäftstätigkeit und<br />

damit auch der Gesamtwirtschaft aus. Das beeinflusst sicherlich<br />

die Standortwahl. Die Schweiz geniesst bei in- und<br />

ausländischen Anlegern eine hohe Wertschätzung. Dank<br />

dem und einer hohen Sparquote bietet sie niedrige Zinsen.<br />

Das verbilligt auch <strong>für</strong> neue Ansiedler im Vergleich zu deren<br />

Heimmärkten die Finanzierung ihrer Geschäfts- und Investitionstätigkeit.<br />

In den letzten Jahren belief sich die durchschnittliche<br />

Differenz der Geld- und Kapitalmarktzinsen in<br />

Franken und Euro auf 1,5 bis 2 Prozent. Die künftige Tendenz<br />

wird von der weiteren Entwicklung des Euro und sei-<br />

Vorteilhafte Kapitalkosten (2007)<br />

Punkte 1<br />

Schweiz 7,79<br />

Dänemark 7,76<br />

Niederlande 6,89<br />

Österreich 6,76<br />

Irland 6,71<br />

Deutschland 6,62<br />

Japan 6,45<br />

Belgien 6,42<br />

USA 6,31<br />

Grossbritannien 5,28<br />

ner Einführung als Bargeld ebenso abhängen wie von der<br />

Politik der Schweizerischen Nationalbank.<br />

Im konkreten Einzelfall einer Ansiedlungs- und Unternehmensfinanzierung<br />

können die Zinssätze und Konditionen<br />

je nach der Bonität des Kunden erheblich schwanken. Hingegen<br />

dürften die neuen Eigenmittelvorschriften von Basel<br />

II die Kreditgewährungspolitik der Banken kaum zusätzlich<br />

beeinflussen. Diese haben sich bereits weitgehend auf die<br />

neuen Anforderungen eingestellt.<br />

Vgl. Kapitel 2.4 Inflation, Kapitalkosten und öffentliche Finanzen<br />

www.credit-suisse.ch<br />

www.ubs.com<br />

www.kantonalbank.ch<br />

Gross- und Kantonalbanken,<br />

aktuelle Zinssätze und Konditionen<br />

0...5 6 7 8 9 10


6.2 Arbeitskosten<br />

6.2.1 Übersicht<br />

Bei internationalen Vergleichen wird die Schweiz stets<br />

als teurer Werkplatz eingestuft. Dass die Schweiz zu den<br />

Ländern mit einem hohen Lohnniveau zählt, ist eine Binsenwahrheit.<br />

Aber ihr Lohnniveau entspricht dem hohen<br />

Leistungs- und Wohlstandsniveau: hohe Löhne sind ein Erfolgsausweis.<br />

Dank den tiefen Kapitalkosten wird weithin<br />

mit kapitalintensiven Produktionsmethoden gefertigt, welche<br />

weniger, aber hoch qualifizierte Arbeitskraft erfordern.<br />

Der Schweiz kommt zugute, dass sich trotz dritthöchster<br />

ausbezahlter Löhne die Personalzusatzkosten in vertretbarem<br />

Rahmen halten. Letzteres sind u.a. Arbeitgeberbeiträge<br />

<strong>für</strong> Sozialversicherung, Lohnfortzahlung bei Ferien,<br />

Krankheit etc. Sie addieren in der Schweiz 55% zu<br />

den Direktlöhnen, gegenüber ca. 65% im ungewichteten<br />

Arbeitskosten in der Industrie im internationalen Vergleich<br />

6.2<br />

Durchschnitt aller Industrieländer. Die Last der lohnbezogenen<br />

Zusatzkosten je Stunde drückt in der Schweiz somit<br />

weniger stark als in den meisten anderen Industrieländern.<br />

Weil zudem die Produktivität in der Schweiz relativ hoch,<br />

die Steuern mässig und die Kapitalkosten günstig sind, ist<br />

die Qualität des Wirtschaftsstandortes Schweiz insgesamt<br />

durchaus attraktiv.<br />

Entscheidend sind nicht die ausbezahlten Löhne, sondern<br />

die Lohnstückkosten. Dank der hohen Produktivität sind diese<br />

in der Schweiz wesentlich tiefer als in konkurrierenden<br />

Wirtschaftsräumen. Sie sind seit 1995 nur geringfügig angestiegen.<br />

Damit hat die Schweiz einen Wettbewerbsvorteil<br />

erzielt.<br />

Vgl. Kapitel 2.1 Wohlstandsniveau und Leistungsträger der<br />

schweizerischen Wirtschaft<br />

Arbeitskosten in EUR pro Stunde (2006)<br />

Total Direkt- Personallohnzusatzkosten<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40<br />

Norwegen 38,07 25,02 13,04<br />

Belgien 34,19 17,91 16,28<br />

Deutschland (West) 33,59 19,17 14,42<br />

Schweiz 33,35 21,50 11,86<br />

Schweden 32,81 18,54 14,26<br />

Dänemark 31,57 22,04 9,52<br />

Frankreich 31,28 15,43 15,86<br />

Niederlande 30,17 17,31 12,85<br />

Österreich 29,16 15,50 13,66<br />

Grossbritannien 26,32 16,88 9,43<br />

Irland 25,22 18,43 6,79<br />

USA 23,94 16,03 7,91<br />

Italien 23,72 12,78 10,94<br />

Japan 20,38 11,33 9,05<br />

Quelle: Institut der<br />

Deutschen Wirtschaft, Köln,<br />

Industrielle Arbeitskosten im<br />

internationalen Vergleich,<br />

IW-Trends 4/2007<br />

www.iwkoeln.de


Quelle: Wilhelm-DMS-Gruppe<br />

www.wilhelm-dms.ch<br />

1 1EUR = 1,64 CHF<br />

Quelle:<br />

Lohnrechner SGB<br />

Swiss Engineering STV<br />

www.swissengineering.ch<br />

6.2<br />

6.2.2 Personalzusatzkosten<br />

Die prozentuale Belastung mit Lohnnebenkosten liegt unter<br />

dem internationalen Durchschnitt. Für den Arbeitgeber<br />

Sozialkosten pro Arbeitsstunde (2006)<br />

Ermittelt aufgrund des Lohnes Basis in %<br />

Lohnkosten je Arbeitsstunde 100,0<br />

Sozialleistungen, mit dem Lohn abgegolten:<br />

Ferientage 20-25 9,0<br />

Feiertage ca. 10 4,2<br />

Kurzabsenzen ca. 4 1,5<br />

Krankheitstage ca. 8 4,0<br />

Jahresendzulage (13. Monatslohn) 8,3<br />

Total 27,0<br />

Lohn und inbegriffen Sozialkosten pro Arbeitsstunde 127,0<br />

Zusätzliche Sozialleistungen des Arbeitgebers:<br />

Gesetzliche Altersvorsorge 5,05 % von 127 6,4<br />

Gesetzliche Arbeitslosenversicherung 1,0 % von 127 1,3<br />

Berufliche Altersvorsorge 6,0 % von 127 7,6<br />

Berufs-Unfallversicherung 2,0 % von 127 2,5<br />

Kinderzulage 1,5 % von 127 1,9<br />

Total 19,7<br />

Lohn u. zusätzliche Sozialkosten pro geleistete Arbeitsstunde 119,7<br />

6.2.3 Spannweite der Löhne<br />

DieregelmässigdurchgeführtenamtlichenErhebungenüber<br />

Lohnniveau und -struktur zeigen zwischen und auch innerhalb<br />

den einzelnen Branchen beachtliche Unterschiede. Bei<br />

Ansiedlungsvorhaben tritt der Investor meistens als neuer<br />

Mitbewerber am regionalen Arbeitsmarkt auf. Er wird sich<br />

deshalb sowohl an Branchen-Erfahrungswerten und statistischen<br />

Durchschnitten orientieren als auch an den Ver-<br />

entscheidend ist die tatsächliche Höhe der gesamten Lohnund<br />

Sozialkosten, die er pro effektiv geleistete Arbeitsstunde<br />

zu tragen hat.<br />

Zusammenfassung:<br />

Lohn und Sozialleistungen<br />

je effektiv geleistete Arbeitsstunde in%<br />

Lohnkosten 100,0<br />

Sozialkosten im Lohn inbegriffen 27,0<br />

zusätzliche Sozialkosten 19,7<br />

Total Sozialleistungen 46,7<br />

Diese Angaben sind Richtwerte, welche je<br />

nach Region, Branche, Unternehmensart,<br />

Mitarbeiterstruktur sowie Gesamtarbeitsund/oder<br />

Einzelarbeitsvertrag abweichen<br />

können.<br />

hältnissen vor Ort. Es ist zu beachten, dass zwischen den<br />

Löhnen in städtischen Verhältnissen und in ländlichen Regionen<br />

eine Differenz von ungefähr 15 Prozent besteht. Im<br />

Sinne einer ersten Annäherung an die Schweizer Verhältnisse<br />

<strong>für</strong> mittelständische Unternehmen (KMU) kann von<br />

folgenden Grössenordnungen des jährlichen Bruttolohnes<br />

ausgegangen werden:<br />

Bruttolöhne Schweiz; Spannweite<br />

Position Bruttolohn bei 13 Monatslöhnen<br />

in EUR1 in CHF<br />

Geschäftsführer/-in eines mittelgrossen Unternehmens ab 132‘000 ab 215’000<br />

Abteilungsleiter/in einer Produktionsabteilung mit mehr als ab 115‘000 ab 190‘000<br />

100 Beschäftigten, langjährige Berufserfahrung<br />

Kreditsachbearbeiter/in 60‘000-80‘000 100‘000 - 130‘000<br />

mit zehnjähriger Berufserfahrung, mit Familie<br />

Ingenieur/-in, Fachhochschule oder Universitätsstudium, 58‘000-80‘000 95‘000-132‘000<br />

fünfjährige Berufserfahrung<br />

Sekretärin eines Abteilungsleiters, 41‘500-53‘500 68‘000-88‘000<br />

1 Fremdsprache, Alter ca. 25 Jahre<br />

Facharbeiter/-in in der Industrie 41‘500-50‘600 68‘000-83‘000<br />

mit zehnjähriger Berufserfahrung<br />

Betriebsarbeiter/-in, 30‘500-35‘400 50‘000-58‘000<br />

Alter ca. 25 Jahre


Weiterführende Literatur/Informationen: Periodisch erscheinende<br />

amtliche Publikation über Lohnniveau und -struktur<br />

nach Branchen und Regionen: Bundesamt <strong>für</strong> Statistik,<br />

Lohnstrukturerhebung (alle 2 Jahre)<br />

www.statistik.admin.ch<br />

Lohnrechner, online-Ermittlung der üblichen Löhne<br />

nach Branchen und Regionen<br />

www.lohn-sgb.ch<br />

Arbeitskosten: Führungskräfte im internationalen Vergleich<br />

45<br />

3<br />

77<br />

27<br />

130<br />

25<br />

18<br />

1<br />

5<br />

92<br />

25<br />

28<br />

28<br />

29<br />

31<br />

30<br />

30<br />

33<br />

35<br />

38<br />

Gesamte Lohnkosten 1 (in USD)<br />

Vorsitzender der Finanzchef Informatik-Chef Marketing-Manager<br />

Geschäftsleitung (CEO)<br />

Irland 274’342 140’567 135’052 98’831<br />

Singapur 281’551 152’961 137’493 102’778<br />

Niederlande 294’446 184’250 143’612 130’092<br />

Belgien 393’175 211’981 229’809 141’351<br />

Österreich 386’318 163’143 168’531 121’337<br />

Deutschland 416’154 207’779 200’191 154’348<br />

Frankreich 458’191 222’829 204’747 162’117<br />

Italien 399’009 203’655 185’519 154’103<br />

Grossbritannien 478’653 213’955 210’040 165’312<br />

Schweiz 509’975 237’072 214’346 164’380<br />

USA 670’880 306’788 284’874 214’378<br />

6.2.4 Arbeitszeit, Urlaub und Arbeitsausfälle<br />

Die Arbeitskosten hängen nicht nur von den direkten Lohnund<br />

den Lohnnebenkosten, sondern auch von der gesamten<br />

Jahresarbeitszeit und von den Kosten des Arbeitsausfalls<br />

ab. In der Schweiz wird deutlich länger gearbeitet als<br />

in anderen europäischen Ländern. Der Absentismus wegen<br />

Krankheit und aus andern Gründen ist gering.<br />

Für international tätige Unternehmungen ist aber auch von<br />

Interesse, was die Entlohnung auf Managementebene in<br />

der Schweiz im Vergleich zu anderen Ländern kostet.<br />

Weiterführende Literatur: internationale Lohnniveauvergleiche<br />

siehe UBS, Preise und Löhne. Ein Kaufkraft- und-<br />

Lohnvergleich rund um die Welt, Ausgabe 2006<br />

www.ubs.com / Publikationen<br />

1’575<br />

1’880<br />

1’832<br />

1’802<br />

1’748<br />

1’748<br />

1’726<br />

1’717<br />

1’709<br />

1’689<br />

6.2<br />

Die Vorzüge der Schweizer Sozialpartnerschaft kommen<br />

vor allem durch das Fehlen von Streiks zum Tragen. Weil<br />

Arbeitsniederlegungen oder Aussperrungen äusserst selten<br />

sind, stellt ein Ausfall von 3 Promille im 10jährigen Durchschnitt<br />

der produktiven Arbeitsstunden keinen ins Gewicht<br />

fallenden Kostenfaktor dar.<br />

Vgl. Kapitel 7 Humankapital<br />

Arbeitszeit, Ferien / Freitage und Streiktage im internationalen Vergleich<br />

USA<br />

Schweiz<br />

Irland<br />

Belgien<br />

Italien<br />

Jahresarbeitszeit in Std. Bezahlte Ferien / Freitage Streiktage pro 1000 Beschäftigte<br />

Grossbritannien<br />

Niederlande<br />

Österreich<br />

Deutschland<br />

Frankreich<br />

1diese setzen sich<br />

zusammen aus:<br />

Jahres-Basislohn<br />

+ erfolgsabhängige<br />

Lohnbestandteile<br />

+ Sozialkosten<br />

des Arbeitgebers<br />

Quelle: Wirtschaftsförderung<br />

Kanton Genf, International<br />

Comparisons 2006 / 2007,<br />

gestützt auf: Corporate<br />

Consulting & Technology<br />

(CCT Group), Genf, August 2006<br />

www.cc-tgroup.com<br />

www.geneva.com<br />

Quelle: Wirtschaftsförderung<br />

Kanton Genf, International<br />

Comparisons 2006 / 2007,<br />

gestützt auf: Corporate<br />

Consulting & Technology<br />

(CCT Group), Genf, August 2006<br />

www.cc-tgroup.com<br />

www.geneva.ch


Quelle: Colliers<br />

International,<br />

Büromarktbericht<br />

Schweiz 2007<br />

www.colliers.ch<br />

Quelle: Internationale<br />

Energie-Agentur IEA,<br />

Key World Energy Statistics<br />

2007, 1. Quartal 2007<br />

www.iea.org<br />

6.3 6.4<br />

6.3 Raumkosten<br />

Bürokosten im internationalen Vergleich<br />

Standort Preise in EUR pro m 2 / Jahr Leerstands-<br />

Klasse-A- Spitzen- rate<br />

Lagen lagen in %<br />

Amsterdam 160 300 15,0<br />

Basel 185 280 2,6<br />

Frankfurt 260 410 16,9<br />

Genf 360 505 2,5<br />

London 790 1‘400 9,5<br />

Mailand 300 400 8,0<br />

Paris 580 680 5,2<br />

Wien 180 240 6,2<br />

Zürich 270 460 6,3<br />

Die fortschreitendeVerflechtung der nationalenWirtschaftsräume<br />

hat den Immobilienmarkt in der Schweiz wesentlich<br />

flexibler und transparenter gemacht. Damit verbunden sind<br />

neue Dienstleistungen wie das Corporate Facility Consulting.<br />

Dieses nutzen vor allem international tätige Firmen,<br />

6.4 Energiekosten<br />

Den grössten Preisvorteil gegenüber anderen europäischen<br />

Staaten weist die Schweiz bei den Erdölbrennstoffen auf.<br />

Hier ist die Steuerbelastung besonders tief.Auch Treibstoffe<br />

sind relativ günstig. Im Zusammenhang mit unternehmerischen<br />

Investitionsvorhaben ist zu unterscheiden zwischen<br />

Anschlussgebühren und jährlichen Grundtaxen, effektiven<br />

Anschlusskosten <strong>für</strong> die installierte Leistung und den verbrauchsabhängigen<br />

Tarifen. Für Industriebetriebe liegen<br />

die Tarife in der Grössenordnung von 0,13CHF/kWh. Im<br />

Rahmen der Marktöffnung kann von weiterhin sinkenden<br />

Preisen <strong>für</strong> Elektrizität und Gas ausgegangen werden. Die<br />

Energiepreise (in USD, 1. Quartal 2007)<br />

um umfassende Lösungen <strong>für</strong> ihre oftmals rasch wechselnden<br />

Raumbedürfnisse zu erhalten. Es ist <strong>für</strong> ausländische<br />

<strong>Investoren</strong> bewilligungsfrei möglich, in der Schweiz eine<br />

Liegenschaft <strong>für</strong> Tätigkeiten in Produktion, Dienstleistung<br />

und Handel zu erwerben oder zu mieten.<br />

Die meisten Wirtschaftsförderungen der Kantone weisen<br />

<strong>für</strong> ihr Gebiet Industrieflächen und Raumangebote <strong>für</strong><br />

Dienstleistungen und Gewerbe auf jeweils aktuellem Stand<br />

nach. Sie vermitteln zudem persönliche Kontakte zu den<br />

Anbietern. Ihre Homepages geben Zugang zu Grundstück-<br />

Datenbanken. Hier kann man die spezifischen Flächenbedürfnisse<br />

und Raumanforderungen direkt eingeben und in<br />

kürzester Frist passende Angebote auch online erhalten.<br />

Vgl. Kapitel 13.1 Adressen<br />

Vgl. Kapitel 2.7 Ausländerrecht<br />

Auch innerhalb der Schweiz gibt es bei den Preisen <strong>für</strong> Erwerb<br />

und Miete von Geschäftsraum und Grundstückflächen<br />

je nach Standort und Lage grosse Unterschiede. Das<br />

interregionale Gefälle Stadt-Umland ist ausgeprägt.<br />

Kraftwerk- und Versorgungsunternehmungen, aber auch<br />

Informationsbroker, informieren über die im Einzelfall anwendbaren<br />

Tarife.<br />

www.energie-schweiz.ch<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Energie<br />

www.vse.ch<br />

Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen<br />

www.enerprice.ch<br />

Informationen zur Öffnung des schweizerischen<br />

Strommarktes, Tarifvergleiche<br />

Schweres Heizöl Industrie Benzin bleifrei 95 Elektrizität <strong>für</strong> Industrie<br />

pro Tonne pro Liter pro kWh<br />

USA 307.94 0.624 0.0613<br />

Schweiz 315.79 1.260 0.0816<br />

Deutschland 318.09 1.645 0.0840<br />

Frankreich 318.36 1.562 0.0533<br />

Österreich 383.51 1.323 0.1260<br />

Grossbritannien 464.66 1.706 0.1322<br />

Italien 370.73 1.592 0.2359<br />

Irland 467.21 1.347 0.1504<br />

Japan 516.46 1.146 0.1205


6.5 6.6<br />

6.5 Downsizing-Kosten<br />

Standortentscheidungen und der Aufbau eines Betriebes<br />

an einem Standort im Ausland sind immer mit Unsicherheiten<br />

über den Erfolg des Vorhabens behaftet. Es ist<br />

deshalb <strong>für</strong> die Entscheidträger schon im Vorfeld einer<br />

Standortverlagerung wichtig zu wissen, mit welchen Auflagen<br />

und Folgekosten es verbunden wäre, wenn einmal<br />

senz heruntergefahren werden müssten. Die Schweiz bietet<br />

bezüglich der Bestimmungen bei Massenentlassungen,<br />

der Kündigungsmöglichkeiten und der damit verbundenen<br />

Lohnzahlungsverpflichtungen sehr investorenfreundliche<br />

und kostengünstige Verhältnisse. Sie nimmt in Europa eine<br />

ausgesprochen wettbewerbsfähige Position ein.<br />

die Zelte am Standort Schweiz abgebrochen oder die Prä- 1 Büropersonal mit<br />

unbefristetem Anstellungsvertrag,<br />

weitergehende<br />

Regelungen möglich in<br />

Downsizing-Kosten<br />

Gesetzliche Kündigungsfristen <strong>für</strong> einen Durchschnittliches Abfindungspackage,<br />

Beschäftigten mit 8 Dienstjahren<br />

0 1 2 3 4 5 6 0 5 10 15 20 25 30 35<br />

1 Manager 20 Dienstjahre<br />

Monate Monatslöhne<br />

Irland 1 12-18<br />

Grossbritannien 1,8 14-22<br />

Schweiz 2 5-10<br />

Frankreich 2 6-18<br />

Deutschland 2 12-18<br />

USA2 2 0<br />

Österreich 3 9-18<br />

Italien 3 24-30<br />

Niederlande 4 30-36<br />

Belgien3 6 22<br />

6.6 Kosten administrativer Verfahren<br />

Administrativer Aufwand, der durch staatliche Auflagen<br />

verursacht wird, ist gerade <strong>für</strong> kleine und mittlere Unternehmen<br />

ein nicht zu vernachlässigender Kostenfaktor. Die<br />

Schweizer Behörden achten sehr darauf, die Transaktionskosten<br />

der Unternehmen im Umgang mit Amtsstellen tief<br />

Bürokratie<br />

...behindert Geschäftstätigkeit nicht (2007)<br />

Note1 1 Singapur 7,38<br />

3 Dänemark 6,69<br />

5 Schweiz 5,72<br />

6 Österreich 5,19<br />

12 Irland 4,51<br />

17 Niederlande 3,94<br />

19 USA 3,79<br />

20 Japan 3,55<br />

27 Deutschland 2,91<br />

29 Belgien 2,79<br />

31 Grossbritannien 2,69<br />

35 Frankreich 2,43<br />

48 Italien 1,50<br />

zu halten. Mit einem speziellen Reformprogramm wird der<br />

Handlungsspielraum <strong>für</strong> private Unternehmen erweitert.<br />

Administrative Entlastungen zielen im Sinne eines Benchmarking<br />

vor allem darauf ab, die Bedingungen attraktiv zu<br />

halten und laufend zu verbessern.<br />

Internationale Vergleiche bestätigen, dass Führungskräfte<br />

in der Schweiz weniger Zeit aufwenden müssen als anderswo,<br />

um sich mit der staatlichen Bürokratie auseinanderzusetzen;<br />

die Schweiz schneidet besser ab, als alle ihre Nachbarländer.<br />

Detaillierte Analysen, welche nicht nur auf die<br />

Erfahrungen des Topmanagements abstellen, sondern den<br />

tatsächlichen Stundenaufwand <strong>für</strong> administrative Umtriebe<br />

einem Ländervergleich unterziehen, bestätigen die vorteilhafte<br />

Position der Schweiz.<br />

Bereichen mit kollektiven<br />

Arbeitsvertrags-Regelungen<br />

2USA: Mindest-Kündigungsperiode<br />

zwingend <strong>für</strong> Unternehmungen<br />

mit 100 und<br />

mehr Beschäftigten; <strong>für</strong><br />

kleinere Unternehmungen<br />

kein gesetzliches Minimum,<br />

aber in der Praxis 2 Wochen<br />

3Belgien: <strong>für</strong> Beschäftigte mit<br />

Jahressalär von höchstens<br />

USD3’093 oder EUR 27’597<br />

Quelle: Wirtschaftsförderung<br />

Genf, International<br />

Comparisons 2006-2007,<br />

gestützt auf Corporate<br />

Consulting & Technology<br />

(CCT Group), Genf, August 2006<br />

www.geneva.ch<br />

www.cc-tgroup.com<br />

1Bestnote = 10<br />

Quelle: IMD World<br />

Competitiveness Center (2007)<br />

www.worldcompetitiveness.com


Quelle: IMD World<br />

Competitiveness Center (2007)<br />

1 Je ausgeprägter die<br />

internationale Erfahrung<br />

des Management, desto höher<br />

die Note (10 = Maximum)<br />

Quelle: IMD World<br />

Competitiveness Center (2007)<br />

www.worldcompetitiveness.com<br />

7. Humankapital<br />

Hinsichtlich Arbeitsproduktivität rangiert die Schweiz unter allen Volkswirtschaften der Welt in der Spitzengruppe. Ihr<br />

Arbeitsmarkt ist geprägt durch ein liberales Arbeitsrecht, geringe Regulierungsdichte und ausserordentliche soziale<br />

Stabilität. Arbeitskonflikte werden durch das eingespielte Verhältnis zwischen den Sozialpartnern gelöst. Es gibt so<br />

gut wie keine Streiks. Die soziale Sicherung der Arbeitenden beruht auf dem Grundsatz der Solidarität und der Selbstverantwortung.<br />

7.1 Erwerbspotential, Qualität und Verfügbarkeit<br />

Der Beschäftigtenanteil an der Gesamtbevölkerung der<br />

Schweiz ist der zweithöchste in ganz Europa. Der Schweizer<br />

Arbeitsmarkt ist weltweit einer der flexibelsten. Rund<br />

33% der Erwerbstätigen arbeiten teilzeitlich. Davon sind<br />

80% Frauen. Zudem sind die Arbeitskräfte sehr qualifiziert,<br />

und das Arbeitskräftepotential kann auch tatsächlich genutzt<br />

werden. Dank der tiefen Arbeitslosenrate – sie liegt<br />

traditionell unter oder um 4% – ist der Umfang von staatlichen<br />

Transferzahlungen an Nicht-Erwerbstätige geringer<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Der schweizerische Arbeitsmarkt ist geprägt durch zahlreiche<br />

regionale und kantonale Eigenheiten und Unterschiede,<br />

wo sich Nischen und damit Personal finden las-<br />

als im Ausland. Das wirkt sich wiederum vorteilhaft auf die<br />

Steuerbelastung aus.<br />

Vgl. Kapitel 9 Besteuerung<br />

Die Arbeitnehmer in der Schweiz sind meist hoch motiviert.<br />

DasstellenauchinternationaleVergleichsstudienfest.Inden<br />

hier vorherrschenden Klein- und Mittelbetrieben ist die Identifikation<br />

mit dem Unternehmen sehr ausgeprägt. Die Arbeitnehmer<br />

setzen sich <strong>für</strong> die Ziele ihres Unternehmens ein.<br />

Arbeitsmotivation im internationalen Vergleich 10 = Höchstnote<br />

Note<br />

Dänemark 8,54<br />

Österreich 7,86<br />

Schweiz 7,85<br />

Irland 7,18<br />

Niederlande 7,16<br />

Japan 7,15<br />

Deutschland 6,98<br />

USA 6,75<br />

Belgien 6,19<br />

Grossbritannien 6,13<br />

Italien 5,20<br />

Frankreich 4,65<br />

Internationale Business-Erfahrung<br />

Schweiz 7,91<br />

Niederlande 7,11<br />

Österreich 7,05<br />

Belgien 6,65<br />

Deutschland 6,37<br />

Irland 6,35<br />

USA 5,71<br />

Grossbritannien 5,70<br />

Frankreich 4,96<br />

Italien 4,16<br />

Internationale Erfahrung<br />

Note 1<br />

sen. Zudem eröffnet die Personenfreizügigkeit gemäss den<br />

Bilateralen Verträgen der Schweiz mit der EU neue und<br />

einfachere Rekrutierungsmöglichkeiten <strong>für</strong> qualifiziertes<br />

7 8


7.1 7.2<br />

Personal, zumal die Schweiz europaweit als besonders attraktiver<br />

Standort <strong>für</strong> Leben und Arbeiten gilt.<br />

Vgl. Kapitel 3 Die Schweiz und Europa<br />

Die Exportorientierung der Schweizer Wirtschaft verlangt,<br />

dass Schweizer Manager einen hohen Bildungsgrad aufweisen<br />

und mehrere Sprachen beherrschen. Die interna-<br />

7.2 Regelungen <strong>für</strong> das Arbeitsverhältnis<br />

7.2.1 Rechtliche Grundlagen<br />

zum Arbeitsvertrag<br />

Das schweizerische Arbeitsrecht umfasst wesentlich weniger<br />

Vorschriften als die Rechtsordnungen in den EU-Staaten.<br />

Die Regelungsfreiheit ist denn in der Schweiz auch<br />

wesentlich grösser. Die Rechtsprechung ist in der Regel<br />

grundsätzlich liberal. Es gibt zur Hauptsache die folgenden<br />

gesetzlichen Bestimmungen: Schweizerisches Obligationenrecht<br />

(OR), Mitwirkungsgesetz, Gleichstellungsgesetz,<br />

Arbeitsgesetz (ArG) und wenige weitere Spezialvorschriften<br />

(Chauffeure etc.).<br />

Die gesetzlichen Bestimmungen gehen allfälligen Kollektivregelungen<br />

(Tarifverträge oder Gesamtarbeitsverträge) vor,<br />

wenn sie zwingenden Charakter haben. Soweit es sich also<br />

um zwingende Gesetzesbestimmungen handelt, kann weder<br />

durch Gesamtarbeitsvertrag noch durch Arbeitsvertrag<br />

etwas anderes, zumindest nicht etwas <strong>für</strong> den Arbeitnehmer<br />

Ungünstigeres, vereinbart werden. Einige arbeitsrechtliche<br />

Gesetzesvorschriften können zwar durch den Tarifvertrag,<br />

nicht aber durch einen Einzelarbeitsvertrag geändert<br />

werden. Handelt es sich umgekehrt um nicht-zwingende<br />

gesetzliche Vorschriften, so gehen die Vereinbarungen zwischen<br />

den Parteien vor.<br />

Das zentrale Thema Löhne wird demgegenüber entweder<br />

individuell, direkt zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer,<br />

ausgehandelt oder im Rahmen von Gesamtarbeitsverträgen<br />

(GAV) geregelt. Auch hier verzichtet der Gesetzgeber<br />

im Sinne der liberalen Wirtschaftsordnung auf eine starke<br />

Reglementierung. Er lässt bewusst Raum <strong>für</strong> direkte Absprachen<br />

zwischen den Sozialpartnern.<br />

tionale Business-Erfahrung der Schweizer Manager erhält<br />

denn auch regelmässig gute Noten. Im internationalen Vergleich<br />

rangieren sie auf Platz zwei. Dazu trägt neben ihrer<br />

guten Ausbildung und der Mehrsprachigkeit nicht zuletzt<br />

die von der Notwendigkeit diktierte Übung im Pflegen<br />

der Auslandmärkte bei. Die Arbeitsmarktperformance des<br />

Standortes Schweiz ist entsprechend hoch.<br />

Deregulierung des Arbeitsmarktes<br />

Ranking 2006 Rang 1 Rating 2<br />

Island 1 8,57<br />

Singapur 2 8,19<br />

Dänemark 3 8,14<br />

Schweiz 4 7,85<br />

USA 13 6,25<br />

Österreich 17 6,00<br />

Irland 21 5,33<br />

Grossbritannien 23 5,16<br />

Niederlande 31 4,28<br />

Italien 42 3,44<br />

Deutschland 43 3,43<br />

Frankreich 50 2,82<br />

7.2.2 Arbeitsverträge<br />

Arbeitsverträge können mündlich abgeschlossen werden.<br />

Es empfiehlt sich aber – vor allem aus Sicht desArbeitgebers<br />

– dies schriftlich zu tun. Es geht darum, die Risiken zu minimieren.<br />

Bei grösseren Betrieben empfiehlt es sich, ein so<br />

genanntes Personalreglement zu vereinbaren, das die wichtigsten<br />

arbeitsvertraglichen Bestimmungen umfasst. Der<br />

Arbeitsvertrag selbst enthält dann nur noch die Vereinbarungen<br />

zum Lohn,zur Kündigungsfrist sowie Spezialbestimmungen<br />

(z.B.Konkurrenzverbot).Arbeitsverträge und Personalreglemente<br />

müssen sich an die zwingenden Vorschriften<br />

des Schweizerischen Obligationenrechts und allfällige Bestimmungen<br />

in Gesamtarbeitsverträgen halten. Die Personalreglemente<br />

dürfen nicht verwechselt werden mit den<br />

in EU-Staaten gängigen Betriebsvereinbarungen zwischen<br />

dem Arbeitgeber und dem Betriebsrat. Hingegen müssen<br />

industrielle Betriebe in der Schweiz eine Betriebsordnung<br />

aufstellen. Diese Betriebsordnung enthält Vorschriften über<br />

den Gesundheitsschutz und die Unfallverhütung. Bei deren<br />

Erlass ist die Arbeitnehmerschaft vorgängig anzuhören.<br />

7.2.3 Tarifvertragsrecht<br />

(Gesamtarbeitsvertrag)<br />

Die Beziehungen der Schweizer Sozialpartner sind in den<br />

verschiedenen Branchen und Regionen sehr unterschiedlich<br />

gestaltet. Gibt es zwischen einem Arbeitgeber und seiner<br />

Belegschaft unterschiedliche Standpunkte, so wird oft<br />

1 55 Länder berücksichtigt<br />

2 10 = Höchstwert; Arbeitsmarktregulierungen<br />

behindern die Wirtschaftstätigkeit<br />

nicht<br />

Quelle: IMD World<br />

Competitiveness Center (2007)<br />

www.worldcompetitiveness.com


1 Höchstnote = 7<br />

Quelle: WEF, The Global<br />

Competitiveness Report,<br />

2006-2007, Tab. 14<br />

www.weforum.org<br />

7.2 7.3<br />

schon auf der betrieblichen Ebene eine einvernehmliche<br />

Lösung gesucht. Diese Grundeinstellung geht zurück auf<br />

das so genannte Friedensabkommen zwischen den Schweizer<br />

Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen aus dem<br />

Jahr 1937. Der darin vereinbarten gegenseitigen Friedenspflicht<br />

entsprechend streben die Sozialpartner die Konfliktlösung<br />

auf dem Weg des Gesprächs und unter Verzicht auf<br />

Kampfmassnahmen an. Lösungsorientierte Arbeitsmarktpartner-Beziehungen<br />

sind auch heute der Regelfall.<br />

Gutes Einvernehmen Arbeitnehmer-Arbeitgeber<br />

Rang Note 1 Rang Note 1<br />

Dänemark 1 6,3 Österreich 7 5,9<br />

Singapur 2 6,2 Niederlande 10 5,7<br />

Schweiz 3 6,0 Grossbritannien 18 5,4<br />

Japan 5 5,9 Deutschland 29 5,1<br />

USA 34 5,0<br />

Gesamtarbeitsverträge (GAV) werden zwischen einem Arbeitgeber<br />

oder einem Arbeitgeberverband und einer Gewerkschaft<br />

vereinbart. In der Schweiz gibt es davon über<br />

1‘000 verschiedene Typen. Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />

sind frei, ob sie solchen Verbänden beitreten wollen. Rund<br />

50% der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft<br />

sind einem Gesamtarbeitsvertrag unterstellt.<br />

Die Vorschriften der Tarifverträge müssen aber nur dann<br />

übernommen werden, wenn der betreffende Betrieb einem<br />

Verband angehört.Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind frei,<br />

ob sie einem entsprechenden Verband beitreten wollen.<br />

Einzelne Gesamtarbeitsverträge sind vom Bundesrat allgemeinverbindlich<br />

erklärt worden. Sie sind damit auch<br />

gegenüber nicht beteiligten Arbeitgebern anwendbar.<br />

Gegenwärtig sind rund 30 allgemeinverbindlich erklärte<br />

Gesamtarbeitsverträge in Kraft. Diesen Verträgen sind insgesamt<br />

ungefähr 30‘000 Arbeitgeber und 200‘000 Arbeitnehmer<br />

unterstellt.<br />

Vgl. Kapitel 6.2 Arbeitskosten<br />

www.sozialpartner.ch<br />

Der GAV in der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie<br />

7.3 Arbeitszeit und Urlaub<br />

7.3.1 Normalarbeitszeit, Höchstarbeitszeit<br />

und Arbeitszeitmodelle<br />

Die gesetzlichen Höchstarbeitszeiten sind in der Schweiz<br />

seit vielen Jahrzehnten unverändert. Industrie, Handel und<br />

Dienstleistungsbetriebe haben engere Limiten als die Berufe<br />

in Gewerbe, Gesundheitswesen. Man unterscheidet<br />

zwischen Normalarbeitszeit und Höchstarbeitszeit. Diese<br />

Unterscheidung ist <strong>für</strong> die Überstunden und <strong>für</strong> die Überzeit<br />

von Bedeutung. Die betriebliche Normalarbeitszeit<br />

ist diejenige Zeit, die gemäss Arbeitsvertrag oder GAV in<br />

7.2.4 Mitwirkung, Arbeitnehmervertretung<br />

(Betriebsverfassungsrecht)<br />

Nach europäischem Recht ist die Möglichkeit der Einsetzung<br />

eines Betriebsrates an wesentlich geringere Voraussetzungen<br />

gebunden als in der Schweiz. Vor allem aber<br />

haben die Betriebsräte in Europa viel weitergehende Kompetenzen<br />

als die so genannten Arbeitnehmervertretungen<br />

nach Schweizer Recht. Der wesentliche Unterschied liegt<br />

vor allem darin, dass die schweizerische Arbeitnehmervertretung<br />

im Gegensatz zum Betriebsrat keine Möglichkeit<br />

besitzt, eine eigene Auffassung durchzusetzen oder eine<br />

Entscheidung zu erzwingen. Sie hat lediglich Informations-,<br />

Anhörungs- und Mitberatungsrechte. Die Wahrnehmung<br />

dieser Rechte muss jedoch den Arbeitnehmern in der Regel<br />

vor dem Entscheid des Arbeitgebers gewährleistet werden.<br />

Die Anzahl der Fälle, in denen eine Arbeitnehmervertretung<br />

beigezogen werden muss, hält sich in engen Grenzen.<br />

Anspruch auf eine Arbeitnehmervertretung: In Betrieben<br />

mit mindestens 50 Arbeitnehmern können diese aus ihrer<br />

Mitte eine oder mehrere Vertretungen bestellen. Wird keine<br />

Arbeitnehmervertretung bestellt, so stehen die Informations-<br />

und Mitspracherechte den Arbeitnehmern direkt zu.<br />

Informations- und Mitwirkungsrechte: Die Arbeitnehmervertretung<br />

hat Anrecht auf rechtzeitige und umfassende<br />

Informationen über alle Angelegenheiten, deren Kenntnis<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> eine ordnungsgemässe Erfüllung ihrer<br />

Aufgaben ist. Mindestens einmal jährlich hat der Arbeitgeber<br />

die Arbeitnehmervertretung über die Auswirkungen<br />

des Geschäftsganges auf die Beschäftigung und die Beschäftigten<br />

zu informieren. Der Arbeitnehmervertretung<br />

bestehen besondere Mitwirkungsrechte zu:<br />

• in Fragen der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes<br />

• bei der Organisation der Arbeitszeit und der Gestaltung<br />

der Stundenpläne<br />

• beim Übergang des Betriebes oder eines Betriebsteils<br />

• bei Massenentlassungen.<br />

einem Betrieb zu leisten ist. Sie beträgt in der Schweiz zwischen<br />

40-44 Std. pro Woche.<br />

In der Praxis bestehen vielfältige Möglichkeiten, die Arbeitszeit<br />

den Bedürfnissen des Betriebes anzupassen. Als<br />

Beispiele seien nur erwähnt: Gleitende Arbeitszeit, Bandbreitenmodell,<br />

Zwei- bzw. Mehrschicht-Betrieb oder ununterbrochener<br />

Betrieb (7 x 24 Std. x 365 Tage). Insbesondere<br />

beim ununterbrochenen Betrieb können die täglichen und<br />

wöchentlichen Höchstarbeitszeiten verlängert und die Ruhezeit<br />

anders verteilt werden.


Arbeitszeiten in der Schweiz<br />

7.3.2 Überstunden und Überzeit<br />

Bei einer Überschreitung der Normalarbeitszeit bis zur wöchentlichen<br />

Höchstarbeitszeit spricht man von Überstunden.<br />

Der Arbeitnehmer ist verpflichtet, Überstunden so<br />

weit zu leisten, als er sie zu leisten vermag und sie ihm<br />

nach Treu und Glauben zugemutet werden können. Nach<br />

Gesetz sind die Überstunden mit einem Zuschlag von 25%<br />

zu entlöhnen. Es ist aber möglich, den Zuschlag schriftlich<br />

wegzubedingen.Anstelle einer Auszahlung kann Überstundenarbeit<br />

auch durch Freizeit von mindestens gleicher Dauer<br />

ausgeglichen werden. Dies setzt jedoch die Zustimmung<br />

von Arbeitgeber und Arbeitnehmer voraus. Bei leitenden<br />

Angestellten ist es zudem zusätzlich möglich, die Überstunden<br />

generell durch den Normallohn abgelten zu lassen.<br />

Überzeitarbeit liegt vor, wenn die wöchentliche Höchstarbeitszeit<br />

überschritten wird. Nach dem Arbeitsgesetz darf<br />

die Überzeit <strong>für</strong> den einzelnen Arbeitnehmer zwei Stunden<br />

im Tag nicht überschreiten. Sie darf im Kalenderjahr nicht<br />

mehr als 170 Std. (bei wöchentlicher Arbeitszeit von 45<br />

Std.) bzw. 140 Std. (bei 50 Std.) betragen. Überzeitarbeit<br />

ist, wenn sie nicht innert bestimmter Frist durch Freizeit<br />

ausgeglichen wird, zwingend mit einem Lohnzuschlag von<br />

25% zu entschädigen.<br />

Im Gegensatz zu vielen europäischen Ländern ist in der<br />

Schweiz die Zustimmung einer Arbeitnehmervertretung bei<br />

der Leistung von Überstunden oder Überzeit nicht nötig. Es<br />

muss innerhalb der genannten Zeitgrenzen auch keine behördliche<br />

Bewilligung eingeholt werden.<br />

7.3.3 Tagesarbeit und Abendarbeit<br />

Die Arbeit von 6-20 Uhr gilt als Tagesarbeit, die Arbeit<br />

von 20-23 Uhr als Abendarbeit. Tages- und Abendarbeit<br />

sind bewilligungsfrei. Allerdings kann Abendarbeit vom Arbeitgeber<br />

erst nach Anhörung der Arbeitnehmervertretung<br />

oder, wenn es keine solche gibt, nach Anhörung der betroffenen<br />

Arbeitnehmer eingeführt werden. Mit dieser Regelung<br />

ist es möglich, einen Zweischichtbetrieb ohne behördliche<br />

Bewilligung einzuführen. Die Arbeitszeit eines<br />

einzelnen Arbeitnehmers muss mit Einschluss der Pausen<br />

und der Überzeit innerhalb von 14 Std. liegen.<br />

Stunden pro Woche Besonderes<br />

Gesetzliche Höchst-Arbeitszeit:<br />

- Industriebetriebe 45<br />

- Büro- und Verkaufspersonal 45<br />

- Gastgewerbe, Spitäler, Land- und Forstwirtschaft 50<br />

Übliche Arbeitszeit 41-42 inkl. Vorholzeit <strong>für</strong> Feiertagsbrücken<br />

7.3.4 Nachtarbeit, Arbeit an Sonn-<br />

und Feiertagen<br />

Wird die Leistung von Nachtarbeit nötig, bedarf es einer<br />

behördlichen Bewilligung. Für vorübergehende Nachtarbeit<br />

ist ein Lohnzuschlag von 25% zu bezahlen. Bei dauernder<br />

oder regelmässig wiederkehrender Nachtarbeit besteht<br />

ein Anspruch auf eine Kompensation von 10% der<br />

Zeit, die während der Nachtarbeit geleistet wurde. Diese<br />

Ausgleichsruhezeit ist innerhalb eines Jahres zu gewähren.<br />

Kein Anspruch auf eine Zeitkompensation besteht, wenn<br />

die durchschnittliche betriebliche Schichtdauer einschliesslich<br />

der Pausen 7 Std. nicht überschreitet, oder wenn die<br />

Person, die Nachtarbeit leistet, nur in vier Nächten pro Woche<br />

beschäftigt wird.<br />

Als Sonntag gilt die Zeit zwischen Samstag 23.00 Uhr und<br />

Sonntag 23.00 Uhr. Abgesehen von Spezialbestimmungen<br />

<strong>für</strong> bestimmte Betriebe ist <strong>für</strong> die Arbeit an diesen Tagen<br />

ebenfalls eine behördliche Bewilligung nötig. Neben den<br />

Sonntagen kennt die Schweiz als zusätzlichen, den Sonntagen<br />

gleichgestellten Feiertag einzig den 1. August (Nationalfeiertag).<br />

Die Kantone können maximal acht weitere<br />

Feiertage im Jahr den Sonntagen gleichstellen.<br />

Vgl. Kapitel 11.4 Feiertage<br />

7.3<br />

7.3.5 Urlaub<br />

Der gesetzliche Ferienanspruch beträgt in der ganzen<br />

Schweiz vier Wochen oder 20 Tage pro Dienstjahr. Arbeitnehmern<br />

bis zum vollendeten 20. Altersjahr sind 25 Ferientage<br />

zu gewähren. Ein weitergehender Ferienanspruch<br />

besteht von Gesetzes wegen nicht. Allerdings sind Erhöhungen<br />

in den Gesamtarbeitsverträgen vorgesehen. In der<br />

Regel wird ab dem 50. Altersjahr ein Ferienanspruch von<br />

25 Tagen eingeräumt. Während den Ferien wird der Lohn<br />

genau gleich wie während der Arbeitsleistung ausbezahlt.<br />

Ein zusätzliches Urlaubsgeld, wie dies in den EU-Staaten<br />

häufig in Tarifverträgen vorgesehen ist, kennt die Schweiz<br />

nicht.<br />

Quelle: Wilhelm-DMS-Gruppe<br />

www.wilhelm-dms.ch


0<br />

7.4 7.5<br />

7.4 Kündigung<br />

Als Grundsatz gilt, dass der Arbeitgeber oder der Arbeitnehmer<br />

ein Arbeitsverhältnis unter Einhaltung der Kündigungsfristen<br />

frei auflösen können. Im Schweizer Recht<br />

ist eine Mitbestimmung einer Arbeitnehmervertretung<br />

bei einer Kündigung nicht vorgesehen. Einzig im Rahmen<br />

von Massenentlassungen gibt es ein Konsultationsrecht<br />

der Arbeitnehmervertretung. Ansonsten kann der Kündigungsempfänger<br />

nur verlangen, dass ihm die Gründe der<br />

Kündigung schriftlich bekannt gegeben werden. Eine Untersuchung,<br />

ob eine Kündigung sozial ungerechtfertigt ist,<br />

d.h. ob sie in der Person des Arbeitnehmers liege oder ob<br />

dringende betriebliche Erfordernisse eine Kündigung notwendig<br />

machen, gibt es nicht.<br />

7.4.1 Kündigungsfristen und<br />

Kündigungsschutz<br />

Während der Probezeit kann das Arbeitsverhältnis jederzeit<br />

mit einer Kündigungsfrist bis zu sieben Tagen gekündigt<br />

werden. Eine längere Probezeit als drei Monate oder<br />

deren Verlängerung über drei Monate hinaus ist unstatthaft.<br />

Danach beträgt die Kündigungsfrist im unterjährigen<br />

Arbeitsverhältnis einen Monat (jeweils auf das Ende eines<br />

Monates). Vom 2.-9. Dienstjahr beträgt die Kündigungsfrist<br />

zwei Monate und danach drei Monate. Diese Fristen<br />

können durch schriftliche Vereinbarung verlängert, nie<br />

aber zu Gunsten des Arbeitnehmers unter einen Monat herabgesetzt<br />

werden (Ausnahme bei einem GAV im ersten<br />

Dienstjahr). Für leitende Mitarbeiter werden häufig schon<br />

ab Beginn einer Anstellung Kündigungsfristen bis zu sechs<br />

Monaten vereinbart.<br />

Der Arbeitsvertrag kann aber auch aus wichtigen Gründen<br />

fristlos aufgelöst werden. Die Voraussetzungen sind in<br />

7.5 Versicherung der Verhinderung des Arbeitnehmers<br />

bei Unfall, Krankheit und Niederkunft<br />

Im unternehmerischen Alltag haben die Unfall- und die<br />

Krankenversicherung besondere praktische Bedeutung.<br />

Die unfallbedingten Leistungen sind deutlich besser als die<br />

durch Krankheit bedingten. Bei Krankheit und bei Schwangerschaft<br />

und Niederkunft gibt es in der Schweiz <strong>für</strong> den<br />

Arbeitgeber zwei Möglichkeiten, wie er seinerVerpflichtung<br />

nachkommen kann, dem Arbeitnehmer, der unverschuldet<br />

an der Arbeitsleistung verhindert ist, den Lohn zu zahlen. Er<br />

kann einerseits selbst das Risiko auf sich nehmen und den<br />

Lohn direkt an den Arbeitnehmer auszahlen. Anderseits ist<br />

es ihm aber auch möglich, dieses Risiko zu versichern.<br />

etwa die gleichen wie im europäischen Arbeitsrecht, mit<br />

dem Unterschied, dass der Arbeitnehmer kein Recht hat,<br />

die Arbeitenehmervertretung anzurufen, damit diese feststelle,<br />

dass eine Kündigung sozial nicht gerechtfertigt sei.<br />

In nur wenigen Fällen sieht das Schweizer Arbeitsrecht einen<br />

Kündigungsschutz vor. Man unterscheidet einen Schutz<br />

gegen missbräuchliche Kündigungen und einen Schutz gegen<br />

Kündigungen, die zur Unzeit erfolgen. Beide Fälle sind<br />

im Schweizerischen Obligationenrecht geregelt (OR 336).<br />

Zwischen der Kündigung zur Unzeit und der Pflicht zur<br />

Lohnfortzahlung muss klar unterschieden werden. So kann<br />

es durchaus sein, dass der Arbeitgeber nicht mehr weiter<br />

zu einer Lohnfortzahlung verpflichtet ist, das Arbeitsverhältnis<br />

wegen der Verlängerung durch die Sperrfrist aber<br />

weiterhin noch besteht. Abgesehen von den Vorschriften<br />

über die Massenentlassung und die Gleichstellung von<br />

Mann und Frau gibt es keinen weiteren Kündigungsschutz<br />

als den oben erwähnten. Selbstverständlich besteht auch<br />

kein Recht auf Weiterbeschäftigung.<br />

7.4.2 Konkurrenz- bzw. Wettbewerbsverbot<br />

Unter bestimmten Voraussetzungen kann der Arbeitnehmer<br />

sowohl während wie nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses<br />

verpflichtet werden, sich jeder den Arbeitgeber<br />

konkurrenzierenden Tätigkeit zu enthalten. Dies ist <strong>für</strong><br />

alle Arbeitnehmer gesetzlich geregelt. Allerdings werden<br />

an die Formulierung und die Durchsetzung solcher Konkurrenzverbote<br />

in der Praxis hohe Anforderungen gesetzt.<br />

Eine Entschädigungszahlung an den Arbeitnehmer <strong>für</strong> die<br />

Einhaltung des Konkurrenzverbotes ist nicht zwingend vorgeschrieben.<br />

7.5.1 Unfallversicherung<br />

Die obligatorische Unfallversicherung (UVG) deckt Berufsunfälle,<br />

Berufskrankheiten und je nach Arbeitspensum auch<br />

Nichtberufsunfälle ab. Sie wird von den Arbeitgebern und<br />

Arbeitnehmern gemeinsam finanziert. Alle in der Schweiz<br />

tätigen Arbeitnehmer sind nach UVG zu versichern. Eine<br />

Ausnahme gilt unter bestimmten Bedingungen <strong>für</strong> mitarbeitende<br />

Haupteigner einer Einpersonen-<strong>AG</strong> oder -GmbH.<br />

Der Arbeitnehmer erhält gemäss Unfallversicherungsgesetz<br />

ab dem 3. Tag 80% des versicherten Lohnes. Die gesetzliche<br />

Unfallversicherung deckt maximal einen Verdienst<br />

von CHF 126‘000.– pro Jahr. Für Angestellte, die einen<br />

grösseren Verdienst erzielen, werden häufig durch Vereinbarung<br />

erweiterte Versicherungsleistungen vorgesehen.


7.5 7.6<br />

7.5.2 Krankenversicherung<br />

Die Krankenpflege-Grundversicherung ist <strong>für</strong> alle in der<br />

Schweiz wohnhaften Personen gemäss Krankenversicherungsgesetz<br />

(KVG) obligatorisch. Sie wird privat finanziert.<br />

Freiwillige Zusatzversicherungen richten sich nach dem<br />

Bundesgesetz über den Versicherungsvertrag (VVG). Sie<br />

decken individuell Leistungen ab, welche die Versicherten<br />

als <strong>für</strong> sich wünschbar betrachten. Lohnausfälle von Arbeitnehmern<br />

infolge Krankheit deckt die freiwillige Krankengeld-/Lohnausfallversicherung<br />

nach KVG oder nach VVG<br />

während der vertraglich bestimmten Zeit in vereinbarter<br />

Höhe ab.<br />

Die Arbeitgeber müssen bei Krankheit des Arbeitnehmers<br />

den Lohn <strong>für</strong> eine angemessene Zeit weiter zahlen. Verzichtet<br />

der Arbeitgeber darauf, eine Kollektivversicherung<br />

<strong>für</strong> seine Arbeitnehmer abzuschliessen, so hat er dem Arbeitnehmer<br />

bei dessen unverschuldeter Verhinderung an<br />

der Arbeitsleistung den vollen Lohn <strong>für</strong> eine «beschränkte<br />

Zeit» zu bezahlen. Wie lange diese «beschränkte Zeit»<br />

dauert, hat die Gerichtspraxis durch so genannte Skalen<br />

festgelegt. In der Praxis haben die Arbeitgeber jedoch in<br />

der Regel eine so genannte kollektive Krankentaggeldversicherung<br />

abgeschlossen.<br />

Solche Versicherungslösungen müssen mit der oben beschriebenen<br />

Lohnfortzahlungspflicht während einer «beschränkten<br />

Dauer» gleichwertig sein. In der Regel nimmt<br />

man Gleichwertigkeit an, wenn der Arbeitgeber eine Kol-<br />

7.6 Soziale Sicherung<br />

7.6.1 Grundzüge<br />

Das schweizerische Vorsorge- und Sozialsystem kombiniert<br />

die staatliche, die betriebliche und die individuelle Vorsorge<br />

und stimmt sie aufeinander ab. Es misst der Eigenverantwortung<br />

einen hohen Stellenwert bei und beruht auf dem<br />

so genannten Drei-Säulen-Prinzip. Dadurch bleibt die Ge-<br />

Finanzierungsbeiträge im Rahmen<br />

der obligatorischen Sozialversicherung<br />

Leistungsbereich Beitrag in % davon zulasten<br />

vom Bruttolohn Arbeit- Arbeit-<br />

(Stand 2007) geber nehmer<br />

Alters- und Hinterbliebenenversicherung<br />

AHV/IV/EO 10,1 5,05 5,05<br />

Berufliche Vorsorge<br />

BVG 10,0 5,0 5,0<br />

Berufsunfallversicherung<br />

UVG 1,3 0,2 1,1<br />

Arbeitslosenversicherung<br />

ALV 2,0 1,0 1,0<br />

lektiv-Krankentaggeldversicherung zugunsten seiner Angestellten<br />

abschliesst, die 80% des Lohnes während 720 Tagen<br />

deckt. Der Arbeitgeber hat dabei zumindest die Hälfte<br />

der Versicherungsprämien zu bezahlen. In der Praxis sind<br />

aber häufig auch andere Versicherungslösungen anzutreffen.<br />

So ist es z.B. möglich, dass der Arbeitgeber generell<br />

während drei Monaten den Lohn weiter zahlt und dass erst<br />

anschliessend die Versicherungsleistungen einsetzen.<br />

Vgl. Kapitel 7.6.2 Belastung von Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />

www.bag.admin.ch<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Gesundheit, Krankenversicherung<br />

7.5.3 Mutterschaftsentschädigung<br />

Der Anspruch auf Mutterschaftsentschädigung entsteht,<br />

wenn die Anspruchsberechtigte während mindestens fünf<br />

Monaten eine Erwerbstätigkeit ausgeübt hat. Er endet<br />

spätestens nach 14 Wochen. Die Entschädigung wird bei<br />

uneingeschränkter Lohnfortzahlung (100% während 14<br />

Wochen ab Niederkunft) während des Schwangerschaftsurlaubs<br />

dem Arbeitgeber ausgerichtet. Die Taggeld-Entschädigung<br />

beträgt 80% des von der Mutter vor der Niederkunft<br />

erzielten durchschnittlichen Lohnes (max. CHF<br />

172 pro Tag). Bei keiner oder nur teilweiser Lohnfortzahlung<br />

ist die Mutter anspruchsberechtigt.<br />

www.bsv.admin.ch<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Sozialversicherung, EO/Mutterschaft<br />

samtbelastung durch Steuern und Sozialabgaben im internationalen<br />

Vergleich sehr moderat.<br />

1. Säule: Die Sicherung des Existenzbedarfs der Versicherten<br />

erfolgt durch die staatlicheAlters- und Hinterlassenenversicherung<br />

(AHV) sowie die Invalidenversicherung<br />

(IV). Beide sind obligatorisch und werden durch<br />

Beiträge (Lohnprozente) von Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />

finanziert.<br />

2. Säule: Die berufliche Vorsorge (BVG) dient zusätzlich<br />

zur 1.Säule der Fortführung des gewohnten Lebensstandards<br />

nach dem Ausscheiden aus dem Erwerbsleben. Zu<br />

versichern sind alle in der Schweiz beschäftigten Arbeitnehmer.<br />

Die Finanzierung erfolgt durch Beiträge (Lohnprozente)<br />

des Arbeitgebers und des Arbeitnehmers.<br />

3. Säule: Die individuelle, freiwillige Selbstvorsorge der<br />

Erwerbstätigen soll den weiteren persönlichen Bedarf<br />

decken, vor allem durch Bank- und Versicherungssparen.<br />

Vorsorgemassnahmen der 3. Säule werden teilweise<br />

steuerbegünstigt.<br />

Quelle: Wilhelm-DMS-Gruppe<br />

www.wilhelm-dms.ch


1 Diese Angaben sind Richtwerte,<br />

welche je nach<br />

Region, Branche, Unternehmensart,<br />

Mitarbeiterstruktur<br />

sowie Gesamtarbeitsund<br />

/ oder Einzelarbeitsvertrag<br />

abweichen können.<br />

Quelle: Wilhelm-DMS-Gruppe<br />

www.wilhelm-dms.ch<br />

Quelle: Wilhelm-DMS-Gruppe<br />

www.wilhelm-dms.ch<br />

7.6<br />

Die drei Grundpfeiler der sozialen Sicherung werden ergänzt<br />

durch die Arbeitslosenversicherung, die Erwerbsersatzordnung<br />

<strong>für</strong> Einkommensausfälle wegen Militär- oder<br />

Zivilschutzdienst (EO), die Lohnfortzahlung bei Mutterschaft<br />

sowie Familienzulagen, die sich nach kantonalem<br />

Recht richten.<br />

7.6.2 Belastung von Arbeitgeber<br />

und Arbeitnehmer<br />

Im Rahmen von Ansiedlungsüberlegungen stehen die zu<br />

erwartenden unmittelbaren Auswirkungen des schweizerischen<br />

Systems der sozialen Sicherung <strong>für</strong> den Arbeitgeber<br />

und <strong>für</strong> das Personal im Vordergrund.<br />

Lohnabhängige Sozialleistungen 1<br />

Monatslohn in %<br />

Basis 100,0<br />

Sozialleistungen, die mit dem Lohn abgegolten werden Ferientage 20-25 9,0<br />

Feiertage ca. 10 4,2<br />

Kurzabsenzen ca. 4 1,5<br />

Krankheitstage ca. 8 4,0<br />

Jahresendzulage (13. Monatslohn) 8,3<br />

Total 27,0<br />

Zusätzliche Sozialleistungen des Arbeitgebers Gesetzliche Altersvorsorge AHV/IV/EO 5,05<br />

Gesetzliche Arbeitslosenversicherung ALV 1,0<br />

Berufliche Altersvorsorge BVG durchschn. 6,0<br />

Berufs-Unfallversicherung BU 2,0<br />

Kinderzulage FAK 1,5<br />

Total 15,55<br />

Gesamtkosten des Arbeitgebers: (Monatslohn x 13) x 1,1555 = Lohn- und Sozialkosten pro Jahr<br />

Belastung der Lohnabrechnung durch Sozialversicherungsbeiträge<br />

Muster-Lohnabrechnung<br />

Für das einzustellende Personal interessiert, was diesem<br />

nach Abzug der Leistungen <strong>für</strong> die soziale Sicherung in der<br />

Arbeitnehmer-Lohntüte bleibt. Dabei ist zu beachten, dass<br />

die Steuerabgaben vom Steuerpflichtigen (Arbeitnehmer)<br />

aufgrund seiner Steuererklärung und der vom Arbeitgeber<br />

bescheinigten jährlichen Lohnsumme erhoben werden. Nur<br />

ausländische Arbeitnehmer mit zeitlich beschränkter Aufenthaltsbewilligung<br />

sind quellensteuerpflichtig. Die Quellensteuer<br />

ist vom Lohn des Mitarbeiters abzuziehen und<br />

vom Arbeitgeber an die kantonale Steuerbehörde zu überweisen.<br />

Weiterführende Literatur: Bundesamt <strong>für</strong> Sozialversicherung,<br />

Broschüre «Ratgeber Sozialversicherung»<br />

www.bsv.admin.ch / kmu<br />

Monatslohn in CHF<br />

5‘000.00<br />

Barabgeltung von 10 Überstunden 343.40<br />

Lohn/Überstunden berechnen sich aufgrund eines Monatslohnes wie folgt:<br />

Bei 42 Wochenstunden beträgt die durchschnittliche Monats-Arbeitszeit<br />

182 Std. (5000 : 182) + 25% (Überzeitzuschlag) x 10 Std. = 343.40<br />

Reisekostenvergütung: Spesen gemäss Quittungsbelegen 550.00<br />

Zulagen: Kinderzulage 1 Kind 150.00<br />

Die Höhe der Kinderzulage ist nach kantonalem Recht geregelt. Der Arbeitgeber kann sie<br />

zu seinen Lasten rückversichern. Die Prämie beträgt ungefähr 1,5 Lohnprozente.<br />

Bruttolohn 6‘043.40<br />

Lohnabzüge: Berechnungsbasis <strong>für</strong> Versicherungsprämien 5‘343.40<br />

AHV/IV/EO (staatl. Sozialvorsorge) 5,05% -269.85<br />

ALV (staatl. Arbeitslosenversicherung) 1,0% -53.45<br />

Nichtberufs-Unfallversicherung 1,2% -64.10<br />

Berufliche Altersvorsorge (betrieblich) -300.00<br />

Lohnauszahlung 5‘356.00<br />

Ferienguthaben per Monatsende 20 Tage


7.7 Personalverleih<br />

Neben der Personalvermittlung durch die öffentlichen Arbeitsämter<br />

(Vermittlung von Arbeitslosen) spielt im Rahmen<br />

von Ansiedlungsvorhaben die besondere Beschäftigungsform<br />

«Personalverleih» eine zunehmend wichtige<br />

Rolle. Die Auftraggeber nutzen dabei die spezifischen<br />

Kenntnisse der Personalvermittler und -verleiher über den<br />

regionalen Arbeitsmarkt und über die Branchenverhältnisse<br />

sowie insbesondere deren Kontakte zu Arbeitnehmern, um<br />

die geeigneten Mitarbeiter kurzfristig finden und einsetzen<br />

zu können. Der Beizug von Arbeitskräften <strong>für</strong> beschränkte<br />

Zeit über Personalverleiher bietet sich insbesondere an,<br />

wenn Arbeitsspitzen infolge Auftragsüberlastung oder Mitarbeiterausfällen<br />

zu bewältigen sind. Die Arbeit ist beim<br />

Einsatzbetrieb zu leisten, dem auch die Einarbeitung, das<br />

Weisungsrecht und die Arbeitsüberwachung übertragen<br />

bleiben. Mit dem Einsatzbetrieb wird ein Stundenhonorar<br />

vereinbart, welches <strong>für</strong> übliche Tätigkeiten ca. das 1,4- bis<br />

7.7<br />

2-fache eines vergleichbaren Stundenlohnes beträgt. Dabei<br />

ist zu bedenken, dass nur die geleisteten Arbeitsstunden<br />

bezahlt werden müssen und alle Lohnnebenkosten mit eingeschlossen<br />

sind. Der Verleiher hat als Arbeitgeber seinen<br />

Arbeitnehmer zu entlöhnen sowie alle Sozialabgaben und<br />

den Versicherungsschutz zu leisten. Es gelten die gleichen<br />

arbeitsgesetzlichen Schutzbestimmungen wie bei «traditionellen»<br />

Anstellungsformen.<br />

Der Personalverleih ist wie die Personalvermittlung im Bundesgesetz<br />

über die Arbeitsvermittlung und den Personalverleih<br />

geregelt. Personalverleiher benötigen eine kantonale<br />

Betriebsbewilligung. Ferner muss der Verleihbetrieb<br />

eine erhebliche Kaution zur Sicherstellung von Arbeitnehmeransprüchen<br />

stellen. Im Verkehr mit dem Ausland sind<br />

ausserdem eine bundesbehördliche Bewilligung sowie eine<br />

höhere Kautionsleistung erforderlich.


Quelle: BBT Bundesamt <strong>für</strong><br />

Berufsbildung und Technologie<br />

www.bbt.admin.ch<br />

www.educa.ch<br />

www.edk.ch<br />

8. Ausbildung,<br />

Forschung und Entwicklung<br />

Für ein rohstoffarmes Land wie die Schweiz ist ein hoher Ausbildungsstand der Arbeitskräfte ein wesentlicher Standortfaktor.<br />

In handwerklich-industriellen und in vielen Berufen des Dienstleistungsbereichs garantiert das einzigartige<br />

duale Ausbildungssystem erstklassige Mitarbeiter. Der föderalistische Aufbau sichert auch im Bildungswesen<br />

hohe Qualität und Nähe zur Wirtschaftspraxis. Internationale Schulen und die Universitäten sowie Nachdiplomausbildungen<br />

geniessen international einen hervorragenden Ruf.<br />

8.1 Duales Ausbildungssystem<br />

Im Ausbildungssystem der Schweiz sind die Kantone <strong>für</strong><br />

die Bildungsstrukturen in ihrem Gebiet zuständig. Auch<br />

die einzelnen Universitäten und Fachhochschulen sind den<br />

Kantonen unterstellt. Nur die Eidgenössischen Technischen<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1 5A<br />

5A<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Anzahl Jahre<br />

PhD<br />

Doktorat<br />

3A<br />

Master, Bachelor<br />

Lizentiat, Diplom<br />

Master<br />

Bachelor<br />

Diplom<br />

Master<br />

Bachelor<br />

Diplom<br />

Maturitätsschulen <strong>für</strong> Erwachsene 4BBerufliche<br />

Zweitausbildung<br />

4A 4B<br />

Diplom<br />

Universitäre<br />

Pädago-<br />

Hochschulen<br />

Fach- Höhere<br />

Vorbereitung auf<br />

gische<br />

inkl. ETH<br />

hochschulen Fachschulen<br />

höhere Fach- und<br />

Hochschulen<br />

Berufsprüfungen<br />

5B<br />

5A 5A 5A 5B 5B<br />

Gymnasiale<br />

Maturität<br />

Gymnasiale<br />

Maturitätsschulen<br />

Fachmaturität,<br />

Fachmittelschulausweis<br />

Weiterbildung<br />

Berufsmaturität Eidg. Fähigkeitszeugnis Eidg. Berufsattest<br />

Berufsmaturitätss.<br />

Fachmaturitätss.<br />

Fachmittelschulen<br />

Berufliche Grundbildung<br />

Lehrbetriebe + Berufsfachschulen; Vollzeitschulen<br />

Option: Berufsmaturitätsschulen<br />

3A+3B 3A+3B+3C<br />

Freiwillige Brückenangebote<br />

(10. Schuljahr)<br />

Schulen mit Grund- und erweiterten Ansprüchen<br />

Primarschule<br />

Kindergarten<br />

Hochschulen (ETH) unterstehen dem Bund. Verschiedene<br />

Koordinationsorgane sorgen da<strong>für</strong>, dass die Schul- und<br />

Lehrpläne nicht zu stark von einander abweichen.<br />

Eidg. Fachausweis<br />

Diplom<br />

5B<br />

Schulen / Klassen mit<br />

besonderem Lehrplan<br />

Quartärstufe<br />

Tertiärstufe<br />

Sekundarstufe II<br />

Obligatorische<br />

Schule:<br />

Sekundarstufe I<br />

Primarstufe<br />

Vorschulstufe<br />

© 2007 by EDK/IDES


8.1.1 Grundschule und<br />

weiterführende Ausbildung<br />

Die Schullaufbahn beginnt mit der Vorschule (Kindergarten)<br />

im fünften oder sechsten Lebensjahr. Die Primarschule<br />

vom siebten Lebensjahr an dauert 6 Jahre. Danach erfolgt<br />

der Übertritt in die Sekundarstufe I. Auf der Sekundarstufe<br />

besuchen die Schüler ihrem persönlichen Niveau entsprechend<br />

die Ober-, die Real- oder die Sekundarschule (die<br />

Bezeichnungen der verschiedenen Stufen und deren einzelnen<br />

Ausgestaltungen sind von Kanton zu Kanton verschieden).<br />

Mit dem Abschluss der Sekundarstufe I haben<br />

die Schüler die neun obligatorischen Schuljahre absolviert.<br />

Dann können sie entweder eine Berufsausbildung beginnen<br />

oder in eine Maturitätsschule übertreten. Neben dem<br />

Weg über eine Berufslehre oder die Maturität bestehen<br />

Möglichkeiten, sich durch den Besuch einer Diplommittelschule<br />

über die obligatorische Schulzeit hinaus weiterzubilden.<br />

Generell geniesst die Ausbildung an den öffentlichen<br />

Schweizer Schulen einen ausgezeichneten Ruf. Die Schweiz<br />

gibt nicht nur von allen OECD-Staaten pro Schüler am meisten<br />

aus <strong>für</strong> das Bildungswesen. Auch bezüglich der Qualität<br />

ihrer öffentlichen Schulen gehört sie weltweit zu den<br />

Besten.<br />

Qualität der öffentlichen Schulen<br />

Land Note 1 Land Note 1<br />

Finnland 6,5 Irland 5,8<br />

Schweiz 6,0 Niederlande 5,6<br />

Singapur 6,0 Österreich 5,3<br />

Belgien 5,9 Frankreich 5,3<br />

Deutschland 4,9<br />

8.2 Privat- und internationale Schulen<br />

Die Schweiz ist seit jeher ein multikulturelles mehrsprachiges<br />

Land. Unbeeinträchtigt von internationalen Spannungen<br />

leben hier Gemeinschaften verschiedener Kulturen<br />

zusammen. Dies zeigt sich auch in der schweizerischen Bildungsstruktur.<br />

Ein besonderes Gewicht messen auch die<br />

Schulen dem Respekt vor anderen Kulturen bei. Es gibt<br />

rund 260 private Schulen, die in einer der drei Landessprachen<br />

Deutsch, Französisch und Italienisch sowie auch<br />

in anderen Sprachen, vor allem natürlich in Englisch, rund<br />

100’000 Schüler unterrichten. Die Privatschulen ergänzen<br />

das schweizerische Ausbildungssystem. Ihren Ruf verdanken<br />

sie nicht zuletzt dem hohen Lebensstandard, grosser<br />

pädagogischer Tradition und intakter Umwelt. Mitarbeiter<br />

ausländischer Unternehmen verweilen oft nur auf Zeit in<br />

8.1.2 Berufsausbildung<br />

Die berufliche Grundausbildung erfolgt im Anschluss an die<br />

obligatorische Schule. Auf eine solide praxisbezogene Berufsausbildung<br />

wird grosser Wert gelegt. Drei Viertel der<br />

Jugendlichen absolvieren denn auch eine Lehre mit berufsbegleitender<br />

schulischer Ausbildung. Diese Lehrzeit dauert<br />

drei bis vier Jahre und besteht aus einem praktischen Teil,<br />

der Arbeit in einem Unternehmen, und einem theoretischen<br />

Teil, dem Besuch der jeweiligen branchenspezifischen Berufsschule.<br />

Es besteht die Möglichkeit, neben der ordentlichen<br />

Berufsschule eine Berufsmaturität zu erlangen, die<br />

zum Eintritt in eine Fachhochschule berechtigt.An den Fachhochschulen<br />

wird das Wissen auf tertiärer Stufe vertieft.<br />

www.bbt.admin.ch<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Berufsbildung und Technologie,<br />

Berufsausbildung, Fachhochschulen<br />

Dank diesem dualen System der Berufsausbildung stehen<br />

der Wirtschaft gut ausgebildete und einsatzbereite Praktiker<br />

zur Verfügung – mit ein Grund da<strong>für</strong>, dass die Jugendarbeitslosigkeit<br />

in der Schweiz relativ gering ist. Sie ist nur<br />

etwa halb so gross wie in Deutschland, Schweden und<br />

USA. Der Praxisbezug des Ausbildungssystems vermindert<br />

dabei den hohen Stellenwert exaktwissenschaftlicher Fächer<br />

im Schulunterricht in keiner Weise. Er ist im europäischen<br />

Vergleich am dritthöchsten.<br />

Die höhere Berufsbildung spielt in der Schweiz eine wichtige<br />

Rolle. Berufs- und höhere Fachprüfungen werden mit<br />

Genehmigung der Bundesbehörden von den Berufsverbänden<br />

durchgeführt. Der erfolgreiche Abschluss dieser Prüfungen<br />

führt zu einem eidgenössischen Fachausweis oder<br />

Diplom. Durch die Bilateralen Abkommen der Schweiz mit<br />

der Europäischen Union werden die jeweiligen Berufsdiplome<br />

gegenseitig anerkannt.<br />

Vgl. Kapitel 3.1 Marktzutritt<br />

8.1<br />

der Schweiz. Ihnen kann es wichtig sein, dass ihre Kinder<br />

eine geeignete muttersprachliche oder internationale Ausbildung<br />

erhalten. Zahlreiche international ausgerichtete Internate<br />

und Ausbildungsstätten bereiten fremdsprachige<br />

Schüler auf die in ihrer Heimat gültigen Schulabschlüsse<br />

vor wie Abitur, Baccalauréat, US-Universitätszulassung.<br />

Man kann in jeder Region und in allen grossen Städten das<br />

geeignete Institut finden. Die Schulkosten sind im internationalen<br />

Vergleich auch <strong>für</strong> Schweizer Topstandorte moderat.<br />

www.swiss-schools.ch<br />

www.sgischools.ch<br />

PrivatschuleninderSchweiz,detaillierteInformationennach<br />

Regionen, Kategorien und Schultypen<br />

1 Höchstnote = 7<br />

Quelle: WEF, The Global<br />

Competitiveness Report<br />

2006-2007, Tab. 6.14<br />

www.weforum.org


1 Durchschnitt aus «International»,<br />

«American» und<br />

«English»-Schulgebühren<br />

2 lokale Privatschule<br />

Quelle: Wirtschaftsförderung<br />

Genf, International<br />

Comparisons 2006-2007,<br />

gestützt auf: Mercer Human<br />

Resources Consulting,<br />

Cost-of-Living Report,<br />

London, March 2006<br />

www.mercerhr.com<br />

1 Leistung der Hochschule<br />

bemessen an ihrer Grösse<br />

Quelle: Academic Ranking<br />

of World Universities 2007,<br />

Shanghai Jiao Tong University<br />

http://ed.sjtu.edu.cn/<br />

rank/2007<br />

8.2 8.3<br />

Ausbildungskosten Privatschulen, internationaler Vergleich<br />

Durchschnittliche Schulgebühren in internationalen Privatschulen<br />

Primarstufe, USD Sekundarstufe, USD<br />

Stadt Englisch 1 Französisch Deutsch Englisch Französisch Deutsch<br />

Dublin 9’137 3’494 5’452 7’909 4’028 5’212<br />

Mailand 15’670 3’730 4’948 16’985 4’668 4’948<br />

Wien 16’968 4’265 – 19’728 4’265 –<br />

Genf 15’536 8’663 6’915 16’807 10’142 8’298<br />

Frankfurt 22’869 3’687 4’912 2 25’010 4’444 4’912 2<br />

Amsterdam 19’707 5’921 5’543 21’941 7’519 5’543<br />

Paris 24’784 5’398 7’003 27’735 5’398 7’003<br />

London 25’003 5’055 10’506 28’734 5’453 10’506<br />

Brüssel 24’363 3’928 5’495 28’047 4’718 6’155<br />

8.3 Universitäten / Hochschulen<br />

8.3.1 Akademische Ausbildungsstätten<br />

Das akademische Ausbildungssystem ist mit insgesamt 12<br />

anerkannten universitären Hochschulen dicht und stark dezentralisiert.<br />

Zehn davon sind als kantonale Schulen organisiert.<br />

Die Ausrichtung ihrer Lehr- und Forschungsgebiete<br />

auf bestimmte Schwerpunkte hat ihnen in verschiedenen<br />

Fachrichtungen hohes internationales Prestige eingebracht.<br />

Der Anteil ausländischer Studierender ist mit 22,4% weltweit<br />

der höchste.<br />

Die Schweizer Hochschulen und Universitäten sind in internationale<br />

Forschungsprogramme eingebunden. Das wird<br />

sich dank den bilateralen Abkommen mit der EU noch verstärken.<br />

Sie bieten durchwegs auch Nachdiplomlehrgänge,<br />

z.T. in Kooperation mit Ausbildungsstätten im Ausland, an<br />

und gehören zu den international besonders angesehenen<br />

«Kaderschmieden».<br />

www.sbf.admin.ch<br />

Staatssekretariat <strong>für</strong> Bildung und Forschung<br />

www.eduswiss.ch<br />

Hochschulpartnerschaft <strong>für</strong> Nachdiplomausbildung, Übersicht<br />

Nachdiplomstudiengänge<br />

Vgl. Kapitel 3.1 Marktzutritt<br />

Die beiden Eidgenössischen Technischen Hochschulen Zürich<br />

(ETHZ) und Lausanne (EPFL) betreiben in Zusammenarbeit<br />

mit der internationalen Forschungsgemeinschaft auf<br />

höchstem Niveau Spitzenforschung. Sie sind bestrebt und<br />

immer wieder in der Lage, Wissenschafter von Weltruf zu<br />

gewinnen. Dies ist mit ein Grund, weshalb sie international<br />

einen hervorragenden Ruf geniessen.<br />

Schweizer Universitäten klassieren sich welt- und europaweit<br />

regelmässig unter den hundert Besten. Wenn man die<br />

Leistung der Hochschulen relativ zu ihrer Grösse bemisst,<br />

steht die ETH Zürich in der entsprechenden Rangliste welt-<br />

weit auf Rang 8 und in Europa auf Platz 2; die ETH Lausanne<br />

rückt bei dieser Aufstellung auch in die ersten Zwanzig,<br />

nämlich auf Rang 16 bzw. Rang 4, vor.<br />

Hochschulranking 2007:<br />

Schweizer Universitäten vorne dabei<br />

Universität/Hochschule Rangierung 1 Rangierung 1<br />

weltweit europaweit<br />

ETHZ Zürich 8 2<br />

EPFL Lausanne 16 4<br />

Basel 32 9<br />

Zürich 46 17<br />

Bern 88 36<br />

8.3.2 Fachhochschulen<br />

Die Fachhochschulen bilden Berufsleute, die in der Regel<br />

eine Berufsmaturität und schon praktische Erfahrungen im<br />

Berufsleben gesammelt haben, auf Hochschulniveau aus.<br />

Neben der Lehrtätigkeit kommt den Fachhochschulen die<br />

Rolle von regionalen Kompetenzzentren in ihrer jeweiligen<br />

Disziplin zu. Den ansässigen Unternehmen bieten sie Weiterbildungskurse<br />

an. Sie betreiben Forschungs- und Entwicklungsprojekte<br />

mit privaten, insbesondere mit kleinen<br />

und mittleren Unternehmen.<br />

Die Fachhochschulen sind somit <strong>für</strong> den regionalenWissensund<br />

Technologietransfer mitverantwortlich und stehen so<br />

im ständigen Austausch mit der Praxis der Wirtschaft. Sie<br />

verfügen demnach über hohe Lehr-, Forschungs-, Entwicklungs-<br />

und Dienstleistungskompetenz, die ausgesprochen<br />

praxis-, markt- und kundenorientiert ist. In ihrerAufgabe als<br />

Forschungsinstitute werden sie auf nationaler Ebene von<br />

der Förderagentur <strong>für</strong> Innovation (KTI) und den Eidgenössischen<br />

Technischen Hochschulen sowie den Universitäten<br />

unterstützt.


Vgl. Kapitel 8.4 Forschung und Entwicklung und Kapitel<br />

12.4 Administrative Unterstützung, Türöffnerdienste<br />

www.bbt.admin.ch<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Berufsbildung und Technologie, Fachhochschulen<br />

www.kti-cti.ch<br />

KTI/CTI Förderagentur <strong>für</strong> Innovation,<br />

Fördermöglichkeiten <strong>für</strong> F&E-Vorhaben,<br />

Zusammenarbeit (Fach-)Hochschulen-Privatwirtschaft<br />

Hochschullandschaft Schweiz<br />

La Chaux-de-Fonds<br />

Changins<br />

Genève<br />

Neuchâtel<br />

Yverdon<br />

Lausanne<br />

Basel<br />

Winterthur<br />

Brugg<br />

Delémont<br />

St-Imier<br />

Olten<br />

ZFH<br />

Zürich<br />

St. Gallen<br />

Rapperswil<br />

Bern Luzern<br />

Wädenswil<br />

Buchs<br />

Fribourg<br />

Sion<br />

Sierre<br />

Universitäre Hochschschulen, 2006/07<br />

Uni Basel<br />

Studierende<br />

10’622<br />

Uni Bern 12’845<br />

Uni Freiburg 9’912<br />

Uni Genève 13’875<br />

Uni Lausanne 10’637<br />

Uni Luzern 2’052<br />

Uni Neuchâtel 3’760<br />

Uni St. Gallen 5’424<br />

Uni Zürich 23’879<br />

Uni Svizzera italiana 2’177<br />

Ecole polytechnique fédérale de Lausanne 6’478<br />

Eidg. Technische Hochschule Zürich 12’793<br />

Total 114’961<br />

Lugano<br />

Chur<br />

Universität<br />

ETH<br />

8.3<br />

Fachhochschulstandort<br />

Fachhochschulen, 2006/07<br />

Bern BFH<br />

Studierende<br />

5’116<br />

Westschweiz HES-SO 12’160<br />

Nordwestschweiz FHNW 7’692<br />

Zentralschweiz FHZ 4’103<br />

Tessin SUPSI 2’234<br />

Ostschweiz FHO 4’058<br />

Zürich ZFH 11’796<br />

Andere FH 2’774<br />

Total 49’933<br />

Quelle:<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Statistik<br />

www.bfs.admin.ch<br />

Staatssekretariat<br />

<strong>für</strong> Bildung und<br />

Forschung SFB<br />

www.sfb.admin.ch


Quelle: IMD World<br />

Competitiveness Center (2007)<br />

www.worldcompetitiveness.com<br />

8.4<br />

8.4 Forschung und Entwicklung<br />

8.4.1 Forschungsstandort Schweiz<br />

Je rascher der technologische Wandel voranschreitet, desto<br />

mehr Bedeutung erlangt die Forschungs- und Entwicklungstätigkeit<br />

als Standortfaktor einer Volkswirtschaft. Die<br />

Schweiz gehört zur den forschungsaktivsten Staaten. Sie<br />

setzt fast drei Prozent ihres BIP <strong>für</strong> Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten<br />

ein. Alle forschungsrelevanten Indikatoren<br />

positionieren sie im internationalen Vergleich auf<br />

Spitzenplätzen.<br />

Am Forschungsplatz sind rund 52’000 Personen, knapp<br />

28’000 davon mit Hochschulabschluss (Vollzeitäquivalente),<br />

tätig. Das entspricht 12 in F&E Beschäftigten auf<br />

1000 Erwerbspersonen. Die entsprechende Quote <strong>für</strong> die<br />

EU-Länder liegt tiefer. Von den gesamten Forschungsaufwendungen<br />

des Landes werden 70% von der Privatwirtschaft<br />

getragen. Dabei werden 74% dieser Mittel <strong>für</strong> ex-<br />

Forschung und Entwicklung: Länder-Ranking<br />

perimentelle Entwicklung und 26% <strong>für</strong> Forschungszwecke<br />

eingesetzt.<br />

Der Staat engagiert sich vor allem in der Grundlagenforschung.<br />

Wirtschaft und Wissenschaft wirken eng zusammen.<br />

Jede Ausbildungsstätte auf Universitäts- und Hochschulstufe<br />

verfügt über eine Koordinationsstelle <strong>für</strong> die<br />

Zusammenarbeit mit der Wirtschaft. An Forschungs- und<br />

Entwicklungsvorhaben, bei denen Unternehmen mit nichtgewinnorientierten<br />

Forschungsstätten zusammenarbeiten,<br />

kann die Förderagentur <strong>für</strong> Innovation (KTI) sich finanziell<br />

massgeblich beteiligen.<br />

www.bbt.admin.ch<br />

KTI/CTI Förderagentur <strong>für</strong> Innovation, Förderbereiche<br />

www.switch.ch<br />

Links zu allen Hochschulen und Universitäten der Schweiz<br />

Bei den forschungsrelevanten Faktoren schneidet die Schweiz vorteilhaft ab. Das grosse Engagement <strong>für</strong> Forschung und<br />

Entwicklung kommt in Spitzenrängen zum Ausdruck. Untersucht wurden die Positionen von 55 Ländern.<br />

Merkmal F&E-Ausgaben Ausgaben F&E-Personal Nobelpreise Laufende Patente<br />

pro Kopf <strong>für</strong> F&E in Privatwirtschaft pro Kopf pro Kopf<br />

in % BIP pro Kopf<br />

2005 2005 2005 2006 2005<br />

Schweden 1 2 2 1 4<br />

Schweiz 3 6 9 2 3<br />

Dänemark 7 11 5 6 14<br />

Japan 6 4 7 19 6<br />

Finnland 4 3 3 25 13<br />

Grossbritannien 16 19 22 3 11<br />

Deutschland 12 10 15 9 18<br />

Niederlande 15 18 20 8 12<br />

USA 8 8 – 5 15<br />

8.4.2 Internationale F&E-Zusammenarbeit<br />

Grosse Forschungsprojekte lassen sich heute kaum mehr im<br />

Alleingang zeitgerecht verwirklichen. Die Schweizer Wirtschaft<br />

hat deshalb grosses Interesse an der Forschungszusammenarbeit<br />

mit Partnern im Ausland, besonders im EU-<br />

Raum. Die Entwicklungs- und Forschungszusammenarbeit<br />

mit innovativen ausländischen Partnern verschafft auch<br />

kleineren Unternehmen Zugang zu Erkenntnissen, die sie<br />

am Markt verwerten können.<br />

Die Bilateralen Abkommen mit der EU haben da<strong>für</strong> noch<br />

günstigere Voraussetzungen geschaffen und ermöglichen<br />

eine volle Beteiligung der Schweiz an allen Programmen<br />

undAktivitäten der Forschungs-Rahmenprogramme der EU.<br />

Vgl. Kapitel 3 Die Schweiz und Europa<br />

www.sbf.admin.ch<br />

Staatssekretariat <strong>für</strong> Bildung und Forschung,<br />

Europäischer Forschungsraum


9. Besteuerung<br />

Im schweizerischen Steuersystem spiegelt sich die föderalistische Staatsstruktur des Landes. Das Schwergewicht liegt<br />

bei den direkten Steuern. Als Grundprinzip gilt dabei die Selbstdeklaration durch den Steuerpflichtigen. Die Steuerbelastung<br />

kann im europäischen Umfeld zu Recht als moderat bezeichnet werden, und es gibt, unter anderem dank<br />

des föderalistischen Aufbaues, genügend Freiraum <strong>für</strong> eine gesunde Konkurrenz zwischen den Kantonen sowie verschiedene<br />

interessante fiskalische Gestaltungsmöglichkeiten. Eine grosse Anzahl von zwischenstaatlichen Abkommen<br />

verhindert die steuerliche Doppelbelastung in internationalen Verhältnissen. Der Standort Schweiz ist deshalb<br />

auch unter steuerlichen Gesichtspunkten interessant.<br />

9.1 Steuersystem Schweiz<br />

9.1.1 Steuerbelastung<br />

im internationalen Vergleich<br />

In internationalen Steuervergleichen schneidet die Schweiz<br />

bei den hoch entwickelten Industrienationen regelmässig<br />

vorteilhaft ab. Dies ist nicht zuletzt dem föderalistisch bedingten<br />

internen Steuerwettbewerb zu verdanken. Nicht<br />

nur die Unternehmen, auch die Privatpersonen werden<br />

dadurch mit einer verhältnismässig moderaten Steuerlast<br />

konfrontiert.<br />

Die gesamte Fiskalbelastung mit Einschluss die Leistungen<br />

<strong>für</strong> die Sozialversicherung beträgt 30% des Bruttoinlandsproduktes<br />

und liegt damit wesentlich unter dem Niveau<br />

der EU.<br />

9.1.2 Grundzüge<br />

Soweit die Bundesverfassung bestimmte Steuern nicht ausdrücklich<br />

dem Bund vorbehält oder verbietet, sind die Kantone<br />

als selbständige Gliedstaaten in der Erhebung von<br />

Steuern grundsätzlich frei. Die Steuerhoheit steht sowohl<br />

dem Bund als auch den Kantonen und ihren Gemeinden<br />

zu. Jeder Kanton hat denn auch sein eigenes Steuergesetz.<br />

Die Festsetzung der Tarife, der Steuersätze sowie der<br />

Steuerfreibeträge bleibt, auch nach der erfolgten formellen<br />

Harmonisierung der direkten Steuern von Kantonen und<br />

Gemeinden, im Kompetenzbereich eines jeden einzelnen<br />

Kantons. Die Gemeinden, 2900 an der Zahl, können im<br />

Rahmen des kantonalen Steuerrechts zusätzliche Steuern<br />

erheben.<br />

Die kantonalen Steuerbehörden verstehen sich nicht als<br />

«Steuervögte», sondern durchaus als Ansprechpartner von<br />

bestehenden und neuen Unternehmen und Steuerberatern<br />

als ihrer Kunden. Sie erteilen in der Regel auch Vorbescheide,<br />

wie eine geplante geschäftliche Aktivität steuerlich<br />

behandelt wird. So kann ein Unternehmen oder eine<br />

Privatperson bereits vor der endgültigen Sitznahme auf<br />

eine verlässliche Steuerauskunft zählen.<br />

Je nach Steuerobjekt gibt es direkte und indirekte Steuern:<br />

• Direkte Steuern erheben die Kantone und Gemeinden<br />

sowie der Bund, und zwar auf dem Gewinn und dem<br />

Kapital von Unternehmen, auf dem Einkommen und auf<br />

dem Vermögen von natürlichen Personen.<br />

• Indirekte Steuern und Abgaben in Form von Belastungen<br />

des Konsums und des Verbrauchs sind dem Bund<br />

vorbehalten.<br />

Fiskalbelastung<br />

Steueraufkommen inkl. Sozialversicherungen in % BIP<br />

2002 2003 2004 2005<br />

50<br />

49<br />

48<br />

47<br />

46<br />

Dänemark<br />

45<br />

44<br />

43<br />

Frankreich<br />

42<br />

Österreich<br />

41<br />

40<br />

39<br />

Italien<br />

38<br />

37<br />

36<br />

Grossbritannien<br />

35<br />

34<br />

33<br />

32<br />

Deutschland<br />

31<br />

Irland<br />

30<br />

29<br />

28<br />

Schweiz<br />

27<br />

26<br />

25<br />

24<br />

USA<br />

Quelle: UBS, Die Schweiz in<br />

Zahlen 2007; Eidg. Finanzverwaltung,<br />

gestützt auf:<br />

Revenue Statistics 1965-2005 /<br />

Table A, OECD, Paris (2006)<br />

www.efv.admin.ch


0<br />

1 Definition der Wirtschaftlichen<br />

Erneuerungsgebiete siehe<br />

Kap. 12.2<br />

9.1 9.2<br />

www.estv.admin.ch<br />

Weiterführende Literatur und Fachpublikation:<br />

Die Vorzüge des schweizerischen Steuersystems,<br />

Hrsg. Schweizerische Steuerkonferenz, Ausgabe 2002<br />

9.2 Unternehmensbesteuerung<br />

Steuerrechtlich relevant ist die Einteilung der Unternehmungen<br />

in Personen- und Kapitalgesellschaften (juristische<br />

Personen) gemäss Obligationenrecht. Personengesellschaften<br />

sind keine juristischen Personen. Der Gewinn<br />

bzw. das Vermögen wird bei den einzelnen Gesellschaftern<br />

– als natürliche Personen – besteuert, und zwar im Verhältnis<br />

ihrer «Beteiligung». Voraussetzung <strong>für</strong> die Besteuerung<br />

ist das Vorhandensein einer Betriebsstätte oder eines<br />

Geschäftsortes in der Schweiz. Da in der Schweiz Kapitalgesellschaften<br />

– auch bei kleinen Verhältnissen – vorherrschend<br />

sind, wird in der Folge primär auf Kapitalgesellschaften<br />

eingegangen.<br />

Vgl. Kapitel 4.1 Unternehmensformen<br />

9.2.1 Besteuerung der Kapitalgesellschaften<br />

Eine Schweizer Gesellschaft (regelmässig Aktiengesellschaft<br />

oder GmbH) oder eine Betriebsstätte unterliegt der<br />

Steuerpflicht auf Gewinn und Kapital. Das Unternehmen<br />

wird an seinem Sitz oder am tatsächlichen Ort seiner wirtschaftlichen<br />

Zugehörigkeit besteuert. Das Steuerrecht unterscheidet<br />

die Kapitalgesellschaften nach ihrem Zweck:<br />

Betriebsgesellschaft<br />

Ein Unternehmen, das sich hauptsächlich Fabrikations-,<br />

Handelsund/oder Dienstleistungsaufgaben widmet.<br />

Holdinggesellschaft<br />

Eine Kapitalgesellschaft mit dem hauptsächlichen Zweck<br />

der dauernden Verwaltung von Beteiligungen an anderen<br />

Gesellschaften.<br />

Verwaltungsgesellschaft<br />

Übt ihre Geschäftstätigkeit vorwiegend im Ausland aus.<br />

Sie hat entweder den Zweck, Interessen aus dem Ausland<br />

organisatorisch zusammenzufassen (Finanzierungsfunktion,<br />

Verwertung von immateriellen Rechten, Marketingberatung<br />

usw.) oder entfaltet ihre Tätigkeit vorwiegend<br />

im Ausland (Einkauf/Verkauf von Waren im Ausland/ins<br />

Ausland).<br />

Von den Aktivitäten der Gesellschaften hängt es ab, ob sie<br />

normal besteuert oder steuerlich begünstigt werden. Steu-<br />

www.estv.admin.ch / data<br />

Eidg. Steuerverwaltung, Publikation «Ein Kurzabriss<br />

über das schweizerische Steuersystem»,<br />

Ausgabe 2007 (pdf)<br />

errechtlich relevant ist nicht die Rechtsform der Unternehmung,<br />

sondern vielmehr, ob es sich um eine Betriebs-, Holding-,<br />

oder Verwaltungsgesellschaft handelt.<br />

Besteuerungsregime nach Gesellschaftstyp<br />

und Steuerhoheit<br />

Gesellschafts- Bund Kanton / Gemeinde<br />

zweck Gewinn Gewinn Kapital<br />

Betrieb<br />

- Regelfall Normale Besteuerung<br />

- Vergünstigung nur in Erneue- möglich bis<br />

rungsgebieten längstens<br />

<strong>für</strong> neue Unter- 10 Jahre<br />

nehmen möglich 1<br />

Holding Vergünstigung oder Befreiung<br />

Verwaltung normale Vergünstigung<br />

Besteuerung<br />

9.2.2 Besteuerung der Betriebsgesellschaft<br />

Die Aktiengesellschaft entrichtet Steuern auf dem Gewinn<br />

und auf dem Kapital; je nach Unternehmenszweck wird die<br />

Aktiengesellschaft normal besteuert oder sie kann steuerlich<br />

begünstigt werden. Dies gilt auch <strong>für</strong> die GmbH.<br />

Vgl. Kapitel 12.2 Instrumente der Bundesbehörden<br />

Ertrags- oder Gewinnsteuer<br />

Für die Berechnung des steuerbaren Reingewinns ist vom<br />

Saldo der Gewinn- und Verlustrechnung auszugehen,<br />

wobei gewisse Berichtigungen vorzunehmen sind. So lassen<br />

die Kantone und der Bund den Abzug von früheren<br />

Geschäftsverlusten, zweckgebundenen Rücklagen (Forschung,<br />

Restrukturierung) und bezahlten Steuern zu. Die<br />

steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten sind grosszügig<br />

bemessen. Die Abschreibungssätze variieren je nach<br />

Lebensdauer der Vermögenswerte.<br />

www.estv.admin.ch / data<br />

Merkblatt Abschreibungen auf dem Anlagevermögen geschäftlicher<br />

Betriebe


Steuerbelastung Schweiz: Kapitalgesellschaften<br />

Fallbeispiel (Kanton: Basel-Stadt BS); Kapital CHF 500’000, steuerpflichtiger Reingewinn CHF 300’000<br />

Ertragssteuersätze Kapitalsteuersatz<br />

Direkte Bundessteuer 8,5%<br />

Kantonssteuer (Höchstsatz) 24,5% 0,525%<br />

Total 33,0% = CHF 99‘000 0,525% = CHF 2‘625<br />

Unternehmensergebnis vor Steuern 401’625 CHF<br />

./. Ertrags- und Kapitalsteuern 101’625 CHF<br />

Jahresgewinn nach Steuern 300’000 CHF<br />

Steuern in % zum Unternehmensgewinn vor Steuern 25,29%<br />

Die Gewinnsteuer wird noch in der Mehrheit der Kantone<br />

nach progressiven Tarifen berechnet. Massgebend <strong>für</strong> den<br />

Steuersatz ist die Ertragsintensität, also das Verhältnis des<br />

steuerbaren Reingewinns zum Eigenkapital zuzüglich Reserven.<br />

In jedem Fall sind Mindest- und Höchstsätze festgelegt.<br />

Die Gewinnsteuer auf Bundesebene ist proportional<br />

und beträgt 8,5% des steuerbaren Reingewinns.<br />

Steuern in % des Unternehmensgewinnes<br />

Steuerbelastung in % des Reingewinnes vor Steuern, Jahr 2007<br />

Irland 12,50<br />

Schweiz 21,30<br />

Österreich 25,00<br />

Niederlande 25,50<br />

Dänemark 28,00<br />

Grossbritannien 30,00<br />

Frankreich 33,33<br />

Belgien 33,99<br />

Italien 37,25<br />

Deutschland 38,36<br />

USA 40,00<br />

Die effektive Steuerbelastung liegt in der Schweiz unter jener<br />

fast aller Länder der EU und der USA. Sie beläuft sich<br />

durchschnittlich im Vergleich zum Ausland auf insgesamt<br />

um 20% (Bund, Kanton, Gemeinde zusammen), obwohl<br />

die nominellen Steuersätze in der Regel höher sind. Der<br />

Grund liegt darin, dass in der Schweiz die Steuern selber<br />

wieder abzugsfähiger Aufwand sind.<br />

9.2<br />

Kapitalsteuer<br />

Die Kapitalsteuer der Kantone wird nach proportionalen<br />

Tarifen berechnet. Für die Besteuerung werden das<br />

einbezahlte Grund- oder Stammkapital und die offenen<br />

Reserven sowie gewisse stille Reserven zugrundegelegt.<br />

Die Kapitalsteuer beträgt je nach Kanton bis 9‰. Die Informationsbroschüren<br />

der kantonalen Wirtschaftsförderungen<br />

informieren über die aktuellen Sätze.Auf Bundesebene<br />

gibt es dank der Reform der Unternehmenssteuern<br />

<strong>für</strong> juristische Personen keine Kapitalsteuer mehr.<br />

0 10 20 30 40 %<br />

9.2.3 Besteuerung der Holdinggesellschaft<br />

Eine Holding liegt vor, wenn zwei Drittel der Aktiven aus<br />

Beteiligungen bestehen oder zwei Drittel der Erträge Beteiligungserträge<br />

sind. Die Holdinggesellschaft wird vom<br />

Bund und von den Kantonen steuerlich stark begünstigt.<br />

Den Gesellschaften, die mit mindestens 20% oder CHF 2<br />

Mio. am Grundkapital anderer Gesellschaften beteiligt sind,<br />

wird auf die Dividende ein Beteiligungsabzug gewährt. Bei<br />

Verkäufen (Kapitalgewinn) gilt der Beteiligungsabzug nur<br />

bei einer Beteiligung von 20% sowie einer Haltedauer von<br />

einem Jahr. Dabei handelt es sich um eine Reduktion der<br />

geschuldeten Steuer im Verhältnis des (Netto-)Dividendenertrages<br />

zum Gewinn. Der Beteiligungsabzug wird auf<br />

Quelle: Dr. Hubertus Ludwig,<br />

VISCHER Anwälte und Notare<br />

www.vischer.com<br />

Quelle: KPMG’s Corporate and<br />

Indirect Tax Rate Survey, 2007<br />

www.kpmg.com


9.2 9.3<br />

Bundes- und im Übrigen auch auf kantonaler Ebene gewährt.<br />

Im Ergebnis entfällt darum bei der reinen Holdinggesellschaft<br />

die Bundessteuer weitgehend.<br />

Die Kantone befreien ausserdem Holdinggesellschaften<br />

(Zweck Beteiligungsverwaltung) von sämtlichen Ertragssteuern<br />

(Holdingprivileg). Die Holdinggesellschaft ist dementsprechend<br />

auf einen (kantonalen) Beteiligungsabzug<br />

nicht angewiesen. Im Ergebnis sind jede Dividende und jeder<br />

Gewinn aus einer Veräusserung und selbst Zinserträge<br />

usw. steuerfrei.<br />

9.2.4 Besteuerung<br />

der Verwaltungsgesellschaft<br />

Gesellschaften mit Funktionen, welche die Schweiz nicht<br />

übermässig belasten, werden ebenfalls ganz oder teilweise<br />

steuerlich privilegiert, dies jedoch nur auf Ebene der<br />

Kantone, nicht aber durch den Bund. Diese Verwaltungsgesellschaften<br />

können von Schweizern oder von Ausländern<br />

beherrscht sein. In der Praxis werden sie oft auch als<br />

Hilfsgesellschaften, gemischte (Domizil-)Gesellschaften<br />

oder Basisgesellschaften bezeichnet, entsprechend den<br />

von Kanton zu Kanton unterschiedlich umschriebenen Teilfunktionen.<br />

Die Vielfalt in den Kantonen ist aufgrund der<br />

föderalistischen Ausgestaltung der Steuergesetze gross,<br />

allerdings ist die Steuerbelastung in allen Kantonen recht<br />

ähnlich.<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> eine derartige kantonale Steuerentlastung<br />

ist, dass diese Gesellschaften ihre Geschäftstätigkeit<br />

im Ausland entfalten. In der Praxis werden solche Tätigkeiten<br />

als Ausland-Ausland-Geschäfte bezeichnet. Ein solches<br />

Geschäft kann beispielsweise darin bestehen, dass<br />

eine derartige Gesellschaft im Ausland Waren einkauft, die<br />

wieder ins Ausland (Konzern) verkauft werden. Diese Gesellschaften<br />

können – oder müssen – je nach Anerkennung<br />

im Ausland über Personal und eigene Büroräumlichkeiten<br />

in der Schweiz verfügen.<br />

Die Kantone gewähren der Verwaltungsgesellschaft weitgehende<br />

Steuervergünstigungen, indem Gewinn (und Ka-<br />

9.3 Besteuerung natürlicher Personen<br />

Natürliche Personen, die in der Schweiz ihren Wohnsitz<br />

haben oder die sich in der Schweiz aufhalten und hier<br />

erwerbstätig sind, unterliegen der Steuerpflicht in der<br />

Schweiz. Der Bund beschränkt sich auf die Besteuerung<br />

des Einkommens, während die Kantone und Gemeinden<br />

Einkommen und Vermögen besteuern. Selbst die Steuern<br />

<strong>für</strong> die Arbeitseinkommen (Ausnahmen Ausländer ohne<br />

Niederlassungsbewilligung) werden in der Regel nicht vom<br />

Arbeitgeber in Abzug gebracht, sondern nach dem Prin-<br />

pital) zu einem ermässigten Satz besteuert werden. In aller<br />

Regel werden je nach Kanton höchstens 1/10 bis 1/15 der<br />

normalen Ertragssteuer erhoben. Voraussetzung ist, dass<br />

die Gesellschaft in der Schweiz keine (direkte) Geschäftstätigkeit<br />

ausübt. Weiterführende Informationen zu Domizil-,<br />

Verwaltungs- und Hilfsgesellschaften sowie zu den geeigneten<br />

Cross-Border-Strukturen vermitteln neben den Dokumentationen<br />

und Internet-Informationen der kantonalen<br />

Wirtschaftsförderungen zahlreiche Fachschriften spezialisierter<br />

Treuhand- und Steuerberatungsfirmen.<br />

Vgl. Kapitel 13.1 Adressen<br />

www.vischer.com<br />

Direktinvestitionen in der Schweiz,<br />

VISCHER Anwälte und Notare (2007)<br />

www.kpmg.ch<br />

How Switzerland attracts international headquarters,<br />

KPMG (2006)<br />

www.eycom.ch<br />

Kompetenzzentrum Deutschland/Schweiz, Ernst & Young<br />

9.2.5 Besteuerung der Zweigniederlassung<br />

Die Zweigniederlassung ist steuerlich eine Betriebsstätte,<br />

die einer natürlichen oder juristischen Person mit Sitz im<br />

Ausland gehört. Sie ist entsprechend nur beschränkt steuerpflichtig<br />

<strong>für</strong> die wirtschaftliche Zugehörigkeit zur Schweiz.<br />

Die Zweigniederlassung einer ausländischen Kapitalgesellschaft<br />

oder einer ausländischen Personengesellschaft wird<br />

in der Schweiz wie eine Kapitalgesellschaft besteuert.<br />

Damit steuerlich eine Betriebsstätte vorliegt, muss eine<br />

ständige Geschäftseinrichtung bestehen, die auf eigene<br />

Rechnung zum Gewinn des Unternehmens beiträgt oder<br />

betriebstechnisch von Bedeutung ist.Schweizerische Zweigniederlassungen<br />

werden nur <strong>für</strong> den der inländischen Betriebsstätte<br />

zurechenbaren Ertrag besteuert. Die Ausscheidung<br />

des Gewinns zwischen Mutterhaus und Betriebsstätte<br />

erfolgt in der Regel gestützt auf die Buchhaltung der<br />

Zweigniederlassung.<br />

zip der Selbstdeklaration in einem Veranlagungsverfahren<br />

nachträglich erhoben.<br />

Natürliche Personen ohne Wohnsitz oder Aufenthalt in der<br />

Schweiz unterliegen hier kraft wirtschaftlicher Zugehörigkeit<br />

einer beschränkten Steuerpflicht.Das betrifft u.a.die Mitglieder<br />

der Geschäftsleitung (Verwaltungsräte) von ausländischen<br />

Unternehmen mit Betriebsstätte in der Schweiz.<br />

Vgl. Kapitel 9.3.4 Quellenbesteuerung


9.3.1 Einkommenssteuer<br />

Die Einkommenssteuer erfasst immer das gesamte Einkommen,<br />

also Erwerbs- und Nebeneinkommen, Ersatzeinkommen,<br />

Vermögensertrag usw. Aufwendungen wie Sozialabzüge,<br />

die mit der Einkommenserzielung zusammenhängen,<br />

können vom Bruttoeinkommen abgezogen werden. Das<br />

Nettoeinkommen wird nach progressiv ausgestalteten Tarifen<br />

besteuert, wobei die Steuersätze nach oben begrenzt<br />

sind. Es gibt unterschiedliche Tarife <strong>für</strong> Alleinstehende und<br />

<strong>für</strong> Verheiratete, welche Ehepaare entlasten. Gewinne aus<br />

Verkäufen von Privatvermögen sind mit Ausnahme der<br />

Grundstückgewinne steuerfrei.<br />

Ein unselbständig Erwerbender, verheiratet und ohne<br />

Kinder, wird insgesamt, also Kantons-, Gemeinde- und<br />

Bundessteuer zusammen, im Landesdurchschnitt bei einem<br />

Bruttoeinkommen von CHF 50’000 mit weniger als 6 Prozent<br />

und bei einem Bruttoeinkommen von CHF 200’000<br />

mit weniger als 21 Prozent belastet.<br />

Einkommenssteuerbelastung (Jahr 2006) in %<br />

Bruttoeinkommen Spanne Kantone Landesmittel<br />

in CHF (am Kantonshauptort)<br />

50‘000 2,37 bis 7,15 5,23<br />

100‘000 6,40 bis 15,15 12,00<br />

200‘000 13,13 bis 24,52 20,71<br />

Über die Internet-Seiten der meisten kantonalen Wirtschaftsförderungen<br />

kann man mit dem so genannten Steuerrechner<br />

der Steuerverwaltung oder von Steuerberatern<br />

selbständig die Steuerbelastungen des Nettoeinkommens<br />

ermitteln.<br />

Vgl. Kapitel 13.1 Adressen<br />

Ein zwischenstaatlicher Vergleich zeigt, dass – im Sinne<br />

eines ersten Überblicks – bei äquivalenter Einkommenshöhe<br />

die Steuerbelastung <strong>für</strong> natürliche Personen in der<br />

Schweiz im Vergleich eher moderat ist.<br />

Internationaler Steuerbelastungsvergleich <strong>für</strong> natürliche Personen<br />

Schweiz: Natürliche Person verheiratet, keine Kinder, kein Zweitverdienst (Fallbeispiel Kanton Basel-Stadt BS, 2007)<br />

in CHF<br />

Bruttoeinkommen 100’000 150’000 200’000<br />

Normalabzüge 1 - 11’050 - 16’143 - 21’168<br />

Nettoeinkommen 88’950 133’857 178’832<br />

Pauschalabzüge 2 - 9’200 - 9’200 - 9’200<br />

Steuerbares Einkommen 79’050 124’657 169’632<br />

Steuern Schweiz:<br />

- total in CHF 12’242 23’446 34’503<br />

- in % des Bruttoeinkommens 12,2 15,6 17,2<br />

Deutschland: Natürliche Person verheiratet, keine Kinder, keine Kirchensteuer (2007)<br />

in EUR<br />

Bruttoeinkommen 65’000 97’500 130’000<br />

Arbeitnehmer-Pauschalbetrag (Werbungskostenpauschale) 3 - 920 -920 - 920<br />

64’080 96’580 129’080<br />

Abzugsbeträge 4 - 8’400 - 8’400 - 8’400<br />

Steuerbares Einkommen 55’680 88’180 120’680<br />

Einkommensteuer 10’260 21’504 34’856<br />

Solidaritätszuschlag (5,5%) 564 1’183 1’917<br />

Steuern Deutschland:<br />

- total in EUR 10’824 22’687 36’773<br />

- in % des Bruttoeinkommens 16,7 23,3 28,3<br />

9.3<br />

Quelle: Eidg. Steuerverwaltung<br />

www.estv.admin.ch<br />

1 Normalabzüge<br />

= tatsächlicher Aufwand<br />

5,05% AHV / IV / EO<br />

1,00% ALV<br />

5,00% Pensionskasse<br />

2 Pauschalabzüge:<br />

Fahrtkosten 600<br />

Allg. Berufskosten 900<br />

Versicherung 1’100<br />

Familienabzug 6’600<br />

3<br />

Höhere Werbungskosten<br />

auf Nachweis berücksichtigt<br />

(z.B. Fahrkosten)<br />

4<br />

Insbesondere Sonderausgaben;<br />

die Höhe der steuerlich<br />

konkret abzugsfähigen<br />

Beiträge zur Basisversorgung<br />

und zu den sonstigen Vorsorgeaufwendungen<br />

hängt<br />

vom konkreten Einzelfall ab.<br />

Quelle: Dr. Hubertus Ludwig,<br />

VISCHER Anwälte und Notare;<br />

Heiko Kubaile, Ernst & Young<br />

Zürich<br />

www.vischer.com<br />

www.eycom.ch


1 Quelle:<br />

Eidg. Steuerverwaltung<br />

www.estv.admin.ch<br />

9.3<br />

9.3.2 Expatriates<br />

Als Expatriates gelten ausländische Führungskräfte sowie<br />

Spezialisten (z.B. im Informatik- und Telekommunikationsbereich),<br />

die von einem ausländischen Arbeitgeber vorübergehend<br />

in die Schweiz entsandt werden. Da diese Personen<br />

während ihrer befristeten Tätigkeit in der Schweiz ihre Beziehungen<br />

zum Ausland aufrecht erhalten, erwachsen ihnen<br />

besondere Berufskosten, die steuerlich berücksichtigt<br />

werden sollen. Für Expatriates gelten deshalb spezielle<br />

steuerliche Abzugsmöglichkeiten gemäss der Verordnung<br />

vom 3. Oktober 2000 über den Abzug besonderer Berufskosten<br />

bei der direkten Bundessteuer <strong>für</strong> vorübergehend in<br />

der Schweiz tätige leitende Angestellten, Spezialisten und<br />

Spezialistinnen (Expatriates-Verordnung, ExpaV). Die Kantone<br />

übernehmen die speziellen Abzüge <strong>für</strong> die Kantonsund<br />

Gemeindesteuern.<br />

Diese Massnahme erleichtert die Entsendung von Expatriates<br />

in die Schweiz und stärkt die Attraktivität des Standortes<br />

Schweiz. Als besondere Berufskosten im Sinne dieser<br />

Verordnung gelten vorab die Reise-, Unterkunfts- und Umzugskosten<br />

sowie ihre in der Schweiz anfallenden Wohnkosten<br />

bei Beibehaltung der ständigen Wohnung im Ausland.<br />

Dazu gehören auch die Aufwendungen <strong>für</strong> den Besuch<br />

einer fremdsprachigen Privatschule durch ihre minderjährigen<br />

Kinder, sofern die öffentlichen Schulen keinen adäquaten<br />

Unterricht anbieten.<br />

www.admin.ch / ch / d / sr / 642_118_3<br />

Verordnung über den Abzug besonderer Berufskosten von<br />

Expatriates, Wortlaut der ExpaV)<br />

9.3.3 Vermögenssteuer<br />

Die Vermögenssteuer wird nach dem Reinvermögen (Bruttovermögen<br />

abzüglich Schulden) bemessen. Auch die Vermögenssteuer,<br />

der ergänzende Bedeutung zukommt, wird<br />

in den meisten Kantonen nach progressiven Steuertarifen<br />

berechnet. Die Vermögenssteuer beträgt weniger als 1%.<br />

Vermögenssteuerbelastung (Jahr 2006) 1<br />

Steuerbares Steuerbelastung in Promille<br />

Vermögen in CHF Spanne Mittel aller Kantone<br />

200‘000 0,00 bis 5,13 1,65<br />

1‘000‘000 1,77 bis 6,97 4,28<br />

Je nach Kanton bestehen beträchtliche Belastungsunterschiede.<br />

Zu beachten ist, dass der Bund keine Vermögenssteuer<br />

erhebt.<br />

9.3.4 Quellenbesteuerung<br />

Ausländer, die in der Schweiz unselbständig arbeiten und<br />

die fremdenpolizeiliche Niederlassungsbewilligung nicht<br />

besitzen, bezahlen eine Quellensteuer. Nur wenn sie in ungetrennter<br />

Ehe mit einem Schweizer Bürger leben oder mit<br />

einem Ausländer, der die Niederlassungsbewilligung besitzt,<br />

oder bei einem Einkommen von über CHF 120‘000<br />

werden sie im ordentlichen Verfahren veranlagt. Die Quellensteuertarife<br />

berücksichtigen Pauschalen <strong>für</strong> Berufskosten,<br />

Versicherungsprämien und Familienlasten; die Steuer<br />

wird vom Arbeitgeber direkt in Abzug gebracht.<br />

9.3.5 Besteuerung nach dem Aufwand<br />

Die Bundessteuergesetzgebung sowie die Kantone sehen<br />

die Möglichkeit einer Besteuerung nach dem Aufwand vor.<br />

Diese Besteuerungsart wird häufig umgangssprachig auch<br />

Pauschalbesteuerung genannt. Sie steht primär Personen<br />

ausländischer Nationalität zur Verfügung, welche in der<br />

Schweiz Wohnsitz haben, hier aber keine Erwerbstätigkeit<br />

ausüben. Diese Besteuerungsart setzt voraus, dass die betreffende<br />

Person ihren Wohnsitz vor dem Zuzug während<br />

mindestens 10 Jahren ausserhalb der Schweiz hatte. Die<br />

Besteuerung nach dem Aufwand stellt als Bemessungsgrundlage<br />

<strong>für</strong> die Besteuerung auf den Lebensunterhalt<br />

ab. Dieser wird in der Regel aufgrund der Miete oder des<br />

Mietwertes der schweizerischen Wohnstätte ermittelt, wobei<br />

die Bemessungsgrundlage mindestens das Fünffache<br />

dieses Wertes betragen muss. In einer Kontrollrechnung<br />

wird das effektive Einkommen aus schweizerischen Quellen<br />

(Liegenschaften, Kapitalvermögen, Ruhegehälter, Renten<br />

etc.) ermittelt, zu welchem das Einkommen aus ausländischen<br />

Quellen, <strong>für</strong> welches die Entlastung nach einem<br />

Doppelbesteuerungsabkommen geltend gemacht wird,<br />

hinzugezählt wird.Als Besteuerungsgrundlage gilt der pauschal<br />

ermittelte Lebensaufwand oder – falls höher – das<br />

Ergebnis der Kontrollrechnung. Um Doppelbesteuerungsabkommen<br />

zu beanspruchen, muss unter Umständen ausländisches<br />

Einkommen ordentlich besteuert werden (sog.<br />

modifizierte Pauschalierung).<br />

Seit dem Inkrafttreten der bilateralen Abkommen der<br />

Schweiz mit der EU können grundsätzlich Personen aus<br />

dem EU-Raum auch ohne Erwerbstätigkeit in der Schweiz<br />

eine, zunächst auf fünf Jahre begrenzte,Aufenthaltsbewilligung<br />

erlangen.Voraussetzung ist, dass die Person über genügend<br />

finanzielle Mittel zur Bestreitung ihres Lebensunterhaltes<br />

verfügt sowie <strong>für</strong> die Zeit ihres Aufenthaltes in der<br />

Schweiz ausreichend gegen Krankheit und Unfall versichert<br />

ist. In diesen Fällen kann bei gegebenen Voraussetzungen<br />

eine Besteuerung nach Aufwand erreicht werden.<br />

9.3.6 Erbschafts- und Schenkungssteuer<br />

Erbschafts- und Schenkungssteuern werden von den Kantonen<br />

erhoben; der Bund erhebt dagegen keine. Die meisten<br />

Kantone kennen keine Erbschafts- bzw. Schenkungssteuer<br />

<strong>für</strong> Nachkommen bzw. <strong>für</strong> Ehegatten. Im Übrigen<br />

sind die Steuersätze und die daraus anfallende Belastung<br />

im internationalen Vergleich bescheiden.


9.4 9.5<br />

9.4 Verrechnungssteuer<br />

Die Verrechnungssteuer auf Bundesebene ist eine Quellensteuer<br />

von 35% auf dem Ertrag des beweglichen Kapitalvermögens.<br />

Sie wird vom Schuldner des Kapitals auf den<br />

Gläubiger (Anleger) überwälzt. Besteuert werden u.a. Zinsen<br />

auf Bankguthaben und Obligationen sowie Dividenden<br />

und andere geldwerte Leistungen an die Aktionäre.<br />

In der Schweiz ansässigen Empfängern der Kapitalerträge<br />

9.5 Doppelbesteuerung<br />

Um eine doppelte Besteuerung in der Schweiz und im<br />

Ausland zu vermeiden oder zu mildern, hat die Schweiz<br />

mit über 100 Staaten, darunter fast allen westlichen Industrieländern,<br />

Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) abgeschlossen.<br />

Die Doppelbesteuerungsabkommen folgen<br />

weitgehend dem OECD-Musterabkommen, welches einerseits<br />

festlegt, wo das Einkommen/Ertrag zu versteuern ist,<br />

und andererseits die Methode <strong>für</strong> die Vermeidung einer<br />

Doppelbesteuerung umschreibt. Die Schweiz wendet weitgehend<br />

die Befreiungsmethode an und verzichtet auf die<br />

Besteuerung von Einkommen und Vermögen, welches dem<br />

Quellenstaat zugewiesen wird. Dieses Einkommen und Vermögen<br />

wird lediglich <strong>für</strong> den Steuersatz (Progression) herangezogen.<br />

Bei bestimmten Kapitalerträgen (Dividenden,<br />

Zinsen und Lizenzen) steht das Recht zur Besteuerung einerseits<br />

dem Quellenstaat und andererseits dem (Wohn-)<br />

Sitzstaat zu. Im Quellenstaat wird nunmehr dieses Besteuerungsrecht<br />

begrenzt, was zu einer Entlastung von 20-35%<br />

führen kann.<br />

Die verbleibende Steuerbelastung im Quellenstaat kann in<br />

der Regel nun bei Dividenden, Zinsen und Lizenzen an die<br />

schweizerischen Steuerbetreffnisse angerechnet werden<br />

(Anrechnungsmethode). Diese Anrechnungsmethode gilt<br />

in der Schweiz nur ausnahmsweise, während sie im Ausland<br />

die Regel darstellt. Die Anrechnungsmethode führt im<br />

Übrigen immer dazu, dass Steuern auf das höhere Niveau<br />

(im Quellenstaat bzw. Wohnsitzstaat) heraufgeschleust<br />

werden.<br />

www.estv.admin.ch<br />

Eidg. Steuerverwaltung, Internationales Steuerrecht,<br />

Abkommensnetz<br />

wird die Verrechnungssteuer im ordentlichen Verfahren auf<br />

ihre gesamte Steuerschuld angerechnet. Im Ausland wohnhaften<br />

Personen wird die Verrechnungssteuer teilweise<br />

oder ganz zurückerstattet, wenn dies in einem Doppelbesteuerungsabkommen<br />

zwischen dem Wohnsitzstaat und<br />

der Schweiz geregelt ist.<br />

Quellensteuersätze gemäss Doppelbesteuerungsabkommen<br />

der Schweiz<br />

Sockelsteuersätze in ausgewählten Ländern gemäss<br />

den entsprechenden DBA (Stand 01.01.2007).<br />

Dividenden Zinsen Lizenzgebühren<br />

Regulärer Tochter- Satz Satz<br />

Satz (%) gesellschaften (%) (%)<br />

Red. Beteili-<br />

Satz gung<br />

(%) (%)<br />

Belgien 15 10 25 10 0<br />

China 10 10 10 10<br />

Dänemark 0 0 0 0<br />

Deutschland 15 0 20 0 0<br />

Finnland 10 0 20 0 0<br />

Frankreich 15 0 10 0 5<br />

Griechenland<br />

35 35 10 5<br />

Grossbritannien<br />

15 5 25 0 0<br />

Irland 0 0 0 0 0<br />

Italien 15 15 12,5 5<br />

Japan 15 10 25 10 10<br />

Kanada 15 5 10 10 10<br />

Niederlande 15 0 25 5 0<br />

Österreich 15 0 20 0 0<br />

Polen 15 5 25 10 0<br />

Portugal 15 10 25 10 5<br />

Russland 15 5 20 10 0<br />

Schweden 15 0 25 5 0<br />

Slowakei 15 5 25 10 5<br />

Slowenien 15 5 25 5 5<br />

Spanien 15 10 25 10 5<br />

Tschechien 15 5 25 0 5<br />

Ungarn 10 10 0 0<br />

USA 15 5 10 0 0<br />

Quelle:<br />

Eidg. Steuerverwaltung<br />

www.estv.admin.ch


1 Insbesondere <strong>für</strong> bestimmte<br />

Warengruppen<br />

des lebensnotwendigen<br />

Bedarfs und <strong>für</strong> bestimmte<br />

Dienstleistungen im<br />

Sozial- und Kulturbereich<br />

Quelle: KPMG’s Corporate and<br />

Indirect Tax Rate Survey, 2007<br />

www.kpmg.com<br />

Eidg. Steuerverwaltung,<br />

Mehrwertsteuer<br />

www.estv.admin.ch<br />

9.6 9.7<br />

9.6 Weitere Steuern<br />

Im Zusammenhang mit Ansiedlungen und unternehmerischen<br />

Investitionsvorhaben können einige weitere Steuern<br />

von Bedeutung sein:<br />

9.6.1 Liegenschaftssteuer<br />

In rund der Hälfte der Kantone wird das Grundeigentum<br />

nicht nur durch die Vermögens- bzw. Kapitalsteuer erfasst,<br />

sondern auch durch eine jährlich erhobene Liegenschaftssteuer.<br />

Diese wird auch als Grund- oder Grundstückssteuer<br />

bezeichnet und ist zur Hauptsache als Gemeindesteuer<br />

ausgestaltet, wobei das Grundstück am Ort der gelegenen<br />

Sache zu versteuern ist. Sie ist immer proportional und in<br />

der Belastung sehr moderat; der Steuersatz variiert zwischen<br />

0,3 und 3 Promille des Verkehrs- bzw. des Ertragswertes.<br />

9.7 Mehrwertsteuer<br />

Mehrwertsteuern 2007<br />

Normalsatz ermässigte Sätze 1<br />

in % in %<br />

Schweiz 7,6 2,4; 3,6<br />

Deutschland 19 7<br />

Spanien 16 4; 7<br />

Grossbritannien 17,5 5<br />

Griechenland 19 4,5; 9<br />

Niederlande 19 6<br />

Frankreich 19,6 2,1; 5,5<br />

Italien 20 4; 10<br />

Österreich 20 10; 12<br />

Belgien 21 6; 12<br />

Irland 21 4,8; 13,5<br />

Portugal 21 5; 12<br />

Finnland 22 8; 17<br />

Dänemark 25<br />

Norwegen 25 8; 14<br />

Schweden 25 6; 12<br />

9.6.2 Handänderungssteuer<br />

Die Handänderungssteuer wird in fast allen Kantonen auf<br />

jedem Eigentumsübergang von Grundstücken erhoben und<br />

grundsätzlich auf dem Kaufpreis berechnet. Steuerpflichtig<br />

ist in der Regel der Erwerber des Grundstückes. Die Tarife<br />

dieser Kantons- oder Gemeindesteuer sind meist proportional<br />

und betragen zwischen 1 und 3% des Kaufpreises.<br />

9.6.3 Motorfahrzeugsteuer<br />

Jährlich zu entrichtende Motorfahrzeugsteuern werden von<br />

allen Kantonen erhoben und sind leistungs- und gewichtsabhängig.<br />

Sie liegen <strong>für</strong> PKW im schweizerischen Mittel<br />

zurzeit knapp über 400 CHF, wobei das Maximum 40%<br />

höher und die Steuer im günstigsten Kanton 35% geringer<br />

ist.<br />

www.estv.admin.ch / data /<br />

Das schweizerische Steuersystem<br />

Die Schweiz hat europaweit die mit Abstand niedrigste<br />

Mehrwertsteuer. Der Steuersatz beträgt in der Regel 7,6%<br />

bzw. 2,4% <strong>für</strong> Güter des täglichen Bedarfs und 3,6% <strong>für</strong><br />

Beherbergungsleistungen. Gewisse Dienstleistungen und<br />

Güter (ärztliche Behandlung, Erziehung) sind von der<br />

Steuer ganz ausgenommen. Steuerbar sind grundsätzlich<br />

Umsätze im Inland, Importe aus dem Ausland und der Eigenverbrauch.<br />

Berechnungsgrundlage ist der Umsatz des<br />

Unternehmens. Kleine Unternehmen mit Umsätzen bis<br />

CHF 250‘000 jährlich sind von der Steuer befreit, wenn die<br />

Steuerschuld weniger als CHF 4‘000 ausmacht.<br />

Jedes mehrwertsteuerpflichtige Unternehmen kann die in<br />

früheren Wirtschaftsstufen angelaufenen Steuern in Abzug<br />

bringen (Vorsteuerabzug). Um den administrativen Aufwand<br />

zu vermindern, können steuerpflichtige Unternehmen<br />

bis zu einem Jahresumsatz von CHF 3 Mio. und einem<br />

jährlichen Steuerbetrag von CHF 60‘000 mit Pauschalsätzen<br />

abrechnen (Saldosteuersätze). Es wird auf die Ermittlung<br />

der Vorsteuern verzichtet. Diese Erleichterung vermindert<br />

den Aufwand vor allem bei kleinen Unternehmen und<br />

Neugründungen.


10. Infrastruktur<br />

und hochtechnologische<br />

Cluster<br />

Die Schweiz verfügt gemäss internationalen Ratings über die am besten unterhaltene und entwickelte Infrastruktur<br />

Europas. In die umliegenden Länder gelangt man in Kürze durch das dichte Strassen- und Schienennetz. Europäische<br />

Metropolen sind auch dank gut ausgebauter Luftverkehrsverbindungen in weniger als zwei Stunden erreichbar. Versorgungs-<br />

und Betriebssicherheit sind selbst unter gebietsweise erschwerten klimatischen und geografischen Bedingungen<br />

jederzeit gewährleistet. Die Liberalisierung der Märkte wird in einzelnen Infrastruktur-Versorgungsbereichen<br />

unseres Landes mehr Wettbewerb bringen. Dies macht die Schweiz zum exzellenten Logistikzentrum <strong>für</strong> international<br />

tätige Unternehmungen.<br />

10.1 Telekommunikation<br />

Die Telekommunikationsversorgung gilt heute als einer der<br />

drei wichtigsten Standortfaktoren Die Schweiz gehört zu<br />

den Volkswirtschaften, deren Telekom-Infrastruktur am besten<br />

den Bedürfnissen der Wirtschaft entspricht. Die private<br />

Internet-Nutzung in der Schweiz ist die zweithöchste<br />

in Europa. Für E-Commerce ist sie am drittbesten gerüstet:<br />

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung und über 90% der Unternehmen<br />

haben Zugang zum Internet.<br />

Die Schweiz nimmt mit Blick auf die Verbreitung von Breit-<br />

ICT-Ausstattung auf höchstem Niveau<br />

band-Dienstleistungen einen internationalen Spitzenplatz<br />

ein. ADSL ist bei über 98% der Telefonanschlüsse verfügbar,<br />

und es gibt da<strong>für</strong> 30 verschiedene Anbieter. Die Abdeckung<br />

der Regionen <strong>für</strong> den Mobilempfang ist trotz der<br />

teilweise schwierigen topografischen Verhältnisse hoch:<br />

Die drei grössten Anbieter decken mit ihrem Netz jeweils<br />

99% der bewohnten Landesgegenden ab. Unabhängig<br />

vom gewählten Anbieter ist die Versorgung <strong>für</strong> die Benutzer<br />

durchwegs betriebssicher.<br />

Festnetz-Telefonanschlüsse Breitband-Abonnenten Internet-Nutzer Computer<br />

pro 1000 Einw. (2005) pro 1000 Einw. (2005) pro 1000 Einw. (2006) pro 1000 Einw. (2006)<br />

Schweiz 690 219 659 784<br />

Deutschland 666 129 610 660<br />

Dänemark 617 249 755 792<br />

USA 588 96 703 805<br />

Frankreich 557 156 525 583<br />

Grossbritannien 533 119 655 685<br />

Irland 495 78 546 640<br />

Niederlande 466 197 678 766<br />

Österreich 457 143 600 649<br />

Japan 453 117 711 610<br />

Italien 431 117 543 504<br />

Kosten eines Dreiminutengesprächs nach USA im Festnetz zu Spitzenzeiten (2005)<br />

Von … nach USA in USD<br />

Deutschland 0.15<br />

Niederlande 0.23<br />

Schweiz 0.27<br />

Frankreich 0.33<br />

USA 0.45<br />

Österreich 0.52<br />

Irland 0.59<br />

Italien 0.88<br />

Japan 1.63<br />

China 2.93<br />

Der so genannte Service Public ist im Fernmeldegesetz verankert.<br />

Die staatliche Mehrheitsbeteiligung von 65% an<br />

der Swisscom soll abgebaut werden. Die Swisscom erhält<br />

0 0.50 1.00 1.50 2.00 2.50 3.00<br />

damit im rasch ändernden Telekommarkt einen grösseren<br />

unternehmerischen Handlungsspielraum. Diese Entwicklung<br />

hat insbesondere den Preiswettbewerb belebt und<br />

Quelle: IMD World<br />

Competitiveness Center (2007)<br />

www.worldcompetitiveness.com<br />

Quelle: IMD World<br />

Competitiveness Center (2007)<br />

www.worldcompetitiveness.com


Quelle: ASTRA<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Strassen<br />

www.astra.admin.ch<br />

10.2 10.3<br />

die Kapazitäten bei den Fernverbindungen stark erhöht. So<br />

kann man z.B. ein Dreiminutengespräch vom Festnetz aus<br />

nach den USA in der Schweiz weltweit am drittgünstigsten<br />

führen.<br />

DieAnbieter mit den grössten Marktanteilen sind Swisscom<br />

(62%) Sunrise/TDC (19%) und Orange (18%).Von der Entwicklung<br />

zu mehr Markt profitiert nun auch der Anschluss<br />

10.2 Post<br />

Der Paketmarkt (über 1 kg) ist schon seit 2004 liberalisiert.<br />

Seit April 2006 können auch Briefe, die schwerer als 100<br />

Gramm sind, von privaten Postunternehmern befördert<br />

werden, sofern diese über die notwendige Konzession verfügen.<br />

Dem Postmonopol untersteht nur noch die Beförderung<br />

der adressierten inländischen und aus dem Ausland<br />

eingehenden Briefpostsendungen, die nicht schwerer als<br />

100 Gramm sind.<br />

www.post.ch<br />

Die Schweizerische Post<br />

10.3 Bahn und Strasse, Luftverkehr<br />

Für die Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen kann<br />

sich die Schweizer Wirtschaft auf die in Europa viertbeste<br />

Distributionsinfrastruktur stützen. Für den motorisierten<br />

Verkehr gehört sie mit 1,7km Strasse pro Quadratkilometer<br />

Fläche zu den am dichtesten erschlossenen Ländern des<br />

zu Unternehmen und Haushalten, die so genannte letzte<br />

Meile. Hier wird das Monopol der Swisscom aufgehoben.<br />

www.bakom.ch<br />

BAKOM Bundesamt <strong>für</strong> Kommunikation<br />

www.comparis.ch<br />

Aktuelle Vergleiche der Telefoniepreise<br />

Die Schweizerische Post stellt die flächendeckende Grundversorgung<br />

mit Post- und Zahlungsdienstleistungen sicher,<br />

den so genannten Universaldienst. Mit mehr als 2500 Poststellen<br />

ist das Poststellennetz sehr engmaschig. In einem<br />

internationalen Vergleich mit sieben anderen europäischen<br />

Ländern weist die Schweiz flächenbezogen die grösste Poststellendichte<br />

und die geringste durchschnittliche Distanz zur<br />

nächsten Poststelle auf. Darüber hinaus bietet die Post Logistik-Gesamtlösungen<br />

von der Beschaffung über die Lagerung<br />

bis zur Informationslogistik, auch grenzüberschreitend<br />

und vom einzelnen Paket bis zu ganzen Wagenladungen.<br />

Kontinents. Die Verkehrspolitik der Bundesbehörden will in<br />

erster Linie die Standortqualität des Landes verbessern und<br />

gleichzeitig die zunehmende Mobilität umweltverträglich<br />

bewältigen.<br />

.


10.3.1 Strassenverkehr<br />

Das Schweizer Autobahnnetz ist eines der dichtesten in der<br />

Welt. Es wird im Endausbau eine Länge von 1850 km haben.<br />

Zu mehr als drei Vierteln sind es mindestens vierspurige<br />

richtunggetrennte Autobahnen. Sie erschliessen alle<br />

Landesgegenden. Für die Benützung der die Alpen durchquerenden<br />

Autobahntunnel Gotthard und San Bernardino<br />

werden keine speziellen Tunnelgebühren erhoben. Um die<br />

Autobahnen des Landes benützen zu können, muss indessen<br />

<strong>für</strong> jedes in- und ausländische Motorfahrzeug bis zu<br />

3,5t gegen Zahlung einer Gebühr (von zurzeit 40 CHF) eine<br />

Vignette gelöst werden. Diese jeweils <strong>für</strong> ein Kalenderjahr<br />

gültigen Vignetten sind u.a. bei Zoll- und Poststellen, Tankstellen<br />

und Bahnhöfen erhältlich.<br />

Auf Lastwagen wird eine leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe<br />

(LSVA) erhoben, <strong>für</strong> deren Höhe auch das Ge-<br />

ICE-Netz und Hochleistungsnetz Bahn<br />

Täglich mindestens eine Direktverbindung in beiden Richtungen<br />

Deutschland<br />

ICE: www.db.de<br />

Deutsche Bahn<br />

Frankreich<br />

TGV: www.lyria.biz<br />

TGV Network map, timetables<br />

Italien<br />

CIS Pendolino: www.cisalpino.com<br />

Cisalpino, Streckennetz, Fahrplan<br />

wicht und die Schadstoffemissionskategorie (Euro 0 - III)<br />

dieser Fahrzeuge eine Rolle spielt. Für den Transit von Basel<br />

nach Chiasso zahlen 40-t-Lastwagen eine Abgabe in Höhe<br />

von 180 bis 220 EUR. Für Lastwagen über 3,5t gilt übrigens<br />

in der Schweiz ein Nacht- und Sonntagsfahrverbot.<br />

www.ezv.admin.ch / zollinfo_firmen LSVA<br />

Schwerverkehrsabgabe<br />

www.astag.ch<br />

AST<strong>AG</strong> Schweizerischer Nutzfahrzeugverband<br />

10.3<br />

10.3.2 Bahn<br />

Dank Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der öffentlichen Verkehrsbetriebe<br />

sind die Schweizer die fleissigsten Bahnkunden<br />

in ganz Europa. Die Schweizerischen Bundesbahnen<br />

SBB betreiben rund 60% des gesamten Bahnnetzes. Die<br />

SBB haben unter allen Bahngesellschaften den weltweit<br />

dichtesten Fahrplan.


0<br />

1 Nur direkte Linienflüge von<br />

und nach schweizerischen<br />

Flughäfen an mindestens<br />

5 Tagen pro Woche, keine<br />

Ferienflüge; in Klammer ( )<br />

Anzahl Flüge täglich<br />

(Stand: Oktober 2007)<br />

10.3<br />

Drei laufende grosse Bahnvorhaben bringen der Schweiz<br />

und ihren Regionen mittel- und langfristig wichtige Standortvorteile.<br />

Sie erhöhen die Transportkapazitäten, entlasten<br />

die Strassen vom Personen- und Güterverkehr und tragen<br />

zur Schonung des ökologisch sensiblen Alpenraumes bei:<br />

• «Bahn 2000»: Neubaustrecken im schweizerischen Mittelland<br />

ermöglichen den Halbstundentakt im Fernverkehr.<br />

Sie optimieren die Anschlüsse unter den Zentren<br />

und sorgen <strong>für</strong> markant kürzere Reisezeiten. Das macht<br />

die Angebote im Regional- und Agglomerationsverkehr<br />

attraktiver: 52% aller Relationen zwischen den 125<br />

grösseren Bahnhöfen konnten um mehr als fünf Minuten<br />

beschleunigt werden.<br />

• «AlpTransit/NEAT»: Die alpenquerenden Neubaustrecken<br />

Lötschberg und Gotthard sorgen <strong>für</strong> neue, schnelle<br />

Nord-Süd-Verbindungen und ermöglichen wesentliche<br />

Kapazitäts- und Angebotserweiterungen: Im Fernreiseverkehr<br />

verkürzt der bereits in Betrieb genommene 34<br />

km lange Lötschberg-Basistunnel die Fahrzeit durch die<br />

Schweiz auf der Lötschberg-Simplon-Achse auf weniger<br />

als zwei Stunden. Mailand, die Metropole der Lombardei,<br />

erreicht man von der Bundeshauptstadt Bern aus<br />

nun in weniger als zweidreiviertel Stunden. Im Güterverkehr<br />

dient die neue Lötschberg-Basisstrecke dem<br />

wichtigen Ziel der schweizerischen Verkehrspolitik, den<br />

alpenquerenden Transit-Güterverkehrs von der Strasse<br />

auf die Schiene umzulagern. Sie ermöglicht eine starke<br />

Direkte Flugverbindungen interkontinental 1<br />

1 Montreal (1)<br />

2 Toronto (1)<br />

3 Chicago (2)<br />

10<br />

4 New York Newark<br />

(Genf 1 / Zürich 2)<br />

5 New York JFK<br />

(Genf 1 / Zürich 3)<br />

6 Boston (1)<br />

7 Washington (1)<br />

8 Atlanta (1)<br />

9 Miami (1)<br />

10 Los Angeles (1)<br />

11 San Francisco (1)<br />

2 1<br />

3 6<br />

5<br />

7 4<br />

8<br />

9<br />

12<br />

13<br />

12 Santiago (1)<br />

13 Sao Paulo (1)<br />

14 Johannesburg (1)<br />

15 Dar Es Salaam (1)<br />

16 Nairobi (1)<br />

Erhöhung der Transport-Kapazitäten und dank grösseren<br />

Tunnelquerschnitten das Passieren schwererer<br />

Güterzüge (Shuttle-Profil). Die NEAT wird gestaffelt realisiert;<br />

der 57 km lange Gotthard-Basistunnel wird voraussichtlich<br />

2016 eröffnet.<br />

• Anschluss an das europäische Hochgeschwindigkeitsnetz:<br />

Die Einbindung in das europäische Hochgeschwindigkeitsnetz<br />

(TGV / ICE) macht die Schweiz zur wichtigen<br />

Drehscheibe im künftigen Schnellbahnnetz Europas.<br />

Die Ankoppelung ans Hochgeschwindigkeitsnetz<br />

erfolgt laufend bis ins Jahr 2012.<br />

www.sbb.ch<br />

SBB Schweizerische Bundesbahnen<br />

www.bav.admin.ch<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Verkehr<br />

10.3.3 Luftverkehr<br />

Der Flughafen Zürich gehört zu den wichtigen Hubs in Europa<br />

und hat eine beachtliche Position im Welt-Luftverkehr<br />

inne. Er wurde erneut zum Flughafen mit dem besten Servicestandard<br />

Europas gewählt und er belegt innerhalb der<br />

europäischen Luftverkehrs-Drehkreuze den Spitzenplatz bezüglich<br />

zuverlässige Gepäcktransporte. Beim Passagieraufkommen<br />

ist er Europas Nr. 16 und beim Luftfrachtumschlag<br />

sogar der fünftgrösste. Zurzeit werden 120 Destinationen<br />

in vier Kontinenten und über 70 Ländern bedient. Direkte<br />

14<br />

16<br />

18<br />

15<br />

17<br />

20<br />

19<br />

21<br />

22<br />

17 Doha (1)<br />

18 Jeddah (1)<br />

19 Muskat (1)<br />

20 Dubai (2)<br />

21 Delhi (1)<br />

22 Mumbai (1)<br />

23 Bangkok (2)<br />

23<br />

24<br />

25<br />

24 Singapur (2)<br />

25 Hongkong (1)<br />

26 Tokio (1)<br />

26


Flugverbindungen an mindestens fünf Tagen pro Woche<br />

bestehen von und nach Zürich und Genf mit 25 Übersee-<br />

Destinationen.<br />

Die beiden anderen internationalen Flughäfen Genf und<br />

Euro-Airport Basel Sie zeichnen sich ebenfalls durch kurze<br />

Wege zum Stadtzentrum aus, und sie haben eine Vielzahl<br />

von Tagesrandverbindungen zu den wichtigsten europäischen<br />

Wirtschaftszentren sowie zum Teil Direktflüge nach<br />

überseeischen Destinationen.<br />

Die geographische Lage der drei internationalen Flughäfen<br />

im Grenzgebiet zu Nachbarländern ermöglicht den weltweiten<br />

Handel vom und in den EU-Raum über die Schweiz.<br />

Die Luftfracht ist ein wichtiger Güterverkehrszweig <strong>für</strong> die<br />

exportorientierten Unternehmen in diesen Regionen: Erzeugnisse<br />

aus der Spezialitätenchemie und Pharmazie,<br />

High-Tech-Produkte, Zulieferteile der Automobilindustrie<br />

sowie verderbliche Waren sind die wichtigsten Exportprodukte.<br />

Drei Viertel der Schweizer Luftfracht werden über<br />

den Cargo-Hub Zürich abgewickelt. Aber auch die beiden<br />

anderen internationalen Flughäfen Genf und Euro-Airport<br />

Basel sind zunehmend wichtige Fracht-Stützpunkte, namentlich<br />

<strong>für</strong> Express- und Kurierdienste. Die weltweit führenden<br />

Express-, Paket- und Kurierdienste verzeichnen eine<br />

stetig positive Volumenentwicklung.<br />

Die Flughäfen von Bern, Lugano und St.Gallen-Altenrhein<br />

bieten ebenfalls täglich attraktive Linienverbindungen nach<br />

Europadestinationen an. Sitten und St. Moritz-Samedan<br />

haben saisonale Geschäftsverbindungen, die nicht nur touristisch<br />

bedeutsam sind, sondern <strong>für</strong> den gesamten Dienstleistungsbereich<br />

Zeitgewinne bringen.<br />

Landesflughäfen und<br />

regionale Flugplätze<br />

in der Schweiz<br />

10.3<br />

Direkte Flugverbindungen Europa/Mittelmeerraum<br />

Von und nach Anzahl Mehr Infos<br />

Destinationen 1 siehe Website<br />

Basel 29 www.euroairport.com<br />

Genf 46 www.gva.ch<br />

Zürich 63 www.flughafen-zuerich.ch<br />

Bern 2 www.flughafenbern.ch<br />

Lugano 3 www.lugano-airport.ch<br />

St. Gallen-Altenrhein 1 www.airport-stgallen.com<br />

Für international tätige Unternehmungen werden kurzfristig<br />

planbare Geschäftsflüge mit eigenen oder im Pool<br />

genutzten Business-Jets immer wichtiger. Für den Geschäftsflugverkehr<br />

finden sich zumeist jet-taugliche regionale<br />

Flugplätze, zusätzlich zu den Landesflughäfen, über<br />

das ganze Land verteilt. Sie erfreuen sich dank der unkomplizierten<br />

und schnellen Verfahren bei Geschäftsleuten<br />

grosser Beliebtheit. Ihre moderne Infrastruktur ist <strong>für</strong><br />

den Geschäftsflugverkehr eingerichtet. Sie bietet entweder<br />

Zollabfertigung oder erlaubt sogenannten zugelassenen<br />

grenzüberschreitenden Verkehr, der Personen aus dem<br />

Schengen-Raum offen steht.<br />

www.aviation.admin.ch<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Zivilluftfahrt BAZL<br />

www.airport.ch<br />

Swiss Airports, Portal schweizerischer Flughäfen<br />

www.aopa.ch<br />

Schweizer Verband der General Aviation<br />

Schaffhausen<br />

Kreuzlingen<br />

Frauenfeld<br />

Arbon<br />

Brugg<br />

Aarau<br />

Wil<br />

Lenzburg<br />

St. Gallen Herisau<br />

Zürich Uster<br />

Wohlen<br />

Wetzikon Appenzell<br />

Horgen<br />

Rapperswil<br />

Wädenswil<br />

Zug<br />

Luzern Einsiedeln<br />

Burgdorf<br />

Schwyz<br />

Neuchâtel<br />

Stans<br />

Fribourg Bern-Belp<br />

Sarnen<br />

Altdorf<br />

Chur Klosters<br />

Yverdon<br />

Interlaken<br />

Lausanne-<br />

Gstaad<br />

Andermatt<br />

St. Moritz<br />

Poschiavo<br />

Monthey<br />

Sierre<br />

Brig<br />

Bellinzona<br />

Locarno<br />

Zermatt<br />

0 10 20 30 km<br />

Baden<br />

Basel-Mulhouse<br />

Porrentruy<br />

Birr- Zürich-<br />

St.Gallen-Altenrhein<br />

Liestal<br />

feld Kloten<br />

Delémont<br />

Olten<br />

Solothurn<br />

La-Chaux-<br />

Langenthal<br />

de-Fonds<br />

La Chaux-de-Fonds–<br />

Grenchen<br />

Les Eplatures<br />

Mollis<br />

Glarus<br />

Payerne<br />

Buochs<br />

Ecuvillens<br />

La Blécherette<br />

Grindelwald<br />

Samedan<br />

Nyon<br />

Montreux<br />

Genève<br />

Sion<br />

Landesflughafen<br />

Martigny<br />

Lugano-<br />

Agno<br />

Regionalflugplatz<br />

Zivil mitbenützter Militärflugplatz<br />

©INFOPLAN-ARE/BAZL, swisstopo<br />

1 nur Destinationen mit mind.<br />

1 Verbindung täglich an 5 und<br />

mehr Wochentagen (ohne<br />

Ferien- und Saisonflüge)


10.4 10.5<br />

10.4 Energieversorgung<br />

Die Versorgung mit Energie ist flächendeckend über das<br />

ganze Land vorzüglich. Beinahe drei Fünftel des Endenergieverbrauches<br />

entfallen auf Erdölprodukte. Bei der Deckung<br />

des Energiebedarfs spielt die Stromversorgung eine<br />

wichtige Rolle. Mehr als ein Fünftel des Gesamtenergiebedarfs<br />

der Schweiz wird durch Elektrizität gedeckt, die per<br />

saldo grösstenteils im Inland erzeugt wird (Anteil Kernkraft<br />

36%). Ihre Stellung als Wasserschloss Europas und ihre<br />

Einbindung in das europäische Verbundsystem stellen sicher,<br />

dass überall in der Schweiz die Versorgung mit Elektrizität<br />

garantiert ist, und dies auch bei besonders grossem<br />

Stromverbrauch. Das gilt auch <strong>für</strong> die anderen Energieträger<br />

Gas und Erdöl. Für die Kraftstoff-Versorgung steht ein<br />

dichtes Netz von 3500 Tankstellen <strong>für</strong> Benzin und Diesel<br />

sowie über 60 <strong>für</strong> Erd- und Biogas zur Verfügung.<br />

www.erdoel.ch<br />

Erdölvereinigung<br />

10.5 Hochtechnologische Cluster<br />

Zur Standortattraktivität einer modernen dynamischen<br />

Volkswirtschaft gehört auch die Ausstattung mit Cluster<br />

in hochtechnologischen Bereichen. Bezüglich der Befähigung<br />

zum Erwerb neuer Fertigkeiten und Technologien in<br />

den Wachstumsbranchen der Zukunft nimmt die Schweiz<br />

eine führende Stellung unter den Industriestaaten ein.<br />

Dies verdankt sie der geographischen Konzentration und<br />

den intensiven Verflechtungen zwischen Unternehmungen<br />

untereinander sowie mit Institutionen des Wissens innerhalb<br />

bestimmter Technologiebereiche. Solche hoch wettbewerbsfähigen<br />

Cluster haben eine starke Anziehungskraft<br />

<strong>für</strong> neue <strong>Investoren</strong>. Es sind insbesondere fünf Cluster, die<br />

heute und in Zukunft als eigentliche Motoren der schweizerischen<br />

Volkswirtschaft gelten.<br />

Vgl. Kapitel 8.4 Forschung und Entwicklung<br />

10.5.1 Biotechnologie<br />

Die Vielzahl von traditionsreichen und weltweit renommierten<br />

Life-Science-Firmen und die hohe Qualität der<br />

Universitäten und technischen Hochschulen haben zur<br />

Entstehung dieses innovativen und dynamischen Biotechnologie-Clusters<br />

mit 14‘300 Mitarbeitenden beigetragen.<br />

Die Zahl der Biotechnologie-Firmen hat sich seit 1997<br />

mehr als verdoppelt, und im Schatten der bekannten multinationalen<br />

Life-Science-Firmen ist eine dynamische unabhängige<br />

Biotech-Szene entstanden. Zwei Drittel dieser<br />

neuen Firmen sind auf die Erforschung und Entwicklung<br />

neuer Produkte spezialisiert, das andere Drittel teilt sich in<br />

Dienstleistungs- und Engineeringbetriebe auf. Neben Spin-<br />

www.erdgasfahren.ch<br />

Karte Tankstellen<br />

Die Liberalisierung des Strommarktes erfolgt in kleinen<br />

Schritten. Nutzniesser werden zunächst die Grossverbraucher<br />

sein. Ab 2008 sollen Endkunden mit einem Jahresverbrauch<br />

von mehr als 100‘000 KWh ihren Lieferanten frei<br />

wählen können. Je weiter die Liberalisierung fortschreitet,<br />

desto mehr wird sich das auf die Gestaltung der Stromverbrauchstarife<br />

auswirken. Mit leichter Verzögerung zur<br />

Strommarktliberalisierung wird auch die Öffnung des Gasmarktes<br />

vollzogen.<br />

www.energie-schweiz.ch<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Energie BFE<br />

www.enerprice.ch<br />

Tarifvergleiche<br />

offs sind viele dieser Startups entstanden als Ableger der<br />

Universitäten.<br />

Die Schweiz ist mittlerweile der sechstgrösste Biotech-<br />

Standort in Europa; gemessen an der Bevölkerungszahl<br />

besitzt sie weltweit gar die grösste Dichte an Biotech-Unternehmen.<br />

Der Biotech-Sektor ist ausgesprochen diversifiziert<br />

und Schweizer Unternehmen sind insbesondere in den<br />

folgenden Bereichen der Life Sciences tätig: Therapeutik<br />

und Diagnostik, Plattformtechnologien, Bioelektronik und<br />

Bioinformatik, Bio- und Spezialitätenchemie und Pflanzenund<br />

Agrarlebensmittelverarbeitung.<br />

www.swissbiotech.org<br />

Swiss Biotech Association SBA<br />

www.swisslifesciences.ch<br />

Firmendatenbank<br />

Weiterführende Literatur: Swiss Biotech Report 2007<br />

(Broschüre)<br />

10.5.2 Medizintechnik<br />

Die Medizintechnik umfasst als Cluster mehr als 500 hoch<br />

spezialisierte KMU und beschäftigt rund 40‘000 Arbeitskräfte.<br />

Das industrielle Erbe aus Uhrenindustrie, Mikromechanik<br />

und Optik begünstigte die Entstehung und Ansiedlung<br />

zahlreicher Unternehmen, die auf so unterschiedliche<br />

Produkte wie Zahnimplantate, Hörgeräte, künstliche Gelenke<br />

oder Herzschrittmacher fokussiert sind. Medizinische<br />

Ausbildungsinstitute, die mit Universitätskliniken und regionalen<br />

Spitälern zusammenarbeiten, bieten ausgezeichne-


te Voraussetzungen <strong>für</strong> klinische Versuche und bilden Netzwerke<br />

mit hoch spezialisierten Forschern und Entwicklern,<br />

Herstellerbetrieben und Problemlösern <strong>für</strong> Komponenten<br />

und Geräte.<br />

Zusätzlich zu den grossen Medizingeräte-Unternehmen<br />

ist in den letzten Jahren eine beachtliche Anzahl kleinerer,<br />

dynamischer Start-up-Firmen entstanden. Sie üben eine<br />

erfolgreiche Geschäftstätigkeit in der Schweiz, in Europa<br />

und auf den Weltmärkten aus. Sie haben häufig ihre Wurzeln<br />

in der Präzisions- und Mikromechanik, und sie greifen<br />

über Werkstofftechnologie, Kunststofftechnik bis in die<br />

Textilbranche hinein. Die Schweiz ist auch Standort einer<br />

Clusters in<br />

Life Sciences<br />

Besançon<br />

Genève<br />

Annecy<br />

Belfort<br />

Solothurn<br />

Biel/Bienne<br />

Neuchâtel<br />

Mulhouse<br />

Fribourg<br />

Bern<br />

Lausanne<br />

Vevey/Montreux<br />

Martigny<br />

Sion<br />

Basel<br />

Thun<br />

Brig<br />

wachsenden Zahl von ausländischen Medizingeräte-Unternehmen,<br />

die sowohl auf dem schweizerischen als auch auf<br />

dem europäischen Markt tätig sind.<br />

www.swiss-medtech.org<br />

Initiative Swiss-Medtech, Informationen <strong>für</strong><br />

und über die Medizintechnik Schweiz<br />

10.5<br />

www.fasmed.ch<br />

Dachverband der schweizerischen Handelsund<br />

Industrievereinigungen der Medizinaltechnik<br />

Weiterführende Literatur: Swiss Medtech Report<br />

(Broschüre)<br />

Luzern<br />

Kreuzlingen<br />

Schaffhausen<br />

Zürich<br />

St. Gallen<br />

Bergamo<br />

Feldkich<br />

Bludenz<br />

BioAlps BioValley Medizinal- Zurich Biopolo<br />

Cluster Bern Mednet Ticino<br />

Zug<br />

Bellinzona<br />

Locarno<br />

Lugano<br />

Varese<br />

Chur<br />

10.5.3 Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien (ICT)<br />

Die Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT)<br />

konnten in der Schweiz schnell den gesamten Industrieund<br />

Dienstleistungsbereich durchdringen. In der Bereitstellung<br />

und Nutzung Internet-basierter Werkzeuge ist die<br />

Schweiz denn auch eine der führenden Nationen. Die Dominanz<br />

der KMU unterstützt diesen Prozess in vorteilhafter<br />

Weise: Agile und flexible Unternehmen haben sich schnell<br />

www.bioalps.ch<br />

www.medizinal-cluster.ch<br />

www.biovalley.ch<br />

www.zurichmednet.org<br />

www.biopolo.ch


1 Quelle: EIU,<br />

The 2007 e-Readiness<br />

Rankings<br />

www.eiu.com<br />

Quelle:<br />

Micro and Nanotechnologies<br />

in Switzerland, SECO 2007<br />

Nationales Kompetenzzentrum<br />

in Research<br />

«Nanoscale Science»<br />

www.nccr-nano.org<br />

Swiss Institute<br />

for Bioinformatics<br />

www.isb-sib.ch<br />

Portal of the Swiss<br />

nanotechnology community<br />

www.swissnanotech.net<br />

Schweizerische Stiftung <strong>für</strong> mikrotechnische<br />

Forschung FSRM<br />

www.fsrm.ch<br />

10.5<br />

als gewandte Anwender und findige Entwickler in den neuen<br />

Informationstechnologien und im e-Business profiliert.<br />

Bei der <strong>für</strong> den elektronischen Geschäftsverkehr wichtigen<br />

Infrastruktur, den gesicherten Servern, nimmt die Schweiz<br />

eine günstige Position ein. Die Pro-Kopf-Aufwendungen <strong>für</strong><br />

Informationstechnologien gehören weltweit zu den höchsten.Wirtschaft,Wissenschaft<br />

und Behörden wissen die IC-<br />

Technologien erfolgreich einzusetzen.<br />

Vgl. Kapitel 10.1 Telekommunikation<br />

E-Readiness 1 Rang 2007 Note<br />

Dänemark 1 8,88<br />

USA 2 8,85<br />

Schweden 2 8,85<br />

Hong Kong 4 8,72<br />

Schweiz 5 8,61<br />

Singapur 6 8,60<br />

Grossbritannien 7 8,64<br />

Niederlande 8 8,50<br />

Österreich 11 8,39<br />

Deutschland 19 8,00<br />

Irland 21 7,86<br />

Frankreich 22 7,77<br />

Forschung und Ausbildung im Telekommunikationsbereich<br />

sind an den Schweizer Universitäten und Fachhochschulen<br />

sehr breit abgestützt. So versorgt zum Beispiel das Schweizer<br />

Zentrum <strong>für</strong> wissenschaftliches Rechnen (CSCS) in<br />

Manno bei Lugano, das zur Eidg. Technischen Hochschule<br />

gehört, die schweizerische Forschungs- und Informatikgemeinschaft<br />

mit High Performance Computing and Networking<br />

(HPCN)-Technologien und -Lösungen. Es beherbergt<br />

auch ein Forschungsteam in Computerwissenschaften und<br />

fördert wissenschaftliche Informatik durch Forschungszusammenarbeit<br />

und Entwicklungsprojekte mit Partnern<br />

Mikro- und Nanotechnologie: Effizientes Umfeld<br />

Universität<br />

Basel<br />

Université<br />

IMT Neuchâtel<br />

Université<br />

Fribourg<br />

EPFL<br />

Lausanne<br />

Université<br />

Genève<br />

CSEM Neuchâtel<br />

Universität Zürich<br />

ETH Zürich<br />

IBM Rüschlikon<br />

Universität Bern<br />

EMPA Thun<br />

aus dem akademischen Bereich und der Wirtschaft in der<br />

Schweiz, Europa und auch weltweit.<br />

www.ictswitzerland.ch<br />

Dachorganisation des ICT-Sektors<br />

Weiterführende Literatur: Information and Communication<br />

Technologies in Switzerland (Broschüre)<br />

10.5.4 Mikro- und Nanotechnologie<br />

Die Mikro- und Nanotechnologie gehört zu den Technologiebereichen<br />

mit dem grössten Innovationspotenzial, und<br />

die Schweiz verfügt genau in diesem Bereich über beträchtliches<br />

technologisches und wissenschaftliches Know-how.<br />

Die Schweizer Industrie hat sich früh in Richtung Spezialitäten,<br />

Hochqualitäts- und Nischenprodukte ausgerichtet.<br />

Die Symbiose von Feinmechanik und Elektronik hat zahlreiche<br />

Unternehmen, die ursprünglich in und im Umfeld<br />

der «alten» Uhrenindustrie beheimatet waren, zu weltweit<br />

führenden Anbietern und Leistungsträgern in der Mikrotechnik<br />

mit vielfältigen Einsatzbereichen, von der Raumfahrt<br />

bis zur Medizintechnik, werden lassen.<br />

Die Zusammenarbeit mit den akademischen Institutionen<br />

der Schweiz, die weltweit einen ausgezeichneten wissenschaftlichen<br />

Ruf geniessen, ist besonders eng. Die Forschungstätigkeiten<br />

in der Mikro- und Nanotechnologie<br />

decken das ganze Spektrum ab, von den Materialwissenschaften<br />

über Produktions- und Verarbeitungstechnologien<br />

bis zur Erforschung und Entwicklung von Komponenten<br />

und Systemen. Die mustergültige Infrastruktur <strong>für</strong> hoch<br />

spezialisierte Forschungstätigkeiten schafft ein attraktives<br />

Umfeld <strong>für</strong> Unternehmen, sei es in der Form von Start-ups<br />

oder Spin-offs oder von Ansiedlungen aus dem Ausland.<br />

www.nccr-nano.org<br />

Nationaler Forschungsschwerpunkt Nanowissenschaften<br />

MCCS<br />

EMPA<br />

Dübendorf<br />

EMPA St. Gallen<br />

Neue Technische<br />

Fachhochschule Buchs<br />

Akademische Institutionen<br />

Private Forschungszentren<br />

mit bedeutenden Aktivitäten<br />

in Mikro- und Nanotechnologien


10.5 10.6<br />

www.fsrm.ch<br />

Schweizerische Stiftung <strong>für</strong> mikrotechnische Forschung,<br />

www.swissnanotech.net<br />

Portal des Nanotech-Clusters<br />

Weiterführende Literatur: Micro and Nanotechnologies in<br />

Switzerland (Broschüre)<br />

10.5.5 Umwelttechnik<br />

Die Umwelttechnik verfügt international über ein grosses<br />

Wachstumspotenzial.Hinsichtlich nachhaltiger Entwicklung<br />

ist die Schweiz eines der führenden Länder. Die Zusammenarbeit<br />

zwischen Behörden und Wirtschaft in Umweltbelangen<br />

hat eine lange Tradition. Umweltvorschriften werden<br />

daher in der Schweiz von der Regierung und der Privatwirtschaft<br />

gemeinsam ausgearbeitet. Dieses Vorgehen gilt<br />

international als vorbildlich. So werden Lösungen entwickelt,<br />

die wirtschaftsfreundlich wie auch umweltfreundlich<br />

sind. Im internationalen Vergleich ist die Schweiz in der<br />

10.6 Technologie- und Gründerparks<br />

Einrichtungen und Stützpunkte, welche die Aufnahme unternehmerischer<br />

Tätigkeiten anregen oder erleichtern, gehören<br />

heute mit zur Infrastruktur einer Volkswirtschaft<br />

und ihrer Cluster. In der Schweiz gibt es eine Vielzahl von<br />

Technologieparks und Gründerzentren. Die meisten von<br />

ihnen sind in einem Verbund zusammengeschlossen. Unterschiedlich<br />

im Zuschnitt und in der fach- oder themenspezifischen<br />

Ausrichtung, haben sie sich teilweise in enger<br />

Verbindung mit Hochschulen, teils aus rein privater Initiative<br />

entwickelt. Sie bieten Räumlichkeiten <strong>für</strong> die Start- und<br />

Aufbauphase meist zu Vorzugskonditionen, gemeinsame<br />

Infrastrukturen und neben fachlicher Betreuung auch vielfältige<br />

Fühlungsvorteile. Die Beteiligung ihrer Dachorga-<br />

Technologie- und<br />

Gründerzentren<br />

PSE<br />

Lausanne<br />

business parc<br />

Reinach<br />

TZ Witterswil<br />

Technopark<br />

Aargau<br />

Y-Parc<br />

Yverdon INNOBE Bern<br />

Berner Technopark<br />

FRIUP Fribourg<br />

the ark<br />

Sion<br />

Start Unternehmenszentrum<br />

Zürich<br />

Prävention von Kohlendioxid-Emissionen weltweit führend.<br />

Exporteure von Umwelttechnologien profitieren von der<br />

führenden Stellung der Schweiz in diesem Cluster. Die<br />

Schweiz bietet ausgezeichnete Bedingungen <strong>für</strong> Innovationen<br />

im Bereich der Umwelttechnik. Beratungsunternehmen<br />

und Wirtschaftszweige mit starkem Anwendungspotenzial<br />

haben ihre Wurzeln in der Schweiz. Beispiele sind<br />

die Abwasserbehandlung, Technologien zur Schadstoffbekämpfung,<br />

Sonnenenergie-Technologien sowie spezialisierte<br />

Firmen in den Bereichen Biotechnologie und biomedizinische<br />

Technologien.<br />

Vgl. Kapitel 2.8 Raumplanung und Umweltschutz<br />

www.svut.ch<br />

Schweizerischer Verband <strong>für</strong> Umwelttechnik<br />

www.cpplatform.ch<br />

Cleaner Production Platform Switzerland<br />

Weiterführende Literatur: Environmental Technologies<br />

in Switzerland (Broschüre)<br />

nisation an internationalen Netzwerken ermöglicht unter<br />

anderem die europaweite Nutzung der Technopark-Infrastrukturen.<br />

Damit können dienstleistungs- und F&E-orientierte<br />

Ansiedlungsvorhaben die Startphase beschleunigen<br />

und kostengünstig gestalten. In grossen Städten sind zudem<br />

einzelne so genannte Business Centers entstanden.<br />

Auch sie dienen Ansiedlerfirmen als kurzfristig verfügbare<br />

Erststandorte mit räumlich flexiblen Entwicklungsmöglichkeiten,<br />

als Kontaktforen und als Inkubatoren.<br />

www.euro-office.net<br />

Netzwerk europäischer Technologieparks<br />

www.wwbc.ch<br />

Worldwide Business Centers Network Schweiz<br />

Grow<br />

Wädenswil<br />

Start-up<br />

Lugano-Manno<br />

Industrie- und Technozentrum<br />

Schaffhausen ITS<br />

Technopark Winterthur<br />

Technologiezentrum <strong>für</strong> die<br />

Euregio Bodensee TEBO<br />

START Frauenfeld<br />

Technopark Zürich<br />

Innozet Grüsch<br />

Quelle:<br />

Vereinigung der<br />

Schweizer Technologieund<br />

Gründerzentren<br />

www.swissparks.ch


Quelle: IMD World<br />

Competitiveness Center<br />

(2007)<br />

Quelle: IMD World<br />

Competitiveness Center<br />

(2007)<br />

11. Lebensqualität<br />

und Geschäftsumfeld<br />

Die Schweiz ist ein Land, das hohe Lebensqualität bietet. Es herrscht ein verbreiteter Wohlstand. Das Gesundheitswesen<br />

ist gut ausgebaut. Das Wohnungsangebot genügt weithin höchsten Qualitätsansprüchen. Die Preise <strong>für</strong> Wohnen<br />

und Lebenshaltung können als angemessen gelten. Um die persönliche Sicherheit muss man sich im Allgemeinen<br />

wenig Sorgen machen. Das alles erklärt, dass die Schweiz als Domizil <strong>für</strong> Unternehmen, ihre Leiter und Mitarbeiter<br />

wie auch <strong>für</strong> deren Angehörige so hoch geschätzt wird.<br />

11.1 Sicherheit<br />

Die Schweiz gilt als besonders sicheres Land, in dem die<br />

persönliche Bewegungsfreiheit und Sicherheit nahezu immer<br />

und überall <strong>für</strong> jedermann gewährleistet ist. Grosse<br />

Ballungszentren und monoton-anonyme grossflächige<br />

Wohnsiedlungen gibt es relativ wenige, Ghettobildungen<br />

existieren nicht. Kinder können überall unbegleitet zur<br />

Schule gehen. Einzelpersonen bewegen sich dank überwiegend<br />

dezentralen und überblickbaren Siedlungsstrukturen<br />

auch nachts überall frei und ungehindert. Personenschutz-<br />

Persönliche Sicherheit und Privateigentum<br />

11.2 Gesundheitsversorgung<br />

Eine hochqualifizierte Versorgung durch medizinische Fachleute<br />

sowie berühmte Kliniken und Institute der Spitzenme-<br />

Gesundheits-Infrastruktur<br />

Qualität der Gesundheitsversorgung (Maximalnote = 10)<br />

Österreich 9,10<br />

Schweiz 8,88<br />

Frankreich 7,85<br />

Deutschland 7,51<br />

Dänemark 7,38<br />

Niederlande 7,34<br />

Japan 6,81<br />

USA 5,66<br />

Italien 5,63<br />

massnahmen <strong>für</strong> Manager oder ranghohe Persönlichkeiten<br />

sind die seltenen Ausnahmen von der Regel und jedenfalls<br />

nicht von den schweizerischen Verhältnissen diktiert.<br />

Geschäftsleute wissen die modernen Kongresszentren zu<br />

schätzen, deren Verantwortliche gewohnt sind, internationale<br />

Anlässe jeder Art und Grösse – von Konferenzen<br />

der grossen internationalen Organisationen bis zum World<br />

Economic Forum Davos – unter Gewährleistung höchster<br />

Qualität, Sicherheit und Diskretion durchzuführen.<br />

Je stärker das Rating eines Landes gegen 10 tendiert, umso besser ist die Privatsphäre geschützt in Bezug auf persönliche<br />

Sicherheit und Privateigentum<br />

Österreich 9,38<br />

Schweiz 9,15<br />

Dänemark 9,05<br />

Deutschland 8,44<br />

Niederlande 8,37<br />

USA 7,77<br />

Irland 7,76<br />

Frankreich 7,58<br />

Grossbritannien 6,40<br />

Italien 5,46<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

dizin tragen dazu bei, dass die Gesundheitsversorgung der<br />

Schweiz zu den weltbesten gehört Ein dichtes Netz von öf-<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10


11.2 11.3<br />

fentlichen und privaten Spitälern stellt flächendeckend die<br />

Betreuung <strong>für</strong> jedermann mit höchsten Qualitätsstandards<br />

11.3 Wohnen und Lebenshaltung<br />

Die Schweiz hat gemäss einer Studie, in welche 111 Länder<br />

einbezogen wurden, die weltweit zweithöchste Lebensqualität.<br />

Sowohl <strong>für</strong> die Verhältnisse in den Städten<br />

als auch in ländlich geprägten Regionen erhält sie bei den<br />

massgeblichen Kriterien wie Einkommen, Gesundheitswesen,<br />

Klima und Geographie, politische Stabilität und Sicherheit,<br />

Arbeitsplatzsicherheit sowie bezüglich persönlichen<br />

Freiheiten, Familien- und Gesellschaftsleben durchwegs<br />

exzellente Noten.<br />

Das hohe Wohlstandsniveau der Schweiz findet seinen Niederschlag<br />

in den Bedingungen und Kosten <strong>für</strong> die Lebensgestaltung<br />

und Lebenshaltung. Die dezentrale Besiedlungsstruktur<br />

prägt die Wohnverhältnisse; sie sind überschaubar<br />

und geprägt durch hohen durchschnittlichen Wohnkomfort<br />

und durch grosse Individualität. Die Schweizer sind überwiegend<br />

Mieter. Bei den Preisen <strong>für</strong> Mietwohnungen und<br />

Wohneigentum gibt es in den Städten wie in ländlichen<br />

Regionen erhebliche Unterschiede.<br />

Im internationalen Vergleich und mit Bezug auf die <strong>für</strong><br />

Führungskräfte üblichen urbanen Wohnverhältnisse gehört<br />

die Schweiz aber nicht zu den besonders teuren<br />

Standorten.<br />

www.wuestundpartner.com<br />

Immobilien-Monitor; Miet- und Kaufpreise <strong>für</strong> Wohnungen<br />

und Einfamilienhäuser nach Regionen<br />

sicher. Rund 11% des Bruttoinlandproduktes werden <strong>für</strong><br />

das Gesundheitswesen eingesetzt.<br />

Lebensqualität – weltweiter<br />

Vergleich wichtiger Städte1 Zürich und Genf bieten weltweit die höchste Lebensqualität.<br />

Bern folgt auf Rang 9.<br />

95 100 105 110<br />

Zürich 108,1<br />

Genf 108,0<br />

Frankfurt 107,1<br />

Bern 106,5<br />

Amsterdam 105,7<br />

Berlin 105,2<br />

Stockholm 104,7<br />

Dublin 103,3<br />

Paris 102,7<br />

Tokio 102,3<br />

London 101,2<br />

Barcelona 100,6<br />

New York City 100,0<br />

Mietpreise <strong>für</strong> Wohnungen im internationalen Vergleich<br />

Städte Möblierte 4-Zimmer-Wohnung1 Unmöblierte 3-Zimmer-Wohnung2 Ortsübliche<br />

Preislage Preislage Mietpreise3 in EUR pro Monat teuer mittel günstig teuer mittel günstig mittel<br />

Amsterdam 3’750 2’050 850 2’300 1’300 550 1’000<br />

Barcelona 1’630 1’330 1’050 1’200 900 730 850<br />

Brüssel 2’430 1’600 1’320 1’510 1’080 720 500<br />

Dublin 4’080 2’500 1’790 2’550 2’010 1’590 1’270<br />

Frankfurt 2’130 1’580 1’270 1’660 1’130 800 750<br />

Genf 3’240 2’220 1’960 1’600 1’130 900 1’340<br />

Kopenhagen 2’610 2’020 1’440 2’170 1’380 1’010 820<br />

London 8’260 5’170 1’980 5’120 3’460 1’420 1’980<br />

Mailand 2’900 2’240 1’830 1’270 970 830 850<br />

Montreal 1’550 1’290 1’080 1’380 1’200 850 1’000<br />

München 2’900 1’960 1’350 1’640 1’170 890 750<br />

New York 9’200’ 6’120 3’620 4’870 3’040 2’100 2’070<br />

Paris 2’910 2’030 1’560 1’820 1’490 990 930<br />

Wien 2’040 1’480 1’160 1’510 1’130 840 670<br />

Zürich 2’690 2’110 1’490 1’340 1’020 850 1’180<br />

1Weltweit 215 Städte und<br />

Wirtschaftsmetropolen<br />

einbezogen, Indexwerte<br />

ermittelt aus 39 Lebensqualitäts-Faktoren<br />

<strong>für</strong><br />

jeden Standort<br />

Quelle: Mercer Human<br />

Resource Consulting LLC,<br />

Worldwide Quality<br />

of Living Survey 2007<br />

www.mercer.com<br />

1 Nach 1980 gebaute Wohnungen<br />

(4 Zimmer, Küche,<br />

Bad; mit Garage) inkl.<br />

sämtlicher Nebenkosten.<br />

Wohnkomfort entspricht Angestellten<br />

in mittleren Kaderpositionen<br />

und einer von<br />

diesen bevorzugten Wohnlage.<br />

3 Nach 1980 gebaute Wohnungen<br />

(3 Zimmer, Küche, Bad,<br />

ohne Garage, inkl. Nebenkosten)<br />

mit durchschnittlichem<br />

ortsüblichem Komfort in<br />

Citynähe.<br />

3 Die Angaben sind als unverbindliche<br />

Richtwerte<br />

zu verstehen <strong>für</strong> das durchschnittliche<br />

Mietpreisniveau<br />

(monatliche Bruttomieten)<br />

einer Mehrheit der einheimischen<br />

Haushalte (ortsübliche<br />

Grösse und Komfort.<br />

Quelle: UBS, Preise und<br />

Löhne, Ein Kaufkraft- und<br />

Lohnvergleich rund um<br />

die Welt, Ausgabe 2006<br />

www.ubs.com


1Netto-Jahreseinkommen dividiert durch Kosten<br />

des Gesamtwarenkorbes<br />

ohne Miete<br />

Quelle: UBS, Preise und<br />

Löhne. Ein Kaufkraft- und<br />

Lohnvergleich rund um<br />

die Welt, Ausgabe 2006<br />

www.ubs.com<br />

11.3 11.4<br />

Die Kaufkraft der Löhne ist in der Schweiz besonders hoch.<br />

In den Schweizer Städten ist sie sogar weltweit am höchsten.<br />

Um eine Einheit eines gleichen Lebensmittels zu erwerben,<br />

muss man hier weniger Arbeitszeit aufwenden als<br />

an den meisten ausländischen Vergleichsstandorten.<br />

Binnenkaufkraft der Löhne<br />

Städte Jahreseinkommen netto 1<br />

Zürich 100,0<br />

Genf 97,0<br />

Dublin 92,1<br />

New York 86,5<br />

Frankfurt 85,2<br />

Brüssel 76,5<br />

London 75,1<br />

Wien 74,0<br />

Amsterdam 71,6<br />

Barcelona 70,7<br />

Tokio 70,7<br />

Mailand 62,4<br />

Paris 62,3<br />

11.4 Feiertage, Gebräuche<br />

Weiterführende Literatur: UBS, Preise und Löhne rund um<br />

die Welt. Ein Kaufkraft- und Lohnvergleich rund um die<br />

Welt.<br />

www.ubs.com<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Die vergleichsweise hohe Zahl der Jahresarbeitsstunden, die<br />

in der Schweiz üblich ist, ist auch dadurch bedingt, dass es<br />

hier relativ wenige arbeitsfreie Feiertage gibt. Für die Festlegung<br />

der öffentlichen Feiertage sind ausschliesslich die Kantone<br />

zuständig.Der Bundesgesetzgeber hat einzig den 1.August<br />

als Nationalfeiertag bestimmt. Dieser ist in der ganzen<br />

Schweiz ein den Sonntagen gleichgestellter Feiertag.<br />

www.feiertagskalender.ch<br />

Verzeichnis aller Feiertage nach Kantonen<br />

Vgl. Kapitel 7.3 Arbeitszeit und Urlaub<br />

Die Lohnzahlung <strong>für</strong> die an Feiertagen ausfallende Arbeitszeit<br />

ist eine Frage zivilrechtlicher Natur und als solche der<br />

kantonalen Gesetzgebung entzogen. Der Bundesgesetzgeber<br />

hat darauf verzichtet, eine gesetzliche Lohnzahlungspflicht<br />

<strong>für</strong> Feiertage vorzuschreiben. Die Lohnzahlung ist<br />

somit nötigenfalls durch vertraglicheAbmachung zu regeln.<br />

Die Beschäftigung von Arbeitnehmern an jenen Feiertagen,<br />

welche die Kantone den Sonntagen gleichgestellt haben,<br />

bedarf einer Bewilligung <strong>für</strong> Sonntagsarbeit und eventuell<br />

auch einer Polizeierlaubnis gemäss dem kantonalen Ruhetagsgesetz.<br />

Keiner Bewilligung bedürfen jedoch Betriebe,<br />

die vom Verbot der Sonntagsarbeit ausgenommen sind.<br />

In verschiedenen Gegenden sind spezielle freie Tage Ausfluss<br />

Jahrhunderte alter Traditionen und Gebräuche, wie<br />

etwa die Fastnachtszeit oder Anlässe zur Zeit der Weinlese,<br />

zum Andenken an historische Ereignisse oder zum Jahresausklang.<br />

Mancherorts wird die deswegen ausfallende<br />

Arbeitszeit durch entsprechende betriebliche Zeitplanung<br />

ganz oder teilweise kompensiert. Die regional grossen Unterschiede<br />

ergeben sich meist aus örtlichen Bräuchen oder<br />

den konfessionellen Verhältnissen. Gerade das dahinter<br />

stehende facettenreiche Brauchtum macht einen Teil der<br />

Schweizer Lebensqualität aus und prägt in vorteilhafter<br />

Weise auch das sozioökonomische Umfeld.<br />

Vgl. Kapitel 7 Humankapital


11.5 11.6<br />

11.5 Freizeit- und Kulturangebot<br />

In der Schweiz findet sich auf kleinem Raum die grösstmögliche<br />

Vielfalt von Kultur- und Freizeitangeboten. Nicht<br />

von ungefähr ist das Land rund um das Jahr ein ideales<br />

Ziel <strong>für</strong> Naturliebhaber, Sportbegeisterte, Ruhesuchende,<br />

Kunstfreunde und Geschäftsreisende. Es bürgt <strong>für</strong> Individualität,<br />

<strong>für</strong> echte Erholung, Erlebnis und Prestige. Ob Tourist<br />

oder dauernd in der Schweiz lebend, alle finden hier<br />

das auf sie zugeschnittene Angebot: Sommer- und Wintersport<br />

quasi vor der Haustüre, charmante Marktflecken oder<br />

pulsierendes Stadtleben, Kultur oder Natur, Erholung oder<br />

«action» rund um die Uhr. Das kulturelle Leben und die<br />

11.6 Umfeld <strong>für</strong> Expatriates<br />

Gegenwärtig sind mehr als 6’500 ausländische Unternehmungen<br />

in der Schweiz und von der Schweiz aus tätig, und<br />

nahezu 90% von Ihnen würden sich bei einem erneuten<br />

Standortentscheid wieder <strong>für</strong> die Schweiz entscheiden.<br />

Viele von ihnen entsenden ausländische Führungskräfte<br />

und Spezialisten oftmals kurzfristig und nur vorübergehend<br />

in die Schweiz als so genannte Expatriates. Ihnen und ihren<br />

Familien macht es die Schweiz einfach. In kürzester Zeit<br />

und unkompliziert erhalten sie alle Informationen und Kontakte,<br />

um sich rasch und gut einzuleben und zurecht zu finden:<br />

Zum einen dank der sprachlichen und kulturellen Offenheit<br />

und Vielgestaltigkeit des Landes. Zum andern gibt<br />

es <strong>für</strong> sie zahlreiche besondere Kontaktmöglichkeiten und<br />

verlässliche Informationsquellen.<br />

Das ist mit ein Grund, dass die Schweiz von hoch qualifizierten<br />

Personen aus dem Ausland so geschätzt wird.<br />

Das attraktive Lebens- und Geschäftsumfeld der Schweiz<br />

spricht sie besonders an.<br />

www.swissinfo.org<br />

Schweizer Informationsplattform<br />

www.xpatxchange.ch<br />

Informationen <strong>für</strong> US-Staatsangehörige<br />

Fragen zu Umzug und Wohnen im neuen Land stehen<br />

meist am Anfang. Das Finden der am besten geeigneten<br />

Ausbildungsstätte, die Gestaltung gesellschaftlicher Kontakte,<br />

Fragen zu Steuersituation und Lebenshaltungskosten<br />

und zum Freizeitangebot folgen meist auf dem Fuss. Für<br />

alle Themen gibt es eine Fülle von spezialisierten Informationsquellen<br />

und in allen Regionen des Landes findet man<br />

kompetente, international erfahrene Berater sowie Anbieter<br />

von integrierten Dienstleistungspaketen. Verschiedene<br />

Betätigungsmöglichkeiten in Sport und Gesellschaft sind<br />

dank der dezentralen Siedlungsstruktur auch ausserhalb<br />

der grossen Städte vielfältig. Neben international hochdotierten<br />

Anlässen, wie beispielsweise im kulturellen Bereich<br />

Musikfestwochen Luzern und Montreux, Menuhin-Festival<br />

Gstaad oder Filmfestival Locarno, im Sport die European<br />

Masters Crans-Montana und Swiss Indoors Tennis Basel,<br />

blüht auch die lokale Kulturszene. Selbst kleinste Gemeinden<br />

und Dörfer pflegen und fördern ein intensives Kulturund<br />

Vereinsleben und bieten da<strong>für</strong> wie <strong>für</strong> den Sport die<br />

nötige Infrastruktur.<br />

www.schweizferien.ch<br />

Schweiz Tourismus, Dachorganisation der Fremdenverkehrsförderung,<br />

mit Links zu den einzelnen<br />

Tourismus-Regionen und Events<br />

kantonale Wirtschaftsförderungen unterhalten zudem besondere<br />

Informationsplattformen <strong>für</strong> Expatriates.<br />

Vgl. Kapitel 8 Ausbildung und 9 Besteuerung<br />

www.ezv.admin.ch/zollinfo_privat<br />

Eidg. Zollverwaltung EZV, Zollbehandlung von Übersiedlungsgut<br />

(Merkblatt, pdf)<br />

www.relocation.ch<br />

www.asn.ch<br />

www.convinus.ch<br />

Dienstleistungen beim Umzug vom und ins Ausland<br />

www.comparis.ch / immigration<br />

Tarif- und Preisvergleiche, Rubrik «neu in der Schweiz»<br />

Weiterführende Literatur: Beyond chocolate/Schokolade<br />

ist nicht alles (Verfasser: M. Oertig-Davidson, Bergli Books)<br />

Starke Anziehungskraft <strong>für</strong> hoch<br />

qualifiziertes Personal aus dem Ausland<br />

Land Rating 2007 (10 = höchster Wert)<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Singapur 8,62<br />

Schweiz 8,55<br />

Irland 8,47<br />

USA 8,29<br />

Grossbritannien7,80<br />

Österreich 7,14<br />

Tschechien 6,47<br />

Niederlande 6,37<br />

Russland 6,23<br />

China 5,92<br />

Quelle: IMD World<br />

Competitiveness Center (2007)<br />

www.worldcompetitiveness.com


0<br />

12. Förderung<br />

durch Behörden und<br />

Anlaufstellen<br />

Standortpflege ist seit jeher eine wichtige Dimension der schweizerischen Wirtschaftspolitik. Die Standortförderung<br />

des Bundes erfolgt in enger Partnerschaft mit der Wirtschaft und den Kantonen. Ihre besonders marktnahen Organisationen<br />

und Entscheidebenen setzen das vielgestaltige Förderinstrumentarium unter der Dachmarke Osec Standortpromotion<br />

nach den Bedürfnissen der Kunden wirkungsvoll ein.<br />

12.1 Grundsätze<br />

Der liberalen Wettbewerbs- und Wirtschaftsordnung entsprechend<br />

hat die optimale Ausgestaltung und die Pflege<br />

der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Vorrang. Auf<br />

massive Förderung, wie sie andere Länder teilweise kennen,<br />

wird zugunsten einer langfristig moderat bleibenden<br />

Steuerbelastung verzichtet. Dennoch gibt es einige wichtige<br />

und <strong>für</strong> <strong>Investoren</strong> interessante Anreize.<br />

Im schweizerischen Staatsverständnis ist das Subsidiaritätsprinzip<br />

ein wichtiges Element. In Sachgebieten wie der<br />

Wirtschaftsförderung besteht deshalb eine bewährte, gut<br />

eingespielte Aufgabenteilung zwischen den Kantonen und<br />

dem Bund:<br />

• Marktprospektion und Informationsvermittlung insbesondere<br />

im Ausland sind schwergewichtig Bundesaufgabe<br />

und werden wahrgenommen durch Osec Standortpromotion.<br />

Dabei werden die Kantone miteinbezogen.<br />

12.2 Bundesförderung in Erneuerungsgebieten<br />

Ungefähr ein Zehntel der Schweizer Bevölkerung lebt in<br />

Regionen, die eingestuft sind als so genannte wirtschaftliche<br />

Erneuerungsgebiete. Es sind Regionen und kleinere<br />

Gebietseinheiten oder Gemeindegruppen, die sich infolge<br />

raschen Strukturwandels vor besondere Herausforderungen<br />

bezüglich Branchendiversifikation undArbeitsmarkt<br />

gestellt sehen. Hier sollen bedeutende Investitions- und Innovationsvorhaben<br />

sowie die Gründung und Ansiedlung<br />

neuer Unternehmungen gezielt unterstützt werden. Nur <strong>für</strong><br />

diesen Fall gibt es von Seite der zentralstaatlichen Behörden<br />

eine direkte Förderleistung: die Bundessteuervergünstigung.<br />

Begünstigte sind industrielle Unternehmen und produktionsnahe<br />

Dienstleistungsbetriebe, sofern ihre Vorhaben die<br />

Schaffung neuer Arbeitsplätze oder den langfristigen Erhalt<br />

bestehender Arbeitsplätze durch die Anpassung an sich ändernde<br />

Anforderungen ermöglichen.Weitere Fördervoraussetzungen<br />

sind ein hoher Innovationsgrad des Vorhabens,<br />

eine grosse Wertschöpfung sowie ein überregionaler Absatzmarkt.<br />

• Im konkreten Kunden-Akquisitionsgeschäft nehmen die<br />

Kantone als konkurrierende Anbieter eine zentrale Position<br />

ein.<br />

• Die Betreuung der <strong>Investoren</strong> vor Ort – auch nach erfolgter<br />

Investition im Sinne der Kundenpflege – organisieren<br />

die Kantone mit ihren betriebsnächsten Anlaufstellen:<br />

den Regionen und Gemeinden.<br />

Diese Arbeitsteilung lässt – im Sinne der Wahrnehmung<br />

von Selbstverantwortung – auch einer gesunden Konkurrenz<br />

unter den Kantonen bewusst Raum. Der Standortwettbewerb<br />

zwischen den Kantonen gehört zu den Stärken<br />

des Wirtschaftsstandortes Schweiz: Durch diese dauerhafte<br />

Konkurrenzsituation ist nämlich die kantonale Wirtschaftspolitik<br />

angehalten, günstige Rahmenbedingungen <strong>für</strong> die<br />

Unternehmen sicherzustellen. So kann auf die praktischen<br />

Bedürfnisse der Unternehmen «massgeschneidert» eingegangen<br />

werden.<br />

Die Bundessteuervergünstigung kann grundsätzlich während<br />

längstens 10 Jahren gewährt werden, wobei in der<br />

Praxis <strong>für</strong> Umfang und Dauer gilt:<br />

• Nur in Ausnahmefällen, nämlich bei einer nachweislichen<br />

besonderen regionalwirtschaftlicher Bedeutung<br />

des Vorhabens, kann die Steuervergünstigung über 5<br />

Jahre hinausgehen.<br />

• Handelt es sich um einen produktionsnahen Dienstleistungsbetrieb<br />

mit vergleichsweise geringen Investitionen,<br />

wird die Steuervergünstigung nur gewährt, wenn<br />

mindestens 20 neue Arbeitsplätze geschaffen werden,<br />

und der Umfang der Vergünstigung beträgt höchstens<br />

50%.<br />

• In Gemeinden,die vom 1.Januar 2008 an nicht mehr den<br />

Erneuerungsgebieten zugerechnet sind, können Steuervergünstigungen<br />

nur noch bis Ende 2010 und nur in<br />

vermindertem Umfang gewährt werden.<br />

• In jedem Fall muss sich der jeweilige Standortkanton<br />

des Investitionsvorhabens an der Projektförderung mit<br />

einer mindestens gleichwertigen Vergünstigung seiner<br />

kantonalen Steuern beteiligen.


Durch dieses Zusammenwirken von Bundes- und Kantonsförderleistungen<br />

lassen sich sehr interessante Lösungen <strong>für</strong><br />

die Finanzierung von unternehmerischen Investitionsvorhaben<br />

sowie <strong>für</strong> die steuerliche Behandlung der hinter dem<br />

Investment stehenden Unternehmung gestalten.<br />

Das Antragsverfahren <strong>für</strong> die Bundessteuervergünstigung<br />

zugunsten von Investitionsvorhaben in Erneuerungsgebieten<br />

läuft immer über den Kanton ab. Die kantonalen<br />

Wirtschaftsförderungen als Antragsstellen beraten über<br />

Wirtschaftliche Erneuerungsgebiete<br />

12.2<br />

das zweckmässige Vorgehen. Eine Vorbesprechung mit der<br />

kantonalen Wirtschaftsförderung unter Beizug der kreditgebenden<br />

Bank ist empfehlenswert.<br />

Vgl. Kapitel 13.1 Adressen der kantonalen Wirtschaftsförderungsstellen<br />

www.seco.admin.ch<br />

Standortförderung, KMU-Politik, Unterstützung der KMU-<br />

Finanzierung<br />

Wirtschaftliche Erneuerungsgebiete, in denen die Bundessteuervergünstigungen zur Anwendung kommen<br />

können.<br />

Schaffhausen<br />

Kreuzlingen<br />

Basel<br />

Frauenfeld Arbon<br />

Brugg Wil<br />

Aarau Zürich St. Gallen<br />

Lenzburg<br />

Herisau<br />

Uster<br />

Wohlen Horgen Wetzikon Appenzell<br />

Rapperswil<br />

Zug Wädens-<br />

Grenchen<br />

wil<br />

Luzern Einsiedeln<br />

Schwyz<br />

Bern-Belp<br />

Sarnen<br />

Chur<br />

Ecuvillens<br />

Andermatt<br />

Lausanne<br />

Klosters<br />

St. Moritz<br />

Poschiavo<br />

Genève Sion<br />

Bellinzona<br />

Locarno<br />

Baden<br />

Porrentruy Liestal<br />

Delémont<br />

Olten<br />

Solothurn<br />

La-Chauxde-Fonds<br />

Langenthal<br />

Burgdorf<br />

Neuchâtel<br />

Glarus<br />

Stans<br />

Fribourg<br />

Altdorf<br />

Yverdon<br />

Interlaken<br />

Grindelwald<br />

Gstaad<br />

Nyon<br />

Montreux<br />

Monthey<br />

Martigny<br />

Brig<br />

Sierre<br />

Zermatt<br />

Lugano<br />

Quelle: SECO,<br />

Staatssekretariat<br />

<strong>für</strong> Wirtschaft, 2007


Quelle: Rechtsgrundlagen<br />

und Informationsschriften<br />

der kantonalen Wirtschaftsförderungen<br />

12.3 12.4<br />

12.3 Leistungsspektrum der Kantone<br />

Die Schweizer Kantone verfolgen die Ziele der Wirtschaftsförderung<br />

auf vielerlei Wegen. Sie alle verfügen über Wirtschaftsförderungsstellen;<br />

vereinzelt sind diese als Gemeinschaftseinrichtung<br />

mehrerer Kantone ausgestaltet. Die<br />

meisten haben im letzten Jahrzehnt ihr Instrumentarium<br />

ausgeweitet. Heute können alle Kantone Steuervergünstigungen<br />

<strong>für</strong> Unternehmungen als Mittel der Wirtschaftsförderung<br />

einsetzen. Die weiteren Instrumente sind von<br />

Kanton zu Kanton verschieden, weil die Interessenlage<br />

und die regionalwirtschaftlichen Verhältnisse unterschiedlich<br />

sind.<br />

Förderinstrumente der Kantone<br />

Die Einsatzmöglichkeiten und der Mix der einzelnen Instrumente<br />

sowie der Leistungsumfang hängen regelmässig vom<br />

konkreten Investitionsvorhaben ab. Dies lässt auch Raum<br />

<strong>für</strong> individuelle, unschematische und kreative Lösungen im<br />

Einzelfall. Deshalb lohnt es sich, nach erfolgter Grobevaluation<br />

das Vorhaben mit den Wirtschaftsförderungsstellen<br />

der besonders interessierenden Kantone vorzubesprechen.<br />

Osec Standortpromotion ist dabei behilflich.<br />

Vgl. Kapitel 13.1 Adressen der kantonalen Wirtschaftsförderungsstellen,<br />

13.7 Checkliste/Fragebogen <strong>für</strong> Ansiedlungsinteressenten<br />

Leistungsbereich Art der Beihilfe<br />

Finanzierung von Investitionen Gewährung oder Vermittlung von Bürgschaften auf Bankkrediten<br />

Beiträge zur Zinsverbilligung, Übernahme von Zinskosten<br />

Zinslose oder zinsbegünstigte Kantonsdarlehen<br />

Einmalige Beiträge («à fonds perdu»)<br />

Beschaffung von Grundstücken Vermittlung von Geschäftsräumen und Grundstücken<br />

und Räumlichkeiten Kostenbeiträge <strong>für</strong> Planung und/oder Baureifemachung von Industriegelände<br />

Beiträge an Kosten der Umnutzung von Betriebsgebäuden<br />

Personal Beiträge an Einarbeitung oder an Kosten der Umschulung<br />

Steuern Gewährung von Steuervergünstigungen <strong>für</strong> die Start- und Aufbauphase<br />

sowie <strong>für</strong> Umstrukturierungsvorhaben<br />

12.4 Administrative Unterstützung, Türöffnerdienste<br />

Die Globalisierung und die zunehmende Mobilität der<br />

Produktionsfaktoren machen <strong>für</strong> die Entscheidträger der<br />

Unternehmungen einen raschen und unbürokratischen<br />

Zugang zu Behörden, effiziente Bewilligungsverfahren<br />

und Hilfestellung in administrativen Fragen heute besonders<br />

wichtig.<br />

12.4.1 Kundenempfang im One-Stop-Shop<br />

Der am Standort Schweiz interessierte Investor und Berater<br />

bekommt es zwar grundsätzlich mit den drei Behördenebenen<br />

Bund, Kanton und Gemeinde zu tun. Er kann aber<br />

frühzeitig aus einer Hand die richtigen, objektiven Informationen<br />

über den zweckmässigen praktischen Ablauf einer<br />

Ansiedlung erhalten, denn Osec Standortpromotion, das<br />

Unternehmensansiedlungsprogramm der schweizerischen<br />

Regierung, ist die zentrale Anlauf- und Dokumentationsstelle<br />

<strong>für</strong> alle Informationen zum Investitionsstandort<br />

Schweiz – Ihr kostenloser One-Stop-Shop.<br />

Osec Standortpromotion widmet einem fachlich kompeten-ten<br />

Kundenempfang und einer umfassenden Betreuung<br />

besondere Aufmerksamkeit. Osec Standortpromotion<br />

berät in allen Fragen an den Schnittstellen zwischen Wirtschaft<br />

und Verwaltung, wie z.B.:<br />

• Koordinieren und Einholen von Bau-,Arbeits- undAufenthaltsbewilligungen,<br />

Prüfung von rechtlichen Aspekten<br />

und Vorgehensfragen<br />

• Beratung bei der Raum- und Grundstückbeschaffung<br />

• Vermittlung von Beratern<br />

Unternehmensansiedlungen beginnen in der Regel in kleinen<br />

Schritten und ziehen öfters schon nach kurzer Zeit<br />

Folgeinvestitionen in den Dimensionen von typischen<br />

KMU-Projekten nach sich. Deshalb arbeiten Osec Standortpromotion<br />

und die kantonalen Wirtschaftsförderungen eng<br />

zusammen mit einzelnen Anlaufstellen, die sich fokussieren<br />

auf das KMU-Segment im Zusammenhang mit solchen Firmenexpansionen<br />

und Innovationsvorhaben.<br />

12.4.2 KMU-Portal<br />

Das KMU-Portal vermittelt aktuelle Informationen über die<br />

Rahmenbedingungen und das Umfeld <strong>für</strong> kleinere und mittelgrosse<br />

Unternehmen (KMU). Es erleichtert den Zugang


12.4 12.5<br />

zu besonderen Förderinstitutionen, die sich mit Anliegen<br />

der Kleinbetriebe befassen, z.B. mit dem gewerblichen<br />

Bürgschaftswesen.<br />

www.kmu.admin.ch<br />

KMU-Portal, Informationen <strong>für</strong> Klein- und Mittelbetriebe<br />

12.4.3 KTI / CTI Förderagentur <strong>für</strong> Innovation<br />

Die Förderagentur <strong>für</strong> Innovation KTI/CTI unterstützt mit<br />

verschiedenen zeitlich befristeten Initiativen die Zusammenarbeit<br />

zwischen Wirtschaft und Bildungs- und Forschungsstätten<br />

bei F&E-Projekten. Neues Wissen soll rascher<br />

aus den Labors in Produkte umgesetzt und auf den<br />

12.5 Exportförderung<br />

Die Exportförderung wird von der Osec, einer privatrechtlichen<br />

Organisation, im Auftrag des Staates wahrgenommen.<br />

Die Osec koordiniert die Anlaufstellen im Inland<br />

(Handelskammern,Verbände) und das Aussennetz Ausland<br />

(Botschaften, Exportstützpunkte, Konsulate und bilaterale<br />

Handelskammern). Sie berücksichtigt insbesondere die Interessen<br />

der Klein- und Mittelbetriebe KMU.<br />

Im Einzelnen besteht die Aufgabe der Osec darin, Absatzmöglichkeiten<br />

im Ausland zu ermitteln und wahrzunehmen,<br />

Exporteure mit Sitz in der Schweiz als international<br />

konkurrenzfähige Anbieter zu positionieren sowie deren<br />

Zugang zu ausländischen Märkten zu unterstützen.<br />

Die Kerndienstleistungen der Osec sind<br />

• «Erstinformation»: kostenlose Informationen zur Exportidee<br />

• «Basisberatung»: persönliche und kostenlose Direktberatung<br />

über das Potenzial eines spezifischen Exportvorhabens<br />

• «Detailberatung»: Individuelle Begleitung bei Exportgeschäften<br />

mit Strategie-,Umsetzungs- und Geschäftsmöglichkeiten-Produkten.<br />

www.osec.ch<br />

Osec Business Network Switzerland<br />

Markt gebracht werden. «Science to market» heisst ihr<br />

Credo. Die zu fördernden Vorhaben mit Schwerpunkten<br />

Unternehmertum, Biotechnologie/Life Sciences, Nanotechnologie<br />

und Mikrosystemtechnik sowie ICT werden nicht<br />

von einer staatlichen Seite vorgegeben. Die Initiative <strong>für</strong><br />

Projekte wird mit Blick auf die Marktentwicklung von den<br />

Unternehmungen oder von Ausbildungs- und Forschungsinstitutionen<br />

ergriffen.<br />

Vgl. Kapitel 8.4 Forschung und Entwicklung<br />

www.kti-cti.ch<br />

Förderagentur <strong>für</strong> Innovation KTI/CTI<br />

12.5.2 Exportrisikoversicherung<br />

Die Schweizerische Exportrisikoversicherung (SERV) ist eine<br />

öffentlich-rechtliche Anstalt des Bundes. Die SERV ist ein<br />

wichtiges Instrument der wirtschaftlichen Standortpolitik.<br />

Sie gewährleistet die Konkurrenzfähigkeit der Schweizer<br />

Unternehmen, die sich als Exporteure im internationalen<br />

Wettbewerb bewähren müssen.<br />

Eine SERV-Deckung kann <strong>für</strong> Exporte von Konsum- und<br />

Investitionsgütern, Bau- und Ingenieurarbeiten sowie von<br />

anderen Dienstleistungen beantragt werden.<br />

Die «klassische Dienstleistung» der SERV ist die Deckung<br />

von politischen Risiken, die dem Abnehmer die Erfüllung<br />

seiner Verpflichtungen verunmöglichen. Politische Risiken<br />

sind zum Beispiel Krieg und Unruhen, aber auch devisenrechtliche<br />

Massnahmen von Regierungen, die dem Abnehmer<br />

die Bezahlung verunmöglichen (Transferrisiko). Das<br />

Versicherungsangebot wurde erweitert: Bei der Deckung<br />

von kommerziellen Risiken (Delkredererisiko) kann die<br />

SERV neu auch das private Käuferrisiko übernehmen.<br />

Der Deckungssatz <strong>für</strong> politische Risiken beträgt maximal<br />

95 Prozent, derjenige <strong>für</strong> Delkredererisiken in der Regel<br />

zwischen 85 bis 95 Prozent.<br />

www.serv-ch.com<br />

Schweizerische Exportrisikoversicherung SERV


13. Anhang<br />

13.1 Adressen<br />

Für Information<br />

und persönliche Beratung:<br />

Osec<br />

Hauptsitz<br />

Stampfenbachstrasse 85<br />

Postfach 2407<br />

CH-8021 Zürich<br />

Telefon +41 44 365 51 51<br />

Fax +41 44 365 52 21<br />

info@osec.ch<br />

www.osec.ch<br />

Regionaldirektoren:<br />

Europa:<br />

Osec<br />

Axel Bermeitinger<br />

Regional Director Europe<br />

Stampfenbachstrasse 85<br />

Postfach 2407<br />

CH-8021 Zürich<br />

Telefon +41 44 365 51 51<br />

Fax +41 44 365 52 21<br />

europe@osec.ch<br />

Amerika:<br />

Osec<br />

Swiss Business Hub USA<br />

Martin von Walterskirchen<br />

Regional Director Americas<br />

c/o Consulate General of Switzerland<br />

737NorthMichiganAvenue,Suite2301<br />

Chicago, IL 60611, USA<br />

Telefon +1 212 599 5700 ext. 1034<br />

Fax +1 212 599 4266<br />

americas@osec.ch<br />

Asia Pacific:<br />

Osec<br />

Swiss Business Hub ASEAN<br />

Thomas M. Wicki<br />

Regional Director Asia Pacific<br />

c/o Embassy of Switzerland<br />

1 Swiss Club Link<br />

Singapore 288162<br />

Singapore<br />

Telefon +65 6468 5788<br />

Fax +65 6466 8245<br />

asiapacific@osec.ch<br />

IMEA (India, Middle East & Africa):<br />

Osec<br />

Swiss Business Hub GCC<br />

Christian Watts<br />

Regional Director Investment and<br />

Export Promotion IMEA<br />

c/o Consulate General of Switzerland<br />

Dubai World Trade Center<br />

Dubai<br />

United Arab Emirates<br />

Telefon +971 4 329 09 99<br />

Fax +971 4 331 36 79<br />

imea@osec.ch<br />

Repräsentanten:<br />

Deutschland, Italien und Benelux:<br />

Osec<br />

Franziska Holzgang<br />

Chefrepräsentantin Europa<br />

Location Promotion Switzerland<br />

F.H. Swiss Promotion GmbH<br />

Stampfenbachstrasse 85<br />

Postfach 1614<br />

CH-8021 Zürich<br />

Telefon +41 43 300 56 00<br />

Fax +41 43 300 56 05<br />

fholzgang@osec.ch<br />

Frankreich:<br />

Osec<br />

Maryse Marcherat<br />

Directeur France<br />

Location Promotion Switzerland<br />

c/o Embassade de Suisse<br />

142, rue de Grenelle<br />

F-75007 Paris<br />

Telefon +33 1 49 55 67 07<br />

Fax +33 1 49 55 67 67<br />

mmarcherat@osec.ch<br />

Amerika:<br />

Osec<br />

Mario Brossi<br />

Senior Representative North America<br />

Location Promotion Switzerland<br />

c/o Embassy of Switzerland<br />

2900 Cathedral Avenue, N.W.<br />

Washington, D.C. 20008-3499, USA<br />

Telefon +1 202 745-7924<br />

Fax +1 202 232-1050<br />

mbrossi@osec.ch<br />

Osec<br />

Caroline Blaser<br />

Representative North America<br />

Location Promotion Switzerland<br />

c/o Consulate General of Switzerland<br />

633 Third Avenue, 30th Floor<br />

New York, NY 10017-6706, USA<br />

Telefon + 1 212 599 5700 ext. 1034<br />

Fax + 1 212 599 4266<br />

cblaser@osec.ch<br />

China:<br />

Osec<br />

Thomas Holenstein<br />

Chief Representative China<br />

Location Promotion Switzerland<br />

Generis <strong>AG</strong><br />

Herrenacker 15<br />

CH-8200 Schaffhausen<br />

Telefon +41 52 560 06 22<br />

Fax +41 52 560 06 23<br />

tholenstein@osec.ch<br />

Japan:<br />

Osec<br />

Keisuke Hara<br />

Chief Representative Japan<br />

Location Promotion Switzerland<br />

c/o Embassy of Switzerland<br />

5-9-12 Minami Azabu, Minato-ku<br />

Tokyo 106-8589, Japan<br />

Telefon +81 3 5449 8408<br />

Fax +81 3 3473 6090<br />

khara@osec.ch<br />

Schweizer Vertretungen<br />

im Ausland<br />

Deutschland<br />

Schweizerische Botschaft<br />

Otto-von-Bismarck-Allee 4A<br />

D-10557 Berlin<br />

Telefon +49 30 390 40 00<br />

Fax +49 30 391 10 30<br />

ber.vertretung@eda.admin.ch<br />

www.eda.admin.ch/berlin<br />

Generalkonsulat Düsseldorf<br />

Ernst-Gnoss-Strasse 25<br />

D-40219 Düsseldorf<br />

Telefon +49 211 458 87 00<br />

Fax +49 211 438 09 51<br />

dus.vertretung@eda.admin.ch


Generalkonsulat Frankfurt a. M.<br />

Zeil 5, 5. OG<br />

D-60313 Frankfurt a. M.<br />

Telefon +49 69 170 02 80<br />

Fax +49 69 17 33 89<br />

fra.vertretung@eda.admin.ch<br />

Generalkonsulat Hamburg<br />

Rathausmarkt 5<br />

D-20095 Hamburg<br />

Telefon +49 40 30 97 820<br />

Fax +49 40 30 978 260<br />

ham.vertretung@eda.admin.ch<br />

Generalkonsulat München<br />

Brienner Strasse 14 / Postfach<br />

340256<br />

D-80099 München<br />

Telefon +49 89 286 62 00<br />

Fax +49 89 28 05 79 61<br />

mun.vertretung@eda.admin.ch<br />

Generalkonsulat Stuttgart<br />

Hirschstrasse 22<br />

D-70173 Stuttgart<br />

Telefon +49 711 22 29 430<br />

Fax +49 711 22 29 4322<br />

stu.vertretung@eda.admin.ch<br />

Österreich<br />

Schweizerische Botschaft<br />

Prinz-Eugen-Strasse 7<br />

A-1030 Wien<br />

Telefon +43 1 79 50 5<br />

Fax +43 1 795 05 21<br />

vie.vertretung@eda.admin.ch<br />

www.eda.admin.ch/wien<br />

Ausländische Vertretungen<br />

in der Schweiz<br />

Botschaft<br />

der Bundesrepublik Deutschland<br />

Willadingweg 83, Postfach 250<br />

CH-3000 Bern 15<br />

Telefon +41 31 359 41 11<br />

Fax +41 31 359 44 44<br />

Österreichische Botschaft<br />

Kirchenfeldstrasse 77 / 79, Postfach<br />

CH-3000 Bern 6<br />

Telefon +41 31 356 52 52<br />

Fax +41 31 351 56<br />

Ausbildung / Privatschulen<br />

Staatssekretariat <strong>für</strong> Bildung<br />

und Forschung SBF<br />

Hallwylstrasse 4<br />

CH-3003 Bern<br />

Telefon +41 31 322 96 91<br />

Fax +41 31 322 78 54<br />

info@sbf.admin.ch<br />

www.sbf.admin.ch<br />

Verband Schweizerischer<br />

Privatschulen VSP<br />

Hotelgasse 1<br />

Postfach<br />

CH-3000 Bern 7<br />

Telefon +41 31 328 40 50<br />

Fax +41 31 328 40 55<br />

info@swiss-schools.ch<br />

www.swiss-schools.ch<br />

Banken- und Börsenwesen<br />

Eidg. Bankenkommission<br />

Schwanengasse 12<br />

CH-3001 Bern<br />

Telefon +41 31 322 69 11<br />

Fax +41 31 322 69 26<br />

info@ebk.admin.ch<br />

www.ebk.admin.ch<br />

Schweiz. Bankiervereinigung SBVg<br />

Aeschenplatz 7, Postfach 4182<br />

4002 Basel<br />

Telefon +41 61 295 93 93<br />

www.swissbanking.org<br />

SWX Swiss Exchange<br />

Selnaustrasse 30, Postfach<br />

CH-8021 Zürich<br />

Telefon +41 58 854 54 54<br />

Fax +41 58 54 55<br />

www.swx.com<br />

Verband Schweizerischer<br />

Kantonalbanken<br />

Wallstrasse 8<br />

4002 Basel<br />

Telefon +41 61 206 66 66<br />

Fax +41 61 206 66 67<br />

vskb@vskb.ch<br />

www.kantonalbank.ch<br />

Europafragen<br />

13.1<br />

Integrationsbüro EDA / EVD<br />

Bundeshaus Ost<br />

CH-3003 Bern<br />

Telefon +41 31 322 22 22<br />

Fax +41 31 312 53 17<br />

europa@seco.admin.ch<br />

www.europa.admin.ch<br />

Exportrisikoversicherung<br />

Schweizerische<br />

Exportrisikoversicherung SERV<br />

Kirchenweg 8, Postfach<br />

CH-8032 Zürich<br />

Telefon +41 44 384 47 77<br />

Fax +41 44 384 47 87<br />

info@serv-ch.com<br />

www.serv-ch.com<br />

Handelskontakte und<br />

Geschäftspartnervermittlung<br />

Osec<br />

Stampfenbachstrasse 85<br />

Postfach 2407<br />

CH-8021 Zürich<br />

Telefon +41 44 365 51 51<br />

Fax +41 44 365 52 21<br />

info@osec.ch<br />

www.osec.ch<br />

Handelskammer<br />

Deutschland-Schweiz<br />

Tödistrasse 60<br />

CH-8002 Zürich<br />

Telefon +41 44 283 61 61<br />

Fax +41 44 283 61 00<br />

auskunft@handelskammer-d-ch.ch<br />

www.handelskammer-d-ch.ch<br />

Handelskammer Schweiz-Österreich<br />

und Liechtenstein<br />

Neuer Markt 4<br />

AT-1010 Wien<br />

Telefon +43 1 512 59 59<br />

Fax +43 1 513 92 82<br />

www.hk-schweiz.at


13.1<br />

Vereinigung des Schweiz. Import-<br />

und Grosshandels VSIG<br />

Güterstrasse 78, Postfach<br />

CH-4010 Basel<br />

Telefon +41 61 228 90 30<br />

Fax +41 61 228 90 39<br />

info@vsig.ch<br />

www.vsig.ch<br />

Internationale F&E-Kooperation<br />

Euresearch<br />

Effingerstrasse 19, Postfach 7924<br />

CH-3001 Bern<br />

Telefon +41 31 380 60 00<br />

Fax +41 31 380 60 03<br />

info@euresearch.ch<br />

www.euresearch.ch<br />

Personalwesen<br />

Swissstaffing - Verband der<br />

Personaldienstleister der Schweiz<br />

Stettbachstrasse 10<br />

CH-8600 Dübendorf<br />

Telefon +41 44 388 95 40<br />

Fax +41 44 388 95 49<br />

info@swiss-staffing.ch<br />

www.swiss-staffing.ch<br />

Pharmazeutische Produkte<br />

und medizintechnische Geräte<br />

Swissmedic<br />

Schweiz. Heilmittelinstitut<br />

Erlachstrasse 8<br />

CH-3000 Bern 9<br />

Telefon +41 31 322 02 11<br />

Fax +41 31 322 02 12<br />

www.swissmedic.ch<br />

Risikokapital, Finanzierung<br />

SECA Swiss Private Equity<br />

& Corporate Finance Association<br />

Postfach 4332<br />

CH-6304 Zug<br />

Telefon +41 41 724 65 75<br />

Fax +41 41 724 65 50<br />

info@seca.ch<br />

www.seca.ch<br />

Schweizer Franchise Verband<br />

Stockerstrasse 38<br />

CH-8002 Zürich<br />

Telefon +41 44 208 25 55<br />

Fax +41 44 208 25 26<br />

info@franchiseverband.ch<br />

www.franchiseverband.ch<br />

Schutz des geistigen Eigentums /<br />

Markenhinterlegung /<br />

Urheberrecht<br />

Eidgenössisches Institut<br />

<strong>für</strong> Geistiges Eigentum IGE<br />

Stauffacherstrasse 65<br />

CH-3003 Bern<br />

Telefon +41 31 377 77 77<br />

Fax +41 31 377 77 78<br />

info@ipi.ch<br />

www.ige.ch<br />

Statistik<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Statistik<br />

Espace de l’Europe 10<br />

CH-2010 Neuchâtel<br />

Telefon +41 32 713 60 11<br />

Fax +41 32 713 60 12<br />

www.statistik.admin.ch<br />

Steuern<br />

Informationsstelle <strong>für</strong> Steuerfragen<br />

Eigerstrasse 65<br />

CH-3003 Bern<br />

Telefon +41 31 322 71 48<br />

Fax +41 31 322 73 49<br />

www.estv.admin.ch<br />

Treuhandkammer, Schweizerische<br />

Kammer der Wirtschaftsprüfer,<br />

Steuerexperten & Treuhandexperten<br />

Limmatquai 120<br />

Postfach 6140<br />

CH-8025 Zürich<br />

Telefon +41 44 267 75 75<br />

Fax +41 44 267 75 85<br />

dienste@treuhand-kammer.ch<br />

www.treuhand-kammer.ch<br />

Technische Einrichtungen<br />

und Geräte<br />

Schweizerische Normenvereinigung<br />

SNV<br />

Bürglistrasse 29<br />

CH-8400 Winterthur<br />

Telefon +41 52 224 54 54<br />

Fax +41 52 224 54 74<br />

info@snv.ch<br />

www.snv.ch<br />

Technologie<br />

Förderagentur <strong>für</strong> Innovation KTI / CTI<br />

Effingerstrasse 27<br />

CH-3003 Bern<br />

Telefon +41 31 322 21 43<br />

Fax +41 31 322 21 15<br />

info@kti-cti.ch<br />

www.kti-cti.ch<br />

SwissParks<br />

Vereinigung der Schweizer<br />

Technologie- und Gründerzentren<br />

Binzstrasse 18<br />

CH-8045 Zürich<br />

Telefon +41 44 455 60 30<br />

www.swissparks.ch<br />

Tourismus / Freizeit<br />

Schweiz Tourismus<br />

Tödistrasse 7<br />

Postfach<br />

CH-8027 Zürich<br />

Telefon +41 44 288 11 11<br />

Fax +41 44 288 12 05<br />

www.switzerlandtourism.ch<br />

www.myswitzerland.com<br />

Zollfragen<br />

Eidg. Zollverwaltung<br />

Monbijoustrasse 40<br />

CH-3003 Bern<br />

Telefon +41 31 322 65 11<br />

Fax +41 31 322 78 72<br />

www.zoll.admin.ch


Kantonale<br />

Wirtschaftsförderungsstellen<br />

Aargau (<strong>AG</strong>)<br />

vgl. auch Greater Zurich Area<br />

Walter Cadosch<br />

Aargau Services<br />

Rain 47<br />

CH-5001 Aarau<br />

Telefon +41 62 835 24 40<br />

Fax +41 62 835 24 19<br />

aargau.services@ag.ch<br />

www.aargauservices.ch<br />

Appenzell Ausserrhoden (AR)<br />

Ruedi Aerni / Ernst Looser<br />

Wirtschaftsförderung<br />

Kasernenstrasse 2<br />

CH-9100 Herisau<br />

Telefon +41 71 352 43 50<br />

Fax +41 71 352 43 51<br />

info@wifoeAR.ch<br />

www.wifoeAR.ch<br />

Appenzell Innerrhoden (AI)<br />

Dominik Baldegger<br />

Wirtschaftsförderung<br />

Marktgasse 2<br />

CH-9050 Appenzell<br />

Telefon +41 71 788 96 60<br />

Fax +41 71 788 96 69<br />

dominik.baldegger@vd.ai.ch<br />

www.ai.ch<br />

Basel-Stadt (BS)<br />

und Basel-Landschaft (BL)<br />

Hans-Peter Wessels<br />

Wirtschaftsförderung Basel-Stadt und<br />

Basel-Land<br />

Aeschenvorstadt 36<br />

CH-4010 Basel<br />

Telefon +41 61 295 50 00<br />

Fax +41 61 295 50 09<br />

info@baselarea.org<br />

www.baselarea.org<br />

Bern (BE)<br />

Denis Grisel<br />

Wirtschaftsförderung<br />

Kanton Bern WFB<br />

Münsterplatz 3, Postfach 342<br />

CH-3011 Bern<br />

Telefon +41 31 633 41 20<br />

Fax +41 31 633 40 88<br />

info@berneinvest.com<br />

www.berneinvest.com<br />

Freiburg (FR)<br />

Thierry Mauron<br />

Wirtschaftsförderung Kanton Freiburg<br />

Avenue de Beauregard 1<br />

CH-1700 Freiburg<br />

Telefon +41 26 425 87 00<br />

Fax +41 26 425 87 01<br />

promfr@fr.ch<br />

www.promfr.ch<br />

Genf (GE)<br />

Pierre E. Jaquier<br />

Wirtschaftsförderung Kanton Genf<br />

Rue des Battoirs 7 / Case postale 740<br />

CH-1211 Genève 4<br />

Telefon +41 22 388 34 34<br />

Fax +41 22 388 31 99<br />

promotion@etat.ge.ch<br />

www.geneva.ch<br />

Glarus (GL)<br />

vgl. auch Greater Zurich Area<br />

Samuel Enggist<br />

Kontaktstelle <strong>für</strong> Wirtschaft<br />

Zwinglistrasse 6<br />

CH-8750 Glarus<br />

Telefon +41 55 646 66 14<br />

Fax +41 55 646 66 09<br />

kontakt@glarusnet.ch<br />

www.glarusnet.ch<br />

Graubünden (GR)<br />

vgl. auch Greater Zurich Area<br />

Daniel Capaul<br />

Amt <strong>für</strong> Wirtschaft und Tourismus<br />

Wirtschaftsförderung<br />

CH-7001 Chur<br />

Telefon +41 81 257 23 41<br />

Fax +41 81 257 21 92<br />

daniel.capaul@awt.gr.ch<br />

www.awt.gr.ch<br />

Jura (JU)<br />

vgl. auch DEWS Development<br />

Economic Western Switzerland<br />

Jean-François Loncke<br />

Wirtschaftsförderung Kanton Jura<br />

(DEJ)<br />

12, Rue de la Préfecture<br />

CH-2800 Delémont<br />

Telefon +41 32 420 52 20<br />

Fax +41 32 420 52 21<br />

bde@jura.ch<br />

www.dews.com, www.jura.ch / eco<br />

13.1<br />

Luzern (LU)<br />

Walter Stalder<br />

Wirtschaftsförderung Luzern<br />

Alpenquai 30<br />

CH-6005 Luzern<br />

Telefon +41 41 367 44 00<br />

Fax +41 41 367 44 01<br />

info@luzern-business.ch<br />

www.luzern-business.ch<br />

Neuenburg (NE)<br />

vgl. auch DEWS Development<br />

Economic Western Switzerland<br />

Virginie Carniel<br />

Développement Economique<br />

Canton de Neuchâtel (DEN)<br />

Collégiale 3<br />

CH-2001 Neuchâtel<br />

Telefon +41 32 889 68 23<br />

Fax +41 32 889 62 95<br />

virginie.carniel@ne.ch<br />

www.dews.com<br />

www.ne.ch/promeco<br />

Nidwalden (NW)<br />

Hans-Peter Lüthi<br />

Nidwalden Contact<br />

Dorfplatz 7a<br />

CH-6370 Stans<br />

Telefon +41 41 618 76 64<br />

Fax +41 41 618 76 58<br />

hans-peter.luethi@nw.ch<br />

www.nwcontact.ch<br />

Obwalden (OW)<br />

Knut Hackbarth<br />

Standortpromotion in Obwalden<br />

Dorfplatz 1<br />

CH-6060 Sarnen<br />

Telefon +41 41 660 90 66<br />

Fax +41 41 660 90 69<br />

info@iow.ch<br />

www.iow.ch<br />

Schaffhausen (SH)<br />

vgl. auch Greater Zurich Area<br />

Thomas Holenstein / Marcus Cajacob<br />

Wirtschaftsförderung Kt. Schaffhausen<br />

Herrenacker 15<br />

CH-8200 Schaffhausen<br />

Telefon +41 52 674 03 03<br />

Fax +41 52 674 06 09<br />

economic.promotion@generis.ch<br />

www.economy.sh


13.1<br />

Schwyz (SZ)<br />

vgl. auch Greater Zurich Aerea<br />

Joana Filippi<br />

Volkswirtschaftsdepartement<br />

Bahnhofstrasse 15 / Postfach 1180<br />

CH-6431 Schwyz<br />

Telefon +41 41 819 16 13<br />

Fax +41 41 819 16 19<br />

joana.filippi@sz.ch<br />

www.schwyz-wirtschaft.ch<br />

Solothurn (SO)<br />

vgl. auch Greater Zurich Area<br />

Urs Stuber/Karl Brander<br />

Amt <strong>für</strong> Wirtschaft und Arbeit<br />

Wirtschaftsförderung<br />

Untere Sternengasse 2<br />

CH-4509 Solothurn<br />

Telefon +41 32 627 95 23<br />

Fax +41 32 627 95 92<br />

wifoe@awa.so.ch<br />

www.standortsolothurn.ch<br />

St. Gallen (SG)<br />

Beat Ulrich / Jürg Rohrer<br />

Standortpromotion St. Gallen<br />

Davidstrasse 35<br />

CH-9001 St. Gallen<br />

Telefon +41 71 229 48 93<br />

Fax +41 71 229 39 92<br />

beat.ulrich@sg.ch<br />

www.standort.sg.ch<br />

Tessin (TI)<br />

Arnoldo Coduri<br />

Sezione della promozione economica<br />

Viale S. Franscini 17<br />

CH-6501 Bellinzona<br />

Telefon +41 91 814 35 41<br />

Fax +41 91 814 44 57<br />

arnoldo.coduri@ti.ch<br />

www.copernico.ch<br />

Thurgau (TG)<br />

Andreas Balg<br />

Wirtschaftsförderung Thurgau<br />

Zürcherstrasse 183<br />

CH-8510 Frauenfeld<br />

Telefon +41 52 724 26 06<br />

Fax +41 52 724 26 37<br />

andreas.balg@tg.ch<br />

www.wiftg.ch<br />

Uri (UR)<br />

Christoph Müller<br />

Volkswirtschaftsdirektion Uri<br />

Abteilung wirtschaftliche Entwicklung<br />

Klausenstrasse 4<br />

CH-6460 Altdorf<br />

Telefon +41 41 875 24 01<br />

Fax +41 41 875 24 12<br />

christoph.mueller@ur.ch<br />

www.ur.ch/wfu<br />

Waadt (VD)<br />

vgl. auch DEWS Development<br />

Economic Western Switzerland<br />

Jean-Frédéric Berthoud<br />

Développement Economique<br />

Canton de Vaud (DEV)<br />

2, av. de Gratta-Paille<br />

CH-1000 Lausanne 30<br />

Telefon +41 21 641 17 17<br />

Fax +41 21 641 17 18<br />

jean-frederic.berthoud@dev.ch<br />

www.dews.com, www.dev.ch<br />

Wallis (VS)<br />

vgl. auch DEWS Development<br />

Economic Western Switzerland<br />

Martin Meyer<br />

Direktion der Wirtschaftsförderung<br />

Wallis (DWEW)<br />

Villa de Riedmatten / Av. Ritz 1<br />

CH-1950 Sion<br />

Telefon +41 27 606 50 15<br />

Fax +41 27 606 50 14<br />

martin.meyer@admin.vs.ch<br />

www.dews.com<br />

www.business-valais.ch<br />

Zug (ZG)<br />

Hans Marti / Guido Bulgheroni<br />

Volkswirtschaftsdirektion<br />

Kontaktstelle Wirtschaft<br />

Aabachstrasse 5 / Postfach 857<br />

CH-6301 Zug<br />

Telefon +41 41 728 55 04<br />

Fax +41 41 728 55 09<br />

economy@zug.ch<br />

www.zug.ch / economy<br />

Zürich (ZH)<br />

vgl. auch Greater Zurich Area<br />

Amt <strong>für</strong> Wirtschaft und Arbeit<br />

Standortförderung des Kt. Zürich<br />

Walchestrasse 19 / Postfach<br />

CH-8090 Zürich<br />

Telefon +41 43 259 26 13<br />

Fax +41 43 259 51 71<br />

standort@vd.zh.ch<br />

www.awa.zh.ch<br />

DEWS Development Economic<br />

Western Switzerland (gemeinsame<br />

Ansprechstelle NE, JU, VD, VS)<br />

Jacques Pasche<br />

Av. de Gratta-Paille 2 /<br />

Case postale 452<br />

CH-1000 Lausanne 30<br />

Telefon +41 21 641 17 71<br />

Fax +41 21 641 17 29<br />

jacques.pasche@dews.com<br />

www.dews.com<br />

Greater Zurich Area <strong>AG</strong><br />

(gemeinsame Ansprechstelle <strong>AG</strong>, GL,<br />

GR, SH, SO, SZ, ZH)<br />

Willi Meier / Sonja Wollkopf Walt<br />

Limmatquai 112<br />

CH-8001 Zürich<br />

Telefon +41 44 254 59 59<br />

Fax +41 44 254 59 54<br />

info@greaterzuricharea.ch<br />

www.greaterzuricharea.ch


13.2 Abkürzungen<br />

Wer sich mit dem Standort Schweiz auseinandersetzt, sei es<br />

generell oder im Zusammenhang mit Investitionsabsichten,<br />

wird immer wieder auf geschäfts- und landesspezifische Abkürzungen<br />

stossen. In dieser Schrift und in den Dokumentationen<br />

der kantonalen Wirtschaftsförderer kommen die folgenden<br />

häufig vor:<br />

AHV Alters- und Hinterbliebenen-Versicherung<br />

(staatliche)<br />

ALV Arbeitslosen-Versicherung<br />

AST<strong>AG</strong> Schweizerischer Nutzfahrzeug-Verband<br />

B<strong>AG</strong> Bundesamt <strong>für</strong> Gesundheit<br />

BAKOM Bundesamt <strong>für</strong> Kommunikation<br />

BAZL Bundesamt <strong>für</strong> Zivilluftfahrt<br />

BFE Bundesamt <strong>für</strong> Energie<br />

BFS Bundesamt <strong>für</strong> Statistik<br />

BU Betriebs-Unfallversicherung<br />

BVG Berufliche(s) Vorsorge(-gesetz)<br />

CH Schweizerische Eidgenossenschaft<br />

(Confoederatio Helvetica)<br />

EFTA Europäische Freihandels-Assoziation<br />

Eidg. Eidgenössisch (verwendet <strong>für</strong> Institutionen des<br />

Bundes oder Organisationen und traditions<br />

reiche Veranstaltungen auf gesamtschweizerischer<br />

Ebene)<br />

EO Erwerbsersatzordnung<br />

EPFL Eidg. Technische Hochschule Lausanne<br />

EUR Euro,<br />

ETHZ Eidg. Technische Hochschule Zürich<br />

FAK Familien-Ausgleichskasse<br />

GAV Gesamtarbeitsvertrag<br />

IGE Institut <strong>für</strong> Geistiges Eigentum<br />

IMD International Institute<br />

for Management Development<br />

ISCED Internationale Standardklassifikation<br />

im Bildungswesen<br />

IV Invalidenversicherung<br />

KTI Förderagentur <strong>für</strong> Innovation<br />

KVG Krankenversicherungsgesetz<br />

LSVA Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe<br />

NBU Nichtbetriebs-Unfallversicherung<br />

OR Schweizerisches Obligationenrecht<br />

Osec Business Network Switzerland<br />

SBB Schweizerische Bundesbahnen<br />

SECA Swiss Private Equity & Corporate Finance<br />

Association<br />

SECO Staatssekretariat <strong>für</strong> Wirtschaft<br />

des Eidg. Volkswirtschaftsdepartementes<br />

SERV Schweizerische Exportrisikoversicherung<br />

SWX Börse Schweiz<br />

VVG Versicherungsvertragsgesetz<br />

13.2<br />

Kurzbezeichnungen und<br />

KFZ-Kennzeichen der Kantone<br />

<strong>AG</strong> Aargau NW Nidwalden<br />

AI Appenzell-Innerrhoden OW Obwalden<br />

AR Appenzell-Ausserrhoden SG St. Gallen<br />

BE Bern SH Schaffhausen<br />

BL Basel-Landschaft SO Solothurn<br />

BS Basel-Stadt SZ Schwyz<br />

FR Freiburg TG Thurgau<br />

GE Genf TI Tessin<br />

GL Glarus UR Uri<br />

GR Graubünden VD Waadt<br />

JU Jura VS Wallis<br />

LU Luzern ZG Zug<br />

NE Neuenburg ZH Zürich<br />

Weitere landesspezifische Abkürzungen und Wendungen<br />

werden regelmässig aktualisiert und veröffentlicht in:<br />

Jahrbuch Deutschland-Schweiz, zu beziehen direkt bei<br />

der Handelskammer Deutschland-Schweiz, Zürich<br />

www.handelskammer-d-ch.ch


0<br />

13.3<br />

13.3 Typisch schweizerische Begriffe und Wendungen<br />

Fast drei Viertel der Bevölkerung ist deutschsprachig. Bei der<br />

gesprochenen Sprache handelt es sich um einen Dialekt des<br />

Deutschen, der sich in der Aussprache stark, in der Lexik gering<br />

vom Standard-Hochdeutschen unterscheidet. Die geschriebene<br />

Sprache ist dagegen das Hochdeutsche. Sie kennt<br />

jedoch zahlreiche Begriffe und Wendungen, die mehr oder<br />

weniger stark vom Hochdeutschen abweichen und auch in<br />

offiziellen Dokumenten, im formellen Geschäfts- und Schriftverkehr<br />

und im amtlichen Sprachgebrauch die Regel sind.<br />

Nachstehend sind deshalb einige Begriffe und Wendungen<br />

erklärt, auf die man bei geschäftlichen Kontakten besonders<br />

häufig stossen wird.<br />

Aufrichte Richtfest<br />

Bewilligung Genehmigung<br />

Billet Fahrkarte<br />

Bon Gutschein<br />

Bund, der (1) die Politikstufe Bundesstaat,<br />

Verwaltungsebene des Zentralstaates;<br />

(2) Titel einer grossen Tageszeitung<br />

Bundeskanzler Chef der Bundeskanzlei (hochrangiger<br />

Bediensteter der Bundesverwaltung)<br />

Busse Strafzettel<br />

Camion LKW<br />

Car Reisebus<br />

Departement Ministerium<br />

Detailhandel Einzelhandel<br />

DRS Radio bzw. Fernsehen der Deutschen<br />

und Rätoromanischen Schweiz<br />

Direktor Hauptgeschäftsführer<br />

Economiesuisse Spitzenverband der<br />

Schweizer Wirtschaft<br />

Fürsprech(er) Rechtsanwalt (in einigen Kantonen)<br />

Gesamtarbeitsvertrag Tarifvertrag<br />

gratis kostenlos<br />

Inserat Anzeige<br />

Kollektivgesellschaft Offene Handelsgesellschaft (oHG)<br />

Kommanditär Kommanditist<br />

Landammann in einigen Kantonen Titel des<br />

Regierungspräsidenten<br />

Matura Abitur<br />

Münz Kleingeld<br />

Natel Mobiltelefon (der Swisscom)<br />

Nationalrat/-rätin (1) Grosse Kammer des<br />

eidg. Parlamentes, Volksvertretung;<br />

(2) Titel eines Mitgliedes des Nationalrates<br />

parkieren parken<br />

Parterre Erdgeschoss<br />

Perron Bahnsteig<br />

Rats-/ Chef der Regierungskanzlei<br />

Staatsschreiber<br />

Regierungsrat (1) in der Mehrheit der Kantone<br />

Bezeichnung <strong>für</strong> die Kantonsregierung;<br />

(2) Titel eines kantonalen Regierungsmitgliedes<br />

Stadtpräsident Bürgermeister<br />

Staatsrat (1) in einigen Kantonen Bezeichnung<br />

<strong>für</strong> die Kantonsregierung;<br />

(2) Titel eines kantonalen Regierungsmitgliedes<br />

Ständerat Kleine Kammer des eidg. Parlamentes,<br />

Kantonevertretung<br />

Ständerat/-rätin Titel eines Mitgliedes des Ständerates<br />

Stempelsteuer Emissionsabgabe<br />

Steuererklärung Steuer-Selbstdeklaration<br />

(Unternehmungen, Privatpersonen)<br />

Taxen Gebühren<br />

Traktanden Tagesordnung<br />

Tram Strassenbahn<br />

Trolleybus Oberleitungsbus<br />

Trottoir Gehsteig<br />

Trottinet Tretroller<br />

Velo Fahrrad<br />

Veranlagungs- Steuerbescheid<br />

verfügung<br />

Vignette Aufkleber am PKW als Nachweis<br />

bezahlter Autobahngebühr (Maut)<br />

Volkswirtschafts- Wirtschaftsminister<br />

direktor/-in eines Kantons<br />

Vortritt Vorfahrt<br />

WK Militärischer Wiederholungskurs,<br />

periodischer Wehrdienst<br />

ZS Zentralschule (militärische Kaderschule)


13.4 Index<br />

A Seite<br />

Abschreibungen 60<br />

Absentismus 43<br />

Arbeitsausfallstunden 43<br />

Abzüge, steuerliche 63<br />

Besondere Berufskosten 64<br />

Administration<br />

Zeitaufwand <strong>für</strong> 45<br />

AHV 51<br />

Aktiengesellschaft (<strong>AG</strong>) 31<br />

Altersvorsorge 51<br />

Ansiedlung, 31, 80<br />

Vorgehen 34<br />

Fördermassnahmen 80 - 83<br />

Adressen Wirtschaftsförderungen<br />

87 - 88<br />

Arbeit 41, 45 - 53<br />

Gesamtarbeitsverträge 47<br />

Streiks 43<br />

Arbeitsbewilligung 19 - 21<br />

Arbeitskräfte 46<br />

Arbeitslosigkeit 51<br />

Arbeitszeit 43<br />

Aufenthaltsbewilligung,<br />

-genehmigung 19 - 21<br />

Arbeitsausfallstunden 43<br />

Streiks 43<br />

Arbeitsrecht 47 - 53<br />

Ausbildung 54 - 57<br />

Berufslehren 55<br />

Duales Ausbildungssystem 54<br />

Fachhochschulen 56<br />

Hochschulen 56<br />

Internationale Schulen 55<br />

Privatschulen 55<br />

Schulen 54 - 57<br />

Weiterbildung 55<br />

Ausländer 19 - 22<br />

Aussenhandel 14 - 16<br />

Exporte 14 - 15<br />

Exportförderung 83<br />

Exportrisikoversicherung 83<br />

Importe 14 - 16<br />

Autobahnen 68<br />

Vignette (Mautgebühr) 69<br />

B Seite<br />

Banken 26<br />

Bankgeheimnis 27<br />

Bankenrecht 26<br />

Nummernkonti 27<br />

Bevölkerung 10<br />

Bewilligungsverfahren 17 - 26<br />

Baubewilligung 23<br />

Grunderwerb durch Ausländer 22<br />

Reglementierte Berufe 17<br />

Bilaterale Abkommen 28 - 30<br />

Bildungsausgaben 55<br />

Biotechnologie 72<br />

Börse 38<br />

Branchen 12<br />

Bruttoinlandsprodukt 13<br />

BVG Berufliche Vorsorge 51<br />

C Seite<br />

Cluster 72 - 75<br />

Biotechnologie 72<br />

ICT 73<br />

Medizintechnik 72<br />

Mikro- und Nanotechnologie 74<br />

Umwelttechnik 75<br />

Checkliste Ansiedlungsvorhaben 95<br />

D Seite<br />

Deregulierung 47<br />

Direktinvestitionen 16<br />

Doppelbesteuerung 65<br />

Downsizing-Kosten 45<br />

Duales Ausbildungssystem 54<br />

13.4<br />

E Seite<br />

E-commerce 74<br />

Einzelfirma 31<br />

Energie 44, 72<br />

Erneuerungsgebiete 81<br />

Förderinstrumente 80 - 81<br />

Emissionsabgabe (Stempelsteuer) 34<br />

Europa/EU 28 - 30<br />

Euro/EUR 30<br />

Expatriates 64, 79<br />

Exporte 14 - 15<br />

Exportrisikoversicherung 83<br />

F Seite<br />

Fähigkeitsausweis 17<br />

Familiennachzug 20 - 21<br />

Feiertage 78<br />

Ferien (Urlaub) 49, 79<br />

Finanzen 16, 18, 58<br />

Öffentliche Finanzen 16<br />

Finanzplatz 26<br />

Finanzdienstleistungen 26<br />

Finanzierung 37 - 39<br />

Finanzierungsbeihilfen 80 - 83<br />

Firma 31 - 36<br />

Flughäfen 70 - 71<br />

Forschung und Entwicklung 58<br />

Franchising 34<br />

Freier Personenverkehr 19, 28, 30<br />

Freihandel 17, 28, 30<br />

Freizeit- und Kulturangebot 79<br />

G Seite<br />

Geistiges Eigentum 24<br />

Patente, Marken 24<br />

Urheberrecht 25<br />

Geographie 7<br />

Geschäftsluftverkehr 71<br />

Gründerzentren 75<br />

Gründungskosten 34<br />

Grundstückerwerb 22<br />

H Seite<br />

Handels- und Gewerbefreiheit 24<br />

Handelsregister 32 - 35


13.4<br />

I Seite<br />

ICT 73<br />

Inflation 16<br />

Infrastruktur 67 - 72<br />

Autobahnen 68<br />

Bahn 69<br />

Energie 72<br />

Gesundheitswesen 76<br />

Luftverkehr 70, 71<br />

Telekommunikation 67<br />

Immobilien 22<br />

Grundstückerwerb 22<br />

Mieten 44, 77<br />

Importe 14 - 16<br />

Internationalität 10, 46<br />

Internationale Organisationen 9, 11<br />

Innovation 58, 75, 83<br />

Internet 67, 74<br />

K Seite<br />

Kantone 8, 9, 82, 87<br />

Kosten<br />

Ausbildung 55, 56<br />

Arbeit 41 - 43<br />

Downsizing 45<br />

Geschäftsräume 44<br />

Lebenshaltung 77<br />

Kapital 40<br />

Wohnen 77<br />

Kredite 37<br />

Kündigung 50<br />

L Seite<br />

Lebenshaltungskosten 77<br />

Lebensqualität 77<br />

Löhne 41 - 43<br />

Bruttolöhne, Spannweite 42<br />

Führungskräfte 43<br />

Lohnstückkosten 41<br />

Lohnnebenkosten 42, 52<br />

Luftverkehr 70, 71<br />

M Seite<br />

Marktöffnung 17, 27 - 30<br />

Monopole 67, 72<br />

Medizintechnik 72<br />

Mehrwertsteuer 66<br />

Mikro- und Nanotechnologie 74<br />

Mitwirkung Arbeitnehmer 48<br />

Mutterschaftsurlaub 51<br />

N Seite<br />

Nachtarbeit 49<br />

Niederlassung 19 - 22<br />

Bewilligung 21<br />

Freier Personenverkehr 28<br />

Zweigniederlassung 32<br />

Nummernkonti 27<br />

P Seite<br />

Patente, Patent- und Markenschutz 24<br />

Pauschalbesteuerung 64<br />

Pensionskasse (2. Säule) 51<br />

Personalverleih 53<br />

Personenverkehr 28 - 30<br />

Politisches System 8, 9<br />

Bundesstaat, Regierung 9<br />

Bund, Kantone, Gemeinden 8<br />

Initiative und Referendum 8<br />

Parteien 9<br />

Preise<br />

Energie 44<br />

Mieten 77<br />

Telekommunikation 67<br />

Produktehaftpflicht 26<br />

Produktivität 13<br />

Q Seite<br />

Qualität<br />

Gesundheitswesen 76<br />

Lebensqualität 77<br />

Quellensteuer 65<br />

R Seite<br />

Raumplanung . 23<br />

Rechnungslegung 36<br />

Registrierungspflichtige Produkte 25<br />

Revisionsstelle 32 - 34<br />

Risikokapital<br />

Business Angels 38<br />

Venture Capital (VC) 38<br />

S Seite<br />

Schwerverkehrsabgabe (LSVA) 69<br />

Sozialversicherung 51<br />

Alters- und Hinterlassenenversicherung<br />

(AHV) 51<br />

Krankenversicherung 51<br />

Unfallversicherung 50<br />

Sprachen 10<br />

Städte 8<br />

Steuern 59 - 66<br />

Besteuerung natürlicher<br />

Personen 62<br />

direkte, indirekte Steuern 59<br />

Doppelbesteuerung 65<br />

Einkommenssteuern 63<br />

Erbschaftssteuer 64<br />

Handänderungssteuer 66<br />

Kapitalsteuer 61<br />

Liegenschaftssteuer 66<br />

Mehrwertsteuer 66<br />

Quellensteuer 65<br />

Schwerverkehrsabgabe 69<br />

Stempelsteuer 34<br />

Unternehmensbesteuerung 60<br />

Vermögenssteuern 64<br />

Verrechnungssteuer 65<br />

Steuerbelastung 59 - 66<br />

Steuererleichterungen<br />

natürliche Personen 64<br />

Unternehmungen 60, 80<br />

Steuerhoheit 60<br />

Streiks 43


13.4 13.5<br />

T Seite<br />

Tarifverträge 47<br />

Gesamtarbeitsvertrag (GAV) 47<br />

Technologie<br />

Biotechnologie 72<br />

Förderung 56, 74, 83<br />

Mikro- und Nanotechnologie 74<br />

Technologieparks 75<br />

Technische Handelshemmnisse 26, 28<br />

Telekommunikation<br />

Infrastruktur 67<br />

Kosten 67<br />

U Seite<br />

Uhrenindustrie 12<br />

Umwelt<br />

Umweltschutz 22<br />

Umwelttechnik 75<br />

13.5 Quellen<br />

Für die vorliegende Schrift haben Beratungsfirmen, Banken,<br />

Consultants und weitere Institutionen freundlicherweise<br />

Unterlagen zur Verfügung gestellt, die bei der Abfassung<br />

einzelner Kapitel auszugsweise Verwendung gefunden haben.<br />

Unternehmensformen 31<br />

Aktiengesellschaft 31, 60<br />

GmbH 33<br />

Holdinggesellschaft 31, 61<br />

Kapitalgesellschaft 62<br />

Personengesellschaft 31, 33<br />

Tochtergesellschaft 33<br />

Verwaltungs-(«Domizil»-)<br />

gesellschaft 31, 60<br />

Zweigniederlassung 32, 33<br />

Urlaub 48<br />

Ferien 49, 79<br />

Ursprungsregelung 18<br />

Ursprungszeugnisse 18<br />

Zoll 17, 18<br />

V Seite<br />

Venture Capital 38<br />

Verkehr<br />

Freier Personenverkehr 28, 30<br />

Schwerverkehrsabgabe (LSVA) 69<br />

Vermögensverwaltung 26<br />

Verwaltungsrat 32, 33, 35<br />

Vignette 69<br />

Vorsorge, berufliche 51<br />

W Seite<br />

Wertschöpfung 13<br />

Wettbewerb 13, 24, 28, 29, 80<br />

Wirtschaftsförderungsstellen 87<br />

Wirtschaftsfreiheit 17<br />

Wohnen 77<br />

Sicherheit 76<br />

Wohnkosten 77<br />

Z Seite<br />

Zinsen<br />

Zinsbesteuerung 29<br />

Zinssätze 16, 37<br />

Zollwesen 18<br />

Ursprungszeugnisse 18<br />

Zolllager 18<br />

Übersiedlungsgut 18<br />

Bischof Stampfli Rechtsanwälte, Solothurn: Firmengründung www.law-firm.ch Kapitel 2.7.5 und 4<br />

in der Schweiz – Formen? Vorgehen? Kosten? (2007)<br />

Muri Rechtsanwälte, Weinfelden: Schweizerisches Arbeitsrecht,<br />

Vortragsmanuskript (2004) www.muri-anwaelte.ch Kapitel 7<br />

SACC/BCG, Foreign Companies in Switzerland, Zurich 2006 www.amcham.ch Kapitel 11.6<br />

SWX Börse Schweiz www.swx.com Kapitel 5.4<br />

VISCHER Anwälte und Notare, Besteuerung/Direktinvestitionen<br />

in der Schweiz (2007) www.vischer.com Kapitel 4 und 9<br />

Wilhelm-DMS-Gruppe, Gesamtlösungen im Personalmanagement:<br />

Arbeitsrecht und Arbeitsmarkt in der Schweiz (November 2005) www.wilhelm-dms.ch Kapitel 7


13.6<br />

13.6 Weitere Informationsschriften<br />

Folgende Publikationen von Osec Standortpromotion<br />

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oder senden an:<br />

Osec<br />

Stapfenbachstrasse 85<br />

Postfach 2407<br />

CH-8021 Zürich<br />

Ihre Bemerkungen und Fragen<br />

Absender<br />

Name:<br />

Funktion / Firma:<br />

Zustelladresse:<br />

E-Mail:<br />

Deutsch<br />

Französisch<br />

Italienisch<br />

Englisch<br />

Russisch<br />

Japanisch<br />

Chinesisch<br />

Englisch<br />

<strong>für</strong> Indien


13.7 Checkliste / Fragebogen <strong>für</strong> Ansiedlungsinteressenten<br />

Faxen oder senden an<br />

Osec<br />

Stampfenbachstrasse 85<br />

Postfach 2407<br />

CH-8021 Zürich<br />

Vertrauliche Angaben über Investitionsvorhaben Schweiz (Checkliste)<br />

Nachfolgende Angaben dienen dazu, das beschriebene Investitionsvorhaben<br />

schnell und unbürokratisch zu bearbeiten.<br />

Der Fragebogen enthält alle Angaben, die Osec Standortpromotion<br />

und die dann in das Projekt mit einbezogenen<br />

kantonalen Wirtschaftsförderer zur Ausarbeitung von Vor-<br />

1. Investitionsinteressent<br />

1.1 Name und genaue Adresse des<br />

Unternehmens (Adressierungsform<br />

<strong>für</strong> künftige Korrespondenz;<br />

wenn gewünscht, Vertraulichkeitshinweise<br />

vorgeben)<br />

1.2 Telefonnummer Direktwahl<br />

1.3 allfällige Zusatztelefonnummer (Funktelefon)<br />

1.4 Fax Internet<br />

1.5 Verantwortlicher Ansprechpartner <strong>für</strong> Projekt<br />

1.5.1 Funktion/Position<br />

1.5.2 Persönliche E-mail-Adresse<br />

2. Unternehmensdaten<br />

2.1 Gründungsdatum des Unternehmens im Mutterland<br />

2.2 Eintrag im Handelsregister Ort/Nummer<br />

2.3 Bei Aktiengesellschaft: Aktienkapital<br />

Bei GmbH, KG. o.ä.: Namen der Gesellschafter<br />

Fax +41 44 365 52 21<br />

info@osec.ch<br />

13.7<br />

schlägen und Angeboten benötigen. Deshalb bitte möglichst<br />

vollständig ausfüllen, um zeitraubende Rückfragen zu<br />

vermeiden.<br />

Die vertrauliche Behandlung aller Angaben wird ausdrücklich<br />

zugesichert.


13.7<br />

Checkliste Investitionsvorhaben Schweiz/2<br />

2.4 Tochtergesellschaften ausserhalb des Mutterlandes in<br />

2.5 Anzahl der Beschäftigten<br />

2.5.1 im Mutterland<br />

2.5.2 insgesamt inkl. Tochtergesellschaften<br />

2.6 Umsatz Geschäftsjahr 2004 2005 2006<br />

3. Geschäftsgegenstand<br />

3.1 Im Mutterland hergestellte Waren bzw. erbrachte Dienstleistungen (wenn möglich kurze Firmendokumentation,<br />

Prospekte oder ähnliches, die dies verdeutlichen, mitschicken)<br />

3.2 Produkte, die in der Schweiz hergestellt bzw. Dienstleistungen, die erbracht werden sollen<br />

3.3 Sollen über die neue Schweizer Firma bearbeitet werden: nur der Schweizer Markt auch Exportmärkte<br />

Wenn auch Exportmärkte, schwerpunktmässig welche?<br />

4. Immobilien<br />

4.1 Geplant ist Kauf/Pacht von Industrieland Kauf/Miete/Leasing einer Liegenschaft<br />

4.2 Bedarf: sofort mittelfristig langfristig<br />

Grundstück m 2<br />

Fabrikationsfläche m 2<br />

Spezialräume m 2<br />

Büroräume Anzahl/m 2<br />

Lagerfläche überdacht m 2<br />

Lagerfläche im Freien m 2<br />

Sonstiges<br />

4.3 Eventuelle besondere Anforderungen an Gebäude oder Liegenschaft (z.B. Statik)


5. Infrastrukturelle Anforderungen<br />

(Verkehr, Energieanschlusswerte, Wasser, Abwasser, evtl. besondere Kläranlagen)<br />

Sind mit geplanter Fabrikationsstätte besondere Immissionswerte zu erwarten?<br />

6. Personalbedarf (Berufsgruppe, Qualifikation, Anzahl)<br />

sofort mittelfristig langfristig<br />

7. Arbeits- und Aufenthaltsbewilligungen<br />

Werden <strong>für</strong> Firmeninhaber, Führungspersonal oder Spezialisten Arbeits- und Aufenthaltsbewilligungen benötigt?<br />

Ja nein<br />

Wenn ja, wieviele?<br />

8. Wirtschaftliche Bindungen zur Schweiz<br />

8.1 Bestehen bereits massgebliche wirtschaftliche Bindungen zur Schweiz (z.B. wichtige Kunden, Zulieferer)?<br />

8.2 Benötigte Zulieferanten bzw. Dienstleistungen<br />

13.7<br />

Checkliste Investitionsvorhaben Schweiz/3


13.7<br />

Checkliste Investitionsvorhaben Schweiz/4<br />

9. Standortpräferenzen bzw. Ausschlüsse<br />

9.1 Welche Kantone oder Regionen wurden bereits in Erwägung gezogen?<br />

9.2 Welche Regionen werden mit Bestimmtheit ausgeschlossen und warum?<br />

10. Terminplanung<br />

Wann soll das Projekt realisiert werden?<br />

11. Zusatzinformationen<br />

Gewünschte Zusatzinformationen<br />

Ort, Datum<br />

Unterschrift


13.8 Karte der Schweiz<br />

B o d e n s e e<br />

Rhein<br />

Rhein<br />

Aare<br />

Solothurn<br />

.<br />

S t . G a l l e n<br />

Reuss<br />

N e u c h â t e l<br />

Rhein<br />

Aare<br />

Lac de Neuchâtel<br />

Reuss<br />

B e r n<br />

Inn<br />

Aare<br />

Rotten<br />

L a c L é m a n<br />

Ticino<br />

Rhône<br />

13.8<br />

Frankfurt Stuttgart<br />

Legende<br />

Berlin D E U T S C H L A N D Europa<br />

London Amsterdam<br />

Stuttgart<br />

Autobahn/Autostrasse<br />

SH<br />

Amsterdam Hamburg<br />

Schaffhausen<br />

Haupt-/Nebenstrasse<br />

Brüssel Berlin<br />

Strasburg Frankfurt<br />

Eisenbahn<br />

Paris<br />

Kreuzlingen<br />

Kantonshauptort<br />

BS<br />

Thurgau<br />

Paris<br />

Frauenfeld<br />

Stadt<br />

BASEL<br />

Berlin<br />

Baden<br />

Winterthur<br />

München<br />

Ortschaft<br />

St. Gallen<br />

Bregenz<br />

Liestal<br />

Aarau<br />

St. Margrethen<br />

Flughafen<br />

Porrentruy Delémont BL<br />

Olten<br />

ZÜRICH<br />

Herisau<br />

Pass<br />

A a r g a u<br />

J u r a<br />

Z ü r i c h<br />

Appenzell Innsbruck<br />

AR<br />

Moutier<br />

AI Wien<br />

Wildhaus Budapest<br />

Solothurn<br />

Langenthal<br />

Zug<br />

Ö S T E R R E I C H<br />

Biel<br />

Sursee<br />

Buchs Vaduz<br />

Bienne<br />

La Chaux-de-Fonds<br />

Zug<br />

Einsiedeln<br />

LIECHTENSTEIN<br />

L u z e r n<br />

Glarus<br />

Burgdorf Schwyz<br />

Luzern<br />

Innsbruck<br />

Langnau<br />

Braunwald<br />

Bad Ragaz<br />

Neuchâtel BERN<br />

Schwyz<br />

Wien<br />

im Emmental<br />

Budapest<br />

Sarnen Stans<br />

Morat<br />

Altdorf Glarus<br />

Klosters<br />

Paris<br />

NW<br />

Flims Chur<br />

Dijon<br />

Yverdon-<br />

OW Engelberg Klausenpass Laax<br />

Davos<br />

les-Bains<br />

Scuol<br />

Thun<br />

Brienz Brünigpass U r i<br />

Freiburg<br />

Lenzerheide<br />

Meiringen<br />

Flüela- Zernez<br />

Beatenberg<br />

G r a u b ü n d e n<br />

Sustenpass Sedrun<br />

pass<br />

Disentis<br />

Vallorbe<br />

Thusis<br />

Ofenpass Bolzano<br />

F r e i b u r g<br />

Interlaken<br />

Andermatt<br />

Mustér<br />

Savognin<br />

Sta Maria-<br />

Grindelwald<br />

Oberalppass<br />

Furkapass<br />

Val Müstair<br />

W a a d t<br />

Bulle<br />

Wengen<br />

Passo del<br />

Jaunpass<br />

Mürren<br />

Passo del<br />

4158 Grimselpass<br />

Lucomagno<br />

St. Moritz<br />

Samedan<br />

Morges<br />

S. Gottardo Passo del<br />

Adelboden<br />

S. Bernardino Splügenpass<br />

Julierpass Pontresina<br />

LAUSANNE Château-d'Oex<br />

Kandersteg Jungfrau<br />

Bormio<br />

S. Bernardino<br />

Vevey<br />

Gstaad Lenk<br />

Nufenenpass<br />

Passo del Passo<br />

Montreux Col du<br />

Maloja del Bernina<br />

Nyon<br />

Pillon<br />

Leukerbad<br />

Fiesch Bosco Sonogno Biasca<br />

Aigle<br />

Brig<br />

Poschiavo<br />

Montana<br />

Gurin<br />

Les Diablerets<br />

Chiavenna<br />

Villars-<br />

Visp<br />

GENF<br />

sur- Ollon Sion Sierre<br />

T i c i n o<br />

GE<br />

Simplonpass<br />

Locarno<br />

Mailand<br />

Chamonix<br />

Champéry<br />

Nendaz<br />

Bellinzona<br />

Venedig<br />

Lyon Mont-Blanc<br />

Verbier Zinal Saas Fee<br />

Ascona<br />

Marseille<br />

Martigny<br />

Täsch<br />

Domodossola<br />

Bordeaux<br />

W a l l i s<br />

Novara Lugano<br />

Nizza<br />

Zermatt<br />

Matterhorn Mailand Mailand<br />

4478<br />

Rom<br />

4634 Genua<br />

Dufour- Nizza<br />

0 20km 40km 60km<br />

Col du Grand<br />

spitze<br />

St- Bernard<br />

Chiasso<br />

Aosta I T A L E N Mailand Como<br />

Turin<br />

Genua Trieste<br />

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Rom Venedig<br />

F R A N K R E I C H<br />

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