Handbuch für Investoren ... - Parmenion AG
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3.2 3.3<br />
3.2 Das Verhältnis zu den neuen EU-Mitgliedländern<br />
Von den erwähnten sieben Bilateralen Abkommen I wurden<br />
deren sechs automatisch auf die zehn neuen EU-Mitgliedländer<br />
ausgedehnt. Dies betrifft die Abkommen über<br />
den Landverkehr (Transit), Luftverkehr, öffentliches Beschaffungswesen,<br />
technische Handelshemmnisse, Forschung sowie<br />
Landwirtschaft. Das Abkommen über die Personenfreizügigkeit<br />
gewährt die festgelegten Freizügigkeiten auch <strong>für</strong><br />
die zehn neuen Mitgliedländer der EU. Jedoch sind separate,<br />
zeitlich hinausgeschobene Übergangsfristen <strong>für</strong> die<br />
schrittweise Einführung des freien Personenverkehrs bis<br />
2011 ausgehandelt worden. Durch angemessene Übergangsregeln<br />
soll die Zuwanderung gesteuert und begrenzt<br />
werden, und es gelten die flankierenden Massnahmen gegen<br />
Lohn- und Sozialdumping.<br />
3.3 Der Euro<br />
Die Schweiz nimmt an der Europäischen Währungsunion<br />
(EWU) nicht teil und ist damit auch nicht Teil der Euro-Zone.<br />
In der Schweiz bleibt der Franken das alleinige gesetzliche<br />
Zahlungsmittel. Der Schweizer Franken ist eine eigenständige<br />
Währung. Sein Wechselkurs zum Euro schwankt deshalb<br />
weiterhin aufgrund von Angebot und Nachfrage.<br />
Die schweizerische Wirtschaft ist seit jeher stark mit Europa<br />
verbunden und somit auch von der Einführung des Euro<br />
betroffen. Dies gilt vor allem <strong>für</strong> den Tourismus und <strong>für</strong> Unternehmen,<br />
die im Import/Export-Geschäft tätig sind. Aber<br />
auch der Detailhandel, vornehmlich in Grenz- und Tourismusgebieten,<br />
kommt mit dem Euro in Kontakt. Die Verwendung<br />
des EUR setzt im Einzelfall das gegenseitige Einverständnis<br />
der jeweiligen Vertragspartner voraus.Während in<br />
der Maschinenindustrie bereits mehr als 50% der Exporte<br />
in Euro abgewickelt werden, spielt der EUR in der Tourismusbranche<br />
noch keine bedeutende Rolle. Der EUR wird<br />
zwar in praktisch allen Hotels der Schweiz und in vielen<br />
Geschäften als Zahlungsmittel akzeptiert. Die Verwendung<br />
des Franken in der Schweiz sowohl als Zahlungsmittel als<br />
auch als Wertaufbewahrungsmittel hat aber seit der Einführung<br />
des Euro nicht abgenommen. Die Bedeutung des<br />
EUR im Inland-Zahlungsverkehr ist noch gering.<br />
Vgl. Kapitel 2.7 Ausländerrecht<br />
www.europa.admin.ch<br />
Ausdehnung des Freizügigkeitsabkommens<br />
Mit der Ausdehnung der Bilateralen Abkommen auf die<br />
neuen EU-Mitgliedstaaten erhält die Schweiz Zugang zu<br />
den osteuropäischen Wachstumsmärkten mehr als 100<br />
Millionen potenziellen Konsumenten und grossem Aufholbedarf.<br />
So öffnet unter anderem die Übernahme des<br />
WTO-Übereinkommens durch die zehn neuen EU-Mitgliedländer<br />
die Märkte des öffentlichen Beschaffungswesens<br />
wechselseitig.<br />
Angesichts der ausgeprägten Verflechtung der Wirtschaft<br />
mit dem EU-Raum ist das Interesse am Erfolg der Währungsunion<br />
gross. Die Schweizer Banken und Börse führen<br />
EUR-Konten. Bankgeschäfte in EUR können in und aus der<br />
Schweiz getätigt und abgewickelt werden. Dabei entscheidet<br />
die einzelne Bank über ihr «Euro-Sortiment». Die Banken<br />
sind da<strong>für</strong> eingerichtet, dass «der Euro» eine bedeutende<br />
Rolle auch im Inlandgeschäft spielen kann und der<br />
Finanzplatz Schweiz «Euro-fähig» ist. Dabei nimmt auch<br />
die Schweizer Börse SWX einen wichtigen Platz ein.<br />
Vgl. Kapitel 5 Finanzierung und 5.4 SWX Swiss Exchange<br />
www.swx.com<br />
SWX Börse Schweiz<br />
Mit der Entstehung eines neuen Währungsraumes verändert<br />
sich die Wettbewerbssituation: Im Euroland erhöht<br />
sich die Preistransparenz; in der Schweiz wird <strong>für</strong> Unternehmungen,<br />
die mit Geschäftspartnern in der EU zusammenarbeiten,<br />
der Verkehr im allgemeinen vereinfacht, auch<br />
wenn etwa bei langfristigen Verträgen gewisse Anpassungen<br />
nötig sind.<br />
www.swissbanking.org<br />
Schweizerische Bankiervereinigung