Handbuch für Investoren ... - Parmenion AG
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<strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>Investoren</strong>.<br />
Unternehmensansiedlung in der Schweiz.<br />
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Standortpromotion
Grossmünsterplatz 9, CH - 8001 Zürich<br />
Telefon 0041 44 268 40 50, Telefax 0041 44 268 40 55<br />
Wir empfangen Sie auch gerne in<br />
Zug, Basel, St. Gallen, Bern und Schlieren.<br />
Internet: www.bnlawyers.ch<br />
E-Mail: info@bnlawyers.ch<br />
Kontaktpersonen:<br />
lic. iur. Gudrun Bürgi-Schneider<br />
RA Urs Bürgi, Inhaber des Zürcher Notar-, Grundbuch- und Konkursverwalterpatentes<br />
Bevorzugte Tätigkeitsgebiete:<br />
• Standortberatung/Ausländerrecht<br />
• Immobiliarsachen- und Baurecht<br />
• Vertriebsrecht<br />
• Handels- und Gesellschaftsrecht<br />
• Insolvenz- und Sanierungsrecht<br />
• Erbrecht/Nachlassplanung<br />
• Banken- und Versicherungsrecht<br />
• Marken- und Urheberrecht<br />
• Steuerrecht<br />
• Telekommunikationsrecht<br />
• Öffentliches Recht<br />
• Prozessführung<br />
• Schiedsgerichtsbarkeit<br />
• Notariats-Service<br />
(auch <strong>für</strong> ausländische Rechtsgeschäfte)<br />
Personal:<br />
5 Partner<br />
14 Berufsträger<br />
20 Sachbearbeiter<br />
Sprachen:<br />
Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch
H a n d b u c h<br />
<strong>für</strong> <strong>Investoren</strong><br />
Unternehmensansiedlung in der Schweiz<br />
Ausgabe Januar 2008<br />
Impressum<br />
© SECO Staatssekretariat <strong>für</strong> Wirtschaft/Osec<br />
Auszugsweise Weiterverwendung mit<br />
Quellenangabe gestattet<br />
Artikel-Nr. SE 114 BRO D A4<br />
12.07 3500<br />
Projektleitung: Irenka Krone-Germann<br />
Redaktionsleitung: ALLOCATION GmbH, Bern<br />
Gestaltung: Hanspeter Hauser /AVD, Bern<br />
Schutzgebühr CHF 50.– (EUR 33.–)<br />
Telefon +41 44 365 51 51<br />
Fax +41 44 365 52 21<br />
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Fax +1 312 915 0388<br />
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Fax +65 6466 8245<br />
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Telefon +971 4 329 09 99<br />
Fax +971 4 331 36 79<br />
imea@osec.ch<br />
Osec<br />
Hauptsitz<br />
Stampfenbachstrasse 85<br />
Postfach 2407<br />
CH-8021 Zürich<br />
Regionaldirektoren<br />
Europa:<br />
Osec<br />
Axel Bermeitinger<br />
Regional Director Europe<br />
Stampfenbachstrasse 85<br />
Postfach 2407<br />
CH-8021 Zürich<br />
Amerika:<br />
Osec<br />
Swiss Business Hub USA<br />
Martin von Walterskirchen<br />
Regional Director Americas<br />
c/o Consulate General of Switzerland<br />
737 North Michigan Avenue, Suite 2301<br />
Chicago, IL 60611, USA<br />
Asia Pacific:<br />
Osec<br />
Swiss Business Hub ASEAN<br />
Thomas M. Wicki<br />
Regional Director Asia Pacific<br />
c/o Embassy of Switzerland<br />
1 Swiss Club Link<br />
Singapore 288162<br />
Singapore<br />
IMEA (Indien, Mittlerer Osten, Afrika):<br />
Osec<br />
Swiss Business Hub GCC<br />
Christian Watts<br />
Regional Director IMEA<br />
c/o Consulate General of Switzerland<br />
Dubai World Trade Center<br />
Dubai<br />
United Arab Emirates
Wichtiger Hinweis<br />
Die Informationen und Daten in dieser Schrift stammen<br />
aus unterschiedlichen Quellen und wurden mit der<br />
grösstmöglichen Sorgfalt recherchiert. Die Verwendung<br />
von Informationen dieser Schrift erfolgt ausdrücklich<br />
auf eigenes Risiko und Gefahr des Benutzers.<br />
Osec Standortpromotion übernimmt keine Haftung oder<br />
Garantie <strong>für</strong> die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit<br />
der im «<strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>Investoren</strong>» zur Verfügung<br />
gestellten Informationen.
Willkommen<br />
Dr. Eric Scheidegger Daniel Küng<br />
Botschafter CEO Osec<br />
stv. Direktor SECO Business Network<br />
Switzerland<br />
Sehr geehrte Dame<br />
Sehr geehrter Herr<br />
Sie sind bei uns als Unternehmerin und als Unternehmer<br />
persönlich ebenso willkommen wie als Direktinvestor. Sie<br />
finden in unserem Land vom Bodensee bis zum Genfersee,<br />
von Basel bis Chiasso, in allen Kantonen und Gemeinden<br />
Politiker und Behörden, die sich einer unternehmens- und<br />
unternehmerfreundlichen Wirtschaftspolitik verpflichtet<br />
fühlen.<br />
Wir alle wissen, dass der Wohlstand eines Landes von drei<br />
Grundvoraussetzungen abhängig ist:<br />
• vom unternehmerischen Engagement,<br />
• von den Leistungen der Arbeitnehmer und<br />
• von den Rahmenbedingungen der Politik,<br />
die Leistung unterstützt.<br />
Auch in Zeiten der globalisierten Wirtschaft gilt es <strong>für</strong> jedes<br />
unternehmerische Handeln, den idealen Standort zu<br />
finden. Für zukunftsorientierte Forschungs-, Produktionsund<br />
Dienstleistungsunternehmen kann dies die Schweiz in<br />
einem der 26 Schweizer Kantone sein, denn: Die Schweiz<br />
ist einer der besten Wirtschaftsstandorte in Europa.<br />
Das vorliegende <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>Investoren</strong> bringt Ihnen die<br />
Informationen, die Sie und Ihr Berater benötigen, um eine<br />
Firma in der Schweiz zu gründen – in dem Land, wo es<br />
noch Freude macht, unternehmerisch tätig zu sein.<br />
Sie finden auch die Adressen unserer Chefrepräsentanten<br />
<strong>für</strong> die europäischen Märkte, <strong>für</strong> Nordamerika, <strong>für</strong> Japan<br />
und <strong>für</strong> China, die Sie bei diesem Vorhaben unterstützen.<br />
Sie sind Ihre erste Kontaktstelle und sie sind jederzeit <strong>für</strong><br />
schnelle, vertrauliche und kompetente Information und Beratung<br />
persönlich <strong>für</strong> Sie da. Ausserdem vermittelt Ihnen<br />
das <strong>Handbuch</strong> die Koordinaten der kantonalen und regionalen<br />
Wirtschaftsförderer sowie von vielen nützlichen Verbänden,<br />
Organisationen und Dienstleistungsanbietern. Die<br />
Regierung unseres Landes wird weiterhin eine Politik pflegen,<br />
die den Schweizer Standortvorteilen gerecht wird und<br />
die sicherstellt, dass Leben und Arbeiten in unserem Lande<br />
Freude macht.<br />
Dr. Eric Scheidegger Daniel Küng
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Übersicht: Unternehmensstrategische Position der Schweiz Seite 7<br />
Unternehmensstrategische Idealposition im Herzen Europas. Im Kreuzpunkt der europäischen<br />
Technologieachsen und Kulturen verkürzt der traditionell weltoffene Standort<br />
Schweiz die Distanz <strong>für</strong> internationale Geschäftskontakte auch zwischen Amerika und<br />
Asien.<br />
2. Umfeld <strong>für</strong> Investitionen und Wirtschaftstätigkeit in der Schweiz Seite 12<br />
Liberales Wirtschaftsumfeld, langfristig stabile Entscheid- und Rechtsgrundlagen erleichtern<br />
Allokationsentscheide. Schutz des freien Wettbewerbs und kooperative Behörden<br />
positionieren die Schweiz als privilegierten Unternehmensstandort. Weltspitzenplätze <strong>für</strong><br />
Wirtschaftsleistung und Wohlstand. Hochspezialisierte, international verflochtene Unternehmungen,<br />
Kaufkraftstabilität und tiefe Kapitalkosten sind Garanten <strong>für</strong> Prosperität und<br />
Investitionsbereitschaft in der Schweiz.<br />
3. Die Schweiz und Europa Seite 28<br />
Europa entdeckt die Schweiz. Als einer der wichtigsten Geschäftspartner der Europäischen<br />
Union verstärkt die Schweiz dank den Bilateralen Verträgen mit der EU ihre Position<br />
nicht nur in Europa. Sie öffnet sich dank diesen Abkommen gleichzeitig auch gegenüber<br />
Geschäftskunden und Touristen aus Nicht-EU-Staaten und aussereuropäischen<br />
Ländern.<br />
4. Gründung und Führung eines Unternehmens Seite 31<br />
Viel Gestaltungsfreiheit <strong>für</strong> unternehmerische Aktivitäten. Die Handels- und Gewerbefreiheit<br />
in Verbindung mit vielfältigen Rechts- und Gesellschaftsformen <strong>für</strong> Firmengründungen<br />
gibt auch Ausländern günstige Voraussetzungen zum wirtschaftlichen Erfolg in<br />
der Schweiz.<br />
5. Finanzierung Seite 37<br />
Hochentwickelter Finanzplatz ermöglicht kostengünstige Finanzierungen. Anlagegeschäfte<br />
können ebenso wie unternehmerische Investitionsvorhaben oder Auslandgeschäfte<br />
auf dem Bank- und Börsenplatz Schweiz zu vorteilhaften Konditionen mit modernster<br />
Technologie abgewickelt werden.<br />
6. Produktionskosten Seite 40<br />
Konkurrenzfähige Produktionskosten dank geringeren Zins- und Lohnnebenkosten. Die<br />
Zinsinsel Schweiz hat auch bei den Kosten <strong>für</strong> Arbeit und der Gestaltung von Geschäftsaktivitäten<br />
wichtige Trümpfe im Standortwettbewerb.
7. Humankapital Seite 46<br />
Der Code <strong>für</strong> hohe Arbeitsproduktivität heisst Humankapital. Das eingespielte Verhältnis<br />
zwischen den Sozialpartnern prägt den Schweizer Arbeitsmarkt. Die soziale Sicherung<br />
beruht auf dem Grundsatz der Selbstverantwortung der Arbeitenden.<br />
8. Ausbildung, Forschung und Entwicklung Seite 54<br />
Bildungswesen und F&E-Politik <strong>für</strong> höchste Ansprüche. Das duale Ausbildungssystem sichert<br />
Nähe zur Wirtschaftspraxis. Hochschulen und F&E-Institutionen von Weltrang positionieren<br />
die Schweiz als einen der führenden Technologiestandorte.<br />
9. Besteuerung Seite 59<br />
Warum mehr bezahlen? Im milden Schweizer Steuerklima gibt es interessante fiskalische<br />
Gestaltungsmöglichkeiten auf Bundes- und Kantonsebene – auch <strong>für</strong> besondere grenzüberschreitenden<br />
Unternehmensstrukturen.<br />
10. Infrastruktur und hochtechnologische Cluster Seite 67<br />
Infrastruktur <strong>für</strong> Expansion gewappnet. Die hoch entwickelte und zuverlässige Infrastruktur<br />
der Schweiz bietet auch <strong>für</strong> die Hochtechnologie beste Voraussetzungen. Cluster in<br />
Biotechnologien, Mikro- und Nanotechnologie und Medizintechnik haben weltweit geltende<br />
Leaderpositionen der Schweiz begründet.<br />
11. Lebensqualität und Geschäftsumfeld Seite 76<br />
Lebensqualität und Geschäftsumfeld dort nutzen, wo andere nur Urlaub machen können.<br />
Unternehmen schätzen <strong>für</strong> sich und <strong>für</strong> ihre Mitarbeitenden samt Angehörigen die<br />
Qualität, die Sicherheit, das Schulwesen und die Überschaubarkeit des Lebensraumes<br />
Schweiz.<br />
12. Förderung durch Behörden und Anlaufstellen Seite 80<br />
Förderung von Investitionen und Ansiedlungen als Gemeinschaftsaufgabe. Auch unter<br />
dem Primat optimaler Rahmenbedingungen locken attraktive Förderbeihilfen. Die Vielgestaltigkeit<br />
der Schweizer Kantone birgt dabei differenzierte Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
13. Anhang Seite 84<br />
Der One-Stop-Shop <strong>für</strong> die richtigen Kontakte.Wie man nebst wichtigen Informationen zu<br />
allen häufig gestellten wie auch zu ganz besonderen Fragen bei Osec Standortpromotion<br />
die besten Entscheidungshilfen <strong>für</strong> Investitionen beschafft.
Schweiz<br />
die Hauptpfeiler Ihres Erfolges<br />
Hohe Produktivität verbunden mit hoher<br />
Produkte- und Dienstleistungsqualität<br />
Unternehmensfreundliche Behörden in<br />
einem Land mit massvoller Steuerbelastung<br />
Währungs- und Preisstabilität, tiefe Kapitalkosten<br />
Erstklassige Infrastruktur und hohe Lebensqualität<br />
Effizienter Kapitalmarkt und hoch<br />
professionelles Bankensystem<br />
Exzellentes Ausbildungsniveau dank vielgestaltigem<br />
öffentlichen Schul- und Berufsbildungssystem<br />
Weltberühmte Universitäten, Technische Hochschulen<br />
und F&E-Institutionen<br />
Sozialer Friede und politische Stabilität<br />
Mit zunehmender Globalisierung verstärkt und vereinfacht<br />
sich die grenzüberschreitende Tätigkeit nicht nur der<br />
grossen, sondern auch kleinerer und kleinster Unternehmen<br />
immer mehr. Die Internationalisierung der Geschäftsaktivitäten<br />
hat dazu geführt, dass die Grenzen zwischen<br />
Standortförderung (Inward Investment Promotion) und Exportförderung<br />
praktisch verschwinden: Aus zwei Einbahnstrassen<br />
wird ein Netzwerk von sich gegenseitig befruchtenden<br />
Informations-, Kapital- und Ressourcenströmen.<br />
Deshalb und um Interessenten am Wirtschaftsstandort<br />
Schweiz noch wirkungsvoller bedienen zu können, ist LO-<br />
CATION Switzerland, das Standortpromotionsprogramm<br />
der Schweizer Regierung, seit Anfang 2008 eingegliedert<br />
in die Osec. Damit wird die Osec zum «Haus der Aussenwirtschaftsförderung»,<br />
welches die Nutzung von Synergien<br />
zwischen der Export- und Standortförderung erlaubt. Dies<br />
wird zu einer noch wirksameren Ausschöpfung von internationalen<br />
Geschäftsmöglichkeiten <strong>für</strong> Unternehmen in der<br />
Schweiz und im Ausland führen. Dabei ist Osec Standortpromotion<br />
die zentrale Anlaufstelle <strong>für</strong> alle Fragen zu einer<br />
Unternehmensansiedlung in der Schweiz.<br />
Osec Standortpromotion gibt kostenlos Auskünfte über<br />
den Wirtschaftsstandort Schweiz und die geschäftlichen<br />
Rahmenbedingungen, berät den ausländischen Interessenten<br />
beim Vorgehen zur Ermittlung des richtigen Standortes<br />
in der Schweiz und zeigt ihm die Kanäle auf, die er bei seinem<br />
Anliegen mit Vorteil verfolgt. Auch in der Entscheidvorbereitung<br />
und bis zum Investitionsentscheid leistet Osec<br />
Standortpromotion mit ihren Repräsentanten und Netzwerkpartnern<br />
Beratungshilfe.<br />
Bild: Tiefbauamt Graubünden
1. Übersicht<br />
Unternehmensstrategische<br />
Position der Schweiz<br />
Die Schweiz ist nicht als grossräumiger Nationalstaat wirtschaftlich stark geworden. Sie hat sich vielmehr aus einer<br />
Schicksalsgemeinschaft kleiner freiheitsbewusster nach Unabhängigkeit strebender Talschaften und Städte über Jahrhunderte<br />
zu einer Willensnation mit zahlreichen Facetten und einer ausgeprägt föderalen Struktur entwickelt. In diesem<br />
zwischen Alpen und Jura eingebetteten Land mit seinen sieben Millionen Einwohnern überschneiden sich nicht<br />
nur mehrere europäische Kulturen und Sprachen. Hier kreuzen sich heute auch Europas Technologieachsen.<br />
1.1 Geographische Lage und Merkmale<br />
Seit jeher ist die Schweiz wegen ihrer Lage im Herzen des<br />
Kontinents von wichtigen europäischen Handelsströmen<br />
durchquert worden. Sie wird auch in Zukunft ihre bedeutende<br />
Rolle als Transitland und Bindeglied spielen. Sie befindet<br />
sich mitten in dem grossen Technologieraum, der<br />
Der grossen Verschiedenheit auf kleinstem Raum – vom<br />
hochalpinen ewigen Eis zum palmenbestandenen Park an<br />
südlichen Gestaden, pulsierende Städte und Geschäftszentren<br />
nächst ländlichen Kulturräumen – entspricht die<br />
sich in den letzten Jahrzehnten zwischen Süddeutschland,<br />
Oberitalien und der französischen Region um Lyon entwickelt<br />
hat, und zudem dort, wo sich immer noch wichtige<br />
Wirtschaftsachsen zwischen dem Norden und dem Süden,<br />
dem Westen und dem Osten Europas kreuzen.<br />
Struktur der schweizerischen Wirtschaft. Sie ist ein Abbild<br />
der unterschiedlichen Fähigkeiten und Stärken der Eidgenossen<br />
und zugleich ein Ausdruck ihres hohen Bildungsstandes.<br />
Vgl. Kapitel 13.8 Karte der Schweiz<br />
www.ch.ch<br />
Das Schweizer Portal
Quelle: IMD World<br />
Competitiveness<br />
Center (2007)<br />
www.worldcompetitiveness.com<br />
1.2 1.3<br />
1.2 Bevölkerungs- und Wirtschaftsschwerpunkte<br />
Die wichtigsten städtischen Agglomerationen befinden sich<br />
im Mittelland. Trotz ihrer Bedeutung als Wirtschaftszentren<br />
bieten sie in ihrer Übersichtlichkeit einen menschlichen Zuschnitt<br />
und ein hohes Mass an Lebensqualität. Die grössten<br />
Agglomerationen sind Zürich mit einer Wohnbevölkerung<br />
von 1,1 Mio. Einwohnern, sowie Genf und Basel mit je 0,5<br />
Mio. Die nächst grössten Ballungen Bern und Lausanne haben<br />
je rund 0,35 Mio. Einwohner, gefolgt von St. Gallen<br />
und Luzern mit je 0,2 Mio. sowie in der Südschweiz Lugano<br />
(0,13 Mio.). Zürich, Genf und Basel verfügen über internationale<br />
Flughäfen mit interkontinentalen Verbindungen.<br />
Zürich gilt als das Wirtschaftszentrum der Schweiz, Bern<br />
ist die Bundeshauptstadt und der Schwerpunkt <strong>für</strong> Politik<br />
und Verwaltung, Basel beheimatet namhafte Pharma- und<br />
1.3 Politisches System<br />
Die Schweizerische Eidgenossenschaft ist ein Bundesstaat.<br />
Er wurde mit der Verfassung von 1848 begründet. Sie hat<br />
den früheren Staatenbund abgelöst, dabei jedoch die Lehren<br />
der Geschichte beherzigt: Die Einheit als Staat konnte<br />
nur gewahrt werden, indem man der Unterschiedlichkeit<br />
seiner Teile Rechnung trug.<br />
Auch unter der neuen, Anfang 2000 in Kraft gesetzten<br />
Bundesverfassung besteht die Schweiz aus 26 souveränen<br />
Kantonen. Die historisch gewachsene föderalistische Struktur<br />
erkennt den Kantonen ein beträchtliches Mass an politischer<br />
Entscheidungsfreiheit und Verwaltungsautonomie<br />
zu. Als kleine und flexible politische Einheiten stehen die<br />
Kantone in verschiedenen Bereichen auch in Konkurrenz<br />
zueinander. Dadurch bleibt der öffentliche Sektor schlank;<br />
Politische Stabilität<br />
Die Schweiz gehört zu den Ländern mit dem geringsten Risiko politischer Instabilität (10 = Bestnote, kein Risiko)<br />
Note 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
Österreich 9,71<br />
Irland 9,57<br />
Dänemark 9,44<br />
Schweiz 9,30<br />
Finnland 9,11<br />
Niederlande 8,95<br />
Deutschland 8,84<br />
Grossbritannien 8,67<br />
USA 8,56<br />
Frankreich 7,69<br />
Spanien 6,74<br />
Italien 4,53<br />
Chemieunternehmungen, Genf ist der Stützpunkt internationaler<br />
Organisationen, Lausanne und St. Gallen sind<br />
weltweit bekannte Ausbildungsstandorte und Luzern ein<br />
renommierter Treffpunkt der Kultur und des Fremdenverkehrs.<br />
Dynamische Agglomerationen mit wirtschaftlichem<br />
Profil sind Lugano als Banken- und Tourismusplatz, Winterthur<br />
mit der Medizintechnik und Neuenburg <strong>für</strong> Elektronik<br />
und Mikrotechnik.<br />
Für marktorientierte und interregionale Vergleiche findet<br />
zunehmend die territoriale Unterteilung der Schweiz in sieben<br />
Grossregionen Verwendung. Der grösste Teilraum Espace<br />
Mittelland mit 1,7 Mio. Einwohnern vereinigt 23%<br />
der Bevölkerung, vor dem Teilraum Léman (19%) und Zürich<br />
(Kanton) mit 17%.<br />
ein Beamtenstaat, wie ihn andere Länder kennen, konnte<br />
so gar nicht erst entstehen.<br />
Die rechtsstaatlichen Garantien sind in der Schweiz weitestgehend<br />
verwirklicht; die Durchsetzung individueller Rechte<br />
und vertraglicher Ansprüche wird durch die unabhängige<br />
Justiz sichergestellt. Das trägt bei zur Rechtssicherheit der<br />
Schweiz. Jeder Kanton hat seine eigene Verfassung und<br />
Gesetze, die selbstverständlich der eidgenössischen Verfassung<br />
und dem Bundesrecht untergeordnet sind, sowie seine<br />
eigene Regierung und Verwaltung. Jeder Stimmbürger<br />
hat das Recht, mittels Referendum oder Initiative bei der<br />
Ausgestaltung von Verfassung und Gesetzgebung mitzuwirken.<br />
Gesetzgebende Gewalt auf Bundesebene ist das<br />
Parlament, das aus zwei Kammern besteht: dem National-
at, der Volksvertretung mit 200 Abgeordneten, und dem<br />
Ständerat als Vertretung der 26 Kantone mit insgesamt 46<br />
Mitgliedern. Der Nationalrat wird alle vier Jahre durch das<br />
Volk in direkter Wahl gewählt, wobei jeder Kanton einen<br />
Wahlkreis bildet. Die Zahl seiner Abgeordneten wird nach<br />
der Bevölkerungszahl berechnet, doch stellt jeder Kanton<br />
mindestens einen Vertreter. Die Kandidaten werden von<br />
den Parteien nominiert und auf Grund der Parteistimmenzahlen<br />
in den Rat gewählt. Das Wahlprozedere in den Ständerat<br />
wird dagegen durch das kantonale Recht geregelt.<br />
Die Bundesregierung nennt sich Bundesrat und ist eine Kollegialbehörde.<br />
Jedes seiner sieben Mitglieder, die von der<br />
aus beiden Parlamentskammern bestehenden Bundesversammlung<br />
gewählt werden, leitet eines der sieben Ministerien<br />
(Departemente). Jedes Jahr wechselt nach einem<br />
bestimmten Turnus unter ihnen der Vorsitz der Landesregierung,<br />
der mit dem Titel des Bundespräsidenten verbunden<br />
ist.<br />
Eine Eigenheit der Schweizer Politik und Ausfluss der direktdemokratischen<br />
Referendums- und Initiativrechte ist<br />
das Konkordanzsystem. Seit 1959 stellen die vier grössten<br />
politischen Parteien – die Schweizerische Volkspartei, die<br />
Sozialdemokratische, die Freisinnig-Demokratische sowie<br />
die Christlich-Demokratische Partei – in einer Art Koalition<br />
die sieben Bundesräte, und sie verfügen im Parlament über<br />
rund vier Fünftel aller Sitze. Die Entscheide dort fallen jedoch<br />
nach wechselnden Interessen mit wechselnden Mehrheiten.<br />
Dabei sollen möglichst viele Gruppierungen ihre<br />
Meinung äussern können und zu einem breit abgestützten<br />
Kompromiss beitragen. Dieses Bemühen um Konsens auf<br />
der Basis des hier praktizierten Kollegial- und Konkordanzprinzips<br />
trägt ganz wesentlich zu der sprichwörtlichen politischen<br />
Stabilität der Schweiz bei.<br />
Das föderalistische System zeichnet weiter durch grosse<br />
Bürger- und Wirtschaftsnähe aus. So werden viele öffentliche<br />
Aufgaben durch Kantone und Gemeinden erfüllt, die<br />
dabei über grosse Autonomie verfügen und somit den lokalen<br />
Bedürfnissen angemessene Lösungen umsetzen können.<br />
Die innere Stabilität wird auch nicht gestört durch die Existenz<br />
verschiedener Sprachgruppen und Kulturbereiche im<br />
Lande. Es herrscht ein hohes Mass an Toleranz und persönlicher<br />
Freiheit. Seit Jahrzehnten hat sozialer Friede zur überdurchschnittlichen<br />
Hebung des allgemeinen Wohlstandes<br />
beigetragen. Das Konkordanzprinzip gilt auch <strong>für</strong> die Bezie-<br />
1.3<br />
hungen zwischen den Sozialpartnern. Beide Seiten haben<br />
sich dazu verpflichtet, ihre Probleme auf dem Weg von Verhandlungen<br />
zu lösen und auf Kampfmassnahmen zu verzichten.<br />
Gemäss den einschlägigen Untersuchungen über<br />
Sicherheit, Privateigentum und sozialen Zusammenhalt sowie<br />
der politischen Stabilität belegt die Schweiz im internationalen<br />
Vergleich regelmässig Spitzenplätze.<br />
Die Schweizer messen ihrer Unabhängigkeit grosses Gewicht<br />
bei. Aussenpolitisch verfolgt die Schweiz den Grundsatz<br />
der Neutralität. Damit spielt sie indessen keineswegs<br />
eine weltpolitische Aussenseiterrolle: Seit 2002 ist die<br />
Schweiz Mitglied der UNO, und sie arbeitet auch in den<br />
UNO-Sonderorganisationen aktiv mit. Darüber hinaus hat<br />
sich die Schweiz seit langem in wichtigen wirtschaftspolitischen<br />
Organisationen engagiert.<br />
Die Schweiz<br />
in internationalen Organisationen<br />
Dank ihrer politischen Ungebundenheit bei zugleich bewusstem<br />
Engagement, auch <strong>für</strong> die internationale Verständigung,<br />
dient sie vielen internationalen Organisationen als<br />
Plattform, unter anderem der UNO mit Sitz in Genf. Sitz in<br />
der Schweiz haben auch weit über 200 Nichtregierungsorganisationen<br />
mit beratendem Status bei den Vereinten<br />
Nationen.<br />
www.eda.admin.ch<br />
Eidg. Departement <strong>für</strong> auswärtige Angelegenheiten, Internationale<br />
Organisationen, Vereinte Nationen
0<br />
Quelle: A.T. Kearney,<br />
Measuring Globalization,<br />
Foreign Policy,<br />
November / December 2006<br />
www.atkearney.com<br />
1.4 1.5<br />
1.4 Bevölkerung<br />
Von den 7,5 Mio. Einwohnern sind 22% ausländischer<br />
Herkunft. Die Siedlungsstruktur ist vergleichsweise dezentral<br />
geblieben und dadurch überschaubar: Drei Fünftel der<br />
Bevölkerung leben in städtischen Verhältnissen. Der Jahrhunderte<br />
langen Entwicklung zur «Willensnation Schweiz»<br />
entspricht es, dass es vier anerkannte Landessprachen gibt:<br />
Deutsch (64%), Französisch (20%), Italienisch (7%) und<br />
1.5 Weltoffenheit<br />
Die meisten Schweizer sprechen mindestens eine Fremdsprache.<br />
Sie erlernen diese bereits in der Grundschule, wo<br />
nun vermehrt schon früh auch Englisch ins Stoffprogramm<br />
aufgenommen wird. Im internationalen Geschäftsleben<br />
ist neben der jeweiligen Landessprache zusehends Englisch<br />
zur Umgangssprache geworden. Dank der Offenheit<br />
des Landes – auch <strong>für</strong> Zuwanderung – ist die Vielfalt der<br />
Sprachen, die tatsächlich gesprochen werden und in denen<br />
kommuniziert werden kann, gross.<br />
Englisch ist in der Berufswelt präsent: In der deutschsprachigen<br />
Schweiz verwendet mehr als die Hälfte der oberen<br />
Führungskräfte und Akademiker in ihrer Tätigkeit Englisch.<br />
In der Französischen Schweiz benützen 46% aller Topmanager<br />
die englische Sprache. Für 55% aller freiberuflich Tätigen<br />
in der Deutschschweiz gehört das Englische zu den<br />
gängigen Berufssprachen.<br />
Die weltoffensten Volkswirtschaften 2006<br />
Der Globalisierungsindex stuft die Länder anhand von 12<br />
Variablen und gebündelt nach den vier Merkmalsgruppen<br />
wirtschaftliche Integration, persönliche Kontakte,<br />
Technologie und politisches Engagement ein. In diesen<br />
vier Merkmalsgruppen belegt die Schweiz die Ränge 9,<br />
1, 7 bzw. 23.<br />
Rätoromanisch (1%). In der Nord-, Ost- und Zentralschweiz<br />
wird Deutsch gesprochen, alltagssprachlich in schon kleinräumig<br />
recht unterschiedlichen Mundartfärbungen, Französisch<br />
im Westen des Landes, der Romandie, Italienisch in<br />
der Südschweiz (Tessin) und Rätoromanisch in Teilen des<br />
Kantons Graubünden.<br />
Mehr als ein Viertel der in der Schweiz wohnhaften Personen<br />
waren im Zeitpunkt ihrer Geburt ausländischer Nationalität.<br />
Aus dem Zusammenleben von verschiedenen<br />
Sprachgruppen, verschiedenen Religionen und dem grossen<br />
Anteil ausländischer Einwohner ergibt sich ein hohes<br />
Mass an Offenheit und Toleranz. Das erleichtert es ausländischen<br />
Unternehmungen, von der Schweiz aus tätig zu<br />
sein. Wenn auch Europa der wichtigste Wirtschaftspartner<br />
ist, sind die Beziehungen zu anderen Märkten, speziell zu<br />
Amerika und Asien, ebenfalls sehr intensiv. Insbesondere<br />
die Finanzplätze Zürich und Genf sind Schmelztiegel verschiedener<br />
Kulturen. Auch im kulturellen Bereich hat die<br />
Schweiz eine weltoffene Tradition. Ihre Neutralität gestattet<br />
ihr den Zugang zu allen Ländern, und sie öffnet sich<br />
selber auch gegenüber diesen. Das hat nicht nur weltweit<br />
operierenden Firmen, sondern auch zahlreichen internationalen<br />
Organisationen erleichtert, in der Schweiz Sitz zu<br />
nehmen.<br />
1 Singapur 9 Österreich<br />
2 Schweiz 10 Schweden<br />
3 USA 12 Grossbritannien<br />
4 Irland 18 Deutschland<br />
5 Dänemark 23 Frankreich<br />
6 Kanada 27 Italien<br />
7 Niederlande 28 Japan<br />
8 Australien
Internationale Organisationen mit Sitz in der Schweiz<br />
1.5<br />
BIZ Bank <strong>für</strong> Internationalen Zahlungsausgleich Basel www.biz.org<br />
CERN Europäische Atomforschungsorganisation Genf http: / / public.web.cern.ch<br />
EBU Europäische Rundfunk-Union Genf www.ebu.ch<br />
FIFA Weltfussballverband Zürich www.fifa.com<br />
FIS Internationaler Skiverband Thun www.fis-ski.com<br />
IKRK Internationales Komitee vom Roten Kreuz Genf www.icrc.org<br />
ILO Internationale Arbeitsorganisation Genf www.ilo.org<br />
IOC Internationales Olympisches Komittee Lausanne www.olympic.org<br />
IRU Internationale Strassentransport-Union Genf www.iru.org<br />
ISO Internationale Organisation <strong>für</strong> Normung Genf www.iso.org<br />
ISSI International Space Science Institute Bern www.issi.unibe.ch<br />
ITU Internationale Fernmeldeunion Genf www.itu.int<br />
OTIF Zwischenstaatliche Organisation<br />
<strong>für</strong> den internationalen Eisenbahnverkehr Bern www.otif.org<br />
UEFA Europäischer Fussball-Verband Nyon www.uefa.com<br />
UNHCR Amt des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen Genf www.unhcr.org<br />
UPU Weltpostverein Bern www.upu.int<br />
WADA Welt-Anti-Doping-Agentur Lausanne www.wada-ama.org<br />
WHO Weltgesundheitsorganisation Genf www.who.int<br />
WIPO Weltorganisation <strong>für</strong> geistiges Eigentum Genf www.wipo.int<br />
WMO Weltorganisation <strong>für</strong> Meteorologie Genf www.wmo.int<br />
WTO Welthandelsorganisation Genf www.wto.org<br />
WWF World Wide Fund for Nature Gland www.wwf.org<br />
Quelle: EDA Eidg. Departement<br />
<strong>für</strong> auswärtige Angelegenheiten,<br />
Internationale Organisationen in<br />
der Schweiz<br />
www.eda.admin.ch
Quelle: BFS Bundesamt<br />
<strong>für</strong> Statistik, Beschäftigungsstatistik<br />
(BESTA)<br />
www.statistik.admin.ch<br />
2. Umfeld<br />
<strong>für</strong> Investitionen<br />
und Wirtschaftstätigkeit<br />
Die Schweiz ist eine der liberalsten und konkurrenzfähigsten Volkswirtschaften der Welt. Rechtssicherheit und langfristig<br />
stabile Entscheidungsgrundlagen <strong>für</strong> <strong>Investoren</strong>, eine geringe Regulierungsdichte, garantierter Schutz des freien<br />
Wettbewerbs und des Eigentums sowie die erklärte Gewährleistung des Bankkundengeheimnisses positionieren das<br />
Land bei Allokationsentscheiden <strong>für</strong> hochwertige Dienstleistungs- und Produktionstätigkeiten als europaweit privilegierten<br />
Ansiedlungsstandort. Die Schweizer Wirtschaft verdankt ihren hohen Entwicklungsgrad in starkem Masse der<br />
engen Verflechtung mit ausländischen Volkswirtschaften.<br />
2.1 Wohlstandsniveau und Leistungsträger der schweizerischen Volkswirtschaft<br />
Die Schweiz erwirtschaftet pro Kopf der Bevölkerung ein<br />
Bruttoinlandprodukt, das weltweit das sechsthöchste bzw.<br />
kaufkraftbereinigt das siebenthöchste ist. Die hohe Motivation<br />
der Arbeitnehmer, die ausgeprägte Auslandsverflechtung<br />
ihrer Wirtschaft und das Schwergewicht des Dienstleistungsbereichs<br />
liefern den Schlüssel dazu. Das nominelle<br />
Bruttoinlandprodukt pro Kopf der Bevölkerung liegt mit<br />
50’500 USD deutlich über dem EU-Durchschnitt; es ist<br />
44% höher als in Deutschland und 30% höher als in Österreich.<br />
Abbild dieser «reifen» Volkswirtschaft ist die Herkunft<br />
von fast sieben Zehnteln des Bruttoinlandproduktes<br />
aus dem Dienstleistungsbereich.<br />
Branchenstruktur: Beschäftigtenanteile<br />
Branche Beschäftigte (1. Quartal 2007)<br />
in 1000 in %<br />
Total (ohne Land- / Forstwirtschaft) 3’708 100<br />
Nahrungs-und Genussmittel 61 1,6<br />
Textil/Bekleidung 18 0,5<br />
Holz und Papier 50 1,3<br />
Druck 46 1,2<br />
Chemie und Kunststoffe 94 2,4<br />
Metallindustrie 103 2,8<br />
Maschinenbau 100 2,7<br />
Büro-, Präzisionsgeräte und Uhren 142 3,9<br />
Fahrzeugbau 19 0,5<br />
sonstige verarbeitende Industrie und Gewerbe 53 1,4<br />
Energie-und Wasserversorgung 24 0,6<br />
Baugewerbe 282 7,6<br />
Grosshandel 272 7,4<br />
Detailhandel 306 8,3<br />
Gastgewerbe 216 5,8<br />
Verkehr 174 4,7<br />
Nachrichtenübermittlung 82 2,2<br />
Kreditwesen 126 3,4<br />
Versicherungen 78 2,1<br />
Informatikdienste 66 1,8<br />
Dienstleistungen <strong>für</strong> Unternehmen 349 9,5<br />
Öffentliche Verwaltung 158 4,3<br />
Unterrichtswesen 241 6,5<br />
Gesundheits-und Sozialwesen 440 11,9<br />
Übrige Dienstleistungen 207 5,6<br />
Dabei bleibt der Industriesektor mit einem Anteil von<br />
knapp 30% am Bruttoinlandprodukt ein wichtiger Pfeiler<br />
der Volkswirtschaft. In den Schlüsselbranchen Chemie, Investitionsgüter<br />
und Banken ist die Schweiz seit langem gut<br />
positioniert. In Dienstleistungszweigen mit hohem Wachstumspotential,<br />
der Informationstechnologie und Telekommunikation,<br />
profitiert die schweizerische Volkswirtschaft<br />
von weiterer Marktöffnung.<br />
Innerhalb der Schlüsselbranchen sind die chemischen<br />
Grundstoffe, die pharmazeutische Industrie, der Werkzeugmaschinenbau<br />
und einzelne Sparten der Elektrotechnik<br />
ausgesprochene Wachstumsbereiche. Dabei leistet die<br />
Chemie- und Pharmabranche mit einem Viertel den höchsten<br />
Beitrag zur gesamten Wertschöpfung der Industrie.<br />
Der verstärkte Trend zur Dienstleistungsgesellschaft geht<br />
einher mit der Entwicklung zu kleineren Unternehmungen<br />
– Folge zunehmender Arbeitsteilung. Das Vorherrschen<br />
von Klein- und Mittelbetrieben (KMU) war aber von jeher<br />
das hervorstechende Strukturmerkmal der schweizerischen<br />
Wirtschaft. Mehr als 99% der Unternehmungen<br />
haben weniger als 250 Vollzeitbeschäftigte. Enge Bindung<br />
der Arbeitnehmer an und Verantwortungsbewusstsein <strong>für</strong><br />
das Unternehmen gehören denn auch zu den wesentlichen<br />
Merkmalen.<br />
Vgl. Kapitel 7 Humankapital<br />
Diese typisch schweizerischen Eigenschaften finden ihren<br />
Niederschlag im sprichwörtlichen Qualitäts- und Servicedenken<br />
sowohl in der Industrie als auch im Dienstleistungsbereich.<br />
Klassisches Beispiel <strong>für</strong> einen exportorientierten erfolgreichen<br />
Industriezweig ist die so genannte «heimliche<br />
Automobil- und Luftfahrtindustrie» der Schweiz: ein nach<br />
aussen wenig bekanntes Netzwerk von hoch spezialisierten<br />
Herstellerbetrieben und Problemlösern <strong>für</strong> Komponenten<br />
von der Präzisions- und Mikromechanik überWerkstofftechnologie,<br />
Kunststofftechnik bis hin zur Textilbranche. Als<br />
technologisch führende Innovationspartner konnten sie,<br />
zumeist kleine und sehr flexible mittelständische Betriebe,<br />
sich als Zulieferer mit Qualität und Präzision des Leistungsangebotes<br />
sowie vor allem auch durch strikte Einhaltung<br />
von Lieferterminen positionieren.
Für eine reife Volkswirtschaft wie die schweizerische ist<br />
es typisch, dass ihr Potentialwachstum relativ bescheiden<br />
bleibt. Die Industrie erhöhte ihre Produktivität massiv. Gemessen<br />
an der Wertschöpfung pro Beschäftigten gehört die<br />
Schweiz nach wie vor zur internationalen Spitzengruppe.<br />
Produktivität (BIP) pro Beschäftigten<br />
2.1<br />
Mit dem fortschreitenden Abbau von Regulierungen binnenwirtschaftlich<br />
geschützter Marktsegmente kann ein<br />
nicht unwesentliches Potential <strong>für</strong> höhere gesamtwirtschaftliche<br />
Produktivitätsgewinne ausgeschöpft werden.<br />
Insgesamt hat die Schweiz somit eine sehr solide Ausgangsbasis<br />
<strong>für</strong> eine weiterhin starke internationale Wettbewerbsfähigkeit.<br />
USD (2006) 0 10’000 20’000 30’000 40’000 50’000 60’000 70’000 80’000 90’000 100’000 110’000<br />
Irland 109’337<br />
Dänemark 99’270<br />
USA 90’909<br />
Frankreich 89’547<br />
Schweiz 88’794<br />
Grossbritannien 83’563<br />
Österreich 82’101<br />
Italien 80’527<br />
Deutschland 73’928<br />
Japan 68’358<br />
Ranking Wettbewerbsfähigkeit 2003 - 2007<br />
Rang 2003 2004 2005 2006 2007 Rang<br />
1 Finnland<br />
USA<br />
1<br />
2 USA<br />
Schweiz 2<br />
3 Dänemark 3<br />
4 Dänemark<br />
4<br />
5 Deutschland 5<br />
6 Finnland<br />
6<br />
7 Schweiz<br />
7<br />
8 8<br />
9 Grossbritannien 9<br />
10 Niederlande 10<br />
11 11<br />
12 Niederlande<br />
12<br />
13 Deutschland<br />
13<br />
14 14<br />
15 Österreich 15<br />
16 16<br />
17 Österreich<br />
17<br />
18 Frankreich 18<br />
19 Grossbritannien<br />
19<br />
20 20<br />
21 21<br />
22 Irland<br />
22<br />
23 23<br />
24 24<br />
25 25<br />
26 Frankreich<br />
26<br />
27 27<br />
28 28<br />
29 29<br />
30 Irland<br />
30<br />
Quelle: IMD World<br />
Competitiveness Center (2007)<br />
www.worldcompetitiveness.com<br />
Quelle: WEF, The Global Competitiveness<br />
Report, Ausgaben<br />
2003-2004 – 2007-2008<br />
www.weforum.org
1 ohne Re-Exporte<br />
Quelle: WTO,<br />
International Trade<br />
Statistics 2007<br />
www.wto.org<br />
2.2 2.3<br />
2.2 Headquarter-Funktionen<br />
Die Schweiz bietet die offene, liberale und von starkem<br />
Wettbewerb geprägte Geschäftsumgebung, in der Shared<br />
Services Centers (SSC) – selbständige Verantwortungsbereiche<br />
von multinationalen Unternehmungen, die<br />
bestimmte Unterstützungs- oder Steuerungsprozesse <strong>für</strong><br />
mehrere Geschäftseinheiten von einem einzigen Standort<br />
aus zusammenfassen – besonders gut gedeihen. Unternehmenseigene<br />
SSC sind <strong>für</strong> das optimale Kosten- und Qualitätsmanagement<br />
verschiedenster Dienstleistungen verantwortlich<br />
und werden <strong>für</strong> Global Players immer wichtiger.<br />
Das Geschäftsumfeld ist ein wesentlicher Faktor bei der<br />
Standortwahl <strong>für</strong> ein SSC. Im Vergleich mit anderen europäischen<br />
Ländern erfüllt die Schweiz die zentralen Standortanforderungen<br />
an SSC am besten: vorteilhafte steuerliche<br />
Gestaltungslösungen <strong>für</strong> die Unternehmen, qualifizierte<br />
Führungskräfte, Lebensqualität und behördliche Unterstützung.<br />
Diese besondere Eignung der Schweiz, die Bedürfnisse<br />
dieser Unternehmen zu befriedigen, hat den Standort<br />
Schweiz zu einem Anziehungspunkt <strong>für</strong> SSC gemacht. In<br />
2.3 Internationale Verflechtung<br />
2.3.1 Güter- und Dienstleistungsverkehr<br />
Der schweizerische Binnenmarkt ist klein, und eigene Ressourcen<br />
von natürlichen Rohstoffen fehlen. Das hat die Unternehmen<br />
schon seit dem Aufkommen der industriellen<br />
Aussenhandel, internationaler Vergleich (2006)<br />
den letzten zehn Jahren haben 57% der global tätigen europäischen<br />
Unternehmungen, welche SSC ins Ausland verlagerten,<br />
da<strong>für</strong> den Standort Schweiz gewählt.<br />
Diese oftmals relativ kleinen SSC nehmen eine führende<br />
Stellung innerhalb ihrer multinationalen Leaderfirmen ein.<br />
Diese stammen vornehmlich aus Branchen wie Elektronik,<br />
Chemie, Pharmazie und Gesundheitsprodukte, Soft- und<br />
Hardware, Verbrauchs- und Luxusgüter, Finanzdienstleistungen,<br />
Kommunikationslösungen, Maschinenbau und<br />
Industrieprodukte. Sie nutzen die Schweiz als Basis <strong>für</strong> die<br />
vielfältigen Dienstleistungen ihrer SSC, mit denen sie einen<br />
grossen geographischen Raum in Europa, dem Nahen<br />
Osten, Afrika und in gewissen Fällen sogar noch mehr abdecken.<br />
Weiterführende Literatur: Switzerland Your Shared Services<br />
Center in Europe (Broschüre); Arthur D. Little, Benchmarking<br />
of Global and Regional Headquarters in Switzerland,<br />
Up-date October 2003.<br />
www.adlittle.ch<br />
Fertigunggezwungen,ihreoftmalswichtigstenAbsatzmärkte<br />
ausserhalb des Landes zu suchen und zu pflegen. Jeder<br />
zweite in der Schweiz erwirtschaftete Franken stammt aus<br />
dem Export von Waren und Dienstleistungen. Dank diesem<br />
Exporte Importe<br />
von Gütern und Dienstleistungen von Gütern und Dienstleistungen<br />
2006 2006<br />
pro Kopf in USD insgesamt Mrd. USD pro Kopf in USD insgesamt Mrd. USD<br />
Singapur 1 46’154 200,4 39’337 170,8<br />
Irland 45’182 179,1 38’143 151,2<br />
Belgien 41’213 426,8 39’368 407,7<br />
Norwegen 33’875 154,2 20’804 94,7<br />
Niederlande 33’650 544,9 30’538 494,5<br />
Dänemark 26’839 144,5 24’387 131,3<br />
Schweiz 26’559 198,1 22’818 170,2<br />
Österreich 24’706 199,3 23’999 193,6<br />
Schweden 21’989 196,6 18’566 166,0<br />
Finnland 18’018 93,8 16’250 84,6<br />
Deutschland 15’519 1‘280,8 13’657 1‘127,2<br />
Grossbritannien 11’391 675,8 13’339 791,4<br />
Frankreich 10’312 614,9 10’795 643,7<br />
Italien 8’864 508,1 9’347 535,8<br />
Spanien 7’644 311,0 9’692 394,3<br />
Japan 6’052 772,4 5’670 723,6<br />
USA 4’903 1‘427,1 7’652 2‘227,2
Zwang zur Öffnung nach aussen ist das Land ein wichtiger<br />
Mitspieler im Welthandel. Heute belegt es unter den Ländern<br />
mit dem höchsten Anteil des Aussenhandels am Bruttoinlandprodukt<br />
Rang 22 (mehr als 48,2 %).Aber auch pro<br />
Kopf der Bevölkerung gerechnet, nimmt die Schweiz unter<br />
den wichtigsten Exportländern Spitzenpositionen sowohl<br />
im Export von Gütern als auch von Dienstleistungen ein.<br />
Für die Schweizer Wirtschaft ist Europa mit Abstand wichtigster<br />
Kunde. Vier Fünftel aller Warenimporte und drei<br />
Fünftel der Güterexporte entfallen auf den Austausch mit<br />
der EU. Dabei ist Deutschland traditionell der wichtigste<br />
Bezüger und auch der bedeutendste Lieferant der Schweiz;<br />
die Nachbarländer Italien und Frankreich sind die nächst<br />
wichtigsten Lieferanten der Schweiz, während die USA<br />
nunmehr der zweitwichtigste Kunde sind, gefolgt von Italien<br />
und Frankreich. Nach Wirtschaftsblöcken entfallen auf<br />
die Schwellenländer fast 10% der Exporte, und annähernd<br />
5% der Importe stammen aus Entwicklungsländern.<br />
Die Schweiz ist Mitunterzeichnerin des WTO-Abkommens,<br />
und sie hat mit Freihandelsabkommen, als EFTA-Mitglied<br />
und mit den Bilateralen Abkommen mit der EU kontinuierlich<br />
auf Liberalisierung hingewirkt. Es ist dieser konsequenten<br />
Politik zur Öffnung der Märkte zuzuschreiben,<br />
dass die Schweiz ein effizienter Handelsplatz und eine kleine<br />
wirtschaftliche Grossmacht ist. Sie hat sich damit Zugang<br />
zu den wichtigsten Märkten, auch von Auftraggebern<br />
der öffentlichen Hand, geschaffen.<br />
2.3.2 Direktinvestitionen<br />
Die Schweiz ist nicht nur im Austausch von Waren und<br />
Dienstleistungen sehr stark mit dem Ausland verflochten.<br />
Auch in ihren Investitionsbeziehungen ist sie aufgrund ihrer<br />
Lage, der Ressourcenknappheit und des begrenzten<br />
Binnenmarktes traditionell stark im Ausland engagiert:<br />
Sie ist weltweit der siebentgrösste und gemessen an ihrer<br />
Wirtschaftskraft sogar der drittgrösste Direktinvestor im<br />
Ausland.<br />
Ausfuhren und Einfuhren nach Wirtschaftsräumen und ausgewählten Ländern<br />
2.3<br />
Wichtigste Exportmärkte der Schweiz Wichtigste Lieferanten der Schweiz Saldo<br />
2005 2006 2005 2006 2006<br />
Mio. CHF Mio. CHF Anteil in % Mio. CHF Mio. CHF Anteil in % Mio. CHF<br />
Industrieländer 129‘565 146‘559 79,1 138‘645 155‘090 87,6 -8‘531<br />
EU 101‘597 114‘020 61,6 125‘981 139‘318 78,6 -25‘298<br />
Deutschland 31‘692 36‘396 19,7 49‘732 56‘181 31,7 -19’785<br />
Italien 14’816 16’331 8,8 16’530 18’705 10,6 -2’374<br />
Frankreich 14‘136 15‘854 8,6 15‘804 17‘706 10,0 -1’852<br />
Grossbritannien 8’803 8’954 4,8 6’951 6‘943 3,9 2’011<br />
Spanien 6‘595 6‘973 3,8 3‘980 4‘063 2,3 2’910<br />
Niederlande 5‘548 6‘077 3,3 7‘552 8‘322 4,7 -2’245<br />
Österreich 5‘169 5‘848 3,2 7‘220 7‘612 4,3 -1’764<br />
Belgien 2‘933 3‘238 1,7 4‘794 5‘629 3,2 -2’391<br />
Schweden 1‘606 1‘769 1,0 1‘485 1‘770 1,0 -1<br />
Polen 1‘420 1‘741 0,9 818 940 0,5 801<br />
Tschechien 1‘276 1‘450 0,8 1‘093 1‘396 0,8 54<br />
Dänemark 1‘128 1‘368 0,7 1‘065 1‘088 0,6 280<br />
USA 17‘513 20‘477 11,0 8‘328 10‘937 6,2 9’540<br />
Japan 5‘892 6‘726 3,6 2‘918 3‘105 1,8 3’621<br />
Kanada 2’269 2’753 1,5 822 1’010 0,6 1’743<br />
Transitionsländer 6‘957 7‘889 4,3 5‘153 6‘595 3,7 1‘294<br />
China 3‘467 4‘106 2,2 3‘378 3‘931 2,2 175<br />
Russland 1‘555 2‘245 1,2 1‘023 1‘873 1,0 372<br />
Schwellenländer 15‘348 17‘810 9,6 6‘943 7‘346 4,2 10‘464<br />
Türkei 2‘054 2‘321 1,3 617 676 0,4 1’645<br />
Singapur 1‘633 1‘847 1,0 359 416 0,2 1’431<br />
Südkorea 1‘289 1‘682 0,9 750 771 0,4 911<br />
Brasilien 1‘139 1‘460 0,8 643 779 0,4 681<br />
Entwicklungsländer 11‘122 12‘958 7,0 6‘804 8‘117 4,6 4‘741<br />
OPEC-Staaten 4‘779 5‘672 3,1 3‘354 4‘416 2,5 1‘256<br />
Indien 1‘387 1‘887 1,0 661 736 0,4 1’151<br />
Total 162‘991 185‘216 100,0 157‘545 177‘148 100,0 8‘068<br />
Quelle:<br />
Eidg. Zollverwaltung EZV<br />
www.zoll.admin.ch
Quelle: UNCTAD, World<br />
Investment Report 2007<br />
www.unctad.org<br />
2.4 2.5<br />
In den USA ist die Schweiz als Direktinvestor Nummer Sieben;<br />
20% aller schweizerischen Direktinvestitionen erfolgen<br />
in den USA, und sie investiert dort mehr als alle ihre<br />
vier Nachbarländer zusammen Auch selber ist die Schweiz<br />
Direktinvestitionen: Nettoauslandbestände<br />
ein attraktiver Standort <strong>für</strong> ausländische <strong>Investoren</strong>, insbesondere<br />
aus dem EU-Raum sowie <strong>für</strong> US-amerikanische,<br />
deren Anteil 27% beträgt.<br />
Grösste Bestand Direktinvestitionen 2006<br />
Kapitalexporteure in Mrd. USD in % BIP<br />
im Ausland im Inland netto im Ausland im Ausland im Inland netto im Ausland<br />
Schweiz 545 207 338 144,1 54,7 89,4<br />
Belgien 462 603 -141 117,3 153,2 -35,9<br />
Niederlande 653 451 202 98,5 68,2 30,3<br />
Grossbritannien 1’487 1’135 352 62,6 47,8 14,8<br />
Frankreich 1’080 783 297 48,3 35,0 13,3<br />
Spanien 508 433 75 41,5 36,2 5,3<br />
Deutschland 1’005 502 503 34,7 17,4 17,3<br />
USA 2’384 1’789 595 18,0 13,5 4,5<br />
Japan 450 108 342 10,3 2,5 7,8<br />
Hongkong 689 769 -80 363,5 405,7 -42,2<br />
2.4 Inflation, Kapitalkosten und Öffentliche Finanzen<br />
Die Schweiz ist ihrem Ruf als stabilitätsorientiertes Land<br />
stets vollauf gerecht geworden. Die Inflationsrate blieb in<br />
den letzten Jahren regelmässig unter oder um 1% und somit<br />
klar unter jenen der EU und der USA. Dasselbe gilt <strong>für</strong><br />
die Arbeitslosigkeit. Die Arbeitslosenquote liegt regelmässig<br />
unter 4%, und sie hat 2007 gar die Dreiprozentmarke<br />
unterschritten.<br />
Traditionell tief sind in der Schweiz auch die Zinssätze.<br />
Dank einer hohen Sparquote und grossen Zuflüssen ausländischer<br />
Gelder erscheint sie im internationalen Vergleich<br />
als eigentliche Zinsinsel.<br />
Der Finanzhaushalt des Staates ist als gesund zu bezeichnen.<br />
Dies gilt sowohl <strong>für</strong> das Finanzwesen des Zentralstaates,<br />
die Bundesebene, als auch <strong>für</strong> die Kantone und<br />
2.5 Rechtssystem und Grundsätze <strong>für</strong> Schweizer und Ausländer<br />
Das schweizerische Rechtssystem hat die hoheitlichen Aufgaben<br />
und somit die Zuständigkeiten <strong>für</strong> die Rechtssetzung<br />
zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden aufgeteilt. Die<br />
Grundrechte sind durch die Bundesverfassung geschützt<br />
und gelten im gesamten Staatsgebiet. Gesetze können<br />
grundsätzlich nur im parlamentarischen Verfahren erlassen<br />
werden, wobei «das Volk», also die Stimmberechtigten,<br />
durch das Initiativ- und Referendumsrecht ein wichtiges<br />
Mitsprache- und Gestaltungsrecht hat. Initiative und Referendum<br />
sind die eigentlichen Garanten der Stabilität: Nur<br />
schon die Möglichkeit, dass Stimmbürger davon Gebrauch<br />
ihre Gemeinden. Der gesamte Budgetsaldo der drei Ebenen<br />
ist leicht positiv. Die öffentliches Defizitquote von 1%<br />
ist deutlich geringer als die Durchschnittswerte der EUund<br />
OECD-Mitgliedländer. Auch die Staatsverschuldung<br />
liegt unter derjenigen der meisten Konkurrenzländer in<br />
Europa.<br />
Die gesamten Schulden der öffentlichen Hand machen<br />
59% des BIP aus. Obwohl im Laufe von 10 Jahren leicht<br />
angestiegen, liegt die Staatsschuldenquote nach wie vor<br />
unter dem EU-Durchschnitt und jener der USA. Damit<br />
bleibt die Schweiz eines der am wenigsten verschuldeten<br />
Länder Europas.<br />
www.efv.admin.ch<br />
Eidg. Finanzverwaltung, Zahlen & Fakten<br />
machen, ist Anlass <strong>für</strong> eine ausgewogene Meinungs- und<br />
Willensbildung und hält den Gesetzgeber vor legislatorischen<br />
Schnellschüssen ab. Das Recht auf Eigentum sowie<br />
das Recht, wirtschaftlich tätig zu sein, die Handels- und<br />
Gewerbefreiheit, werden unmittelbar durch die Bundesverfassung<br />
garantiert.<br />
Die Grundrechte gelten auch <strong>für</strong> Ausländer. Soweit sie über<br />
eine Niederlassungs- oder Arbeits- und Aufenthaltsbewilligung<br />
verfügen, können sie wie Schweizerbürger, gestützt<br />
auf die Handels- und Gewerbefreiheit, in der Schweiz eine
2.5 2.6<br />
Unternehmung gründen oder sich daran beteiligen, eine<br />
Niederlassung etablieren und ein Geschäft betreiben.<br />
Für die Unternehmensgründung braucht es keine spezielle<br />
Bewilligung der Behörden, keine Mitgliedschaften bei<br />
Standesorganisationen wie Industrie-, Handels- oder Gewerbekammern<br />
oder gar Verbandsbewilligungen, wie man<br />
sie zum Teil im Ausland unter Inkaufnahme langwieriger<br />
Antragsverfahren kennt. Ausländer können eine Unternehmung,<br />
wenn sie selber keine Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung<br />
besitzen, durch Schweizer Personen führen<br />
lassen. Für ausländische Investitionen sind alle Wirtschaftssektoren<br />
offen. Es ist nicht nötig, dass sich die Mehrheit<br />
oder ein bestimmter Anteil des Kapitals in Schweizer Hand<br />
befindet. Gewisse Einschränkungen bestehen noch bei<br />
einigen staatlichen Monopolen. Allerdings sind Liberalisierungsschritte<br />
im Zuge der Bilateralen Abkommen der<br />
Schweiz mit der EU bei bisherigen klassischen Monopolbetrieben<br />
wie Bahn und Post in vollem Gange.<br />
Vgl. Kapitel 2.7 Ausländerrecht<br />
2.6 Wichtige Reglementierungen<br />
2.6.1 Berufsausübungsbewilligungen<br />
Die Ausübung einiger Berufe und die Gründung bestimmter<br />
Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe unterliegen gesetzlichen<br />
Regelungen des Bundes oder der Kantone. In solchen<br />
Fällen bedarf es einer speziellen Genehmigung, in<br />
der Regel als «Bewilligung» bezeichnet, oder der Erteilung<br />
eines Patentes oder einer Konzession. Dies gilt <strong>für</strong> Aktivitäten,<br />
welche einen anerkannten Fähigkeitsausweis voraussetzen:<br />
• Banken-, Versicherungs- und Anlagegeschäfte<br />
• Hotels und Restaurants (nur in einzelnen Kantonen)<br />
• Ärzte, Zahnärzte, Apotheker und Rechtsanwälte<br />
• Gewisse Handels- und Dienstleistungszweige (z.B. Personalverleih,<br />
private Arbeitsvermittlung und Weinhandel)<br />
http: / / bewilligungen.kmuinfo.ch<br />
Drei Bewilligungsdatenbanken<br />
www.kmuinfo.ch<br />
Reglementierte Berufe in der Schweiz<br />
Ausländer können diese Tätigkeiten in der Schweiz ausüben,<br />
wenn sie eine Arbeits- und Aufenthaltsbewilligung,<br />
<strong>für</strong> einzelne Tätigkeiten nach 5jährigem Aufenthalt in der<br />
Schweiz eine Niederlassungsbewilligung, haben, wobei allfällige<br />
Bedürfnisklauseln zu beachten sind. Seit Inkrafttreten<br />
der Bilateralen Abkommen mit der EU erfolgen dank<br />
der gegenseitigen Anerkennung von Berufsdiplomen etappenweise<br />
Lockerungen.<br />
Vgl. Kapitel 2.7 Ausländerrecht sowie Kapitel 3 Die Schweiz<br />
und Europa<br />
www.admin.ch / bbt<br />
Anerkennung ausländischer Diplome und Ausweise<br />
Wirtschaftsfreiheit<br />
Die Attraktivität der Schweiz als Ansiedlungsstandort <strong>für</strong><br />
weltweit tätige Firmen ist sehr hoch. Ein Hauptgrund: ihr<br />
liberalesWirtschaftsumfeld und ihre an der freien Marktwirtschaft<br />
orientierte Wirtschaftspolitik.<br />
Rangierung Rangierung<br />
Weltweit Europa<br />
Rating<br />
Hongkong 1 8,9<br />
Singapur 2 8,8<br />
Neuseeland 3 8,5<br />
Schweiz 4 1 8,3<br />
USA 5 8,1<br />
Grossbritannien 5 2 8,1<br />
Estland 8 3 8,0<br />
Irland 9 4 7,9<br />
Niederlande 15 9 7,7<br />
Deutschland 18 10 7,6<br />
Österreich 18 10 7,6<br />
2.6.2 Internationaler Güter- und<br />
Dienstleistungsaustausch<br />
Ein Merkmal der Schweizer Wirtschaft ist ihre zunehmende<br />
Internationalisierung: Unsere Unternehmungen haben die<br />
im Ausland angebotenen Arbeitsplätze stark erhöht. Das<br />
Bestreben, in grossen, kaufkräftigen und aufstrebenden<br />
Märkten direkt präsent zu sein und die Kunden im Interesse<br />
der Servicequalität vor Ort zu bedienen, ist die Hauptursache.<br />
Die Schweizer Wirtschaft hat denn auch alles Interesse<br />
am ungehinderten Funktionieren des freien Wettbewerbs<br />
und Handels, sowohl im Inland als auch grenzüberschreitend.<br />
Darum ist die Schweiz an 26 verschiedenen Freihandelsabkommen<br />
beteiligt und Mitglied der WTO. Sie wendet<br />
im Handel gegenüber allen WTO-Mitgliedstaaten die<br />
Meistbegünstigungsklausel an und setzt sich generell <strong>für</strong><br />
den weltweiten Abbau von Handelsbeschränkungen ein.<br />
Des weiteren hat sich die Schweiz mit dem WTO-Beitritt<br />
verpflichtet, die meisten nichttarifären Handelshemmnisse<br />
in Zollgebühren umzuwandeln. Einheimische Produkte werden,<br />
von wenigen Ausnahmen (vor allem Landwirtschaftsprodukte)<br />
abgesehen, nicht gegen die internationale Konkurrenz<br />
geschützt. Ein eigentliches Anti-Dumpinggesetz<br />
existiert nicht. Für verarbeitete Produkte gibt es grundsätzlich<br />
keine mengenmässigen Beschränkungen der Einfuhr.<br />
Auf den europäischen Märkten geniessen dank den Freihandelsabkommen<br />
mit der EU und der EFTA Import und<br />
Export von Industriegütern grundsätzlich volle Zoll- und<br />
Kontingentsfreiheit.<br />
Vgl. Kapitel 3 Die Schweiz und Europa<br />
Quelle: Cato Institute,<br />
Economic Freedom of the World:<br />
2007 Annual Report<br />
www.cato.org
2.6<br />
2.6.3 Zollwesen<br />
Zoll- und Kontingentsfreiheit bedeutet aber nicht, dass<br />
keine Verzollung zu erfolgen hat. Diese ist indessen kein<br />
Hindernis. Sie erfolgt dank PC und Internet weitestgehend<br />
automatisiert (sog. Zollmodell 90) und just in time. Wichtigstes<br />
Dokument bei der Verzollung ist die Zolldeklaration,<br />
der die Rechnung samt Gewichtsangabe sowie die Ursprungsbestätigung<br />
des Exporteurs beizulegen sind. Ein<br />
Ursprungszeugnis ist dann erforderlich, wenn man in den<br />
Genuss von Präferenzzöllen gelangen will oder wenn die<br />
Ware wieder exportiert werden soll.<br />
Im Gegensatz zu den meisten Ländern gilt in der Schweiz<br />
ein Verzollungssystem nach Gewicht. Dieser so genannte<br />
spezifische Zoll belastet Produkte aus Ländern, die nicht<br />
der EU oder der EFTA (European Free Trade Association)<br />
angehören, somit auf Gewichtbasis. Deshalb sind die Zölle<br />
in der Schweiz in der Regel geringer als im Ausland. Begünstigt<br />
wird so die Einfuhr von technisch hochwertigen<br />
Bestandteilen, welche ein geringes Gewicht, aber einen<br />
hohen Wert aufweisen.<br />
Waren, die nur vorübergehend in der Schweiz verbleiben<br />
und hier zwischengelagert werden sollen, können in Zolllagern<br />
unverzollt und unversteuert gelagert werden. Von<br />
der Grenze bis ins Zolllager ist die Ware somit im Transit.<br />
Der spätere Warenexport unterliegt dann dem Zolltarif des<br />
Einfuhrlandes. Eine eigentliche Bearbeitung der Ware darf<br />
dabei nicht erfolgen, soll nicht eine Verzollung im normalen<br />
Rahmen fällig werden. Zollfreilager haben öffentlichen<br />
Charakter. Sie werden durch private Lagerhausgesellschaften<br />
betrieben und stehen allen Interessenten offen.<br />
Zollfreilager gibt es an allen wichtigen Verkehrsachsen,<br />
grossen Güterbahnhöfen und Flughäfen sowie insbesondere<br />
in den Grenzzonen. Offene Zolllager (OZL) dagegen<br />
dienen der Lagerung unverzollter Güter in firmeneigenen<br />
Räumen, aber von Inlandwaren getrennt. Sie werden meist<br />
von Speditionsfirmen betrieben und gewinnen zunehmend<br />
an Bedeutung. Inzwischen gibt über 150 OZL.<br />
www.zoll.admin.ch<br />
Firmen, Import, Thema Zolllager<br />
Übersiedlungsgut von Zuziehenden, das gebraucht und<br />
zur eigenen Weiterbenützung bestimmt ist, ist zollfrei. Anlässlich<br />
der Einfuhr ist das ausgefüllte amtliche Antragsformular<br />
dem Einreisezollamt vorzulegen. Es ist zu beachten,<br />
dass die Abfertigung des Umzugsgutes während den Öffnungszeiten<br />
der Zollämter erfolgen muss.<br />
www.ezv.admin.ch<br />
Eidg. Zollverwaltung, Umzug vom Ausland in die<br />
Schweiz (Übersiedlungsgut)<br />
Vgl. Kapitel 11.6 Umfeld <strong>für</strong> Expatriates<br />
Die Schweizer Zollverwaltung versteht sich als Dienstleistungsbetrieb.<br />
Sie orientiert Kunden über vereinfachte Verfahrensabläufe<br />
und Regelungen, berät in Praxisfragen wie<br />
z.B. zu Ursprungsnachweis, Veredlungsverkehr oder Mehrwertsteuer<br />
bei Einfuhr.<br />
www.zoll.admin.ch<br />
Eidg. Zollverwaltung, Zollinformation Firmen,<br />
Dokumentation, Dienstleistungen<br />
2.6.4 Ursprungsregelung<br />
Rohwaren und Einzelteile, die aus Drittländern importiert<br />
werden, können Schweizer Ursprung erlangen und somit<br />
frei in Europa zirkulieren, wenn der zusätzlich in der<br />
Schweiz geschaffene Mehrwert, gemessen am Verkaufspreis<br />
des Fertigproduktes, je nach Produkt zwischen 60%<br />
und 80% beträgt. Diese Reglementierung ist interessant,<br />
weil technisch hochwertige Güter oftmals ein niedriges Gewicht,<br />
aber einen hohen Warenwert haben. Sie können somit<br />
günstig in die Schweiz importiert, hier weiterverarbeitet<br />
und alsdann zollfrei nach Europa exportiert werden. Wenn<br />
also Waren von einem Land ausserhalb EU/EFTA importiert<br />
und in der Schweiz so transformiert werden, dass sie<br />
Schweizer Ursprung erreichen, so entstehen beim Export<br />
in ein EU/EFTA-Land keine Zollbelastungen. Die kantonalen<br />
Sektionen (Handelskammern, IHK) von «Economiesuisse»<br />
(Verband der Schweizer Unternehmen) informieren<br />
über die Einzelheiten und stellen die entsprechenden Ursprungszeugnisse<br />
aus.<br />
www.ezv.admin.ch<br />
Eidg. Zollverwaltung,<br />
Stichwort «Ursprung»
2.7 Ausländerrecht<br />
2.7.1 Personenverkehr<br />
Die Schweiz gehört zu den Ländern mit den höchsten Ausländeranteilen<br />
an derWohnbevölkerung: einViertel der Einwohner<br />
sind Ausländer. Zudem hat die Schweiz unter allen<br />
OECD-Staaten den höchsten Anteil von Asylsuchenden.<br />
Bei Einreise und Aufenthalt von Ausländern sind Reglementierungen<br />
über den Zugang zum Arbeitsmarkt zu beachten.<br />
Ausländer, die sich in der Schweiz ohne Ausübung einer<br />
Erwerbstätigkeit aufhalten wollen, z.B. als Tourist, können<br />
dies bis zu einer Dauer von drei Monaten bewilligungsfrei<br />
tun. Wenn sie aber einer Erwerbstätigkeit nachgehen wollen,<br />
benötigen sie in manchen Fällen eine Arbeits- und Aufenthaltsbewilligung.<br />
In welchen Fällen und mit welchem<br />
Verfahren, hängt davon ab, ob die Person<br />
• Bürger eines der bis 2004 beigetretenen EU-Staaten<br />
oder EFTA-Staatsangehöriger (d.h. Norwegen und Island)<br />
ist (EU 17), oder aber<br />
• Bürger eines Nicht-EU/-EFTA-Landes oder der neuen<br />
EU-Mitgliedländer Bulgarien und Rumänien (EU 8)<br />
2.7.2 Aufenthalt und Erwerbstätigkeit<br />
von EU- / EFTA-Staatsangehörigen<br />
Für EU-/EFTA-Staatsangehörige werden der freie Personenverkehr<br />
und damit die gleiche Behandlung wie <strong>für</strong> Schweizer<br />
durch schrittweise Öffnung des Arbeitsmarktes herbeigeführt.<br />
In drei Etappen erfolgt bis 2014 der Übergang zum<br />
freien Personenverkehr gemäss Gemeinschaftsrecht. Diese<br />
schrittweise Öffnung des Arbeitsmarktes zwischen der<br />
Schweiz und der EU/EFTA erfolgt gemäss dem Bilateralen<br />
Abkommen zwischen der Schweiz und der EU über die Personenfreizügigkeit.<br />
Sie betrifft Arbeitnehmer, Selbständige<br />
sowie Personen ohne Erwerbstätigkeit, soweit diese über<br />
ausreichende finanzielle Mittel verfügen, und bringt EU-Arbeitskräften<br />
gleiche Behandlung wie Schweizern.<br />
www.europa.admin.ch<br />
Integrationsbüro EDA/EVD<br />
www.bfm.admin.ch<br />
Bundesamt <strong>für</strong> Migration<br />
Für Angehörige der «alten» EU-Staaten, von Malta und Zypern<br />
(EU 17) sowie der EFTA-Mitglieder Norwegen und Island<br />
gilt bereits die vollständige Personenfreizügigkeit:<br />
• Seit Juni 2007 besteht auf dem Schweizer Arbeitsmarkt<br />
keine Bevorzugung einheimischer Arbeitnehmer mehr.<br />
• Die Kontrollen der Lohn- und anderen Arbeitsbedingungen<br />
<strong>für</strong> EU-/EFTA-Ausländer sind aufgehoben.<br />
• Die Grenzzonen <strong>für</strong> Grenzgänger gelten <strong>für</strong> EU-/EFTA-<br />
Ausländer nicht mehr. Diese können auf dem gesamten<br />
Gebiet der Schweiz eine unselbständige oder selbständige<br />
Erwerbstätigkeit ausüben.<br />
• Auch die zahlenmässigen Beschränkungen der Kurz- und<br />
Daueraufenthaltsgenehmigungen (Kontingente) sind weggefallen;<br />
es eröffnet sich vollständige geographische<br />
und berufliche Mobilität.<br />
• Nur noch Meldepflicht vorAufnahme einer Erwerbstätigkeit<br />
mit Aufenthalt in der Schweiz von weniger als vier<br />
Monaten.<br />
Für Angehörige der bis 2004 der EU beigetretenen osteuropäischen<br />
Länder (EU 8) gilt bis längstens 2011:<br />
• Der freie Personenverkehr wird schrittweise nach einem<br />
gesonderten Übergangsregime eingeführt, was bereits<br />
seit 2006 im Gang ist.<br />
• Bewilligungspflicht <strong>für</strong> jede Aufnahme einer Erwerbstätigkeit<br />
im Anstellungsverhältnis in der Schweiz.<br />
• Die zahlenmässigen Zulassungsbeschränkungen (Kontingente)<br />
<strong>für</strong> Daueraufenthalter (5 Jahre) bzw. <strong>für</strong> Kurzaufenthalter<br />
(bis zu 1 Jahr) werden schrittweise erhöht.<br />
• Inländervorrang: Anstellung ist möglich, wenn auf dem<br />
inländischen Arbeitsmarkt niemand mit vergleichbarer<br />
Qualifikation verfügbar.<br />
• Lohnkontrolle: Vor Erteilung einer Arbeitsbewilligung<br />
werden die Lohn- und Arbeitsbedingungen kontrolliert.<br />
• Eine selbständige Erwerbstätigkeit unterliegt der gleichen<br />
Regelung wie <strong>für</strong> EU 17-/EFTA-Angehörige, ausser<br />
<strong>für</strong> den Wechsel zur unselbständigen Tätigkeit, der bewilligungspflichtig<br />
bleibt.<br />
• Grenzzonen bleiben <strong>für</strong> Bürger aus EU 8 bestehen.<br />
Vgl. Kapitel 3 Die Schweiz und Europa<br />
2.7<br />
Selbständige Dienstleistungserbringer mit Firmensitz im<br />
EU/EFTA-Raum benötigen keine Bewilligung mehr <strong>für</strong> eine<br />
weniger als 90 Tage pro Kalenderjahr dauernde Tätigkeit in<br />
der Schweiz. Für sie genügt eine einfache Meldepflicht, die<br />
auch per Internet erledigt werden kann. Eine Ausnahme<br />
bilden Anbieter aus EU 8 in den Sparten Baugewerbe, Gartenbau,<br />
Reinigung sowie Bewachung/Sicherheit, die bewilligungspflichtig<br />
bleiben.<br />
www.bfm.admin.ch<br />
Online-Registrierung/Meldeverfahrenpflicht <strong>für</strong> bewilligungsfreie<br />
Erwerbstätigkeit<br />
Die Personenfreizügigkeit wird ergänzt durch flankierende<br />
Massnahmen gegen Lohn- und Sozialdumping sowie durch<br />
die gegenseitige Anerkennung von Berufsdiplomen und die<br />
Koordination der Sozialversicherung. Dies erleichtert die<br />
Rekrutierung von Mitarbeitern aus dem EU/EFTA-Raum so-
0<br />
2.7<br />
wie den Besuch und die Nutzung von Ausbildungsstätten<br />
in diesen Ländern. Dadurch wird die Effizienz des Arbeitsmarktes<br />
gesteigert und die Verfügbarkeit von hoch qualifiziertem<br />
Personal verbessert.<br />
Vgl. Kap. 3.1 Marktzutritt, 7.6 Soziale Sicherung und 8.1<br />
Duales Ausbildungssystem<br />
www.soziale-sicherheit-ch-eu.ch<br />
Informationen zur sozialen Sicherheit im Zusammenhang<br />
mit dem Personenverkehrsabkommen<br />
2.7.3 Aufenthalt und Erwerbstätigkeit von<br />
Nicht-EU- / EFTA-Staatsangehörigen<br />
Bürger von Ländern ausserhalb des EU 15-/EFTA-Raumes<br />
sowie vorderhand aus den beiden jüngsten EU-Mitgliedländern<br />
Bulgarien und Rumänien benötigen in jedem Fall<br />
eine Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung. Sie unterstehen<br />
zwar weiterhin den bisherigen Zulassungsvorschriften<br />
(Inländervorrang, Lohnkontrolle, Kontingente), aber ihre<br />
Mobilität wird im Interesse der Arbeitsmarktflexibilität entscheidend<br />
verbessert: Inhaber einer Daueraufenthaltsbewilligung<br />
können Arbeitsplatz und Beruf wechseln sowie<br />
eine selbständige Tätigkeit im ganzen Land ohne spezielle<br />
Bewilligung ausüben. In wichtigen Fällen können auch Inhaber<br />
einer Kurzzeitbewilligung bei einem Arbeitgeber in<br />
einem anderen Kanton tätig sein.<br />
Priorität geniessen hoch qualifizierte und spezialisierte<br />
Berufstätige sowie Unternehmer und Führungskräfte,<br />
anerkannte Wissenschafter und Kulturschaffende, Angestellte<br />
von international tätigen Konzernen und Schlüsselpersonen<br />
mit internationalen Geschäftsverbindungen.<br />
Dadurch sollen der wirtschaftliche, wissenschaftliche und<br />
kulturelle Austausch gefördert sowie der Transfer von Entscheidträgern<br />
und Spezialisten internationaler Unternehmen<br />
unterstützt werden. Insbesondere soll es auch qualifizierten<br />
Wissenschaftern möglich sein, nach Abschluss ihrer<br />
Studien weiterhin in der Schweiz tätig zu sein. Im Interesse<br />
der Schweizer Wirtschaft ist es schliesslich, dass auch nur<br />
vorübergehend hier tätige Ausländer ihre Familie nachzuziehen<br />
können und dass Partner bzw. Kinder von Inhabern<br />
einer Dauerbewilligung in der Schweiz angestellt oder frei-<br />
beruflich tätig sein können.<br />
www.auslaender.ch<br />
Bundesamt <strong>für</strong> Migration<br />
2.7.4 Bewilligungstypen und Verfahren<br />
Zur Beurteilung des Vorgehens und der infrage kommenden<br />
Bewilligung ist zu unterscheiden, ob die betroffenen<br />
Personen EU-/EFTA-Bürger sind oder Ausländer aus einem<br />
Herkunftsland ausserhalb des EU-/EFTA-Raumes. Für unselbständig<br />
erwerbende Ausländer obliegt es immer dem<br />
Schweizer Arbeitgeber, die Arbeits- und Aufenthaltsbewilligung<br />
zu beantragen. In allen Fällen wird die Bewilligung<br />
durch den Kanton ausgestellt.<br />
Wer eine Jahresaufenthaltsbewilligung oder eine Kurzzeitbewilligung<br />
besitzt, kann mit Gesuch um Familiennachzug<br />
seine Familie mitbringen, die Bewilligung zum Arbeiten<br />
wird dem Ehepartner und den Familienangehörigen in absteigender<br />
Linie erteilt. Ehepartner haben auch dann Anrecht<br />
auf die Erteilung der Arbeitsbewilligung, wenn die<br />
Wohnsitze beider Ehepartner nicht identisch sind. Ein Ehepartner<br />
kann seinen Wohnsitz auch in einem anderen Kanton<br />
haben.<br />
Dank der Teilnahme der Schweiz am «Schengen-Abkommen»<br />
mit der EU brauchen visumspflichtige Geschäftsleute<br />
und Kongresstouristen, z.B. solche aus Wachstumsmärkten<br />
wie China, Indien und Russland, die ihren Besuch anderer<br />
europäischer Länder mit einem Aufenthalt in der Schweiz<br />
verbinden künftig kein separates Visum <strong>für</strong> die Schweiz<br />
mehr.<br />
Im Rahmen von Ansiedlungsvorhaben empfiehlt es sich, im<br />
Interesse von «Paketlösungen» die verschiedenen Begehren<br />
nach Möglichkeit zu bündeln und vorzubesprechen. Die<br />
kantonalen Wirtschaftsförderungsstellen beraten bezüglich<br />
Vorgehen und Behandlungsdauer von Anträgen.<br />
www.europa.admin.ch<br />
Bilaterale Abkommen Schweiz – EU<br />
www.bfm.ch<br />
Bundesamt <strong>für</strong> Migration
EU 17 («alte» EU-Länder<br />
sowie Malta und Zypern)<br />
Kurzfristige Aufenthaltsbewilligung<br />
(Ausweis L EG/EFTA)<br />
Anspruch auf Erteilung, sofern in<br />
der<br />
Schweiz ein Arbeitsverhältnis zwischen<br />
3 Monaten und einem<br />
Jahr nachgewiesen<br />
wird (Arbeitsverhältnisse<br />
unter 3 Monaten<br />
im Kalenderjahr: nur noch Melde<br />
verfahren)<br />
Familiennachzug möglich<br />
Grenzgängerbewilligung<br />
(Ausweis G-EG/EFTA)<br />
Geographische Mobilität ohne<br />
Einschränkungen<br />
Wöchentliche Heimkehrpflicht an<br />
den<br />
Hauptwohnsitz im EU-/EFTA-Staat<br />
Selbständige Erwerbstätigkeit möglich<br />
G ü l t i g k e i t s d a u -<br />
er gemäss Arbeitsvertrag,<br />
jedoch längstens 5 Jahre,<br />
danach verlängerbar<br />
Aufenthaltsbewilligung<br />
(Ausweis B-EG/EFTA)<br />
5 Jahre gültig, nach Vorlage einer<br />
Arbeitsbescheinigung mit einer Dauer<br />
von 1 Jahr oder mehr oder von<br />
unbestimmter<br />
Dauer<br />
Ganzjähriger zweckgebundenerAufenthalt<br />
mit Lebensmittelpunkt und<br />
Wohnsitznahme<br />
in der Schweiz<br />
Familiennachzug möglich<br />
Berechtigung, einer selbständigen<br />
Erwerbstätigkeit nachzugehen<br />
EU 8 (2004 beigetretene<br />
osteuropäische Länder)<br />
Kurzfristige Aufenthaltsbewilligung<br />
(Ausweis L EG/EFTA)<br />
Anspruch auf Erteilung, sofern ein<br />
Arbeitsverhältnis nachgewiesen<br />
wird,<br />
<strong>für</strong> bis zu einem Jahr<br />
Erneuerung nach einem Jahr im Falle<br />
einer gesicherten Beschäftigung,vorbehältlich<br />
des Kontingents<br />
Jährliches steigendes Kontingent<br />
von<br />
Bewilligungen: 15‘800 (2007) bis<br />
29‘000 (2010)<br />
Inländervorrang, Kontrolle der Entlöhnung<br />
und der Arbeitsbedingungen<br />
Familiennachzug möglich<br />
Grenzgängerbewilligung<br />
(Ausweis G-EG/EFTA)<br />
Geographische Mobilität innerhalb<br />
gesamten Grenzzonen der Schweiz<br />
Inländervorrang, Prüfung der Entlöhnung<br />
und der Arbeitsbedingungen<br />
Im Übrigen wie EU 17<br />
Aufenthaltsbewilligung<br />
(Ausweis B-EG/EFTA)<br />
Jährliches steigendes Kontingent<br />
von<br />
Bewilligungen: 1‘700 (2007) bis<br />
3‘000<br />
(2010)<br />
Wechsel zu unselbständiger Tätigkeit<br />
bewilligungspflichtig<br />
Inländervorrang, Prüfung der Entlöhnung<br />
und der Arbeitsbedingungen<br />
Familiennachzug möglich<br />
Im Übrigen wie EU 17<br />
Niederlassungsbewilligung<br />
2.7<br />
Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigungen: Regelungen und Verfahren (Stand 1. Januar 2008)<br />
Regime gegenüber EU-/EFTA-Bürgern<br />
Regime gegenüber Staatsangehörigen<br />
von Nicht-EU-/EFTA-Ländern sowie aus<br />
Bulgarien und Rumänien<br />
Kurzaufenthalterbewilligung<br />
(Ausweis L)<br />
Für Schlüsselpositionen<br />
(Gründung einer<br />
Firma, Einarbeitung<br />
von neuem Personal,<br />
Spezialisten von internationalen Unternehmen):<br />
12 Monate, auf 24 Monate<br />
verlängerbar<br />
Familiennachzug möglich<br />
jährliches Kontingent von<br />
5‘000 Bewilligungen<br />
Auszubildende (Stagiaires):<br />
12-18 Monate gültig, Familiennachzug<br />
nicht vorgesehen<br />
Grenzgängerbewilligung (Ausweis G)<br />
Zwölf Monate gültig <strong>für</strong> Grenzzone<br />
des<br />
Bewilligungskantons und jährlich zu<br />
erneuern<br />
Seit mindestens sechs Monaten<br />
Wohnsitz<br />
mit dauerhafter Aufenthaltsbewilligung<br />
in der Grenzzone eines Nachbarlandes<br />
der Schweiz<br />
Wöchentliche Rückkehr an diesen<br />
Wohnort<br />
Arbeitsplatz- oder Berufswechsel<br />
mit<br />
Bewilligung möglich<br />
Aufenthaltsbewilligung<br />
(Ausweis B)<br />
Ganzjähriger, erwerbstätiger<br />
Aufenthalt<br />
in der Schweiz mit Lebensmittelpunkt<br />
und Wohnsitznahme in der Schweiz<br />
Inländervorrang, Prüfung der Entlöhnung<br />
und der Arbeitsbedingungen<br />
Familiennachzug möglich<br />
Jährliche Erneuerung<br />
der Bewilligung ist<br />
Formsache<br />
Jährliches Kontingent von 4‘000 Be-
Quelle: Immobilien<br />
– Kaufen und verkaufen,<br />
Bürgi Nägeli Rechtsanwälte,<br />
Zürich<br />
www.bnlawyers.ch<br />
2.7<br />
2.7.5 Grunderwerb<br />
Künftig sollen Ausländer Grundstücke in der Schweiz ohne<br />
ein kompliziertes Bewilligungsverfahren gemäss der so genannten<br />
«Lex Koller» kaufen können. Nach Ansicht des<br />
Bundesrates ist diese heute nicht mehr notwendig und soll<br />
deshalb aufgehoben werden. Bereits heute können Ausländer<br />
<strong>für</strong> eine wirtschaftliche Tätigkeit und als Hauptwohnsitz<br />
Grundstücke und Immobilien in der Schweiz meist bewilligungsfrei<br />
erwerben, selbst wenn sie im Auskland wohnen.<br />
Beschränkungen bestehen gemäss der sogenannten<br />
«Lex Koller» vor allem <strong>für</strong> Wohneigentum und Ferienwohnungen.<br />
Die Landesregierung möchte diese Beschränkungen<br />
ebenfalls aufheben. Ein Parlamentsentscheid liegt<br />
aber noch nicht vor..<br />
Für Bürger der EU und EFTA sind die Möglichkeiten auf<br />
Grund der Bilateralen Abkommen nochmals gelockert<br />
worden: Mit Wohnsitz in der Schweiz ist ihnen jeglicher<br />
Erwerb von Grundstücken ohne Bewilligung möglich. Als<br />
Grenzgänger (Arbeitnehmer in der Schweiz) haben sie die<br />
Möglichkeit, eine Zweitwohnung in der Region ihres Arbeitsortes<br />
zu erwerben, und zwar auch neben einer Ferienwohnung.<br />
Grundstücke und Liegenschaften, die der Ausübung einer<br />
wirtschaftlichen Tätigkeit dienen, können bewilligungsfrei<br />
auch als reine Kapitalanlage erworben und an ein Produktions-<br />
oder Dienstleistungsunternehmen vermietet oder verpachtet<br />
werden. Der Begriff der wirtschaftlichen Tätigkeit<br />
ist weit gefasst: Es geht nicht nur um die klassischen Handels-,<br />
Industrie- und Gewerbearten, sondern auch um den<br />
Finanz- und Dienstleistungssektor. Er reicht somit von der<br />
Ausübung eines freien Berufes, etwa als Informatiker oder<br />
Hotelier, über den Betrieb eines Handels- oder Dienstleistungszentrums<br />
bis hin zur industriellen Produktion. Möglich<br />
ist auch die Beteiligung an Immobiliengesellschaften,<br />
die im Handel mit solchen Grundstücken tätig sind.<br />
Ausländer, die über eine Aufenthaltsbewilligung verfügen,<br />
können einen Hauptwohnsitz bewilligungsfrei erwerben.<br />
Wohnungen können auch unter dem Titel Betriebsstätte<br />
mit erworben werden, wenn sie betriebsnotwendig sind<br />
(wie etwa als Wohnung <strong>für</strong> Hauswart oder <strong>für</strong> Techniker,<br />
deren ständige Anwesenheit in unmittelbarer Betriebsnähe<br />
unabdingbar ist) oder eine Abtrennung vom Betriebsgrundstück<br />
unverhältnismässig wäre.<br />
Eine Bewilligung braucht somit nur noch, wer als Ausländer<br />
bzw. als nicht in der Schweiz wohnender EU-Bürger eine<br />
Ferienwohnung kaufen will. Ebenso ausgeschlossen bleiben<br />
direkte Investitionen im Wohnungsmarkt und Immobilienhandel<br />
mit Wohnliegenschaften. Der Vollzug der «Lex<br />
Koller» ist in erster Linie Sache des Kantons, in dem das<br />
Grundstück liegt. Die kantonalen Wirtschaftsförderungsstellen<br />
unterstützen <strong>Investoren</strong> in allen administrativen<br />
Angelegenheiten und bei Vermittlungsdienstleistungen <strong>für</strong><br />
Bauland oder Immobilien.<br />
Vgl. Kapitel 13.1 Adressen der kantonalen Wirtschaftsförderungsstellen<br />
www.bj.admin.ch<br />
Bundesamt <strong>für</strong> Justiz, Merkblatt «Erwerb von Grundstücken<br />
durch Personen im Ausland» (pdf)<br />
www.law-firm.ch<br />
Firmengründung in der Schweiz – Formen? Vorgehen? Kosten?<br />
Bischof Stampfli Rechtsanwälte, Solothurn (2007)<br />
Möglichkeiten zum Grunderwerb durch Ausländer<br />
Wohnsitz in der Schweiz Kurzaufenthalts- ohne Aufenthalts-<br />
Niederlassungs- Jahresaufenthalts- bewilligung bewilligung<br />
bewilligung<br />
Unüberbautes Land (Baubeginn innert 1 Jahr)<br />
•Wohnzone bis 3000 m<br />
bewilligung<br />
2<br />
- Hauptwohnung Ja Ja Nein Nein<br />
- keine Hauptwohnung<br />
•Gewerbe-, Industrie- und<br />
Ja Nein Nein Nein<br />
Dienstleistungszone<br />
Wohneigentum<br />
Ja Ja Ja Ja<br />
•Hauptwohnung (bis 3000m2 ) Ja Ja Nein Nein<br />
•Mehrfamilienhaus<br />
Betriebsliegenschaft<br />
Ja Nein Nein Nein<br />
•Eigengebrauch Ja Ja Ja Ja<br />
•Kapitalanlage Ja Ja Ja Ja<br />
Ferienwohnung (Kontingente)<br />
Anteil an juristischen Personen<br />
Ja mit Bewilligung mit Bewilligung mit Bewilligung<br />
•Bereich Betriebsliegenschaften Ja Ja Ja Ja<br />
•Bereich Wohnliegenschaften Ja bis zu einem Anteil von max. 30% des Gesellschaftskapitals
2.8 Raumplanung und Umweltschutz<br />
2.8.1 Bau- und Planungswesen<br />
Ein fortschrittliches Raumplanungs- und Umweltrecht sichert<br />
ein geordnetes Nebeneinander von dicht besiedeltem<br />
Wirtschaftsraum und Natur- und Landwirtschaftsgebieten.<br />
Die hohe Besiedlungsdichte hat von jeher das Umweltbewusstsein<br />
und zugleich die bauliche Entwicklung gefördert.<br />
Bauten <strong>für</strong> Dienstleistungs- und Industriebetriebe können<br />
in den da<strong>für</strong> bestimmten Bauzonen errichtet werden. Die<br />
Bau- und Planungsvorschriften richten sich nach dem kantonalen<br />
Recht, und es ist ein Baubewilligungsverfahren zu<br />
durchlaufen. Dessen Dauer und Umfang hangen von der<br />
Art des konkreten Investitionsvorhabens ab. So benötigen<br />
Industriebauten im Interesse der Arbeitssicherheit eine<br />
Plangenehmigung sowie eine Betriebsbewilligung.<br />
Der Zeitrahmen <strong>für</strong> Baubewilligungen ist abhängig von der<br />
Art und Komplexität des Investitionsvorhabens. Für unproblematische<br />
Bauvorhaben, wie z.B. ein gewerblich-industrielles<br />
Bauvorhaben ohne besonderen Schwierigkeitsgrad<br />
und ohne Bedarf an Zusatzabklärungen und Sondergenehmigungen,<br />
beträgt er in der Regel 2-3 Monate. Annahme<br />
ist dabei, dass keine Umstände vorliegen, die zu Rekursen/Baubeschwerden<br />
führen können. Abweichungen<br />
sind von Kanton zu Kanton möglich.<br />
Die kantonalen Wirtschaftsförderungsstellen erteilen Auskünfte<br />
über erschlossene Gewerbeflächen und verfügbare<br />
Geschäftsobjekte und über die notwendigen administrativen<br />
Schritte. Sie können diese auch einleiten und nötigenfalls<br />
koordinieren.<br />
2.8.2 Umwelt<br />
Die Umweltgesetzgebung entspricht weitgehend den in<br />
der EU geltenden Regeln. Das Umweltrecht und die daraus<br />
resultierenden Schutzmassnahmen fussen auf dem Grund-<br />
2.8<br />
satz der Kooperation. In Zusammenarbeit mit derWirtschaft<br />
werden Lösungen entwickelt, die sowohl der Wirtschaft<br />
wie der Natur dienen. Die getroffenen Massnahmen gelten<br />
international als vorbildlich. Bei Errichtung und Betrieb von<br />
industriellen und gewerblichen Anlagen ist verschiedenen<br />
Erlassen auf Bundes- und auf Kantonsebene Rechnung zu<br />
tragen. Landesweit von besonderer Bedeutung sind die<br />
Bundesgesetze über Gewässerschutz, Umweltschutz und<br />
Natur- und Heimatschutz. Das Bundesgesetz über den Umweltschutz<br />
regelt die Bereiche Luftverschmutzung, Lärm,<br />
Erschütterungen, Abfälle, umweltgefährdende Stoffe und<br />
Belastung des Bodens. Es stellt auf das Vorsorge- und das<br />
Verursacherprinzip ab: Umweltbelastungen sollen so gering<br />
wie möglich gehalten, die Kosten <strong>für</strong> ihre Vermeidung<br />
den Verursachern auferlegt werden. Emissionen werden<br />
durch Grenzwerte, Bau- und Ausrüstungs-, Verkehrs- und<br />
Betriebsvorschriften begrenzt. Die dabei anzuwendende<br />
Technik ist nicht vorgeschrieben. Sanierungsfristen ermöglichen<br />
es den Unternehmungen, den geeigneten Investitionszeitpunkt<br />
im gegebenen Rahmen selber zu bestimmen.<br />
Umweltverträglichkeitsprüfungen (UVP) kommen bei Vorhaben<br />
zur Anwendung, mit denen Anlagen geplant, errichtet<br />
oder geändert werden, welche die Umwelt erheblich<br />
belasten können. Sie sind Instrumente der Umweltvorsorge,<br />
die aber nur bei konkreten Vorhaben und in deren ordentlichen<br />
bau- und planungsrechtlichen Bewilligungsverfahren<br />
zum Einsatz kommen. Die UVP-pflichtigen Anlagen<br />
sind in den Rechtsgrundlagen abschliessend aufgeführt;<br />
neben Verkehrs- und Energieanlagen gehören dazu auch<br />
besonders umweltbelastende Industrieanlagen.<br />
www.admin.ch / ch / d / sr / c814_011<br />
Bundes-Verordnung über die Umweltverträglichkeitsprüfung,<br />
UVP-pflichtige Vorhaben<br />
Zeitbedarf Baubewilligung<br />
Verfahrensschritt Woche 1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />
Einreichung Baugesuch X<br />
Vorprüfung durch örtliche Baubehörde X X<br />
Publikation im Amtsblatt X<br />
Einsprache-/Einwendungsverfahren X X X<br />
Bearbeitung Einsprachen/Einwendungen X X<br />
Verbesserungen/Anpassungen durch Bauherrschaft X<br />
Antrag Baubehörde X X<br />
Baurechtlicher Entscheid/Baubewilligung X X X<br />
Eröffnung an Gesuchsteller X<br />
Quelle: Eigene Bearbeitung<br />
amtlicher Darstellungen von<br />
verschiedenen Kantonen
2.9 2.10<br />
2.9 Schutz des freien Wettbewerbs<br />
Die schweizerische Wirtschaftsordnung basiert auf den<br />
Grundsätzen der freien Marktwirtschaft. Bestehende<br />
Wettbewerbsbeschränkungen werden abgebaut. Ein verschärftes<br />
Kartellgesetz stärkt den freien und fairen Wettbewerb.<br />
Kartelle sind nicht verboten, aber deren Missbrauch<br />
wird geahndet. Die schweizerische Kartellgesetzgebung ist<br />
seit 1995 weitgehend jener der EU angeglichen. Das Binnenmarktgesetz<br />
sorgt <strong>für</strong> mehrWettbewerb und denAbbau<br />
2.10 Schutz des geistigen Eigentums<br />
Der Schutz des geistigen Eigentums ist in der Schweiz hoch<br />
entwickelt. Ein umfassendes System von Patent-, Marken-,<br />
Designschutz- und Urheberrechten garantiert auf nationaler<br />
und internationaler Ebene die Ergebnisse von Innovation<br />
und Kreativität. Wer eine Erfindung zum Patent<br />
anmelden, eine Marke registrieren lassen oder ein Design<br />
hinterlegen will, wendet sich an das Eidgenössische Institut<br />
<strong>für</strong> Geistiges Eigentum IGE. Für international tätige<br />
Unternehmungen ist dabei besonders interessant, dass sie<br />
mit einer einzigen Eintragung weltweiten Schutz erlangen<br />
können.<br />
www.ige.ch IGE<br />
Eidgenössisches Institut <strong>für</strong> Geistiges Eigentum<br />
Das IGE, zuständige Stelle <strong>für</strong> die gewerblichen Schutzrechte<br />
und das Urheberrecht, ist ein eigentliches Kompetenzzentrum<br />
<strong>für</strong> alle Anliegen zu den Themen Patente, Marken,<br />
Design, Topographien von Halbleitererzeugnissen und<br />
Urheber- und verwandte Schutzrechte. Erste Informationen<br />
über die eingetragenen Schweizer Schutztitel stehen über<br />
das IGE-eigene elektronische Schutzrechtsregister offen.<br />
Als WTO-Mitglied setzt die Schweiz die Vorschriften des<br />
WTO/TRIPS-Abkommens um.<br />
www.swissreg.ch<br />
Schutzrechtsregister<br />
2.10.1 Patente<br />
Erfindungen, die ein technisches Problem mit technischen<br />
Mitteln lösen, können durch Patente geschützt werden.<br />
Nicht patentierbar sind u.a. Pflanzensorten, Tierrassen und<br />
im Wesentlichen biologische Verfahren zur Züchtung von<br />
Pflanzen und Tieren. Es bestehen drei Möglichkeiten, eine<br />
Erfindung mit Wirkung <strong>für</strong> die Schweiz zum Patent anzumelden:<br />
• Mit der nationalen Anmeldung erstreckt sich der PatentschutzaufdieSchweizunddasFürstentumLiechtenstein.<br />
• Neben dem nationalen Verfahren kann ein europäisches<br />
Patent erlangt werden. Das Europäische Patentüberein-<br />
protektionistischer Regelungen auf Kantons- und Gemeindeebene.<br />
Die Wettbewerbskommission kann einschreiten,<br />
wenn der Verdacht auf unzulässige Wettbewerbsbeschränkungen<br />
besteht. Sie prüft auch, ob Unternehmenszusammenschlüsse<br />
negative Auswirkungen auf den freien Wettbewerb<br />
haben, und sie gibt den Behörden Empfehlungen<br />
zur Förderung wirksamen Wettbewerbs ab.<br />
kommen (EPÜ) ermöglicht es dem Anmelder, in einem<br />
einheitlichen Prüfungs- und Erteilungsverfahren Patentschutz<br />
in den Vertragsstaaten des EPÜ, darunter auch<br />
der Schweiz, zu erlangen.<br />
• Auf internationaler Ebene ermöglicht es derVertrag über<br />
die Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Patentwesens<br />
(Patent CooperationTreaty,PCT),dem die Schweiz beigetreten<br />
ist, eine internationale Anmeldung einzureichen,<br />
die in allen benannten Vertragsstaaten die gleiche Wirkung<br />
wie eine nationale Anmeldung hat. Internationale<br />
Anmeldungen können beim IGE auch in englischer Sprache<br />
eingereicht werden. Ein Patent erlischt spätestens<br />
nach 20 Jahren, vomAnmeldedatum an gerechnet; <strong>für</strong>Topographien<br />
oder dreidimensionale Strukturen von Halbleitererzeugnissen<br />
beträgt die Wirkungsfrist 10 Jahre.<br />
Ende 2003 waren 75‘000 in Kraft stehende europäische<br />
Patente mit Wirkung <strong>für</strong> die Schweiz.<br />
Vgl. Kapitel 8.4 Forschung und Entwicklung<br />
www.vsp.ch<br />
Vereinigung Schweizerischer Patent- und MarkenanwälteVSP<br />
2.10.2 Marken<br />
Die rechtzeitige Registrierung der eigenen Marken schützt<br />
vor unliebsamen Überraschungen im Heimmarkt und in den<br />
wichtigsten Exportmärkten. In den meisten Fällen wird der<br />
Markenschutz im Ausland auf der Basis einer Eintragung<br />
der Marke in der Schweiz beantragt.Wichtig ist, vor der Anmeldung<br />
im Marken- und im Handelsregister recherchieren<br />
zu lassen, ob dem geplanten Zeichen identische oder verwechselbar<br />
ähnliche Marken entgegenstehen. Gezielte Recherchen<br />
sind auf elektronischemWeg möglich, ebenso das<br />
Erfassen und Einreichen aller <strong>für</strong> dieAnmeldung von schweizerischen<br />
Marken notwendigen Daten. Die Schweiz bietet<br />
den Anmeldern die Möglichkeit, gestützt auf die nationale<br />
Eintragung, durch Schutzausdehnungen nach dem Madrider<br />
Markenabkommen und dem Madrider Protokoll, den<br />
Markenschutz auf andere Vertragsparteien auszudehnen.
2.10 2.11<br />
www.ip-search.ch<br />
Markenrecherchen<br />
https: //e-trademark.ige.ch<br />
Anmeldung Marken<br />
2.10.3 Design<br />
Eine Hinterlegung gestylter Gegenstände schützt zweidimensionale<br />
Gestaltungen und dreidimensionale Gegenstände,<br />
deren Design neu ist, eine ästhetische Wirkung aufweist<br />
und gewerblich hergestellt wird. Sie lässt sich in der<br />
Schweiz auf einfache Weise vollziehen. Die Schutzdauer<br />
beträgt maximal 25 Jahre, unterteilt in fünf fünfjährige Perioden.<br />
Gestützt auf das Haager Abkommen über die internationale<br />
Hinterlegung gewerblicher Muster und Modelle<br />
können Muster oder Modelle auch international hinterlegt<br />
werden. Da die Schweiz dieses Abkommen ratifiziert hat,<br />
kann der Hinterleger den Schutz auch <strong>für</strong> die Schweiz erlangen.<br />
2.10.4 Urheberrecht<br />
Urheberrechtlichen Schutz geniessen Werke, die<br />
• in den Bereich der Literatur und Kunst gehören<br />
• das Ergebnis einer geistigen Schöpfung sind<br />
• einen individuellen Charakter haben.<br />
2.11 Registrierungspflichtige Produkte, Produktehaftpflicht<br />
Aus sicherheits- und gesundheitspolitischen Erwägungen,<br />
aus Gründen des Umwelt- und Verbraucherschutzes sowie<br />
der Einhaltung von internationalen und nationalen Normen<br />
wegen unterliegen ferner Arzneimittel, Kosmetikprodukte,<br />
Reinigungsmittel, Elektrogeräte, Mess- und Wägevorrichtungen,<br />
Heizungsanlagen, Druckbehälter und Motorfahrräder<br />
bei der Einfuhr bzw. dem Absatz in der Schweiz bestimmten<br />
Vorschriften.<br />
2.11.1 Registrierung<br />
von pharmazeutischen Produkten<br />
Die Schweiz ist ein idealer Standort <strong>für</strong> die Produktion<br />
von pharmazeutischen Produkten: Neben den weltweit<br />
bekannten Unternehmen wie Novartis oder Roche gibt<br />
es eine grosse Zahl weiterer Hersteller, die <strong>für</strong> den Weltmarkt<br />
produzieren. Durchschnittlich sechs bis sechseinhalb<br />
Monate dauert die Registrierung eines neuen pharmazeutischen<br />
Produkts in der Schweiz. Damit gehört das<br />
schweizerische Registrierungsverfahren weltweit zu den<br />
schnellsten. Es wird betreut vom Schweizerischen Heilmittel-Institut<br />
Swissmedic.<br />
www.swissmedic.ch<br />
Schweizerisches Heilmittelinstitut<br />
Für die Registrierung muss ein Dossier bei Swissmedic eingereicht<br />
werden. Die Registrierungsanforderungen entsprechen<br />
weitgehend denjenigen der EU. Das erleichtert<br />
eine gleichzeitige Einreichung der Registrierungsgesuche in<br />
der Schweiz und der EU. Eine Registrierung in der Schweiz<br />
hat dank ausgezeichneter wissenschaftlicher Reputation,<br />
strengen Kriterien und zahlreichen hochstehenden Spitälern<br />
<strong>für</strong> klinische Tests international einen sehr guten Ruf.<br />
Das sog. «Fast Track»-Verfahren ermöglicht es, lebenswich-<br />
Computerprogramme gelten ebenfalls als Werke im Sinn<br />
des Urheberrechtsgesetzes. Der Schutz erlischt in der<br />
Schweiz 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers oder der Urheberin,<br />
bei Computerprogrammen 50 Jahre danach.<br />
tige Medikamente (z.B. gegen Aids oder Alzheimer) trotz<br />
strenger Prüfung sehr rasch (max. 3-4 Monate) auf den<br />
Markt zu bringen.<br />
www.swissmedic.ch<br />
Marktzutritt, Merkblätter<br />
2.11.2 Medizinprodukte<br />
Die Schweiz hat die europäischen Richtlinien über Medizinprodukte<br />
autonom in der Medizinprodukteverordnung<br />
(MepV) umgesetzt. Damit gelten <strong>für</strong> Medizinprodukte in<br />
der Schweiz dieselben Vorschriften wie in der EU. Ein Medizingeräte-Lieferant,<br />
der sein Produkt in der Schweiz auf<br />
den Markt bringen will, muss auf Verlangen der Behörde<br />
nachweisen können, dass sein Produkt die grundlegenden<br />
Anforderungen der EU-Richtlinien sowie die nationalen<br />
Anforderungen erfüllt.<br />
Die Liste der von der Schweiz unilateral anerkannten EU-<br />
Prüfstellen stellt das B<strong>AG</strong> (Bundesamt <strong>für</strong> Gesundheit) zur<br />
Verfügung. Medizinprodukte, die die CE-Kennzeichnung<br />
einer EU-Prüfstelle tragen, gelten auch in der Schweiz als<br />
konform, sofern die ganze Produkte-Information dreisprachig<br />
(d,f,i) und die Inverkehrbringerin in der Schweiz angegeben<br />
ist. Ein Hersteller in der Schweiz darf seine Medizinprodukte<br />
«CE» kennzeichnen und sie auf dem Schweizer<br />
Markt verkaufen oder in die EU exportieren. Zurzeit braucht<br />
er noch einen Bevollmächtigten in der EU.Das B<strong>AG</strong> stellt auf<br />
Anfrage auch Exportzertifikate <strong>für</strong> Nicht-EU-Staaten aus.<br />
www.admin.ch / bag<br />
Bundesamt <strong>für</strong> Gesundheit B<strong>AG</strong><br />
www.admin.ch / ch / d / as / 2001 / 3487.pdf<br />
Medizinprodukteverordnung (MepV)
2.11 2.12<br />
2.11.3 Produktehaftpflicht<br />
Die schweizerischen Produktehaftpflicht-Vorschriften entsprechen<br />
weitgehend den in der Europäischen Union<br />
geltenden Regeln: Der Hersteller haftet unabhängig von<br />
seinem Verschulden <strong>für</strong> Schäden, die durch fehlerhafte Produkte<br />
verursacht werden. In der Schweiz gilt diese Haftpflicht<br />
<strong>für</strong> alle Produkte, die ab 1994 in Verkehr gesetzt<br />
werden. Durch Verordnung wurden die Sicherheits- und<br />
Gesundheitsanforderungen <strong>für</strong> technische Geräte festgelegt.<br />
Die Schweiz hat im Bereich der technischen Normen<br />
weitgehend die Regelungen der Europäischen Union übernommen,<br />
so dass <strong>für</strong> den Export in die EU in diesem Bereich<br />
keine entscheidenden Marktbarrieren mehr existieren.<br />
www.admin.ch / ch / d / sr / c819_11.html<br />
Verordnung über die Sicherheit technischer Einrichtungen<br />
und Geräte<br />
2.12 Banken und Finanzdienstleistungen<br />
Der Bankensektor ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige<br />
der Schweiz. Er trägt mit fast 3,3% der Erwerbstätigen<br />
mehr als einen Zehntel zur Wertschöpfung der schweizerischen<br />
Volkswirtschaft bei. Die Banken in der Schweiz<br />
verwalten über 4’700 Mrd. CHF an Vermögen, die zu knapp<br />
60% aus dem Ausland stammen. Damit stellen sie den<br />
grössten Offshore-Finanzplatz der Welt dar, noch vor London,<br />
New York oder Frankfurt. Die Schweiz hat eine lange<br />
Tradition wirtschafts- und währungspolitischer Stabilität,<br />
die sich in niedriger Inflation, tiefen Zinssätzen und einer<br />
bedeutenden internationalen Rolle des Frankens vor allem<br />
im Vermögensverwaltungs- und Emissionsgeschäft spiegelt.<br />
Eine überdurchschnittliche Performance, hohe Qualität<br />
der Dienstleistungen, Transparenz der Kosten und ein<br />
gutes Preis-Leistungsverhältnis verstärken die Attraktivität<br />
des Finanzplatzes Schweiz.<br />
2.12.1 Bankenrecht und Bankenstruktur<br />
Das schweizerische Bankensystem ist im Vergleich zum<br />
Ausland nur wenig reguliert. Für die Eröffnung einer Bank,<br />
den gewerbsmässigen Handel mit Effekten, die Führung<br />
eines Fonds und teilweise auch <strong>für</strong> Vermögensverwalter, ist<br />
eine Bewilligung durch die Eidgenössische Bankenkommission<br />
(EBK) notwendig. Die EBK, deren Aufsicht mehr als<br />
400 Finanzierungsinstitute unterstehen, informiert über die<br />
Anforderungen im Einzelfall. Banken-Dachorganisation ist<br />
die Schweizerische Bankiervereinigung.<br />
www.ebk.admin.ch<br />
EBK Eidg. Bankenkommission<br />
www.swissbanking.org<br />
Schweizerische Bankier-Vereinigung SBVg<br />
Der Bankensektor ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige<br />
der Schweiz. Er trägt mit fast 3,3% der Erwerbstätigen<br />
mehr als einen Zehntel zur Wertschöpfung der<br />
schweizerischen Volkswirtschaft bei. Die Banken in der<br />
Schweiz verwalten über 4’700 Mrd. CHF an Vermögen, die<br />
zu knapp 60% aus dem Ausland stammen. Damit stellen<br />
sie den grössten Offshore-Finanzplatz der Welt dar, noch<br />
vor London, New York oder Frankfurt. Die Schweiz hat eine<br />
lange Tradition wirtschafts- und währungspolitischer Stabilität,<br />
die sich in niedriger Inflation, tiefen Zinssätzen und<br />
einer bedeutenden internationalen Rolle des Frankens vor<br />
allem im Vermögensverwaltungs- und Emissionsgeschäft<br />
spiegelt. Eine überdurchschnittliche Performance, hohe<br />
Qualität der Dienstleistungen, Transparenz der Kosten und<br />
ein gutes Preis-Leistungsverhältnis verstärken die Attraktivität<br />
des Finanzplatzes Schweiz.<br />
Neben den beiden zu den international grossen zählenden<br />
Banken UBS <strong>AG</strong> und CS Group gibt es eine Vielzahl von inländischen<br />
und ausländischen Finanzinstituten mit teilweise<br />
hoch spezialisierten Dienstleistungen. Für die Finanzierung<br />
von Investitionsvorhaben in der Schweiz spielen auch<br />
die Kantonalbanken sowie Regionalbanken und Sparkassen<br />
nach wie vor eine wichtige Rolle. Die Gruppe der 24<br />
Kantonalbanken – ganz oder teilweise in Staatsbesitz und<br />
mit Staatsgarantie – hat im schweizerischen Inlandgeschäft<br />
einen Marktanteil von rund einem Drittel. Ihr Anteil am Bilanzsummentotal<br />
aller Banken mit Sitz in der Schweiz liegt<br />
bei etwa 15%. Das Angebot der Kantonalbanken umfasst<br />
eine breite Palette an Produkten und Dienstleistungen. Das<br />
Kreditgeschäft <strong>für</strong> Klein- und Mittelbetriebe sowie das Retail-Banking,<br />
vor allem die Hypothekarausleihungen, bilden<br />
die wichtigsten Geschäftsbereiche.<br />
www.kantonalbank.ch<br />
Kantonalbanken<br />
Dazu kommen 149 ausländische Finanzinstitute. Das sind<br />
mehr als 45% aller Bankinstitute in der Schweiz. Auslandbanken<br />
sind Schweizer Banken. Sie sind überwiegend<br />
Zweigniederlassungen einer ausländischen Bank und zu<br />
85% im Private Banking tätig.<br />
www.foreignbanks.ch<br />
Verband der Auslandbanken in der Schweiz<br />
2.12.2 Finanzdienstleistungen<br />
Die Banken in der Schweiz stellen den Geldanlegern eine<br />
breite Palette von Finanzprodukten und Dienstleistungen<br />
zur Verfügung. Import und Export von ausländischen Währungen<br />
sind bewilligungsfrei. Die Schweiz ist ein Zentrum
<strong>für</strong> die professionelle Vermögensverwaltung <strong>für</strong> Privatkunden<br />
und institutionelle Anleger. Mit einem Marktanteil von<br />
28% ist sie heute weltweit führend im grenzüberschreitenden<br />
Vermögensverwaltungsgeschäft.<br />
Diese dominierende Stellung erarbeitete sich der Bankenplatz<br />
Schweiz durch professionelle Betreuung, modernste<br />
Technologie und stabile politische und rechtliche Rahmenbedingungen.<br />
Detaillierte Informationen zum Leistungsspektrum<br />
sind bei allen Banken erhältlich.<br />
Vgl. Kapitel 5 Finanzierung<br />
www.swissprivatebankers.com<br />
Vereinigung Schweizer Privatbankiers<br />
2.12.3 Bankgeheimnis<br />
Für das Verständnis des schweizerischen Bankwesens sind<br />
verschiedene Eigenheiten und Grundsätze von Bedeutung:<br />
Der Bankkunde hat ein Recht auf Schutz seiner ökonomischen<br />
Privatsphäre. Das schweizerische Bankgeheimnis<br />
soll verhindern, dass Banken unerlaubt Informationen über<br />
ihre Kunden weitergeben (Art. 47 des Bundesgesetzes über<br />
Banken und Sparkassen). Genau genommen handelt es<br />
sich somit um ein Bank-Kundengeheimnis. Gleich wie der<br />
inländische Anleger geniesst der ausländische Kunde einen<br />
weitgehenden Schutz durch das Bankkundengeheimnis.<br />
www.admin.ch / ch / d / sr / 952_0 / a47.html<br />
Art. 47 Bankengesetz<br />
Die politischen Behörden wie auch die Wirtschaft stehen<br />
nach wie vor <strong>für</strong> das Bankkundengeheimnis ein.Als Garant<br />
<strong>für</strong> seinen Fortbestand können, trotz gelegentlich kritischen<br />
Stimmen aus dem In- und Ausland, im Übrigen die schweizerische<br />
Bundesverfassung und das Referendumsrecht gelten.<br />
Das Festhalten am Bankkundengeheimnis einerseits<br />
und die Ausgestaltung der Ausnahmen, der gesetzlich geregelten<br />
Offenlegungspflichten, sind in gleicher Weise von<br />
grosser Bedeutung. Das Bankgeheimnis bietet dann keinen<br />
Schutz, wenn der Verdacht besteht, dass Gelder im Zusammenhang<br />
mit einem nach schweizerischem Recht strafrechtlich<br />
relevanten Tatbestand auf einer schweizerischen<br />
Bank deponiert wurden. Auch bei Steuerbetrug (Urkundenfälschung)<br />
ist der Richter befugt, das Bankgeheimnis<br />
aufzuheben, und er kann einem ausländischen Gesuch um<br />
Rechtshilfe entsprechen. Bei reiner Steuerhinterziehung<br />
wird einem Gesuch um Rechtshilfe nicht entsprochen, weil<br />
das Schweizer Steuersystem auf dem Grundsatz der Selbstdeklaration<br />
beruht.<br />
Vgl. Kapitel 9 Besteuerung<br />
www.efd.admin.ch<br />
Das Bankgeheimnis<br />
2.12<br />
2.12.4 Nummernkonti<br />
Entgegen einer weit verbreiteten Annahme gibt es in der<br />
Schweiz keine anonymen Konten. Das Nummernkonto ist<br />
ein ganz gewöhnliches Bankkonto. Es bietet dem Kunden<br />
lediglich bankintern mehr Diskretion. Im Verkehr mit der<br />
Bank identifiziert sich der Kontoinhaber zwar bloss durch<br />
eine Nummer. Identität eines Nummernkontoinhabers ist<br />
indessen unerlässlich; sie ist aber nur wenigen ausgewählten<br />
Personen innerhalb der Bank bekannt. Auch Inhaber<br />
von Nummernkonti können keine Überweisungen ins Ausland<br />
tätigen, ohne dass die Bank den Namen des Auftraggebers<br />
bekannt gibt.<br />
2.12.5 Massnahmen gegen die<br />
Geldwäscherei, Insidergeschäfte und<br />
das organisierte Verbrechen<br />
Die Geldwäscherei ist unter Strafe gestellt; zusätzlich haben<br />
sich die Banken in einer Sorgfaltspflicht-Vereinbarung dazu<br />
verpflichtet, bei Aufnahme einer Geschäftsbeziehung den<br />
Vertragspartner zu identifizieren. Dies gilt <strong>für</strong> die Eröffnung<br />
von Konten und von Depots, die Vornahme von Treuhandgeschäften,<br />
die Vermietung von Schrankfächern sowie <strong>für</strong><br />
Kassageschäfte über Beträge von mehr als 25‘000 CHF.<br />
Darüber hinaus müssen neue Bankkunden schriftlich festhalten,<br />
wer wirtschaftliches Interesse an den deponierten<br />
Werten hat. Aufgrund des entsprechenden Bilateralen Abkommens<br />
Schweiz-EU wird die Schweiz bei Geldwäscherei<br />
internationale Rechtshilfe leisten, wenn die Vermögenswerte<br />
aus einem Abgabebetrug oder gewerbsmässigen<br />
Schmuggel stammen. Dabei ist auch das Waschen des Erlöses<br />
ein rechtshilfefähiger Abgabebetrug. Insidergeschäfte,<br />
d.h. das unerlaubte Ausnützen vertraulicher Informationen<br />
zur Beeinflussung von Börsenkursen, sind in der Schweiz<br />
ein Straftatbestand.<br />
Dem Organisierten Verbrechen widmen auch die Schweizer<br />
Behörden und Banken seit jeher höchste Aufmerksamkeit.<br />
Die Schweiz beteiligt sich intensiv an der Bekämpfung<br />
des Organisierten Verbrechens: Wer innerhalb einer<br />
kriminellen Organisation aktiv ist, kann auch dann erfasst<br />
werden, wenn die Beteiligung an einer einzelnen Tat nicht<br />
bewiesen werden kann. Bereits der Nachweis der tatkräftigen<br />
Unterstützung einer kriminellen Organisation genügt<br />
zur Verurteilung.<br />
www.ebk.admin.ch<br />
Eidg. Bankenkommission, Geldwäschereibekämpfung<br />
in der Schweiz, Oktober 2003 (pdf)<br />
www.europa.admin.ch<br />
Bilaterale Abkommen II, Fact Sheet Betrugsbekämpfung
3. Die Schweiz<br />
und Europa<br />
Rund 860’000 Bürger aus den 25 EU-Ländern arbeiten in der Schweiz. Das sind mehr als 20% aller hier Erwerbstätigen.<br />
Als Handelspartner ist die Schweiz der drittgrösste Warenlieferant und der zweitgrösste Kunde der EU, und<br />
44% der schweizerischen Direktinvestitionen erfolgen im EU-Raum. Die Schweiz ist zwar nicht Mitglied der EU; ein<br />
dichtes Netz von Verträgen, insbesondere die Bilateralen Abkommen der Schweiz mit der EU und generell enge wirtschaftliche<br />
Beziehungen sorgen jedoch da<strong>für</strong>, dass die Schweiz als Land, als Wirtschaftsstandort und als Finanzplatz<br />
in Europa ihre Rolle spielen kann.<br />
3.1 Marktzutritt<br />
Zwischen der Schweiz und der EU besteht bereits heute,<br />
ausser <strong>für</strong> Landwirtschafts- und einige sensible Produktegruppen,<br />
vollständiger Freihandel. Waren mit Ursprung in<br />
einem der 29 Mitgliedstaaten von EU und EFTA, der die<br />
Schweiz angehört, können kontingentsfrei und ohne Zollschranken<br />
zirkulieren. Gegenüber der EU gilt über den<br />
freien Güteraustausch hinaus auch freier Austausch von<br />
Dienstleistungen und von Kapital sowie im Personenverkehr<br />
ein bereits stark liberalisierter Arbeitsmarkt <strong>für</strong> Spezialisten,<br />
Forscher und Manager. Dennoch erschwerten zahlreiche<br />
Hemmnisse bisher den Marktzugang.<br />
Aufgrund der so genannten Bilateralen Abkommen zwischen<br />
der Schweiz und der EU, bestehend aus sieben sektoriellen<br />
Abkommen («Bilaterale I»), werden seit 2002<br />
sukzessive Marktzutrittsschranken beseitigt. Ein Paket<br />
von ergänzenden Abkommen, die so genannten «Bilateralen<br />
II», bringt schrittweise weitere Marktöffnungen und<br />
eine erweiterte grenzüberschreitende Zusammenarbeit.<br />
Für zahlreiche Schweizer Firmen ist der europäische Markt<br />
bedeutender als der einheimische. Die Bilateralen Abkommen<br />
ermöglichen ihnen einen beinahe gleichberechtigten<br />
Marktzutritt zu Europa unter stabilen Rahmenbedingungen.<br />
Von der Schweiz aus kann ein Markt mit einer<br />
Bevölkerung von 490 Millionen ungehindert erschlossen<br />
und bearbeitet werden. Im Zusammenhang mit Investitionen<br />
in der Schweiz sind die folgenden Bestimmungen von<br />
besonderer praktischer Bedeutung:<br />
3.1.1 Personenfreizügigkeit<br />
Der freie Personenverkehr wird durch eine schrittweise Öffnung<br />
des Arbeitsmarktes zwischen der Schweiz und der EU<br />
herbeigeführt. Sie betrifft Arbeitnehmer, Selbständige und<br />
Personen ohne Erwerbstätigkeit, die über ausreichende<br />
finanzielle Mittel verfügen, und bringt EU-Arbeitskräften<br />
gleiche Behandlung wie Inländern. Im Verhältnis zu den<br />
bisherigen 15 EU-Ländern sowie Malta und Zypern (EU 17)<br />
ist die Bevorzugung einheimischer Arbeitnehmer und Kontrollen<br />
der Lohn- und andern Arbeitsbedingungen <strong>für</strong> EU-<br />
Ausländer bereits weggefallen, und im Dienstleistungsverkehr<br />
können ausländische Arbeitnehmer und Selbständige<br />
bis zu 90 Tage pro Kalenderjahr tätig sein. Seit Mitte 2007<br />
entfallen <strong>für</strong> EU-17-Angehörige auch die zahlenmässige<br />
Beschränkung der Kurz- und Daueraufenthaltsgenehmi-<br />
gungen sowie die Grenzzonen <strong>für</strong> Grenzgänger. Der Übergang<br />
zum freien Personenverkehr zwischen der Schweiz<br />
und EU 17 gemäss Gemeinschaftsrecht ist im Jahr 2011<br />
vollzogen, <strong>für</strong> Schweizer in der EU bereits heute. Ergänzt<br />
wird das Freizügigkeitsrecht durch die gegenseitige Anerkennung<br />
von Berufsdiplomen in reglementierten Berufen<br />
und die Koordination der Sozialversicherung. Die Schweizer<br />
Wirtschaft kann leichter Arbeitskräfte im EU-Raum rekrutieren<br />
und dort Ausbildungsmöglichkeiten nutzen. Das<br />
steigert die Effizienz des Arbeitsmarktes und fördert die<br />
Verfügbarkeit hoch qualifizierter Arbeitskräfte.<br />
Vgl. Kapitel 2.7 Ausländerrecht<br />
3.1.2 Abbau technischer Handelshemmnisse<br />
Für die meisten Industrieerzeugnisse werden künftig Konformitätsbewertungen<br />
wie die Prüfung, Zertifizierung und<br />
die Produktzulassung gegenseitig anerkannt. Nachzertifizierungen<br />
bei der Ausfuhr in die EU sind nicht mehr nötig.<br />
Produktprüfungen durch von der EU anerkannte Schweizer<br />
Prüfstellen genügen. Eine doppelte Prüfung nach<br />
den schweizerischen Anforderungen und nach denen der<br />
EU fällt damit weg. Auch da, wo sich EU- und Schweizer<br />
Vorschriften unterscheiden und weiterhin zwei Konformitätsnachweise<br />
nötig sind, können beide von der schweizerischen<br />
Bewertungsstelle vorgenommen werden. Dies<br />
erleichtert administrative Abläufe, wirkt kostensenkend<br />
und stärkt die Wettbewerbsposition der Exportindustrie.<br />
3.1.3 Forschung<br />
Schweizer Forschungsinstitute, Universitäten und Unternehmen<br />
können in vollem Umfange an allen Aktionen und<br />
Programmen der EU-Rahmenprogramme teilnehmen. Dabei<br />
geht es insbesondere um die Programme zur Förderung<br />
der Mobilität der Forscher und um die Massnahmen<br />
zu Gunsten von KMU. Schweizer Forscher können eigene<br />
Projekte umsetzen und leiten. Gerade Schweizer KMU-Betriebe<br />
mit ihrer Erfahrung in der grenzüberschreitenden<br />
Zusammenarbeit können dadurch leichter Zugang zu Erkenntnissen<br />
erhalten, die sie am Markt verwerten können.<br />
3.1.4 Schienen-, Strassen- und Luftverkehr<br />
Das Landverkehrsabkommen regelt die schrittweise gegenseitige<br />
Öffnung der Verkehrsmärkte auf Strasse und Schie-
ne <strong>für</strong> Personen und Güter sowie Gebührensysteme, die<br />
sich am Verursacherprinzip orientieren. Der Netzzugang in<br />
der EU erhöht die Wettbewerbsfähigkeit der Bahnen, und<br />
<strong>für</strong> Schweizer Transporteure ergeben sich neue Marktchancen.<br />
Schweizerische Fluggesellschaften erhalten auf Gegenseitigkeit<br />
Zugang zum liberalisierten europäischen Luftverkehrsmarkt.<br />
Ihre Wettbewerbsposition und Attraktivität als<br />
Allianzpartner verbessert sich. Von den Regionalflughäfen<br />
aus sind Ausweitungen des Flugangebotes kleinerer Luftverkehrsgesellschaften<br />
zu erwarten. Duty-free-Verkauf auf<br />
Schweizer Flughäfen oder auf Flügen von und nach der<br />
Schweiz bleibt weiterhin möglich.<br />
Vgl. Kapitel 10.3 Bahn und Strasse, Luftverkehr<br />
3.1.5 Öffentliches Beschaffungswesen<br />
Der Geltungsbereich der WTO-Regeln über das öffentliche<br />
Beschaffungswesen wird auf die Gemeinden ausgedehnt.<br />
Die 50-%-Ursprungsklauseln und das Kriterium eines um<br />
3% günstigeren Angebotes als Bedingung <strong>für</strong> den Zuschlag<br />
an ein Schweizer Unternehmen entfallen nun auch<br />
in allen Bereichen, die nicht durch das WTO-Abkommen gedeckt<br />
sind, wie z.B. Telekommunikation und Schienenverkehr.<br />
Auch Aufträge der aufgrund eines besonderen oder<br />
ausschliesslichen Rechts tätigen Unternehmungen in der<br />
Wasser- und Energieversorgung, in Verkehr und Telekommunikation<br />
müssen oberhalb bestimmter Schwellenwerte<br />
nach den WTO-Regeln ausgeschrieben werden. Da<strong>für</strong> steht<br />
ein elektronisches Informationssystem zur Verfügung. Dies<br />
vergrössert den Markt und senkt Kosten. Schweizer Firmen<br />
erhalten durch die Öffnung des öffentlichen Beschaffungswesens<br />
so einen diskriminierungsfreien Zugang zu einem<br />
bedeutenden öffentlichen Auftragsvolumen.<br />
www.simap.ch<br />
Informationssystem über das öffentliche<br />
Beschaffungswesen der Schweiz<br />
3.1.6 Handel mit Agrarprodukten<br />
Gegenseitige Zollkonzessionen <strong>für</strong> Produkte, die <strong>für</strong> die<br />
Schweiz und die EU besonders wichtig sind, und Vereinfachungen<br />
technischer Vorschriften werden sich <strong>für</strong> die<br />
Konsumenten vorteilhaft auswirken und die Exportchancen<br />
von landwirtschaftlichen Qualitätsprodukten erhöhen.<br />
www.europa.admin.ch<br />
«Bilaterale Abkommen I»<br />
3.1.7 Ergänzende Abkommen<br />
Unter einer Reihe von weiteren Regelungen («Bilaterale<br />
II») kommt im Zusammenhang mit Ansiedlungsvorhaben<br />
in der Schweiz zwei neuen Abkommen besondere Bedeutung<br />
zu.<br />
Zinsbesteuerung: Zur Besteuerung der Zinseinkünfte von<br />
EU-Bürgern in der Schweiz erhebt die Schweiz einen Steuerrückbehalt<br />
auf Zinserträgen von EU-Bürgern von schrittweise<br />
bis zu 35%, dessen Ertrag grösstenteils an die EU-<br />
Länder ausbezahlt wird. Die Schweiz behält im Gegenzug<br />
ihr Bankgeheimnis. Verbundene Unternehmen mit Hauptsitz<br />
in der Schweiz sowie Tochtergesellschaften in den<br />
EU-Mitgliedländern zahlen keine Quellensteuern auf Zahlungen<br />
von Dividenden, Zinsen und Lizenzgebühren mehr.<br />
Der Wegfall dieser steuerlichen Diskriminierung erhöht die<br />
Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Schweiz.<br />
Vgl. Kapitel 9 Besteuerung<br />
www.swissbanking.org<br />
Schweizerische Bankiervereinigung SBVg<br />
«Schengen»-Abkommen: Die Schweiz erhält Anschluss an<br />
die Instrumente der EU-Sicherheitszusammenarbeit. Das<br />
Schengen-Abkommen hebt die Personenkontrollen an den<br />
Grenzen auf. Da<strong>für</strong> wird die Zusammenarbeit von Justiz<br />
und Polizei verstärkt. Mit dem Schengen-Visum können<br />
visumspflichtige ausländische Spezialisten von Schweizer<br />
Firmen ohne spezielle Visa-Verfahren schnell und unkompliziert<br />
zeitweise <strong>für</strong> ihre Arbeitgeber in der EU arbeiten.<br />
Vgl. Kapitel 2.7 Ausländerrecht<br />
www.europa.admin.ch<br />
«Bilaterale Abkommen II»<br />
3.1
0<br />
3.2 3.3<br />
3.2 Das Verhältnis zu den neuen EU-Mitgliedländern<br />
Von den erwähnten sieben Bilateralen Abkommen I wurden<br />
deren sechs automatisch auf die zehn neuen EU-Mitgliedländer<br />
ausgedehnt. Dies betrifft die Abkommen über<br />
den Landverkehr (Transit), Luftverkehr, öffentliches Beschaffungswesen,<br />
technische Handelshemmnisse, Forschung sowie<br />
Landwirtschaft. Das Abkommen über die Personenfreizügigkeit<br />
gewährt die festgelegten Freizügigkeiten auch <strong>für</strong><br />
die zehn neuen Mitgliedländer der EU. Jedoch sind separate,<br />
zeitlich hinausgeschobene Übergangsfristen <strong>für</strong> die<br />
schrittweise Einführung des freien Personenverkehrs bis<br />
2011 ausgehandelt worden. Durch angemessene Übergangsregeln<br />
soll die Zuwanderung gesteuert und begrenzt<br />
werden, und es gelten die flankierenden Massnahmen gegen<br />
Lohn- und Sozialdumping.<br />
3.3 Der Euro<br />
Die Schweiz nimmt an der Europäischen Währungsunion<br />
(EWU) nicht teil und ist damit auch nicht Teil der Euro-Zone.<br />
In der Schweiz bleibt der Franken das alleinige gesetzliche<br />
Zahlungsmittel. Der Schweizer Franken ist eine eigenständige<br />
Währung. Sein Wechselkurs zum Euro schwankt deshalb<br />
weiterhin aufgrund von Angebot und Nachfrage.<br />
Die schweizerische Wirtschaft ist seit jeher stark mit Europa<br />
verbunden und somit auch von der Einführung des Euro<br />
betroffen. Dies gilt vor allem <strong>für</strong> den Tourismus und <strong>für</strong> Unternehmen,<br />
die im Import/Export-Geschäft tätig sind. Aber<br />
auch der Detailhandel, vornehmlich in Grenz- und Tourismusgebieten,<br />
kommt mit dem Euro in Kontakt. Die Verwendung<br />
des EUR setzt im Einzelfall das gegenseitige Einverständnis<br />
der jeweiligen Vertragspartner voraus.Während in<br />
der Maschinenindustrie bereits mehr als 50% der Exporte<br />
in Euro abgewickelt werden, spielt der EUR in der Tourismusbranche<br />
noch keine bedeutende Rolle. Der EUR wird<br />
zwar in praktisch allen Hotels der Schweiz und in vielen<br />
Geschäften als Zahlungsmittel akzeptiert. Die Verwendung<br />
des Franken in der Schweiz sowohl als Zahlungsmittel als<br />
auch als Wertaufbewahrungsmittel hat aber seit der Einführung<br />
des Euro nicht abgenommen. Die Bedeutung des<br />
EUR im Inland-Zahlungsverkehr ist noch gering.<br />
Vgl. Kapitel 2.7 Ausländerrecht<br />
www.europa.admin.ch<br />
Ausdehnung des Freizügigkeitsabkommens<br />
Mit der Ausdehnung der Bilateralen Abkommen auf die<br />
neuen EU-Mitgliedstaaten erhält die Schweiz Zugang zu<br />
den osteuropäischen Wachstumsmärkten mehr als 100<br />
Millionen potenziellen Konsumenten und grossem Aufholbedarf.<br />
So öffnet unter anderem die Übernahme des<br />
WTO-Übereinkommens durch die zehn neuen EU-Mitgliedländer<br />
die Märkte des öffentlichen Beschaffungswesens<br />
wechselseitig.<br />
Angesichts der ausgeprägten Verflechtung der Wirtschaft<br />
mit dem EU-Raum ist das Interesse am Erfolg der Währungsunion<br />
gross. Die Schweizer Banken und Börse führen<br />
EUR-Konten. Bankgeschäfte in EUR können in und aus der<br />
Schweiz getätigt und abgewickelt werden. Dabei entscheidet<br />
die einzelne Bank über ihr «Euro-Sortiment». Die Banken<br />
sind da<strong>für</strong> eingerichtet, dass «der Euro» eine bedeutende<br />
Rolle auch im Inlandgeschäft spielen kann und der<br />
Finanzplatz Schweiz «Euro-fähig» ist. Dabei nimmt auch<br />
die Schweizer Börse SWX einen wichtigen Platz ein.<br />
Vgl. Kapitel 5 Finanzierung und 5.4 SWX Swiss Exchange<br />
www.swx.com<br />
SWX Börse Schweiz<br />
Mit der Entstehung eines neuen Währungsraumes verändert<br />
sich die Wettbewerbssituation: Im Euroland erhöht<br />
sich die Preistransparenz; in der Schweiz wird <strong>für</strong> Unternehmungen,<br />
die mit Geschäftspartnern in der EU zusammenarbeiten,<br />
der Verkehr im allgemeinen vereinfacht, auch<br />
wenn etwa bei langfristigen Verträgen gewisse Anpassungen<br />
nötig sind.<br />
www.swissbanking.org<br />
Schweizerische Bankiervereinigung
4. Gründung<br />
und Führung<br />
eines Unternehmens<br />
Die Handels- und Gewerbefreiheit der schweizerischen Bundesverfassung erlaubt es in der Regel allen Personen,<br />
auch Ausländern, in der Schweiz ein Gewerbe zu betreiben, ein Unternehmen zu gründen oder sich an einem solchen<br />
zu beteiligen. Es braucht grundsätzlich keine Genehmigung durch die Behörde, keine Mitgliedschaft in Kammern und<br />
Berufsverbänden und keine jährliche Meldung von Betriebszahlen. Für Ausländer ist zur persönlichen und dauernden<br />
Geschäftsausübung jedoch eine Arbeits- und Aufenthaltsbewilligung nötig.<br />
4.1 Unternehmensformen<br />
4.1.1 Ansiedlungsformen<br />
Die adäquate Ansiedlungsform <strong>für</strong> ein ausländisches Unternehmen<br />
in der Schweiz hängt unter anderem von Art<br />
und Zeithorizont des Geschäftes, von den rechtlichen und<br />
steuerlichen Rahmenbedingungen sowie von den strategischen<br />
Zielen des Managements ab (Headquarters, Produktions-<br />
oder Betriebsstätte, Verkaufsbüro, Finanz- oder<br />
Dienstleistungsunternehmen). Ein Unternehmen oder eine<br />
Privatperson aus dem Ausland kann die <strong>für</strong> ihr Geschäft<br />
richtige Ansiedlungsform selber bestimmen. Dies bedarf einer<br />
sorgfältigen Evaluation. Insbesondere sind steuerliche<br />
Gesichtspunkte da<strong>für</strong> entscheidend.<br />
Grundsätzlich bieten sich folgende Gestaltungsformen an:<br />
• Gründung einer Personengesellschaft oder einer Kapitalgesellschaft<br />
• Errichtung einer Zweigniederlassung<br />
• Akquisition eines bestehenden Geschäftes in der Schweiz<br />
(Personengesellschaft oder Kapitalgesellschaft)<br />
• Errichtung eines gemeinsamen Joint Ventures (Personengesellschaft<br />
oder Kapitalgesellschaft)<br />
• (Strategische) Allianz mit oder ohne Kapitalbeteiligung<br />
Gestaltungsformen <strong>für</strong> Firmen<br />
Obligationenrecht (OR)<br />
Personengesellschaften<br />
•Einzelunternehmung (OR 934)<br />
•Einfache Gesellschaft (OR 530-551)<br />
•Kollektivgesellschaft (OR 552-593)<br />
•Kommanditgesellschaft (OR 594-619)<br />
Kapitalgesellschaften (Juristische Personen)<br />
•Aktiengesellschaft (OR 620-763)<br />
•Gesellschaft mit beschränkter Haftung (OR 772-827)<br />
Die typischen Ansiedlungsformen eines ausländischen Unternehmens<br />
in der Schweiz sind die Tochtergesellschaft (als<br />
Aktiengesellschaft oder Gesellschaft mit beschränkter Haftung)<br />
und die Zweigniederlassung. Die Wahl der richtigen<br />
Niederlassungs- und Rechtsform hat einen entscheidenden<br />
Einfluss auf den Erfolg der Ansiedlung. Der frühzeitige Beizug<br />
eines mit den Schweizer Verhältnissen vertrauten Beraters<br />
empfiehlt sich.<br />
4.1.2 Gestaltungsformen<br />
Das schweizerische Recht unterscheidet im Obligationenrecht<br />
(OR) zwischen Personen- und Kapitalgesellschaften<br />
und im Steuerrecht zwischen verschiedenen Unternehmenszwecken.<br />
In der Schweiz sind Personengesellschaften typisch <strong>für</strong> sehr<br />
kleine Verhältnisse.Auch die Kapitalgesellschaft (Aktiengesellschaft)<br />
wird von vielen Unternehmern genutzt, obwohl<br />
die Gesellschafter eindeutig im Vordergrund stehen.<br />
Es ist zu beachten, dass die Rechtsform der GmbH & Ko.KG<br />
in der Schweiz nicht existiert.<br />
Steuerrecht (vgl. Kapitel 9 Besteuerung)<br />
Betriebsgesellschaft<br />
Holdinggesellschaft<br />
Verwaltungsgesellschaft
4.1<br />
4.1.3 Aktiengesellschaft<br />
Die Aktiengesellschaft (<strong>AG</strong>) ist die wichtigste und häufigste<br />
Unternehmensform in der Schweiz. Sie wird als Rechtsform<br />
auch von Ausländern oft <strong>für</strong> eine Tochtergesellschaft<br />
gewählt. Die <strong>AG</strong> ist eine Gesellschaft mit eigener Rechtspersönlichkeit,<br />
<strong>für</strong> deren Verbindlichkeiten nur das Gesellschaftsvermögen<br />
haftet. Das zum voraus bestimmte<br />
Grundkapital ist in Aktien zerlegt. Die <strong>AG</strong> ist nicht nur Gesellschaftsform<br />
<strong>für</strong> grosse, sondern auch <strong>für</strong> mittlere und<br />
kleine Unternehmen. Sie ist die übliche Rechtsform <strong>für</strong> Holding-<br />
und Finanzgesellschaften. Die Gründe <strong>für</strong> die Beliebtheit<br />
der <strong>AG</strong> als Rechtsform sind:<br />
• Alleinhaftung des Gesellschaftsvermögens<br />
• Anonymität der Kapitalgeber<br />
• Beschränkung der Beitragspflicht der Gesellschafter<br />
• Einfache erbrechtliche Nachfolgeregelung<br />
• Veröffentlichung der Jahresrechnung nur dann, wenn<br />
die <strong>AG</strong> Anleihensobligationen ausstehend hat oder börsenkotiert<br />
ist<br />
Gründung einer <strong>AG</strong>:<br />
• Es sind mindestens drei Aktionäre erforderlich. Die treuhänderische<br />
Zeichnung der Aktien durch Drittpersonen<br />
ist gestattet; die Einmann-<strong>AG</strong> ist durchaus üblich.<br />
• Mindestaktienkapital von 100‘000 CHF, wobei mind.<br />
50‘000CHFeinbezahltseinmüssen(mind.20%jeAktie).<br />
• Die gesetzlich vorgeschriebenen Statuten und Organe<br />
sind zu schaffen.<br />
• Formelles Gründungsverfahren, das eine Reihe von<br />
Rechtshandlungen umfasst und mit dem Eintrag ins<br />
Handelsregister abgeschlossen wird. Der Eintrag wird<br />
im Schweizerischen Handelsamtsblatt publiziert.<br />
Das Gesetz schreibt drei Organe vor:<br />
• Die Generalversammlung der Aktionäre ist das oberste<br />
Organ der <strong>AG</strong>. Ihr sind die wichtigsten Kompetenzen zugeordnet,<br />
wie Festsetzung und Änderung der Statuten,<br />
Wahl des Verwaltungsrates und der Revisionsstelle, Genehmigung<br />
des Geschäftsberichts,der Bilanz und der Gewinn-<br />
und Verlustrechnung, Beschlussfassung über die<br />
Gewinnverteilung und Entlastung des Verwaltungsrates.<br />
• Der Verwaltungsrat ist das geschäftsführende Organ<br />
der <strong>AG</strong>. Er besteht aus einem oder mehreren Mitgliedern,<br />
die Aktionäre sein müssen. Die Mitglieder des<br />
Verwaltungsrates müssen mehrheitlich Personen sein,<br />
die in der Schweiz wohnhaft sind und entweder das<br />
Schweizer Bürgerrecht oder das Bürgerrecht eines Mitgliedstaates<br />
der EU oder der EFTA besitzen.Ausnahmen<br />
sind möglich bei Holdinggesellschaften. Immer aber gilt,<br />
dass mindestens ein zur Vertretung der Gesellschaft befugtes<br />
Mitglied in der Schweiz wohnhaft sein muss.<br />
• Die Revisionsstelle überprüft die Jahresrechnung auf<br />
ihre Richtigkeit und erstattet dem Verwaltungsrat bzw.<br />
der Generalversammlung Bericht. Als Revisionsstelle<br />
kommt auch eine juristische Person (Treuhandgesellschaft,<br />
Revisionsverband) in Betracht. Sie muss qualifiziert<br />
und unabhängig sein.<br />
4.1.4 Gesellschaft mit beschränkter Haftung<br />
Seit Inkrafttreten des neuen GmbH-Rechts ist die Gesellschaft<br />
mit beschränkter Haftung (GmbH) eine Gesellschaft<br />
mit eigener Rechtspersönlichkeit, in der sich eine oder<br />
mehrere Personen oder Handelsgesellschaften in einer eigenen<br />
Firma und mit einem zum voraus bestimmten Kapital<br />
(Stammkapital) zusammentun. Jeder Gesellschafter ist<br />
mit einem oder mehreren sog. Stammanteilen mit einem<br />
Nennwert von mindestens CHF 100 am Stammkapital beteiligt<br />
Das Stammkapital beträgt mindestens 20‘000 CHF<br />
und muss voll einbezahlt sein. Ein Stammanteil kann mit<br />
einfacher Schriftlichkeit übertragen werden.<br />
Als Folge der Aktienrechtsreform erfreut sich die GmbH<br />
zunehmender Beliebtheit als Alternative zur Aktiengesellschaft.<br />
Die GmbH ist eine attraktive Gesellschaftsform, die<br />
sich gegenüber der <strong>AG</strong> <strong>für</strong> kleine und mittlere Unternehmen<br />
immer mehr durchsetzt. Die GmbH hat keinen Verwaltungsrat,<br />
was die Strukturkosten etwas senkt, aber die<br />
Verantwortung auf den/die Geschäftsführer (wovon mindestens<br />
einer Wohnsitz in der Schweiz haben muss) konzentriert.<br />
Sie hat je nach Grösse eine nur beschränkte Revisionspflicht.<br />
Sie hat gegenüber der <strong>AG</strong> den Vorteil eines<br />
geringeren Grundkapitals, aber den Nachteil der fehlenden<br />
Anonymität: Jeder Gesellschafter, auch ein später hinzukommender,<br />
wird publiziert.<br />
Die Gründung einer GmbH und deren Kosten sind ähnlich<br />
wie die Gründung einer <strong>AG</strong>. Es genügt ein einziger Gründer.<br />
Bestehende GmbHs müssen ihre Statuten bis zwei Jahre<br />
nach Inkrafttreten des neuen GmbH-Rechts anpassen.<br />
4.1.5 Zweigniederlassung<br />
Ausländische Firmen nutzen auch oft die Form der Zweigniederlassung<br />
<strong>für</strong> einen Markteintritt in die Schweiz. Im<br />
Obligationenrecht ist sie als eigene Gesellschaftsform<br />
nicht geregelt. Es finden sich lediglich Verweise bei der eigentlichen<br />
Gesellschaftsform (z.B. <strong>AG</strong> oder GmbH) auf die<br />
Zweigniederlassung.Die Zweigniederlassung unterliegt den<br />
Bestimmungen des schweizerischen Rechts (Zivilrecht, Vertragsrecht,<br />
internationales Privatrecht). Sie wird hinsichtlich<br />
Zulassung, Eintragung, Besteuerung und Buchführung wie<br />
eine Schweizer Gesellschaft angesehen.
4.1.6 Vor- und Nachteile<br />
einzelner Gesellschaftsformen<br />
Jede der möglichen Gestaltungsformen hat ihre Vor- und<br />
Nachteile. Diese lassen sich am besten bei einer Gegenüberstellung<br />
einzelner Gesellschaftsformen herausschälen.<br />
Gesellschaftsformen<br />
Personengesellschaft<br />
gegenüber<br />
Kapitalgesellschaft<br />
Zweigniederlassung<br />
gegenüber<br />
rechtlich selbständiger<br />
Tochtergesellschaft<br />
GmbH<br />
gegenüber<br />
Aktiengesellschaft (<strong>AG</strong>)<br />
Vorteile<br />
•Das Gründungsverfahren einfacher und<br />
billiger, weniger Formvorschriften, die<br />
Gesellschafter können die Rolle der<br />
Organe selber übernehmen.<br />
•Die wirtschaftliche Doppelbesteuerung des<br />
Gewinns in der Schweiz kann vermieden<br />
werden (bei der Aktiengesellschaft wird der<br />
Gewinn der Gesellschaft doppelt versteuert,<br />
zum einen auf der Ebene der Kapitalgesellschaft,<br />
zum andern als Dividende beim<br />
Aktionär).<br />
•Personengesellschaften eignen sich <strong>für</strong><br />
sehr kleine Unternehmen.<br />
• Kein eigenes Kapital erforderlich; ein in der<br />
Höhe nicht vorgeschriebenes Dotationskapital<br />
genügt und wird vom ausländischen<br />
Mutterhaus zur Verfügung gestellt.<br />
•Gründung etwas einfacher und billiger<br />
als bei einer Kapitalgesellschaft, es gibt<br />
weder Stempelsteuer noch Verrechnungssteuer<br />
auf dem Gewinntransfer.<br />
• Zweigniederlassung kann vor allem steuerrechtlich<br />
interessant sein (in Verbindung mit<br />
ausländischen Steuergesetzen).<br />
•Geringeres Mindestkapital und geringere<br />
Strukturkosten.<br />
•Revisionsstelle ist nur eingeschränkt<br />
notwendig.<br />
4.1.7 Partnerschaftsformen<br />
Neben den erwähnten Unternehmungsformen bieten sich<br />
weitere Gestaltungsformen <strong>für</strong> geschäftlicheTätigkeiten an:<br />
• Das Joint Venture gewinnt als Partnerschaftsform an Bedeutung.<br />
Sie ist gesetzlich nicht geregelt. Sie ist geeignet<br />
<strong>für</strong> eine gemeinsame Aktivität mit einem Schweizer<br />
Partner und wird oft als gemeinsame Kapitalbeteiligung<br />
an einer neu gegründeten Kapitalgesellschaft betrieben<br />
(ein Lieferant im Ausland gründet z.B. mit dem Schweizer<br />
Verkäufer eine Fabrikations- oder Verkaufsgesell-<br />
Nachteile<br />
4.1<br />
• Haftung der Gesellschafter unbeschränkt,<br />
Eigentumsanteile schwerer übertragbar.<br />
• Gesellschafter müssen namentlich im<br />
Handelsregister eingetragen werden<br />
(fehlende Anonymität).<br />
• Zugang zum Kapitalmarkt erschwert.<br />
•Personengesellschaft ist sozialversicherungpflichtig.<br />
• Kapitalgesellschaften eignen sich <strong>für</strong> kapitalintensivere<br />
Unternehmen, bei denen die Kapitalanlage<br />
der Gesellschafter eine grössere Rolle<br />
spielt und ihre Haftung beschränkt sein soll.<br />
• Geschäftsleitung des ausländischen Mutterhauses<br />
haftet <strong>für</strong> die Geschäfte der Zweigniederlassung<br />
mit.<br />
•Es fehlt der Betriebsstätte am eigentlichen<br />
schweizerischen Charakter.<br />
•Schuldrechtliche Beziehungen zwischen<br />
Muttergesellschaft und Zweigniederlassung<br />
existieren nicht.<br />
•Tochtergesellschaft eignet sich <strong>für</strong> Geschäfte,<br />
bei denen das ausländische Mutterhaus<br />
nur durch eine finanzielle Beteiligung an der<br />
Schweizer Betriebsstätte gebunden sein<br />
möchte und der schweizerische Charakter<br />
der Ansiedlung wichtig ist.<br />
•Allfällige nachträgliche Umwandlung einer<br />
Zweigniederlassung in Tochtergesellschaft in<br />
der Regel steuerlich schwierig.<br />
•Fehlende Anonymität: Gesellschafter müssen<br />
namentlich im Handelsregister eingetragen sein.<br />
•Mindeststammanteil CHF 100 (bei <strong>AG</strong> CHF 0,01).<br />
•Teilweise geringere Kreditwürdigkeit.<br />
schaft). Das Joint Venture kann bei kleinen Vorhaben<br />
(z.B. ein zeitlich beschränktes Forschungsprojekt) auch<br />
als einfache Gesellschaft betrieben werden.<br />
• Die einfache Gesellschaft ist eine vertragliche Verbindung<br />
von mehreren natürlichen oder juristischen Personen<br />
zu einem nicht im Handelsregister einzutragenden<br />
Gesellschaftszweck. Die Anonymität gegen<br />
aussen ist gewährleistet; jeder Partner haftet solidarisch<br />
und persönlich <strong>für</strong> das gemeinsame Vorhaben.<br />
Quelle: Dr. Hubertus Ludwig,<br />
VISCHER Anwälte und Notare<br />
www.vischer.com<br />
Dr. Primin Bischof,<br />
BISCHOF STAMPFLI,<br />
Rechtsanwälte<br />
www.law-firm.ch<br />
www.kmu.admin.ch<br />
KMU-Portal, Unternehmensgründung<br />
in der Schweiz durch<br />
ausländische Staatsangehörige
Quelle:<br />
Dokumentationen kantonaler<br />
Wirtschaftsförderungen<br />
4.1 4.2<br />
• Das Franchising fasst als vertragliches Partnerkonzept<br />
auch in der Schweiz immer stärker Fuss. Mittlerweile<br />
gibt es mehr als 120 Franchise-Betriebe. Als hoch entwickelter,<br />
anspruchsvoller und zugleich liberaler Markt<br />
bietet die Schweiz mit ihren dezentralen Strukturen<br />
4.2 Aufbau und Führung<br />
4.2.1 Schritte zur Projektverwirklichung<br />
Je klarer und konkreter die auf den Standort Schweiz zielende<br />
Unternehmensstrategie herausgearbeitet wird, desto<br />
schneller kann von der Planung zur eigentlichen Gründung<br />
übergegangen werden. Ist der Entscheid <strong>für</strong> einen Standort<br />
in der Schweiz einmal gefallen, hilft die Wirtschaftsförderungsstelle<br />
des gewählten Kantons bei der lokalen Koordination<br />
des Projektes bis zur Betriebsaufnahme. Für die<br />
Abklärung spezifischer Fragen stehen auch Banken, Beratungs-<br />
und Treuhandfirmen sowie spezialisierte Rechtsanwälte<br />
zur Verfügung.<br />
Der Zeitbedarf <strong>für</strong> eine Gründung beträgt 2-4 Wochen,<br />
gerechnet von der Eingabe der Unterlagen bis zur rechtlichen<br />
Wirkung <strong>für</strong> Dritte. In einfachen Fällen und je nach<br />
Standortkanton kann der Zeitbedarf geringer sein. In der<br />
Regel erfolgen ausländische Ansiedlungen in der Schweiz<br />
in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft. Erfolgt jedoch<br />
ausnahmsweise die Gründung der Schweizer Niederlassung<br />
als Einzelfirma, Kollektiv- oder Kommanditgesellschaft<br />
kann dies online vollständig über den elektronischen<br />
Schalter KMUadmin erfolgen. Dieses Assistenzsystem führt<br />
die Benutzer schrittweise durch die Erhebung der erforderlichen<br />
Unterlagen <strong>für</strong> die Anmeldung eines Einzelunternehmens<br />
bei Handelsregister, Mehrwertsteuer und AHV.<br />
Vgl. Kapitel 4.2.3 Firmenschutz und Handelsregistereintrag<br />
Schritte einer Firmengründung (Aktiengesellschaft, GmbH)<br />
gute Voraussetzungen <strong>für</strong> eine erste operative Tätigkeit<br />
in dieser Form oder als permanentes Hauptquartier <strong>für</strong><br />
die Franchiseentwicklung.<br />
www.franchiseverband.ch<br />
Schweizerischer Franchise-Verband<br />
www.kmuadmin.ch<br />
Elektronische Anmeldung Firmengründung<br />
4.2.2 Gründungskosten<br />
Die Gründung einer Kapitalgesellschaft ist aufwändiger<br />
und kostet in der Regel mehr als jene einer Personengesellschaft.<br />
Allerdings ist dem ausländischen Investor die Gründung<br />
einer Personengesellschaft häufig verwehrt, was aber<br />
in der Regel nicht nachteilig ist (z.B. steuerliche Vorteile).<br />
Vgl. Kapitel 9.2 Unternehmensbesteuerung<br />
Die Gründungskosten einer Aktiengesellschaft – <strong>für</strong> die<br />
GmbH sind die Gebühren und Beratungskosten etwas günstiger<br />
– setzen sich wie folgt zusammen:<br />
• Gebühren (Registrierung, Urkundsperson, Grundbuch):<br />
ca. 2‘000 CHF.<br />
• Beratung, Anwalt: ab ca. 2‘000 bis 5‘000 CHF <strong>für</strong> kleine<br />
Gesellschaften.<br />
• Stempelsteuer: 1% des Grundkapitals, mit einer Freigrenze<br />
<strong>für</strong> die ersten 1 Mio. CHF. Diese Freigrenze gilt<br />
generell <strong>für</strong> die Gründung von Kapitalgesellschaften<br />
und <strong>für</strong> Kapitalerhöhungen bis 1 Mio. CHF. Somit können<br />
bestehende Gesellschaften neu ihr Kapital bis zu<br />
einer Million CHF erhöhen, ohne dass die Emissionsabgabe<br />
geschuldet ist.<br />
Vorgehensschritte Benötigte Zeit in Wochen<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Vorprüfung, Registrierung und Genehmigung Firma (Namen) X<br />
Vorbereitung der <strong>für</strong> die Gründung notwendigen Dokumente:<br />
Gründungsurkunde, Statuten, Anmeldung etc. X<br />
Einzahlung des Gesellschaftskapitals bei einer vorgeschriebenen Einzahlungsstelle (Bank).<br />
Der Einzahler hat sich auszuweisen. Es kann sich <strong>für</strong> Ausländer auch lohnen, Referenzen<br />
schweizerischer Partner mitzubringen X X<br />
Gründung und Erstellung der Gründungsurkunde. Es sind dies: Statuten, Annahmeerklärung<br />
der Revisionsstelle, Bestätigung einer anerkannten Einzahlungsstelle (Bank), dass das Aktienkapital<br />
einbezahlt ist und der Gesellschaft zur freien Verfügung steht; falls die Gesellschaft<br />
nach der Gründung nicht über eigene Büros verfügt: Domizilannahme-Erklärung X X<br />
Publikation im Amtsblatt des Kantons X<br />
Eintragung der verantwortlichen Person(en) in die<br />
entsprechenden Register (Handelsregister, evtl. Grundbuch) X<br />
Registrierung als steuerpflichtige Firma X
Ohne Stempelsteuer (auch Emissionsabgabe genannt) betragen<br />
die fixen Gründungskosten somit ca. 7‘000 CHF, <strong>für</strong><br />
eine Kleinstgesellschaft ohne Abklärungsbedarf ca. 3‘000<br />
CHF. Die gesamten Kosten einer Firmengründung einschliesslich<br />
Aufwendungen <strong>für</strong> fachkundige Beratung variieren<br />
je nach Grundkapital.<br />
www.kmu.admin.ch<br />
KMU-Portal, Übersicht Gründungskosten nach Rechtsform<br />
(pdf)<br />
4.2.3 Firmenschutz<br />
und Handelsregistereintrag<br />
Die «Firma», der Name, unter dem ein kaufmännisches Unternehmen<br />
geführt wird, kann grundsätzlich frei gewählt<br />
werden. Indessen muss aus der Firma klar hervorgehen,<br />
welche rechtliche Form sie besitzt, ob sie z.B. eine Einzelfirma,<br />
eine Kollektivgesellschaft oder eine Aktiengesellschaft<br />
ist. Die Ausübung eines Handels-, Fabrikations- oder eines<br />
anderen nach kaufmännischer Art geführten Unternehmens<br />
erfordert in der Regel den Eintrag in das Handelsregister.<br />
Das Handelsregister soll sämtliche in der Schweiz<br />
tätigen kaufmännischen Unternehmen erfassen. Es wird<br />
kantonal, zum Teil gar bezirksweise geführt. Im Mittelpunkt<br />
steht die Publizitätsfunktion. Das Handelsregister<br />
soll die Haftungs- und Vertretungsverhältnisse eines Unternehmens<br />
klarlegen. Deshalb steht der zentrale Firmenindex<br />
(Zefix) des Eidg. Handelsregisteramtes auch jedermann<br />
zur Einsicht sowie <strong>für</strong> Anfragen darüber offen, ob ein Firmenname,<br />
die Firma, frei ist. Eine erste Prüfung betreffend<br />
bereits eingetragene identische oder ähnliche Firmen kann<br />
hier selber vorgenommen werden. Da die Suche nach ähnlich<br />
lautenden Firmen technisches Sachwissen voraussetzt,<br />
empfiehlt es sich indessen, vor jeder Neugründung oder<br />
Firmenänderung beim Firmenzentralregister eine Firmenrecherche<br />
in Auftrag zu geben. Diese umfasst ausschliesslich<br />
die Abklärung in Bezug auf eingetragene identische oder<br />
ähnliche Firmen. Für die Prüfung der rechtlichen Zulässigkeit<br />
der Firma ist vorab der kantonale Handelsregisterführer<br />
zuständig. Das Eidgenössische Amt <strong>für</strong> das Handelsregister<br />
hat eine umfassende Anleitung zur Bildung von Firmen<br />
und Namen herausgegeben.<br />
www.zefix.admin.ch<br />
Zentraler Firmenindex des Eidg. Handelsregisteramtes<br />
Alle Eintragungen und Löschungen im Handelsregister<br />
werden im Schweizerischen Handelsamtsblatt veröffentlicht.<br />
Mit dem Eintrag in das Handelsregister geniesst das<br />
Unternehmen firmenrechtlichen Schutz. Juristische Personen<br />
benötigen den Handelsregistereintrag zur Erlangung<br />
der Rechtspersönlichkeit. Der Eintrag in das Handelregister<br />
erfolgt gestützt auf eine Anmeldung mit den gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Belegen. Die Anmeldung beim Handelsregister<br />
kann <strong>für</strong> sämtliche Rechtsformen online erfolgen. Da-<br />
<strong>für</strong> wurde das Gründungsportal KMUadmin errichtet. Die<br />
formalen Anforderungen sind dort ersichtlich, können aber<br />
auch in Merkblättern bei den kantonalen Handelsregisterämtern<br />
oder über die kantonalen Wirtschaftsförderungsstellen<br />
bezogen werden.<br />
Vgl. Kapitel 12.4 Administrative Unterstützung, sowie 13.1<br />
Adressen<br />
www.kmuadmin.ch<br />
Online-Amtsschalter <strong>für</strong> Unternehmensgründungen<br />
KMUadmin<br />
www.bj.admin.ch<br />
Bundesamt <strong>für</strong> Justiz,<br />
Stichwort Handelsregister und Zefix<br />
4.2<br />
4.2.4 Verwaltungsratsentschädigung<br />
in Aktiengesellschaften<br />
Die Entschädigung der Mitglieder des Verwaltungsrates einer<br />
<strong>AG</strong>, das Verwaltungsratshonorar, hat je nach Branche,<br />
Firmengrösse und Umsatzhöhe eine grosse Spannweite.<br />
Das durchschnittliche Honorar eines Mitgliedes des Verwaltungsrates<br />
(VR) in Unternehmen mit bis 1000 Mitarbeitenden<br />
beträgt in der Schweiz rund 19‘000 CHF. Zu diesem Ergebnis<br />
kommt eine Studie, <strong>für</strong> welche 1346 Unternehmen<br />
in der Rechtsform einer <strong>AG</strong> befragt wurden.<br />
Die gebräuchlichsten Entschädigungsformen sind Jahrespauschalen<br />
und Spesen. Ein ordentliches VR-Mitglied bezieht<br />
im Mittel knapp die Hälfte des Honorars eines VR-<br />
Präsidenten. Dem Verwaltungsrat gehören im Durchschnitt<br />
3,3 Personen an. Der Frauenanteil beträgt 11%. Fast zwei<br />
Drittel der Verwaltungsräte sind älter als 50 Jahre.<br />
Verwaltungsratshonorare (Aktiengesellschaften)<br />
nach Funktionen, Mittelwerte in CHF<br />
Funktion im Verwaltungsrat<br />
Präsident Delegierter Mitglied<br />
Gesamtdurchschnitt 25‘555 23‘285 13‘605<br />
Gewerbebetriebe 18‘734 15‘324 11‘944<br />
Industrie 30‘014 26‘602 15‘290<br />
Handel 32‘061 23‘602 12‘672<br />
Übrige Dienstleistungen<br />
(ohne Banken) 21‘660 24’452 11‘334<br />
Personalbestand<br />
11 bis 50 14‘695 12‘903 8‘628<br />
51 bis 250 27‘787 26‘583 15‘387<br />
251 bis 499 50‘062 24’967 26’085<br />
500 und mehr 127‘059 159’790 38‘096<br />
Umsatz<br />
2 bis 20 Mio. CHF 15‘560 12‘312 8‘917<br />
20 bis 50 Mio. CHF 26‘072 23’731 15‘747<br />
50 bis 300 Mio. CHF 48‘888 45’500 25‘677<br />
> 300 Mio. CHF 150‘541 206’859 37‘477<br />
Quelle:<br />
BDO Visura,<br />
VR-Honorarstudie 2005<br />
www.bdo.ch
4.3 4.4<br />
4.3 Rechnungslegung<br />
Die allgemeinen Vorschriften über die Buchführung sind<br />
in der Schweiz kurz gehalten. Es müssen jene Bücher ordentlich<br />
geführt werden, die nach Art und Umfang des Geschäftes<br />
nötig sind, um die Vermögenslage des Geschäftes<br />
und die mit dem Geschäftsbetrieb zusammenhängenden<br />
Schuld- und Forderungsverhältnisse sowie die Betriebsergebnisse<br />
der einzelnen Geschäftsjahre festzustellen. Das<br />
Gesetz verlangt, dass Erfolgsrechnung (Gewinn- und Verlustrechnung)<br />
und Bilanz jährlich nach allgemein anerkannten<br />
kaufmännischen Grundsätzen vollständig, klar<br />
und übersichtlich dargestellt werden. Somit ist die Rechnungslegung<br />
nach allen international gängigen Richtlinien<br />
(z.B. US-GAAP, IAS, FER) möglich.<br />
Für Aktiengesellschaften gelten zur Erhöhung der Transparenz<br />
detaillierte Mindestvorschriften <strong>für</strong> die Gliederung<br />
der Rechnung. Die Jahresrechnung muss mindestens eine<br />
4.4 Umstrukturierungen<br />
Das neue Fusionsgesetz ist 2004 in Kraft getreten. Es vereinfacht<br />
Umstrukturierungen von Unternehmungen wesentlich.<br />
Somit kann aus schweizerischer Sicht ohne Problem<br />
von einer Rechtsform in eine andere gewechselt<br />
werden.<br />
www.fusg.ch<br />
Fusionsgesetz, Überblick<br />
Bilanz und eine Erfolgsrechnung mit Vorjahresvergleichen<br />
sowie erklärende Notizen enthalten. Die Jahresrechnungen<br />
von einzelnen Gesellschaften müssen in einer Konzernrechnung<br />
konsolidiert werden, wenn zwei der folgenden<br />
Grössen in zwei aufeinander folgenden Geschäftsjahren<br />
erreicht werden:<br />
• eine Bilanzsumme von 10 Mio. CHF<br />
• ein Umsatz von 20 Mio. CHF<br />
• ein Personalbestand von 200 im Jahresdurchschnitt<br />
Praxistipps und Informationen zu Rechtsfragen vermitteln<br />
die Revisions- und Treuhandgesellschaften bzw. ihre Dachorganisationen,<br />
die Treuhandkammer und der Treuhänder-<br />
Verband.<br />
www.treuhand-kammer.ch<br />
www.stv-usf.ch
5. Finanzierung<br />
Der hoch entwickelte Finanzplatz Schweiz bietet ausgezeichnete Möglichkeiten nicht nur <strong>für</strong> die kostengünstige Finanzierung<br />
von Anlagegeschäften und von internationalen Aktivitäten, sondern ebenso sehr von unternehmerischen<br />
Investitionsvorhaben. Sämtliche im In- und Ausland anfallenden Geschäfte werden von den Gross-, Kantonal-, Regional-<br />
und auch von Auslandsbanken mit den modernsten Technologien rasch und zuverlässig abgewickelt. Zunehmende<br />
Bedeutung erhält auch die Finanzierung mittels Risikokapital-Instrumenten, <strong>für</strong> deren Einsatz die Voraussetzungen<br />
in der Schweiz verbessert worden sind. Dies gilt ebenso <strong>für</strong> die Durchführung von Kotierungsgeschäften dank<br />
SWX Swiss Exchange als einer der weltweit führenden Börsen.<br />
5.1 Kreditbeschaffung <strong>für</strong> Investitionen<br />
Ansiedlungsvorhaben haben meist eine mittel- oder längerfristige<br />
Zielsetzung. Sie erfordern in der Regel bedeutende<br />
Anfangsinvestitionen und Projektfinanzierungen. Die<br />
Banken legen grössten Wert auf fundierte Marktanalysen<br />
und ein professionelles Management. Ist die Ansiedlung<br />
mit dem Erwerb einer Liegenschaft oder der Erstellung<br />
einer Betriebsstätte verbunden, so kommt dem Hypothekarkredit<br />
grosse Bedeutung zu. Bei Geschäftsimmobilien<br />
richtet sich die Belehnung immer mehr nach dem Ertragswert.<br />
Im Normalfall können <strong>für</strong> industrielle Vorhaben 50%<br />
des gesamten Anlagewertes – Verkehrswert oder Baukosten,<br />
einschliesslich Maschinen und Einrichtungen – gegen<br />
Grundpfandsicherung zu sehr günstigen Konditionen<br />
finanziert werden.<br />
Für Büro- und Dienstleistungsgebäude beträgt der Belehnungssatzüblicherweiseetwa70%,istaberebenfallsabhängig<br />
von den (Objekt-)Risiken.Die Zinssätze und Konditionen,<br />
die dabei und generell <strong>für</strong> unternehmerische Investitions-<br />
5.2 Finanzierung der laufenden Geschäftstätigkeit<br />
Für die Umlauffinanzierung gewähren die Banken verschiedene<br />
Arten von kurzfristigen Krediten. Entweder werden<br />
Blankokredite eingeräumt, oder es erfolgt eine Sicherstellung<br />
durch Pfänder. In welchem Umfang Kredite eingeräumt<br />
werden, hängt von der Vertrauenswürdigkeit und<br />
den Zukunftsaussichten des Unternehmens ab. Neben den<br />
herkömmlichen Bankkredit-Formen haben auch Leasingfinanzierungen<br />
und Forfaitierungen an Gewicht gewonnen.<br />
Für rasch wachsende junge Unternehmungen und Startups<br />
ist es bei der Standortwahl wichtig, welche Möglichkeiten<br />
zur Finanzierung der Startphase und des sog. Second<br />
Step zur Verfügung stehen. Die Vielfalt und Qualität<br />
vorhaben angewendet werden, hängen heute in der Regel<br />
von der Bonität der Unternehmung und deren Rating durch<br />
die kreditgebende Bank ab. Die Würdigung des Risikos<br />
und der Zukunftsaussichten spielt also eine zentrale Rolle.<br />
Die neuen Eigenmittelvorschriften der Banken («Basel II»)<br />
werden voraussichtlich auch in der Schweiz Ende 2006 eingeführt.<br />
Speziell kleine und mittlere Unternehmen (KMU)<br />
be<strong>für</strong>chten, dass Kreditverteuerungen oder eine Verknappung<br />
der Kreditmittel die Folge sein werden. Indessen sind<br />
nicht nur die Grossbanken bereits zu einer risikogerechten<br />
Preisgestaltung übergegangen. Deshalb dürften die Auswirkungen<br />
von Basel II auf das Schweizer Kreditgeschäft<br />
eher gering sein. Aufgrund der unternommenen Anstrengungen<br />
bezüglich Risikomanagement sind die Schweizer<br />
Banken gut auf Basel II vorbereitet, um die neuen Anforderungen<br />
zu erfüllen.<br />
Vgl. Kapitel 12 Förderung durch Behörden und Anlaufstellen<br />
und 6.1 Kapitalkosten<br />
der Finanzdienstleister auf dem Finanzplatz Schweiz bietet<br />
auch da<strong>für</strong> ausgezeichnete Voraussetzungen, etwa <strong>für</strong><br />
Bürgschaften, Wandeldarlehen und VC-ähnliche Finanzierungsformen.<br />
Vgl. Kapitel 5.3 Risikokapital sowie Kapitel 12 Förderung<br />
durch Behörden und Anlaufstellen<br />
Wenn es um die Eröffnung einer neuen Geschäftsstelle in<br />
der Schweiz geht, dürfte aus Währungsüberlegungen eine<br />
Finanzierung in Schweizer Franken weiterhin im Vordergrund<br />
stehen. Sie ist in der Regel kostengünstiger.
Quelle:<br />
SWX Swiss Exchange<br />
www.swx.com<br />
5.3 5.4<br />
5.3 Risikokapital<br />
Die Zahl der Venture-Capital-Gesellschaften ist in der<br />
Schweiz stark gewachsen. Waren es früher in der Schweiz<br />
vor allem private <strong>Investoren</strong>, die einen substantiellen Anteil<br />
der Mittel bereitstellten, so sind es heute staatliche Institutionen<br />
(24,5%), Versicherungsgesellschaften (22%) und<br />
Pensionskassen (18,7%).<br />
Auch die Bundesbehörden unterstützen mit dem Bundesgesetz<br />
über die Risikokapitalgesellschaften (RKG) die Bereitstellung<br />
von Venture Capital mit zweierlei Steuererleichterungen:<br />
• Anerkannte RKG werden bei der Gründung und Kapitalerhöhung<br />
von der Emissionsabgabe befreit. Sie haben<br />
zudem Vorteile bei der direkten Besteuerung auf<br />
Bundesebene dank einem tieferen Schwellenwert <strong>für</strong><br />
die Geltendmachung des Beteiligungsabzuges.<br />
• Privatpersonen geniessen als Business Angels (BA),<br />
welche neuen Unternehmungen bei der Gründung<br />
und Entwicklung beistehen, Erleichterungen bei der<br />
direkten Bundessteuer, wenn sie zur Vorbereitung der<br />
5.4 SWX Swiss Exchange, die Schweizer Börse<br />
Die Möglichkeit, IPO-Finanzierungen vorzunehmen, wird<br />
immer mehr zu einem gewichtigen Standortfaktor. Das<br />
bestätigt die neuere Entwicklung beim Börsengang von<br />
Wachstumsfirmen, insbesondere von Informations- und Biotechnologieunternehmungen.<br />
Die SWX Swiss Exchange<br />
gehört zu den technologisch führenden Börsen der Welt.<br />
Auf der Basis des starken Finanzplatzes Schweiz verfolgt<br />
sie eine konsequent auf Internationalität ausgerichtete<br />
SWX: integrale Partnerlösungen in spezifischen Marktsegmenten<br />
virt-x Erste pan-europäische Blue Chip-Plattform, auf der sämtliche europäischen<br />
Blue Chips elektronisch gehandelt werden können. Operiert auf der von der<br />
SWX Swiss Exchange entwickelten Handelsplattform, einem der fortschrittlichsten<br />
integrierten Systeme der Welt, mit vollem Online-Zugang zu mehreren Clearingund<br />
Settlementsystemen. Die in London basierte virt-x ist eine Recognised<br />
Investment Exchange gemäss FSA. virt-x ist der Heimatmarkt <strong>für</strong> alle im SMI<br />
enthaltenen Aktien.<br />
Eurex Durch Zusammenschluss der SOFFEX (der Swiss Options and Financial Futures<br />
Exchange) und der DTB (der Deutschen Terminbörse) ist die weltweit grösste<br />
Derivatbörse entstanden. Dezentraler, einfacher, verlässlicher und effizienter<br />
Zugang zum liquidesten Derivatmarkt der Welt.<br />
STOXX Etablierter europäischer Indexbenchmark. Joint Venture der SWX Swiss Exchange,<br />
Dow Jones & Company und der Deutsche Börse <strong>AG</strong>. Geniesst hohe Akzeptanz und<br />
liefert die führenden Basisindizes <strong>für</strong> den Derivatehandel. Bietet eine breite Palette<br />
von branchenorientierten europäischen Indizes.<br />
EXFEED Paneuropäische und Schweizer Rohdaten in Realtime aus einer Hand. In Zürich<br />
basiert, von SWX Swiss Exchange gegründet, um Finanzinformationsanbietern<br />
marktbezogene Rohdaten zu liefern.<br />
Gründung von Start-up-Unternehmungen nachrangige<br />
Darlehen aus dem Privatvermögen gewähren.<br />
www.kmu.admin.ch<br />
Steuererleichterungen <strong>für</strong> Kapitalgeber<br />
Das Angebot an VC- und VC-ähnlichen Finanzierungsmitteln<br />
und -möglichkeiten ist wechselnd und darum recht wenig<br />
transparent. Deshalb unterhalten Hochschulen, Beratungsunternehmungen<br />
und Wirtschaftskreise gemeinsam<br />
verschiedene, auch elektronische Plattformen, um Unternehmer<br />
mit <strong>Investoren</strong> zusammen zu bringen.<br />
www.seca.ch<br />
SECA Swiss Private Equity & Corporate Finance<br />
Association, Dachorganisation <strong>für</strong> Venture Capital<br />
www.asban.ch<br />
ASBAN Association of Swiss Business Angels Networks<br />
www.swiss-venture-club.ch<br />
Informationsplattform und Netzwerk <strong>für</strong> Unternehmer<br />
Strategie. In grenzüberschreitender Zusammenarbeit mit<br />
Partnern realisiert die SWX Swiss Exchange erstklassige<br />
Börsendienstleistungen <strong>für</strong> sämtliche Beteiligten.<br />
Die SWX Swiss Exchange gehört zur SWX Group, welche<br />
mit den neben der SWX Swiss Exchange folgenden vier Unternehmen<br />
grenzüberschreitend integrale Lösungen in spezifischen<br />
Marktsegmenten anbietet.<br />
www.virt-x.com<br />
www.eurexchange.com<br />
www.stoxx.com<br />
www.exfeed.com
Neben der breiten Produktepalette überzeugt das integrierte,<br />
vollautomatische Handels-, Clearing- und Settlement-System.<br />
Mit einem einzigen Mausklick werden Aufträge<br />
ausgeführt, abgewickelt, abgerechnet und bestätigt.<br />
Die SWX Swiss Exchange führt Teilnehmer, Emittenten und<br />
<strong>Investoren</strong> auf einem effizienten und transparenten Wertpapiermarkt<br />
zusammen. Sie ist Heimatbörse und bestimmender<br />
Markt von international führenden Gesellschaften.<br />
5.4<br />
Sie bietet innovativen internationalen Unternehmen Zugang<br />
zum schweizerischen Kapitalmarkt. Eine öffentliche<br />
Platzierung in einem ihrer Segmente verleiht dem Unternehmen<br />
ein hohes Mass an globaler Visibilität unter <strong>Investoren</strong>,<br />
vor allem solchen mit einem erhöhten Interesse an<br />
bestimmten Sektoren. Ein Börsengang in der Schweiz ist,<br />
besonders <strong>für</strong> Unternehmen aus den Life-Sciences- und IT-<br />
Sektoren und den Mikro- und Nanotechnologie-Industrien,<br />
eine attraktive Möglichkeit, Eigenkapital aufzunehmen.
0<br />
1 Executive opinion survey,<br />
Höchstnote = 10 Punkte<br />
Quelle: IMD World<br />
Competitiveness Center (2007)<br />
www.worldcompetitiveness.com<br />
6. Produktionskosten<br />
Im internationalen Standortwettbewerb verfügt die Schweiz auch hinsichtlich der Produktionskosten über wichtige<br />
Trümpfe. Sie ist eine Zinsinsel, die eine kostengünstige Finanzierung bietet. Die hier Beschäftigten zeichnen sich durch<br />
eine hohe Arbeitsmoral und Motivierung aus. Sie arbeiten meist länger und produktiver und fehlen weniger als ihre<br />
Kollegen in anderen Ländern.<br />
6.1 Kapitalkosten<br />
Die Schweiz nimmt weiterhin die Spitzenposition im internationalen<br />
Länder-Bonitätsrating ein. Das wird auch in Zukunft<br />
kostengünstige Finanzierungen von Investitionsvorhaben<br />
erleichtern.<br />
Geringe Kosten <strong>für</strong> die Kapitalbeschaffung wirken sich<br />
günstig auf die Entwicklung jeder Geschäftstätigkeit und<br />
damit auch der Gesamtwirtschaft aus. Das beeinflusst sicherlich<br />
die Standortwahl. Die Schweiz geniesst bei in- und<br />
ausländischen Anlegern eine hohe Wertschätzung. Dank<br />
dem und einer hohen Sparquote bietet sie niedrige Zinsen.<br />
Das verbilligt auch <strong>für</strong> neue Ansiedler im Vergleich zu deren<br />
Heimmärkten die Finanzierung ihrer Geschäfts- und Investitionstätigkeit.<br />
In den letzten Jahren belief sich die durchschnittliche<br />
Differenz der Geld- und Kapitalmarktzinsen in<br />
Franken und Euro auf 1,5 bis 2 Prozent. Die künftige Tendenz<br />
wird von der weiteren Entwicklung des Euro und sei-<br />
Vorteilhafte Kapitalkosten (2007)<br />
Punkte 1<br />
Schweiz 7,79<br />
Dänemark 7,76<br />
Niederlande 6,89<br />
Österreich 6,76<br />
Irland 6,71<br />
Deutschland 6,62<br />
Japan 6,45<br />
Belgien 6,42<br />
USA 6,31<br />
Grossbritannien 5,28<br />
ner Einführung als Bargeld ebenso abhängen wie von der<br />
Politik der Schweizerischen Nationalbank.<br />
Im konkreten Einzelfall einer Ansiedlungs- und Unternehmensfinanzierung<br />
können die Zinssätze und Konditionen<br />
je nach der Bonität des Kunden erheblich schwanken. Hingegen<br />
dürften die neuen Eigenmittelvorschriften von Basel<br />
II die Kreditgewährungspolitik der Banken kaum zusätzlich<br />
beeinflussen. Diese haben sich bereits weitgehend auf die<br />
neuen Anforderungen eingestellt.<br />
Vgl. Kapitel 2.4 Inflation, Kapitalkosten und öffentliche Finanzen<br />
www.credit-suisse.ch<br />
www.ubs.com<br />
www.kantonalbank.ch<br />
Gross- und Kantonalbanken,<br />
aktuelle Zinssätze und Konditionen<br />
0...5 6 7 8 9 10
6.2 Arbeitskosten<br />
6.2.1 Übersicht<br />
Bei internationalen Vergleichen wird die Schweiz stets<br />
als teurer Werkplatz eingestuft. Dass die Schweiz zu den<br />
Ländern mit einem hohen Lohnniveau zählt, ist eine Binsenwahrheit.<br />
Aber ihr Lohnniveau entspricht dem hohen<br />
Leistungs- und Wohlstandsniveau: hohe Löhne sind ein Erfolgsausweis.<br />
Dank den tiefen Kapitalkosten wird weithin<br />
mit kapitalintensiven Produktionsmethoden gefertigt, welche<br />
weniger, aber hoch qualifizierte Arbeitskraft erfordern.<br />
Der Schweiz kommt zugute, dass sich trotz dritthöchster<br />
ausbezahlter Löhne die Personalzusatzkosten in vertretbarem<br />
Rahmen halten. Letzteres sind u.a. Arbeitgeberbeiträge<br />
<strong>für</strong> Sozialversicherung, Lohnfortzahlung bei Ferien,<br />
Krankheit etc. Sie addieren in der Schweiz 55% zu<br />
den Direktlöhnen, gegenüber ca. 65% im ungewichteten<br />
Arbeitskosten in der Industrie im internationalen Vergleich<br />
6.2<br />
Durchschnitt aller Industrieländer. Die Last der lohnbezogenen<br />
Zusatzkosten je Stunde drückt in der Schweiz somit<br />
weniger stark als in den meisten anderen Industrieländern.<br />
Weil zudem die Produktivität in der Schweiz relativ hoch,<br />
die Steuern mässig und die Kapitalkosten günstig sind, ist<br />
die Qualität des Wirtschaftsstandortes Schweiz insgesamt<br />
durchaus attraktiv.<br />
Entscheidend sind nicht die ausbezahlten Löhne, sondern<br />
die Lohnstückkosten. Dank der hohen Produktivität sind diese<br />
in der Schweiz wesentlich tiefer als in konkurrierenden<br />
Wirtschaftsräumen. Sie sind seit 1995 nur geringfügig angestiegen.<br />
Damit hat die Schweiz einen Wettbewerbsvorteil<br />
erzielt.<br />
Vgl. Kapitel 2.1 Wohlstandsniveau und Leistungsträger der<br />
schweizerischen Wirtschaft<br />
Arbeitskosten in EUR pro Stunde (2006)<br />
Total Direkt- Personallohnzusatzkosten<br />
0 5 10 15 20 25 30 35 40<br />
Norwegen 38,07 25,02 13,04<br />
Belgien 34,19 17,91 16,28<br />
Deutschland (West) 33,59 19,17 14,42<br />
Schweiz 33,35 21,50 11,86<br />
Schweden 32,81 18,54 14,26<br />
Dänemark 31,57 22,04 9,52<br />
Frankreich 31,28 15,43 15,86<br />
Niederlande 30,17 17,31 12,85<br />
Österreich 29,16 15,50 13,66<br />
Grossbritannien 26,32 16,88 9,43<br />
Irland 25,22 18,43 6,79<br />
USA 23,94 16,03 7,91<br />
Italien 23,72 12,78 10,94<br />
Japan 20,38 11,33 9,05<br />
Quelle: Institut der<br />
Deutschen Wirtschaft, Köln,<br />
Industrielle Arbeitskosten im<br />
internationalen Vergleich,<br />
IW-Trends 4/2007<br />
www.iwkoeln.de
Quelle: Wilhelm-DMS-Gruppe<br />
www.wilhelm-dms.ch<br />
1 1EUR = 1,64 CHF<br />
Quelle:<br />
Lohnrechner SGB<br />
Swiss Engineering STV<br />
www.swissengineering.ch<br />
6.2<br />
6.2.2 Personalzusatzkosten<br />
Die prozentuale Belastung mit Lohnnebenkosten liegt unter<br />
dem internationalen Durchschnitt. Für den Arbeitgeber<br />
Sozialkosten pro Arbeitsstunde (2006)<br />
Ermittelt aufgrund des Lohnes Basis in %<br />
Lohnkosten je Arbeitsstunde 100,0<br />
Sozialleistungen, mit dem Lohn abgegolten:<br />
Ferientage 20-25 9,0<br />
Feiertage ca. 10 4,2<br />
Kurzabsenzen ca. 4 1,5<br />
Krankheitstage ca. 8 4,0<br />
Jahresendzulage (13. Monatslohn) 8,3<br />
Total 27,0<br />
Lohn und inbegriffen Sozialkosten pro Arbeitsstunde 127,0<br />
Zusätzliche Sozialleistungen des Arbeitgebers:<br />
Gesetzliche Altersvorsorge 5,05 % von 127 6,4<br />
Gesetzliche Arbeitslosenversicherung 1,0 % von 127 1,3<br />
Berufliche Altersvorsorge 6,0 % von 127 7,6<br />
Berufs-Unfallversicherung 2,0 % von 127 2,5<br />
Kinderzulage 1,5 % von 127 1,9<br />
Total 19,7<br />
Lohn u. zusätzliche Sozialkosten pro geleistete Arbeitsstunde 119,7<br />
6.2.3 Spannweite der Löhne<br />
DieregelmässigdurchgeführtenamtlichenErhebungenüber<br />
Lohnniveau und -struktur zeigen zwischen und auch innerhalb<br />
den einzelnen Branchen beachtliche Unterschiede. Bei<br />
Ansiedlungsvorhaben tritt der Investor meistens als neuer<br />
Mitbewerber am regionalen Arbeitsmarkt auf. Er wird sich<br />
deshalb sowohl an Branchen-Erfahrungswerten und statistischen<br />
Durchschnitten orientieren als auch an den Ver-<br />
entscheidend ist die tatsächliche Höhe der gesamten Lohnund<br />
Sozialkosten, die er pro effektiv geleistete Arbeitsstunde<br />
zu tragen hat.<br />
Zusammenfassung:<br />
Lohn und Sozialleistungen<br />
je effektiv geleistete Arbeitsstunde in%<br />
Lohnkosten 100,0<br />
Sozialkosten im Lohn inbegriffen 27,0<br />
zusätzliche Sozialkosten 19,7<br />
Total Sozialleistungen 46,7<br />
Diese Angaben sind Richtwerte, welche je<br />
nach Region, Branche, Unternehmensart,<br />
Mitarbeiterstruktur sowie Gesamtarbeitsund/oder<br />
Einzelarbeitsvertrag abweichen<br />
können.<br />
hältnissen vor Ort. Es ist zu beachten, dass zwischen den<br />
Löhnen in städtischen Verhältnissen und in ländlichen Regionen<br />
eine Differenz von ungefähr 15 Prozent besteht. Im<br />
Sinne einer ersten Annäherung an die Schweizer Verhältnisse<br />
<strong>für</strong> mittelständische Unternehmen (KMU) kann von<br />
folgenden Grössenordnungen des jährlichen Bruttolohnes<br />
ausgegangen werden:<br />
Bruttolöhne Schweiz; Spannweite<br />
Position Bruttolohn bei 13 Monatslöhnen<br />
in EUR1 in CHF<br />
Geschäftsführer/-in eines mittelgrossen Unternehmens ab 132‘000 ab 215’000<br />
Abteilungsleiter/in einer Produktionsabteilung mit mehr als ab 115‘000 ab 190‘000<br />
100 Beschäftigten, langjährige Berufserfahrung<br />
Kreditsachbearbeiter/in 60‘000-80‘000 100‘000 - 130‘000<br />
mit zehnjähriger Berufserfahrung, mit Familie<br />
Ingenieur/-in, Fachhochschule oder Universitätsstudium, 58‘000-80‘000 95‘000-132‘000<br />
fünfjährige Berufserfahrung<br />
Sekretärin eines Abteilungsleiters, 41‘500-53‘500 68‘000-88‘000<br />
1 Fremdsprache, Alter ca. 25 Jahre<br />
Facharbeiter/-in in der Industrie 41‘500-50‘600 68‘000-83‘000<br />
mit zehnjähriger Berufserfahrung<br />
Betriebsarbeiter/-in, 30‘500-35‘400 50‘000-58‘000<br />
Alter ca. 25 Jahre
Weiterführende Literatur/Informationen: Periodisch erscheinende<br />
amtliche Publikation über Lohnniveau und -struktur<br />
nach Branchen und Regionen: Bundesamt <strong>für</strong> Statistik,<br />
Lohnstrukturerhebung (alle 2 Jahre)<br />
www.statistik.admin.ch<br />
Lohnrechner, online-Ermittlung der üblichen Löhne<br />
nach Branchen und Regionen<br />
www.lohn-sgb.ch<br />
Arbeitskosten: Führungskräfte im internationalen Vergleich<br />
45<br />
3<br />
77<br />
27<br />
130<br />
25<br />
18<br />
1<br />
5<br />
92<br />
25<br />
28<br />
28<br />
29<br />
31<br />
30<br />
30<br />
33<br />
35<br />
38<br />
Gesamte Lohnkosten 1 (in USD)<br />
Vorsitzender der Finanzchef Informatik-Chef Marketing-Manager<br />
Geschäftsleitung (CEO)<br />
Irland 274’342 140’567 135’052 98’831<br />
Singapur 281’551 152’961 137’493 102’778<br />
Niederlande 294’446 184’250 143’612 130’092<br />
Belgien 393’175 211’981 229’809 141’351<br />
Österreich 386’318 163’143 168’531 121’337<br />
Deutschland 416’154 207’779 200’191 154’348<br />
Frankreich 458’191 222’829 204’747 162’117<br />
Italien 399’009 203’655 185’519 154’103<br />
Grossbritannien 478’653 213’955 210’040 165’312<br />
Schweiz 509’975 237’072 214’346 164’380<br />
USA 670’880 306’788 284’874 214’378<br />
6.2.4 Arbeitszeit, Urlaub und Arbeitsausfälle<br />
Die Arbeitskosten hängen nicht nur von den direkten Lohnund<br />
den Lohnnebenkosten, sondern auch von der gesamten<br />
Jahresarbeitszeit und von den Kosten des Arbeitsausfalls<br />
ab. In der Schweiz wird deutlich länger gearbeitet als<br />
in anderen europäischen Ländern. Der Absentismus wegen<br />
Krankheit und aus andern Gründen ist gering.<br />
Für international tätige Unternehmungen ist aber auch von<br />
Interesse, was die Entlohnung auf Managementebene in<br />
der Schweiz im Vergleich zu anderen Ländern kostet.<br />
Weiterführende Literatur: internationale Lohnniveauvergleiche<br />
siehe UBS, Preise und Löhne. Ein Kaufkraft- und-<br />
Lohnvergleich rund um die Welt, Ausgabe 2006<br />
www.ubs.com / Publikationen<br />
1’575<br />
1’880<br />
1’832<br />
1’802<br />
1’748<br />
1’748<br />
1’726<br />
1’717<br />
1’709<br />
1’689<br />
6.2<br />
Die Vorzüge der Schweizer Sozialpartnerschaft kommen<br />
vor allem durch das Fehlen von Streiks zum Tragen. Weil<br />
Arbeitsniederlegungen oder Aussperrungen äusserst selten<br />
sind, stellt ein Ausfall von 3 Promille im 10jährigen Durchschnitt<br />
der produktiven Arbeitsstunden keinen ins Gewicht<br />
fallenden Kostenfaktor dar.<br />
Vgl. Kapitel 7 Humankapital<br />
Arbeitszeit, Ferien / Freitage und Streiktage im internationalen Vergleich<br />
USA<br />
Schweiz<br />
Irland<br />
Belgien<br />
Italien<br />
Jahresarbeitszeit in Std. Bezahlte Ferien / Freitage Streiktage pro 1000 Beschäftigte<br />
Grossbritannien<br />
Niederlande<br />
Österreich<br />
Deutschland<br />
Frankreich<br />
1diese setzen sich<br />
zusammen aus:<br />
Jahres-Basislohn<br />
+ erfolgsabhängige<br />
Lohnbestandteile<br />
+ Sozialkosten<br />
des Arbeitgebers<br />
Quelle: Wirtschaftsförderung<br />
Kanton Genf, International<br />
Comparisons 2006 / 2007,<br />
gestützt auf: Corporate<br />
Consulting & Technology<br />
(CCT Group), Genf, August 2006<br />
www.cc-tgroup.com<br />
www.geneva.com<br />
Quelle: Wirtschaftsförderung<br />
Kanton Genf, International<br />
Comparisons 2006 / 2007,<br />
gestützt auf: Corporate<br />
Consulting & Technology<br />
(CCT Group), Genf, August 2006<br />
www.cc-tgroup.com<br />
www.geneva.ch
Quelle: Colliers<br />
International,<br />
Büromarktbericht<br />
Schweiz 2007<br />
www.colliers.ch<br />
Quelle: Internationale<br />
Energie-Agentur IEA,<br />
Key World Energy Statistics<br />
2007, 1. Quartal 2007<br />
www.iea.org<br />
6.3 6.4<br />
6.3 Raumkosten<br />
Bürokosten im internationalen Vergleich<br />
Standort Preise in EUR pro m 2 / Jahr Leerstands-<br />
Klasse-A- Spitzen- rate<br />
Lagen lagen in %<br />
Amsterdam 160 300 15,0<br />
Basel 185 280 2,6<br />
Frankfurt 260 410 16,9<br />
Genf 360 505 2,5<br />
London 790 1‘400 9,5<br />
Mailand 300 400 8,0<br />
Paris 580 680 5,2<br />
Wien 180 240 6,2<br />
Zürich 270 460 6,3<br />
Die fortschreitendeVerflechtung der nationalenWirtschaftsräume<br />
hat den Immobilienmarkt in der Schweiz wesentlich<br />
flexibler und transparenter gemacht. Damit verbunden sind<br />
neue Dienstleistungen wie das Corporate Facility Consulting.<br />
Dieses nutzen vor allem international tätige Firmen,<br />
6.4 Energiekosten<br />
Den grössten Preisvorteil gegenüber anderen europäischen<br />
Staaten weist die Schweiz bei den Erdölbrennstoffen auf.<br />
Hier ist die Steuerbelastung besonders tief.Auch Treibstoffe<br />
sind relativ günstig. Im Zusammenhang mit unternehmerischen<br />
Investitionsvorhaben ist zu unterscheiden zwischen<br />
Anschlussgebühren und jährlichen Grundtaxen, effektiven<br />
Anschlusskosten <strong>für</strong> die installierte Leistung und den verbrauchsabhängigen<br />
Tarifen. Für Industriebetriebe liegen<br />
die Tarife in der Grössenordnung von 0,13CHF/kWh. Im<br />
Rahmen der Marktöffnung kann von weiterhin sinkenden<br />
Preisen <strong>für</strong> Elektrizität und Gas ausgegangen werden. Die<br />
Energiepreise (in USD, 1. Quartal 2007)<br />
um umfassende Lösungen <strong>für</strong> ihre oftmals rasch wechselnden<br />
Raumbedürfnisse zu erhalten. Es ist <strong>für</strong> ausländische<br />
<strong>Investoren</strong> bewilligungsfrei möglich, in der Schweiz eine<br />
Liegenschaft <strong>für</strong> Tätigkeiten in Produktion, Dienstleistung<br />
und Handel zu erwerben oder zu mieten.<br />
Die meisten Wirtschaftsförderungen der Kantone weisen<br />
<strong>für</strong> ihr Gebiet Industrieflächen und Raumangebote <strong>für</strong><br />
Dienstleistungen und Gewerbe auf jeweils aktuellem Stand<br />
nach. Sie vermitteln zudem persönliche Kontakte zu den<br />
Anbietern. Ihre Homepages geben Zugang zu Grundstück-<br />
Datenbanken. Hier kann man die spezifischen Flächenbedürfnisse<br />
und Raumanforderungen direkt eingeben und in<br />
kürzester Frist passende Angebote auch online erhalten.<br />
Vgl. Kapitel 13.1 Adressen<br />
Vgl. Kapitel 2.7 Ausländerrecht<br />
Auch innerhalb der Schweiz gibt es bei den Preisen <strong>für</strong> Erwerb<br />
und Miete von Geschäftsraum und Grundstückflächen<br />
je nach Standort und Lage grosse Unterschiede. Das<br />
interregionale Gefälle Stadt-Umland ist ausgeprägt.<br />
Kraftwerk- und Versorgungsunternehmungen, aber auch<br />
Informationsbroker, informieren über die im Einzelfall anwendbaren<br />
Tarife.<br />
www.energie-schweiz.ch<br />
Bundesamt <strong>für</strong> Energie<br />
www.vse.ch<br />
Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen<br />
www.enerprice.ch<br />
Informationen zur Öffnung des schweizerischen<br />
Strommarktes, Tarifvergleiche<br />
Schweres Heizöl Industrie Benzin bleifrei 95 Elektrizität <strong>für</strong> Industrie<br />
pro Tonne pro Liter pro kWh<br />
USA 307.94 0.624 0.0613<br />
Schweiz 315.79 1.260 0.0816<br />
Deutschland 318.09 1.645 0.0840<br />
Frankreich 318.36 1.562 0.0533<br />
Österreich 383.51 1.323 0.1260<br />
Grossbritannien 464.66 1.706 0.1322<br />
Italien 370.73 1.592 0.2359<br />
Irland 467.21 1.347 0.1504<br />
Japan 516.46 1.146 0.1205
6.5 6.6<br />
6.5 Downsizing-Kosten<br />
Standortentscheidungen und der Aufbau eines Betriebes<br />
an einem Standort im Ausland sind immer mit Unsicherheiten<br />
über den Erfolg des Vorhabens behaftet. Es ist<br />
deshalb <strong>für</strong> die Entscheidträger schon im Vorfeld einer<br />
Standortverlagerung wichtig zu wissen, mit welchen Auflagen<br />
und Folgekosten es verbunden wäre, wenn einmal<br />
senz heruntergefahren werden müssten. Die Schweiz bietet<br />
bezüglich der Bestimmungen bei Massenentlassungen,<br />
der Kündigungsmöglichkeiten und der damit verbundenen<br />
Lohnzahlungsverpflichtungen sehr investorenfreundliche<br />
und kostengünstige Verhältnisse. Sie nimmt in Europa eine<br />
ausgesprochen wettbewerbsfähige Position ein.<br />
die Zelte am Standort Schweiz abgebrochen oder die Prä- 1 Büropersonal mit<br />
unbefristetem Anstellungsvertrag,<br />
weitergehende<br />
Regelungen möglich in<br />
Downsizing-Kosten<br />
Gesetzliche Kündigungsfristen <strong>für</strong> einen Durchschnittliches Abfindungspackage,<br />
Beschäftigten mit 8 Dienstjahren<br />
0 1 2 3 4 5 6 0 5 10 15 20 25 30 35<br />
1 Manager 20 Dienstjahre<br />
Monate Monatslöhne<br />
Irland 1 12-18<br />
Grossbritannien 1,8 14-22<br />
Schweiz 2 5-10<br />
Frankreich 2 6-18<br />
Deutschland 2 12-18<br />
USA2 2 0<br />
Österreich 3 9-18<br />
Italien 3 24-30<br />
Niederlande 4 30-36<br />
Belgien3 6 22<br />
6.6 Kosten administrativer Verfahren<br />
Administrativer Aufwand, der durch staatliche Auflagen<br />
verursacht wird, ist gerade <strong>für</strong> kleine und mittlere Unternehmen<br />
ein nicht zu vernachlässigender Kostenfaktor. Die<br />
Schweizer Behörden achten sehr darauf, die Transaktionskosten<br />
der Unternehmen im Umgang mit Amtsstellen tief<br />
Bürokratie<br />
...behindert Geschäftstätigkeit nicht (2007)<br />
Note1 1 Singapur 7,38<br />
3 Dänemark 6,69<br />
5 Schweiz 5,72<br />
6 Österreich 5,19<br />
12 Irland 4,51<br />
17 Niederlande 3,94<br />
19 USA 3,79<br />
20 Japan 3,55<br />
27 Deutschland 2,91<br />
29 Belgien 2,79<br />
31 Grossbritannien 2,69<br />
35 Frankreich 2,43<br />
48 Italien 1,50<br />
zu halten. Mit einem speziellen Reformprogramm wird der<br />
Handlungsspielraum <strong>für</strong> private Unternehmen erweitert.<br />
Administrative Entlastungen zielen im Sinne eines Benchmarking<br />
vor allem darauf ab, die Bedingungen attraktiv zu<br />
halten und laufend zu verbessern.<br />
Internationale Vergleiche bestätigen, dass Führungskräfte<br />
in der Schweiz weniger Zeit aufwenden müssen als anderswo,<br />
um sich mit der staatlichen Bürokratie auseinanderzusetzen;<br />
die Schweiz schneidet besser ab, als alle ihre Nachbarländer.<br />
Detaillierte Analysen, welche nicht nur auf die<br />
Erfahrungen des Topmanagements abstellen, sondern den<br />
tatsächlichen Stundenaufwand <strong>für</strong> administrative Umtriebe<br />
einem Ländervergleich unterziehen, bestätigen die vorteilhafte<br />
Position der Schweiz.<br />
Bereichen mit kollektiven<br />
Arbeitsvertrags-Regelungen<br />
2USA: Mindest-Kündigungsperiode<br />
zwingend <strong>für</strong> Unternehmungen<br />
mit 100 und<br />
mehr Beschäftigten; <strong>für</strong><br />
kleinere Unternehmungen<br />
kein gesetzliches Minimum,<br />
aber in der Praxis 2 Wochen<br />
3Belgien: <strong>für</strong> Beschäftigte mit<br />
Jahressalär von höchstens<br />
USD3’093 oder EUR 27’597<br />
Quelle: Wirtschaftsförderung<br />
Genf, International<br />
Comparisons 2006-2007,<br />
gestützt auf Corporate<br />
Consulting & Technology<br />
(CCT Group), Genf, August 2006<br />
www.geneva.ch<br />
www.cc-tgroup.com<br />
1Bestnote = 10<br />
Quelle: IMD World<br />
Competitiveness Center (2007)<br />
www.worldcompetitiveness.com
Quelle: IMD World<br />
Competitiveness Center (2007)<br />
1 Je ausgeprägter die<br />
internationale Erfahrung<br />
des Management, desto höher<br />
die Note (10 = Maximum)<br />
Quelle: IMD World<br />
Competitiveness Center (2007)<br />
www.worldcompetitiveness.com<br />
7. Humankapital<br />
Hinsichtlich Arbeitsproduktivität rangiert die Schweiz unter allen Volkswirtschaften der Welt in der Spitzengruppe. Ihr<br />
Arbeitsmarkt ist geprägt durch ein liberales Arbeitsrecht, geringe Regulierungsdichte und ausserordentliche soziale<br />
Stabilität. Arbeitskonflikte werden durch das eingespielte Verhältnis zwischen den Sozialpartnern gelöst. Es gibt so<br />
gut wie keine Streiks. Die soziale Sicherung der Arbeitenden beruht auf dem Grundsatz der Solidarität und der Selbstverantwortung.<br />
7.1 Erwerbspotential, Qualität und Verfügbarkeit<br />
Der Beschäftigtenanteil an der Gesamtbevölkerung der<br />
Schweiz ist der zweithöchste in ganz Europa. Der Schweizer<br />
Arbeitsmarkt ist weltweit einer der flexibelsten. Rund<br />
33% der Erwerbstätigen arbeiten teilzeitlich. Davon sind<br />
80% Frauen. Zudem sind die Arbeitskräfte sehr qualifiziert,<br />
und das Arbeitskräftepotential kann auch tatsächlich genutzt<br />
werden. Dank der tiefen Arbeitslosenrate – sie liegt<br />
traditionell unter oder um 4% – ist der Umfang von staatlichen<br />
Transferzahlungen an Nicht-Erwerbstätige geringer<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
Der schweizerische Arbeitsmarkt ist geprägt durch zahlreiche<br />
regionale und kantonale Eigenheiten und Unterschiede,<br />
wo sich Nischen und damit Personal finden las-<br />
als im Ausland. Das wirkt sich wiederum vorteilhaft auf die<br />
Steuerbelastung aus.<br />
Vgl. Kapitel 9 Besteuerung<br />
Die Arbeitnehmer in der Schweiz sind meist hoch motiviert.<br />
DasstellenauchinternationaleVergleichsstudienfest.Inden<br />
hier vorherrschenden Klein- und Mittelbetrieben ist die Identifikation<br />
mit dem Unternehmen sehr ausgeprägt. Die Arbeitnehmer<br />
setzen sich <strong>für</strong> die Ziele ihres Unternehmens ein.<br />
Arbeitsmotivation im internationalen Vergleich 10 = Höchstnote<br />
Note<br />
Dänemark 8,54<br />
Österreich 7,86<br />
Schweiz 7,85<br />
Irland 7,18<br />
Niederlande 7,16<br />
Japan 7,15<br />
Deutschland 6,98<br />
USA 6,75<br />
Belgien 6,19<br />
Grossbritannien 6,13<br />
Italien 5,20<br />
Frankreich 4,65<br />
Internationale Business-Erfahrung<br />
Schweiz 7,91<br />
Niederlande 7,11<br />
Österreich 7,05<br />
Belgien 6,65<br />
Deutschland 6,37<br />
Irland 6,35<br />
USA 5,71<br />
Grossbritannien 5,70<br />
Frankreich 4,96<br />
Italien 4,16<br />
Internationale Erfahrung<br />
Note 1<br />
sen. Zudem eröffnet die Personenfreizügigkeit gemäss den<br />
Bilateralen Verträgen der Schweiz mit der EU neue und<br />
einfachere Rekrutierungsmöglichkeiten <strong>für</strong> qualifiziertes<br />
7 8
7.1 7.2<br />
Personal, zumal die Schweiz europaweit als besonders attraktiver<br />
Standort <strong>für</strong> Leben und Arbeiten gilt.<br />
Vgl. Kapitel 3 Die Schweiz und Europa<br />
Die Exportorientierung der Schweizer Wirtschaft verlangt,<br />
dass Schweizer Manager einen hohen Bildungsgrad aufweisen<br />
und mehrere Sprachen beherrschen. Die interna-<br />
7.2 Regelungen <strong>für</strong> das Arbeitsverhältnis<br />
7.2.1 Rechtliche Grundlagen<br />
zum Arbeitsvertrag<br />
Das schweizerische Arbeitsrecht umfasst wesentlich weniger<br />
Vorschriften als die Rechtsordnungen in den EU-Staaten.<br />
Die Regelungsfreiheit ist denn in der Schweiz auch<br />
wesentlich grösser. Die Rechtsprechung ist in der Regel<br />
grundsätzlich liberal. Es gibt zur Hauptsache die folgenden<br />
gesetzlichen Bestimmungen: Schweizerisches Obligationenrecht<br />
(OR), Mitwirkungsgesetz, Gleichstellungsgesetz,<br />
Arbeitsgesetz (ArG) und wenige weitere Spezialvorschriften<br />
(Chauffeure etc.).<br />
Die gesetzlichen Bestimmungen gehen allfälligen Kollektivregelungen<br />
(Tarifverträge oder Gesamtarbeitsverträge) vor,<br />
wenn sie zwingenden Charakter haben. Soweit es sich also<br />
um zwingende Gesetzesbestimmungen handelt, kann weder<br />
durch Gesamtarbeitsvertrag noch durch Arbeitsvertrag<br />
etwas anderes, zumindest nicht etwas <strong>für</strong> den Arbeitnehmer<br />
Ungünstigeres, vereinbart werden. Einige arbeitsrechtliche<br />
Gesetzesvorschriften können zwar durch den Tarifvertrag,<br />
nicht aber durch einen Einzelarbeitsvertrag geändert<br />
werden. Handelt es sich umgekehrt um nicht-zwingende<br />
gesetzliche Vorschriften, so gehen die Vereinbarungen zwischen<br />
den Parteien vor.<br />
Das zentrale Thema Löhne wird demgegenüber entweder<br />
individuell, direkt zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer,<br />
ausgehandelt oder im Rahmen von Gesamtarbeitsverträgen<br />
(GAV) geregelt. Auch hier verzichtet der Gesetzgeber<br />
im Sinne der liberalen Wirtschaftsordnung auf eine starke<br />
Reglementierung. Er lässt bewusst Raum <strong>für</strong> direkte Absprachen<br />
zwischen den Sozialpartnern.<br />
tionale Business-Erfahrung der Schweizer Manager erhält<br />
denn auch regelmässig gute Noten. Im internationalen Vergleich<br />
rangieren sie auf Platz zwei. Dazu trägt neben ihrer<br />
guten Ausbildung und der Mehrsprachigkeit nicht zuletzt<br />
die von der Notwendigkeit diktierte Übung im Pflegen<br />
der Auslandmärkte bei. Die Arbeitsmarktperformance des<br />
Standortes Schweiz ist entsprechend hoch.<br />
Deregulierung des Arbeitsmarktes<br />
Ranking 2006 Rang 1 Rating 2<br />
Island 1 8,57<br />
Singapur 2 8,19<br />
Dänemark 3 8,14<br />
Schweiz 4 7,85<br />
USA 13 6,25<br />
Österreich 17 6,00<br />
Irland 21 5,33<br />
Grossbritannien 23 5,16<br />
Niederlande 31 4,28<br />
Italien 42 3,44<br />
Deutschland 43 3,43<br />
Frankreich 50 2,82<br />
7.2.2 Arbeitsverträge<br />
Arbeitsverträge können mündlich abgeschlossen werden.<br />
Es empfiehlt sich aber – vor allem aus Sicht desArbeitgebers<br />
– dies schriftlich zu tun. Es geht darum, die Risiken zu minimieren.<br />
Bei grösseren Betrieben empfiehlt es sich, ein so<br />
genanntes Personalreglement zu vereinbaren, das die wichtigsten<br />
arbeitsvertraglichen Bestimmungen umfasst. Der<br />
Arbeitsvertrag selbst enthält dann nur noch die Vereinbarungen<br />
zum Lohn,zur Kündigungsfrist sowie Spezialbestimmungen<br />
(z.B.Konkurrenzverbot).Arbeitsverträge und Personalreglemente<br />
müssen sich an die zwingenden Vorschriften<br />
des Schweizerischen Obligationenrechts und allfällige Bestimmungen<br />
in Gesamtarbeitsverträgen halten. Die Personalreglemente<br />
dürfen nicht verwechselt werden mit den<br />
in EU-Staaten gängigen Betriebsvereinbarungen zwischen<br />
dem Arbeitgeber und dem Betriebsrat. Hingegen müssen<br />
industrielle Betriebe in der Schweiz eine Betriebsordnung<br />
aufstellen. Diese Betriebsordnung enthält Vorschriften über<br />
den Gesundheitsschutz und die Unfallverhütung. Bei deren<br />
Erlass ist die Arbeitnehmerschaft vorgängig anzuhören.<br />
7.2.3 Tarifvertragsrecht<br />
(Gesamtarbeitsvertrag)<br />
Die Beziehungen der Schweizer Sozialpartner sind in den<br />
verschiedenen Branchen und Regionen sehr unterschiedlich<br />
gestaltet. Gibt es zwischen einem Arbeitgeber und seiner<br />
Belegschaft unterschiedliche Standpunkte, so wird oft<br />
1 55 Länder berücksichtigt<br />
2 10 = Höchstwert; Arbeitsmarktregulierungen<br />
behindern die Wirtschaftstätigkeit<br />
nicht<br />
Quelle: IMD World<br />
Competitiveness Center (2007)<br />
www.worldcompetitiveness.com
1 Höchstnote = 7<br />
Quelle: WEF, The Global<br />
Competitiveness Report,<br />
2006-2007, Tab. 14<br />
www.weforum.org<br />
7.2 7.3<br />
schon auf der betrieblichen Ebene eine einvernehmliche<br />
Lösung gesucht. Diese Grundeinstellung geht zurück auf<br />
das so genannte Friedensabkommen zwischen den Schweizer<br />
Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen aus dem<br />
Jahr 1937. Der darin vereinbarten gegenseitigen Friedenspflicht<br />
entsprechend streben die Sozialpartner die Konfliktlösung<br />
auf dem Weg des Gesprächs und unter Verzicht auf<br />
Kampfmassnahmen an. Lösungsorientierte Arbeitsmarktpartner-Beziehungen<br />
sind auch heute der Regelfall.<br />
Gutes Einvernehmen Arbeitnehmer-Arbeitgeber<br />
Rang Note 1 Rang Note 1<br />
Dänemark 1 6,3 Österreich 7 5,9<br />
Singapur 2 6,2 Niederlande 10 5,7<br />
Schweiz 3 6,0 Grossbritannien 18 5,4<br />
Japan 5 5,9 Deutschland 29 5,1<br />
USA 34 5,0<br />
Gesamtarbeitsverträge (GAV) werden zwischen einem Arbeitgeber<br />
oder einem Arbeitgeberverband und einer Gewerkschaft<br />
vereinbart. In der Schweiz gibt es davon über<br />
1‘000 verschiedene Typen. Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />
sind frei, ob sie solchen Verbänden beitreten wollen. Rund<br />
50% der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft<br />
sind einem Gesamtarbeitsvertrag unterstellt.<br />
Die Vorschriften der Tarifverträge müssen aber nur dann<br />
übernommen werden, wenn der betreffende Betrieb einem<br />
Verband angehört.Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind frei,<br />
ob sie einem entsprechenden Verband beitreten wollen.<br />
Einzelne Gesamtarbeitsverträge sind vom Bundesrat allgemeinverbindlich<br />
erklärt worden. Sie sind damit auch<br />
gegenüber nicht beteiligten Arbeitgebern anwendbar.<br />
Gegenwärtig sind rund 30 allgemeinverbindlich erklärte<br />
Gesamtarbeitsverträge in Kraft. Diesen Verträgen sind insgesamt<br />
ungefähr 30‘000 Arbeitgeber und 200‘000 Arbeitnehmer<br />
unterstellt.<br />
Vgl. Kapitel 6.2 Arbeitskosten<br />
www.sozialpartner.ch<br />
Der GAV in der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie<br />
7.3 Arbeitszeit und Urlaub<br />
7.3.1 Normalarbeitszeit, Höchstarbeitszeit<br />
und Arbeitszeitmodelle<br />
Die gesetzlichen Höchstarbeitszeiten sind in der Schweiz<br />
seit vielen Jahrzehnten unverändert. Industrie, Handel und<br />
Dienstleistungsbetriebe haben engere Limiten als die Berufe<br />
in Gewerbe, Gesundheitswesen. Man unterscheidet<br />
zwischen Normalarbeitszeit und Höchstarbeitszeit. Diese<br />
Unterscheidung ist <strong>für</strong> die Überstunden und <strong>für</strong> die Überzeit<br />
von Bedeutung. Die betriebliche Normalarbeitszeit<br />
ist diejenige Zeit, die gemäss Arbeitsvertrag oder GAV in<br />
7.2.4 Mitwirkung, Arbeitnehmervertretung<br />
(Betriebsverfassungsrecht)<br />
Nach europäischem Recht ist die Möglichkeit der Einsetzung<br />
eines Betriebsrates an wesentlich geringere Voraussetzungen<br />
gebunden als in der Schweiz. Vor allem aber<br />
haben die Betriebsräte in Europa viel weitergehende Kompetenzen<br />
als die so genannten Arbeitnehmervertretungen<br />
nach Schweizer Recht. Der wesentliche Unterschied liegt<br />
vor allem darin, dass die schweizerische Arbeitnehmervertretung<br />
im Gegensatz zum Betriebsrat keine Möglichkeit<br />
besitzt, eine eigene Auffassung durchzusetzen oder eine<br />
Entscheidung zu erzwingen. Sie hat lediglich Informations-,<br />
Anhörungs- und Mitberatungsrechte. Die Wahrnehmung<br />
dieser Rechte muss jedoch den Arbeitnehmern in der Regel<br />
vor dem Entscheid des Arbeitgebers gewährleistet werden.<br />
Die Anzahl der Fälle, in denen eine Arbeitnehmervertretung<br />
beigezogen werden muss, hält sich in engen Grenzen.<br />
Anspruch auf eine Arbeitnehmervertretung: In Betrieben<br />
mit mindestens 50 Arbeitnehmern können diese aus ihrer<br />
Mitte eine oder mehrere Vertretungen bestellen. Wird keine<br />
Arbeitnehmervertretung bestellt, so stehen die Informations-<br />
und Mitspracherechte den Arbeitnehmern direkt zu.<br />
Informations- und Mitwirkungsrechte: Die Arbeitnehmervertretung<br />
hat Anrecht auf rechtzeitige und umfassende<br />
Informationen über alle Angelegenheiten, deren Kenntnis<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> eine ordnungsgemässe Erfüllung ihrer<br />
Aufgaben ist. Mindestens einmal jährlich hat der Arbeitgeber<br />
die Arbeitnehmervertretung über die Auswirkungen<br />
des Geschäftsganges auf die Beschäftigung und die Beschäftigten<br />
zu informieren. Der Arbeitnehmervertretung<br />
bestehen besondere Mitwirkungsrechte zu:<br />
• in Fragen der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes<br />
• bei der Organisation der Arbeitszeit und der Gestaltung<br />
der Stundenpläne<br />
• beim Übergang des Betriebes oder eines Betriebsteils<br />
• bei Massenentlassungen.<br />
einem Betrieb zu leisten ist. Sie beträgt in der Schweiz zwischen<br />
40-44 Std. pro Woche.<br />
In der Praxis bestehen vielfältige Möglichkeiten, die Arbeitszeit<br />
den Bedürfnissen des Betriebes anzupassen. Als<br />
Beispiele seien nur erwähnt: Gleitende Arbeitszeit, Bandbreitenmodell,<br />
Zwei- bzw. Mehrschicht-Betrieb oder ununterbrochener<br />
Betrieb (7 x 24 Std. x 365 Tage). Insbesondere<br />
beim ununterbrochenen Betrieb können die täglichen und<br />
wöchentlichen Höchstarbeitszeiten verlängert und die Ruhezeit<br />
anders verteilt werden.
Arbeitszeiten in der Schweiz<br />
7.3.2 Überstunden und Überzeit<br />
Bei einer Überschreitung der Normalarbeitszeit bis zur wöchentlichen<br />
Höchstarbeitszeit spricht man von Überstunden.<br />
Der Arbeitnehmer ist verpflichtet, Überstunden so<br />
weit zu leisten, als er sie zu leisten vermag und sie ihm<br />
nach Treu und Glauben zugemutet werden können. Nach<br />
Gesetz sind die Überstunden mit einem Zuschlag von 25%<br />
zu entlöhnen. Es ist aber möglich, den Zuschlag schriftlich<br />
wegzubedingen.Anstelle einer Auszahlung kann Überstundenarbeit<br />
auch durch Freizeit von mindestens gleicher Dauer<br />
ausgeglichen werden. Dies setzt jedoch die Zustimmung<br />
von Arbeitgeber und Arbeitnehmer voraus. Bei leitenden<br />
Angestellten ist es zudem zusätzlich möglich, die Überstunden<br />
generell durch den Normallohn abgelten zu lassen.<br />
Überzeitarbeit liegt vor, wenn die wöchentliche Höchstarbeitszeit<br />
überschritten wird. Nach dem Arbeitsgesetz darf<br />
die Überzeit <strong>für</strong> den einzelnen Arbeitnehmer zwei Stunden<br />
im Tag nicht überschreiten. Sie darf im Kalenderjahr nicht<br />
mehr als 170 Std. (bei wöchentlicher Arbeitszeit von 45<br />
Std.) bzw. 140 Std. (bei 50 Std.) betragen. Überzeitarbeit<br />
ist, wenn sie nicht innert bestimmter Frist durch Freizeit<br />
ausgeglichen wird, zwingend mit einem Lohnzuschlag von<br />
25% zu entschädigen.<br />
Im Gegensatz zu vielen europäischen Ländern ist in der<br />
Schweiz die Zustimmung einer Arbeitnehmervertretung bei<br />
der Leistung von Überstunden oder Überzeit nicht nötig. Es<br />
muss innerhalb der genannten Zeitgrenzen auch keine behördliche<br />
Bewilligung eingeholt werden.<br />
7.3.3 Tagesarbeit und Abendarbeit<br />
Die Arbeit von 6-20 Uhr gilt als Tagesarbeit, die Arbeit<br />
von 20-23 Uhr als Abendarbeit. Tages- und Abendarbeit<br />
sind bewilligungsfrei. Allerdings kann Abendarbeit vom Arbeitgeber<br />
erst nach Anhörung der Arbeitnehmervertretung<br />
oder, wenn es keine solche gibt, nach Anhörung der betroffenen<br />
Arbeitnehmer eingeführt werden. Mit dieser Regelung<br />
ist es möglich, einen Zweischichtbetrieb ohne behördliche<br />
Bewilligung einzuführen. Die Arbeitszeit eines<br />
einzelnen Arbeitnehmers muss mit Einschluss der Pausen<br />
und der Überzeit innerhalb von 14 Std. liegen.<br />
Stunden pro Woche Besonderes<br />
Gesetzliche Höchst-Arbeitszeit:<br />
- Industriebetriebe 45<br />
- Büro- und Verkaufspersonal 45<br />
- Gastgewerbe, Spitäler, Land- und Forstwirtschaft 50<br />
Übliche Arbeitszeit 41-42 inkl. Vorholzeit <strong>für</strong> Feiertagsbrücken<br />
7.3.4 Nachtarbeit, Arbeit an Sonn-<br />
und Feiertagen<br />
Wird die Leistung von Nachtarbeit nötig, bedarf es einer<br />
behördlichen Bewilligung. Für vorübergehende Nachtarbeit<br />
ist ein Lohnzuschlag von 25% zu bezahlen. Bei dauernder<br />
oder regelmässig wiederkehrender Nachtarbeit besteht<br />
ein Anspruch auf eine Kompensation von 10% der<br />
Zeit, die während der Nachtarbeit geleistet wurde. Diese<br />
Ausgleichsruhezeit ist innerhalb eines Jahres zu gewähren.<br />
Kein Anspruch auf eine Zeitkompensation besteht, wenn<br />
die durchschnittliche betriebliche Schichtdauer einschliesslich<br />
der Pausen 7 Std. nicht überschreitet, oder wenn die<br />
Person, die Nachtarbeit leistet, nur in vier Nächten pro Woche<br />
beschäftigt wird.<br />
Als Sonntag gilt die Zeit zwischen Samstag 23.00 Uhr und<br />
Sonntag 23.00 Uhr. Abgesehen von Spezialbestimmungen<br />
<strong>für</strong> bestimmte Betriebe ist <strong>für</strong> die Arbeit an diesen Tagen<br />
ebenfalls eine behördliche Bewilligung nötig. Neben den<br />
Sonntagen kennt die Schweiz als zusätzlichen, den Sonntagen<br />
gleichgestellten Feiertag einzig den 1. August (Nationalfeiertag).<br />
Die Kantone können maximal acht weitere<br />
Feiertage im Jahr den Sonntagen gleichstellen.<br />
Vgl. Kapitel 11.4 Feiertage<br />
7.3<br />
7.3.5 Urlaub<br />
Der gesetzliche Ferienanspruch beträgt in der ganzen<br />
Schweiz vier Wochen oder 20 Tage pro Dienstjahr. Arbeitnehmern<br />
bis zum vollendeten 20. Altersjahr sind 25 Ferientage<br />
zu gewähren. Ein weitergehender Ferienanspruch<br />
besteht von Gesetzes wegen nicht. Allerdings sind Erhöhungen<br />
in den Gesamtarbeitsverträgen vorgesehen. In der<br />
Regel wird ab dem 50. Altersjahr ein Ferienanspruch von<br />
25 Tagen eingeräumt. Während den Ferien wird der Lohn<br />
genau gleich wie während der Arbeitsleistung ausbezahlt.<br />
Ein zusätzliches Urlaubsgeld, wie dies in den EU-Staaten<br />
häufig in Tarifverträgen vorgesehen ist, kennt die Schweiz<br />
nicht.<br />
Quelle: Wilhelm-DMS-Gruppe<br />
www.wilhelm-dms.ch
0<br />
7.4 7.5<br />
7.4 Kündigung<br />
Als Grundsatz gilt, dass der Arbeitgeber oder der Arbeitnehmer<br />
ein Arbeitsverhältnis unter Einhaltung der Kündigungsfristen<br />
frei auflösen können. Im Schweizer Recht<br />
ist eine Mitbestimmung einer Arbeitnehmervertretung<br />
bei einer Kündigung nicht vorgesehen. Einzig im Rahmen<br />
von Massenentlassungen gibt es ein Konsultationsrecht<br />
der Arbeitnehmervertretung. Ansonsten kann der Kündigungsempfänger<br />
nur verlangen, dass ihm die Gründe der<br />
Kündigung schriftlich bekannt gegeben werden. Eine Untersuchung,<br />
ob eine Kündigung sozial ungerechtfertigt ist,<br />
d.h. ob sie in der Person des Arbeitnehmers liege oder ob<br />
dringende betriebliche Erfordernisse eine Kündigung notwendig<br />
machen, gibt es nicht.<br />
7.4.1 Kündigungsfristen und<br />
Kündigungsschutz<br />
Während der Probezeit kann das Arbeitsverhältnis jederzeit<br />
mit einer Kündigungsfrist bis zu sieben Tagen gekündigt<br />
werden. Eine längere Probezeit als drei Monate oder<br />
deren Verlängerung über drei Monate hinaus ist unstatthaft.<br />
Danach beträgt die Kündigungsfrist im unterjährigen<br />
Arbeitsverhältnis einen Monat (jeweils auf das Ende eines<br />
Monates). Vom 2.-9. Dienstjahr beträgt die Kündigungsfrist<br />
zwei Monate und danach drei Monate. Diese Fristen<br />
können durch schriftliche Vereinbarung verlängert, nie<br />
aber zu Gunsten des Arbeitnehmers unter einen Monat herabgesetzt<br />
werden (Ausnahme bei einem GAV im ersten<br />
Dienstjahr). Für leitende Mitarbeiter werden häufig schon<br />
ab Beginn einer Anstellung Kündigungsfristen bis zu sechs<br />
Monaten vereinbart.<br />
Der Arbeitsvertrag kann aber auch aus wichtigen Gründen<br />
fristlos aufgelöst werden. Die Voraussetzungen sind in<br />
7.5 Versicherung der Verhinderung des Arbeitnehmers<br />
bei Unfall, Krankheit und Niederkunft<br />
Im unternehmerischen Alltag haben die Unfall- und die<br />
Krankenversicherung besondere praktische Bedeutung.<br />
Die unfallbedingten Leistungen sind deutlich besser als die<br />
durch Krankheit bedingten. Bei Krankheit und bei Schwangerschaft<br />
und Niederkunft gibt es in der Schweiz <strong>für</strong> den<br />
Arbeitgeber zwei Möglichkeiten, wie er seinerVerpflichtung<br />
nachkommen kann, dem Arbeitnehmer, der unverschuldet<br />
an der Arbeitsleistung verhindert ist, den Lohn zu zahlen. Er<br />
kann einerseits selbst das Risiko auf sich nehmen und den<br />
Lohn direkt an den Arbeitnehmer auszahlen. Anderseits ist<br />
es ihm aber auch möglich, dieses Risiko zu versichern.<br />
etwa die gleichen wie im europäischen Arbeitsrecht, mit<br />
dem Unterschied, dass der Arbeitnehmer kein Recht hat,<br />
die Arbeitenehmervertretung anzurufen, damit diese feststelle,<br />
dass eine Kündigung sozial nicht gerechtfertigt sei.<br />
In nur wenigen Fällen sieht das Schweizer Arbeitsrecht einen<br />
Kündigungsschutz vor. Man unterscheidet einen Schutz<br />
gegen missbräuchliche Kündigungen und einen Schutz gegen<br />
Kündigungen, die zur Unzeit erfolgen. Beide Fälle sind<br />
im Schweizerischen Obligationenrecht geregelt (OR 336).<br />
Zwischen der Kündigung zur Unzeit und der Pflicht zur<br />
Lohnfortzahlung muss klar unterschieden werden. So kann<br />
es durchaus sein, dass der Arbeitgeber nicht mehr weiter<br />
zu einer Lohnfortzahlung verpflichtet ist, das Arbeitsverhältnis<br />
wegen der Verlängerung durch die Sperrfrist aber<br />
weiterhin noch besteht. Abgesehen von den Vorschriften<br />
über die Massenentlassung und die Gleichstellung von<br />
Mann und Frau gibt es keinen weiteren Kündigungsschutz<br />
als den oben erwähnten. Selbstverständlich besteht auch<br />
kein Recht auf Weiterbeschäftigung.<br />
7.4.2 Konkurrenz- bzw. Wettbewerbsverbot<br />
Unter bestimmten Voraussetzungen kann der Arbeitnehmer<br />
sowohl während wie nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses<br />
verpflichtet werden, sich jeder den Arbeitgeber<br />
konkurrenzierenden Tätigkeit zu enthalten. Dies ist <strong>für</strong><br />
alle Arbeitnehmer gesetzlich geregelt. Allerdings werden<br />
an die Formulierung und die Durchsetzung solcher Konkurrenzverbote<br />
in der Praxis hohe Anforderungen gesetzt.<br />
Eine Entschädigungszahlung an den Arbeitnehmer <strong>für</strong> die<br />
Einhaltung des Konkurrenzverbotes ist nicht zwingend vorgeschrieben.<br />
7.5.1 Unfallversicherung<br />
Die obligatorische Unfallversicherung (UVG) deckt Berufsunfälle,<br />
Berufskrankheiten und je nach Arbeitspensum auch<br />
Nichtberufsunfälle ab. Sie wird von den Arbeitgebern und<br />
Arbeitnehmern gemeinsam finanziert. Alle in der Schweiz<br />
tätigen Arbeitnehmer sind nach UVG zu versichern. Eine<br />
Ausnahme gilt unter bestimmten Bedingungen <strong>für</strong> mitarbeitende<br />
Haupteigner einer Einpersonen-<strong>AG</strong> oder -GmbH.<br />
Der Arbeitnehmer erhält gemäss Unfallversicherungsgesetz<br />
ab dem 3. Tag 80% des versicherten Lohnes. Die gesetzliche<br />
Unfallversicherung deckt maximal einen Verdienst<br />
von CHF 126‘000.– pro Jahr. Für Angestellte, die einen<br />
grösseren Verdienst erzielen, werden häufig durch Vereinbarung<br />
erweiterte Versicherungsleistungen vorgesehen.
7.5 7.6<br />
7.5.2 Krankenversicherung<br />
Die Krankenpflege-Grundversicherung ist <strong>für</strong> alle in der<br />
Schweiz wohnhaften Personen gemäss Krankenversicherungsgesetz<br />
(KVG) obligatorisch. Sie wird privat finanziert.<br />
Freiwillige Zusatzversicherungen richten sich nach dem<br />
Bundesgesetz über den Versicherungsvertrag (VVG). Sie<br />
decken individuell Leistungen ab, welche die Versicherten<br />
als <strong>für</strong> sich wünschbar betrachten. Lohnausfälle von Arbeitnehmern<br />
infolge Krankheit deckt die freiwillige Krankengeld-/Lohnausfallversicherung<br />
nach KVG oder nach VVG<br />
während der vertraglich bestimmten Zeit in vereinbarter<br />
Höhe ab.<br />
Die Arbeitgeber müssen bei Krankheit des Arbeitnehmers<br />
den Lohn <strong>für</strong> eine angemessene Zeit weiter zahlen. Verzichtet<br />
der Arbeitgeber darauf, eine Kollektivversicherung<br />
<strong>für</strong> seine Arbeitnehmer abzuschliessen, so hat er dem Arbeitnehmer<br />
bei dessen unverschuldeter Verhinderung an<br />
der Arbeitsleistung den vollen Lohn <strong>für</strong> eine «beschränkte<br />
Zeit» zu bezahlen. Wie lange diese «beschränkte Zeit»<br />
dauert, hat die Gerichtspraxis durch so genannte Skalen<br />
festgelegt. In der Praxis haben die Arbeitgeber jedoch in<br />
der Regel eine so genannte kollektive Krankentaggeldversicherung<br />
abgeschlossen.<br />
Solche Versicherungslösungen müssen mit der oben beschriebenen<br />
Lohnfortzahlungspflicht während einer «beschränkten<br />
Dauer» gleichwertig sein. In der Regel nimmt<br />
man Gleichwertigkeit an, wenn der Arbeitgeber eine Kol-<br />
7.6 Soziale Sicherung<br />
7.6.1 Grundzüge<br />
Das schweizerische Vorsorge- und Sozialsystem kombiniert<br />
die staatliche, die betriebliche und die individuelle Vorsorge<br />
und stimmt sie aufeinander ab. Es misst der Eigenverantwortung<br />
einen hohen Stellenwert bei und beruht auf dem<br />
so genannten Drei-Säulen-Prinzip. Dadurch bleibt die Ge-<br />
Finanzierungsbeiträge im Rahmen<br />
der obligatorischen Sozialversicherung<br />
Leistungsbereich Beitrag in % davon zulasten<br />
vom Bruttolohn Arbeit- Arbeit-<br />
(Stand 2007) geber nehmer<br />
Alters- und Hinterbliebenenversicherung<br />
AHV/IV/EO 10,1 5,05 5,05<br />
Berufliche Vorsorge<br />
BVG 10,0 5,0 5,0<br />
Berufsunfallversicherung<br />
UVG 1,3 0,2 1,1<br />
Arbeitslosenversicherung<br />
ALV 2,0 1,0 1,0<br />
lektiv-Krankentaggeldversicherung zugunsten seiner Angestellten<br />
abschliesst, die 80% des Lohnes während 720 Tagen<br />
deckt. Der Arbeitgeber hat dabei zumindest die Hälfte<br />
der Versicherungsprämien zu bezahlen. In der Praxis sind<br />
aber häufig auch andere Versicherungslösungen anzutreffen.<br />
So ist es z.B. möglich, dass der Arbeitgeber generell<br />
während drei Monaten den Lohn weiter zahlt und dass erst<br />
anschliessend die Versicherungsleistungen einsetzen.<br />
Vgl. Kapitel 7.6.2 Belastung von Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />
www.bag.admin.ch<br />
Bundesamt <strong>für</strong> Gesundheit, Krankenversicherung<br />
7.5.3 Mutterschaftsentschädigung<br />
Der Anspruch auf Mutterschaftsentschädigung entsteht,<br />
wenn die Anspruchsberechtigte während mindestens fünf<br />
Monaten eine Erwerbstätigkeit ausgeübt hat. Er endet<br />
spätestens nach 14 Wochen. Die Entschädigung wird bei<br />
uneingeschränkter Lohnfortzahlung (100% während 14<br />
Wochen ab Niederkunft) während des Schwangerschaftsurlaubs<br />
dem Arbeitgeber ausgerichtet. Die Taggeld-Entschädigung<br />
beträgt 80% des von der Mutter vor der Niederkunft<br />
erzielten durchschnittlichen Lohnes (max. CHF<br />
172 pro Tag). Bei keiner oder nur teilweiser Lohnfortzahlung<br />
ist die Mutter anspruchsberechtigt.<br />
www.bsv.admin.ch<br />
Bundesamt <strong>für</strong> Sozialversicherung, EO/Mutterschaft<br />
samtbelastung durch Steuern und Sozialabgaben im internationalen<br />
Vergleich sehr moderat.<br />
1. Säule: Die Sicherung des Existenzbedarfs der Versicherten<br />
erfolgt durch die staatlicheAlters- und Hinterlassenenversicherung<br />
(AHV) sowie die Invalidenversicherung<br />
(IV). Beide sind obligatorisch und werden durch<br />
Beiträge (Lohnprozente) von Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />
finanziert.<br />
2. Säule: Die berufliche Vorsorge (BVG) dient zusätzlich<br />
zur 1.Säule der Fortführung des gewohnten Lebensstandards<br />
nach dem Ausscheiden aus dem Erwerbsleben. Zu<br />
versichern sind alle in der Schweiz beschäftigten Arbeitnehmer.<br />
Die Finanzierung erfolgt durch Beiträge (Lohnprozente)<br />
des Arbeitgebers und des Arbeitnehmers.<br />
3. Säule: Die individuelle, freiwillige Selbstvorsorge der<br />
Erwerbstätigen soll den weiteren persönlichen Bedarf<br />
decken, vor allem durch Bank- und Versicherungssparen.<br />
Vorsorgemassnahmen der 3. Säule werden teilweise<br />
steuerbegünstigt.<br />
Quelle: Wilhelm-DMS-Gruppe<br />
www.wilhelm-dms.ch
1 Diese Angaben sind Richtwerte,<br />
welche je nach<br />
Region, Branche, Unternehmensart,<br />
Mitarbeiterstruktur<br />
sowie Gesamtarbeitsund<br />
/ oder Einzelarbeitsvertrag<br />
abweichen können.<br />
Quelle: Wilhelm-DMS-Gruppe<br />
www.wilhelm-dms.ch<br />
Quelle: Wilhelm-DMS-Gruppe<br />
www.wilhelm-dms.ch<br />
7.6<br />
Die drei Grundpfeiler der sozialen Sicherung werden ergänzt<br />
durch die Arbeitslosenversicherung, die Erwerbsersatzordnung<br />
<strong>für</strong> Einkommensausfälle wegen Militär- oder<br />
Zivilschutzdienst (EO), die Lohnfortzahlung bei Mutterschaft<br />
sowie Familienzulagen, die sich nach kantonalem<br />
Recht richten.<br />
7.6.2 Belastung von Arbeitgeber<br />
und Arbeitnehmer<br />
Im Rahmen von Ansiedlungsüberlegungen stehen die zu<br />
erwartenden unmittelbaren Auswirkungen des schweizerischen<br />
Systems der sozialen Sicherung <strong>für</strong> den Arbeitgeber<br />
und <strong>für</strong> das Personal im Vordergrund.<br />
Lohnabhängige Sozialleistungen 1<br />
Monatslohn in %<br />
Basis 100,0<br />
Sozialleistungen, die mit dem Lohn abgegolten werden Ferientage 20-25 9,0<br />
Feiertage ca. 10 4,2<br />
Kurzabsenzen ca. 4 1,5<br />
Krankheitstage ca. 8 4,0<br />
Jahresendzulage (13. Monatslohn) 8,3<br />
Total 27,0<br />
Zusätzliche Sozialleistungen des Arbeitgebers Gesetzliche Altersvorsorge AHV/IV/EO 5,05<br />
Gesetzliche Arbeitslosenversicherung ALV 1,0<br />
Berufliche Altersvorsorge BVG durchschn. 6,0<br />
Berufs-Unfallversicherung BU 2,0<br />
Kinderzulage FAK 1,5<br />
Total 15,55<br />
Gesamtkosten des Arbeitgebers: (Monatslohn x 13) x 1,1555 = Lohn- und Sozialkosten pro Jahr<br />
Belastung der Lohnabrechnung durch Sozialversicherungsbeiträge<br />
Muster-Lohnabrechnung<br />
Für das einzustellende Personal interessiert, was diesem<br />
nach Abzug der Leistungen <strong>für</strong> die soziale Sicherung in der<br />
Arbeitnehmer-Lohntüte bleibt. Dabei ist zu beachten, dass<br />
die Steuerabgaben vom Steuerpflichtigen (Arbeitnehmer)<br />
aufgrund seiner Steuererklärung und der vom Arbeitgeber<br />
bescheinigten jährlichen Lohnsumme erhoben werden. Nur<br />
ausländische Arbeitnehmer mit zeitlich beschränkter Aufenthaltsbewilligung<br />
sind quellensteuerpflichtig. Die Quellensteuer<br />
ist vom Lohn des Mitarbeiters abzuziehen und<br />
vom Arbeitgeber an die kantonale Steuerbehörde zu überweisen.<br />
Weiterführende Literatur: Bundesamt <strong>für</strong> Sozialversicherung,<br />
Broschüre «Ratgeber Sozialversicherung»<br />
www.bsv.admin.ch / kmu<br />
Monatslohn in CHF<br />
5‘000.00<br />
Barabgeltung von 10 Überstunden 343.40<br />
Lohn/Überstunden berechnen sich aufgrund eines Monatslohnes wie folgt:<br />
Bei 42 Wochenstunden beträgt die durchschnittliche Monats-Arbeitszeit<br />
182 Std. (5000 : 182) + 25% (Überzeitzuschlag) x 10 Std. = 343.40<br />
Reisekostenvergütung: Spesen gemäss Quittungsbelegen 550.00<br />
Zulagen: Kinderzulage 1 Kind 150.00<br />
Die Höhe der Kinderzulage ist nach kantonalem Recht geregelt. Der Arbeitgeber kann sie<br />
zu seinen Lasten rückversichern. Die Prämie beträgt ungefähr 1,5 Lohnprozente.<br />
Bruttolohn 6‘043.40<br />
Lohnabzüge: Berechnungsbasis <strong>für</strong> Versicherungsprämien 5‘343.40<br />
AHV/IV/EO (staatl. Sozialvorsorge) 5,05% -269.85<br />
ALV (staatl. Arbeitslosenversicherung) 1,0% -53.45<br />
Nichtberufs-Unfallversicherung 1,2% -64.10<br />
Berufliche Altersvorsorge (betrieblich) -300.00<br />
Lohnauszahlung 5‘356.00<br />
Ferienguthaben per Monatsende 20 Tage
7.7 Personalverleih<br />
Neben der Personalvermittlung durch die öffentlichen Arbeitsämter<br />
(Vermittlung von Arbeitslosen) spielt im Rahmen<br />
von Ansiedlungsvorhaben die besondere Beschäftigungsform<br />
«Personalverleih» eine zunehmend wichtige<br />
Rolle. Die Auftraggeber nutzen dabei die spezifischen<br />
Kenntnisse der Personalvermittler und -verleiher über den<br />
regionalen Arbeitsmarkt und über die Branchenverhältnisse<br />
sowie insbesondere deren Kontakte zu Arbeitnehmern, um<br />
die geeigneten Mitarbeiter kurzfristig finden und einsetzen<br />
zu können. Der Beizug von Arbeitskräften <strong>für</strong> beschränkte<br />
Zeit über Personalverleiher bietet sich insbesondere an,<br />
wenn Arbeitsspitzen infolge Auftragsüberlastung oder Mitarbeiterausfällen<br />
zu bewältigen sind. Die Arbeit ist beim<br />
Einsatzbetrieb zu leisten, dem auch die Einarbeitung, das<br />
Weisungsrecht und die Arbeitsüberwachung übertragen<br />
bleiben. Mit dem Einsatzbetrieb wird ein Stundenhonorar<br />
vereinbart, welches <strong>für</strong> übliche Tätigkeiten ca. das 1,4- bis<br />
7.7<br />
2-fache eines vergleichbaren Stundenlohnes beträgt. Dabei<br />
ist zu bedenken, dass nur die geleisteten Arbeitsstunden<br />
bezahlt werden müssen und alle Lohnnebenkosten mit eingeschlossen<br />
sind. Der Verleiher hat als Arbeitgeber seinen<br />
Arbeitnehmer zu entlöhnen sowie alle Sozialabgaben und<br />
den Versicherungsschutz zu leisten. Es gelten die gleichen<br />
arbeitsgesetzlichen Schutzbestimmungen wie bei «traditionellen»<br />
Anstellungsformen.<br />
Der Personalverleih ist wie die Personalvermittlung im Bundesgesetz<br />
über die Arbeitsvermittlung und den Personalverleih<br />
geregelt. Personalverleiher benötigen eine kantonale<br />
Betriebsbewilligung. Ferner muss der Verleihbetrieb<br />
eine erhebliche Kaution zur Sicherstellung von Arbeitnehmeransprüchen<br />
stellen. Im Verkehr mit dem Ausland sind<br />
ausserdem eine bundesbehördliche Bewilligung sowie eine<br />
höhere Kautionsleistung erforderlich.
Quelle: BBT Bundesamt <strong>für</strong><br />
Berufsbildung und Technologie<br />
www.bbt.admin.ch<br />
www.educa.ch<br />
www.edk.ch<br />
8. Ausbildung,<br />
Forschung und Entwicklung<br />
Für ein rohstoffarmes Land wie die Schweiz ist ein hoher Ausbildungsstand der Arbeitskräfte ein wesentlicher Standortfaktor.<br />
In handwerklich-industriellen und in vielen Berufen des Dienstleistungsbereichs garantiert das einzigartige<br />
duale Ausbildungssystem erstklassige Mitarbeiter. Der föderalistische Aufbau sichert auch im Bildungswesen<br />
hohe Qualität und Nähe zur Wirtschaftspraxis. Internationale Schulen und die Universitäten sowie Nachdiplomausbildungen<br />
geniessen international einen hervorragenden Ruf.<br />
8.1 Duales Ausbildungssystem<br />
Im Ausbildungssystem der Schweiz sind die Kantone <strong>für</strong><br />
die Bildungsstrukturen in ihrem Gebiet zuständig. Auch<br />
die einzelnen Universitäten und Fachhochschulen sind den<br />
Kantonen unterstellt. Nur die Eidgenössischen Technischen<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1 5A<br />
5A<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
3<br />
2<br />
1<br />
Anzahl Jahre<br />
PhD<br />
Doktorat<br />
3A<br />
Master, Bachelor<br />
Lizentiat, Diplom<br />
Master<br />
Bachelor<br />
Diplom<br />
Master<br />
Bachelor<br />
Diplom<br />
Maturitätsschulen <strong>für</strong> Erwachsene 4BBerufliche<br />
Zweitausbildung<br />
4A 4B<br />
Diplom<br />
Universitäre<br />
Pädago-<br />
Hochschulen<br />
Fach- Höhere<br />
Vorbereitung auf<br />
gische<br />
inkl. ETH<br />
hochschulen Fachschulen<br />
höhere Fach- und<br />
Hochschulen<br />
Berufsprüfungen<br />
5B<br />
5A 5A 5A 5B 5B<br />
Gymnasiale<br />
Maturität<br />
Gymnasiale<br />
Maturitätsschulen<br />
Fachmaturität,<br />
Fachmittelschulausweis<br />
Weiterbildung<br />
Berufsmaturität Eidg. Fähigkeitszeugnis Eidg. Berufsattest<br />
Berufsmaturitätss.<br />
Fachmaturitätss.<br />
Fachmittelschulen<br />
Berufliche Grundbildung<br />
Lehrbetriebe + Berufsfachschulen; Vollzeitschulen<br />
Option: Berufsmaturitätsschulen<br />
3A+3B 3A+3B+3C<br />
Freiwillige Brückenangebote<br />
(10. Schuljahr)<br />
Schulen mit Grund- und erweiterten Ansprüchen<br />
Primarschule<br />
Kindergarten<br />
Hochschulen (ETH) unterstehen dem Bund. Verschiedene<br />
Koordinationsorgane sorgen da<strong>für</strong>, dass die Schul- und<br />
Lehrpläne nicht zu stark von einander abweichen.<br />
Eidg. Fachausweis<br />
Diplom<br />
5B<br />
Schulen / Klassen mit<br />
besonderem Lehrplan<br />
Quartärstufe<br />
Tertiärstufe<br />
Sekundarstufe II<br />
Obligatorische<br />
Schule:<br />
Sekundarstufe I<br />
Primarstufe<br />
Vorschulstufe<br />
© 2007 by EDK/IDES
8.1.1 Grundschule und<br />
weiterführende Ausbildung<br />
Die Schullaufbahn beginnt mit der Vorschule (Kindergarten)<br />
im fünften oder sechsten Lebensjahr. Die Primarschule<br />
vom siebten Lebensjahr an dauert 6 Jahre. Danach erfolgt<br />
der Übertritt in die Sekundarstufe I. Auf der Sekundarstufe<br />
besuchen die Schüler ihrem persönlichen Niveau entsprechend<br />
die Ober-, die Real- oder die Sekundarschule (die<br />
Bezeichnungen der verschiedenen Stufen und deren einzelnen<br />
Ausgestaltungen sind von Kanton zu Kanton verschieden).<br />
Mit dem Abschluss der Sekundarstufe I haben<br />
die Schüler die neun obligatorischen Schuljahre absolviert.<br />
Dann können sie entweder eine Berufsausbildung beginnen<br />
oder in eine Maturitätsschule übertreten. Neben dem<br />
Weg über eine Berufslehre oder die Maturität bestehen<br />
Möglichkeiten, sich durch den Besuch einer Diplommittelschule<br />
über die obligatorische Schulzeit hinaus weiterzubilden.<br />
Generell geniesst die Ausbildung an den öffentlichen<br />
Schweizer Schulen einen ausgezeichneten Ruf. Die Schweiz<br />
gibt nicht nur von allen OECD-Staaten pro Schüler am meisten<br />
aus <strong>für</strong> das Bildungswesen. Auch bezüglich der Qualität<br />
ihrer öffentlichen Schulen gehört sie weltweit zu den<br />
Besten.<br />
Qualität der öffentlichen Schulen<br />
Land Note 1 Land Note 1<br />
Finnland 6,5 Irland 5,8<br />
Schweiz 6,0 Niederlande 5,6<br />
Singapur 6,0 Österreich 5,3<br />
Belgien 5,9 Frankreich 5,3<br />
Deutschland 4,9<br />
8.2 Privat- und internationale Schulen<br />
Die Schweiz ist seit jeher ein multikulturelles mehrsprachiges<br />
Land. Unbeeinträchtigt von internationalen Spannungen<br />
leben hier Gemeinschaften verschiedener Kulturen<br />
zusammen. Dies zeigt sich auch in der schweizerischen Bildungsstruktur.<br />
Ein besonderes Gewicht messen auch die<br />
Schulen dem Respekt vor anderen Kulturen bei. Es gibt<br />
rund 260 private Schulen, die in einer der drei Landessprachen<br />
Deutsch, Französisch und Italienisch sowie auch<br />
in anderen Sprachen, vor allem natürlich in Englisch, rund<br />
100’000 Schüler unterrichten. Die Privatschulen ergänzen<br />
das schweizerische Ausbildungssystem. Ihren Ruf verdanken<br />
sie nicht zuletzt dem hohen Lebensstandard, grosser<br />
pädagogischer Tradition und intakter Umwelt. Mitarbeiter<br />
ausländischer Unternehmen verweilen oft nur auf Zeit in<br />
8.1.2 Berufsausbildung<br />
Die berufliche Grundausbildung erfolgt im Anschluss an die<br />
obligatorische Schule. Auf eine solide praxisbezogene Berufsausbildung<br />
wird grosser Wert gelegt. Drei Viertel der<br />
Jugendlichen absolvieren denn auch eine Lehre mit berufsbegleitender<br />
schulischer Ausbildung. Diese Lehrzeit dauert<br />
drei bis vier Jahre und besteht aus einem praktischen Teil,<br />
der Arbeit in einem Unternehmen, und einem theoretischen<br />
Teil, dem Besuch der jeweiligen branchenspezifischen Berufsschule.<br />
Es besteht die Möglichkeit, neben der ordentlichen<br />
Berufsschule eine Berufsmaturität zu erlangen, die<br />
zum Eintritt in eine Fachhochschule berechtigt.An den Fachhochschulen<br />
wird das Wissen auf tertiärer Stufe vertieft.<br />
www.bbt.admin.ch<br />
Bundesamt <strong>für</strong> Berufsbildung und Technologie,<br />
Berufsausbildung, Fachhochschulen<br />
Dank diesem dualen System der Berufsausbildung stehen<br />
der Wirtschaft gut ausgebildete und einsatzbereite Praktiker<br />
zur Verfügung – mit ein Grund da<strong>für</strong>, dass die Jugendarbeitslosigkeit<br />
in der Schweiz relativ gering ist. Sie ist nur<br />
etwa halb so gross wie in Deutschland, Schweden und<br />
USA. Der Praxisbezug des Ausbildungssystems vermindert<br />
dabei den hohen Stellenwert exaktwissenschaftlicher Fächer<br />
im Schulunterricht in keiner Weise. Er ist im europäischen<br />
Vergleich am dritthöchsten.<br />
Die höhere Berufsbildung spielt in der Schweiz eine wichtige<br />
Rolle. Berufs- und höhere Fachprüfungen werden mit<br />
Genehmigung der Bundesbehörden von den Berufsverbänden<br />
durchgeführt. Der erfolgreiche Abschluss dieser Prüfungen<br />
führt zu einem eidgenössischen Fachausweis oder<br />
Diplom. Durch die Bilateralen Abkommen der Schweiz mit<br />
der Europäischen Union werden die jeweiligen Berufsdiplome<br />
gegenseitig anerkannt.<br />
Vgl. Kapitel 3.1 Marktzutritt<br />
8.1<br />
der Schweiz. Ihnen kann es wichtig sein, dass ihre Kinder<br />
eine geeignete muttersprachliche oder internationale Ausbildung<br />
erhalten. Zahlreiche international ausgerichtete Internate<br />
und Ausbildungsstätten bereiten fremdsprachige<br />
Schüler auf die in ihrer Heimat gültigen Schulabschlüsse<br />
vor wie Abitur, Baccalauréat, US-Universitätszulassung.<br />
Man kann in jeder Region und in allen grossen Städten das<br />
geeignete Institut finden. Die Schulkosten sind im internationalen<br />
Vergleich auch <strong>für</strong> Schweizer Topstandorte moderat.<br />
www.swiss-schools.ch<br />
www.sgischools.ch<br />
PrivatschuleninderSchweiz,detaillierteInformationennach<br />
Regionen, Kategorien und Schultypen<br />
1 Höchstnote = 7<br />
Quelle: WEF, The Global<br />
Competitiveness Report<br />
2006-2007, Tab. 6.14<br />
www.weforum.org
1 Durchschnitt aus «International»,<br />
«American» und<br />
«English»-Schulgebühren<br />
2 lokale Privatschule<br />
Quelle: Wirtschaftsförderung<br />
Genf, International<br />
Comparisons 2006-2007,<br />
gestützt auf: Mercer Human<br />
Resources Consulting,<br />
Cost-of-Living Report,<br />
London, March 2006<br />
www.mercerhr.com<br />
1 Leistung der Hochschule<br />
bemessen an ihrer Grösse<br />
Quelle: Academic Ranking<br />
of World Universities 2007,<br />
Shanghai Jiao Tong University<br />
http://ed.sjtu.edu.cn/<br />
rank/2007<br />
8.2 8.3<br />
Ausbildungskosten Privatschulen, internationaler Vergleich<br />
Durchschnittliche Schulgebühren in internationalen Privatschulen<br />
Primarstufe, USD Sekundarstufe, USD<br />
Stadt Englisch 1 Französisch Deutsch Englisch Französisch Deutsch<br />
Dublin 9’137 3’494 5’452 7’909 4’028 5’212<br />
Mailand 15’670 3’730 4’948 16’985 4’668 4’948<br />
Wien 16’968 4’265 – 19’728 4’265 –<br />
Genf 15’536 8’663 6’915 16’807 10’142 8’298<br />
Frankfurt 22’869 3’687 4’912 2 25’010 4’444 4’912 2<br />
Amsterdam 19’707 5’921 5’543 21’941 7’519 5’543<br />
Paris 24’784 5’398 7’003 27’735 5’398 7’003<br />
London 25’003 5’055 10’506 28’734 5’453 10’506<br />
Brüssel 24’363 3’928 5’495 28’047 4’718 6’155<br />
8.3 Universitäten / Hochschulen<br />
8.3.1 Akademische Ausbildungsstätten<br />
Das akademische Ausbildungssystem ist mit insgesamt 12<br />
anerkannten universitären Hochschulen dicht und stark dezentralisiert.<br />
Zehn davon sind als kantonale Schulen organisiert.<br />
Die Ausrichtung ihrer Lehr- und Forschungsgebiete<br />
auf bestimmte Schwerpunkte hat ihnen in verschiedenen<br />
Fachrichtungen hohes internationales Prestige eingebracht.<br />
Der Anteil ausländischer Studierender ist mit 22,4% weltweit<br />
der höchste.<br />
Die Schweizer Hochschulen und Universitäten sind in internationale<br />
Forschungsprogramme eingebunden. Das wird<br />
sich dank den bilateralen Abkommen mit der EU noch verstärken.<br />
Sie bieten durchwegs auch Nachdiplomlehrgänge,<br />
z.T. in Kooperation mit Ausbildungsstätten im Ausland, an<br />
und gehören zu den international besonders angesehenen<br />
«Kaderschmieden».<br />
www.sbf.admin.ch<br />
Staatssekretariat <strong>für</strong> Bildung und Forschung<br />
www.eduswiss.ch<br />
Hochschulpartnerschaft <strong>für</strong> Nachdiplomausbildung, Übersicht<br />
Nachdiplomstudiengänge<br />
Vgl. Kapitel 3.1 Marktzutritt<br />
Die beiden Eidgenössischen Technischen Hochschulen Zürich<br />
(ETHZ) und Lausanne (EPFL) betreiben in Zusammenarbeit<br />
mit der internationalen Forschungsgemeinschaft auf<br />
höchstem Niveau Spitzenforschung. Sie sind bestrebt und<br />
immer wieder in der Lage, Wissenschafter von Weltruf zu<br />
gewinnen. Dies ist mit ein Grund, weshalb sie international<br />
einen hervorragenden Ruf geniessen.<br />
Schweizer Universitäten klassieren sich welt- und europaweit<br />
regelmässig unter den hundert Besten. Wenn man die<br />
Leistung der Hochschulen relativ zu ihrer Grösse bemisst,<br />
steht die ETH Zürich in der entsprechenden Rangliste welt-<br />
weit auf Rang 8 und in Europa auf Platz 2; die ETH Lausanne<br />
rückt bei dieser Aufstellung auch in die ersten Zwanzig,<br />
nämlich auf Rang 16 bzw. Rang 4, vor.<br />
Hochschulranking 2007:<br />
Schweizer Universitäten vorne dabei<br />
Universität/Hochschule Rangierung 1 Rangierung 1<br />
weltweit europaweit<br />
ETHZ Zürich 8 2<br />
EPFL Lausanne 16 4<br />
Basel 32 9<br />
Zürich 46 17<br />
Bern 88 36<br />
8.3.2 Fachhochschulen<br />
Die Fachhochschulen bilden Berufsleute, die in der Regel<br />
eine Berufsmaturität und schon praktische Erfahrungen im<br />
Berufsleben gesammelt haben, auf Hochschulniveau aus.<br />
Neben der Lehrtätigkeit kommt den Fachhochschulen die<br />
Rolle von regionalen Kompetenzzentren in ihrer jeweiligen<br />
Disziplin zu. Den ansässigen Unternehmen bieten sie Weiterbildungskurse<br />
an. Sie betreiben Forschungs- und Entwicklungsprojekte<br />
mit privaten, insbesondere mit kleinen<br />
und mittleren Unternehmen.<br />
Die Fachhochschulen sind somit <strong>für</strong> den regionalenWissensund<br />
Technologietransfer mitverantwortlich und stehen so<br />
im ständigen Austausch mit der Praxis der Wirtschaft. Sie<br />
verfügen demnach über hohe Lehr-, Forschungs-, Entwicklungs-<br />
und Dienstleistungskompetenz, die ausgesprochen<br />
praxis-, markt- und kundenorientiert ist. In ihrerAufgabe als<br />
Forschungsinstitute werden sie auf nationaler Ebene von<br />
der Förderagentur <strong>für</strong> Innovation (KTI) und den Eidgenössischen<br />
Technischen Hochschulen sowie den Universitäten<br />
unterstützt.
Vgl. Kapitel 8.4 Forschung und Entwicklung und Kapitel<br />
12.4 Administrative Unterstützung, Türöffnerdienste<br />
www.bbt.admin.ch<br />
Bundesamt <strong>für</strong> Berufsbildung und Technologie, Fachhochschulen<br />
www.kti-cti.ch<br />
KTI/CTI Förderagentur <strong>für</strong> Innovation,<br />
Fördermöglichkeiten <strong>für</strong> F&E-Vorhaben,<br />
Zusammenarbeit (Fach-)Hochschulen-Privatwirtschaft<br />
Hochschullandschaft Schweiz<br />
La Chaux-de-Fonds<br />
Changins<br />
Genève<br />
Neuchâtel<br />
Yverdon<br />
Lausanne<br />
Basel<br />
Winterthur<br />
Brugg<br />
Delémont<br />
St-Imier<br />
Olten<br />
ZFH<br />
Zürich<br />
St. Gallen<br />
Rapperswil<br />
Bern Luzern<br />
Wädenswil<br />
Buchs<br />
Fribourg<br />
Sion<br />
Sierre<br />
Universitäre Hochschschulen, 2006/07<br />
Uni Basel<br />
Studierende<br />
10’622<br />
Uni Bern 12’845<br />
Uni Freiburg 9’912<br />
Uni Genève 13’875<br />
Uni Lausanne 10’637<br />
Uni Luzern 2’052<br />
Uni Neuchâtel 3’760<br />
Uni St. Gallen 5’424<br />
Uni Zürich 23’879<br />
Uni Svizzera italiana 2’177<br />
Ecole polytechnique fédérale de Lausanne 6’478<br />
Eidg. Technische Hochschule Zürich 12’793<br />
Total 114’961<br />
Lugano<br />
Chur<br />
Universität<br />
ETH<br />
8.3<br />
Fachhochschulstandort<br />
Fachhochschulen, 2006/07<br />
Bern BFH<br />
Studierende<br />
5’116<br />
Westschweiz HES-SO 12’160<br />
Nordwestschweiz FHNW 7’692<br />
Zentralschweiz FHZ 4’103<br />
Tessin SUPSI 2’234<br />
Ostschweiz FHO 4’058<br />
Zürich ZFH 11’796<br />
Andere FH 2’774<br />
Total 49’933<br />
Quelle:<br />
Bundesamt <strong>für</strong> Statistik<br />
www.bfs.admin.ch<br />
Staatssekretariat<br />
<strong>für</strong> Bildung und<br />
Forschung SFB<br />
www.sfb.admin.ch
Quelle: IMD World<br />
Competitiveness Center (2007)<br />
www.worldcompetitiveness.com<br />
8.4<br />
8.4 Forschung und Entwicklung<br />
8.4.1 Forschungsstandort Schweiz<br />
Je rascher der technologische Wandel voranschreitet, desto<br />
mehr Bedeutung erlangt die Forschungs- und Entwicklungstätigkeit<br />
als Standortfaktor einer Volkswirtschaft. Die<br />
Schweiz gehört zur den forschungsaktivsten Staaten. Sie<br />
setzt fast drei Prozent ihres BIP <strong>für</strong> Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten<br />
ein. Alle forschungsrelevanten Indikatoren<br />
positionieren sie im internationalen Vergleich auf<br />
Spitzenplätzen.<br />
Am Forschungsplatz sind rund 52’000 Personen, knapp<br />
28’000 davon mit Hochschulabschluss (Vollzeitäquivalente),<br />
tätig. Das entspricht 12 in F&E Beschäftigten auf<br />
1000 Erwerbspersonen. Die entsprechende Quote <strong>für</strong> die<br />
EU-Länder liegt tiefer. Von den gesamten Forschungsaufwendungen<br />
des Landes werden 70% von der Privatwirtschaft<br />
getragen. Dabei werden 74% dieser Mittel <strong>für</strong> ex-<br />
Forschung und Entwicklung: Länder-Ranking<br />
perimentelle Entwicklung und 26% <strong>für</strong> Forschungszwecke<br />
eingesetzt.<br />
Der Staat engagiert sich vor allem in der Grundlagenforschung.<br />
Wirtschaft und Wissenschaft wirken eng zusammen.<br />
Jede Ausbildungsstätte auf Universitäts- und Hochschulstufe<br />
verfügt über eine Koordinationsstelle <strong>für</strong> die<br />
Zusammenarbeit mit der Wirtschaft. An Forschungs- und<br />
Entwicklungsvorhaben, bei denen Unternehmen mit nichtgewinnorientierten<br />
Forschungsstätten zusammenarbeiten,<br />
kann die Förderagentur <strong>für</strong> Innovation (KTI) sich finanziell<br />
massgeblich beteiligen.<br />
www.bbt.admin.ch<br />
KTI/CTI Förderagentur <strong>für</strong> Innovation, Förderbereiche<br />
www.switch.ch<br />
Links zu allen Hochschulen und Universitäten der Schweiz<br />
Bei den forschungsrelevanten Faktoren schneidet die Schweiz vorteilhaft ab. Das grosse Engagement <strong>für</strong> Forschung und<br />
Entwicklung kommt in Spitzenrängen zum Ausdruck. Untersucht wurden die Positionen von 55 Ländern.<br />
Merkmal F&E-Ausgaben Ausgaben F&E-Personal Nobelpreise Laufende Patente<br />
pro Kopf <strong>für</strong> F&E in Privatwirtschaft pro Kopf pro Kopf<br />
in % BIP pro Kopf<br />
2005 2005 2005 2006 2005<br />
Schweden 1 2 2 1 4<br />
Schweiz 3 6 9 2 3<br />
Dänemark 7 11 5 6 14<br />
Japan 6 4 7 19 6<br />
Finnland 4 3 3 25 13<br />
Grossbritannien 16 19 22 3 11<br />
Deutschland 12 10 15 9 18<br />
Niederlande 15 18 20 8 12<br />
USA 8 8 – 5 15<br />
8.4.2 Internationale F&E-Zusammenarbeit<br />
Grosse Forschungsprojekte lassen sich heute kaum mehr im<br />
Alleingang zeitgerecht verwirklichen. Die Schweizer Wirtschaft<br />
hat deshalb grosses Interesse an der Forschungszusammenarbeit<br />
mit Partnern im Ausland, besonders im EU-<br />
Raum. Die Entwicklungs- und Forschungszusammenarbeit<br />
mit innovativen ausländischen Partnern verschafft auch<br />
kleineren Unternehmen Zugang zu Erkenntnissen, die sie<br />
am Markt verwerten können.<br />
Die Bilateralen Abkommen mit der EU haben da<strong>für</strong> noch<br />
günstigere Voraussetzungen geschaffen und ermöglichen<br />
eine volle Beteiligung der Schweiz an allen Programmen<br />
undAktivitäten der Forschungs-Rahmenprogramme der EU.<br />
Vgl. Kapitel 3 Die Schweiz und Europa<br />
www.sbf.admin.ch<br />
Staatssekretariat <strong>für</strong> Bildung und Forschung,<br />
Europäischer Forschungsraum
9. Besteuerung<br />
Im schweizerischen Steuersystem spiegelt sich die föderalistische Staatsstruktur des Landes. Das Schwergewicht liegt<br />
bei den direkten Steuern. Als Grundprinzip gilt dabei die Selbstdeklaration durch den Steuerpflichtigen. Die Steuerbelastung<br />
kann im europäischen Umfeld zu Recht als moderat bezeichnet werden, und es gibt, unter anderem dank<br />
des föderalistischen Aufbaues, genügend Freiraum <strong>für</strong> eine gesunde Konkurrenz zwischen den Kantonen sowie verschiedene<br />
interessante fiskalische Gestaltungsmöglichkeiten. Eine grosse Anzahl von zwischenstaatlichen Abkommen<br />
verhindert die steuerliche Doppelbelastung in internationalen Verhältnissen. Der Standort Schweiz ist deshalb<br />
auch unter steuerlichen Gesichtspunkten interessant.<br />
9.1 Steuersystem Schweiz<br />
9.1.1 Steuerbelastung<br />
im internationalen Vergleich<br />
In internationalen Steuervergleichen schneidet die Schweiz<br />
bei den hoch entwickelten Industrienationen regelmässig<br />
vorteilhaft ab. Dies ist nicht zuletzt dem föderalistisch bedingten<br />
internen Steuerwettbewerb zu verdanken. Nicht<br />
nur die Unternehmen, auch die Privatpersonen werden<br />
dadurch mit einer verhältnismässig moderaten Steuerlast<br />
konfrontiert.<br />
Die gesamte Fiskalbelastung mit Einschluss die Leistungen<br />
<strong>für</strong> die Sozialversicherung beträgt 30% des Bruttoinlandsproduktes<br />
und liegt damit wesentlich unter dem Niveau<br />
der EU.<br />
9.1.2 Grundzüge<br />
Soweit die Bundesverfassung bestimmte Steuern nicht ausdrücklich<br />
dem Bund vorbehält oder verbietet, sind die Kantone<br />
als selbständige Gliedstaaten in der Erhebung von<br />
Steuern grundsätzlich frei. Die Steuerhoheit steht sowohl<br />
dem Bund als auch den Kantonen und ihren Gemeinden<br />
zu. Jeder Kanton hat denn auch sein eigenes Steuergesetz.<br />
Die Festsetzung der Tarife, der Steuersätze sowie der<br />
Steuerfreibeträge bleibt, auch nach der erfolgten formellen<br />
Harmonisierung der direkten Steuern von Kantonen und<br />
Gemeinden, im Kompetenzbereich eines jeden einzelnen<br />
Kantons. Die Gemeinden, 2900 an der Zahl, können im<br />
Rahmen des kantonalen Steuerrechts zusätzliche Steuern<br />
erheben.<br />
Die kantonalen Steuerbehörden verstehen sich nicht als<br />
«Steuervögte», sondern durchaus als Ansprechpartner von<br />
bestehenden und neuen Unternehmen und Steuerberatern<br />
als ihrer Kunden. Sie erteilen in der Regel auch Vorbescheide,<br />
wie eine geplante geschäftliche Aktivität steuerlich<br />
behandelt wird. So kann ein Unternehmen oder eine<br />
Privatperson bereits vor der endgültigen Sitznahme auf<br />
eine verlässliche Steuerauskunft zählen.<br />
Je nach Steuerobjekt gibt es direkte und indirekte Steuern:<br />
• Direkte Steuern erheben die Kantone und Gemeinden<br />
sowie der Bund, und zwar auf dem Gewinn und dem<br />
Kapital von Unternehmen, auf dem Einkommen und auf<br />
dem Vermögen von natürlichen Personen.<br />
• Indirekte Steuern und Abgaben in Form von Belastungen<br />
des Konsums und des Verbrauchs sind dem Bund<br />
vorbehalten.<br />
Fiskalbelastung<br />
Steueraufkommen inkl. Sozialversicherungen in % BIP<br />
2002 2003 2004 2005<br />
50<br />
49<br />
48<br />
47<br />
46<br />
Dänemark<br />
45<br />
44<br />
43<br />
Frankreich<br />
42<br />
Österreich<br />
41<br />
40<br />
39<br />
Italien<br />
38<br />
37<br />
36<br />
Grossbritannien<br />
35<br />
34<br />
33<br />
32<br />
Deutschland<br />
31<br />
Irland<br />
30<br />
29<br />
28<br />
Schweiz<br />
27<br />
26<br />
25<br />
24<br />
USA<br />
Quelle: UBS, Die Schweiz in<br />
Zahlen 2007; Eidg. Finanzverwaltung,<br />
gestützt auf:<br />
Revenue Statistics 1965-2005 /<br />
Table A, OECD, Paris (2006)<br />
www.efv.admin.ch
0<br />
1 Definition der Wirtschaftlichen<br />
Erneuerungsgebiete siehe<br />
Kap. 12.2<br />
9.1 9.2<br />
www.estv.admin.ch<br />
Weiterführende Literatur und Fachpublikation:<br />
Die Vorzüge des schweizerischen Steuersystems,<br />
Hrsg. Schweizerische Steuerkonferenz, Ausgabe 2002<br />
9.2 Unternehmensbesteuerung<br />
Steuerrechtlich relevant ist die Einteilung der Unternehmungen<br />
in Personen- und Kapitalgesellschaften (juristische<br />
Personen) gemäss Obligationenrecht. Personengesellschaften<br />
sind keine juristischen Personen. Der Gewinn<br />
bzw. das Vermögen wird bei den einzelnen Gesellschaftern<br />
– als natürliche Personen – besteuert, und zwar im Verhältnis<br />
ihrer «Beteiligung». Voraussetzung <strong>für</strong> die Besteuerung<br />
ist das Vorhandensein einer Betriebsstätte oder eines<br />
Geschäftsortes in der Schweiz. Da in der Schweiz Kapitalgesellschaften<br />
– auch bei kleinen Verhältnissen – vorherrschend<br />
sind, wird in der Folge primär auf Kapitalgesellschaften<br />
eingegangen.<br />
Vgl. Kapitel 4.1 Unternehmensformen<br />
9.2.1 Besteuerung der Kapitalgesellschaften<br />
Eine Schweizer Gesellschaft (regelmässig Aktiengesellschaft<br />
oder GmbH) oder eine Betriebsstätte unterliegt der<br />
Steuerpflicht auf Gewinn und Kapital. Das Unternehmen<br />
wird an seinem Sitz oder am tatsächlichen Ort seiner wirtschaftlichen<br />
Zugehörigkeit besteuert. Das Steuerrecht unterscheidet<br />
die Kapitalgesellschaften nach ihrem Zweck:<br />
Betriebsgesellschaft<br />
Ein Unternehmen, das sich hauptsächlich Fabrikations-,<br />
Handelsund/oder Dienstleistungsaufgaben widmet.<br />
Holdinggesellschaft<br />
Eine Kapitalgesellschaft mit dem hauptsächlichen Zweck<br />
der dauernden Verwaltung von Beteiligungen an anderen<br />
Gesellschaften.<br />
Verwaltungsgesellschaft<br />
Übt ihre Geschäftstätigkeit vorwiegend im Ausland aus.<br />
Sie hat entweder den Zweck, Interessen aus dem Ausland<br />
organisatorisch zusammenzufassen (Finanzierungsfunktion,<br />
Verwertung von immateriellen Rechten, Marketingberatung<br />
usw.) oder entfaltet ihre Tätigkeit vorwiegend<br />
im Ausland (Einkauf/Verkauf von Waren im Ausland/ins<br />
Ausland).<br />
Von den Aktivitäten der Gesellschaften hängt es ab, ob sie<br />
normal besteuert oder steuerlich begünstigt werden. Steu-<br />
www.estv.admin.ch / data<br />
Eidg. Steuerverwaltung, Publikation «Ein Kurzabriss<br />
über das schweizerische Steuersystem»,<br />
Ausgabe 2007 (pdf)<br />
errechtlich relevant ist nicht die Rechtsform der Unternehmung,<br />
sondern vielmehr, ob es sich um eine Betriebs-, Holding-,<br />
oder Verwaltungsgesellschaft handelt.<br />
Besteuerungsregime nach Gesellschaftstyp<br />
und Steuerhoheit<br />
Gesellschafts- Bund Kanton / Gemeinde<br />
zweck Gewinn Gewinn Kapital<br />
Betrieb<br />
- Regelfall Normale Besteuerung<br />
- Vergünstigung nur in Erneue- möglich bis<br />
rungsgebieten längstens<br />
<strong>für</strong> neue Unter- 10 Jahre<br />
nehmen möglich 1<br />
Holding Vergünstigung oder Befreiung<br />
Verwaltung normale Vergünstigung<br />
Besteuerung<br />
9.2.2 Besteuerung der Betriebsgesellschaft<br />
Die Aktiengesellschaft entrichtet Steuern auf dem Gewinn<br />
und auf dem Kapital; je nach Unternehmenszweck wird die<br />
Aktiengesellschaft normal besteuert oder sie kann steuerlich<br />
begünstigt werden. Dies gilt auch <strong>für</strong> die GmbH.<br />
Vgl. Kapitel 12.2 Instrumente der Bundesbehörden<br />
Ertrags- oder Gewinnsteuer<br />
Für die Berechnung des steuerbaren Reingewinns ist vom<br />
Saldo der Gewinn- und Verlustrechnung auszugehen,<br />
wobei gewisse Berichtigungen vorzunehmen sind. So lassen<br />
die Kantone und der Bund den Abzug von früheren<br />
Geschäftsverlusten, zweckgebundenen Rücklagen (Forschung,<br />
Restrukturierung) und bezahlten Steuern zu. Die<br />
steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten sind grosszügig<br />
bemessen. Die Abschreibungssätze variieren je nach<br />
Lebensdauer der Vermögenswerte.<br />
www.estv.admin.ch / data<br />
Merkblatt Abschreibungen auf dem Anlagevermögen geschäftlicher<br />
Betriebe
Steuerbelastung Schweiz: Kapitalgesellschaften<br />
Fallbeispiel (Kanton: Basel-Stadt BS); Kapital CHF 500’000, steuerpflichtiger Reingewinn CHF 300’000<br />
Ertragssteuersätze Kapitalsteuersatz<br />
Direkte Bundessteuer 8,5%<br />
Kantonssteuer (Höchstsatz) 24,5% 0,525%<br />
Total 33,0% = CHF 99‘000 0,525% = CHF 2‘625<br />
Unternehmensergebnis vor Steuern 401’625 CHF<br />
./. Ertrags- und Kapitalsteuern 101’625 CHF<br />
Jahresgewinn nach Steuern 300’000 CHF<br />
Steuern in % zum Unternehmensgewinn vor Steuern 25,29%<br />
Die Gewinnsteuer wird noch in der Mehrheit der Kantone<br />
nach progressiven Tarifen berechnet. Massgebend <strong>für</strong> den<br />
Steuersatz ist die Ertragsintensität, also das Verhältnis des<br />
steuerbaren Reingewinns zum Eigenkapital zuzüglich Reserven.<br />
In jedem Fall sind Mindest- und Höchstsätze festgelegt.<br />
Die Gewinnsteuer auf Bundesebene ist proportional<br />
und beträgt 8,5% des steuerbaren Reingewinns.<br />
Steuern in % des Unternehmensgewinnes<br />
Steuerbelastung in % des Reingewinnes vor Steuern, Jahr 2007<br />
Irland 12,50<br />
Schweiz 21,30<br />
Österreich 25,00<br />
Niederlande 25,50<br />
Dänemark 28,00<br />
Grossbritannien 30,00<br />
Frankreich 33,33<br />
Belgien 33,99<br />
Italien 37,25<br />
Deutschland 38,36<br />
USA 40,00<br />
Die effektive Steuerbelastung liegt in der Schweiz unter jener<br />
fast aller Länder der EU und der USA. Sie beläuft sich<br />
durchschnittlich im Vergleich zum Ausland auf insgesamt<br />
um 20% (Bund, Kanton, Gemeinde zusammen), obwohl<br />
die nominellen Steuersätze in der Regel höher sind. Der<br />
Grund liegt darin, dass in der Schweiz die Steuern selber<br />
wieder abzugsfähiger Aufwand sind.<br />
9.2<br />
Kapitalsteuer<br />
Die Kapitalsteuer der Kantone wird nach proportionalen<br />
Tarifen berechnet. Für die Besteuerung werden das<br />
einbezahlte Grund- oder Stammkapital und die offenen<br />
Reserven sowie gewisse stille Reserven zugrundegelegt.<br />
Die Kapitalsteuer beträgt je nach Kanton bis 9‰. Die Informationsbroschüren<br />
der kantonalen Wirtschaftsförderungen<br />
informieren über die aktuellen Sätze.Auf Bundesebene<br />
gibt es dank der Reform der Unternehmenssteuern<br />
<strong>für</strong> juristische Personen keine Kapitalsteuer mehr.<br />
0 10 20 30 40 %<br />
9.2.3 Besteuerung der Holdinggesellschaft<br />
Eine Holding liegt vor, wenn zwei Drittel der Aktiven aus<br />
Beteiligungen bestehen oder zwei Drittel der Erträge Beteiligungserträge<br />
sind. Die Holdinggesellschaft wird vom<br />
Bund und von den Kantonen steuerlich stark begünstigt.<br />
Den Gesellschaften, die mit mindestens 20% oder CHF 2<br />
Mio. am Grundkapital anderer Gesellschaften beteiligt sind,<br />
wird auf die Dividende ein Beteiligungsabzug gewährt. Bei<br />
Verkäufen (Kapitalgewinn) gilt der Beteiligungsabzug nur<br />
bei einer Beteiligung von 20% sowie einer Haltedauer von<br />
einem Jahr. Dabei handelt es sich um eine Reduktion der<br />
geschuldeten Steuer im Verhältnis des (Netto-)Dividendenertrages<br />
zum Gewinn. Der Beteiligungsabzug wird auf<br />
Quelle: Dr. Hubertus Ludwig,<br />
VISCHER Anwälte und Notare<br />
www.vischer.com<br />
Quelle: KPMG’s Corporate and<br />
Indirect Tax Rate Survey, 2007<br />
www.kpmg.com
9.2 9.3<br />
Bundes- und im Übrigen auch auf kantonaler Ebene gewährt.<br />
Im Ergebnis entfällt darum bei der reinen Holdinggesellschaft<br />
die Bundessteuer weitgehend.<br />
Die Kantone befreien ausserdem Holdinggesellschaften<br />
(Zweck Beteiligungsverwaltung) von sämtlichen Ertragssteuern<br />
(Holdingprivileg). Die Holdinggesellschaft ist dementsprechend<br />
auf einen (kantonalen) Beteiligungsabzug<br />
nicht angewiesen. Im Ergebnis sind jede Dividende und jeder<br />
Gewinn aus einer Veräusserung und selbst Zinserträge<br />
usw. steuerfrei.<br />
9.2.4 Besteuerung<br />
der Verwaltungsgesellschaft<br />
Gesellschaften mit Funktionen, welche die Schweiz nicht<br />
übermässig belasten, werden ebenfalls ganz oder teilweise<br />
steuerlich privilegiert, dies jedoch nur auf Ebene der<br />
Kantone, nicht aber durch den Bund. Diese Verwaltungsgesellschaften<br />
können von Schweizern oder von Ausländern<br />
beherrscht sein. In der Praxis werden sie oft auch als<br />
Hilfsgesellschaften, gemischte (Domizil-)Gesellschaften<br />
oder Basisgesellschaften bezeichnet, entsprechend den<br />
von Kanton zu Kanton unterschiedlich umschriebenen Teilfunktionen.<br />
Die Vielfalt in den Kantonen ist aufgrund der<br />
föderalistischen Ausgestaltung der Steuergesetze gross,<br />
allerdings ist die Steuerbelastung in allen Kantonen recht<br />
ähnlich.<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> eine derartige kantonale Steuerentlastung<br />
ist, dass diese Gesellschaften ihre Geschäftstätigkeit<br />
im Ausland entfalten. In der Praxis werden solche Tätigkeiten<br />
als Ausland-Ausland-Geschäfte bezeichnet. Ein solches<br />
Geschäft kann beispielsweise darin bestehen, dass<br />
eine derartige Gesellschaft im Ausland Waren einkauft, die<br />
wieder ins Ausland (Konzern) verkauft werden. Diese Gesellschaften<br />
können – oder müssen – je nach Anerkennung<br />
im Ausland über Personal und eigene Büroräumlichkeiten<br />
in der Schweiz verfügen.<br />
Die Kantone gewähren der Verwaltungsgesellschaft weitgehende<br />
Steuervergünstigungen, indem Gewinn (und Ka-<br />
9.3 Besteuerung natürlicher Personen<br />
Natürliche Personen, die in der Schweiz ihren Wohnsitz<br />
haben oder die sich in der Schweiz aufhalten und hier<br />
erwerbstätig sind, unterliegen der Steuerpflicht in der<br />
Schweiz. Der Bund beschränkt sich auf die Besteuerung<br />
des Einkommens, während die Kantone und Gemeinden<br />
Einkommen und Vermögen besteuern. Selbst die Steuern<br />
<strong>für</strong> die Arbeitseinkommen (Ausnahmen Ausländer ohne<br />
Niederlassungsbewilligung) werden in der Regel nicht vom<br />
Arbeitgeber in Abzug gebracht, sondern nach dem Prin-<br />
pital) zu einem ermässigten Satz besteuert werden. In aller<br />
Regel werden je nach Kanton höchstens 1/10 bis 1/15 der<br />
normalen Ertragssteuer erhoben. Voraussetzung ist, dass<br />
die Gesellschaft in der Schweiz keine (direkte) Geschäftstätigkeit<br />
ausübt. Weiterführende Informationen zu Domizil-,<br />
Verwaltungs- und Hilfsgesellschaften sowie zu den geeigneten<br />
Cross-Border-Strukturen vermitteln neben den Dokumentationen<br />
und Internet-Informationen der kantonalen<br />
Wirtschaftsförderungen zahlreiche Fachschriften spezialisierter<br />
Treuhand- und Steuerberatungsfirmen.<br />
Vgl. Kapitel 13.1 Adressen<br />
www.vischer.com<br />
Direktinvestitionen in der Schweiz,<br />
VISCHER Anwälte und Notare (2007)<br />
www.kpmg.ch<br />
How Switzerland attracts international headquarters,<br />
KPMG (2006)<br />
www.eycom.ch<br />
Kompetenzzentrum Deutschland/Schweiz, Ernst & Young<br />
9.2.5 Besteuerung der Zweigniederlassung<br />
Die Zweigniederlassung ist steuerlich eine Betriebsstätte,<br />
die einer natürlichen oder juristischen Person mit Sitz im<br />
Ausland gehört. Sie ist entsprechend nur beschränkt steuerpflichtig<br />
<strong>für</strong> die wirtschaftliche Zugehörigkeit zur Schweiz.<br />
Die Zweigniederlassung einer ausländischen Kapitalgesellschaft<br />
oder einer ausländischen Personengesellschaft wird<br />
in der Schweiz wie eine Kapitalgesellschaft besteuert.<br />
Damit steuerlich eine Betriebsstätte vorliegt, muss eine<br />
ständige Geschäftseinrichtung bestehen, die auf eigene<br />
Rechnung zum Gewinn des Unternehmens beiträgt oder<br />
betriebstechnisch von Bedeutung ist.Schweizerische Zweigniederlassungen<br />
werden nur <strong>für</strong> den der inländischen Betriebsstätte<br />
zurechenbaren Ertrag besteuert. Die Ausscheidung<br />
des Gewinns zwischen Mutterhaus und Betriebsstätte<br />
erfolgt in der Regel gestützt auf die Buchhaltung der<br />
Zweigniederlassung.<br />
zip der Selbstdeklaration in einem Veranlagungsverfahren<br />
nachträglich erhoben.<br />
Natürliche Personen ohne Wohnsitz oder Aufenthalt in der<br />
Schweiz unterliegen hier kraft wirtschaftlicher Zugehörigkeit<br />
einer beschränkten Steuerpflicht.Das betrifft u.a.die Mitglieder<br />
der Geschäftsleitung (Verwaltungsräte) von ausländischen<br />
Unternehmen mit Betriebsstätte in der Schweiz.<br />
Vgl. Kapitel 9.3.4 Quellenbesteuerung
9.3.1 Einkommenssteuer<br />
Die Einkommenssteuer erfasst immer das gesamte Einkommen,<br />
also Erwerbs- und Nebeneinkommen, Ersatzeinkommen,<br />
Vermögensertrag usw. Aufwendungen wie Sozialabzüge,<br />
die mit der Einkommenserzielung zusammenhängen,<br />
können vom Bruttoeinkommen abgezogen werden. Das<br />
Nettoeinkommen wird nach progressiv ausgestalteten Tarifen<br />
besteuert, wobei die Steuersätze nach oben begrenzt<br />
sind. Es gibt unterschiedliche Tarife <strong>für</strong> Alleinstehende und<br />
<strong>für</strong> Verheiratete, welche Ehepaare entlasten. Gewinne aus<br />
Verkäufen von Privatvermögen sind mit Ausnahme der<br />
Grundstückgewinne steuerfrei.<br />
Ein unselbständig Erwerbender, verheiratet und ohne<br />
Kinder, wird insgesamt, also Kantons-, Gemeinde- und<br />
Bundessteuer zusammen, im Landesdurchschnitt bei einem<br />
Bruttoeinkommen von CHF 50’000 mit weniger als 6 Prozent<br />
und bei einem Bruttoeinkommen von CHF 200’000<br />
mit weniger als 21 Prozent belastet.<br />
Einkommenssteuerbelastung (Jahr 2006) in %<br />
Bruttoeinkommen Spanne Kantone Landesmittel<br />
in CHF (am Kantonshauptort)<br />
50‘000 2,37 bis 7,15 5,23<br />
100‘000 6,40 bis 15,15 12,00<br />
200‘000 13,13 bis 24,52 20,71<br />
Über die Internet-Seiten der meisten kantonalen Wirtschaftsförderungen<br />
kann man mit dem so genannten Steuerrechner<br />
der Steuerverwaltung oder von Steuerberatern<br />
selbständig die Steuerbelastungen des Nettoeinkommens<br />
ermitteln.<br />
Vgl. Kapitel 13.1 Adressen<br />
Ein zwischenstaatlicher Vergleich zeigt, dass – im Sinne<br />
eines ersten Überblicks – bei äquivalenter Einkommenshöhe<br />
die Steuerbelastung <strong>für</strong> natürliche Personen in der<br />
Schweiz im Vergleich eher moderat ist.<br />
Internationaler Steuerbelastungsvergleich <strong>für</strong> natürliche Personen<br />
Schweiz: Natürliche Person verheiratet, keine Kinder, kein Zweitverdienst (Fallbeispiel Kanton Basel-Stadt BS, 2007)<br />
in CHF<br />
Bruttoeinkommen 100’000 150’000 200’000<br />
Normalabzüge 1 - 11’050 - 16’143 - 21’168<br />
Nettoeinkommen 88’950 133’857 178’832<br />
Pauschalabzüge 2 - 9’200 - 9’200 - 9’200<br />
Steuerbares Einkommen 79’050 124’657 169’632<br />
Steuern Schweiz:<br />
- total in CHF 12’242 23’446 34’503<br />
- in % des Bruttoeinkommens 12,2 15,6 17,2<br />
Deutschland: Natürliche Person verheiratet, keine Kinder, keine Kirchensteuer (2007)<br />
in EUR<br />
Bruttoeinkommen 65’000 97’500 130’000<br />
Arbeitnehmer-Pauschalbetrag (Werbungskostenpauschale) 3 - 920 -920 - 920<br />
64’080 96’580 129’080<br />
Abzugsbeträge 4 - 8’400 - 8’400 - 8’400<br />
Steuerbares Einkommen 55’680 88’180 120’680<br />
Einkommensteuer 10’260 21’504 34’856<br />
Solidaritätszuschlag (5,5%) 564 1’183 1’917<br />
Steuern Deutschland:<br />
- total in EUR 10’824 22’687 36’773<br />
- in % des Bruttoeinkommens 16,7 23,3 28,3<br />
9.3<br />
Quelle: Eidg. Steuerverwaltung<br />
www.estv.admin.ch<br />
1 Normalabzüge<br />
= tatsächlicher Aufwand<br />
5,05% AHV / IV / EO<br />
1,00% ALV<br />
5,00% Pensionskasse<br />
2 Pauschalabzüge:<br />
Fahrtkosten 600<br />
Allg. Berufskosten 900<br />
Versicherung 1’100<br />
Familienabzug 6’600<br />
3<br />
Höhere Werbungskosten<br />
auf Nachweis berücksichtigt<br />
(z.B. Fahrkosten)<br />
4<br />
Insbesondere Sonderausgaben;<br />
die Höhe der steuerlich<br />
konkret abzugsfähigen<br />
Beiträge zur Basisversorgung<br />
und zu den sonstigen Vorsorgeaufwendungen<br />
hängt<br />
vom konkreten Einzelfall ab.<br />
Quelle: Dr. Hubertus Ludwig,<br />
VISCHER Anwälte und Notare;<br />
Heiko Kubaile, Ernst & Young<br />
Zürich<br />
www.vischer.com<br />
www.eycom.ch
1 Quelle:<br />
Eidg. Steuerverwaltung<br />
www.estv.admin.ch<br />
9.3<br />
9.3.2 Expatriates<br />
Als Expatriates gelten ausländische Führungskräfte sowie<br />
Spezialisten (z.B. im Informatik- und Telekommunikationsbereich),<br />
die von einem ausländischen Arbeitgeber vorübergehend<br />
in die Schweiz entsandt werden. Da diese Personen<br />
während ihrer befristeten Tätigkeit in der Schweiz ihre Beziehungen<br />
zum Ausland aufrecht erhalten, erwachsen ihnen<br />
besondere Berufskosten, die steuerlich berücksichtigt<br />
werden sollen. Für Expatriates gelten deshalb spezielle<br />
steuerliche Abzugsmöglichkeiten gemäss der Verordnung<br />
vom 3. Oktober 2000 über den Abzug besonderer Berufskosten<br />
bei der direkten Bundessteuer <strong>für</strong> vorübergehend in<br />
der Schweiz tätige leitende Angestellten, Spezialisten und<br />
Spezialistinnen (Expatriates-Verordnung, ExpaV). Die Kantone<br />
übernehmen die speziellen Abzüge <strong>für</strong> die Kantonsund<br />
Gemeindesteuern.<br />
Diese Massnahme erleichtert die Entsendung von Expatriates<br />
in die Schweiz und stärkt die Attraktivität des Standortes<br />
Schweiz. Als besondere Berufskosten im Sinne dieser<br />
Verordnung gelten vorab die Reise-, Unterkunfts- und Umzugskosten<br />
sowie ihre in der Schweiz anfallenden Wohnkosten<br />
bei Beibehaltung der ständigen Wohnung im Ausland.<br />
Dazu gehören auch die Aufwendungen <strong>für</strong> den Besuch<br />
einer fremdsprachigen Privatschule durch ihre minderjährigen<br />
Kinder, sofern die öffentlichen Schulen keinen adäquaten<br />
Unterricht anbieten.<br />
www.admin.ch / ch / d / sr / 642_118_3<br />
Verordnung über den Abzug besonderer Berufskosten von<br />
Expatriates, Wortlaut der ExpaV)<br />
9.3.3 Vermögenssteuer<br />
Die Vermögenssteuer wird nach dem Reinvermögen (Bruttovermögen<br />
abzüglich Schulden) bemessen. Auch die Vermögenssteuer,<br />
der ergänzende Bedeutung zukommt, wird<br />
in den meisten Kantonen nach progressiven Steuertarifen<br />
berechnet. Die Vermögenssteuer beträgt weniger als 1%.<br />
Vermögenssteuerbelastung (Jahr 2006) 1<br />
Steuerbares Steuerbelastung in Promille<br />
Vermögen in CHF Spanne Mittel aller Kantone<br />
200‘000 0,00 bis 5,13 1,65<br />
1‘000‘000 1,77 bis 6,97 4,28<br />
Je nach Kanton bestehen beträchtliche Belastungsunterschiede.<br />
Zu beachten ist, dass der Bund keine Vermögenssteuer<br />
erhebt.<br />
9.3.4 Quellenbesteuerung<br />
Ausländer, die in der Schweiz unselbständig arbeiten und<br />
die fremdenpolizeiliche Niederlassungsbewilligung nicht<br />
besitzen, bezahlen eine Quellensteuer. Nur wenn sie in ungetrennter<br />
Ehe mit einem Schweizer Bürger leben oder mit<br />
einem Ausländer, der die Niederlassungsbewilligung besitzt,<br />
oder bei einem Einkommen von über CHF 120‘000<br />
werden sie im ordentlichen Verfahren veranlagt. Die Quellensteuertarife<br />
berücksichtigen Pauschalen <strong>für</strong> Berufskosten,<br />
Versicherungsprämien und Familienlasten; die Steuer<br />
wird vom Arbeitgeber direkt in Abzug gebracht.<br />
9.3.5 Besteuerung nach dem Aufwand<br />
Die Bundessteuergesetzgebung sowie die Kantone sehen<br />
die Möglichkeit einer Besteuerung nach dem Aufwand vor.<br />
Diese Besteuerungsart wird häufig umgangssprachig auch<br />
Pauschalbesteuerung genannt. Sie steht primär Personen<br />
ausländischer Nationalität zur Verfügung, welche in der<br />
Schweiz Wohnsitz haben, hier aber keine Erwerbstätigkeit<br />
ausüben. Diese Besteuerungsart setzt voraus, dass die betreffende<br />
Person ihren Wohnsitz vor dem Zuzug während<br />
mindestens 10 Jahren ausserhalb der Schweiz hatte. Die<br />
Besteuerung nach dem Aufwand stellt als Bemessungsgrundlage<br />
<strong>für</strong> die Besteuerung auf den Lebensunterhalt<br />
ab. Dieser wird in der Regel aufgrund der Miete oder des<br />
Mietwertes der schweizerischen Wohnstätte ermittelt, wobei<br />
die Bemessungsgrundlage mindestens das Fünffache<br />
dieses Wertes betragen muss. In einer Kontrollrechnung<br />
wird das effektive Einkommen aus schweizerischen Quellen<br />
(Liegenschaften, Kapitalvermögen, Ruhegehälter, Renten<br />
etc.) ermittelt, zu welchem das Einkommen aus ausländischen<br />
Quellen, <strong>für</strong> welches die Entlastung nach einem<br />
Doppelbesteuerungsabkommen geltend gemacht wird,<br />
hinzugezählt wird.Als Besteuerungsgrundlage gilt der pauschal<br />
ermittelte Lebensaufwand oder – falls höher – das<br />
Ergebnis der Kontrollrechnung. Um Doppelbesteuerungsabkommen<br />
zu beanspruchen, muss unter Umständen ausländisches<br />
Einkommen ordentlich besteuert werden (sog.<br />
modifizierte Pauschalierung).<br />
Seit dem Inkrafttreten der bilateralen Abkommen der<br />
Schweiz mit der EU können grundsätzlich Personen aus<br />
dem EU-Raum auch ohne Erwerbstätigkeit in der Schweiz<br />
eine, zunächst auf fünf Jahre begrenzte,Aufenthaltsbewilligung<br />
erlangen.Voraussetzung ist, dass die Person über genügend<br />
finanzielle Mittel zur Bestreitung ihres Lebensunterhaltes<br />
verfügt sowie <strong>für</strong> die Zeit ihres Aufenthaltes in der<br />
Schweiz ausreichend gegen Krankheit und Unfall versichert<br />
ist. In diesen Fällen kann bei gegebenen Voraussetzungen<br />
eine Besteuerung nach Aufwand erreicht werden.<br />
9.3.6 Erbschafts- und Schenkungssteuer<br />
Erbschafts- und Schenkungssteuern werden von den Kantonen<br />
erhoben; der Bund erhebt dagegen keine. Die meisten<br />
Kantone kennen keine Erbschafts- bzw. Schenkungssteuer<br />
<strong>für</strong> Nachkommen bzw. <strong>für</strong> Ehegatten. Im Übrigen<br />
sind die Steuersätze und die daraus anfallende Belastung<br />
im internationalen Vergleich bescheiden.
9.4 9.5<br />
9.4 Verrechnungssteuer<br />
Die Verrechnungssteuer auf Bundesebene ist eine Quellensteuer<br />
von 35% auf dem Ertrag des beweglichen Kapitalvermögens.<br />
Sie wird vom Schuldner des Kapitals auf den<br />
Gläubiger (Anleger) überwälzt. Besteuert werden u.a. Zinsen<br />
auf Bankguthaben und Obligationen sowie Dividenden<br />
und andere geldwerte Leistungen an die Aktionäre.<br />
In der Schweiz ansässigen Empfängern der Kapitalerträge<br />
9.5 Doppelbesteuerung<br />
Um eine doppelte Besteuerung in der Schweiz und im<br />
Ausland zu vermeiden oder zu mildern, hat die Schweiz<br />
mit über 100 Staaten, darunter fast allen westlichen Industrieländern,<br />
Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) abgeschlossen.<br />
Die Doppelbesteuerungsabkommen folgen<br />
weitgehend dem OECD-Musterabkommen, welches einerseits<br />
festlegt, wo das Einkommen/Ertrag zu versteuern ist,<br />
und andererseits die Methode <strong>für</strong> die Vermeidung einer<br />
Doppelbesteuerung umschreibt. Die Schweiz wendet weitgehend<br />
die Befreiungsmethode an und verzichtet auf die<br />
Besteuerung von Einkommen und Vermögen, welches dem<br />
Quellenstaat zugewiesen wird. Dieses Einkommen und Vermögen<br />
wird lediglich <strong>für</strong> den Steuersatz (Progression) herangezogen.<br />
Bei bestimmten Kapitalerträgen (Dividenden,<br />
Zinsen und Lizenzen) steht das Recht zur Besteuerung einerseits<br />
dem Quellenstaat und andererseits dem (Wohn-)<br />
Sitzstaat zu. Im Quellenstaat wird nunmehr dieses Besteuerungsrecht<br />
begrenzt, was zu einer Entlastung von 20-35%<br />
führen kann.<br />
Die verbleibende Steuerbelastung im Quellenstaat kann in<br />
der Regel nun bei Dividenden, Zinsen und Lizenzen an die<br />
schweizerischen Steuerbetreffnisse angerechnet werden<br />
(Anrechnungsmethode). Diese Anrechnungsmethode gilt<br />
in der Schweiz nur ausnahmsweise, während sie im Ausland<br />
die Regel darstellt. Die Anrechnungsmethode führt im<br />
Übrigen immer dazu, dass Steuern auf das höhere Niveau<br />
(im Quellenstaat bzw. Wohnsitzstaat) heraufgeschleust<br />
werden.<br />
www.estv.admin.ch<br />
Eidg. Steuerverwaltung, Internationales Steuerrecht,<br />
Abkommensnetz<br />
wird die Verrechnungssteuer im ordentlichen Verfahren auf<br />
ihre gesamte Steuerschuld angerechnet. Im Ausland wohnhaften<br />
Personen wird die Verrechnungssteuer teilweise<br />
oder ganz zurückerstattet, wenn dies in einem Doppelbesteuerungsabkommen<br />
zwischen dem Wohnsitzstaat und<br />
der Schweiz geregelt ist.<br />
Quellensteuersätze gemäss Doppelbesteuerungsabkommen<br />
der Schweiz<br />
Sockelsteuersätze in ausgewählten Ländern gemäss<br />
den entsprechenden DBA (Stand 01.01.2007).<br />
Dividenden Zinsen Lizenzgebühren<br />
Regulärer Tochter- Satz Satz<br />
Satz (%) gesellschaften (%) (%)<br />
Red. Beteili-<br />
Satz gung<br />
(%) (%)<br />
Belgien 15 10 25 10 0<br />
China 10 10 10 10<br />
Dänemark 0 0 0 0<br />
Deutschland 15 0 20 0 0<br />
Finnland 10 0 20 0 0<br />
Frankreich 15 0 10 0 5<br />
Griechenland<br />
35 35 10 5<br />
Grossbritannien<br />
15 5 25 0 0<br />
Irland 0 0 0 0 0<br />
Italien 15 15 12,5 5<br />
Japan 15 10 25 10 10<br />
Kanada 15 5 10 10 10<br />
Niederlande 15 0 25 5 0<br />
Österreich 15 0 20 0 0<br />
Polen 15 5 25 10 0<br />
Portugal 15 10 25 10 5<br />
Russland 15 5 20 10 0<br />
Schweden 15 0 25 5 0<br />
Slowakei 15 5 25 10 5<br />
Slowenien 15 5 25 5 5<br />
Spanien 15 10 25 10 5<br />
Tschechien 15 5 25 0 5<br />
Ungarn 10 10 0 0<br />
USA 15 5 10 0 0<br />
Quelle:<br />
Eidg. Steuerverwaltung<br />
www.estv.admin.ch
1 Insbesondere <strong>für</strong> bestimmte<br />
Warengruppen<br />
des lebensnotwendigen<br />
Bedarfs und <strong>für</strong> bestimmte<br />
Dienstleistungen im<br />
Sozial- und Kulturbereich<br />
Quelle: KPMG’s Corporate and<br />
Indirect Tax Rate Survey, 2007<br />
www.kpmg.com<br />
Eidg. Steuerverwaltung,<br />
Mehrwertsteuer<br />
www.estv.admin.ch<br />
9.6 9.7<br />
9.6 Weitere Steuern<br />
Im Zusammenhang mit Ansiedlungen und unternehmerischen<br />
Investitionsvorhaben können einige weitere Steuern<br />
von Bedeutung sein:<br />
9.6.1 Liegenschaftssteuer<br />
In rund der Hälfte der Kantone wird das Grundeigentum<br />
nicht nur durch die Vermögens- bzw. Kapitalsteuer erfasst,<br />
sondern auch durch eine jährlich erhobene Liegenschaftssteuer.<br />
Diese wird auch als Grund- oder Grundstückssteuer<br />
bezeichnet und ist zur Hauptsache als Gemeindesteuer<br />
ausgestaltet, wobei das Grundstück am Ort der gelegenen<br />
Sache zu versteuern ist. Sie ist immer proportional und in<br />
der Belastung sehr moderat; der Steuersatz variiert zwischen<br />
0,3 und 3 Promille des Verkehrs- bzw. des Ertragswertes.<br />
9.7 Mehrwertsteuer<br />
Mehrwertsteuern 2007<br />
Normalsatz ermässigte Sätze 1<br />
in % in %<br />
Schweiz 7,6 2,4; 3,6<br />
Deutschland 19 7<br />
Spanien 16 4; 7<br />
Grossbritannien 17,5 5<br />
Griechenland 19 4,5; 9<br />
Niederlande 19 6<br />
Frankreich 19,6 2,1; 5,5<br />
Italien 20 4; 10<br />
Österreich 20 10; 12<br />
Belgien 21 6; 12<br />
Irland 21 4,8; 13,5<br />
Portugal 21 5; 12<br />
Finnland 22 8; 17<br />
Dänemark 25<br />
Norwegen 25 8; 14<br />
Schweden 25 6; 12<br />
9.6.2 Handänderungssteuer<br />
Die Handänderungssteuer wird in fast allen Kantonen auf<br />
jedem Eigentumsübergang von Grundstücken erhoben und<br />
grundsätzlich auf dem Kaufpreis berechnet. Steuerpflichtig<br />
ist in der Regel der Erwerber des Grundstückes. Die Tarife<br />
dieser Kantons- oder Gemeindesteuer sind meist proportional<br />
und betragen zwischen 1 und 3% des Kaufpreises.<br />
9.6.3 Motorfahrzeugsteuer<br />
Jährlich zu entrichtende Motorfahrzeugsteuern werden von<br />
allen Kantonen erhoben und sind leistungs- und gewichtsabhängig.<br />
Sie liegen <strong>für</strong> PKW im schweizerischen Mittel<br />
zurzeit knapp über 400 CHF, wobei das Maximum 40%<br />
höher und die Steuer im günstigsten Kanton 35% geringer<br />
ist.<br />
www.estv.admin.ch / data /<br />
Das schweizerische Steuersystem<br />
Die Schweiz hat europaweit die mit Abstand niedrigste<br />
Mehrwertsteuer. Der Steuersatz beträgt in der Regel 7,6%<br />
bzw. 2,4% <strong>für</strong> Güter des täglichen Bedarfs und 3,6% <strong>für</strong><br />
Beherbergungsleistungen. Gewisse Dienstleistungen und<br />
Güter (ärztliche Behandlung, Erziehung) sind von der<br />
Steuer ganz ausgenommen. Steuerbar sind grundsätzlich<br />
Umsätze im Inland, Importe aus dem Ausland und der Eigenverbrauch.<br />
Berechnungsgrundlage ist der Umsatz des<br />
Unternehmens. Kleine Unternehmen mit Umsätzen bis<br />
CHF 250‘000 jährlich sind von der Steuer befreit, wenn die<br />
Steuerschuld weniger als CHF 4‘000 ausmacht.<br />
Jedes mehrwertsteuerpflichtige Unternehmen kann die in<br />
früheren Wirtschaftsstufen angelaufenen Steuern in Abzug<br />
bringen (Vorsteuerabzug). Um den administrativen Aufwand<br />
zu vermindern, können steuerpflichtige Unternehmen<br />
bis zu einem Jahresumsatz von CHF 3 Mio. und einem<br />
jährlichen Steuerbetrag von CHF 60‘000 mit Pauschalsätzen<br />
abrechnen (Saldosteuersätze). Es wird auf die Ermittlung<br />
der Vorsteuern verzichtet. Diese Erleichterung vermindert<br />
den Aufwand vor allem bei kleinen Unternehmen und<br />
Neugründungen.
10. Infrastruktur<br />
und hochtechnologische<br />
Cluster<br />
Die Schweiz verfügt gemäss internationalen Ratings über die am besten unterhaltene und entwickelte Infrastruktur<br />
Europas. In die umliegenden Länder gelangt man in Kürze durch das dichte Strassen- und Schienennetz. Europäische<br />
Metropolen sind auch dank gut ausgebauter Luftverkehrsverbindungen in weniger als zwei Stunden erreichbar. Versorgungs-<br />
und Betriebssicherheit sind selbst unter gebietsweise erschwerten klimatischen und geografischen Bedingungen<br />
jederzeit gewährleistet. Die Liberalisierung der Märkte wird in einzelnen Infrastruktur-Versorgungsbereichen<br />
unseres Landes mehr Wettbewerb bringen. Dies macht die Schweiz zum exzellenten Logistikzentrum <strong>für</strong> international<br />
tätige Unternehmungen.<br />
10.1 Telekommunikation<br />
Die Telekommunikationsversorgung gilt heute als einer der<br />
drei wichtigsten Standortfaktoren Die Schweiz gehört zu<br />
den Volkswirtschaften, deren Telekom-Infrastruktur am besten<br />
den Bedürfnissen der Wirtschaft entspricht. Die private<br />
Internet-Nutzung in der Schweiz ist die zweithöchste<br />
in Europa. Für E-Commerce ist sie am drittbesten gerüstet:<br />
Mehr als die Hälfte der Bevölkerung und über 90% der Unternehmen<br />
haben Zugang zum Internet.<br />
Die Schweiz nimmt mit Blick auf die Verbreitung von Breit-<br />
ICT-Ausstattung auf höchstem Niveau<br />
band-Dienstleistungen einen internationalen Spitzenplatz<br />
ein. ADSL ist bei über 98% der Telefonanschlüsse verfügbar,<br />
und es gibt da<strong>für</strong> 30 verschiedene Anbieter. Die Abdeckung<br />
der Regionen <strong>für</strong> den Mobilempfang ist trotz der<br />
teilweise schwierigen topografischen Verhältnisse hoch:<br />
Die drei grössten Anbieter decken mit ihrem Netz jeweils<br />
99% der bewohnten Landesgegenden ab. Unabhängig<br />
vom gewählten Anbieter ist die Versorgung <strong>für</strong> die Benutzer<br />
durchwegs betriebssicher.<br />
Festnetz-Telefonanschlüsse Breitband-Abonnenten Internet-Nutzer Computer<br />
pro 1000 Einw. (2005) pro 1000 Einw. (2005) pro 1000 Einw. (2006) pro 1000 Einw. (2006)<br />
Schweiz 690 219 659 784<br />
Deutschland 666 129 610 660<br />
Dänemark 617 249 755 792<br />
USA 588 96 703 805<br />
Frankreich 557 156 525 583<br />
Grossbritannien 533 119 655 685<br />
Irland 495 78 546 640<br />
Niederlande 466 197 678 766<br />
Österreich 457 143 600 649<br />
Japan 453 117 711 610<br />
Italien 431 117 543 504<br />
Kosten eines Dreiminutengesprächs nach USA im Festnetz zu Spitzenzeiten (2005)<br />
Von … nach USA in USD<br />
Deutschland 0.15<br />
Niederlande 0.23<br />
Schweiz 0.27<br />
Frankreich 0.33<br />
USA 0.45<br />
Österreich 0.52<br />
Irland 0.59<br />
Italien 0.88<br />
Japan 1.63<br />
China 2.93<br />
Der so genannte Service Public ist im Fernmeldegesetz verankert.<br />
Die staatliche Mehrheitsbeteiligung von 65% an<br />
der Swisscom soll abgebaut werden. Die Swisscom erhält<br />
0 0.50 1.00 1.50 2.00 2.50 3.00<br />
damit im rasch ändernden Telekommarkt einen grösseren<br />
unternehmerischen Handlungsspielraum. Diese Entwicklung<br />
hat insbesondere den Preiswettbewerb belebt und<br />
Quelle: IMD World<br />
Competitiveness Center (2007)<br />
www.worldcompetitiveness.com<br />
Quelle: IMD World<br />
Competitiveness Center (2007)<br />
www.worldcompetitiveness.com
Quelle: ASTRA<br />
Bundesamt <strong>für</strong> Strassen<br />
www.astra.admin.ch<br />
10.2 10.3<br />
die Kapazitäten bei den Fernverbindungen stark erhöht. So<br />
kann man z.B. ein Dreiminutengespräch vom Festnetz aus<br />
nach den USA in der Schweiz weltweit am drittgünstigsten<br />
führen.<br />
DieAnbieter mit den grössten Marktanteilen sind Swisscom<br />
(62%) Sunrise/TDC (19%) und Orange (18%).Von der Entwicklung<br />
zu mehr Markt profitiert nun auch der Anschluss<br />
10.2 Post<br />
Der Paketmarkt (über 1 kg) ist schon seit 2004 liberalisiert.<br />
Seit April 2006 können auch Briefe, die schwerer als 100<br />
Gramm sind, von privaten Postunternehmern befördert<br />
werden, sofern diese über die notwendige Konzession verfügen.<br />
Dem Postmonopol untersteht nur noch die Beförderung<br />
der adressierten inländischen und aus dem Ausland<br />
eingehenden Briefpostsendungen, die nicht schwerer als<br />
100 Gramm sind.<br />
www.post.ch<br />
Die Schweizerische Post<br />
10.3 Bahn und Strasse, Luftverkehr<br />
Für die Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen kann<br />
sich die Schweizer Wirtschaft auf die in Europa viertbeste<br />
Distributionsinfrastruktur stützen. Für den motorisierten<br />
Verkehr gehört sie mit 1,7km Strasse pro Quadratkilometer<br />
Fläche zu den am dichtesten erschlossenen Ländern des<br />
zu Unternehmen und Haushalten, die so genannte letzte<br />
Meile. Hier wird das Monopol der Swisscom aufgehoben.<br />
www.bakom.ch<br />
BAKOM Bundesamt <strong>für</strong> Kommunikation<br />
www.comparis.ch<br />
Aktuelle Vergleiche der Telefoniepreise<br />
Die Schweizerische Post stellt die flächendeckende Grundversorgung<br />
mit Post- und Zahlungsdienstleistungen sicher,<br />
den so genannten Universaldienst. Mit mehr als 2500 Poststellen<br />
ist das Poststellennetz sehr engmaschig. In einem<br />
internationalen Vergleich mit sieben anderen europäischen<br />
Ländern weist die Schweiz flächenbezogen die grösste Poststellendichte<br />
und die geringste durchschnittliche Distanz zur<br />
nächsten Poststelle auf. Darüber hinaus bietet die Post Logistik-Gesamtlösungen<br />
von der Beschaffung über die Lagerung<br />
bis zur Informationslogistik, auch grenzüberschreitend<br />
und vom einzelnen Paket bis zu ganzen Wagenladungen.<br />
Kontinents. Die Verkehrspolitik der Bundesbehörden will in<br />
erster Linie die Standortqualität des Landes verbessern und<br />
gleichzeitig die zunehmende Mobilität umweltverträglich<br />
bewältigen.<br />
.
10.3.1 Strassenverkehr<br />
Das Schweizer Autobahnnetz ist eines der dichtesten in der<br />
Welt. Es wird im Endausbau eine Länge von 1850 km haben.<br />
Zu mehr als drei Vierteln sind es mindestens vierspurige<br />
richtunggetrennte Autobahnen. Sie erschliessen alle<br />
Landesgegenden. Für die Benützung der die Alpen durchquerenden<br />
Autobahntunnel Gotthard und San Bernardino<br />
werden keine speziellen Tunnelgebühren erhoben. Um die<br />
Autobahnen des Landes benützen zu können, muss indessen<br />
<strong>für</strong> jedes in- und ausländische Motorfahrzeug bis zu<br />
3,5t gegen Zahlung einer Gebühr (von zurzeit 40 CHF) eine<br />
Vignette gelöst werden. Diese jeweils <strong>für</strong> ein Kalenderjahr<br />
gültigen Vignetten sind u.a. bei Zoll- und Poststellen, Tankstellen<br />
und Bahnhöfen erhältlich.<br />
Auf Lastwagen wird eine leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe<br />
(LSVA) erhoben, <strong>für</strong> deren Höhe auch das Ge-<br />
ICE-Netz und Hochleistungsnetz Bahn<br />
Täglich mindestens eine Direktverbindung in beiden Richtungen<br />
Deutschland<br />
ICE: www.db.de<br />
Deutsche Bahn<br />
Frankreich<br />
TGV: www.lyria.biz<br />
TGV Network map, timetables<br />
Italien<br />
CIS Pendolino: www.cisalpino.com<br />
Cisalpino, Streckennetz, Fahrplan<br />
wicht und die Schadstoffemissionskategorie (Euro 0 - III)<br />
dieser Fahrzeuge eine Rolle spielt. Für den Transit von Basel<br />
nach Chiasso zahlen 40-t-Lastwagen eine Abgabe in Höhe<br />
von 180 bis 220 EUR. Für Lastwagen über 3,5t gilt übrigens<br />
in der Schweiz ein Nacht- und Sonntagsfahrverbot.<br />
www.ezv.admin.ch / zollinfo_firmen LSVA<br />
Schwerverkehrsabgabe<br />
www.astag.ch<br />
AST<strong>AG</strong> Schweizerischer Nutzfahrzeugverband<br />
10.3<br />
10.3.2 Bahn<br />
Dank Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der öffentlichen Verkehrsbetriebe<br />
sind die Schweizer die fleissigsten Bahnkunden<br />
in ganz Europa. Die Schweizerischen Bundesbahnen<br />
SBB betreiben rund 60% des gesamten Bahnnetzes. Die<br />
SBB haben unter allen Bahngesellschaften den weltweit<br />
dichtesten Fahrplan.
0<br />
1 Nur direkte Linienflüge von<br />
und nach schweizerischen<br />
Flughäfen an mindestens<br />
5 Tagen pro Woche, keine<br />
Ferienflüge; in Klammer ( )<br />
Anzahl Flüge täglich<br />
(Stand: Oktober 2007)<br />
10.3<br />
Drei laufende grosse Bahnvorhaben bringen der Schweiz<br />
und ihren Regionen mittel- und langfristig wichtige Standortvorteile.<br />
Sie erhöhen die Transportkapazitäten, entlasten<br />
die Strassen vom Personen- und Güterverkehr und tragen<br />
zur Schonung des ökologisch sensiblen Alpenraumes bei:<br />
• «Bahn 2000»: Neubaustrecken im schweizerischen Mittelland<br />
ermöglichen den Halbstundentakt im Fernverkehr.<br />
Sie optimieren die Anschlüsse unter den Zentren<br />
und sorgen <strong>für</strong> markant kürzere Reisezeiten. Das macht<br />
die Angebote im Regional- und Agglomerationsverkehr<br />
attraktiver: 52% aller Relationen zwischen den 125<br />
grösseren Bahnhöfen konnten um mehr als fünf Minuten<br />
beschleunigt werden.<br />
• «AlpTransit/NEAT»: Die alpenquerenden Neubaustrecken<br />
Lötschberg und Gotthard sorgen <strong>für</strong> neue, schnelle<br />
Nord-Süd-Verbindungen und ermöglichen wesentliche<br />
Kapazitäts- und Angebotserweiterungen: Im Fernreiseverkehr<br />
verkürzt der bereits in Betrieb genommene 34<br />
km lange Lötschberg-Basistunnel die Fahrzeit durch die<br />
Schweiz auf der Lötschberg-Simplon-Achse auf weniger<br />
als zwei Stunden. Mailand, die Metropole der Lombardei,<br />
erreicht man von der Bundeshauptstadt Bern aus<br />
nun in weniger als zweidreiviertel Stunden. Im Güterverkehr<br />
dient die neue Lötschberg-Basisstrecke dem<br />
wichtigen Ziel der schweizerischen Verkehrspolitik, den<br />
alpenquerenden Transit-Güterverkehrs von der Strasse<br />
auf die Schiene umzulagern. Sie ermöglicht eine starke<br />
Direkte Flugverbindungen interkontinental 1<br />
1 Montreal (1)<br />
2 Toronto (1)<br />
3 Chicago (2)<br />
10<br />
4 New York Newark<br />
(Genf 1 / Zürich 2)<br />
5 New York JFK<br />
(Genf 1 / Zürich 3)<br />
6 Boston (1)<br />
7 Washington (1)<br />
8 Atlanta (1)<br />
9 Miami (1)<br />
10 Los Angeles (1)<br />
11 San Francisco (1)<br />
2 1<br />
3 6<br />
5<br />
7 4<br />
8<br />
9<br />
12<br />
13<br />
12 Santiago (1)<br />
13 Sao Paulo (1)<br />
14 Johannesburg (1)<br />
15 Dar Es Salaam (1)<br />
16 Nairobi (1)<br />
Erhöhung der Transport-Kapazitäten und dank grösseren<br />
Tunnelquerschnitten das Passieren schwererer<br />
Güterzüge (Shuttle-Profil). Die NEAT wird gestaffelt realisiert;<br />
der 57 km lange Gotthard-Basistunnel wird voraussichtlich<br />
2016 eröffnet.<br />
• Anschluss an das europäische Hochgeschwindigkeitsnetz:<br />
Die Einbindung in das europäische Hochgeschwindigkeitsnetz<br />
(TGV / ICE) macht die Schweiz zur wichtigen<br />
Drehscheibe im künftigen Schnellbahnnetz Europas.<br />
Die Ankoppelung ans Hochgeschwindigkeitsnetz<br />
erfolgt laufend bis ins Jahr 2012.<br />
www.sbb.ch<br />
SBB Schweizerische Bundesbahnen<br />
www.bav.admin.ch<br />
Bundesamt <strong>für</strong> Verkehr<br />
10.3.3 Luftverkehr<br />
Der Flughafen Zürich gehört zu den wichtigen Hubs in Europa<br />
und hat eine beachtliche Position im Welt-Luftverkehr<br />
inne. Er wurde erneut zum Flughafen mit dem besten Servicestandard<br />
Europas gewählt und er belegt innerhalb der<br />
europäischen Luftverkehrs-Drehkreuze den Spitzenplatz bezüglich<br />
zuverlässige Gepäcktransporte. Beim Passagieraufkommen<br />
ist er Europas Nr. 16 und beim Luftfrachtumschlag<br />
sogar der fünftgrösste. Zurzeit werden 120 Destinationen<br />
in vier Kontinenten und über 70 Ländern bedient. Direkte<br />
14<br />
16<br />
18<br />
15<br />
17<br />
20<br />
19<br />
21<br />
22<br />
17 Doha (1)<br />
18 Jeddah (1)<br />
19 Muskat (1)<br />
20 Dubai (2)<br />
21 Delhi (1)<br />
22 Mumbai (1)<br />
23 Bangkok (2)<br />
23<br />
24<br />
25<br />
24 Singapur (2)<br />
25 Hongkong (1)<br />
26 Tokio (1)<br />
26
Flugverbindungen an mindestens fünf Tagen pro Woche<br />
bestehen von und nach Zürich und Genf mit 25 Übersee-<br />
Destinationen.<br />
Die beiden anderen internationalen Flughäfen Genf und<br />
Euro-Airport Basel Sie zeichnen sich ebenfalls durch kurze<br />
Wege zum Stadtzentrum aus, und sie haben eine Vielzahl<br />
von Tagesrandverbindungen zu den wichtigsten europäischen<br />
Wirtschaftszentren sowie zum Teil Direktflüge nach<br />
überseeischen Destinationen.<br />
Die geographische Lage der drei internationalen Flughäfen<br />
im Grenzgebiet zu Nachbarländern ermöglicht den weltweiten<br />
Handel vom und in den EU-Raum über die Schweiz.<br />
Die Luftfracht ist ein wichtiger Güterverkehrszweig <strong>für</strong> die<br />
exportorientierten Unternehmen in diesen Regionen: Erzeugnisse<br />
aus der Spezialitätenchemie und Pharmazie,<br />
High-Tech-Produkte, Zulieferteile der Automobilindustrie<br />
sowie verderbliche Waren sind die wichtigsten Exportprodukte.<br />
Drei Viertel der Schweizer Luftfracht werden über<br />
den Cargo-Hub Zürich abgewickelt. Aber auch die beiden<br />
anderen internationalen Flughäfen Genf und Euro-Airport<br />
Basel sind zunehmend wichtige Fracht-Stützpunkte, namentlich<br />
<strong>für</strong> Express- und Kurierdienste. Die weltweit führenden<br />
Express-, Paket- und Kurierdienste verzeichnen eine<br />
stetig positive Volumenentwicklung.<br />
Die Flughäfen von Bern, Lugano und St.Gallen-Altenrhein<br />
bieten ebenfalls täglich attraktive Linienverbindungen nach<br />
Europadestinationen an. Sitten und St. Moritz-Samedan<br />
haben saisonale Geschäftsverbindungen, die nicht nur touristisch<br />
bedeutsam sind, sondern <strong>für</strong> den gesamten Dienstleistungsbereich<br />
Zeitgewinne bringen.<br />
Landesflughäfen und<br />
regionale Flugplätze<br />
in der Schweiz<br />
10.3<br />
Direkte Flugverbindungen Europa/Mittelmeerraum<br />
Von und nach Anzahl Mehr Infos<br />
Destinationen 1 siehe Website<br />
Basel 29 www.euroairport.com<br />
Genf 46 www.gva.ch<br />
Zürich 63 www.flughafen-zuerich.ch<br />
Bern 2 www.flughafenbern.ch<br />
Lugano 3 www.lugano-airport.ch<br />
St. Gallen-Altenrhein 1 www.airport-stgallen.com<br />
Für international tätige Unternehmungen werden kurzfristig<br />
planbare Geschäftsflüge mit eigenen oder im Pool<br />
genutzten Business-Jets immer wichtiger. Für den Geschäftsflugverkehr<br />
finden sich zumeist jet-taugliche regionale<br />
Flugplätze, zusätzlich zu den Landesflughäfen, über<br />
das ganze Land verteilt. Sie erfreuen sich dank der unkomplizierten<br />
und schnellen Verfahren bei Geschäftsleuten<br />
grosser Beliebtheit. Ihre moderne Infrastruktur ist <strong>für</strong><br />
den Geschäftsflugverkehr eingerichtet. Sie bietet entweder<br />
Zollabfertigung oder erlaubt sogenannten zugelassenen<br />
grenzüberschreitenden Verkehr, der Personen aus dem<br />
Schengen-Raum offen steht.<br />
www.aviation.admin.ch<br />
Bundesamt <strong>für</strong> Zivilluftfahrt BAZL<br />
www.airport.ch<br />
Swiss Airports, Portal schweizerischer Flughäfen<br />
www.aopa.ch<br />
Schweizer Verband der General Aviation<br />
Schaffhausen<br />
Kreuzlingen<br />
Frauenfeld<br />
Arbon<br />
Brugg<br />
Aarau<br />
Wil<br />
Lenzburg<br />
St. Gallen Herisau<br />
Zürich Uster<br />
Wohlen<br />
Wetzikon Appenzell<br />
Horgen<br />
Rapperswil<br />
Wädenswil<br />
Zug<br />
Luzern Einsiedeln<br />
Burgdorf<br />
Schwyz<br />
Neuchâtel<br />
Stans<br />
Fribourg Bern-Belp<br />
Sarnen<br />
Altdorf<br />
Chur Klosters<br />
Yverdon<br />
Interlaken<br />
Lausanne-<br />
Gstaad<br />
Andermatt<br />
St. Moritz<br />
Poschiavo<br />
Monthey<br />
Sierre<br />
Brig<br />
Bellinzona<br />
Locarno<br />
Zermatt<br />
0 10 20 30 km<br />
Baden<br />
Basel-Mulhouse<br />
Porrentruy<br />
Birr- Zürich-<br />
St.Gallen-Altenrhein<br />
Liestal<br />
feld Kloten<br />
Delémont<br />
Olten<br />
Solothurn<br />
La-Chaux-<br />
Langenthal<br />
de-Fonds<br />
La Chaux-de-Fonds–<br />
Grenchen<br />
Les Eplatures<br />
Mollis<br />
Glarus<br />
Payerne<br />
Buochs<br />
Ecuvillens<br />
La Blécherette<br />
Grindelwald<br />
Samedan<br />
Nyon<br />
Montreux<br />
Genève<br />
Sion<br />
Landesflughafen<br />
Martigny<br />
Lugano-<br />
Agno<br />
Regionalflugplatz<br />
Zivil mitbenützter Militärflugplatz<br />
©INFOPLAN-ARE/BAZL, swisstopo<br />
1 nur Destinationen mit mind.<br />
1 Verbindung täglich an 5 und<br />
mehr Wochentagen (ohne<br />
Ferien- und Saisonflüge)
10.4 10.5<br />
10.4 Energieversorgung<br />
Die Versorgung mit Energie ist flächendeckend über das<br />
ganze Land vorzüglich. Beinahe drei Fünftel des Endenergieverbrauches<br />
entfallen auf Erdölprodukte. Bei der Deckung<br />
des Energiebedarfs spielt die Stromversorgung eine<br />
wichtige Rolle. Mehr als ein Fünftel des Gesamtenergiebedarfs<br />
der Schweiz wird durch Elektrizität gedeckt, die per<br />
saldo grösstenteils im Inland erzeugt wird (Anteil Kernkraft<br />
36%). Ihre Stellung als Wasserschloss Europas und ihre<br />
Einbindung in das europäische Verbundsystem stellen sicher,<br />
dass überall in der Schweiz die Versorgung mit Elektrizität<br />
garantiert ist, und dies auch bei besonders grossem<br />
Stromverbrauch. Das gilt auch <strong>für</strong> die anderen Energieträger<br />
Gas und Erdöl. Für die Kraftstoff-Versorgung steht ein<br />
dichtes Netz von 3500 Tankstellen <strong>für</strong> Benzin und Diesel<br />
sowie über 60 <strong>für</strong> Erd- und Biogas zur Verfügung.<br />
www.erdoel.ch<br />
Erdölvereinigung<br />
10.5 Hochtechnologische Cluster<br />
Zur Standortattraktivität einer modernen dynamischen<br />
Volkswirtschaft gehört auch die Ausstattung mit Cluster<br />
in hochtechnologischen Bereichen. Bezüglich der Befähigung<br />
zum Erwerb neuer Fertigkeiten und Technologien in<br />
den Wachstumsbranchen der Zukunft nimmt die Schweiz<br />
eine führende Stellung unter den Industriestaaten ein.<br />
Dies verdankt sie der geographischen Konzentration und<br />
den intensiven Verflechtungen zwischen Unternehmungen<br />
untereinander sowie mit Institutionen des Wissens innerhalb<br />
bestimmter Technologiebereiche. Solche hoch wettbewerbsfähigen<br />
Cluster haben eine starke Anziehungskraft<br />
<strong>für</strong> neue <strong>Investoren</strong>. Es sind insbesondere fünf Cluster, die<br />
heute und in Zukunft als eigentliche Motoren der schweizerischen<br />
Volkswirtschaft gelten.<br />
Vgl. Kapitel 8.4 Forschung und Entwicklung<br />
10.5.1 Biotechnologie<br />
Die Vielzahl von traditionsreichen und weltweit renommierten<br />
Life-Science-Firmen und die hohe Qualität der<br />
Universitäten und technischen Hochschulen haben zur<br />
Entstehung dieses innovativen und dynamischen Biotechnologie-Clusters<br />
mit 14‘300 Mitarbeitenden beigetragen.<br />
Die Zahl der Biotechnologie-Firmen hat sich seit 1997<br />
mehr als verdoppelt, und im Schatten der bekannten multinationalen<br />
Life-Science-Firmen ist eine dynamische unabhängige<br />
Biotech-Szene entstanden. Zwei Drittel dieser<br />
neuen Firmen sind auf die Erforschung und Entwicklung<br />
neuer Produkte spezialisiert, das andere Drittel teilt sich in<br />
Dienstleistungs- und Engineeringbetriebe auf. Neben Spin-<br />
www.erdgasfahren.ch<br />
Karte Tankstellen<br />
Die Liberalisierung des Strommarktes erfolgt in kleinen<br />
Schritten. Nutzniesser werden zunächst die Grossverbraucher<br />
sein. Ab 2008 sollen Endkunden mit einem Jahresverbrauch<br />
von mehr als 100‘000 KWh ihren Lieferanten frei<br />
wählen können. Je weiter die Liberalisierung fortschreitet,<br />
desto mehr wird sich das auf die Gestaltung der Stromverbrauchstarife<br />
auswirken. Mit leichter Verzögerung zur<br />
Strommarktliberalisierung wird auch die Öffnung des Gasmarktes<br />
vollzogen.<br />
www.energie-schweiz.ch<br />
Bundesamt <strong>für</strong> Energie BFE<br />
www.enerprice.ch<br />
Tarifvergleiche<br />
offs sind viele dieser Startups entstanden als Ableger der<br />
Universitäten.<br />
Die Schweiz ist mittlerweile der sechstgrösste Biotech-<br />
Standort in Europa; gemessen an der Bevölkerungszahl<br />
besitzt sie weltweit gar die grösste Dichte an Biotech-Unternehmen.<br />
Der Biotech-Sektor ist ausgesprochen diversifiziert<br />
und Schweizer Unternehmen sind insbesondere in den<br />
folgenden Bereichen der Life Sciences tätig: Therapeutik<br />
und Diagnostik, Plattformtechnologien, Bioelektronik und<br />
Bioinformatik, Bio- und Spezialitätenchemie und Pflanzenund<br />
Agrarlebensmittelverarbeitung.<br />
www.swissbiotech.org<br />
Swiss Biotech Association SBA<br />
www.swisslifesciences.ch<br />
Firmendatenbank<br />
Weiterführende Literatur: Swiss Biotech Report 2007<br />
(Broschüre)<br />
10.5.2 Medizintechnik<br />
Die Medizintechnik umfasst als Cluster mehr als 500 hoch<br />
spezialisierte KMU und beschäftigt rund 40‘000 Arbeitskräfte.<br />
Das industrielle Erbe aus Uhrenindustrie, Mikromechanik<br />
und Optik begünstigte die Entstehung und Ansiedlung<br />
zahlreicher Unternehmen, die auf so unterschiedliche<br />
Produkte wie Zahnimplantate, Hörgeräte, künstliche Gelenke<br />
oder Herzschrittmacher fokussiert sind. Medizinische<br />
Ausbildungsinstitute, die mit Universitätskliniken und regionalen<br />
Spitälern zusammenarbeiten, bieten ausgezeichne-
te Voraussetzungen <strong>für</strong> klinische Versuche und bilden Netzwerke<br />
mit hoch spezialisierten Forschern und Entwicklern,<br />
Herstellerbetrieben und Problemlösern <strong>für</strong> Komponenten<br />
und Geräte.<br />
Zusätzlich zu den grossen Medizingeräte-Unternehmen<br />
ist in den letzten Jahren eine beachtliche Anzahl kleinerer,<br />
dynamischer Start-up-Firmen entstanden. Sie üben eine<br />
erfolgreiche Geschäftstätigkeit in der Schweiz, in Europa<br />
und auf den Weltmärkten aus. Sie haben häufig ihre Wurzeln<br />
in der Präzisions- und Mikromechanik, und sie greifen<br />
über Werkstofftechnologie, Kunststofftechnik bis in die<br />
Textilbranche hinein. Die Schweiz ist auch Standort einer<br />
Clusters in<br />
Life Sciences<br />
Besançon<br />
Genève<br />
Annecy<br />
Belfort<br />
Solothurn<br />
Biel/Bienne<br />
Neuchâtel<br />
Mulhouse<br />
Fribourg<br />
Bern<br />
Lausanne<br />
Vevey/Montreux<br />
Martigny<br />
Sion<br />
Basel<br />
Thun<br />
Brig<br />
wachsenden Zahl von ausländischen Medizingeräte-Unternehmen,<br />
die sowohl auf dem schweizerischen als auch auf<br />
dem europäischen Markt tätig sind.<br />
www.swiss-medtech.org<br />
Initiative Swiss-Medtech, Informationen <strong>für</strong><br />
und über die Medizintechnik Schweiz<br />
10.5<br />
www.fasmed.ch<br />
Dachverband der schweizerischen Handelsund<br />
Industrievereinigungen der Medizinaltechnik<br />
Weiterführende Literatur: Swiss Medtech Report<br />
(Broschüre)<br />
Luzern<br />
Kreuzlingen<br />
Schaffhausen<br />
Zürich<br />
St. Gallen<br />
Bergamo<br />
Feldkich<br />
Bludenz<br />
BioAlps BioValley Medizinal- Zurich Biopolo<br />
Cluster Bern Mednet Ticino<br />
Zug<br />
Bellinzona<br />
Locarno<br />
Lugano<br />
Varese<br />
Chur<br />
10.5.3 Informations- und<br />
Kommunikationstechnologien (ICT)<br />
Die Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT)<br />
konnten in der Schweiz schnell den gesamten Industrieund<br />
Dienstleistungsbereich durchdringen. In der Bereitstellung<br />
und Nutzung Internet-basierter Werkzeuge ist die<br />
Schweiz denn auch eine der führenden Nationen. Die Dominanz<br />
der KMU unterstützt diesen Prozess in vorteilhafter<br />
Weise: Agile und flexible Unternehmen haben sich schnell<br />
www.bioalps.ch<br />
www.medizinal-cluster.ch<br />
www.biovalley.ch<br />
www.zurichmednet.org<br />
www.biopolo.ch
1 Quelle: EIU,<br />
The 2007 e-Readiness<br />
Rankings<br />
www.eiu.com<br />
Quelle:<br />
Micro and Nanotechnologies<br />
in Switzerland, SECO 2007<br />
Nationales Kompetenzzentrum<br />
in Research<br />
«Nanoscale Science»<br />
www.nccr-nano.org<br />
Swiss Institute<br />
for Bioinformatics<br />
www.isb-sib.ch<br />
Portal of the Swiss<br />
nanotechnology community<br />
www.swissnanotech.net<br />
Schweizerische Stiftung <strong>für</strong> mikrotechnische<br />
Forschung FSRM<br />
www.fsrm.ch<br />
10.5<br />
als gewandte Anwender und findige Entwickler in den neuen<br />
Informationstechnologien und im e-Business profiliert.<br />
Bei der <strong>für</strong> den elektronischen Geschäftsverkehr wichtigen<br />
Infrastruktur, den gesicherten Servern, nimmt die Schweiz<br />
eine günstige Position ein. Die Pro-Kopf-Aufwendungen <strong>für</strong><br />
Informationstechnologien gehören weltweit zu den höchsten.Wirtschaft,Wissenschaft<br />
und Behörden wissen die IC-<br />
Technologien erfolgreich einzusetzen.<br />
Vgl. Kapitel 10.1 Telekommunikation<br />
E-Readiness 1 Rang 2007 Note<br />
Dänemark 1 8,88<br />
USA 2 8,85<br />
Schweden 2 8,85<br />
Hong Kong 4 8,72<br />
Schweiz 5 8,61<br />
Singapur 6 8,60<br />
Grossbritannien 7 8,64<br />
Niederlande 8 8,50<br />
Österreich 11 8,39<br />
Deutschland 19 8,00<br />
Irland 21 7,86<br />
Frankreich 22 7,77<br />
Forschung und Ausbildung im Telekommunikationsbereich<br />
sind an den Schweizer Universitäten und Fachhochschulen<br />
sehr breit abgestützt. So versorgt zum Beispiel das Schweizer<br />
Zentrum <strong>für</strong> wissenschaftliches Rechnen (CSCS) in<br />
Manno bei Lugano, das zur Eidg. Technischen Hochschule<br />
gehört, die schweizerische Forschungs- und Informatikgemeinschaft<br />
mit High Performance Computing and Networking<br />
(HPCN)-Technologien und -Lösungen. Es beherbergt<br />
auch ein Forschungsteam in Computerwissenschaften und<br />
fördert wissenschaftliche Informatik durch Forschungszusammenarbeit<br />
und Entwicklungsprojekte mit Partnern<br />
Mikro- und Nanotechnologie: Effizientes Umfeld<br />
Universität<br />
Basel<br />
Université<br />
IMT Neuchâtel<br />
Université<br />
Fribourg<br />
EPFL<br />
Lausanne<br />
Université<br />
Genève<br />
CSEM Neuchâtel<br />
Universität Zürich<br />
ETH Zürich<br />
IBM Rüschlikon<br />
Universität Bern<br />
EMPA Thun<br />
aus dem akademischen Bereich und der Wirtschaft in der<br />
Schweiz, Europa und auch weltweit.<br />
www.ictswitzerland.ch<br />
Dachorganisation des ICT-Sektors<br />
Weiterführende Literatur: Information and Communication<br />
Technologies in Switzerland (Broschüre)<br />
10.5.4 Mikro- und Nanotechnologie<br />
Die Mikro- und Nanotechnologie gehört zu den Technologiebereichen<br />
mit dem grössten Innovationspotenzial, und<br />
die Schweiz verfügt genau in diesem Bereich über beträchtliches<br />
technologisches und wissenschaftliches Know-how.<br />
Die Schweizer Industrie hat sich früh in Richtung Spezialitäten,<br />
Hochqualitäts- und Nischenprodukte ausgerichtet.<br />
Die Symbiose von Feinmechanik und Elektronik hat zahlreiche<br />
Unternehmen, die ursprünglich in und im Umfeld<br />
der «alten» Uhrenindustrie beheimatet waren, zu weltweit<br />
führenden Anbietern und Leistungsträgern in der Mikrotechnik<br />
mit vielfältigen Einsatzbereichen, von der Raumfahrt<br />
bis zur Medizintechnik, werden lassen.<br />
Die Zusammenarbeit mit den akademischen Institutionen<br />
der Schweiz, die weltweit einen ausgezeichneten wissenschaftlichen<br />
Ruf geniessen, ist besonders eng. Die Forschungstätigkeiten<br />
in der Mikro- und Nanotechnologie<br />
decken das ganze Spektrum ab, von den Materialwissenschaften<br />
über Produktions- und Verarbeitungstechnologien<br />
bis zur Erforschung und Entwicklung von Komponenten<br />
und Systemen. Die mustergültige Infrastruktur <strong>für</strong> hoch<br />
spezialisierte Forschungstätigkeiten schafft ein attraktives<br />
Umfeld <strong>für</strong> Unternehmen, sei es in der Form von Start-ups<br />
oder Spin-offs oder von Ansiedlungen aus dem Ausland.<br />
www.nccr-nano.org<br />
Nationaler Forschungsschwerpunkt Nanowissenschaften<br />
MCCS<br />
EMPA<br />
Dübendorf<br />
EMPA St. Gallen<br />
Neue Technische<br />
Fachhochschule Buchs<br />
Akademische Institutionen<br />
Private Forschungszentren<br />
mit bedeutenden Aktivitäten<br />
in Mikro- und Nanotechnologien
10.5 10.6<br />
www.fsrm.ch<br />
Schweizerische Stiftung <strong>für</strong> mikrotechnische Forschung,<br />
www.swissnanotech.net<br />
Portal des Nanotech-Clusters<br />
Weiterführende Literatur: Micro and Nanotechnologies in<br />
Switzerland (Broschüre)<br />
10.5.5 Umwelttechnik<br />
Die Umwelttechnik verfügt international über ein grosses<br />
Wachstumspotenzial.Hinsichtlich nachhaltiger Entwicklung<br />
ist die Schweiz eines der führenden Länder. Die Zusammenarbeit<br />
zwischen Behörden und Wirtschaft in Umweltbelangen<br />
hat eine lange Tradition. Umweltvorschriften werden<br />
daher in der Schweiz von der Regierung und der Privatwirtschaft<br />
gemeinsam ausgearbeitet. Dieses Vorgehen gilt<br />
international als vorbildlich. So werden Lösungen entwickelt,<br />
die wirtschaftsfreundlich wie auch umweltfreundlich<br />
sind. Im internationalen Vergleich ist die Schweiz in der<br />
10.6 Technologie- und Gründerparks<br />
Einrichtungen und Stützpunkte, welche die Aufnahme unternehmerischer<br />
Tätigkeiten anregen oder erleichtern, gehören<br />
heute mit zur Infrastruktur einer Volkswirtschaft<br />
und ihrer Cluster. In der Schweiz gibt es eine Vielzahl von<br />
Technologieparks und Gründerzentren. Die meisten von<br />
ihnen sind in einem Verbund zusammengeschlossen. Unterschiedlich<br />
im Zuschnitt und in der fach- oder themenspezifischen<br />
Ausrichtung, haben sie sich teilweise in enger<br />
Verbindung mit Hochschulen, teils aus rein privater Initiative<br />
entwickelt. Sie bieten Räumlichkeiten <strong>für</strong> die Start- und<br />
Aufbauphase meist zu Vorzugskonditionen, gemeinsame<br />
Infrastrukturen und neben fachlicher Betreuung auch vielfältige<br />
Fühlungsvorteile. Die Beteiligung ihrer Dachorga-<br />
Technologie- und<br />
Gründerzentren<br />
PSE<br />
Lausanne<br />
business parc<br />
Reinach<br />
TZ Witterswil<br />
Technopark<br />
Aargau<br />
Y-Parc<br />
Yverdon INNOBE Bern<br />
Berner Technopark<br />
FRIUP Fribourg<br />
the ark<br />
Sion<br />
Start Unternehmenszentrum<br />
Zürich<br />
Prävention von Kohlendioxid-Emissionen weltweit führend.<br />
Exporteure von Umwelttechnologien profitieren von der<br />
führenden Stellung der Schweiz in diesem Cluster. Die<br />
Schweiz bietet ausgezeichnete Bedingungen <strong>für</strong> Innovationen<br />
im Bereich der Umwelttechnik. Beratungsunternehmen<br />
und Wirtschaftszweige mit starkem Anwendungspotenzial<br />
haben ihre Wurzeln in der Schweiz. Beispiele sind<br />
die Abwasserbehandlung, Technologien zur Schadstoffbekämpfung,<br />
Sonnenenergie-Technologien sowie spezialisierte<br />
Firmen in den Bereichen Biotechnologie und biomedizinische<br />
Technologien.<br />
Vgl. Kapitel 2.8 Raumplanung und Umweltschutz<br />
www.svut.ch<br />
Schweizerischer Verband <strong>für</strong> Umwelttechnik<br />
www.cpplatform.ch<br />
Cleaner Production Platform Switzerland<br />
Weiterführende Literatur: Environmental Technologies<br />
in Switzerland (Broschüre)<br />
nisation an internationalen Netzwerken ermöglicht unter<br />
anderem die europaweite Nutzung der Technopark-Infrastrukturen.<br />
Damit können dienstleistungs- und F&E-orientierte<br />
Ansiedlungsvorhaben die Startphase beschleunigen<br />
und kostengünstig gestalten. In grossen Städten sind zudem<br />
einzelne so genannte Business Centers entstanden.<br />
Auch sie dienen Ansiedlerfirmen als kurzfristig verfügbare<br />
Erststandorte mit räumlich flexiblen Entwicklungsmöglichkeiten,<br />
als Kontaktforen und als Inkubatoren.<br />
www.euro-office.net<br />
Netzwerk europäischer Technologieparks<br />
www.wwbc.ch<br />
Worldwide Business Centers Network Schweiz<br />
Grow<br />
Wädenswil<br />
Start-up<br />
Lugano-Manno<br />
Industrie- und Technozentrum<br />
Schaffhausen ITS<br />
Technopark Winterthur<br />
Technologiezentrum <strong>für</strong> die<br />
Euregio Bodensee TEBO<br />
START Frauenfeld<br />
Technopark Zürich<br />
Innozet Grüsch<br />
Quelle:<br />
Vereinigung der<br />
Schweizer Technologieund<br />
Gründerzentren<br />
www.swissparks.ch
Quelle: IMD World<br />
Competitiveness Center<br />
(2007)<br />
Quelle: IMD World<br />
Competitiveness Center<br />
(2007)<br />
11. Lebensqualität<br />
und Geschäftsumfeld<br />
Die Schweiz ist ein Land, das hohe Lebensqualität bietet. Es herrscht ein verbreiteter Wohlstand. Das Gesundheitswesen<br />
ist gut ausgebaut. Das Wohnungsangebot genügt weithin höchsten Qualitätsansprüchen. Die Preise <strong>für</strong> Wohnen<br />
und Lebenshaltung können als angemessen gelten. Um die persönliche Sicherheit muss man sich im Allgemeinen<br />
wenig Sorgen machen. Das alles erklärt, dass die Schweiz als Domizil <strong>für</strong> Unternehmen, ihre Leiter und Mitarbeiter<br />
wie auch <strong>für</strong> deren Angehörige so hoch geschätzt wird.<br />
11.1 Sicherheit<br />
Die Schweiz gilt als besonders sicheres Land, in dem die<br />
persönliche Bewegungsfreiheit und Sicherheit nahezu immer<br />
und überall <strong>für</strong> jedermann gewährleistet ist. Grosse<br />
Ballungszentren und monoton-anonyme grossflächige<br />
Wohnsiedlungen gibt es relativ wenige, Ghettobildungen<br />
existieren nicht. Kinder können überall unbegleitet zur<br />
Schule gehen. Einzelpersonen bewegen sich dank überwiegend<br />
dezentralen und überblickbaren Siedlungsstrukturen<br />
auch nachts überall frei und ungehindert. Personenschutz-<br />
Persönliche Sicherheit und Privateigentum<br />
11.2 Gesundheitsversorgung<br />
Eine hochqualifizierte Versorgung durch medizinische Fachleute<br />
sowie berühmte Kliniken und Institute der Spitzenme-<br />
Gesundheits-Infrastruktur<br />
Qualität der Gesundheitsversorgung (Maximalnote = 10)<br />
Österreich 9,10<br />
Schweiz 8,88<br />
Frankreich 7,85<br />
Deutschland 7,51<br />
Dänemark 7,38<br />
Niederlande 7,34<br />
Japan 6,81<br />
USA 5,66<br />
Italien 5,63<br />
massnahmen <strong>für</strong> Manager oder ranghohe Persönlichkeiten<br />
sind die seltenen Ausnahmen von der Regel und jedenfalls<br />
nicht von den schweizerischen Verhältnissen diktiert.<br />
Geschäftsleute wissen die modernen Kongresszentren zu<br />
schätzen, deren Verantwortliche gewohnt sind, internationale<br />
Anlässe jeder Art und Grösse – von Konferenzen<br />
der grossen internationalen Organisationen bis zum World<br />
Economic Forum Davos – unter Gewährleistung höchster<br />
Qualität, Sicherheit und Diskretion durchzuführen.<br />
Je stärker das Rating eines Landes gegen 10 tendiert, umso besser ist die Privatsphäre geschützt in Bezug auf persönliche<br />
Sicherheit und Privateigentum<br />
Österreich 9,38<br />
Schweiz 9,15<br />
Dänemark 9,05<br />
Deutschland 8,44<br />
Niederlande 8,37<br />
USA 7,77<br />
Irland 7,76<br />
Frankreich 7,58<br />
Grossbritannien 6,40<br />
Italien 5,46<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
dizin tragen dazu bei, dass die Gesundheitsversorgung der<br />
Schweiz zu den weltbesten gehört Ein dichtes Netz von öf-<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
11.2 11.3<br />
fentlichen und privaten Spitälern stellt flächendeckend die<br />
Betreuung <strong>für</strong> jedermann mit höchsten Qualitätsstandards<br />
11.3 Wohnen und Lebenshaltung<br />
Die Schweiz hat gemäss einer Studie, in welche 111 Länder<br />
einbezogen wurden, die weltweit zweithöchste Lebensqualität.<br />
Sowohl <strong>für</strong> die Verhältnisse in den Städten<br />
als auch in ländlich geprägten Regionen erhält sie bei den<br />
massgeblichen Kriterien wie Einkommen, Gesundheitswesen,<br />
Klima und Geographie, politische Stabilität und Sicherheit,<br />
Arbeitsplatzsicherheit sowie bezüglich persönlichen<br />
Freiheiten, Familien- und Gesellschaftsleben durchwegs<br />
exzellente Noten.<br />
Das hohe Wohlstandsniveau der Schweiz findet seinen Niederschlag<br />
in den Bedingungen und Kosten <strong>für</strong> die Lebensgestaltung<br />
und Lebenshaltung. Die dezentrale Besiedlungsstruktur<br />
prägt die Wohnverhältnisse; sie sind überschaubar<br />
und geprägt durch hohen durchschnittlichen Wohnkomfort<br />
und durch grosse Individualität. Die Schweizer sind überwiegend<br />
Mieter. Bei den Preisen <strong>für</strong> Mietwohnungen und<br />
Wohneigentum gibt es in den Städten wie in ländlichen<br />
Regionen erhebliche Unterschiede.<br />
Im internationalen Vergleich und mit Bezug auf die <strong>für</strong><br />
Führungskräfte üblichen urbanen Wohnverhältnisse gehört<br />
die Schweiz aber nicht zu den besonders teuren<br />
Standorten.<br />
www.wuestundpartner.com<br />
Immobilien-Monitor; Miet- und Kaufpreise <strong>für</strong> Wohnungen<br />
und Einfamilienhäuser nach Regionen<br />
sicher. Rund 11% des Bruttoinlandproduktes werden <strong>für</strong><br />
das Gesundheitswesen eingesetzt.<br />
Lebensqualität – weltweiter<br />
Vergleich wichtiger Städte1 Zürich und Genf bieten weltweit die höchste Lebensqualität.<br />
Bern folgt auf Rang 9.<br />
95 100 105 110<br />
Zürich 108,1<br />
Genf 108,0<br />
Frankfurt 107,1<br />
Bern 106,5<br />
Amsterdam 105,7<br />
Berlin 105,2<br />
Stockholm 104,7<br />
Dublin 103,3<br />
Paris 102,7<br />
Tokio 102,3<br />
London 101,2<br />
Barcelona 100,6<br />
New York City 100,0<br />
Mietpreise <strong>für</strong> Wohnungen im internationalen Vergleich<br />
Städte Möblierte 4-Zimmer-Wohnung1 Unmöblierte 3-Zimmer-Wohnung2 Ortsübliche<br />
Preislage Preislage Mietpreise3 in EUR pro Monat teuer mittel günstig teuer mittel günstig mittel<br />
Amsterdam 3’750 2’050 850 2’300 1’300 550 1’000<br />
Barcelona 1’630 1’330 1’050 1’200 900 730 850<br />
Brüssel 2’430 1’600 1’320 1’510 1’080 720 500<br />
Dublin 4’080 2’500 1’790 2’550 2’010 1’590 1’270<br />
Frankfurt 2’130 1’580 1’270 1’660 1’130 800 750<br />
Genf 3’240 2’220 1’960 1’600 1’130 900 1’340<br />
Kopenhagen 2’610 2’020 1’440 2’170 1’380 1’010 820<br />
London 8’260 5’170 1’980 5’120 3’460 1’420 1’980<br />
Mailand 2’900 2’240 1’830 1’270 970 830 850<br />
Montreal 1’550 1’290 1’080 1’380 1’200 850 1’000<br />
München 2’900 1’960 1’350 1’640 1’170 890 750<br />
New York 9’200’ 6’120 3’620 4’870 3’040 2’100 2’070<br />
Paris 2’910 2’030 1’560 1’820 1’490 990 930<br />
Wien 2’040 1’480 1’160 1’510 1’130 840 670<br />
Zürich 2’690 2’110 1’490 1’340 1’020 850 1’180<br />
1Weltweit 215 Städte und<br />
Wirtschaftsmetropolen<br />
einbezogen, Indexwerte<br />
ermittelt aus 39 Lebensqualitäts-Faktoren<br />
<strong>für</strong><br />
jeden Standort<br />
Quelle: Mercer Human<br />
Resource Consulting LLC,<br />
Worldwide Quality<br />
of Living Survey 2007<br />
www.mercer.com<br />
1 Nach 1980 gebaute Wohnungen<br />
(4 Zimmer, Küche,<br />
Bad; mit Garage) inkl.<br />
sämtlicher Nebenkosten.<br />
Wohnkomfort entspricht Angestellten<br />
in mittleren Kaderpositionen<br />
und einer von<br />
diesen bevorzugten Wohnlage.<br />
3 Nach 1980 gebaute Wohnungen<br />
(3 Zimmer, Küche, Bad,<br />
ohne Garage, inkl. Nebenkosten)<br />
mit durchschnittlichem<br />
ortsüblichem Komfort in<br />
Citynähe.<br />
3 Die Angaben sind als unverbindliche<br />
Richtwerte<br />
zu verstehen <strong>für</strong> das durchschnittliche<br />
Mietpreisniveau<br />
(monatliche Bruttomieten)<br />
einer Mehrheit der einheimischen<br />
Haushalte (ortsübliche<br />
Grösse und Komfort.<br />
Quelle: UBS, Preise und<br />
Löhne, Ein Kaufkraft- und<br />
Lohnvergleich rund um<br />
die Welt, Ausgabe 2006<br />
www.ubs.com
1Netto-Jahreseinkommen dividiert durch Kosten<br />
des Gesamtwarenkorbes<br />
ohne Miete<br />
Quelle: UBS, Preise und<br />
Löhne. Ein Kaufkraft- und<br />
Lohnvergleich rund um<br />
die Welt, Ausgabe 2006<br />
www.ubs.com<br />
11.3 11.4<br />
Die Kaufkraft der Löhne ist in der Schweiz besonders hoch.<br />
In den Schweizer Städten ist sie sogar weltweit am höchsten.<br />
Um eine Einheit eines gleichen Lebensmittels zu erwerben,<br />
muss man hier weniger Arbeitszeit aufwenden als<br />
an den meisten ausländischen Vergleichsstandorten.<br />
Binnenkaufkraft der Löhne<br />
Städte Jahreseinkommen netto 1<br />
Zürich 100,0<br />
Genf 97,0<br />
Dublin 92,1<br />
New York 86,5<br />
Frankfurt 85,2<br />
Brüssel 76,5<br />
London 75,1<br />
Wien 74,0<br />
Amsterdam 71,6<br />
Barcelona 70,7<br />
Tokio 70,7<br />
Mailand 62,4<br />
Paris 62,3<br />
11.4 Feiertage, Gebräuche<br />
Weiterführende Literatur: UBS, Preise und Löhne rund um<br />
die Welt. Ein Kaufkraft- und Lohnvergleich rund um die<br />
Welt.<br />
www.ubs.com<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />
Die vergleichsweise hohe Zahl der Jahresarbeitsstunden, die<br />
in der Schweiz üblich ist, ist auch dadurch bedingt, dass es<br />
hier relativ wenige arbeitsfreie Feiertage gibt. Für die Festlegung<br />
der öffentlichen Feiertage sind ausschliesslich die Kantone<br />
zuständig.Der Bundesgesetzgeber hat einzig den 1.August<br />
als Nationalfeiertag bestimmt. Dieser ist in der ganzen<br />
Schweiz ein den Sonntagen gleichgestellter Feiertag.<br />
www.feiertagskalender.ch<br />
Verzeichnis aller Feiertage nach Kantonen<br />
Vgl. Kapitel 7.3 Arbeitszeit und Urlaub<br />
Die Lohnzahlung <strong>für</strong> die an Feiertagen ausfallende Arbeitszeit<br />
ist eine Frage zivilrechtlicher Natur und als solche der<br />
kantonalen Gesetzgebung entzogen. Der Bundesgesetzgeber<br />
hat darauf verzichtet, eine gesetzliche Lohnzahlungspflicht<br />
<strong>für</strong> Feiertage vorzuschreiben. Die Lohnzahlung ist<br />
somit nötigenfalls durch vertraglicheAbmachung zu regeln.<br />
Die Beschäftigung von Arbeitnehmern an jenen Feiertagen,<br />
welche die Kantone den Sonntagen gleichgestellt haben,<br />
bedarf einer Bewilligung <strong>für</strong> Sonntagsarbeit und eventuell<br />
auch einer Polizeierlaubnis gemäss dem kantonalen Ruhetagsgesetz.<br />
Keiner Bewilligung bedürfen jedoch Betriebe,<br />
die vom Verbot der Sonntagsarbeit ausgenommen sind.<br />
In verschiedenen Gegenden sind spezielle freie Tage Ausfluss<br />
Jahrhunderte alter Traditionen und Gebräuche, wie<br />
etwa die Fastnachtszeit oder Anlässe zur Zeit der Weinlese,<br />
zum Andenken an historische Ereignisse oder zum Jahresausklang.<br />
Mancherorts wird die deswegen ausfallende<br />
Arbeitszeit durch entsprechende betriebliche Zeitplanung<br />
ganz oder teilweise kompensiert. Die regional grossen Unterschiede<br />
ergeben sich meist aus örtlichen Bräuchen oder<br />
den konfessionellen Verhältnissen. Gerade das dahinter<br />
stehende facettenreiche Brauchtum macht einen Teil der<br />
Schweizer Lebensqualität aus und prägt in vorteilhafter<br />
Weise auch das sozioökonomische Umfeld.<br />
Vgl. Kapitel 7 Humankapital
11.5 11.6<br />
11.5 Freizeit- und Kulturangebot<br />
In der Schweiz findet sich auf kleinem Raum die grösstmögliche<br />
Vielfalt von Kultur- und Freizeitangeboten. Nicht<br />
von ungefähr ist das Land rund um das Jahr ein ideales<br />
Ziel <strong>für</strong> Naturliebhaber, Sportbegeisterte, Ruhesuchende,<br />
Kunstfreunde und Geschäftsreisende. Es bürgt <strong>für</strong> Individualität,<br />
<strong>für</strong> echte Erholung, Erlebnis und Prestige. Ob Tourist<br />
oder dauernd in der Schweiz lebend, alle finden hier<br />
das auf sie zugeschnittene Angebot: Sommer- und Wintersport<br />
quasi vor der Haustüre, charmante Marktflecken oder<br />
pulsierendes Stadtleben, Kultur oder Natur, Erholung oder<br />
«action» rund um die Uhr. Das kulturelle Leben und die<br />
11.6 Umfeld <strong>für</strong> Expatriates<br />
Gegenwärtig sind mehr als 6’500 ausländische Unternehmungen<br />
in der Schweiz und von der Schweiz aus tätig, und<br />
nahezu 90% von Ihnen würden sich bei einem erneuten<br />
Standortentscheid wieder <strong>für</strong> die Schweiz entscheiden.<br />
Viele von ihnen entsenden ausländische Führungskräfte<br />
und Spezialisten oftmals kurzfristig und nur vorübergehend<br />
in die Schweiz als so genannte Expatriates. Ihnen und ihren<br />
Familien macht es die Schweiz einfach. In kürzester Zeit<br />
und unkompliziert erhalten sie alle Informationen und Kontakte,<br />
um sich rasch und gut einzuleben und zurecht zu finden:<br />
Zum einen dank der sprachlichen und kulturellen Offenheit<br />
und Vielgestaltigkeit des Landes. Zum andern gibt<br />
es <strong>für</strong> sie zahlreiche besondere Kontaktmöglichkeiten und<br />
verlässliche Informationsquellen.<br />
Das ist mit ein Grund, dass die Schweiz von hoch qualifizierten<br />
Personen aus dem Ausland so geschätzt wird.<br />
Das attraktive Lebens- und Geschäftsumfeld der Schweiz<br />
spricht sie besonders an.<br />
www.swissinfo.org<br />
Schweizer Informationsplattform<br />
www.xpatxchange.ch<br />
Informationen <strong>für</strong> US-Staatsangehörige<br />
Fragen zu Umzug und Wohnen im neuen Land stehen<br />
meist am Anfang. Das Finden der am besten geeigneten<br />
Ausbildungsstätte, die Gestaltung gesellschaftlicher Kontakte,<br />
Fragen zu Steuersituation und Lebenshaltungskosten<br />
und zum Freizeitangebot folgen meist auf dem Fuss. Für<br />
alle Themen gibt es eine Fülle von spezialisierten Informationsquellen<br />
und in allen Regionen des Landes findet man<br />
kompetente, international erfahrene Berater sowie Anbieter<br />
von integrierten Dienstleistungspaketen. Verschiedene<br />
Betätigungsmöglichkeiten in Sport und Gesellschaft sind<br />
dank der dezentralen Siedlungsstruktur auch ausserhalb<br />
der grossen Städte vielfältig. Neben international hochdotierten<br />
Anlässen, wie beispielsweise im kulturellen Bereich<br />
Musikfestwochen Luzern und Montreux, Menuhin-Festival<br />
Gstaad oder Filmfestival Locarno, im Sport die European<br />
Masters Crans-Montana und Swiss Indoors Tennis Basel,<br />
blüht auch die lokale Kulturszene. Selbst kleinste Gemeinden<br />
und Dörfer pflegen und fördern ein intensives Kulturund<br />
Vereinsleben und bieten da<strong>für</strong> wie <strong>für</strong> den Sport die<br />
nötige Infrastruktur.<br />
www.schweizferien.ch<br />
Schweiz Tourismus, Dachorganisation der Fremdenverkehrsförderung,<br />
mit Links zu den einzelnen<br />
Tourismus-Regionen und Events<br />
kantonale Wirtschaftsförderungen unterhalten zudem besondere<br />
Informationsplattformen <strong>für</strong> Expatriates.<br />
Vgl. Kapitel 8 Ausbildung und 9 Besteuerung<br />
www.ezv.admin.ch/zollinfo_privat<br />
Eidg. Zollverwaltung EZV, Zollbehandlung von Übersiedlungsgut<br />
(Merkblatt, pdf)<br />
www.relocation.ch<br />
www.asn.ch<br />
www.convinus.ch<br />
Dienstleistungen beim Umzug vom und ins Ausland<br />
www.comparis.ch / immigration<br />
Tarif- und Preisvergleiche, Rubrik «neu in der Schweiz»<br />
Weiterführende Literatur: Beyond chocolate/Schokolade<br />
ist nicht alles (Verfasser: M. Oertig-Davidson, Bergli Books)<br />
Starke Anziehungskraft <strong>für</strong> hoch<br />
qualifiziertes Personal aus dem Ausland<br />
Land Rating 2007 (10 = höchster Wert)<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
Singapur 8,62<br />
Schweiz 8,55<br />
Irland 8,47<br />
USA 8,29<br />
Grossbritannien7,80<br />
Österreich 7,14<br />
Tschechien 6,47<br />
Niederlande 6,37<br />
Russland 6,23<br />
China 5,92<br />
Quelle: IMD World<br />
Competitiveness Center (2007)<br />
www.worldcompetitiveness.com
0<br />
12. Förderung<br />
durch Behörden und<br />
Anlaufstellen<br />
Standortpflege ist seit jeher eine wichtige Dimension der schweizerischen Wirtschaftspolitik. Die Standortförderung<br />
des Bundes erfolgt in enger Partnerschaft mit der Wirtschaft und den Kantonen. Ihre besonders marktnahen Organisationen<br />
und Entscheidebenen setzen das vielgestaltige Förderinstrumentarium unter der Dachmarke Osec Standortpromotion<br />
nach den Bedürfnissen der Kunden wirkungsvoll ein.<br />
12.1 Grundsätze<br />
Der liberalen Wettbewerbs- und Wirtschaftsordnung entsprechend<br />
hat die optimale Ausgestaltung und die Pflege<br />
der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Vorrang. Auf<br />
massive Förderung, wie sie andere Länder teilweise kennen,<br />
wird zugunsten einer langfristig moderat bleibenden<br />
Steuerbelastung verzichtet. Dennoch gibt es einige wichtige<br />
und <strong>für</strong> <strong>Investoren</strong> interessante Anreize.<br />
Im schweizerischen Staatsverständnis ist das Subsidiaritätsprinzip<br />
ein wichtiges Element. In Sachgebieten wie der<br />
Wirtschaftsförderung besteht deshalb eine bewährte, gut<br />
eingespielte Aufgabenteilung zwischen den Kantonen und<br />
dem Bund:<br />
• Marktprospektion und Informationsvermittlung insbesondere<br />
im Ausland sind schwergewichtig Bundesaufgabe<br />
und werden wahrgenommen durch Osec Standortpromotion.<br />
Dabei werden die Kantone miteinbezogen.<br />
12.2 Bundesförderung in Erneuerungsgebieten<br />
Ungefähr ein Zehntel der Schweizer Bevölkerung lebt in<br />
Regionen, die eingestuft sind als so genannte wirtschaftliche<br />
Erneuerungsgebiete. Es sind Regionen und kleinere<br />
Gebietseinheiten oder Gemeindegruppen, die sich infolge<br />
raschen Strukturwandels vor besondere Herausforderungen<br />
bezüglich Branchendiversifikation undArbeitsmarkt<br />
gestellt sehen. Hier sollen bedeutende Investitions- und Innovationsvorhaben<br />
sowie die Gründung und Ansiedlung<br />
neuer Unternehmungen gezielt unterstützt werden. Nur <strong>für</strong><br />
diesen Fall gibt es von Seite der zentralstaatlichen Behörden<br />
eine direkte Förderleistung: die Bundessteuervergünstigung.<br />
Begünstigte sind industrielle Unternehmen und produktionsnahe<br />
Dienstleistungsbetriebe, sofern ihre Vorhaben die<br />
Schaffung neuer Arbeitsplätze oder den langfristigen Erhalt<br />
bestehender Arbeitsplätze durch die Anpassung an sich ändernde<br />
Anforderungen ermöglichen.Weitere Fördervoraussetzungen<br />
sind ein hoher Innovationsgrad des Vorhabens,<br />
eine grosse Wertschöpfung sowie ein überregionaler Absatzmarkt.<br />
• Im konkreten Kunden-Akquisitionsgeschäft nehmen die<br />
Kantone als konkurrierende Anbieter eine zentrale Position<br />
ein.<br />
• Die Betreuung der <strong>Investoren</strong> vor Ort – auch nach erfolgter<br />
Investition im Sinne der Kundenpflege – organisieren<br />
die Kantone mit ihren betriebsnächsten Anlaufstellen:<br />
den Regionen und Gemeinden.<br />
Diese Arbeitsteilung lässt – im Sinne der Wahrnehmung<br />
von Selbstverantwortung – auch einer gesunden Konkurrenz<br />
unter den Kantonen bewusst Raum. Der Standortwettbewerb<br />
zwischen den Kantonen gehört zu den Stärken<br />
des Wirtschaftsstandortes Schweiz: Durch diese dauerhafte<br />
Konkurrenzsituation ist nämlich die kantonale Wirtschaftspolitik<br />
angehalten, günstige Rahmenbedingungen <strong>für</strong> die<br />
Unternehmen sicherzustellen. So kann auf die praktischen<br />
Bedürfnisse der Unternehmen «massgeschneidert» eingegangen<br />
werden.<br />
Die Bundessteuervergünstigung kann grundsätzlich während<br />
längstens 10 Jahren gewährt werden, wobei in der<br />
Praxis <strong>für</strong> Umfang und Dauer gilt:<br />
• Nur in Ausnahmefällen, nämlich bei einer nachweislichen<br />
besonderen regionalwirtschaftlicher Bedeutung<br />
des Vorhabens, kann die Steuervergünstigung über 5<br />
Jahre hinausgehen.<br />
• Handelt es sich um einen produktionsnahen Dienstleistungsbetrieb<br />
mit vergleichsweise geringen Investitionen,<br />
wird die Steuervergünstigung nur gewährt, wenn<br />
mindestens 20 neue Arbeitsplätze geschaffen werden,<br />
und der Umfang der Vergünstigung beträgt höchstens<br />
50%.<br />
• In Gemeinden,die vom 1.Januar 2008 an nicht mehr den<br />
Erneuerungsgebieten zugerechnet sind, können Steuervergünstigungen<br />
nur noch bis Ende 2010 und nur in<br />
vermindertem Umfang gewährt werden.<br />
• In jedem Fall muss sich der jeweilige Standortkanton<br />
des Investitionsvorhabens an der Projektförderung mit<br />
einer mindestens gleichwertigen Vergünstigung seiner<br />
kantonalen Steuern beteiligen.
Durch dieses Zusammenwirken von Bundes- und Kantonsförderleistungen<br />
lassen sich sehr interessante Lösungen <strong>für</strong><br />
die Finanzierung von unternehmerischen Investitionsvorhaben<br />
sowie <strong>für</strong> die steuerliche Behandlung der hinter dem<br />
Investment stehenden Unternehmung gestalten.<br />
Das Antragsverfahren <strong>für</strong> die Bundessteuervergünstigung<br />
zugunsten von Investitionsvorhaben in Erneuerungsgebieten<br />
läuft immer über den Kanton ab. Die kantonalen<br />
Wirtschaftsförderungen als Antragsstellen beraten über<br />
Wirtschaftliche Erneuerungsgebiete<br />
12.2<br />
das zweckmässige Vorgehen. Eine Vorbesprechung mit der<br />
kantonalen Wirtschaftsförderung unter Beizug der kreditgebenden<br />
Bank ist empfehlenswert.<br />
Vgl. Kapitel 13.1 Adressen der kantonalen Wirtschaftsförderungsstellen<br />
www.seco.admin.ch<br />
Standortförderung, KMU-Politik, Unterstützung der KMU-<br />
Finanzierung<br />
Wirtschaftliche Erneuerungsgebiete, in denen die Bundessteuervergünstigungen zur Anwendung kommen<br />
können.<br />
Schaffhausen<br />
Kreuzlingen<br />
Basel<br />
Frauenfeld Arbon<br />
Brugg Wil<br />
Aarau Zürich St. Gallen<br />
Lenzburg<br />
Herisau<br />
Uster<br />
Wohlen Horgen Wetzikon Appenzell<br />
Rapperswil<br />
Zug Wädens-<br />
Grenchen<br />
wil<br />
Luzern Einsiedeln<br />
Schwyz<br />
Bern-Belp<br />
Sarnen<br />
Chur<br />
Ecuvillens<br />
Andermatt<br />
Lausanne<br />
Klosters<br />
St. Moritz<br />
Poschiavo<br />
Genève Sion<br />
Bellinzona<br />
Locarno<br />
Baden<br />
Porrentruy Liestal<br />
Delémont<br />
Olten<br />
Solothurn<br />
La-Chauxde-Fonds<br />
Langenthal<br />
Burgdorf<br />
Neuchâtel<br />
Glarus<br />
Stans<br />
Fribourg<br />
Altdorf<br />
Yverdon<br />
Interlaken<br />
Grindelwald<br />
Gstaad<br />
Nyon<br />
Montreux<br />
Monthey<br />
Martigny<br />
Brig<br />
Sierre<br />
Zermatt<br />
Lugano<br />
Quelle: SECO,<br />
Staatssekretariat<br />
<strong>für</strong> Wirtschaft, 2007
Quelle: Rechtsgrundlagen<br />
und Informationsschriften<br />
der kantonalen Wirtschaftsförderungen<br />
12.3 12.4<br />
12.3 Leistungsspektrum der Kantone<br />
Die Schweizer Kantone verfolgen die Ziele der Wirtschaftsförderung<br />
auf vielerlei Wegen. Sie alle verfügen über Wirtschaftsförderungsstellen;<br />
vereinzelt sind diese als Gemeinschaftseinrichtung<br />
mehrerer Kantone ausgestaltet. Die<br />
meisten haben im letzten Jahrzehnt ihr Instrumentarium<br />
ausgeweitet. Heute können alle Kantone Steuervergünstigungen<br />
<strong>für</strong> Unternehmungen als Mittel der Wirtschaftsförderung<br />
einsetzen. Die weiteren Instrumente sind von<br />
Kanton zu Kanton verschieden, weil die Interessenlage<br />
und die regionalwirtschaftlichen Verhältnisse unterschiedlich<br />
sind.<br />
Förderinstrumente der Kantone<br />
Die Einsatzmöglichkeiten und der Mix der einzelnen Instrumente<br />
sowie der Leistungsumfang hängen regelmässig vom<br />
konkreten Investitionsvorhaben ab. Dies lässt auch Raum<br />
<strong>für</strong> individuelle, unschematische und kreative Lösungen im<br />
Einzelfall. Deshalb lohnt es sich, nach erfolgter Grobevaluation<br />
das Vorhaben mit den Wirtschaftsförderungsstellen<br />
der besonders interessierenden Kantone vorzubesprechen.<br />
Osec Standortpromotion ist dabei behilflich.<br />
Vgl. Kapitel 13.1 Adressen der kantonalen Wirtschaftsförderungsstellen,<br />
13.7 Checkliste/Fragebogen <strong>für</strong> Ansiedlungsinteressenten<br />
Leistungsbereich Art der Beihilfe<br />
Finanzierung von Investitionen Gewährung oder Vermittlung von Bürgschaften auf Bankkrediten<br />
Beiträge zur Zinsverbilligung, Übernahme von Zinskosten<br />
Zinslose oder zinsbegünstigte Kantonsdarlehen<br />
Einmalige Beiträge («à fonds perdu»)<br />
Beschaffung von Grundstücken Vermittlung von Geschäftsräumen und Grundstücken<br />
und Räumlichkeiten Kostenbeiträge <strong>für</strong> Planung und/oder Baureifemachung von Industriegelände<br />
Beiträge an Kosten der Umnutzung von Betriebsgebäuden<br />
Personal Beiträge an Einarbeitung oder an Kosten der Umschulung<br />
Steuern Gewährung von Steuervergünstigungen <strong>für</strong> die Start- und Aufbauphase<br />
sowie <strong>für</strong> Umstrukturierungsvorhaben<br />
12.4 Administrative Unterstützung, Türöffnerdienste<br />
Die Globalisierung und die zunehmende Mobilität der<br />
Produktionsfaktoren machen <strong>für</strong> die Entscheidträger der<br />
Unternehmungen einen raschen und unbürokratischen<br />
Zugang zu Behörden, effiziente Bewilligungsverfahren<br />
und Hilfestellung in administrativen Fragen heute besonders<br />
wichtig.<br />
12.4.1 Kundenempfang im One-Stop-Shop<br />
Der am Standort Schweiz interessierte Investor und Berater<br />
bekommt es zwar grundsätzlich mit den drei Behördenebenen<br />
Bund, Kanton und Gemeinde zu tun. Er kann aber<br />
frühzeitig aus einer Hand die richtigen, objektiven Informationen<br />
über den zweckmässigen praktischen Ablauf einer<br />
Ansiedlung erhalten, denn Osec Standortpromotion, das<br />
Unternehmensansiedlungsprogramm der schweizerischen<br />
Regierung, ist die zentrale Anlauf- und Dokumentationsstelle<br />
<strong>für</strong> alle Informationen zum Investitionsstandort<br />
Schweiz – Ihr kostenloser One-Stop-Shop.<br />
Osec Standortpromotion widmet einem fachlich kompeten-ten<br />
Kundenempfang und einer umfassenden Betreuung<br />
besondere Aufmerksamkeit. Osec Standortpromotion<br />
berät in allen Fragen an den Schnittstellen zwischen Wirtschaft<br />
und Verwaltung, wie z.B.:<br />
• Koordinieren und Einholen von Bau-,Arbeits- undAufenthaltsbewilligungen,<br />
Prüfung von rechtlichen Aspekten<br />
und Vorgehensfragen<br />
• Beratung bei der Raum- und Grundstückbeschaffung<br />
• Vermittlung von Beratern<br />
Unternehmensansiedlungen beginnen in der Regel in kleinen<br />
Schritten und ziehen öfters schon nach kurzer Zeit<br />
Folgeinvestitionen in den Dimensionen von typischen<br />
KMU-Projekten nach sich. Deshalb arbeiten Osec Standortpromotion<br />
und die kantonalen Wirtschaftsförderungen eng<br />
zusammen mit einzelnen Anlaufstellen, die sich fokussieren<br />
auf das KMU-Segment im Zusammenhang mit solchen Firmenexpansionen<br />
und Innovationsvorhaben.<br />
12.4.2 KMU-Portal<br />
Das KMU-Portal vermittelt aktuelle Informationen über die<br />
Rahmenbedingungen und das Umfeld <strong>für</strong> kleinere und mittelgrosse<br />
Unternehmen (KMU). Es erleichtert den Zugang
12.4 12.5<br />
zu besonderen Förderinstitutionen, die sich mit Anliegen<br />
der Kleinbetriebe befassen, z.B. mit dem gewerblichen<br />
Bürgschaftswesen.<br />
www.kmu.admin.ch<br />
KMU-Portal, Informationen <strong>für</strong> Klein- und Mittelbetriebe<br />
12.4.3 KTI / CTI Förderagentur <strong>für</strong> Innovation<br />
Die Förderagentur <strong>für</strong> Innovation KTI/CTI unterstützt mit<br />
verschiedenen zeitlich befristeten Initiativen die Zusammenarbeit<br />
zwischen Wirtschaft und Bildungs- und Forschungsstätten<br />
bei F&E-Projekten. Neues Wissen soll rascher<br />
aus den Labors in Produkte umgesetzt und auf den<br />
12.5 Exportförderung<br />
Die Exportförderung wird von der Osec, einer privatrechtlichen<br />
Organisation, im Auftrag des Staates wahrgenommen.<br />
Die Osec koordiniert die Anlaufstellen im Inland<br />
(Handelskammern,Verbände) und das Aussennetz Ausland<br />
(Botschaften, Exportstützpunkte, Konsulate und bilaterale<br />
Handelskammern). Sie berücksichtigt insbesondere die Interessen<br />
der Klein- und Mittelbetriebe KMU.<br />
Im Einzelnen besteht die Aufgabe der Osec darin, Absatzmöglichkeiten<br />
im Ausland zu ermitteln und wahrzunehmen,<br />
Exporteure mit Sitz in der Schweiz als international<br />
konkurrenzfähige Anbieter zu positionieren sowie deren<br />
Zugang zu ausländischen Märkten zu unterstützen.<br />
Die Kerndienstleistungen der Osec sind<br />
• «Erstinformation»: kostenlose Informationen zur Exportidee<br />
• «Basisberatung»: persönliche und kostenlose Direktberatung<br />
über das Potenzial eines spezifischen Exportvorhabens<br />
• «Detailberatung»: Individuelle Begleitung bei Exportgeschäften<br />
mit Strategie-,Umsetzungs- und Geschäftsmöglichkeiten-Produkten.<br />
www.osec.ch<br />
Osec Business Network Switzerland<br />
Markt gebracht werden. «Science to market» heisst ihr<br />
Credo. Die zu fördernden Vorhaben mit Schwerpunkten<br />
Unternehmertum, Biotechnologie/Life Sciences, Nanotechnologie<br />
und Mikrosystemtechnik sowie ICT werden nicht<br />
von einer staatlichen Seite vorgegeben. Die Initiative <strong>für</strong><br />
Projekte wird mit Blick auf die Marktentwicklung von den<br />
Unternehmungen oder von Ausbildungs- und Forschungsinstitutionen<br />
ergriffen.<br />
Vgl. Kapitel 8.4 Forschung und Entwicklung<br />
www.kti-cti.ch<br />
Förderagentur <strong>für</strong> Innovation KTI/CTI<br />
12.5.2 Exportrisikoversicherung<br />
Die Schweizerische Exportrisikoversicherung (SERV) ist eine<br />
öffentlich-rechtliche Anstalt des Bundes. Die SERV ist ein<br />
wichtiges Instrument der wirtschaftlichen Standortpolitik.<br />
Sie gewährleistet die Konkurrenzfähigkeit der Schweizer<br />
Unternehmen, die sich als Exporteure im internationalen<br />
Wettbewerb bewähren müssen.<br />
Eine SERV-Deckung kann <strong>für</strong> Exporte von Konsum- und<br />
Investitionsgütern, Bau- und Ingenieurarbeiten sowie von<br />
anderen Dienstleistungen beantragt werden.<br />
Die «klassische Dienstleistung» der SERV ist die Deckung<br />
von politischen Risiken, die dem Abnehmer die Erfüllung<br />
seiner Verpflichtungen verunmöglichen. Politische Risiken<br />
sind zum Beispiel Krieg und Unruhen, aber auch devisenrechtliche<br />
Massnahmen von Regierungen, die dem Abnehmer<br />
die Bezahlung verunmöglichen (Transferrisiko). Das<br />
Versicherungsangebot wurde erweitert: Bei der Deckung<br />
von kommerziellen Risiken (Delkredererisiko) kann die<br />
SERV neu auch das private Käuferrisiko übernehmen.<br />
Der Deckungssatz <strong>für</strong> politische Risiken beträgt maximal<br />
95 Prozent, derjenige <strong>für</strong> Delkredererisiken in der Regel<br />
zwischen 85 bis 95 Prozent.<br />
www.serv-ch.com<br />
Schweizerische Exportrisikoversicherung SERV
13. Anhang<br />
13.1 Adressen<br />
Für Information<br />
und persönliche Beratung:<br />
Osec<br />
Hauptsitz<br />
Stampfenbachstrasse 85<br />
Postfach 2407<br />
CH-8021 Zürich<br />
Telefon +41 44 365 51 51<br />
Fax +41 44 365 52 21<br />
info@osec.ch<br />
www.osec.ch<br />
Regionaldirektoren:<br />
Europa:<br />
Osec<br />
Axel Bermeitinger<br />
Regional Director Europe<br />
Stampfenbachstrasse 85<br />
Postfach 2407<br />
CH-8021 Zürich<br />
Telefon +41 44 365 51 51<br />
Fax +41 44 365 52 21<br />
europe@osec.ch<br />
Amerika:<br />
Osec<br />
Swiss Business Hub USA<br />
Martin von Walterskirchen<br />
Regional Director Americas<br />
c/o Consulate General of Switzerland<br />
737NorthMichiganAvenue,Suite2301<br />
Chicago, IL 60611, USA<br />
Telefon +1 212 599 5700 ext. 1034<br />
Fax +1 212 599 4266<br />
americas@osec.ch<br />
Asia Pacific:<br />
Osec<br />
Swiss Business Hub ASEAN<br />
Thomas M. Wicki<br />
Regional Director Asia Pacific<br />
c/o Embassy of Switzerland<br />
1 Swiss Club Link<br />
Singapore 288162<br />
Singapore<br />
Telefon +65 6468 5788<br />
Fax +65 6466 8245<br />
asiapacific@osec.ch<br />
IMEA (India, Middle East & Africa):<br />
Osec<br />
Swiss Business Hub GCC<br />
Christian Watts<br />
Regional Director Investment and<br />
Export Promotion IMEA<br />
c/o Consulate General of Switzerland<br />
Dubai World Trade Center<br />
Dubai<br />
United Arab Emirates<br />
Telefon +971 4 329 09 99<br />
Fax +971 4 331 36 79<br />
imea@osec.ch<br />
Repräsentanten:<br />
Deutschland, Italien und Benelux:<br />
Osec<br />
Franziska Holzgang<br />
Chefrepräsentantin Europa<br />
Location Promotion Switzerland<br />
F.H. Swiss Promotion GmbH<br />
Stampfenbachstrasse 85<br />
Postfach 1614<br />
CH-8021 Zürich<br />
Telefon +41 43 300 56 00<br />
Fax +41 43 300 56 05<br />
fholzgang@osec.ch<br />
Frankreich:<br />
Osec<br />
Maryse Marcherat<br />
Directeur France<br />
Location Promotion Switzerland<br />
c/o Embassade de Suisse<br />
142, rue de Grenelle<br />
F-75007 Paris<br />
Telefon +33 1 49 55 67 07<br />
Fax +33 1 49 55 67 67<br />
mmarcherat@osec.ch<br />
Amerika:<br />
Osec<br />
Mario Brossi<br />
Senior Representative North America<br />
Location Promotion Switzerland<br />
c/o Embassy of Switzerland<br />
2900 Cathedral Avenue, N.W.<br />
Washington, D.C. 20008-3499, USA<br />
Telefon +1 202 745-7924<br />
Fax +1 202 232-1050<br />
mbrossi@osec.ch<br />
Osec<br />
Caroline Blaser<br />
Representative North America<br />
Location Promotion Switzerland<br />
c/o Consulate General of Switzerland<br />
633 Third Avenue, 30th Floor<br />
New York, NY 10017-6706, USA<br />
Telefon + 1 212 599 5700 ext. 1034<br />
Fax + 1 212 599 4266<br />
cblaser@osec.ch<br />
China:<br />
Osec<br />
Thomas Holenstein<br />
Chief Representative China<br />
Location Promotion Switzerland<br />
Generis <strong>AG</strong><br />
Herrenacker 15<br />
CH-8200 Schaffhausen<br />
Telefon +41 52 560 06 22<br />
Fax +41 52 560 06 23<br />
tholenstein@osec.ch<br />
Japan:<br />
Osec<br />
Keisuke Hara<br />
Chief Representative Japan<br />
Location Promotion Switzerland<br />
c/o Embassy of Switzerland<br />
5-9-12 Minami Azabu, Minato-ku<br />
Tokyo 106-8589, Japan<br />
Telefon +81 3 5449 8408<br />
Fax +81 3 3473 6090<br />
khara@osec.ch<br />
Schweizer Vertretungen<br />
im Ausland<br />
Deutschland<br />
Schweizerische Botschaft<br />
Otto-von-Bismarck-Allee 4A<br />
D-10557 Berlin<br />
Telefon +49 30 390 40 00<br />
Fax +49 30 391 10 30<br />
ber.vertretung@eda.admin.ch<br />
www.eda.admin.ch/berlin<br />
Generalkonsulat Düsseldorf<br />
Ernst-Gnoss-Strasse 25<br />
D-40219 Düsseldorf<br />
Telefon +49 211 458 87 00<br />
Fax +49 211 438 09 51<br />
dus.vertretung@eda.admin.ch
Generalkonsulat Frankfurt a. M.<br />
Zeil 5, 5. OG<br />
D-60313 Frankfurt a. M.<br />
Telefon +49 69 170 02 80<br />
Fax +49 69 17 33 89<br />
fra.vertretung@eda.admin.ch<br />
Generalkonsulat Hamburg<br />
Rathausmarkt 5<br />
D-20095 Hamburg<br />
Telefon +49 40 30 97 820<br />
Fax +49 40 30 978 260<br />
ham.vertretung@eda.admin.ch<br />
Generalkonsulat München<br />
Brienner Strasse 14 / Postfach<br />
340256<br />
D-80099 München<br />
Telefon +49 89 286 62 00<br />
Fax +49 89 28 05 79 61<br />
mun.vertretung@eda.admin.ch<br />
Generalkonsulat Stuttgart<br />
Hirschstrasse 22<br />
D-70173 Stuttgart<br />
Telefon +49 711 22 29 430<br />
Fax +49 711 22 29 4322<br />
stu.vertretung@eda.admin.ch<br />
Österreich<br />
Schweizerische Botschaft<br />
Prinz-Eugen-Strasse 7<br />
A-1030 Wien<br />
Telefon +43 1 79 50 5<br />
Fax +43 1 795 05 21<br />
vie.vertretung@eda.admin.ch<br />
www.eda.admin.ch/wien<br />
Ausländische Vertretungen<br />
in der Schweiz<br />
Botschaft<br />
der Bundesrepublik Deutschland<br />
Willadingweg 83, Postfach 250<br />
CH-3000 Bern 15<br />
Telefon +41 31 359 41 11<br />
Fax +41 31 359 44 44<br />
Österreichische Botschaft<br />
Kirchenfeldstrasse 77 / 79, Postfach<br />
CH-3000 Bern 6<br />
Telefon +41 31 356 52 52<br />
Fax +41 31 351 56<br />
Ausbildung / Privatschulen<br />
Staatssekretariat <strong>für</strong> Bildung<br />
und Forschung SBF<br />
Hallwylstrasse 4<br />
CH-3003 Bern<br />
Telefon +41 31 322 96 91<br />
Fax +41 31 322 78 54<br />
info@sbf.admin.ch<br />
www.sbf.admin.ch<br />
Verband Schweizerischer<br />
Privatschulen VSP<br />
Hotelgasse 1<br />
Postfach<br />
CH-3000 Bern 7<br />
Telefon +41 31 328 40 50<br />
Fax +41 31 328 40 55<br />
info@swiss-schools.ch<br />
www.swiss-schools.ch<br />
Banken- und Börsenwesen<br />
Eidg. Bankenkommission<br />
Schwanengasse 12<br />
CH-3001 Bern<br />
Telefon +41 31 322 69 11<br />
Fax +41 31 322 69 26<br />
info@ebk.admin.ch<br />
www.ebk.admin.ch<br />
Schweiz. Bankiervereinigung SBVg<br />
Aeschenplatz 7, Postfach 4182<br />
4002 Basel<br />
Telefon +41 61 295 93 93<br />
www.swissbanking.org<br />
SWX Swiss Exchange<br />
Selnaustrasse 30, Postfach<br />
CH-8021 Zürich<br />
Telefon +41 58 854 54 54<br />
Fax +41 58 54 55<br />
www.swx.com<br />
Verband Schweizerischer<br />
Kantonalbanken<br />
Wallstrasse 8<br />
4002 Basel<br />
Telefon +41 61 206 66 66<br />
Fax +41 61 206 66 67<br />
vskb@vskb.ch<br />
www.kantonalbank.ch<br />
Europafragen<br />
13.1<br />
Integrationsbüro EDA / EVD<br />
Bundeshaus Ost<br />
CH-3003 Bern<br />
Telefon +41 31 322 22 22<br />
Fax +41 31 312 53 17<br />
europa@seco.admin.ch<br />
www.europa.admin.ch<br />
Exportrisikoversicherung<br />
Schweizerische<br />
Exportrisikoversicherung SERV<br />
Kirchenweg 8, Postfach<br />
CH-8032 Zürich<br />
Telefon +41 44 384 47 77<br />
Fax +41 44 384 47 87<br />
info@serv-ch.com<br />
www.serv-ch.com<br />
Handelskontakte und<br />
Geschäftspartnervermittlung<br />
Osec<br />
Stampfenbachstrasse 85<br />
Postfach 2407<br />
CH-8021 Zürich<br />
Telefon +41 44 365 51 51<br />
Fax +41 44 365 52 21<br />
info@osec.ch<br />
www.osec.ch<br />
Handelskammer<br />
Deutschland-Schweiz<br />
Tödistrasse 60<br />
CH-8002 Zürich<br />
Telefon +41 44 283 61 61<br />
Fax +41 44 283 61 00<br />
auskunft@handelskammer-d-ch.ch<br />
www.handelskammer-d-ch.ch<br />
Handelskammer Schweiz-Österreich<br />
und Liechtenstein<br />
Neuer Markt 4<br />
AT-1010 Wien<br />
Telefon +43 1 512 59 59<br />
Fax +43 1 513 92 82<br />
www.hk-schweiz.at
13.1<br />
Vereinigung des Schweiz. Import-<br />
und Grosshandels VSIG<br />
Güterstrasse 78, Postfach<br />
CH-4010 Basel<br />
Telefon +41 61 228 90 30<br />
Fax +41 61 228 90 39<br />
info@vsig.ch<br />
www.vsig.ch<br />
Internationale F&E-Kooperation<br />
Euresearch<br />
Effingerstrasse 19, Postfach 7924<br />
CH-3001 Bern<br />
Telefon +41 31 380 60 00<br />
Fax +41 31 380 60 03<br />
info@euresearch.ch<br />
www.euresearch.ch<br />
Personalwesen<br />
Swissstaffing - Verband der<br />
Personaldienstleister der Schweiz<br />
Stettbachstrasse 10<br />
CH-8600 Dübendorf<br />
Telefon +41 44 388 95 40<br />
Fax +41 44 388 95 49<br />
info@swiss-staffing.ch<br />
www.swiss-staffing.ch<br />
Pharmazeutische Produkte<br />
und medizintechnische Geräte<br />
Swissmedic<br />
Schweiz. Heilmittelinstitut<br />
Erlachstrasse 8<br />
CH-3000 Bern 9<br />
Telefon +41 31 322 02 11<br />
Fax +41 31 322 02 12<br />
www.swissmedic.ch<br />
Risikokapital, Finanzierung<br />
SECA Swiss Private Equity<br />
& Corporate Finance Association<br />
Postfach 4332<br />
CH-6304 Zug<br />
Telefon +41 41 724 65 75<br />
Fax +41 41 724 65 50<br />
info@seca.ch<br />
www.seca.ch<br />
Schweizer Franchise Verband<br />
Stockerstrasse 38<br />
CH-8002 Zürich<br />
Telefon +41 44 208 25 55<br />
Fax +41 44 208 25 26<br />
info@franchiseverband.ch<br />
www.franchiseverband.ch<br />
Schutz des geistigen Eigentums /<br />
Markenhinterlegung /<br />
Urheberrecht<br />
Eidgenössisches Institut<br />
<strong>für</strong> Geistiges Eigentum IGE<br />
Stauffacherstrasse 65<br />
CH-3003 Bern<br />
Telefon +41 31 377 77 77<br />
Fax +41 31 377 77 78<br />
info@ipi.ch<br />
www.ige.ch<br />
Statistik<br />
Bundesamt <strong>für</strong> Statistik<br />
Espace de l’Europe 10<br />
CH-2010 Neuchâtel<br />
Telefon +41 32 713 60 11<br />
Fax +41 32 713 60 12<br />
www.statistik.admin.ch<br />
Steuern<br />
Informationsstelle <strong>für</strong> Steuerfragen<br />
Eigerstrasse 65<br />
CH-3003 Bern<br />
Telefon +41 31 322 71 48<br />
Fax +41 31 322 73 49<br />
www.estv.admin.ch<br />
Treuhandkammer, Schweizerische<br />
Kammer der Wirtschaftsprüfer,<br />
Steuerexperten & Treuhandexperten<br />
Limmatquai 120<br />
Postfach 6140<br />
CH-8025 Zürich<br />
Telefon +41 44 267 75 75<br />
Fax +41 44 267 75 85<br />
dienste@treuhand-kammer.ch<br />
www.treuhand-kammer.ch<br />
Technische Einrichtungen<br />
und Geräte<br />
Schweizerische Normenvereinigung<br />
SNV<br />
Bürglistrasse 29<br />
CH-8400 Winterthur<br />
Telefon +41 52 224 54 54<br />
Fax +41 52 224 54 74<br />
info@snv.ch<br />
www.snv.ch<br />
Technologie<br />
Förderagentur <strong>für</strong> Innovation KTI / CTI<br />
Effingerstrasse 27<br />
CH-3003 Bern<br />
Telefon +41 31 322 21 43<br />
Fax +41 31 322 21 15<br />
info@kti-cti.ch<br />
www.kti-cti.ch<br />
SwissParks<br />
Vereinigung der Schweizer<br />
Technologie- und Gründerzentren<br />
Binzstrasse 18<br />
CH-8045 Zürich<br />
Telefon +41 44 455 60 30<br />
www.swissparks.ch<br />
Tourismus / Freizeit<br />
Schweiz Tourismus<br />
Tödistrasse 7<br />
Postfach<br />
CH-8027 Zürich<br />
Telefon +41 44 288 11 11<br />
Fax +41 44 288 12 05<br />
www.switzerlandtourism.ch<br />
www.myswitzerland.com<br />
Zollfragen<br />
Eidg. Zollverwaltung<br />
Monbijoustrasse 40<br />
CH-3003 Bern<br />
Telefon +41 31 322 65 11<br />
Fax +41 31 322 78 72<br />
www.zoll.admin.ch
Kantonale<br />
Wirtschaftsförderungsstellen<br />
Aargau (<strong>AG</strong>)<br />
vgl. auch Greater Zurich Area<br />
Walter Cadosch<br />
Aargau Services<br />
Rain 47<br />
CH-5001 Aarau<br />
Telefon +41 62 835 24 40<br />
Fax +41 62 835 24 19<br />
aargau.services@ag.ch<br />
www.aargauservices.ch<br />
Appenzell Ausserrhoden (AR)<br />
Ruedi Aerni / Ernst Looser<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Kasernenstrasse 2<br />
CH-9100 Herisau<br />
Telefon +41 71 352 43 50<br />
Fax +41 71 352 43 51<br />
info@wifoeAR.ch<br />
www.wifoeAR.ch<br />
Appenzell Innerrhoden (AI)<br />
Dominik Baldegger<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Marktgasse 2<br />
CH-9050 Appenzell<br />
Telefon +41 71 788 96 60<br />
Fax +41 71 788 96 69<br />
dominik.baldegger@vd.ai.ch<br />
www.ai.ch<br />
Basel-Stadt (BS)<br />
und Basel-Landschaft (BL)<br />
Hans-Peter Wessels<br />
Wirtschaftsförderung Basel-Stadt und<br />
Basel-Land<br />
Aeschenvorstadt 36<br />
CH-4010 Basel<br />
Telefon +41 61 295 50 00<br />
Fax +41 61 295 50 09<br />
info@baselarea.org<br />
www.baselarea.org<br />
Bern (BE)<br />
Denis Grisel<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Kanton Bern WFB<br />
Münsterplatz 3, Postfach 342<br />
CH-3011 Bern<br />
Telefon +41 31 633 41 20<br />
Fax +41 31 633 40 88<br />
info@berneinvest.com<br />
www.berneinvest.com<br />
Freiburg (FR)<br />
Thierry Mauron<br />
Wirtschaftsförderung Kanton Freiburg<br />
Avenue de Beauregard 1<br />
CH-1700 Freiburg<br />
Telefon +41 26 425 87 00<br />
Fax +41 26 425 87 01<br />
promfr@fr.ch<br />
www.promfr.ch<br />
Genf (GE)<br />
Pierre E. Jaquier<br />
Wirtschaftsförderung Kanton Genf<br />
Rue des Battoirs 7 / Case postale 740<br />
CH-1211 Genève 4<br />
Telefon +41 22 388 34 34<br />
Fax +41 22 388 31 99<br />
promotion@etat.ge.ch<br />
www.geneva.ch<br />
Glarus (GL)<br />
vgl. auch Greater Zurich Area<br />
Samuel Enggist<br />
Kontaktstelle <strong>für</strong> Wirtschaft<br />
Zwinglistrasse 6<br />
CH-8750 Glarus<br />
Telefon +41 55 646 66 14<br />
Fax +41 55 646 66 09<br />
kontakt@glarusnet.ch<br />
www.glarusnet.ch<br />
Graubünden (GR)<br />
vgl. auch Greater Zurich Area<br />
Daniel Capaul<br />
Amt <strong>für</strong> Wirtschaft und Tourismus<br />
Wirtschaftsförderung<br />
CH-7001 Chur<br />
Telefon +41 81 257 23 41<br />
Fax +41 81 257 21 92<br />
daniel.capaul@awt.gr.ch<br />
www.awt.gr.ch<br />
Jura (JU)<br />
vgl. auch DEWS Development<br />
Economic Western Switzerland<br />
Jean-François Loncke<br />
Wirtschaftsförderung Kanton Jura<br />
(DEJ)<br />
12, Rue de la Préfecture<br />
CH-2800 Delémont<br />
Telefon +41 32 420 52 20<br />
Fax +41 32 420 52 21<br />
bde@jura.ch<br />
www.dews.com, www.jura.ch / eco<br />
13.1<br />
Luzern (LU)<br />
Walter Stalder<br />
Wirtschaftsförderung Luzern<br />
Alpenquai 30<br />
CH-6005 Luzern<br />
Telefon +41 41 367 44 00<br />
Fax +41 41 367 44 01<br />
info@luzern-business.ch<br />
www.luzern-business.ch<br />
Neuenburg (NE)<br />
vgl. auch DEWS Development<br />
Economic Western Switzerland<br />
Virginie Carniel<br />
Développement Economique<br />
Canton de Neuchâtel (DEN)<br />
Collégiale 3<br />
CH-2001 Neuchâtel<br />
Telefon +41 32 889 68 23<br />
Fax +41 32 889 62 95<br />
virginie.carniel@ne.ch<br />
www.dews.com<br />
www.ne.ch/promeco<br />
Nidwalden (NW)<br />
Hans-Peter Lüthi<br />
Nidwalden Contact<br />
Dorfplatz 7a<br />
CH-6370 Stans<br />
Telefon +41 41 618 76 64<br />
Fax +41 41 618 76 58<br />
hans-peter.luethi@nw.ch<br />
www.nwcontact.ch<br />
Obwalden (OW)<br />
Knut Hackbarth<br />
Standortpromotion in Obwalden<br />
Dorfplatz 1<br />
CH-6060 Sarnen<br />
Telefon +41 41 660 90 66<br />
Fax +41 41 660 90 69<br />
info@iow.ch<br />
www.iow.ch<br />
Schaffhausen (SH)<br />
vgl. auch Greater Zurich Area<br />
Thomas Holenstein / Marcus Cajacob<br />
Wirtschaftsförderung Kt. Schaffhausen<br />
Herrenacker 15<br />
CH-8200 Schaffhausen<br />
Telefon +41 52 674 03 03<br />
Fax +41 52 674 06 09<br />
economic.promotion@generis.ch<br />
www.economy.sh
13.1<br />
Schwyz (SZ)<br />
vgl. auch Greater Zurich Aerea<br />
Joana Filippi<br />
Volkswirtschaftsdepartement<br />
Bahnhofstrasse 15 / Postfach 1180<br />
CH-6431 Schwyz<br />
Telefon +41 41 819 16 13<br />
Fax +41 41 819 16 19<br />
joana.filippi@sz.ch<br />
www.schwyz-wirtschaft.ch<br />
Solothurn (SO)<br />
vgl. auch Greater Zurich Area<br />
Urs Stuber/Karl Brander<br />
Amt <strong>für</strong> Wirtschaft und Arbeit<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Untere Sternengasse 2<br />
CH-4509 Solothurn<br />
Telefon +41 32 627 95 23<br />
Fax +41 32 627 95 92<br />
wifoe@awa.so.ch<br />
www.standortsolothurn.ch<br />
St. Gallen (SG)<br />
Beat Ulrich / Jürg Rohrer<br />
Standortpromotion St. Gallen<br />
Davidstrasse 35<br />
CH-9001 St. Gallen<br />
Telefon +41 71 229 48 93<br />
Fax +41 71 229 39 92<br />
beat.ulrich@sg.ch<br />
www.standort.sg.ch<br />
Tessin (TI)<br />
Arnoldo Coduri<br />
Sezione della promozione economica<br />
Viale S. Franscini 17<br />
CH-6501 Bellinzona<br />
Telefon +41 91 814 35 41<br />
Fax +41 91 814 44 57<br />
arnoldo.coduri@ti.ch<br />
www.copernico.ch<br />
Thurgau (TG)<br />
Andreas Balg<br />
Wirtschaftsförderung Thurgau<br />
Zürcherstrasse 183<br />
CH-8510 Frauenfeld<br />
Telefon +41 52 724 26 06<br />
Fax +41 52 724 26 37<br />
andreas.balg@tg.ch<br />
www.wiftg.ch<br />
Uri (UR)<br />
Christoph Müller<br />
Volkswirtschaftsdirektion Uri<br />
Abteilung wirtschaftliche Entwicklung<br />
Klausenstrasse 4<br />
CH-6460 Altdorf<br />
Telefon +41 41 875 24 01<br />
Fax +41 41 875 24 12<br />
christoph.mueller@ur.ch<br />
www.ur.ch/wfu<br />
Waadt (VD)<br />
vgl. auch DEWS Development<br />
Economic Western Switzerland<br />
Jean-Frédéric Berthoud<br />
Développement Economique<br />
Canton de Vaud (DEV)<br />
2, av. de Gratta-Paille<br />
CH-1000 Lausanne 30<br />
Telefon +41 21 641 17 17<br />
Fax +41 21 641 17 18<br />
jean-frederic.berthoud@dev.ch<br />
www.dews.com, www.dev.ch<br />
Wallis (VS)<br />
vgl. auch DEWS Development<br />
Economic Western Switzerland<br />
Martin Meyer<br />
Direktion der Wirtschaftsförderung<br />
Wallis (DWEW)<br />
Villa de Riedmatten / Av. Ritz 1<br />
CH-1950 Sion<br />
Telefon +41 27 606 50 15<br />
Fax +41 27 606 50 14<br />
martin.meyer@admin.vs.ch<br />
www.dews.com<br />
www.business-valais.ch<br />
Zug (ZG)<br />
Hans Marti / Guido Bulgheroni<br />
Volkswirtschaftsdirektion<br />
Kontaktstelle Wirtschaft<br />
Aabachstrasse 5 / Postfach 857<br />
CH-6301 Zug<br />
Telefon +41 41 728 55 04<br />
Fax +41 41 728 55 09<br />
economy@zug.ch<br />
www.zug.ch / economy<br />
Zürich (ZH)<br />
vgl. auch Greater Zurich Area<br />
Amt <strong>für</strong> Wirtschaft und Arbeit<br />
Standortförderung des Kt. Zürich<br />
Walchestrasse 19 / Postfach<br />
CH-8090 Zürich<br />
Telefon +41 43 259 26 13<br />
Fax +41 43 259 51 71<br />
standort@vd.zh.ch<br />
www.awa.zh.ch<br />
DEWS Development Economic<br />
Western Switzerland (gemeinsame<br />
Ansprechstelle NE, JU, VD, VS)<br />
Jacques Pasche<br />
Av. de Gratta-Paille 2 /<br />
Case postale 452<br />
CH-1000 Lausanne 30<br />
Telefon +41 21 641 17 71<br />
Fax +41 21 641 17 29<br />
jacques.pasche@dews.com<br />
www.dews.com<br />
Greater Zurich Area <strong>AG</strong><br />
(gemeinsame Ansprechstelle <strong>AG</strong>, GL,<br />
GR, SH, SO, SZ, ZH)<br />
Willi Meier / Sonja Wollkopf Walt<br />
Limmatquai 112<br />
CH-8001 Zürich<br />
Telefon +41 44 254 59 59<br />
Fax +41 44 254 59 54<br />
info@greaterzuricharea.ch<br />
www.greaterzuricharea.ch
13.2 Abkürzungen<br />
Wer sich mit dem Standort Schweiz auseinandersetzt, sei es<br />
generell oder im Zusammenhang mit Investitionsabsichten,<br />
wird immer wieder auf geschäfts- und landesspezifische Abkürzungen<br />
stossen. In dieser Schrift und in den Dokumentationen<br />
der kantonalen Wirtschaftsförderer kommen die folgenden<br />
häufig vor:<br />
AHV Alters- und Hinterbliebenen-Versicherung<br />
(staatliche)<br />
ALV Arbeitslosen-Versicherung<br />
AST<strong>AG</strong> Schweizerischer Nutzfahrzeug-Verband<br />
B<strong>AG</strong> Bundesamt <strong>für</strong> Gesundheit<br />
BAKOM Bundesamt <strong>für</strong> Kommunikation<br />
BAZL Bundesamt <strong>für</strong> Zivilluftfahrt<br />
BFE Bundesamt <strong>für</strong> Energie<br />
BFS Bundesamt <strong>für</strong> Statistik<br />
BU Betriebs-Unfallversicherung<br />
BVG Berufliche(s) Vorsorge(-gesetz)<br />
CH Schweizerische Eidgenossenschaft<br />
(Confoederatio Helvetica)<br />
EFTA Europäische Freihandels-Assoziation<br />
Eidg. Eidgenössisch (verwendet <strong>für</strong> Institutionen des<br />
Bundes oder Organisationen und traditions<br />
reiche Veranstaltungen auf gesamtschweizerischer<br />
Ebene)<br />
EO Erwerbsersatzordnung<br />
EPFL Eidg. Technische Hochschule Lausanne<br />
EUR Euro,<br />
ETHZ Eidg. Technische Hochschule Zürich<br />
FAK Familien-Ausgleichskasse<br />
GAV Gesamtarbeitsvertrag<br />
IGE Institut <strong>für</strong> Geistiges Eigentum<br />
IMD International Institute<br />
for Management Development<br />
ISCED Internationale Standardklassifikation<br />
im Bildungswesen<br />
IV Invalidenversicherung<br />
KTI Förderagentur <strong>für</strong> Innovation<br />
KVG Krankenversicherungsgesetz<br />
LSVA Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe<br />
NBU Nichtbetriebs-Unfallversicherung<br />
OR Schweizerisches Obligationenrecht<br />
Osec Business Network Switzerland<br />
SBB Schweizerische Bundesbahnen<br />
SECA Swiss Private Equity & Corporate Finance<br />
Association<br />
SECO Staatssekretariat <strong>für</strong> Wirtschaft<br />
des Eidg. Volkswirtschaftsdepartementes<br />
SERV Schweizerische Exportrisikoversicherung<br />
SWX Börse Schweiz<br />
VVG Versicherungsvertragsgesetz<br />
13.2<br />
Kurzbezeichnungen und<br />
KFZ-Kennzeichen der Kantone<br />
<strong>AG</strong> Aargau NW Nidwalden<br />
AI Appenzell-Innerrhoden OW Obwalden<br />
AR Appenzell-Ausserrhoden SG St. Gallen<br />
BE Bern SH Schaffhausen<br />
BL Basel-Landschaft SO Solothurn<br />
BS Basel-Stadt SZ Schwyz<br />
FR Freiburg TG Thurgau<br />
GE Genf TI Tessin<br />
GL Glarus UR Uri<br />
GR Graubünden VD Waadt<br />
JU Jura VS Wallis<br />
LU Luzern ZG Zug<br />
NE Neuenburg ZH Zürich<br />
Weitere landesspezifische Abkürzungen und Wendungen<br />
werden regelmässig aktualisiert und veröffentlicht in:<br />
Jahrbuch Deutschland-Schweiz, zu beziehen direkt bei<br />
der Handelskammer Deutschland-Schweiz, Zürich<br />
www.handelskammer-d-ch.ch
0<br />
13.3<br />
13.3 Typisch schweizerische Begriffe und Wendungen<br />
Fast drei Viertel der Bevölkerung ist deutschsprachig. Bei der<br />
gesprochenen Sprache handelt es sich um einen Dialekt des<br />
Deutschen, der sich in der Aussprache stark, in der Lexik gering<br />
vom Standard-Hochdeutschen unterscheidet. Die geschriebene<br />
Sprache ist dagegen das Hochdeutsche. Sie kennt<br />
jedoch zahlreiche Begriffe und Wendungen, die mehr oder<br />
weniger stark vom Hochdeutschen abweichen und auch in<br />
offiziellen Dokumenten, im formellen Geschäfts- und Schriftverkehr<br />
und im amtlichen Sprachgebrauch die Regel sind.<br />
Nachstehend sind deshalb einige Begriffe und Wendungen<br />
erklärt, auf die man bei geschäftlichen Kontakten besonders<br />
häufig stossen wird.<br />
Aufrichte Richtfest<br />
Bewilligung Genehmigung<br />
Billet Fahrkarte<br />
Bon Gutschein<br />
Bund, der (1) die Politikstufe Bundesstaat,<br />
Verwaltungsebene des Zentralstaates;<br />
(2) Titel einer grossen Tageszeitung<br />
Bundeskanzler Chef der Bundeskanzlei (hochrangiger<br />
Bediensteter der Bundesverwaltung)<br />
Busse Strafzettel<br />
Camion LKW<br />
Car Reisebus<br />
Departement Ministerium<br />
Detailhandel Einzelhandel<br />
DRS Radio bzw. Fernsehen der Deutschen<br />
und Rätoromanischen Schweiz<br />
Direktor Hauptgeschäftsführer<br />
Economiesuisse Spitzenverband der<br />
Schweizer Wirtschaft<br />
Fürsprech(er) Rechtsanwalt (in einigen Kantonen)<br />
Gesamtarbeitsvertrag Tarifvertrag<br />
gratis kostenlos<br />
Inserat Anzeige<br />
Kollektivgesellschaft Offene Handelsgesellschaft (oHG)<br />
Kommanditär Kommanditist<br />
Landammann in einigen Kantonen Titel des<br />
Regierungspräsidenten<br />
Matura Abitur<br />
Münz Kleingeld<br />
Natel Mobiltelefon (der Swisscom)<br />
Nationalrat/-rätin (1) Grosse Kammer des<br />
eidg. Parlamentes, Volksvertretung;<br />
(2) Titel eines Mitgliedes des Nationalrates<br />
parkieren parken<br />
Parterre Erdgeschoss<br />
Perron Bahnsteig<br />
Rats-/ Chef der Regierungskanzlei<br />
Staatsschreiber<br />
Regierungsrat (1) in der Mehrheit der Kantone<br />
Bezeichnung <strong>für</strong> die Kantonsregierung;<br />
(2) Titel eines kantonalen Regierungsmitgliedes<br />
Stadtpräsident Bürgermeister<br />
Staatsrat (1) in einigen Kantonen Bezeichnung<br />
<strong>für</strong> die Kantonsregierung;<br />
(2) Titel eines kantonalen Regierungsmitgliedes<br />
Ständerat Kleine Kammer des eidg. Parlamentes,<br />
Kantonevertretung<br />
Ständerat/-rätin Titel eines Mitgliedes des Ständerates<br />
Stempelsteuer Emissionsabgabe<br />
Steuererklärung Steuer-Selbstdeklaration<br />
(Unternehmungen, Privatpersonen)<br />
Taxen Gebühren<br />
Traktanden Tagesordnung<br />
Tram Strassenbahn<br />
Trolleybus Oberleitungsbus<br />
Trottoir Gehsteig<br />
Trottinet Tretroller<br />
Velo Fahrrad<br />
Veranlagungs- Steuerbescheid<br />
verfügung<br />
Vignette Aufkleber am PKW als Nachweis<br />
bezahlter Autobahngebühr (Maut)<br />
Volkswirtschafts- Wirtschaftsminister<br />
direktor/-in eines Kantons<br />
Vortritt Vorfahrt<br />
WK Militärischer Wiederholungskurs,<br />
periodischer Wehrdienst<br />
ZS Zentralschule (militärische Kaderschule)
13.4 Index<br />
A Seite<br />
Abschreibungen 60<br />
Absentismus 43<br />
Arbeitsausfallstunden 43<br />
Abzüge, steuerliche 63<br />
Besondere Berufskosten 64<br />
Administration<br />
Zeitaufwand <strong>für</strong> 45<br />
AHV 51<br />
Aktiengesellschaft (<strong>AG</strong>) 31<br />
Altersvorsorge 51<br />
Ansiedlung, 31, 80<br />
Vorgehen 34<br />
Fördermassnahmen 80 - 83<br />
Adressen Wirtschaftsförderungen<br />
87 - 88<br />
Arbeit 41, 45 - 53<br />
Gesamtarbeitsverträge 47<br />
Streiks 43<br />
Arbeitsbewilligung 19 - 21<br />
Arbeitskräfte 46<br />
Arbeitslosigkeit 51<br />
Arbeitszeit 43<br />
Aufenthaltsbewilligung,<br />
-genehmigung 19 - 21<br />
Arbeitsausfallstunden 43<br />
Streiks 43<br />
Arbeitsrecht 47 - 53<br />
Ausbildung 54 - 57<br />
Berufslehren 55<br />
Duales Ausbildungssystem 54<br />
Fachhochschulen 56<br />
Hochschulen 56<br />
Internationale Schulen 55<br />
Privatschulen 55<br />
Schulen 54 - 57<br />
Weiterbildung 55<br />
Ausländer 19 - 22<br />
Aussenhandel 14 - 16<br />
Exporte 14 - 15<br />
Exportförderung 83<br />
Exportrisikoversicherung 83<br />
Importe 14 - 16<br />
Autobahnen 68<br />
Vignette (Mautgebühr) 69<br />
B Seite<br />
Banken 26<br />
Bankgeheimnis 27<br />
Bankenrecht 26<br />
Nummernkonti 27<br />
Bevölkerung 10<br />
Bewilligungsverfahren 17 - 26<br />
Baubewilligung 23<br />
Grunderwerb durch Ausländer 22<br />
Reglementierte Berufe 17<br />
Bilaterale Abkommen 28 - 30<br />
Bildungsausgaben 55<br />
Biotechnologie 72<br />
Börse 38<br />
Branchen 12<br />
Bruttoinlandsprodukt 13<br />
BVG Berufliche Vorsorge 51<br />
C Seite<br />
Cluster 72 - 75<br />
Biotechnologie 72<br />
ICT 73<br />
Medizintechnik 72<br />
Mikro- und Nanotechnologie 74<br />
Umwelttechnik 75<br />
Checkliste Ansiedlungsvorhaben 95<br />
D Seite<br />
Deregulierung 47<br />
Direktinvestitionen 16<br />
Doppelbesteuerung 65<br />
Downsizing-Kosten 45<br />
Duales Ausbildungssystem 54<br />
13.4<br />
E Seite<br />
E-commerce 74<br />
Einzelfirma 31<br />
Energie 44, 72<br />
Erneuerungsgebiete 81<br />
Förderinstrumente 80 - 81<br />
Emissionsabgabe (Stempelsteuer) 34<br />
Europa/EU 28 - 30<br />
Euro/EUR 30<br />
Expatriates 64, 79<br />
Exporte 14 - 15<br />
Exportrisikoversicherung 83<br />
F Seite<br />
Fähigkeitsausweis 17<br />
Familiennachzug 20 - 21<br />
Feiertage 78<br />
Ferien (Urlaub) 49, 79<br />
Finanzen 16, 18, 58<br />
Öffentliche Finanzen 16<br />
Finanzplatz 26<br />
Finanzdienstleistungen 26<br />
Finanzierung 37 - 39<br />
Finanzierungsbeihilfen 80 - 83<br />
Firma 31 - 36<br />
Flughäfen 70 - 71<br />
Forschung und Entwicklung 58<br />
Franchising 34<br />
Freier Personenverkehr 19, 28, 30<br />
Freihandel 17, 28, 30<br />
Freizeit- und Kulturangebot 79<br />
G Seite<br />
Geistiges Eigentum 24<br />
Patente, Marken 24<br />
Urheberrecht 25<br />
Geographie 7<br />
Geschäftsluftverkehr 71<br />
Gründerzentren 75<br />
Gründungskosten 34<br />
Grundstückerwerb 22<br />
H Seite<br />
Handels- und Gewerbefreiheit 24<br />
Handelsregister 32 - 35
13.4<br />
I Seite<br />
ICT 73<br />
Inflation 16<br />
Infrastruktur 67 - 72<br />
Autobahnen 68<br />
Bahn 69<br />
Energie 72<br />
Gesundheitswesen 76<br />
Luftverkehr 70, 71<br />
Telekommunikation 67<br />
Immobilien 22<br />
Grundstückerwerb 22<br />
Mieten 44, 77<br />
Importe 14 - 16<br />
Internationalität 10, 46<br />
Internationale Organisationen 9, 11<br />
Innovation 58, 75, 83<br />
Internet 67, 74<br />
K Seite<br />
Kantone 8, 9, 82, 87<br />
Kosten<br />
Ausbildung 55, 56<br />
Arbeit 41 - 43<br />
Downsizing 45<br />
Geschäftsräume 44<br />
Lebenshaltung 77<br />
Kapital 40<br />
Wohnen 77<br />
Kredite 37<br />
Kündigung 50<br />
L Seite<br />
Lebenshaltungskosten 77<br />
Lebensqualität 77<br />
Löhne 41 - 43<br />
Bruttolöhne, Spannweite 42<br />
Führungskräfte 43<br />
Lohnstückkosten 41<br />
Lohnnebenkosten 42, 52<br />
Luftverkehr 70, 71<br />
M Seite<br />
Marktöffnung 17, 27 - 30<br />
Monopole 67, 72<br />
Medizintechnik 72<br />
Mehrwertsteuer 66<br />
Mikro- und Nanotechnologie 74<br />
Mitwirkung Arbeitnehmer 48<br />
Mutterschaftsurlaub 51<br />
N Seite<br />
Nachtarbeit 49<br />
Niederlassung 19 - 22<br />
Bewilligung 21<br />
Freier Personenverkehr 28<br />
Zweigniederlassung 32<br />
Nummernkonti 27<br />
P Seite<br />
Patente, Patent- und Markenschutz 24<br />
Pauschalbesteuerung 64<br />
Pensionskasse (2. Säule) 51<br />
Personalverleih 53<br />
Personenverkehr 28 - 30<br />
Politisches System 8, 9<br />
Bundesstaat, Regierung 9<br />
Bund, Kantone, Gemeinden 8<br />
Initiative und Referendum 8<br />
Parteien 9<br />
Preise<br />
Energie 44<br />
Mieten 77<br />
Telekommunikation 67<br />
Produktehaftpflicht 26<br />
Produktivität 13<br />
Q Seite<br />
Qualität<br />
Gesundheitswesen 76<br />
Lebensqualität 77<br />
Quellensteuer 65<br />
R Seite<br />
Raumplanung . 23<br />
Rechnungslegung 36<br />
Registrierungspflichtige Produkte 25<br />
Revisionsstelle 32 - 34<br />
Risikokapital<br />
Business Angels 38<br />
Venture Capital (VC) 38<br />
S Seite<br />
Schwerverkehrsabgabe (LSVA) 69<br />
Sozialversicherung 51<br />
Alters- und Hinterlassenenversicherung<br />
(AHV) 51<br />
Krankenversicherung 51<br />
Unfallversicherung 50<br />
Sprachen 10<br />
Städte 8<br />
Steuern 59 - 66<br />
Besteuerung natürlicher<br />
Personen 62<br />
direkte, indirekte Steuern 59<br />
Doppelbesteuerung 65<br />
Einkommenssteuern 63<br />
Erbschaftssteuer 64<br />
Handänderungssteuer 66<br />
Kapitalsteuer 61<br />
Liegenschaftssteuer 66<br />
Mehrwertsteuer 66<br />
Quellensteuer 65<br />
Schwerverkehrsabgabe 69<br />
Stempelsteuer 34<br />
Unternehmensbesteuerung 60<br />
Vermögenssteuern 64<br />
Verrechnungssteuer 65<br />
Steuerbelastung 59 - 66<br />
Steuererleichterungen<br />
natürliche Personen 64<br />
Unternehmungen 60, 80<br />
Steuerhoheit 60<br />
Streiks 43
13.4 13.5<br />
T Seite<br />
Tarifverträge 47<br />
Gesamtarbeitsvertrag (GAV) 47<br />
Technologie<br />
Biotechnologie 72<br />
Förderung 56, 74, 83<br />
Mikro- und Nanotechnologie 74<br />
Technologieparks 75<br />
Technische Handelshemmnisse 26, 28<br />
Telekommunikation<br />
Infrastruktur 67<br />
Kosten 67<br />
U Seite<br />
Uhrenindustrie 12<br />
Umwelt<br />
Umweltschutz 22<br />
Umwelttechnik 75<br />
13.5 Quellen<br />
Für die vorliegende Schrift haben Beratungsfirmen, Banken,<br />
Consultants und weitere Institutionen freundlicherweise<br />
Unterlagen zur Verfügung gestellt, die bei der Abfassung<br />
einzelner Kapitel auszugsweise Verwendung gefunden haben.<br />
Unternehmensformen 31<br />
Aktiengesellschaft 31, 60<br />
GmbH 33<br />
Holdinggesellschaft 31, 61<br />
Kapitalgesellschaft 62<br />
Personengesellschaft 31, 33<br />
Tochtergesellschaft 33<br />
Verwaltungs-(«Domizil»-)<br />
gesellschaft 31, 60<br />
Zweigniederlassung 32, 33<br />
Urlaub 48<br />
Ferien 49, 79<br />
Ursprungsregelung 18<br />
Ursprungszeugnisse 18<br />
Zoll 17, 18<br />
V Seite<br />
Venture Capital 38<br />
Verkehr<br />
Freier Personenverkehr 28, 30<br />
Schwerverkehrsabgabe (LSVA) 69<br />
Vermögensverwaltung 26<br />
Verwaltungsrat 32, 33, 35<br />
Vignette 69<br />
Vorsorge, berufliche 51<br />
W Seite<br />
Wertschöpfung 13<br />
Wettbewerb 13, 24, 28, 29, 80<br />
Wirtschaftsförderungsstellen 87<br />
Wirtschaftsfreiheit 17<br />
Wohnen 77<br />
Sicherheit 76<br />
Wohnkosten 77<br />
Z Seite<br />
Zinsen<br />
Zinsbesteuerung 29<br />
Zinssätze 16, 37<br />
Zollwesen 18<br />
Ursprungszeugnisse 18<br />
Zolllager 18<br />
Übersiedlungsgut 18<br />
Bischof Stampfli Rechtsanwälte, Solothurn: Firmengründung www.law-firm.ch Kapitel 2.7.5 und 4<br />
in der Schweiz – Formen? Vorgehen? Kosten? (2007)<br />
Muri Rechtsanwälte, Weinfelden: Schweizerisches Arbeitsrecht,<br />
Vortragsmanuskript (2004) www.muri-anwaelte.ch Kapitel 7<br />
SACC/BCG, Foreign Companies in Switzerland, Zurich 2006 www.amcham.ch Kapitel 11.6<br />
SWX Börse Schweiz www.swx.com Kapitel 5.4<br />
VISCHER Anwälte und Notare, Besteuerung/Direktinvestitionen<br />
in der Schweiz (2007) www.vischer.com Kapitel 4 und 9<br />
Wilhelm-DMS-Gruppe, Gesamtlösungen im Personalmanagement:<br />
Arbeitsrecht und Arbeitsmarkt in der Schweiz (November 2005) www.wilhelm-dms.ch Kapitel 7
13.6<br />
13.6 Weitere Informationsschriften<br />
Folgende Publikationen von Osec Standortpromotion<br />
können als Broschüre bestellt (wo nicht anders vermerkt<br />
kostenlos) oder im PDF-Format bezogen werden,<br />
unter www.osec.ch<br />
Switzerland Your Business<br />
Location in Europe<br />
<strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>Investoren</strong><br />
(Schutzgebühr <strong>für</strong> gedruckte<br />
Ausgabe CHF 50.-/EUR 33.-)<br />
Die Vorzüge des Schweizerischen<br />
Steuersystems<br />
Environmental<br />
Technologies in Switzerland<br />
Information and<br />
Communication Technologies<br />
in Switzerland<br />
Micro and Nanotechnologies<br />
in Switzerland<br />
Headquarters in Switzerland?<br />
Your Best Location<br />
in Europe<br />
Switzerland Your European<br />
Supply Chain Management<br />
and Logistics Center<br />
Swiss Biotech Report<br />
Swiss Medtech Report<br />
Fax +41 44 365 52 21<br />
oder senden an:<br />
Osec<br />
Stapfenbachstrasse 85<br />
Postfach 2407<br />
CH-8021 Zürich<br />
Ihre Bemerkungen und Fragen<br />
Absender<br />
Name:<br />
Funktion / Firma:<br />
Zustelladresse:<br />
E-Mail:<br />
Deutsch<br />
Französisch<br />
Italienisch<br />
Englisch<br />
Russisch<br />
Japanisch<br />
Chinesisch<br />
Englisch<br />
<strong>für</strong> Indien
13.7 Checkliste / Fragebogen <strong>für</strong> Ansiedlungsinteressenten<br />
Faxen oder senden an<br />
Osec<br />
Stampfenbachstrasse 85<br />
Postfach 2407<br />
CH-8021 Zürich<br />
Vertrauliche Angaben über Investitionsvorhaben Schweiz (Checkliste)<br />
Nachfolgende Angaben dienen dazu, das beschriebene Investitionsvorhaben<br />
schnell und unbürokratisch zu bearbeiten.<br />
Der Fragebogen enthält alle Angaben, die Osec Standortpromotion<br />
und die dann in das Projekt mit einbezogenen<br />
kantonalen Wirtschaftsförderer zur Ausarbeitung von Vor-<br />
1. Investitionsinteressent<br />
1.1 Name und genaue Adresse des<br />
Unternehmens (Adressierungsform<br />
<strong>für</strong> künftige Korrespondenz;<br />
wenn gewünscht, Vertraulichkeitshinweise<br />
vorgeben)<br />
1.2 Telefonnummer Direktwahl<br />
1.3 allfällige Zusatztelefonnummer (Funktelefon)<br />
1.4 Fax Internet<br />
1.5 Verantwortlicher Ansprechpartner <strong>für</strong> Projekt<br />
1.5.1 Funktion/Position<br />
1.5.2 Persönliche E-mail-Adresse<br />
2. Unternehmensdaten<br />
2.1 Gründungsdatum des Unternehmens im Mutterland<br />
2.2 Eintrag im Handelsregister Ort/Nummer<br />
2.3 Bei Aktiengesellschaft: Aktienkapital<br />
Bei GmbH, KG. o.ä.: Namen der Gesellschafter<br />
Fax +41 44 365 52 21<br />
info@osec.ch<br />
13.7<br />
schlägen und Angeboten benötigen. Deshalb bitte möglichst<br />
vollständig ausfüllen, um zeitraubende Rückfragen zu<br />
vermeiden.<br />
Die vertrauliche Behandlung aller Angaben wird ausdrücklich<br />
zugesichert.
13.7<br />
Checkliste Investitionsvorhaben Schweiz/2<br />
2.4 Tochtergesellschaften ausserhalb des Mutterlandes in<br />
2.5 Anzahl der Beschäftigten<br />
2.5.1 im Mutterland<br />
2.5.2 insgesamt inkl. Tochtergesellschaften<br />
2.6 Umsatz Geschäftsjahr 2004 2005 2006<br />
3. Geschäftsgegenstand<br />
3.1 Im Mutterland hergestellte Waren bzw. erbrachte Dienstleistungen (wenn möglich kurze Firmendokumentation,<br />
Prospekte oder ähnliches, die dies verdeutlichen, mitschicken)<br />
3.2 Produkte, die in der Schweiz hergestellt bzw. Dienstleistungen, die erbracht werden sollen<br />
3.3 Sollen über die neue Schweizer Firma bearbeitet werden: nur der Schweizer Markt auch Exportmärkte<br />
Wenn auch Exportmärkte, schwerpunktmässig welche?<br />
4. Immobilien<br />
4.1 Geplant ist Kauf/Pacht von Industrieland Kauf/Miete/Leasing einer Liegenschaft<br />
4.2 Bedarf: sofort mittelfristig langfristig<br />
Grundstück m 2<br />
Fabrikationsfläche m 2<br />
Spezialräume m 2<br />
Büroräume Anzahl/m 2<br />
Lagerfläche überdacht m 2<br />
Lagerfläche im Freien m 2<br />
Sonstiges<br />
4.3 Eventuelle besondere Anforderungen an Gebäude oder Liegenschaft (z.B. Statik)
5. Infrastrukturelle Anforderungen<br />
(Verkehr, Energieanschlusswerte, Wasser, Abwasser, evtl. besondere Kläranlagen)<br />
Sind mit geplanter Fabrikationsstätte besondere Immissionswerte zu erwarten?<br />
6. Personalbedarf (Berufsgruppe, Qualifikation, Anzahl)<br />
sofort mittelfristig langfristig<br />
7. Arbeits- und Aufenthaltsbewilligungen<br />
Werden <strong>für</strong> Firmeninhaber, Führungspersonal oder Spezialisten Arbeits- und Aufenthaltsbewilligungen benötigt?<br />
Ja nein<br />
Wenn ja, wieviele?<br />
8. Wirtschaftliche Bindungen zur Schweiz<br />
8.1 Bestehen bereits massgebliche wirtschaftliche Bindungen zur Schweiz (z.B. wichtige Kunden, Zulieferer)?<br />
8.2 Benötigte Zulieferanten bzw. Dienstleistungen<br />
13.7<br />
Checkliste Investitionsvorhaben Schweiz/3
13.7<br />
Checkliste Investitionsvorhaben Schweiz/4<br />
9. Standortpräferenzen bzw. Ausschlüsse<br />
9.1 Welche Kantone oder Regionen wurden bereits in Erwägung gezogen?<br />
9.2 Welche Regionen werden mit Bestimmtheit ausgeschlossen und warum?<br />
10. Terminplanung<br />
Wann soll das Projekt realisiert werden?<br />
11. Zusatzinformationen<br />
Gewünschte Zusatzinformationen<br />
Ort, Datum<br />
Unterschrift
13.8 Karte der Schweiz<br />
B o d e n s e e<br />
Rhein<br />
Rhein<br />
Aare<br />
Solothurn<br />
.<br />
S t . G a l l e n<br />
Reuss<br />
N e u c h â t e l<br />
Rhein<br />
Aare<br />
Lac de Neuchâtel<br />
Reuss<br />
B e r n<br />
Inn<br />
Aare<br />
Rotten<br />
L a c L é m a n<br />
Ticino<br />
Rhône<br />
13.8<br />
Frankfurt Stuttgart<br />
Legende<br />
Berlin D E U T S C H L A N D Europa<br />
London Amsterdam<br />
Stuttgart<br />
Autobahn/Autostrasse<br />
SH<br />
Amsterdam Hamburg<br />
Schaffhausen<br />
Haupt-/Nebenstrasse<br />
Brüssel Berlin<br />
Strasburg Frankfurt<br />
Eisenbahn<br />
Paris<br />
Kreuzlingen<br />
Kantonshauptort<br />
BS<br />
Thurgau<br />
Paris<br />
Frauenfeld<br />
Stadt<br />
BASEL<br />
Berlin<br />
Baden<br />
Winterthur<br />
München<br />
Ortschaft<br />
St. Gallen<br />
Bregenz<br />
Liestal<br />
Aarau<br />
St. Margrethen<br />
Flughafen<br />
Porrentruy Delémont BL<br />
Olten<br />
ZÜRICH<br />
Herisau<br />
Pass<br />
A a r g a u<br />
J u r a<br />
Z ü r i c h<br />
Appenzell Innsbruck<br />
AR<br />
Moutier<br />
AI Wien<br />
Wildhaus Budapest<br />
Solothurn<br />
Langenthal<br />
Zug<br />
Ö S T E R R E I C H<br />
Biel<br />
Sursee<br />
Buchs Vaduz<br />
Bienne<br />
La Chaux-de-Fonds<br />
Zug<br />
Einsiedeln<br />
LIECHTENSTEIN<br />
L u z e r n<br />
Glarus<br />
Burgdorf Schwyz<br />
Luzern<br />
Innsbruck<br />
Langnau<br />
Braunwald<br />
Bad Ragaz<br />
Neuchâtel BERN<br />
Schwyz<br />
Wien<br />
im Emmental<br />
Budapest<br />
Sarnen Stans<br />
Morat<br />
Altdorf Glarus<br />
Klosters<br />
Paris<br />
NW<br />
Flims Chur<br />
Dijon<br />
Yverdon-<br />
OW Engelberg Klausenpass Laax<br />
Davos<br />
les-Bains<br />
Scuol<br />
Thun<br />
Brienz Brünigpass U r i<br />
Freiburg<br />
Lenzerheide<br />
Meiringen<br />
Flüela- Zernez<br />
Beatenberg<br />
G r a u b ü n d e n<br />
Sustenpass Sedrun<br />
pass<br />
Disentis<br />
Vallorbe<br />
Thusis<br />
Ofenpass Bolzano<br />
F r e i b u r g<br />
Interlaken<br />
Andermatt<br />
Mustér<br />
Savognin<br />
Sta Maria-<br />
Grindelwald<br />
Oberalppass<br />
Furkapass<br />
Val Müstair<br />
W a a d t<br />
Bulle<br />
Wengen<br />
Passo del<br />
Jaunpass<br />
Mürren<br />
Passo del<br />
4158 Grimselpass<br />
Lucomagno<br />
St. Moritz<br />
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Adelboden<br />
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LAUSANNE Château-d'Oex<br />
Kandersteg Jungfrau<br />
Bormio<br />
S. Bernardino<br />
Vevey<br />
Gstaad Lenk<br />
Nufenenpass<br />
Passo del Passo<br />
Montreux Col du<br />
Maloja del Bernina<br />
Nyon<br />
Pillon<br />
Leukerbad<br />
Fiesch Bosco Sonogno Biasca<br />
Aigle<br />
Brig<br />
Poschiavo<br />
Montana<br />
Gurin<br />
Les Diablerets<br />
Chiavenna<br />
Villars-<br />
Visp<br />
GENF<br />
sur- Ollon Sion Sierre<br />
T i c i n o<br />
GE<br />
Simplonpass<br />
Locarno<br />
Mailand<br />
Chamonix<br />
Champéry<br />
Nendaz<br />
Bellinzona<br />
Venedig<br />
Lyon Mont-Blanc<br />
Verbier Zinal Saas Fee<br />
Ascona<br />
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Domodossola<br />
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Matterhorn Mailand Mailand<br />
4478<br />
Rom<br />
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0 20km 40km 60km<br />
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© 2006 swisstopo, 3084 Wabern<br />
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