Handbuch für Investoren ... - Parmenion AG
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8.1.1 Grundschule und<br />
weiterführende Ausbildung<br />
Die Schullaufbahn beginnt mit der Vorschule (Kindergarten)<br />
im fünften oder sechsten Lebensjahr. Die Primarschule<br />
vom siebten Lebensjahr an dauert 6 Jahre. Danach erfolgt<br />
der Übertritt in die Sekundarstufe I. Auf der Sekundarstufe<br />
besuchen die Schüler ihrem persönlichen Niveau entsprechend<br />
die Ober-, die Real- oder die Sekundarschule (die<br />
Bezeichnungen der verschiedenen Stufen und deren einzelnen<br />
Ausgestaltungen sind von Kanton zu Kanton verschieden).<br />
Mit dem Abschluss der Sekundarstufe I haben<br />
die Schüler die neun obligatorischen Schuljahre absolviert.<br />
Dann können sie entweder eine Berufsausbildung beginnen<br />
oder in eine Maturitätsschule übertreten. Neben dem<br />
Weg über eine Berufslehre oder die Maturität bestehen<br />
Möglichkeiten, sich durch den Besuch einer Diplommittelschule<br />
über die obligatorische Schulzeit hinaus weiterzubilden.<br />
Generell geniesst die Ausbildung an den öffentlichen<br />
Schweizer Schulen einen ausgezeichneten Ruf. Die Schweiz<br />
gibt nicht nur von allen OECD-Staaten pro Schüler am meisten<br />
aus <strong>für</strong> das Bildungswesen. Auch bezüglich der Qualität<br />
ihrer öffentlichen Schulen gehört sie weltweit zu den<br />
Besten.<br />
Qualität der öffentlichen Schulen<br />
Land Note 1 Land Note 1<br />
Finnland 6,5 Irland 5,8<br />
Schweiz 6,0 Niederlande 5,6<br />
Singapur 6,0 Österreich 5,3<br />
Belgien 5,9 Frankreich 5,3<br />
Deutschland 4,9<br />
8.2 Privat- und internationale Schulen<br />
Die Schweiz ist seit jeher ein multikulturelles mehrsprachiges<br />
Land. Unbeeinträchtigt von internationalen Spannungen<br />
leben hier Gemeinschaften verschiedener Kulturen<br />
zusammen. Dies zeigt sich auch in der schweizerischen Bildungsstruktur.<br />
Ein besonderes Gewicht messen auch die<br />
Schulen dem Respekt vor anderen Kulturen bei. Es gibt<br />
rund 260 private Schulen, die in einer der drei Landessprachen<br />
Deutsch, Französisch und Italienisch sowie auch<br />
in anderen Sprachen, vor allem natürlich in Englisch, rund<br />
100’000 Schüler unterrichten. Die Privatschulen ergänzen<br />
das schweizerische Ausbildungssystem. Ihren Ruf verdanken<br />
sie nicht zuletzt dem hohen Lebensstandard, grosser<br />
pädagogischer Tradition und intakter Umwelt. Mitarbeiter<br />
ausländischer Unternehmen verweilen oft nur auf Zeit in<br />
8.1.2 Berufsausbildung<br />
Die berufliche Grundausbildung erfolgt im Anschluss an die<br />
obligatorische Schule. Auf eine solide praxisbezogene Berufsausbildung<br />
wird grosser Wert gelegt. Drei Viertel der<br />
Jugendlichen absolvieren denn auch eine Lehre mit berufsbegleitender<br />
schulischer Ausbildung. Diese Lehrzeit dauert<br />
drei bis vier Jahre und besteht aus einem praktischen Teil,<br />
der Arbeit in einem Unternehmen, und einem theoretischen<br />
Teil, dem Besuch der jeweiligen branchenspezifischen Berufsschule.<br />
Es besteht die Möglichkeit, neben der ordentlichen<br />
Berufsschule eine Berufsmaturität zu erlangen, die<br />
zum Eintritt in eine Fachhochschule berechtigt.An den Fachhochschulen<br />
wird das Wissen auf tertiärer Stufe vertieft.<br />
www.bbt.admin.ch<br />
Bundesamt <strong>für</strong> Berufsbildung und Technologie,<br />
Berufsausbildung, Fachhochschulen<br />
Dank diesem dualen System der Berufsausbildung stehen<br />
der Wirtschaft gut ausgebildete und einsatzbereite Praktiker<br />
zur Verfügung – mit ein Grund da<strong>für</strong>, dass die Jugendarbeitslosigkeit<br />
in der Schweiz relativ gering ist. Sie ist nur<br />
etwa halb so gross wie in Deutschland, Schweden und<br />
USA. Der Praxisbezug des Ausbildungssystems vermindert<br />
dabei den hohen Stellenwert exaktwissenschaftlicher Fächer<br />
im Schulunterricht in keiner Weise. Er ist im europäischen<br />
Vergleich am dritthöchsten.<br />
Die höhere Berufsbildung spielt in der Schweiz eine wichtige<br />
Rolle. Berufs- und höhere Fachprüfungen werden mit<br />
Genehmigung der Bundesbehörden von den Berufsverbänden<br />
durchgeführt. Der erfolgreiche Abschluss dieser Prüfungen<br />
führt zu einem eidgenössischen Fachausweis oder<br />
Diplom. Durch die Bilateralen Abkommen der Schweiz mit<br />
der Europäischen Union werden die jeweiligen Berufsdiplome<br />
gegenseitig anerkannt.<br />
Vgl. Kapitel 3.1 Marktzutritt<br />
8.1<br />
der Schweiz. Ihnen kann es wichtig sein, dass ihre Kinder<br />
eine geeignete muttersprachliche oder internationale Ausbildung<br />
erhalten. Zahlreiche international ausgerichtete Internate<br />
und Ausbildungsstätten bereiten fremdsprachige<br />
Schüler auf die in ihrer Heimat gültigen Schulabschlüsse<br />
vor wie Abitur, Baccalauréat, US-Universitätszulassung.<br />
Man kann in jeder Region und in allen grossen Städten das<br />
geeignete Institut finden. Die Schulkosten sind im internationalen<br />
Vergleich auch <strong>für</strong> Schweizer Topstandorte moderat.<br />
www.swiss-schools.ch<br />
www.sgischools.ch<br />
PrivatschuleninderSchweiz,detaillierteInformationennach<br />
Regionen, Kategorien und Schultypen<br />
1 Höchstnote = 7<br />
Quelle: WEF, The Global<br />
Competitiveness Report<br />
2006-2007, Tab. 6.14<br />
www.weforum.org