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FIGUREN - Augarten Porzellan

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MANU FACTUM EST<br />

Die Fertigung<br />

Von der Rohmasse zum Unikat<br />

So zart und doch robust: das Geheimnis um die Herstellung des <strong>Porzellan</strong>s beschäftigte die westliche Welt seit jeher. Es zu<br />

lüften erforderte wahrlich alchemistischen Spürsinn. Und doch sind nur drei “Zutaten“ nötig, um feinstes <strong>Porzellan</strong><br />

herzustellen.<br />

FELDSPAT, QUARZ UND KAOLIN<br />

Nur, das Verhältnis macht es! Ist die Masse erst einmal angesetzt, kann sie sofort zu edelsten Formen gegossen werden. Will<br />

man die Masse am Drehteller zur Perfektion bringen, muss sie erst durch Reifen die ideale Konsistenz erreichen. Runde und<br />

offene Formen werden sodann von Hand gedreht und anschließend getrocknet. Für die Herstellung eines jeden<br />

<strong>Porzellan</strong>stücks benötigt man Arbeitsformen aus Gips, mit denen die einzelnen Teile gefertigt werden. Hohle Formen wie<br />

Figuren, Becher und Vasen werden gegossen und nach einer bestimmten Trocknungszeit aus der Gussform genommen.<br />

Eine Figur kann dabei aus bis zu 70 Einzelteilen bestehen, die in aufwändiger Handarbeit einzeln zusammengefügt also<br />

„garniert“ und nachgearbeitet werden. Für den Brennvorgang werden zugleich aus derselben <strong>Porzellan</strong>masse Stützen, so<br />

genannte Pomsen gefertigt, die das <strong>Porzellan</strong>stück während des Brennvorganges in der gewünschten Form halten.<br />

der Guss das Entnehmen aus der Form die Einzelteile<br />

das Schleifen das Versäubern das Original<br />

das Glasurbad die kunstvolle Bemalung die Signierung<br />

Nun beginnt der diffizile Brennprozess: der erste Brand, der Glühbrand, erfolgt bei 930° C. Er verleiht dem Material eine<br />

gewisse Härte, belässt aber die Oberfläche porös. Jetzt ist es an der Zeit, dem Rohporzellan seine “Identität“ zu verleihen:<br />

nach der Überprüfung und Reinigung wird mit einem Stempel der “Bindenschild“ unter Glasur aufgebracht. Es handelt sich<br />

dabei um jenes Hauswappen der Babenberger, das seit 1744 als Markenzeichen der Wiener <strong>Porzellan</strong>manufaktur eingesetzt<br />

wird.<br />

Auf die händische Glasur folgt anschließend der zweite Brand, der Haupt- oder Glattbrand, der bei 1380° C dem <strong>Porzellan</strong><br />

fast die gleiche Druckfestigkeit wie Stahl verleiht. Die jetzt glasige, glatte Oberfläche ist wie geschaffen für eine<br />

nuancenreiche Bemalung mit Feder und Pinsel. Je nach Dekor sind nun bis zu sechs Zwischenbrände - abhängig von der<br />

Farbvielfalt - erforderlich. Abschließend werden entsprechend dem jeweiligen Dekor Goldränder oder Goldstaffagen gemalt.<br />

Nachdem Goldstaub, gemischt mit Nelkenöl, auf das <strong>Porzellan</strong> aufgetragen ist, wird das Stück noch einmal gebrannt, wobei<br />

dabei alle flüchtigen Ingredienzien verdampfen und 24-karätiges Gold sichtbar zurück bleibt, das anschließend mit Achat-<br />

oder Meeressand poliert wird. Die Wiener Manufaktur ist unter Kennern besonders für die Reinheit, die Farbe und<br />

Strahlkraft des Goldes bekannt.<br />

So steckt in jedem Stück von “<strong>Augarten</strong>“ viel Geduld und Herzblut von Menschen, die ihr künstlerisches Handwerk<br />

verstehen.

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