Schweizer Solarpreispublikation 2012 - Solar Agentur Schweiz
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von walter Schmid, bauunternehmer und<br />
initiant umwelt arena ag, Spreitenbach/ag<br />
pLuseNerGIebAuTeN: scHLüsseL für dIe eNerGIezuKuNfT<br />
das bewusstsein für den schonenden umgang<br />
mit unseren ressourcen und insbesondere<br />
mit der energie ist zentral für den zukünfti-<br />
gen wohlstand unserer gesellschaft. Jeder<br />
einzelne kann einen beitrag zur energiezu-<br />
kunft leisten, sei es als konsument, als<br />
haus eigentümer oder unternehmer. energie<br />
sparen bedeutete auch immer geld sparen<br />
und die umwelt schonen.<br />
Schon heute wird es dem konsumenten<br />
leicht gemacht, energie zu sparen. für viele<br />
Produktekategorien gibt es bereits energieetiketten,<br />
die den energieverbrauch der<br />
geräte klar deklarieren. wer bei der anschaffung<br />
eines neuen gerätes konsequent<br />
danach fragt, wird belohnt. denn mit der<br />
eingesparten energie kann er geld sparen,<br />
zumal der energiepreis zukünftig teurer<br />
wird. wer zum beispiel seinen 10-jährigen<br />
kühlschrank durch einen kühlschrank der<br />
besten Effizienzklasse ersetzt, hat diesen in<br />
wenigen Jahren bereits amortisiert inklusive<br />
der grauen energie.<br />
rund 30% beträgt der energieverbrauch<br />
der haushalte am gesamten energieverbrauch.<br />
hierin liegt enormes Sparpotential.<br />
es braucht energetisch verbindliche bauund<br />
gebäudetechnikstandards, wie es zum<br />
beispiel bei den leuchtmitteln durchgesetzt<br />
wurde, und mehr gestalterische freiheit in<br />
bezug auf die architektur der gebäude, um<br />
Sonnenenergie optimal nutzen zu können.<br />
Vor allem braucht die <strong>Schweiz</strong> mehr gesamtheitlich<br />
denkende und handelnde fachleute.<br />
gebäudetechnik ist eine interdisziplinäre<br />
kompetenz, welche in den letzten Jahren<br />
stark an bedeutung gewonnen hat.<br />
46% des gesamten fossilen energieverbrauches<br />
entfallen auf gebäude. gemäss der<br />
energiestrategie des bundes soll der Verbrauch<br />
von heizöl bis 2050 um zwei drittel<br />
gesenkt werden. Plusenergiebauten werden<br />
einen massgebenden beitrag leisten zur erreichung<br />
diese ziels. in naher zukunft wird<br />
die dezentrale energieversorgung immer bedeutender.<br />
weshalb energie aus über 1000<br />
km entfernung beziehen, wenn man sie<br />
selbst auf dem eigenen dach produzieren<br />
kann oder gleich unter dem eigenen haus<br />
findet? Das moderne Dach sollte standardmässig<br />
mit einer inte grierten <strong>Solar</strong>anlage<br />
ausgerüstet sein. diese dient nicht nur als<br />
basis für einen Plusenergiebau sondern auch<br />
gleich als wetterschutz. der bauherr spart<br />
damit den dach belag und auch baukosten.<br />
zukünftig werden sich hybrid-<strong>Solar</strong>systeme<br />
durchsetzen, denn traditionelle PV-anlagen<br />
haben hohe ungenutzte wärmeverluste.<br />
die erdwärme in ca. 400 m tiefe entspricht<br />
der zimmertemperatur von 22°c. das<br />
reicht bereits für den normalen wärmebedarf<br />
eines haushaltes, denn moderne<br />
wärmepumpen haben bei diesen tempera -<br />
turen einen sehr hohen wirkungsgrad.<br />
geothermie hat den Vorteil, dass sie bandenergie<br />
liefert und damit wichtig ist für die<br />
Versorgungssicherheit.<br />
um das klimaziel zu erreichn, den co -aus- 2<br />
stoss auf das Niveau von 1990 zu senken,<br />
muss für das heizen, kühlen und lüften von<br />
gebäuden konsequent auf den einsatz von<br />
heizöl verzichtet werden. dämmtechniken<br />
und gebäudeautomation sind heute sehr<br />
weit entwickelt und funktionieren. zwar<br />
lässt sich überschüssige wärme mittlerweile<br />
relativ einfach in Speichermedien wie wasser,<br />
erdreich oder beton einlagern, von wo<br />
sie bei bedarf wieder ins energiesystem<br />
eingespeist werden können. um aber energieautark<br />
zu sein (bilanziert) braucht es für<br />
überschüssigen Strom noch effiziente und<br />
marktfähige lösungen. hier besteht grosser<br />
handlungsbedarf.<br />
die bau- und gebäudetechnikbranchen stellen<br />
schon heute die technischen Voraussetzungen<br />
bereit, um die in der energiestra tegie<br />
formulierten ziele erreichen zu können. die<br />
umwelt arena zeigt die gesamte Palette von<br />
anwendungen und Produkten modernster<br />
gebäudetechnik. Sie selbst ist co -neutral<br />
2<br />
im gebäudebetrieb und produziert mit ihrer<br />
integrierten Photovoltaik-anlage 100% mehr<br />
Strom als sie für den betrieb benötigt. in<br />
der umwelt arena ist der Schlüssel für die<br />
energie zukunft einsehbar und erlebbar.<br />
Prix Solaire Suisse <strong>2012</strong> 11