Schweizer Solarpreispublikation 2012 - Solar Agentur Schweiz
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von thomas ammann<br />
hauseigentümerverband heV <strong>Schweiz</strong>, zürich<br />
SOLARENERGIEKONZEPTE FüR 80% DER BAUTEN<br />
über 80% der bestehenden wohnbauten<br />
in der <strong>Schweiz</strong> stammen aus der zeit vor<br />
1990 und weisen somit, zumindest was den<br />
energie bedarf angeht, eine schlechte bilanz<br />
aus. wenn auch nach der ersten erdölkrise<br />
Bemühungen in Richtung Energieeffizienz<br />
unternommen wurden, so sind die damals<br />
verwendeten dämmstärken von 3 bis 6 cm<br />
kork für heutige begriffe ein klacks.<br />
im Neubaubereich haben sich die Standards<br />
entsprechend weiterentwickelt. wer heute<br />
ein haus baut, muss nur schon von gesetzes<br />
wegen etliche energetische massnahmen ergreifen.<br />
daneben haben sich diverse labels<br />
auf dem markt etabliert, die einen sorgfältigen<br />
umgang mit der betriebsenergie oder<br />
der benötigten erstellungsenergie postulieren.<br />
für Neubauten muss das ziel eine der<br />
minergie-klassen oder Plusenergiebau heissen.<br />
Nur so wird sichergestellt, dass das objekt<br />
in den kommenden Jahren den steigenden<br />
anforderungen standhalten wird.<br />
Was bei Neubauten technisch und finanziell<br />
relativ einfach zu bewerkstelligen ist, stellt<br />
für viele bestehende objekte grosse herausforderungen<br />
dar. Viele solche bauten kommen<br />
jetzt in ein erneuerungsbedürftiges<br />
alter. meist bietet sich dadurch die gelegenheit,<br />
energetisch sinnvolle und zukunftsweisende<br />
erneuerungsschritte einzuleiten.<br />
Nur die umsetzung gestaltet sich nicht selten<br />
kompliziert und es bedarf einer fachlichen<br />
begleitung, um auch erfolgreich zu sein.<br />
dass in der <strong>Schweiz</strong> oftmals für die ewigkeit<br />
gebaut wird, zeigt sich bei den Sanierungen<br />
besonders deutlich. Viele bauteile sind<br />
noch in einem guten baulichen zustand,<br />
auch wenn die Gesamtenergieeffizienz zu<br />
wünschen übrig lässt. ein erneuern solcher<br />
bauteile rentiert sich aus ökonomischer<br />
Sicht meist nicht. erst die kombination mit<br />
weiteren massnahmen innerhalb eines gesamthaften<br />
Sanierungskonzeptes bringt auch<br />
finanziell interessante Varianten zu Tage.<br />
insbesondere, wenn sich die wohnbedürfnisse<br />
ändern oder eine ausnutzungsreserve<br />
den Ausbau der Wohnfläche zulässt, können<br />
sinnvolle umsetzungen gewählt werden.<br />
Nicht alle hauseigentümer können aus ihrem<br />
einfamilienhaus aber ein mehrfamilienhaus<br />
machen und meist nimmt der Platzbedarf<br />
im alter eher ab als zu. hier bietet sich die<br />
möglichkeit, Photovoltaikanlagen nicht nur<br />
zur Stromproduktion einzusetzen, sondern<br />
diese zusätzlich als aussenhaut zu nutzen; sei<br />
dies als dach oder als wandverkleidung. die<br />
erstellungskosten für diese äusserste Schicht<br />
amortisiert sich durch die produzierte energie<br />
wieder. trotz höheren anfangsinvestitionskosten<br />
kann über die lebensdauer dadurch<br />
mehr in die wärmedämmung oder ein<br />
alternatives heizsystem investiert werden.<br />
der hauseigentümerverband <strong>Schweiz</strong> (heV)<br />
setzt sich mit seinen über 310'000 mitgliedern<br />
als grösster eigentümerverband der<br />
<strong>Schweiz</strong> seit Jahren für energieeffizientere<br />
bauten und ökonomische erneuerungen ein.<br />
mit dem diesjährigen heV-Sondersolarpreis<br />
sollen gesamterneuerungen ausgezeichnet<br />
werden, welche die <strong>Solar</strong>energie sinnvoll<br />
und ökonomisch einsetzen und aufzeigen,<br />
dass auch bei durchschnittlichen gebäuden<br />
einfache und rentable konzepte umgesetzt<br />
werden können.<br />
es ist die breite masse an kleineren und mittleren<br />
gebäuden, vornehmlich in ländlichen<br />
regionen, die das grösste Potential für den<br />
effizienten Umgang mit den Ressourcen<br />
bie tet. durch das Prämieren „alltäglicher“<br />
beispiele soll der heV-Sondersolarpreis<br />
aufzeigen, dass es auch bei solchen objekten<br />
durchaus möglich ist, ökonomische und<br />
nachhaltige erneuerungen durchzuführen.<br />
dass dabei zu lasten der ästhetik keine abstriche<br />
gemacht werden müssen, zeigen die<br />
vielen gut integrierten <strong>Solar</strong>anlagen, die bereits<br />
ausgezeichnet worden sind.<br />
Prix Solaire Suisse <strong>2012</strong> 39