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Schweizer Solarpreispublikation 2012 - Solar Agentur Schweiz

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FRAGEN UND ERWÄGUNGEN DER SOLARPREISJURY <strong>2012</strong><br />

eine der 10 plusenergiebau (peb)-Thesen<br />

von Lord Norman Foster lautet: "I have never<br />

seen a conflict between the pursuit of<br />

aesthetic delight and high performance in<br />

terms of sustainability. I would go further<br />

and say that respond ing to a more demanding<br />

criteria should produce more beautiful<br />

buildings."<br />

Dieser Grundsatz kommt auch bei den <strong>Solar</strong>preis-<br />

und Norman foster <strong>Solar</strong> award-<br />

Preisträgern <strong>2012</strong> zum tragen: die einfache<br />

lösung und schlichte form ergibt die beste<br />

<strong>Solar</strong>leistung. ein beispiel ist die 270%-Peb-<br />

Sanierung gössi in buchrain/lu. zwei energiesysteme<br />

genügen für diese vorbildliche<br />

leistung - auch bezüglich perfekt integrierter<br />

PV-anlage (vgl. S. 56). andere operieren<br />

mit 5 energiesystemen, schlecht oder gar<br />

nicht integrierten <strong>Solar</strong>anlagen und "ernten"<br />

am Schluss 3 mal weniger energie.<br />

optimale Integration, optimale Leistung:<br />

auffallend ist, dass jene dächer dem hauseigentümer<br />

oder mieter am meisten <strong>Solar</strong>energie<br />

in die Stube bringen, welche am<br />

schönsten und ästhetisch ansprechendsten<br />

sind. hier kann die Peb-Sanierung Saager<br />

in innerberg/be als beispiel herangezogen<br />

werden. (vgl. S. 52)<br />

baumeister führend - auch in ästhetischarchitektonischer<br />

Hinsicht: bauunternehmer<br />

Walter schmid integrierte 1988 die<br />

erste PV-fassade und erstellte <strong>2012</strong> mit der<br />

umwelt arena ein Vorzeigebeispiel einer<br />

umfassenden PV-integration, die in europa<br />

ihresgleichen sucht. auch für den bauunternehmer<br />

markus Affentranger aus altbüron<br />

kommen nur bestintegrierte PV-anlagen in<br />

Frage. Vorbildlich installierte er die ganzflächige<br />

546 kwp-anlage auf dem neuen geschäftshaus<br />

mühlematte mit 3‘553 m2 . auch<br />

die 1‘700 m2 grosse 238 kwp-anlage auf<br />

seinem nicht mehr benötigten geschäftsbau<br />

chrüzmatte ist ein perfekt integriertes PVdach.<br />

beide gewinnen den 1. Peb-<strong>Solar</strong>preis<br />

bzw. den 1. NfSa <strong>2012</strong>.<br />

anlässlich der Jurysitzung wurde auch der<br />

einsatz - vor allem der damaligen bundespräsidentin<br />

micheline calmy-rey, bundesrätin<br />

doris leuthard, bundesrätin eveline<br />

widmer-Schlumpf und bundesrätin Simonetta<br />

Sommaruga - für den akw-ausstieg<br />

gewürdigt.<br />

Grundsatz-Erwägungen der Jury: bis vor<br />

einigen Jahren betrachtete die <strong><strong>Schweiz</strong>er</strong><br />

82 <strong><strong>Schweiz</strong>er</strong> <strong>Solar</strong>preis <strong>2012</strong><br />

<strong>Solar</strong>preisjury vor allem die anlagen und die<br />

jeweilige leistung. doch der trend geht zu<br />

vollflächigen und integrierten anlagen hin,<br />

welche mit dem heutigen Stand der technik<br />

durchaus realisierbar sind. frau beate<br />

Schnitter und andere Vertreter von heimatschutz<br />

und denkmalpflege sowie auch<br />

Jurymitglieder, darunter viele architekten,<br />

kritisierten vor Jahren die <strong>Solar</strong>preisjury<br />

und forderten, dass sie die „briefmarkenmuster“<br />

auf dächern nicht auszeichnen dürfe.<br />

bedenkt man, dass das beste <strong>Solar</strong>dach<br />

mit vollintegrierter PV-anlage und bloss 6°<br />

dachneigung jährlich 183 kwh/m2a erzeugt<br />

und immer noch den "rekord" hält (Sig-SeS/<br />

ge), wird klar: auch energetische und ökonomische<br />

gründe sprechen für die optimalere<br />

ästhetische lösung, im Sinne von lord<br />

Norman foster.<br />

die Jury-erwägungen werden manchmal<br />

als hart empfunden. an der <strong><strong>Schweiz</strong>er</strong> <strong>Solar</strong>preisverleihung<br />

wird aber sichtbar, dass die<br />

konkurrenz gross ist und die „solare Post“<br />

in vielen kantonen vorwärts schreitet. dazu<br />

folgende erwägungen der Jury:<br />

solarkirche Halden, st. Gallen: die 255<br />

m2 grosse, nach Süden ausgerichtete 46.6<br />

kwp-PV-anlage erzeugt gut 49‘000 kwh/a.<br />

die monokristallinen Sunpower-zellen neuester<br />

generation erzeugen einen bis zu 30%<br />

grösseren energiegewinn als herkömmliche<br />

module. der bau einer schweizweit grössten<br />

und bisher schönsten <strong>Solar</strong>anlage auf einem<br />

kirchendach zeigt, wie <strong>Solar</strong>anlagen auch bei<br />

geschützten kulturbauten optimal integriert<br />

werden können. Seit der einweihung am 19.<br />

September 2010 „leuchtet“ die kirche und<br />

zeigt echte und verantwortungsbewusste<br />

Denkmalpflege mit den besten Materialien,<br />

die sich vom „Pseudo denkmalschutz“ wohltuend<br />

abhebt. die <strong>Solar</strong>kirche halden dient<br />

als Vorbild und als Symbol für das grosse ökologische<br />

Potential von anderen kulturbauten<br />

in der <strong>Schweiz</strong>. (vgl. S. 24)<br />

1 2<br />

1: die optimal integrierte PV-anlage in uettligen/be "erntet" jährlich 182 kwh pro m2 dachfläche für das<br />

sanierte bauernhaus von 1819.<br />

2: die nicht integrierte PV-anlage "erntet" bis 70% weniger strom vom dach im Vergleich zu abbildung 1.<br />

Max Rengglis Holzbau-Werk, Schötz/LU: mit<br />

besseren rahmenbedingungen, d.h. bei einer<br />

ganzflächigen dachnutzung von 4'430 m2 (statt 3'339 m2 ) mit dachintegrierten monokristallinen<br />

<strong>Solar</strong>zellen könnte die ästhetisch<br />

sehr ansprechende Produktionshalle nach<br />

minergie-P-Standard wahrscheinlich bereits<br />

heute erheblich mehr als 700‘000 kwh/a<br />

erzeugen und das werk zum 200% Peb konzipiert<br />

werden. fazit: auch hier lohnt sich<br />

eine ganzflächig integrierte <strong>Solar</strong>anlage.<br />

(vgl. S. 30)<br />

siebenstöckiges peb-mfH fent, Wil/sG:<br />

eine gelungene <strong>Solar</strong>leistung legt das siebenstöckige<br />

mehrfamilienhaus (mfh) fent an<br />

den tag - mit einer eigenenergieversorgung<br />

von 186%. mit dem Stromüberschuss könnten<br />

16 elektroautos solar betrieben werden.<br />

(vgl. S. 50)<br />

plusenergiebau Affentranger, Altbüron/Lu:<br />

da beim Plusenergiebau ® <strong>Solar</strong>preis nur die<br />

beheizte fläche, wie z.b. die energiebezugsfläche<br />

mit den Wohnungen etc. inklusiv Vordächer<br />

zählen, wird beim geschäftsgebäude<br />

affentranger in altbüron nur eine PV-fläche<br />

von 2'193 m2 oder 337 kwp der 546 kwp des<br />

mühlematte-baus angerechnet. (vgl. S. 54)<br />

Vortritt für mehrfamilienhäuser (mfH):<br />

Stehen mfh und efh mit ähnlich hoher<br />

eigen energieversorgung zur beurteilung an,<br />

entscheidet sich die Jury für mfh. in vergleichbaren<br />

fällen werden die bausanierungen<br />

grundsätzlich den Neubauten vorgezogen<br />

(entscheidung vom 07.06.<strong>2012</strong>).<br />

Lateria Engiadinaisa SA, Bever/GR: mit einer<br />

nachhaltigen Peb-förderung in der Stadt<br />

zürich könnte das ewz die co -emissionen<br />

2<br />

und die energieverluste im gebäudebereich<br />

um ein Vielfaches verbessern und die<br />

erneuer baren Energien noch effizienter unterstützen.<br />

(vgl. S. 72)

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