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Strahlenexposition durch natürliche Radionuklide im Trinkwasser in ...

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1.5 Vergleich der Regelungen verschiedener Staaten<br />

In Tabelle 4 werden die oben aufgeführten grundlegenden Regelwerke sowie e<strong>in</strong>geführte Regelungen mehrerer Staaten<br />

über Richtwerte/Grenzwerte <strong>natürliche</strong>r <strong>Radionuklide</strong> <strong>in</strong> <strong>Tr<strong>in</strong>kwasser</strong> zusammengefasst. Der Vergleich der genannten<br />

supranationalen Regelwerke sowie e<strong>in</strong>iger europäischer und nicht europäischer Länder zeigt, dass<br />

• unterschiedliche <strong>Radionuklide</strong> berücksichtigt,<br />

• max<strong>im</strong>al zulässige Radionuklidkonzentrationen ohne und mit Bezug auf e<strong>in</strong>en Dosisrichtwert festgelegt und<br />

• unterschiedliche Dosisrichtwerte für den Konsum von <strong>Tr<strong>in</strong>kwasser</strong> verwendet wurden.<br />

Die Dosisrichtwerte liegen <strong>im</strong> Bereich von 0,1 mSv/a bis 1 mSv/a wobei bisher ausschließlich der Erwachsene als Referenzperson<br />

betrachtet wird. Die Konzentrationsgrenzwerte e<strong>in</strong>zelner <strong>Radionuklide</strong> unterscheiden sich – wie nachfolgend<br />

dargestellt – bis zu e<strong>in</strong>em Faktor von ca. 30 vone<strong>in</strong>ander:<br />

Uran<br />

Die Konzentrationsbegrenzung für das Element Uran erfolgt auf der Grundlage der chemischen Toxizität. Die World<br />

Health Organisation (WHO) und die amerikanische Environmental Protection Agency (EPA) empfehlen Werte von<br />

15 µg/l bzw. 30 µg/l. Daraus folgen U-238-Aktivitätskonzentrationen von 0,185 Bq/l [23] bzw. 0,375 Bq/l [24, 25]. Dagegen<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Schweiz U-238-Aktivitätskonzentrationen von bis zu 10 Bq/l (800 µg/l Uran) [26] und <strong>in</strong> F<strong>in</strong>nland<br />

20 Bq/l (1600 µg/l Uran) [27] zulässig, die auf das radiologische Gefährdungspotential zurückzuführen s<strong>in</strong>d.<br />

Ra-226 und Ra-228<br />

Für die max<strong>im</strong>al zulässigen Konzentrationen der <strong>Radionuklide</strong> Ra-226 und Ra-228 ergeben sich für die e<strong>in</strong>zelnen Länder/Organisationen<br />

Spannweiten von 185 mBq/l (USA) bis 1000 mBq/l (WHO) bzw. 100 mBq/l (WHO) bis 1000 mBq/l<br />

(Schweiz).<br />

Pb-210 und Po-210<br />

Rechtlich verb<strong>in</strong>dliche Regelungen existieren für die <strong>Radionuklide</strong> Pb-210 und Po-210 nur <strong>in</strong> F<strong>in</strong>nland, Kanada und der<br />

Schweiz. Hierbei schwanken die max<strong>im</strong>alen Konzentrationen für Pb-210 zwischen 100 mBq/l (Kanada) und 1000 mBq/l<br />

(Schweiz) sowie für Po-210 zwischen 200 mBq/l (Kanada) und 3000 mBq/l (F<strong>in</strong>nland). Demgegenüber werden <strong>in</strong> der<br />

WHO-Empfehlung [23] für beide <strong>Radionuklide</strong> Aktivitätskonzentrationen von 100 mBq/l und <strong>in</strong> der „Empfehlung der<br />

Kommission vom 20. Dezember 2001 über den Schutz der Öffentlichkeit vor der Exposition gegenüber Radon <strong>im</strong> <strong>Tr<strong>in</strong>kwasser</strong>“<br />

(2001/928/EURATOM)“ (EU-Radon-Empfehlung) [28] 200 mBq/l für Pb-210 und 100 mBq/l für Po-210 vorgeschlagen.<br />

Rn-222<br />

Die EU-Radonempfehlung [28] gibt übere<strong>in</strong>st<strong>im</strong>mend mit der WHO [23] und anderen nationalen Regelungen (z. B.<br />

[29, 30]) für das <strong>im</strong> Wasser gelöste Edelgas Rn-222 e<strong>in</strong>en Richtwert von 100 Bq/l an sowie e<strong>in</strong>en Max<strong>im</strong>alwert von<br />

1000 Bq/l, bei dessen Überschreitung Maßnahmen zur Reduzierung der Radonkonzentration geprüft werden sollten.<br />

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