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Strahlenexposition durch natürliche Radionuklide im Trinkwasser in ...

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schiedenen Altersgruppen [48]<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Tabelle 9 aufgeführt. Danach<br />

tr<strong>in</strong>kt die Referenzperson<br />

„Erwachsener“ <strong>im</strong> Durchschnitt<br />

350 Liter pro Jahr, das Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>d<br />

der Altersgruppe „0 – 1 a“<br />

170 Liter.<br />

E<strong>in</strong>e besondere Situation ergibt<br />

sich be<strong>im</strong> Rn-222, da das flüch-<br />

U-238<br />

U-234<br />

0,340<br />

0,370<br />

0,268<br />

0,295<br />

21<br />

20<br />

tige Edelgas be<strong>im</strong> Kochen des<br />

Wassers fast vollständig entweicht.<br />

Die <strong>durch</strong> Rn-222 her-<br />

Ra-226<br />

Pb-210<br />

4,70<br />

8,40<br />

3,62<br />

5,66<br />

23<br />

33<br />

vorgerufene Ingestionsdosis wird<br />

deshalb nur <strong>durch</strong> den Konsum<br />

von direkt aus der Wasserleitung<br />

entnommenem <strong>Tr<strong>in</strong>kwasser</strong> be-<br />

Po-210<br />

Ra-228<br />

26,0<br />

30,0<br />

23,6<br />

20,8<br />

9,2<br />

31<br />

st<strong>im</strong>mt. Dieser Anteil wird nach [15] für alle Altersgruppen oberhalb von 2 Jahren auf 50 % des <strong>in</strong> Tabelle 9 angegebenen<br />

jährlichen <strong>Tr<strong>in</strong>kwasser</strong>konsums geschätzt. Für die Altersklasse „1 – 2 a“ wird angenommen, dass ca. 80 % der<br />

<strong>Tr<strong>in</strong>kwasser</strong>aufnahme über gekochte Getränke erfolgt, für die Altersklasse „0 – 1 a“ wird der Anteil von 80 % auf die<br />

<strong>Tr<strong>in</strong>kwasser</strong>menge von 55 l/a bezogen. Damit ergeben sich die <strong>in</strong> Tabelle 10 angegebenen jährlichen Verzehrsmengen<br />

von direkt aus der Leitung entnommenem <strong>Tr<strong>in</strong>kwasser</strong>.<br />

Da die deutsche <strong>Tr<strong>in</strong>kwasser</strong>verordnung die Vorgaben der EU-<strong>Tr<strong>in</strong>kwasser</strong>richtl<strong>in</strong>ie umzusetzen hat, werden <strong>im</strong> Rahmen<br />

dieses Berichts Expositionen unter Zugrundelegung der Schutzziele und Berechnungsmethoden dieser Richtl<strong>in</strong>ie<br />

ermittelt und diskutiert. Zum Vergleich werden die <strong>Strahlenexposition</strong>en nach Vorschriften der Strahlenschutzverordnung<br />

best<strong>im</strong>mt. Neben e<strong>in</strong>em Vergleich der beiden historisch gewachsenen Schutzphilosophien ermöglicht dies Vorgehen<br />

zusätzlich e<strong>in</strong>en Vergleich mit den sonstigen <strong>im</strong> Bereich des Schutzes vor ionisierender Strahlung aus <strong>natürliche</strong>n<br />

Quellen ermittelten <strong>Strahlenexposition</strong>en.<br />

Wie aus den Ausführungen des Abschnitts 1.3 hervorgeht, wird <strong>in</strong> den Empfehlungen der WHO ebenso wie <strong>in</strong> der EU-<br />

<strong>Tr<strong>in</strong>kwasser</strong>richtl<strong>in</strong>ie für die dort betrachtete Altersgruppe des „Erwachsenen“ mit 730 l pro Jahr e<strong>in</strong> <strong>im</strong> Vergleich mit<br />

dem Wert der Strahlenschutzverordnung von 350 l pro Jahr deutlich höherer <strong>Tr<strong>in</strong>kwasser</strong>konsum angenommen.<br />

Solche Differenzen der <strong>in</strong> den<br />

verschiedenen Regelwerken benutzten<br />

Verzehrsraten reflektieren<br />

unterschiedliche, historisch<br />

gewachsene Schutzphilosophien<br />

und Konventionen, zum Teil<br />

auch unterschiedliche Verzehrsgewohnheiten<br />

oder Kenntnisstände 1 Tabelle 10: Mittlerer jährlicher Verzehr von Leitungswasser <strong>in</strong> Liter nach [15]<br />

Altersgruppe 0 – 1 a 1 – 2 a 2 – 7 a 7 – 12 a 12 – 17 a > 17 a<br />

Verzehr 11 20 50 75 100 175<br />

. Grundsätzlich sche<strong>in</strong>t es erforderlich, e<strong>in</strong>heitliche Verzehrsraten festzulegen, die der<br />

Dosisermittlung zugrunde zu legen s<strong>in</strong>d.<br />

1 Neueste Untersuchungen <strong>in</strong> Deutschland für K<strong>in</strong>der <strong>im</strong> Alter von 3 bis 14 Jahren ergaben für e<strong>in</strong>ige Altersgruppen<br />

mittlere Verzehrsraten, die die <strong>in</strong> Tabelle 9 zitierten Werte der Strahlenschutzverordnung übersteigen [82]. Die<br />

höchste Diskrepanz ergibt sich für die <strong>in</strong> [82] genannte Altersklasse der 3- bis 5-Jährigen, für die der (arithmetische)<br />

Mittelwert der Verzehrsrate um e<strong>in</strong>en Faktor zwei über der <strong>in</strong> [53] für die Altersgruppe „2 – 7 Jahre“ festgelegten<br />

liegt.<br />

22<br />

Tabelle 8: Gegenüberstellung der rechtsverb<strong>in</strong>dlichen Ingestionsdosiskoeffizienten<br />

g(akut) der Altersgruppe „0 – 1 a“ [50] mit den unter Annahme e<strong>in</strong>er<br />

chronischen Aktivitätszufuhr abgeleiteten Koeffizienten g(chronisch) [51]<br />

Nuklid g(akut)<br />

<strong>in</strong> µSv/Bq<br />

g(chronisch)<br />

<strong>in</strong> µSv/Bq<br />

Tabelle 9: Mittlerer jährlicher <strong>Tr<strong>in</strong>kwasser</strong>konsum U i <strong>in</strong> Liter nach StrlSchV, Anlage VII [53]<br />

g(akut) – g(chronisch) 100 %<br />

g(akut)<br />

Altersgruppe 0 – 1 a 1 – 2 a 2 – 7 a 7 – 12 a 12 – 17 a > 17 a<br />

<strong>Tr<strong>in</strong>kwasser</strong>konsum 55 (170) 1) 100 100 150 200 350<br />

1) Zur jährlichen <strong>Tr<strong>in</strong>kwasser</strong>menge des Säugl<strong>in</strong>gs von 55 l kommen 115 l h<strong>in</strong>zu, wenn angenommen wird, dass der<br />

Säugl<strong>in</strong>g nicht gestillt wird, sondern nur Milchprodukte erhält

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