06.12.2012 Aufrufe

Strahlenexposition durch natürliche Radionuklide im Trinkwasser in ...

Strahlenexposition durch natürliche Radionuklide im Trinkwasser in ...

Strahlenexposition durch natürliche Radionuklide im Trinkwasser in ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Zur Untersuchung von Tr<strong>in</strong>kwässern <strong>in</strong> Ballungsgebieten sollten vorwiegend größere Wasserversorgungsanlagen beprobt<br />

werden, die e<strong>in</strong>en großen Teil des <strong>Tr<strong>in</strong>kwasser</strong>bedarfs der dortigen Bevölkerung abdecken. Dagegen sollten zur<br />

Erfassung der oberen Aktivitätsbereiche gezielt Tr<strong>in</strong>k- und Rohwässer von Wasserversorgungsanlagen <strong>in</strong> Gebieten mit<br />

erhöhter <strong>natürliche</strong>r Radioaktivität der Bundesländer Bayern, Sachsen, Baden-Württemberg, Thür<strong>in</strong>gen, Rhe<strong>in</strong>land-<br />

Pfalz und Sachsen-Anhalt beprobt werden. Aufgrund dieser Herangehensweise s<strong>in</strong>d die <strong>im</strong> Rahmen der Untersuchungen<br />

gewonnenen Daten repräsentativ <strong>im</strong> S<strong>in</strong>ne der Aufgabenstellung. Aussagen über e<strong>in</strong>zelne Anlagen können aber auf<br />

ihrer Grundlage nicht getroffen werden. E<strong>in</strong>e Übersicht über die Anzahl der Proben aus den e<strong>in</strong>zelnen Bundesländern<br />

und über die Anzahl der <strong>durch</strong>geführten nuklidspezifischen Analysen geben Tabelle A1 (Roh- und Re<strong>in</strong>wasser) und<br />

Tabelle A2 (<strong>Tr<strong>in</strong>kwasser</strong>) <strong>im</strong> Anhang A. In Abbildung 2 ist der nach Abschluss des Messprogramms erreichte Beprobungsgrad<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Übersichtskarte der Bundesrepublik Deutschland veranschaulicht. Sie zeigt, dass mit den Untersuchungen<br />

große Teile des Bundesgebietes erfasst wurden. Insgesamt wurden 582 Tr<strong>in</strong>k- und 565 Rohwässer aus 564<br />

Wasserversorgungsanlagen analysiert. Der Anteil der untersuchten Tr<strong>in</strong>kwässer, die aus Grundwasservorkommen gewonnen<br />

werden, betrug etwa 80 %. Die Proben repräsentieren <strong>in</strong> Ballungsgebieten z. T. Tr<strong>in</strong>kwässer, die von mehreren<br />

Millionen Menschen genutzt werden.<br />

Unterstützung bei der Probenbeschaffung erhielt das BfS <strong>durch</strong> die Landesumwelt- und Landesgesundheitsm<strong>in</strong>isterien,<br />

die örtlichen Gesundheitsbehörden, die Landesumweltämter und <strong>durch</strong> die amtlichen Landesmessstellen, die <strong>im</strong> Rahmen<br />

des Strahlenschutzvorsorgegesetztes (StrVG) [41] tätig s<strong>in</strong>d und <strong>in</strong>sbesondere <strong>durch</strong> die Wasserversorgungsunternehmen.<br />

E<strong>in</strong>e Reihe von Proben wurde auch <strong>durch</strong> die HGN Hydrogeologie GmbH bereitgestellt. Bei der Probenahme<br />

wurde jeder Wasserversorgungsanlage e<strong>in</strong> Probenbegleitbogen übergeben (B9 <strong>in</strong> Anhang B). Hier<strong>durch</strong> konnten u. a.<br />

Angaben zur Herkunft des Wassers (Grund- oder Oberflächenwasser), zur Geologie des Untergrundleiters, zur Entnahmetiefe,<br />

zum Aufbereitungsverfahren und zur Anzahl der versorgten Personen erfasst werden. In der Regel wurden<br />

jeweils 20-l-Proben entnommen, m<strong>in</strong>destens jedoch e<strong>in</strong> Volumen von 10 Litern. Die Probenahme für die Rn-222-Best<strong>im</strong>mung<br />

erfolgte separat, dafür wurden weitgehend gasdichte 0,5 l-Flaschen aus Polyethylen-Terephtalat (PET) verwendet.<br />

2.3 Radionuklidanalysen<br />

Sämtliche Wässer wurden auf ihre Gesamt-Alpha-Aktivitätskonzentration sowie auf die Aktivitätskonzentrationen von<br />

U-238, Ra-226, Ra-228, Pb-210, Po-210 und Rn-222 untersucht. Lagen die U-238-Aktivitätskonzentrationen oberhalb<br />

von 10 mBq/l, wurden zusätzlich die beiden Uranisotope U-234 und U-235 alphaspektrometrisch best<strong>im</strong>mt. Auf die<br />

Best<strong>im</strong>mung der Thoriumisotope wurde mit Ausnahme von 56 Wässern mit erhöhten Ra-228-Aktivitätskonzentrationen<br />

verzichtet. E<strong>in</strong>e Übersicht über die angewandten Verfahren zur Best<strong>im</strong>mung der Radionuklidkonzentrationen, die notwendigen<br />

Probevolum<strong>in</strong>a und die erreichbaren Nachweisgrenzen gibt Tabelle 5.<br />

Die Wasserproben wurden unmittelbar nach dem E<strong>in</strong>gang <strong>im</strong> Labor belüftet, um das <strong>im</strong> Wasser gelöste Rn-222 auszutreiben<br />

(Entemanierung <strong>durch</strong> Ausstrippen) und damit e<strong>in</strong>e Nachbildung von Pb-210 zu verh<strong>in</strong>dern. Die Bearbeitungs-<br />

Tabelle 5: Zusammenfassende Darstellung der angewandten Verfahren zur <strong>Tr<strong>in</strong>kwasser</strong>analyse<br />

Radionuklid/Element Best<strong>im</strong>mungsmethode Volumen<br />

<strong>in</strong> l<br />

18<br />

Nachweisgrenze<br />

<strong>in</strong> mBq/l<br />

Rn-222 Flüssigsz<strong>in</strong>tillationsmessung nach [14] 0,015 ca. 1000<br />

Gesamt-α Phosphatfällung, Flüssigsz<strong>in</strong>tillationsmessung nach [44] 0,3 ca. 20<br />

Ra-226<br />

Pb-210<br />

Po-210<br />

Ra-228<br />

Mitfällung an Bariumsulfat, Emanometrie, Messung der<br />

α-Strahlung nach [14]<br />

Spontane Abscheidung auf Nickelplättchen, Low-level-Beta-<br />

Messung (Bi-210), Alpha-Messung (Po-210) nach [45]<br />

Mitfällung an Bariumsulfat und Überführung <strong>in</strong> das<br />

Carbonat, Extraktionschromatographie, Low-level-Beta-<br />

Messung (Ac-228) nach [14]<br />

1,0 ca. 1<br />

4,0<br />

ca. 2<br />

ca. 1<br />

10 1 – 2<br />

Uran K<strong>in</strong>etische Phosphoreszenz-Analyse nach [45] 0,02 0,7<br />

U-234, U-235, U-238 Extraktionschromatographie, Alphaspektrometrie nach [14] 0,30 5 – 10<br />

Th-228, Th-230, Th-232 Extraktionschromatographie, Alphaspektrometrie nach [14] 0,80 1 – 5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!