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Strahlenexposition durch natürliche Radionuklide im Trinkwasser in ...

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Zum Vergleich Säugl<strong>in</strong>g / Erwachsener: Die Ingestionsdosiskoeffizienten berücksichtigen die unterschiedlichen chemischen<br />

Eigenschaften und physiologischen Verhaltensweisen der <strong>Radionuklide</strong> <strong>in</strong> den Organen des menschlichen Körpers<br />

und ermöglichen die Berechnung der Ingestions-Folgedosis aus der <strong>im</strong> Alter i aufgenommenen Aktivität Cr · Ui.<br />

Die Ingestions-Folgedosiskoeffizienten errechnen sich be<strong>im</strong> Erwachsenen aus der Summation der jährlichen Dosisbeiträge<br />

für e<strong>in</strong>en Zeitraum von 50 Jahren nach der Ingestion. Bei K<strong>in</strong>dern werden die der Ingestion folgenden 70 Jahre <strong>in</strong><br />

die Berechnung der Folgedosis e<strong>in</strong>bezogen. Bei diesem Modell der ICRP [48, 49] wird die gesamte Folgedosis dem<br />

Jahr der Aktivitätsaufnahme angerechnet.<br />

In Tabelle 6 s<strong>in</strong>d die <strong>in</strong> Deutschland gesetzlich festgelegten Dosiskoeffizienten zusammengestellt [50], die von e<strong>in</strong>er<br />

e<strong>in</strong>maligen Aktivitätsaufnahme (akute Zufuhr) zu Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>es jeden Lebensjahres ausgehen. Be<strong>im</strong> Säugl<strong>in</strong>g wird angenommen,<br />

dass die Aktivitätsaufnahme am 100. Tag erfolgt. Demgegenüber ergeben sich bei der realistischeren Annahme<br />

e<strong>in</strong>er chronischen, d. h. täglichen Aktivitätszufuhr nach Berechnungen des BfS [51] die <strong>in</strong> Tabelle 7 aufgeführten<br />

Dosiskoeffizienten.<br />

Tabelle 6: Gesetzlich festgelegte Folgedosiskoeffizienten g i,r bei Radionuklidaufnahme <strong>durch</strong> Ingestion (akute Aufnahme)<br />

<strong>in</strong> µSv/Bq nach [49, 50, 52]<br />

Altersgruppe Ra-226 Ra-228 Ra-224 U-238 U-235 U-234 Pb-210 Po-210 Rn-222<br />

0 – 1 a 4,7 30 2,7 0,34 0,35 0,37 8,4 26 0,04<br />

1 – 2 a 0,96 5,7 0,66 0,12 0,13 0,13 3,6 8,8 0,0035<br />

2 – 7 a 0,62 3,4 0,35 0,080 0,085 0,088 2,2 4,4 0,0035<br />

7 – 12 a 0,80 3,9 0,26 0,068 0,071 0,074 1,9 2,6 0,0035<br />

12 – 17 a 1,5 5,3 0,20 0,067 0,070 0,074 1,9 1,6 0,0035<br />

> 17 a 0,28 0,69 0,065 0,045 0,047 0,049 0,69 1,2 0,0035<br />

Tabelle 7: Dosiskoeffizienten g i,r bei Radionuklidaufnahme <strong>durch</strong> Ingestion (chronische Aufnahme) <strong>in</strong> µSv/Bq nach [51]<br />

Altersgruppe Ra-226 Ra-228 U-238 U-235 U-234 Pb-210 Po-210<br />

0 – 1 a 3,6 21 0,27 0,28 0,30 5,7 24<br />

1 – 2 a 0,95 5,3 0,12 0,12 0,13 3,1 7,8<br />

2 – 7 a 0,73 3,9 0,086 0,090 0,095 2,2 4,8<br />

7 – 12 a 0,91 3,8 0,071 0,073 0,078 1,8 2,8<br />

12 – 17 a 1,6 4,0 0,072 0,072 0,077 1,8 1,7<br />

> 17 a 0,28 0,65 0,033 0,033 0,035 0,60 1,2<br />

Die Dosiskoeffizienten <strong>in</strong> Tabelle 6 zeigen, dass bei akuter identischer Aktivitätszufuhr der betrachteten <strong>Radionuklide</strong><br />

die Ingestions-Folgedosen für Säugl<strong>in</strong>ge um das 7- bis 40-fache höher als bei Erwachsenen s<strong>in</strong>d. Die höchsten Folgedosen<br />

ergeben sich für Säugl<strong>in</strong>ge <strong>durch</strong> den Beta-Strahler Ra-228, gefolgt von dem Alpha-Strahler Po-210. Bei Erwachsenen<br />

kehrt sich die Reihenfolge dieser <strong>Radionuklide</strong> um. Die <strong>durch</strong> Ra-226 hervorgerufenen Folgedosen s<strong>in</strong>d gegenüber<br />

denen der <strong>Radionuklide</strong> Ra-228, Po-210 und Pb-210 bei allen Altersgruppen erheblich niedriger. Für alle Personengruppen<br />

s<strong>in</strong>d die Dosiskoeffizienten der drei Uran-Isotope <strong>im</strong> Vergleich zu Ra-228, Po-210, Pb-210 und Ra-226 um<br />

mehr als das 10-fache niedriger.<br />

Bei chronischer, d. h. täglicher Aktivitätszufuhr ergeben sich für Säugl<strong>in</strong>ge niedrigere Dosiskoeffizienten gegenüber der<br />

akuten Aktivitätszufuhr. Die Abnahme beträgt bei Ra-228 und Pb-210 ca. 30 %, bei allen anderen <strong>Radionuklide</strong>n zwischen<br />

10 und 20 %. E<strong>in</strong>e Gegenüberstellung der Dosiskoeffizienten aus den Annahmen der e<strong>in</strong>maligen und der chronischen<br />

Aufnahme gibt Tabelle 8.<br />

Die bei der Ermittlung der <strong>Strahlenexposition</strong> <strong>durch</strong> den Verzehr von <strong>Tr<strong>in</strong>kwasser</strong> <strong>in</strong> Deutschland gemäß Anlage VII<br />

der Strahlenschutzverordnung (StrlSchV) [53] zu Grunde zu legenden jährlichen <strong>Tr<strong>in</strong>kwasser</strong>mengen Ui für die 6 ver-<br />

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