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Strahlenexposition durch natürliche Radionuklide im Trinkwasser in ...

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Der höchste Medianwert der Ingestions-Folgedosis ergab sich mit 0,05 mSv/a für Säugl<strong>in</strong>ge, wobei davon <strong>im</strong> Mittel<br />

etwa 60 % auf das bei Säugl<strong>in</strong>gen dosisrelevante Radionuklid Ra-228 zurückzuführen ist. Die Mediane für Personen der<br />

anderen fünf Altersgruppen lagen mit Werten zwischen ca. 0,008 bis 0,013 mSv/a um das etwa 4- bis 6-fache darunter.<br />

Auf den Medianwert der Ingestionsdosis für Erwachsene von 0,0086 mSv/a entfallen <strong>durch</strong>schnittlich ca. 60 % auf das<br />

Radionuklid Rn-222 und die verbleibenden 40 % auf die restlichen <strong>natürliche</strong>n <strong>Radionuklide</strong>.<br />

Aus den 95. Perzentilen der Tabelle<br />

18 kann gefolgert werden, dass<br />

5 % der untersuchten Tr<strong>in</strong>kwässer<br />

bei den Säugl<strong>in</strong>gen zu Ingestionsdosen<br />

oberhalb von 0,37 mSv/a<br />

führen. Bei den Personen der anderen<br />

Altersgruppen liegen 5 % der<br />

Tr<strong>in</strong>kwässer oberhalb von ca. 0,09<br />

bis 0,11 mSv/a.<br />

E<strong>in</strong>en wesentlichen Beitrag zur <strong>in</strong>ternen<br />

<strong>Strahlenexposition</strong> <strong>durch</strong><br />

H2 – 7 a-Ingestionsdosis<br />

H7 – 12 a-Ingestionsdosis<br />

< 0,001 – 0,94<br />

< 0,0015 – 0,84<br />

0,0079<br />

0,0096<br />

0,089<br />

0,086<br />

<strong>natürliche</strong> <strong>Radionuklide</strong> <strong>in</strong> <strong>Tr<strong>in</strong>kwasser</strong><br />

liefert neben der Ingestions-<br />

Folgedosis auch die Inhalations-<br />

H12 – 17 a-Ingestionsdosis<br />

H>17 a-Ingestionsdosis<br />

< 0,0026 – 0,81<br />

< 0,0015 – 1,14<br />

0,013<br />

0,0086<br />

0,11<br />

0,094<br />

Folgedosis <strong>in</strong>folge der Freisetzung<br />

von Rn-222. Als Medianwert der<br />

Inhalationsdosis ergibt sich für Per-<br />

Rn-222-Inhalationsdosis < 0,0032 – 6,44 0,026 0,49<br />

sonen aller Altersgruppen 0,026 mSv/a. Damit beträgt die mittlere Rn-222-Inhalationsdosis etwa 50 % der mittleren Ingestionsdosis<br />

für Säugl<strong>in</strong>ge, jedoch das 3-fache des Medianwertes der Erwachsenen. Etwa 5 % der Tr<strong>in</strong>kwässer verursachen<br />

e<strong>in</strong>e Inhalationsdosis > 0,49 mSv/a.<br />

M<strong>in</strong><strong>im</strong>al- und Max<strong>im</strong>alwerte<br />

Die bei Berücksichtigung der sechs <strong>Radionuklide</strong> <strong>in</strong> der Tabelle 18 angegebenen Bereiche zeigen, dass die E<strong>in</strong>zelwerte<br />

der Ingestions- und Inhalationsdosen jeweils <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bereich von etwa drei Größenordnungen liegen. Während <strong>im</strong><br />

unteren Dosisbereich zahlreiche Werte unter 0,005 mSv/a liegen, treten Max<strong>im</strong>alwerte nahe und z. T. deutlich über<br />

1 mSv/a auf. Diese Schwankungsbereiche der berechneten Folgedosen s<strong>in</strong>d Ausdruck der enormen Variationsbreite<br />

naturgegebener Radioaktivität <strong>in</strong> Grund- und Oberflächenwässern Deutschlands. Außerordentlich große Unterschiede<br />

wurden auch <strong>in</strong> unmittelbarer örtlicher Nähe von Brunnen e<strong>in</strong>es Wasserwerkes oder benachbarter Wasserwerke festgestellt.<br />

So ergeben sich für die beiden Tr<strong>in</strong>kwässer 262BY20 und 260BY10 aus zwei benachbarten Wasserwerken des<br />

Landkreises Wunsiedel <strong>im</strong> Fichtelgebirge Ingestionsdosen von 1,14 mSv/a und 0,014 mSv/a für Erwachsene. Auch die<br />

Inhalationsdosen <strong>durch</strong> Rn-222 s<strong>in</strong>d mit 6,44 mSv/a bzw. 0,024 mSv/a sehr verschieden. Die Aktivitätskonzentrationen<br />

aller <strong>Radionuklide</strong> unterscheiden sich bei diesen beiden Tr<strong>in</strong>kwässern erheblich vone<strong>in</strong>ander. Ähnliche Konzentrationsunterschiede<br />

<strong>in</strong> Tr<strong>in</strong>kwässern treten auch <strong>in</strong> anderen Landkreisen auf (z. B. <strong>in</strong> Merseburg-Querfurt oder Waldshut).<br />

Die Max<strong>im</strong>alwerte der Ingestionsdosis für Erwachsene wurden bei der Analyse von Tr<strong>in</strong>kwässern aus den Landkreisen<br />

Wunsiedel mit 1,14 mSv/a, Annaberg (Sachsen) mit 0,49 mSv/a und Bayreuth mit 0,29 mSv/a gefunden, wobei 90 bis<br />

99 % der Dosis <strong>durch</strong> die Ingestion von Rn-222 hervorgerufen wird.<br />

Die Max<strong>im</strong>alwerte der Ingestionsdosis für Säugl<strong>in</strong>ge ergaben sich für Wässer aus den Landkreisen Wunsiedel mit<br />

0,97 mSv/a, Merseburg-Querfurt (Sachsen-Anhalt) mit 0,93 mSv/a und Altenburger Land (Thür<strong>in</strong>gen) mit 0,92 mSv/a,<br />

wobei jeweils nur e<strong>in</strong> bis zwei <strong>Radionuklide</strong> dosisbest<strong>im</strong>mend s<strong>in</strong>d. Details hierzu können den Tabellen des Anhangs C<br />

entnommen werden.<br />

3.2.2 Nuklidspezifische Dosisanteile an der Gesamt-Ingestionsdosis – Mittel-, M<strong>in</strong><strong>im</strong>al- und<br />

Max<strong>im</strong>alwerte<br />

Der mittlere Anteil e<strong>in</strong>zelner <strong>Radionuklide</strong> an den Ingestionsdosen wurde für Wässer mit resultierender Gesamtdosis <strong>im</strong><br />

Bereich der jeweiligen Medianwerte für die Altersgruppe der Säugl<strong>in</strong>ge (Bereich 0,04 bis 0,06 mSv/a; 100 Wässer) und<br />

für die Altergruppe der Erwachsenen (Bereich 0,007 bis 0,01 mSv/a; 78 Wässer) ermittelt. Bei fehlenden Messwerten<br />

der U-234-Aktivitätskonzentrationen (Best<strong>im</strong>mung nur bei U-238-Aktivitätskonzentrationen oberhalb von 10 mBq/l)<br />

wurde e<strong>in</strong> konstantes U-234/U-238-Aktivitätsverhältnis von 1,65 angenommen.<br />

34<br />

Tabelle 18: Ingestions-Folgedosis für Personen der sechs Altersklassen bei<br />

Berücksichtigung von Ra-226, Ra-228, Pb-210, Po-210, Rn-222, U-234<br />

und U-238 und der Rn-222-Inhalations-Folgedosis <strong>in</strong> mSv/a<br />

Altersklasse Bereich Median 95. Perzentil<br />

H0 – 1 a-Ingestionsdosis < 0,009 – 0,97 0,050 0,37<br />

H1 – 2 a-Ingestionsdosis < 0,0015 – 0,87 0,011 0,095

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