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Strahlenexposition durch natürliche Radionuklide im Trinkwasser in ...

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zeit der Proben e<strong>in</strong>schließlich der erforderlichen Lagerung betrug <strong>in</strong> der Regel e<strong>in</strong> bis zwei Monate. Nach Abschluss der<br />

analytischen Untersuchungen wurden die Wasserversorger bzw. die zentralen Ansprechpartner der Behörden oder Institute<br />

<strong>in</strong> schriftlicher Form über die ermittelten Aktivitätskonzentrationen der Wässer und über die berechneten Dosiswerte<br />

<strong>in</strong>formiert.<br />

Rn-222<br />

Für die Best<strong>im</strong>mung von Rn-222 war zu beachten, dass e<strong>in</strong> Aktivitätsverlust <strong>durch</strong> Emanation (Ausgasen) bei der Probenahme<br />

und be<strong>im</strong> Transport der Proben zu vermeiden ist [14]. E<strong>in</strong> Volumen von 15 ml der Wasserprobe wurde mit<br />

e<strong>in</strong>em organischen Sz<strong>in</strong>tillatorcocktail gemischt und nach e<strong>in</strong>er Wartezeit von etwa 3 Stunden zur E<strong>in</strong>stellung des<br />

radioaktiven Gleichgewichtes von Rn-222 und den kurzlebigen Folgenukliden <strong>im</strong> Flüssigsz<strong>in</strong>tillationszähler (LSC) gemessen.<br />

Bei üblichen Zeiten von 2 bis 3 Tagen zwischen Probenahme und Messbeg<strong>in</strong>n betrugen die Nachweisgrenzen<br />

der Rn-222-Aktivitätskonzentration etwa 1 bis 2 Bq/l.<br />

Gesamt-Alpha-Aktivität<br />

E<strong>in</strong> Volumen von 300 ml der Wasserprobe wurde unter Rühren zum Sieden gebracht und nach Zusatz von Ammoniumhydrogenphosphat-Lösung<br />

bis zu e<strong>in</strong>em pH-Wert von 10 mit Ammoniak versetzt, um Uran, Radium und Polonium zusammen<br />

mit Calciumphosphat auszufällen. Der Niederschlag wurde <strong>in</strong> verdünnter Salzsäure gelöst, die Lösung mit<br />

e<strong>in</strong>em Sz<strong>in</strong>tillatorcocktail gemischt und die Probe <strong>im</strong> Flüssigsz<strong>in</strong>tillationszähler (LSC) gemessen, wobei α- und β-<br />

Strahlung getrennt registriert und nur die <strong>durch</strong> α-Strahlung hervorgerufenen Impulse ausgewertet wurden. Die Wartezeiten<br />

zwischen Probenaufbereitung und Messung und die Messzeiten wurden so gewählt, dass die Nachbildung von<br />

Rn-222 aus dem vorhandenen Ra-226 vernachlässigt werden konnte. Bei Messzeiten von 100 M<strong>in</strong>uten betrugen die<br />

Nachweisgrenzen etwa 20 mBq/l.<br />

Ra-226<br />

Radium wurde <strong>durch</strong> geme<strong>in</strong>same Fällung mit Bariumsulfat aus der zum Sieden gebrachten 1-l-Wasserprobe abgetrennt,<br />

der Niederschlag anschließend gelöst und die Lösung zur Nachbildung des Rn-222 etwa 14 Tage <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Emaniergefäß<br />

aufbewahrt. Danach wurde das Rn-222 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Sz<strong>in</strong>tillationskammer überführt und nach e<strong>in</strong>er Wartezeit von 3<br />

Stunden die Alpha-Aktivität von Rn-222 und se<strong>in</strong>en kurzlebigen Folgenukliden gemessen. Es wurden Nachweisgrenzen<br />

von etwa 1 mBq/l erreicht.<br />

Pb-210 und Po-210<br />

3 bis 4 Liter der Wasserprobe wurden unter ständigem Rühren e<strong>in</strong>gedampft und der Rückstand anschließend <strong>in</strong> Salzsäure<br />

gelöst; aus dieser Lösung erfolgte die Abscheidung von Bi-210 und Po-210 auf e<strong>in</strong>em Nickelplättchen. Nach e<strong>in</strong>er<br />

Wartezeit von 5 Stunden, die das Abkl<strong>in</strong>gen von störenden <strong>Radionuklide</strong>n wie Bi-214/Po-214 aus der U-238-Zerfallsreihe<br />

und Bi-212/Po-212/Tl-208 aus der Th-232-Zerfallsreihe gewährleistet, wurde die Bi-210-Aktivität <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er nach<br />

dem Antiko<strong>in</strong>zidenzpr<strong>in</strong>zip arbeitenden Low-level-Beta-Messe<strong>in</strong>richtung gemessen. Zur Absorption der α-Strahlung<br />

des Po-210 wurden die Messproben mit e<strong>in</strong>er Alum<strong>in</strong>iumfolie (etwa 7 mg/cm 2 ) abgedeckt. Die α-Strahlung des Po-210<br />

wurde anschließend mit e<strong>in</strong>er Sz<strong>in</strong>tillationssonde mit ZnS(Ag)-Sz<strong>in</strong>tillator gemessen. Die Nachweisgrenzen betrugen<br />

für die Pb-210-Best<strong>im</strong>mung ca. 2 mBq/l, für die Po-210-Best<strong>im</strong>mung ca. 1 mBq/l.<br />

Ra-228<br />

Aus 10 l der Wasserprobe wurde Radium <strong>durch</strong> Mitfällung an Bariumsulfat angereichert und nach Überführung <strong>in</strong> das<br />

leichter lösliche Carbonat <strong>durch</strong> Extraktionschromatographie an e<strong>in</strong>em spezifischen Träger für Seltene Erden (RE-<br />

Spec) vom Tochternuklid Ac-228 abgetrennt. Der <strong>im</strong> Vergleich zum Ra-228 (Eβmax: 0,04 MeV) energiereichere Beta-<br />

Strahler Ac-228 (Eβmax: 2,1 MeV) wurde anschließend <strong>durch</strong> Mitfällung an Cerfluorid isoliert und die Aktivität <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

nach dem Antiko<strong>in</strong>zidenzpr<strong>in</strong>zip arbeitenden Low-level-Beta-Messe<strong>in</strong>richtung <strong>im</strong> Takt von 60 M<strong>in</strong>uten über e<strong>in</strong>en<br />

Zeitraum von 16 Stunden gemessen. Bei den üblichen Parametern der Analyse wie chemische Ausbeute, Wartezeit<br />

zwischen der Abtrennung von Ac-228 und dem Messbeg<strong>in</strong>n wurden Nachweisgrenzen der Ra-228-Aktivitätskonzentration<br />

von 1 bis 2 mBq/l erreicht.<br />

Uran<br />

Die Urankonzentrationen wurden <strong>durch</strong> Messung der laserangeregten Phosphoreszenz von komplexierten Uranyl-Ionen<br />

mit e<strong>in</strong>em „K<strong>in</strong>etic Phosphoescence Analyzer“ (KPA) best<strong>im</strong>mt. In den meisten Fällen mussten die Rohwässer vor der<br />

Messung etwa 2- bis 10-fach verdünnt werden, um störende Matrixeffekte auszuschließen. Der jeweiligen Verdünnung<br />

entsprechend wurden Nachweisgrenzen der Urankonzentration von 0,06 bis 0,6 µg/l erzielt. Basierend auf der <strong>natürliche</strong>n<br />

Isotopenzusammensetzung von Uran wurden aus den Messergebnissen die U-238-Aktivitätskonzentrationen berechnet<br />

(1µg Uran entspricht 12,3 mBq U-238).<br />

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