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Strahlenexposition durch natürliche Radionuklide im Trinkwasser in ...

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Ra-228<br />

Über<strong>durch</strong>schnittlich hohe Medianwerte von 8,5 und 8,4 mBq/l ergaben sich für das <strong>in</strong> der Altersgruppe „0 – 1 a“ dosisbest<strong>im</strong>mende<br />

Radionuklid Ra-228 für die Bundesländer Bayern und Sachsen-Anhalt. Die Medianwerte der Länder<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen, Bremen, Hamburg, Hessen und Baden-Württemberg liegen mit 2,2 bis 3,3 mBq/l weit unter dem<br />

Medianwert für Deutschland (4,6 mBq/l). Die nicht zu erwartenden niedrigen Medianwerte <strong>in</strong> Hessen, Baden-Württemberg<br />

und Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen s<strong>in</strong>d darauf zurückzuführen, dass <strong>in</strong> diesen Bundesländern neben Gebieten mit höheren<br />

auch großflächige Regionen mit niedrigen E<strong>in</strong>zelwerten anzutreffen s<strong>in</strong>d. Die höchsten Ra-228-Max<strong>im</strong>alwerte von 120,<br />

92 und 85 mBq/l wurden <strong>in</strong> Tr<strong>in</strong>kwässern aus den Landkreisen Weißenburg-Gunzenhausen (Bayern), Donnersbergkreis<br />

(Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz) und Fürth (Bayern) best<strong>im</strong>mt.<br />

Ra-226<br />

Verglichen mit Ra-228 ergaben sich für Ra-226 mit 13 und 11 mBq/l deutlich höhere Medianwerte für die Tr<strong>in</strong>kwässer<br />

aus Thür<strong>in</strong>gen bzw. Sachsen. Auch der Median für alle Messwerte liegt mit 5,6 mBq/l um ca. 20 % über dem Median<br />

von Radium-228. Die höchsten Ra-226-Aktivitätskonzentrationen wurden mit 350, 300 und 110 mBq/l <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

Tr<strong>in</strong>kwässern aus dem Altenburger Land (Thür<strong>in</strong>gen), aus Lichtenfels (Bayern) und der kreisfreien Stadt Kassel (Hessen)<br />

registriert. Vergleichsweise niedrige Medianwerte traten bei Wässern aus den Bundesländern auf, die auch niedrige<br />

Ra-228-Werte aufwiesen.<br />

U-238<br />

Bei U-238 unterscheiden sich die Medianwerte der Bundesländer stark. Den höchsten Werten mit 58 und 14 mBq/l <strong>in</strong><br />

Thür<strong>in</strong>gen bzw. Bayern stehen sehr niedrige Mediane von < 0,7 , < 1 und 1,2 <strong>in</strong> Brandenburg, Schleswig-Holste<strong>in</strong> bzw.<br />

Mecklenburg-Vorpommern gegenüber. Für Deutschland beträgt der Median 3,2 mBq/l (0,26 µg/l). Hohe E<strong>in</strong>zelwerte<br />

traten bei Wässern aus den Landkreisen Zwickauer Land (Sachsen) mit 320 mBq/l, Lichtenfels (Bayern) mit 320 mBq/l,<br />

Haßberge (Bayern) mit 290 mBq/l und Weißenburg-Gunzenhausen (Bayern) mit 280 mBq/l auf. Dagegen lagen 36 %<br />

der Analysenwerte aller untersuchten Tr<strong>in</strong>kwässer unter der Nachweisgrenze von 0,7 mBq/l. Uran-Konzentrationen<br />

oberhalb von 10 µg/l – das entspricht e<strong>in</strong>er U-238-Aktivitätskonzentration von 125 mBq/l – wurden <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie <strong>in</strong><br />

Tr<strong>in</strong>kwässern aus Bayern und Thür<strong>in</strong>gen nachgewiesen, <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gerem Umfang auch <strong>in</strong> Wässern aus Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz,<br />

Sachsen und Sachsen-Anhalt. Im Vergleich zur ger<strong>in</strong>gen radiologischen Relevanz des Radionuklids U-238 führte die<br />

chemische Toxizität des Urans <strong>in</strong> den letzten Jahren zu Empfehlungen, die Uran-Konzentrationen <strong>im</strong> <strong>Tr<strong>in</strong>kwasser</strong> zu<br />

begrenzen [70, 71, 72].<br />

Pb-210 und Po-210<br />

Die Medianwerte für die Aktivitätskonzentrationen von Pb-210 und Po-210 <strong>in</strong> <strong>Tr<strong>in</strong>kwasser</strong> liegen mit 1,6 bis 2,7 mBq/l<br />

bzw. 0,6 bis 2,7 mBq/l <strong>in</strong> der Regel deutlich unter denen der Radiumwerte. Ausnahmen für das Pb-210 s<strong>in</strong>d die hohen<br />

Medianwerte von 9,2 und 4,7 mBq/l für Sachsen bzw. Thür<strong>in</strong>gen. Hohe E<strong>in</strong>zelwerte traten für Polonium-210 <strong>in</strong> den<br />

Landkreisen Merseburg-Querfurt (Sachsen-Anhalt) mit 180 mBq/l und Waldshut (Baden-Württemberg) mit 140 mBq/l<br />

sowie für Blei-210 <strong>im</strong> Altenburger Land (Thür<strong>in</strong>gen) mit 250 mBq/l und ebenfalls <strong>in</strong> Waldshut (Baden-Württemberg)<br />

mit 140 mBq/l auf.<br />

Rn-222<br />

In Übere<strong>in</strong>st<strong>im</strong>mung mit hohen Aktivitätskonzentrationen von Radium-226 <strong>in</strong> Wasserproben <strong>in</strong> Sachsen und Thür<strong>in</strong>gen<br />

wurden auch für Rn-222 hohe Medianwerte mit 42 bzw. 21 Bq/l <strong>in</strong> diesen Ländern ermittelt. Über<strong>durch</strong>schnittlich hohe<br />

Rn-222-Konzentrationen wurden auch <strong>in</strong> Tr<strong>in</strong>kwässern aus Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz (9,9 Bq/l) und Bayern (9,4 Bq/l) gefunden.<br />

Die höchsten E<strong>in</strong>zelwerte traten <strong>in</strong> den Landkreisen Wunsiedel <strong>im</strong> Fichtelgebirge (Bayern) mit 1800 Bq/l, Annaberg<br />

(Sachsen) mit 780 Bq/l, Bayreuth mit 420 Bq/l, Aue-Schwarzenberg (Sachsen) mit 380 Bq/l und <strong>im</strong> Mittleren Erzgebirgskreis<br />

(Sachsen) mit 330 Bq/l auf. Vergleichsweise hohe Kreismittelwerte oberhalb von 100 Bq/l treten häufig <strong>im</strong><br />

Erzgebirge (Sachsen), <strong>im</strong> Fichtelgebirge (Bayern) und <strong>im</strong> Thür<strong>in</strong>ger Gebirge auf.<br />

Gesamt-Alpha-Aktivität<br />

Hohe E<strong>in</strong>zelwerte weisen <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie auf hohe Uran-, Ra-226- und Po-210-Konzentrationen h<strong>in</strong>. Sehr hohe Werte<br />

der Gesamt-Alpha-Aktivität wurden mit 970 mBq/l, 940 mBq/l und 740 mBq/l <strong>in</strong> Tr<strong>in</strong>kwässern aus den Landkreisen<br />

Lichtenfels (Bayern), Zwickauer Land (Sachsen) und Altenburger Land (Thür<strong>in</strong>gen) gemessen.<br />

3.1.4 Statistische Auswertung nach der Wasser- und Geste<strong>in</strong>sart<br />

E<strong>in</strong>e Zusammenstellung der Median- und Max<strong>im</strong>alwerte der untersuchten Rohwässer für unterschiedliche Wasserarten<br />

und Untergrundgeste<strong>in</strong>e gibt Tabelle A5 <strong>im</strong> Anhang A. Nach der Herkunft des Wassers wurden hauptsächlich Grundwässer,<br />

Oberflächenwässer und Stollenwässer betrachtet. Etwa e<strong>in</strong> Viertel der untersuchten Rohwässer konnte wegen<br />

unzureichender bzw. fehlender Angaben nicht zugeordnet und deshalb statistisch nicht ausgewertet werden. Wie erwartet<br />

ergaben sich für Oberflächenwässer <strong>im</strong> Vergleich zu den Medianwerten aller Wässer niedrige Aktivitätskonzen-<br />

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