Allein - Diakonie Dresden
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<strong>Allein</strong>sein und Einsamkeit<br />
Die zwei Seiten der Medaille<br />
„Wenn dich alles ver-<br />
lassen hat, kommt das<br />
<strong>Allein</strong>sein. Wenn du alles<br />
verlassen hast, kommt<br />
die Einsamkeit.“ Alfred Polgar<br />
In diesen zwei Sätzen sind die Unterschiede<br />
schon erklärt.<br />
Doch jeder Mensch hat seine persönliche<br />
Lebenslage.<br />
Junge Menschen wählen heute oft freiwillig<br />
die Einsamkeit. Sie grenzen sich<br />
bewusst von der Gesellschaft ab und<br />
demonstrieren ihre Unabhängigkeit.<br />
Es gibt aber auch die unfreiwillige Einsamkeit.<br />
Das passiert nach dem Tod<br />
eines Partners. Es entsteht ein tiefer<br />
Schmerz darüber, dass wir uns dem<br />
Menschen nicht mehr nahe fühlen und<br />
nicht mehr mit ihm teilen können, was<br />
in uns ist.<br />
Einsamkeit ist ein negatives Gefühl der<br />
Situation gegenüber.<br />
<strong>Allein</strong>sein dagegen bedeutet erst einmal<br />
nur, dass kein anderer Mensch bei<br />
uns ist.<br />
Das kann positiv oder negativ sein.<br />
<strong>Allein</strong>sein kann man wählen, wenn<br />
man wieder zu sich finden will oder um<br />
Abstand zu gewinnen.<br />
Ich habe letztens diese Unterschiede<br />
mit älteren Menschen besprochen.<br />
Sie leben alleine zuhause und waren<br />
zwischen 65 und 91 Jahren alt.<br />
Reformationstag<br />
Er bezieht sich auf den Anschlag der 95<br />
Thesen von Martin Luther am 31. Oktober<br />
1517 an eine Tür der Schlosskirche in Wittenberg.<br />
Diese Diskussionsgrundlage für die<br />
Studenten zog weite Kreise. Die katholische<br />
Kirche wurde damit hinterfragt. Es gab zahlreiche<br />
Diskussionen, nur eine Reform kam<br />
nicht zustande. So entwickelte sich daraus<br />
später die evangelisch-lutherische Kirche.<br />
Nun muss ja die Notwendigkeit von Veränderungen<br />
in der Kirche nicht immer gleich<br />
zur Gründung einer neuen führen. Wichtig<br />
2. Ausgabe Dezember 2010<br />
Der Wechsel oder das Ineinandergreifen<br />
von Einsamkeit und <strong>Allein</strong>sein begegnet<br />
ihnen täglich. Wie sie das erleben und damit<br />
umgehen, wurde kurz aufgeschriebenen.<br />
Vielleicht können wir diese Menschen besser<br />
verstehen, wenn wir ihre Sicht der positiven<br />
und negativen Aspekte lesen.<br />
Beginnen wir mit den positiven Seiten:<br />
• man kann tun und lassen was man will<br />
• den Tag einteilen, wie man möchte<br />
• keiner stört<br />
• man kann seine Kraft den Möglichkeiten<br />
entsprechend einsetzen<br />
• uneingeschränkt Zeit mit den Enkeln<br />
verbringen<br />
• unterliegt keinen Zwängen<br />
• hat keine Verantwortung mehr für<br />
den Partner<br />
• kann Stille genießen, wenn man danach<br />
verlangt<br />
Auf der negativen Seite war zu lesen:<br />
• manchmal fühlt man sich verlassen<br />
• alles muss man alleine machen<br />
• keine Möglichkeit Freude oder Schwierigkeiten<br />
zu teilen<br />
• niemand gibt seine Meinung dazu<br />
• niemand stößt einen an, etwas zu tun<br />
• viel Angst und Traurigkeit<br />
• man bekommt selten Anerkennung<br />
• das Bett neben einem ist leer und das<br />
wird sich nicht mehr ändern<br />
• man tut Dinge, die man eigentlich nicht<br />
möchte, nur um nicht einsam zu sein<br />
Ob gewollt oder nicht gewollt verändern<br />
sich Menschen unter dem Einfluss von Einsamkeit<br />
und <strong>Allein</strong>sein.<br />
KLEINES KIRCHENLEXIKON<br />
scheint aber, dass wir uns nicht auf alten<br />
Erkenntnissen ausruhen und dabei die jeweilige<br />
Realität aus dem Blick verlieren.<br />
Doppelpunkt:<br />
Nun freut sich heute auch jeder Nichtchrist<br />
in Sachsen über diesen Herbstfeiertag<br />
(außer 2010). Es bleibt die Frage, wie wir<br />
den Reformationstag seinem Namen entsprechend<br />
würdig begehen können.<br />
Wie wäre es, wenn wir ihn einmal dazu<br />
nutzten, mal all die Dinge in den Blick zu<br />
Haben wir Geduld, wenn viel Selbstbezogenes<br />
erzählt wird oder die Standpunkte von<br />
unseren abweichen. Suchen wir gemeinsam<br />
danach, wie Kontakt zu anderen Menschen<br />
oder eine Aufgabe gefunden werden kann.<br />
Das gilt für uns, die wir ohne Ende aktiv<br />
sind, sowohl im dienstlichen als auch im<br />
familiären Bereich.<br />
Helga Laskowski<br />
Seniorenberatung<br />
Foto: Michael Hänel<br />
nehmen, die uns von Gott abzulenken<br />
drohen. Vielleicht stecken darin<br />
Chancen, der Grundlage unsres<br />
Lebens ein neues Gewicht zu verleihen.<br />
Übrigens, Veränderungen hängen<br />
nicht am 31.Oktober. Der ist vorbei.<br />
Sehen Sie sich Ihr Leben einfach mal<br />
kritisch an und wenn nötig, schaffen<br />
Sie sich Ihren eigenen Reformationstag<br />
und wagen die notwendigen Veränderungen.<br />
Rolf Thielemann<br />
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