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Allein - Diakonie Dresden

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Weg Exerzitien in HohenEichen<br />

Schon längere Zeit verspürte ich den<br />

Wunsch, einmal nur für mich da zu<br />

sein und Gott in der Ruhe näher zu<br />

kommen, als dies im Familienalltag<br />

möglich ist. Auch suchte ich Hilfe, um<br />

eine wichtige Entscheidung zu treffen.<br />

Bereits im vorigen Jahr erlebte ich<br />

einen „Stillen Tag “ im Haus der Ev.<br />

Landeskirche in Grumbach. Auf der<br />

Fahrt im Bus dahin hatte ich noch<br />

ein wenig Bedenken, wie ich die Zeit<br />

von 9 -17 Uhr im Schweigen erleben<br />

würde. Doch ich erfuhr die stärkende<br />

Kraft des Gebetes und der Stille ganz<br />

intensiv in einem Kreis von 12 weiteren<br />

Teilnehmern. Dies wollte ich<br />

unbedingt in diesem Jahr länger erleben.<br />

Freunde und Kollegen hatten mir<br />

vom Haus HohenEichen der Jesuiten<br />

in Pillnitz erzählt und machten mich<br />

Während des Evangelischen Kirchentages,<br />

der vom 7. bis 10.Juli<br />

1983 in <strong>Dresden</strong> statt fand, bot der<br />

<strong>Dresden</strong>er Arzt Dr. Hartmut Kirschner<br />

seine private Telefonnummer<br />

als „Telefon des Vertrauens“ an. Kirchentagsbesucher<br />

und <strong>Dresden</strong>er<br />

riefen an, weil sie ein vertrauliches<br />

Gespräch wünschten. Diese positive<br />

Resonanz auf das Angebot weckte<br />

die Initiative zur Gründung einer Ökumenischen<br />

Telefonseelsorge. 1984<br />

begannen die Vorbereitungen des<br />

Unternehmens mit Unterstützung<br />

und unter dem Schutz der Evangelisch-Lutherischen<br />

Landeskirche, der<br />

Römisch-Katholischen Kirche und<br />

der Evangelisch-Methodistischen<br />

Kirche. Koordinierung und fachliche<br />

Verantwortung übernahm eine ehrenamtlich<br />

Leitungsgruppe.<br />

1985 wurden 54 Frauen und Männer<br />

neugierig. So lernte ich dieses besondere<br />

Fleckchen Erde mit seinen Bewohnern<br />

im Mai zu einem „Brunnentag“ schon mal<br />

kennen und wusste sofort, hierher komme<br />

ich wieder! Die herrliche Lage am Elbhang in<br />

einem großen parkartigen Gelände mit den<br />

namengebenden, hohen Eichen ist einzigartig!<br />

Darin verstecken sich stille Ecken zum<br />

Rückzug und Träumen. Ganz besonders<br />

lud mich die schlichte, helle und kunstvoll<br />

gestaltete Kapelle zur Andacht ein!<br />

Da ich gern wandere, habe ich mir jetzt zum<br />

Sommerausklang die Weg Exerziten über<br />

fünf Tage ausgesucht und war gespannt,<br />

wie die geistlichen Übungen in die „Wandertage“<br />

eingebettet sein würden.<br />

So verabschiedete mich meine Familie<br />

nach einer Wanderung in der Umgebung<br />

am Sonntagabend zum Abendessen bei der<br />

Unterkunft.<br />

Nach dem Essen machten wir uns in einer<br />

Vorstellungsrunde miteinander bekannt<br />

und sprachen von unseren Wünschen und<br />

Vorstellungen für die gemeinsame Zeit. Die<br />

Gruppe bestand aus neun teilnehmenden<br />

Menschen aus dem ganzem Bundesgebiet<br />

sowie Pater Petrus Köst und Frau Ursula<br />

Weßer als Leitungsteam. Es war interessant<br />

zu hören, wie die verschiedenen Personen,<br />

vom Priester, Theologieprofessor, Krankenhausseelsorger,<br />

der Strafgefangenenhelferin,<br />

über Beamtinnen und eine Lehrerin auf<br />

Die Telefonseelsorge <strong>Dresden</strong><br />

feiert 25jähriges Bestehen<br />

für eine Ausbildung ausgewählt und<br />

geschult. Am 2.Januar 1986 war es dann<br />

soweit: In einem Raum der Stadtmission<br />

<strong>Dresden</strong> begann der Dienst der ersten Telefonseelsorge<br />

in der DDR. Täglich von 17 bis<br />

23 Uhr hatte jemand unter der Rufnummer<br />

54430 ein Ohr zum Zuhören.<br />

Am Sonntag, dem 23.Januar 2011 soll für<br />

das 25jährige Bestehen der Ökumenischen<br />

Telefonseelsorge <strong>Dresden</strong> im Rahmen<br />

eines Gottesdienstes um 18 Uhr in der<br />

Frauenkirche gedankt und Gottes Segen<br />

für die weitere Arbeit erbeten werden.<br />

Am Gottesdienst werden die Bischöfe der<br />

Ev.-Luth. Landeskirche und des Röm.-Kath.<br />

Bistums <strong>Dresden</strong>-Meißen Jochen Bohl und<br />

Joachim Reinelt teilnehmen.<br />

Alle Leserinnen und Leser, alle Mitarbeitenden<br />

des Diakonischen Werkes-Stadtmission<br />

<strong>Dresden</strong> e.V. sind hiermit herzlich eingeladen.<br />

Eckart König, Bereichsleiter Telefonseelsorge<br />

�Titel<br />

Thema<br />

der Suche waren und sind. Eine Suche, die<br />

auch mich bewegt. Wie ist es möglich, im<br />

Glauben zu wachsen und aus innerer Klarheit<br />

und Stärke heraus den Alltag zu gestalten?<br />

Von Montag bis Donnerstag verlief unser<br />

Tag so: Um 8 Uhr kurzes Morgenlob in Form<br />

einer Abdacht mit Gebet und Lied im Seminarraum,<br />

Frühstück, 8:45 Uhr Vorstellung<br />

des Tagesweges, 9:45 Uhr Start, Rückkehr<br />

zwischen 15 Uhr und 16:30 Uhr, Kaffeetrinken,<br />

18 Uhr Abendbrot, 20 Uhr Messe<br />

in der Kapelle, danach Schweigen bis zum<br />

Morgen. Während des Weges gab es jeweils<br />

in der Hälfte der Zeit bis zum Mittag und in<br />

der Hälfte bis zur Rückkehr ein Bibelwort<br />

aus dem Lukasevangelium zum Bedenken<br />

und dafür wurde die Zeit danach im Schweigen<br />

gegangen.<br />

Die Wege führten uns an zwei Tagen in<br />

der näheren Umgebung des Hauses über<br />

Rockauer Höhe, Borsberg und Meixmühle<br />

sowie den Keppgrund mit seiner Mühle<br />

herum. Am Dienstag unternahmen wir von<br />

der Oberen Schleuse bei Hinterhermsdorf<br />

eine Schleusenfahrt und hatten vom<br />

Königsplatz eine herrliche Aussicht bis weit<br />

nach Böhmen hinein. Am Mittwoch liefen wir<br />

von Wehlen über Naundorf auf den kleinen<br />

Bärenstein, stiegen Richtung Thürmsdorf<br />

ab und liefen den Malerweg zum Rauenstein<br />

und von diesem wieder nach Wehlen<br />

zurück.<br />

Am letzten Tag stiegen wir nach dem Frühstück<br />

mit der kompletten Ausrüstung für<br />

eine Messe in der Natur ein Stück den Berg<br />

hinter dem Haus hinauf. Dort gibt es einen<br />

gesegneten Platz mit super Aussicht. Hier<br />

hielten wir die Abschlussmesse und ich fand<br />

es ganz wunderbar passend zu den vergangenen<br />

Tagen. Bei der letzten gemeinsamen<br />

Mahlzeit, dem Mittagessen, wurden noch<br />

Adressen getauscht und Einladungen ausgesprochen.<br />

Eine herzliche Verabschiedung und der<br />

Wunsch, sich im nächsten Jahr hier wieder<br />

zu sehen, sprachen wohl den Meisten aus<br />

dem Herzen.<br />

Katrin Fritzsche<br />

2. Ausgabe Dezember 2010 16

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