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Allein - Diakonie Dresden

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„Weihnachten allein“<br />

Das ist für viele Menschen ein sensibles<br />

Thema. Tiefe Gefühle kommen auf, die meist<br />

aus der eigenen Kinderstube her rühren. Da<br />

kommen Erinnerungen an die Familie mit<br />

ihrer Geborgenheit, Liebe und Wärme sowie<br />

an den Lichterglanz der Weihnachtsstube<br />

hoch. Durch Erwartungen und Heimlichkeiten<br />

in der Adventszeit stieg die Spannung<br />

bis zum Heiligabend und dann die Entspannung<br />

nach dem Öffnen der Weichnachtsstube.<br />

Da ist sie, die Freude über schenken<br />

und beschenkt werden.<br />

„Weihnachten allein“ wird von vielen so<br />

empfunden:<br />

Da ist nichts mehr geblieben von dem, was<br />

Weihnachten einst einmal ausmachte. Traditionen<br />

und Bräuche werden zunehmend<br />

vernachlässigt. Für wen auch? Doch nicht<br />

für mich alleine. Selbstmitleid, Traurigkeit,<br />

Resignation und Depressionen können<br />

die Folge sein. Das verschließt häufig die<br />

Herzen für die frohmachende Weihnachtsbotschaft.<br />

Das Thema Einsamkeit bekommt<br />

in dieser Zeit besonders die Telefonseelsorge<br />

zu hören. Menschen suchen nach<br />

einem Gesprächspartner, der ihre Einsamkeit<br />

besonders am Heiligen Abend zu<br />

überbrücken hilft. Vor allem betroffen sind<br />

Menschen, die in keinem sozialen Netz aufgefangen<br />

werden, die keinen Bekanntenkreis<br />

oder keine Freunde haben.<br />

Es ist eine gute Sache, dass es in <strong>Dresden</strong><br />

9<br />

Nachtcafés<br />

Ein Ort nicht nur für Wohnungslose<br />

Mit Beginn der kalten Jahreszeit öffnen<br />

Dresdner Kirchgemeinden wieder ihre<br />

Nachtcafés.<br />

Bis Ende März 2011 wechseln sich vier<br />

evangelische und zwei katholische Kirchgemeinden<br />

sowie die Heilsarmee ab. Damit<br />

finden Wohnungslose an jedem Tag der<br />

Woche einen provisorischen Schlafplatz,<br />

bekommen Getränke, eine warme Mahlzeit<br />

und ein gemeinsames Frühstück. Die<br />

Wohnungslosen haben in den Nachtcafés<br />

die Möglichkeit zu duschen, ihre Wäsche zu<br />

waschen und trocknen zu lassen.<br />

Neben Wohnungslosen sind in den letzten<br />

Jahren mehr und mehr vereinsamte Frauen<br />

und Männer gekommen. Manche von ihnen<br />

sind früher obdachlos gewesen, haben<br />

inzwischen eine Wohnung, aber fühlten sich<br />

dort häufig allein. Das macht die Nachtcafès<br />

zu einem Ort der Begegnung. Der Austausch<br />

untereinander und mit den ehrenamtlichen<br />

Helfern und Verantwortlichen ist wichtig für<br />

verschiedene offene Angebote am Heiligen<br />

Abend gibt.<br />

So lädt die Psychosoziale Kontakt- und<br />

Beratungsstelle der Stadtmission <strong>Dresden</strong><br />

am Heiligen Abend von 10-14 Uhr in ihr<br />

Haus zur weihnachtlichen Begegnung ein.<br />

Im Anschluss daran wird der Besuch einer<br />

Christvesper angeboten.<br />

Weiterhin lädt die Heilsarmee zum „Heilig<br />

Abend auf dem Schiff“ und das Haus<br />

der Kirche (Dreikönigskirche) zum „Fast<br />

wie Daheim, Heiliger Abend im Haus der<br />

Kirche“ ein.<br />

Letzteres wird im Wechsel von dem Haus<br />

der Kirche, der <strong>Diakonie</strong>-Stadtmission <strong>Dresden</strong><br />

und dem Ökumenischen Informationszentrum<br />

gestaltet. Rund 60 – 70 Besucher<br />

treffen sich ab 16:30 Uhr im weihnachtlich<br />

geschmückten Speisesaal. Wer kein kleines<br />

Wichtelgeschenk mit hat, kann für einen<br />

Euro eins erwerben, einpacken und mit unter<br />

den Weihnachtsbaum legen. Dieser wird zu<br />

Beginn von einigen geschickten Besuchern<br />

mit Basteleien geschmückt. Nach dem Kaffeetrinken<br />

ist Gelegenheit, die Christvesper<br />

in der Dreikönigskirche zu besuchen. Während<br />

dieser Zeit bereiten die ehrenamtlichen<br />

Helfer das Abendbrot vor. Durch die großzügige<br />

Unterstützung der Dresdner Tafel<br />

ist eine reichhaltige Verpflegung gesichert.<br />

Nach dem Abendbrot ist Bescherung, die<br />

Wichtelgeschenke werden verteilt.<br />

diese Menschen. Deshalb dürfen sie nun<br />

offiziell bis 22.30 Uhr bleiben und müssen<br />

dann nach Hause gehen.<br />

Die Nachtcafés finanzieren sich ausschließlich<br />

über Sach- und Geldspenden. Lediglich<br />

die Personalkosten der drei Betreuer sind<br />

über den Zuschuss aus einem Bundesprogramm<br />

gedeckt. Ihre Spende hilft, die Arbeit<br />

der Nachtcafès zu unterstützen.<br />

Volker Wendlandt<br />

Spendenkonto:<br />

Empfänger: Ev.-Luth. Kirchgemeinde<br />

<strong>Dresden</strong>- Loschwitz<br />

Konto-Nr.: 100 190 028<br />

BLZ: 850 951 64<br />

Bank: LKG Sachsen eG<br />

Stichwort: Wohnungslosen-Nachtcafé<br />

�Titel<br />

Thema<br />

Mit Singen, Geschichten hören und<br />

Musik klingt der Abend gegen 21.30<br />

Uhr aus. Für die, denen der Nachhauseweg<br />

zu beschwerlich ist, steht<br />

ein kostenloser Fahrdienst durch die<br />

Johanniter oder Malteser bereit. Für<br />

Gäste und Helfer (die Übergänge sind<br />

fließend) ist dieser Abend wohltuend,<br />

alle gehen beschenkt nach Hause.<br />

Ein anderer Abend, wo das <strong>Allein</strong>sein<br />

schmerzlich empfunden wird, ist Silvester.<br />

Durch die Zusammenarbeit<br />

mit den Dresdner Nachtcafés bin ich<br />

auf fehlende Angebote aufmerksam<br />

gemacht worden. Die unendlich vielen<br />

Partys täuschen sicherlich darüber<br />

hinweg, dass es Menschen gibt, die<br />

besonders an diesem Abend unter<br />

Einsamkeit leiden. Es ist offenbar eine<br />

Lücke, die geschlossen werden kann,<br />

wenn sich Leute finden, die dazu<br />

Ideen entwickeln.<br />

Vorschläge und Ideen können Sie an<br />

mich richten.<br />

Ich bin zu erreichen unter<br />

Telefon: 0351-206 60 15 oder<br />

E-Mail: sozialberatung.nord@<br />

diakonie-dresden.de<br />

Allen eine gesegnete Zeit.<br />

Michael Mäthger

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