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Kontaminierte Bausubstanz - Abfallratgeber Bayern

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Beim Rückbau von Gebäuden ist hinsichtlich der<br />

Entsorgung die Entscheidung zu treffen, ob es<br />

sich bei Bauteilen aus Holz um Altholz ohne oder<br />

mit gefährlichen Stoffen handelt. Für Hölzer, die<br />

im Außenbereich eingesetzt waren, muss dabei<br />

generell davon ausgegangen werden, dass sie<br />

gefährliche Stoffe enthalten. Im Innenbereich<br />

wurde dagegen in der Vergangenheit auch häufig<br />

völlig unbehandeltes Holz eingesetzt. Zur Entscheidung,<br />

ob Hölzer mit oder ohne gefährlichen<br />

Stoffen vorliegen, ist vor allem das Vorhandensein<br />

halogenorganischer Verbindungen abzuklären.<br />

Ausreichende Sicherheit schafft hier ein gaschromatografisches<br />

(GC) Screening von Hölzern auf<br />

Organochlorpestizide mittels Elektroneneinfang-<br />

(ECD) bzw. massenselektivem Detektor (MSD).<br />

Damit lassen sich alle gängigen OCP erkennen.<br />

Der Nachweis von PCP erfordert allerdings<br />

eine separate Untersuchung. Nebenstehende<br />

Untersuchungen werden für den Innenbereich<br />

empfohlen. Ansonsten gelten die Einstufungen<br />

gemäß der Altholzverordnung.<br />

3.2.4 Polychlorierte Biphenyle (PCB)<br />

Die technischen Eigenschaften wie Alterungsbeständigkeit,<br />

gute elektrische Isolationseigenschaften,<br />

Schwerentflammbarkeit und die preisgünstige<br />

Herstellung führten zu einem weitverbreiteten<br />

Einsatz von PCB und somit auch zu<br />

einer umfassenden Verteilung in der Umwelt<br />

(globale Hintergrundbelastung).<br />

Beim Verbrennen bzw. starken Erhitzen PCB-<br />

haltiger Bauteile entstehen große Mengen an<br />

hochtoxischen chlorierten Dioxinen und Furanen.<br />

Die häufigsten Einsatzbereiche von PCB im<br />

Bauwesen waren:<br />

• dauerelastische Fugenmassen (Thiokol-<br />

Massen),<br />

• Lacke und Farben (Flammschutz-Zusatz) unter<br />

anderem auf „Wilhelmi“- Deckenplatten,<br />

• Verguss- und Spachtelmassen, Kitte und<br />

Klebstoffe,<br />

• Kabelummantelungen,<br />

• Kühl- und Isolierflüssigkeiten von<br />

Kondensatoren und Transformatoren sowie<br />

• Hydrauliköle, Schalöle.<br />

Kontrollierter Rückbau / BayLfU 2003<br />

Standardfall<br />

westliche<br />

Bundesländer<br />

• PCP, GC-ECD-<br />

Screening<br />

oder<br />

Einzelnachweis<br />

von OCP<br />

• Arsen, Bor, Chrom,<br />

Kupfer, Quecksilber,<br />

Zink<br />

ergänzend bei<br />

Carbolineum-<br />

Verdacht:<br />

• PAK<br />

Standardfall<br />

östliche<br />

Bundesländer<br />

• GC-ECD-Screening<br />

oder<br />

Einzelnachweis<br />

von OCP<br />

ergänzend bei<br />

Verdacht auf<br />

Metallsalz oder<br />

Carbolineum-<br />

Imprägnierung<br />

• Arsen, Bor, Chrom,<br />

Kupfer, Quecksilber,<br />

Zink<br />

• PAK<br />

1978 wurde die PCB-Anwendung auf geschlossene<br />

Systeme (Transformatoren, Kondensatoren)<br />

beschränkt. Die tatsächliche Anwendung PCBhaltiger<br />

Fugenmassen und Anstriche reicht aber<br />

weit in die 80er Jahre hinein. PCB wird in der<br />

BRD zwar seit 1983 nicht mehr hergestellt, ist<br />

aber in ausländischen Produkten noch auf dem<br />

Markt. Seit 1989 gilt ein Verbot der Verwendung<br />

von PCB in Deutschland.<br />

Schadstoffe in der <strong>Bausubstanz</strong> 19<br />

Standardfall<br />

US-Liegenschaften<br />

• GC-ECD-Screening<br />

oder<br />

Einzelnachweis<br />

von DDT, Lindan,<br />

PCB, PAK<br />

ergänzend bei<br />

Verdacht auf<br />

Metallsalz-<br />

Imprägnierung<br />

• Arsen, Bor, Chrom,<br />

Kupfer,<br />

Quecksilber, Zink<br />

Empfohlenes Untersuchungsprogramm<br />

auf Holzschutzmittel<br />

Waschbetonplatten mit<br />

PCB-haltiger Trennfuge<br />

(dunkelgrau)<br />

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