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Kontaminierte Bausubstanz - Abfallratgeber Bayern

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4.4.1 Bodenplatte und Fundamente<br />

Verdachtsmomente:<br />

• Trag-/ Dränschicht unter der Bodenplatte aus<br />

bodenfremdem Material, z.B. Schlacke<br />

(Schwermetalle, PAK)<br />

• Trag-/ Dränschicht unter der Bodenplatte mit<br />

Teer (gegen kapillaren Wasseraufstieg)<br />

„vorgespritzt“ (MKW, PAK)<br />

• Sperrschichten / Isolierungen in/auf der<br />

Bodenplatte, z.B. Schweißbahnen (PAK),<br />

Vliesstoffe (KMF), Teerkork (PAK), Ölpapier<br />

(PAK), Folien<br />

• nutzungsbedingte Kontaminationen (z. B.<br />

MKW, LHKW, BTX, Schwermetalle)<br />

• Fugenmassen an Trenn-/Bewegungsfugen<br />

(PCB, PAK)<br />

• Anstriche / Fußbodenaufbauten<br />

(siehe Kap. 4.4.4)<br />

Vorgehensweise:<br />

Soweit möglich sind Kernbohrungen durch die<br />

gesamte Bodenplatte auszuführen. Nur so lassen<br />

sich verdeckte Abdichtungen ermitteln und die<br />

Materialstärke (Massenermittlung) bestimmen.<br />

Insbesondere bei Feucht- und Kühlräumen ist mit<br />

Sperrschichten zu rechnen.<br />

Bei weiter zu nutzenden Gebäuden, druckwasserdichten<br />

Wannen oder speziellen Bodenaufbauten<br />

muss das Durchbohren jedoch unterbleiben.<br />

Da Betonbodenplatten üblicherweise in einem<br />

Stück gegossen werden, reichen für die Beurteilung<br />

primärer Kontaminationen Typenbeprobungen<br />

(1 Kernbohrung pro Bodenplatte) aus.<br />

Bei nutzungsbedingten Kontaminationen sind<br />

je nach Einzelfall mehrere Kernbohrungen –<br />

insbesondere auch im Bereich von Plattenfugen –<br />

erforderlich. Je nach Schadstoff (z. B. MKW)<br />

können auch nicht durchgehende Bohrungen als<br />

Ergänzung ausreichen.<br />

Die erbohrten Kerne sind nach Profilaufnahme<br />

(Schichtstärke, Materialbeschreibung, Auffälligkeiten)<br />

und ggf. Fotodokumentation in die für<br />

eine Untersuchung vorgesehenen Einzelproben<br />

(z. B. Rohbeton, Schweißbahn, Feinbeton) zu<br />

trennen. Bei Zwischenlagen ist die Trennbarkeit<br />

vom mineralischen Material zu beurteilen. Ist mit<br />

eingedrungenen Stoffen zu rechnen (z. B. bei<br />

Schwarzanstrichen oder durch nutzungsbedingte<br />

Kontaminationen), müssen die Kerne schichtweise<br />

untersucht werden. Eine entsprechende<br />

Zuordnung und Kennzeichnung (oben/unten,<br />

Profiltiefe) von bei der Entnahme zerbrochenen<br />

Kernen ist daher wichtig.<br />

Kontrollierter Rückbau / BayLfU 2003<br />

4.4.2 Wände<br />

Verdachtsmomente:<br />

erdberührte Wände<br />

• Schwarzanstriche oder –beschichtungen an<br />

der erdberührten Außenseite (PAK)<br />

• Außenisolierungen erdberührter Wände, ggf.<br />

verklebt (PAK)<br />

• in den Putz oder das Mauerwerk eingedrungene<br />

Anteile des Schwarzanstrichs bzw. des<br />

Voranstrichs (PAK)<br />

• Kapillarwasseraufstiegs-Sperren am Übergang<br />

Bodenplatte / aufgehendes Mauerwerk;<br />

bisweilen zweite Lage etwas oberhalb der<br />

Bodenplatte (PAK)<br />

Außenwände / Fassaden<br />

• Putze (Schwermetalle)<br />

• Fassadenverkleidungen (Holz, Asbestzement,<br />

KMF-Dämmung)<br />

• Fugenmassen bei Betonfertigteilen oder<br />

Gebäudedehnfugen („Thiokol- Massen“/PCB,<br />

PAK)<br />

• Isolierungen in Gebäudetrennfugen (KMF,<br />

Teerkork/PAK, Asbest)<br />

• Isolierungen zwischen zweischaligem<br />

Wandaufbau, z. B. bei Kühlräumen (KMF,<br />

Teerkork/PAK)<br />

Innenwände<br />

• Wandfarben (Schwermetalle, PCB, OCP)<br />

• nutzungsbedingte Kontaminationen<br />

(z. B. Schädlingsbekämpfungsmittel)<br />

• Wandbeläge und Kleber (PAK, Asbest)<br />

• Leichtbauwände (KMF-Dämmung)<br />

• asbesthaltige Leichtbau- und<br />

Brandschutzplatten<br />

• Isolierungen bei Feucht- und Kühlräumen<br />

(KMF, Teerkork/PAK, Schweißbahnen/PAK)<br />

• Stopfmassen bei Wanddurchbrüchen (Asbest,<br />

KMF)<br />

Erkundung kontaminierter Gebäude 41<br />

Durchkernen<br />

eines verunreinigten<br />

Hallenbodens<br />

4

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