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auf Lautstärke verzichtet wird. Ihr dagegen behaltet den Fuß ständig auf dem Gaspedal. Der hohe Energie- und Noise-Level eurer Platte wird konstant aufrechterhalten. So verhalten sich Alarma Man-Songs bildhaft gesprochen wie hyperaktive Kinder mit ADS-Syndrom. Eine Atempause gönnt ihr dem Hörer nicht. Viktor: Bei Alarma Man geht es um energetische Musik. Für atmosphärische, stimmungsvolle Parts haben wir keinen Platz in unseren Songs - bisher zumindest. Mal schauen, ob sich da in Zukunft noch etwas ändert. Andreas: Eigentlich hatten wir anfangs sogar nur eine einzige Ruhepause auf dem Album eingeplant, und zwar eine exakt eine Sekunde andauernde Stille zwischen zwei Songs in der zweiten Albumhälfte. Einige unserer Freunde beschwerten sich allerdings, nachdem wir ihnen das Album in dieser Fassung vorgespielt hatten. Es war ihnen einfach zu stressig. Also haben wir uns dazu entschieden, vereinzelt Ruhepole wie "Signed Up For Games And Theory" und "Illuminati" einzubauen. nN: In fast jeder Rezension, die ich zu eurem Album gelesen habe, taucht der Vergleich mit euren legendären Landsmännern von Refused und Breach auf. Sind das Bands, die tatsächlich einen Einfluss auf Alarma Man ausgeübt haben? Ich würde tippen, dass ihr euch eher Bands aus dem Dischord-Umfeld zum Vorbild genommen habt. Viktor: Sowohl Refused als auch Breach waren außergewöhnliche Bands, die in jedem Fall einen Einfluss auf uns gehabt haben, den ich allerdings nicht als maßgeblich bezeichnen würde. Mich stört es nicht, dass diese Namen in Reviews immer wieder auftauchen, diese Vergleiche dienen den Leuten einfach als Fixpunkte zur leichteren Kategorisierung unserer Musik. Ich persönlich stehe übrigens tatsächlich total auf den DC- Sound und die Dischord-Szene. Calle: Ich könnte gar nicht sagen, was ich als Einfluss ansehe. Alarma Man wird wohl nur von sich selbst beeinflusst. nN: Warum habt ihr euch entschieden, als Instrumentalband ohne Gesang zu agieren? Gab es überhaupt einen Zeitpunkt, an dem ihr das bewusst entschieden habt oder hat sich das in den Anfangstagen der Band ganz natürlich ergeben? Niklas: Für uns ist es überhaupt keine große Sache, ob die Songs nun Gesang beinhalten oder nicht. Es gibt ebenso viel großartige instrumentale Musik wie es tolle Bands gibt, die auf das Element der Stimme zurückgreifen. Viktor: Wir wollen einfach coole Rockmusik spielen, ohne dabei zu sehr den üblichen überstrapazierten Rock ´n´ Roll- Klischees anheim zu fallen. Es hat sich ganz einfach aus dem natürlichen Verlauf der Dinge ergeben, dass wir als instrumentale Band angefangen haben. Eine ganze Weile lang waren wir damit zufrieden, mittlerweile allerdings arbeiten Alarma Man wir schon im Proberaum öfters auch mal mit Vocals. 49 nN: Um den Werdegang von Alarma Man mal ein bisschen genauer zu veranschaulichen: Wann und wie habt ihr als Band zusammengefunden? Calle: Niklas und ich haben angefangen zusammen zu spielen, nachdem wir 2001 unseren Schulabschluss in der Tasche hatten. Mit unserem damaligen Drummer gab es Probleme, woraufhin Andreas auf den Plan trat und zur Band hinzustieß. Eine ganze Weile lang war das unser Line-Up, doch plötzlich entschied sich unser Gitarrist dazu, die Brocken hinzuschmeißen. Also überredeten wir Viktor dazu, der Band beizutreten. Er war es auch, der das Klangbild von Alarma Man entscheidend veränderte. Plötzlich hatten wir mehr Tempo drin und alles klang viel chaotischer. Erst zu diesem Zeitpunkt waren Alarma Man wirklich geboren. nN: Welcher Szene in Göteborg fühlt ihr euch zugehörig - wenn überhaupt einer? Ich könnte mir vorstellen, dass es schwierig ist, gleichgesinnte Bands zu finden, die wie ihr nicht wirklich einem spezifischen Genre angehören und sich zwischen alle Stühle setzen. Andreas: Wir gehören eigentlich zu gar keiner Szene. Viktor: Hmm…vielleicht die "Wirklich gute Liveband"-Szene?
50 Alarma Man Calle: Alarma Man ist nicht Teil von etwas anderem. Alarma Man ist Alarma Man. nN: Ursprünglich erschien euer Album in Schweden auf dem kleinen Label Car Crash Records schon im letzten Jahr, Sinnbus hat die Veröffentlichung nun für den deutschen Markt lizenziert. Wie kam es zu der Zusammenarbeit? Andreas: Der Ausgangspunkt war unsere Zusammenarbeit mit Björn Bauch von "Under The Stars, Me!", unserer Booking- Agentur. Durch diesen Kontakt wurden wir eines Tages gefragt, ob wir nicht Interesse an einer Kooperation mit Sinnbus hätten. Nun, wir dachten, das wäre ganz cool. Und schau an, das ist es tatsächlich. Viktor: Sinnbus wollten uns, weil wir eine fantastische Band sind. So leicht ist das. nN: Was denkt ihr darüber, dass die Platte außerhalb von Schweden nun ein zweites Mal veröffentlicht wird? Ist das nicht eine Art Déjà-Vu für euch, eine Wiederholung eines abgeschlossenen Kapitels eurer Band-Historie? Niklas: Nein, eigentlich nicht. Ich finde das wundervoll! Wir sind noch immer stolz auf das Album und es macht auch noch immer viel Spaß, diese Songs live zu spielen. Da wir in der Zwischenzeit auch schon an neuem Material werkeln, fühlt es sich für uns auch nicht wirklich wie ein Rückschritt an. Viktor: Es ist doch einfach toll, dass sich überhaupt jemand für unsere Musik interessiert! Ich sehe die erneute Veröffentlichung einfach als kostenlosen Bonus für uns an. nN: In Schweden habt ihr dieses Jahr eine Twelve-Inch mit euren Car Crash-Labelmates Knife And Ape veröffentlicht, auf der ihr eure Songwriter-Palette erstmals um Vocals ergänzt habt. Ist das die Richtung, die ihr auch in Zukunft verfolgen werdet? Was steht als nächstes an im Alarma Man-Kosmos? Andreas: Unser Ziel wird es sein, ein noch besseres Album zu machen und den Vorgänger zu übertreffen. Sicher ist, dass einige der neuen Songs Gesang beinhalten werden und andere wiederum instrumental bleiben. Es wird eine gute Mischung sein. nN: Was versprecht ihr euch von der Deutschland-Tour im November? Im Mai wart ihr schon mal hier, was für Erfahrungen habt ihr da machen können? Niklas: Ich bin mir ziemlich sicher, dass es fabulös werden wird. Wir lieben es, auf Tour zu sein. Im Rahmen unseres Mai-Besuchs haben wir vor allem gelernt, auf deutschen Fußböden zu schlafen. Viktor: Ich bin schon ziemlich aufgeregt und freue mich total auf Deutschland. Hoffentlich werden wir vor mehr Zuschauern und in größeren Clubs spielen können als bisher. Es ist ein gutes Gefühl und eine Art Belohnung, wenn sich dein Publikum von Tour zu Tour kontinuierlich vergrößert. nN: Letzte und vielleicht schwierigste Frage: Was glaubt ihr, wäre ein angemessener Tanzstil im Rahmen eines Alarma Man-Konzerts? Andreas: Macht einfach, was ihr wollt. Calle: Ihr solltet uns imitieren! Viktor: Frag mal Napoleon Dynamite… Patrick Agis-Garcin http://www.alarmaman.<strong>com</strong> http://www.sinnbus.dea Photos im Streifen:rotea FLora Hamburg
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