rundbrief - DWA-Landesverbandes Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland
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dWA<br />
2/2011<br />
Das aktuelle Thema<br />
Wirtschaftsraum für die dort lebenden Menschen<br />
einzubinden und zu entwickeln.<br />
Auch die Landespolitik in NRW legt seit einigen<br />
Jahren Förderschwerpunkte auf Entwicklungs projekte<br />
in Regionen (z. B. Regionale 2010: Köln, Bonn, Leverkusen,<br />
Siegkreis, Rheinisch-Bergischer und Oberbergischer<br />
Kreis).<br />
Die Wasserwirtschaft steht daher vor der Aufgabe,<br />
den Weg in eine nachhaltige Raum entwicklung mitzugestalten.<br />
Diese Aufgabe ist für die in der Wasserwirtschaft<br />
Tätigen neu. Eine effiziente Zielumsetzung<br />
vor dem Hintergrund komplexer Zusammenhänge bedarf<br />
gleichermaßen Methoden, Konzepte und Werkzeuge.<br />
Hier sind zu nennen:<br />
• Kooperation<br />
• interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
• Abgestimmte Zielvorgaben, statt sparten- und<br />
segmentbezogene Einzelregelungen<br />
• Zurverfügungstellung von entscheidungsrelevanten<br />
Informationen<br />
• Schaffung der Datendurchgängigkeit von lokaler<br />
Ebene bis zur EU-Ebene<br />
• Öffentlichkeitsarbeit und -beteiligung (Runde Tische)<br />
• Schaffung von Transparenz sowie die Abbildung<br />
von Umweltinformationen als Grundlage von<br />
Planungen und für die Arbeit der verschiedenen<br />
Ebenen unseres Bildungssystems<br />
• Die Nutzung der Geoinformatik<br />
• Nutzung und Aufbau einer Geodateninfrastruktur<br />
(GDI)<br />
Die europäische Wasserwirtschaft ist gefordert, hier<br />
den Weg eines gestaltenden Handelns zu gehen. Der<br />
Wupperverband bringt sich in den Regional-Prozess<br />
mit seinen Wasserthemen als so genannte „blaue<br />
Säulen“ ein.<br />
2. Vorstellung des Wupperverbandes<br />
Der Wupperverband gestaltet seit 81 Jahren die wasserwirtschaftliche<br />
Entwicklung im 814 km² großen<br />
Einzugsgebiet der Wupper. Hier leben und arbeiten<br />
ca. 1 Mio. Menschen. Die Wirtschaftsstruktur des<br />
Bergischen Raumes wird geprägt durch mittelständische<br />
Unternehmen und einige Großkonzerne. Weide-<br />
und Forstwirtschaft bestimmen das Landschaftsbild<br />
im ländlichen Raum.<br />
Bedingt durch Niederschläge mit über 1400 mm, die<br />
zu den höchsten in Deutschland zählen, findet man<br />
eine komplexe Wasserwirtschaft mit 15 Talsperren<br />
und ca. 2.300 km Wasserläufen vor.<br />
Hauptakteure in der wasserwirtschaftlichen Entwicklung<br />
sind 5 Wasserversorgungsunternehmen, 22<br />
Kommunen, davon 5 kreisfreie Städte, sowie 5 Kreise.<br />
Drei Bezirksregierungen (Köln, Düsseldorf, Arnsberg)<br />
10 dWA Rundbrief Landesverband <strong>Hessen</strong>/<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>/<strong>Saarland</strong> • November 2011<br />
sowie insgesamt ca. 50 untere Behörden (Natur- und<br />
Landschaftsschutz, Wasser, Fischerei, Denkmalschutz,<br />
Bodenschutz) bestimmen das Verwaltungshandeln<br />
im Bereich der Wasserwirtschaft.<br />
Im Rahmen der Erfüllung der gesetzlichen Verbandsaufgaben,<br />
wie<br />
• Abwasserreinigung durch 11 Klärwerke<br />
• Hochwasserschutz und Niedrigwasseraufhöhung<br />
durch 9 Talsperren<br />
• Unterhaltung und Entwicklung der ca. 2.300 km<br />
Gewässer<br />
• Bereitstellung von jährlich ca. 42 Mio. m³ Rohwasser<br />
aus der Großen Dhünn-Talsperre für die<br />
Trinkwasseraufbereitung<br />
• Ermittlung wasserwirtschaftlicher Grundlagen<br />
verfolgt der Wupperverband eine „gute wasserwirtschaftliche<br />
Entwicklung“ im Verbandsgebiet, d.h.<br />
die Entwicklung eines nachhaltig bewirtschafteten<br />
Gewässerökosystems, das dem Menschen auf Dauer<br />
eine Nutzung der Gewässer für Zwecke wie Abwassereinleitung,<br />
Trink- und Brauchwasserentnahme,<br />
Wasserkraft, Kühlwassereinleitung und Freizeitfischerei<br />
ermöglicht.<br />
Damit verbunden sind eine Erhaltung und Förderung<br />
der heimischen Flora und Fauna sowie eine verträgliche<br />
Integration der Freizeitaktivitäten der Menschen<br />
in die Gewässerlandschaften.<br />
Dabei werden die Belange der Mitglieder des<br />
Wupperverbandes (Kommunen, Industrie und Wasserversorger)<br />
sowie deren Leistungsfähigkeit berücksichtigt.<br />
Der Wupperverband handelt nach den<br />
Grundsätzen der Nachhaltigkeit. Neben der guten<br />
wasserwirtschaftlichen Entwicklung stehen gleichrangig<br />
die sozioökonomischen Abwägungen. Die Partizipation<br />
der Akteure hat einen hohen Stellenwert. Dies<br />
entspricht einem Grundgedanken der Europäischen<br />
Wasserrahmenrichtlinie.<br />
Als Methoden kommen zunehmend Foren und<br />
Runde Tische zur Anwendung, um weitestgehend<br />
konsensuale Entwicklungen zu ermöglichen. Als<br />
Werkzeuge stehen u. a. Modelle, Datenbanken und<br />
Geographische Informationssysteme zur Verfügung.<br />
Dies wird begleitet von einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit,<br />
beginnend in Kindertageseinrichtungen<br />
über Projektwochen an weiterführenden Schulen,<br />
Auslobung eines Preises für Diplomarbeiten bis hin<br />
zu jährlich stattfindenden Workshops und Symposien.<br />
3. Flussgebietsmanagement beim Wupperverband<br />
Der Wupperverband nimmt seine Aufgaben nach<br />
den Grundlagen des ganzheitlichen und nachhaltigen<br />
Flussgebietsmanagements wahr.<br />
Das bedeutet für den Verband: