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rundbrief - DWA-Landesverbandes Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland

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dWA<br />

2/2011<br />

Berichte & Meldungen<br />

Experimenteller Radwegebau in Pirmasens<br />

unter Verwendung von ressourcenschonenden<br />

Recyclingbaustoffen<br />

Die Stadt Pirmasens beabsichtigt einen durchgehenden<br />

Radweg im Westen der Stadt zu bauen. Beginnend<br />

am Mitmach- und Technikmuseum „Dynamikum“<br />

im Strecktal führt der Rundweg weiter durch<br />

das Blümelstal in Richtung Dusenbrücken, Eichelsbachermühle,<br />

Schelermühle, Rehmühle, Littersbachermühle,<br />

Niedersimten, Rappeneck und durch den<br />

Erlenteich über das Naturheil zurück zum Strecktal.<br />

Ziel des vorliegenden Projekts ist es, die Bauweise<br />

zur Befestigung von Radwegen im Bereich von Pirmasens<br />

zu ermitteln, die durch den Einsatz von Recyclingstoffen<br />

und biotechnologisch optimierter Verfahren<br />

sowie die Ressourcenschonung eine wirtschaftliche<br />

und ökologisch sinnvolle Bauweise darstellt. Für<br />

die Wirtschaftlichkeit sind sowohl die Investitions- als<br />

auch die Unterhaltskosten zu betrachten.<br />

Es sollen insgesamt acht verschiedene Oberflächenbefestigungen<br />

auf Ihre Vor- und Nachteile bzw.<br />

Eignung hin untersucht werden. Als Referenzabschnitt<br />

zur Beurteilung der verschiedenen Bauweisen<br />

dient eine klassische Befestigung des Radweges mit<br />

Asphaltbefestigung auf Frostschutzschicht aus gebrochenem<br />

Mineralgemisch 0/32 gem. RStO 01.<br />

Beurteilungskriterien für die Eignung der Oberbauschichten<br />

als Radweg sind die Schonung von<br />

Ressourcen, die Verwertung von Stoffen durch Wiederverwendung<br />

als Baumaterial, guter Fahrkomfort,<br />

eine wirtschaftliche Bauweise (Investitions- und Unterhaltskosten),<br />

Lebensdauer und eine Eignung des<br />

Materials im Hinblick auf die Topographie in und um<br />

Pirmasens (Vermeidung von Erosionen in Gefällestrecken,<br />

gute Griffigkeit in Gefällestrecken/Kurven, geringe<br />

Reibungsverluste).<br />

Bei dem Radweg handelt es sich um den Ausbau<br />

eines bestehenden Waldweges mit einer Breite zwischen<br />

rund 3 m und 6 m. Der vorhandene Weg läuft<br />

weitestgehend parallel zum Gewässer Blümelsbach.<br />

Die Trasse orientiert sich im Grund- und Aufriss im<br />

Wesentlichen an den vorhandenen Verhältnissen. Der<br />

geplante Radweg erhält eine Fahrbahnbreite von 3 m<br />

mit Längsgefällen zwischen 0,75 % und 10 %. Das<br />

Quergefälle des Weges beträgt 3 %. Die sechs Abschnitte<br />

mit den verschiedenen Oberflächenbefestigungen<br />

sind zwischen 32,9 und 64,6 m lang.<br />

Der Weg entspricht einem Rad- und Gehweg mit<br />

gelegentlicher Befahrung durch Unterhaltungsdienste<br />

nach RStO 01. Eine sonstige Nutzung durch Kraftfahrzeuge<br />

ist nicht vorgesehen. Die Dicke des frostsicheren<br />

Oberbaus der verschiedenen Abschnitte richtet<br />

sich nach dem für die Oberflächenbefestigung je-<br />

16 dWA Rundbrief Landesverband <strong>Hessen</strong>/<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>/<strong>Saarland</strong> • November 2011<br />

weils gültigen Regelwerk bzw. den Herstellerangaben,<br />

jedoch mindestens nach den Vorgaben der<br />

RStO 01.<br />

Eine Ausnahme bildet der Abschnitt 4. Hier wird<br />

bewusst mit einer nur 5 cm starken Asphaltbefestigung<br />

gearbeitet, um die Wirtschaftlichkeit einer um<br />

die Hälfte reduzierten Asphaltstärke im Vergleich zu<br />

den Empfehlungen der RStO 01 zu untersuchen.<br />

Es wird versucht, so weit wie möglich, mit Recyclingbaustoffen<br />

zu arbeiten um den Gedanken der<br />

Ressourcenschonung zu verfolgen. Angedacht ist<br />

auch eine Verwendung von gebrochener und gesiebter<br />

Schlacke aus dem Müllheizkraftwerk in Pirmasens.<br />

Der Radweg soll wo möglich im Hocheinbau realisiert<br />

werden um Kosten und Erdbewegungen zu<br />

sparen. Bei den wassergebundenen und gebundenen<br />

Deckschichten des Oberbaus sollten Gehwegfertiger<br />

zum Einsatz kommen um eine einwandfreie Qualität<br />

zu gewährleisten.<br />

Es werden zwei Schautafeln am Beginn bzw. Ende<br />

der Teststrecke vorgesehen um den Nutzern des Radweges<br />

den Sinn und Zweck der wechselnden Abschnitte<br />

zu erklären.<br />

Das Tiefbauamt der Stadt Pirmasens verfolgt in<br />

enger Abstimmung mit den Kooperationspartnern<br />

Landesbetriebes Mobilität (LBM <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>) sowie<br />

dem Büro für Baugrund- und Bodengutachten<br />

Dr.-Ing. Becker und der Unterstützung durch das Ing.-<br />

Büro Thiele die Realisierung des Vorhabens.<br />

Michael Maas<br />

Eine ausführliche Beschreibung der Befestigung der<br />

acht verschiedenen Abschnitte und der dazu verwendeten<br />

Recycling-Baustoffe finden Sie in dem ungekürzten<br />

Artikel unter www. dwa-hrps. => Rundbriefe<br />

=> November 2011.<br />

Bericht der Ethik-Kommission<br />

„Sichere Energieversorgung“ liegt vor<br />

Ende Mai 2011 hat die Ethik-Kommission für eine sicherer<br />

Energieversorgung unter Vorsitz von Prof. Dr.<br />

Klaus Töpfer, vormals u. a. Bundesumweltminister,<br />

und Prof. Dr. Matthias Kleiner. Präsident der Deutschen<br />

Forschungsgemeinschaft, ihren Bericht vorgelegt.<br />

Wesentliches Ergebnis ist: Der Ausstieg aus der<br />

Kernenergie lässt sich innerhalb von einem Jahrzehnt<br />

umsetzen und vollziehen!<br />

Weitere Informationen: siehe Internet<br />

Sven Lüthje

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