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Vor etwa 400 Millionen Jahren<br />
befand sich im Gebiet des<br />
Hunsrücks das Devonmeer, das<br />
flächenmäßig über das heutige<br />
Rheinische Schiefergebirge, linksrheinisch<br />
bestehend aus Hunsrück,<br />
Eifel und Ardennen, hinausreichte.<br />
Dieses Meer bestand über ungefähr<br />
fünfzig Millionen Jahre. In<br />
Abhängigkeit von wechselnden<br />
Wassertiefen entstanden unterschiedlich<br />
zusammengesetzte<br />
Meeresablagerungen. In Tiefen von<br />
über zweihundert Metern lagerten<br />
sich feinkörnige, tonreiche und im<br />
Flachwasser grobkörnigere, sandige<br />
Sedimente ab.<br />
Nach dem Trockenfallen des<br />
Devonmeeres wurde das Gebiet<br />
des Hunsrücks zu einem Festland<br />
mit ehemals weitgehend horizontaler<br />
Schichtlagerung. Durch Faltungserscheinungen<br />
im Zuge einer<br />
nachfolgenden Gebirgsbildung<br />
wurden die tonigen Ablagerungen<br />
zu Tonschiefer und die sandigen<br />
Sedimente teilweise zu Quarziten<br />
verfestigt. Durch Versenkung in<br />
Erzgruben im Baybachtal<br />
Theresia, Petrus und Camilla<br />
Ehemaliger Erzabbau im Bereich des Baybachs<br />
Das Baybachtal am Fuße der Waldeck<br />
ist heute ein recht einsames<br />
Idyll, ein Stück Landschaft, das<br />
kundige Wanderer anzieht, aber<br />
sonst Fuchs und Hase überlassen<br />
bleibt. Das war nicht immer so. In<br />
früheren Zeiten muss das Baybachtal<br />
ein wirtschaftlicher Mittelpunkt<br />
gewesen sein. Am kurzen Lauf des<br />
Baybachs hatte mal jede Gemeinde<br />
auf den rechts und links gelegnen<br />
Hochflächen eine eigene Mühle<br />
mit eigenem Fahrweg ins Tal, um<br />
das angebaute Getreide mahlen zu<br />
können. Die bescheidene Wasserkaft<br />
wurde optimal genutzt, teilweise<br />
wohl auch für Ölmühlen und<br />
Sägewerke.<br />
Aus dem Berg wurde Schiefer<br />
für die Dächer der Häuser gebrochen.<br />
Das ist noch in allgemeiner<br />
Erinnerung Die aufgelassenen<br />
Schieferstollen waren Abenteuerspielplätze,<br />
auch noch für die zur<br />
Waldeck trampenden und tippeln-<br />
größere Tiefen fand unter erhöhtem<br />
Druck und erhöhter Temperatur u.<br />
a. eine Lösung von Schwermetallen<br />
aus dem Gesteinsverband statt. Die<br />
wässrigen Lösungen stiegen an den<br />
durch die Faltungen entstandenen<br />
Spalten, Rissen und Störungszonen<br />
auf und kristallisierten bei<br />
Abkühlung und Druckentlastung<br />
als Erzgänge aus. Gangart ((hier: =<br />
Hauptbestandteil) ist stets Quarz,<br />
die Primär-Erze sind Zinkblende,<br />
Bleiglanz, Kupferkies, Pyrit (Eisen-<br />
bzw. Schwefelkies) und Fahl-Erze<br />
(Kupfersulfide mit Antimon- und<br />
Arsenanteil).<br />
Die Quarzgänge verlaufen vorwiegend<br />
in SW-NO-Richtung. In der<br />
Literatur werden drei hauptsächliche<br />
Gangzüge beschrieben. Einer<br />
davon zieht von Zell an der Mosel<br />
nach NO bis Sevenich am oberen<br />
Rand des Baybachtals. Weitere<br />
Aussagen zur Geologie sind im<br />
Kapitel „Erdgeschichte des Baybachtals“<br />
von Frau Ochel-Spiess in<br />
der im Köpfchen 4/06 vom Februar<br />
2007 vorgestellten Broschüre „Von<br />
den Jugendgruppen. Heute sind die<br />
Stollen verschlossen.<br />
Weitgehend vergessen ist, dass am<br />
Baybach lange Zeit auch Erz abgebaut<br />
wurde. Also ein weiteres Indiz<br />
für die ehemalige wirtschaftliche<br />
Bedeutung des Tals. Achim Bruder,<br />
promovierter Geologe, und Conny<br />
Grillenberger haben die seltenen<br />
Spuren des Erzbergbaus in der<br />
Waldeck-Nachbarschaft verfolgt.<br />
Hier Achims Bericht.<br />
molo<br />
Mühle zu Mühle – Eine Wanderung<br />
durch das Baybachtal“ enthalten.<br />
Der Erzabbau war im Hunsrück<br />
trotz hoher Anzahl an Vorkommen<br />
meist wenig ergiebig („reich<br />
an armen Erzen“). Bereits zweihundert<br />
Jahre vor Christi haben<br />
dort die Römer – die Kelten evtl.<br />
schon früher – Erz abgebaut. In<br />
jüngerer Zeit erfolgte der Abbau<br />
vom Mittelalter bis in die sechziger<br />
Jahre des vorigen Jahrhunderts,<br />
die Blütezeit war im neunzehnten<br />
Jahrhundert.<br />
Nachfolgend werden im Wesentlichen<br />
die in Talhängen des Baybachs<br />
angelegten Gruben Theresia<br />
und Petrus sowie die randlich in<br />
seinem Ursprungsgebiet liegende<br />
Grube Camilla vorgestellt. Heute<br />
sind die aufgegebenen Gruben<br />
im Eigentum der Gemeinden, auf<br />
deren Gebiet sie sich befinden.<br />
Die frühere Erzgrube Theresia<br />
wurde auf Gemarkung Morshausen<br />
im rechten Baybachtalhang ange-<br />
*<br />
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