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FLUG REVUE 12/2015

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Raumfahrt-EXTRA<br />

ESA-Mission iriss<br />

Mogensen hat auch<br />

auf Bohrinseln<br />

gearbeitet. Körperliche<br />

Arbeit ist ihm<br />

nicht unbekannt.<br />

ertaufe noch vor sich. Mogensen ist ein<br />

erfahrener Ingenieur, der seine Doktorarbeit<br />

auf dem Gebiet der Navigation<br />

und Steuerung von Marssonden geschrieben<br />

hat. Zwischen dem Abschluss<br />

der Astronautengrundausbildung vor<br />

fünf Jahren und dem Spezialtraining für<br />

seine erste Mission arbeitete er an der<br />

University of Surrey, wo er sich ebenfalls<br />

mit seinem Spezialthema anhand künftiger<br />

Mond- und Marsmissionen beschäftigte.<br />

Nun also hat er bereits seinen<br />

Raumflug absolviert. Erst kam die fast<br />

endlos scheinende, fünf lange Jahre dauernde<br />

Wartezeit, dann der zehn Tage<br />

dauernde Flug mit viel Arbeit an Bord<br />

der Station, und jetzt ist die große Aufregung<br />

schon wieder vorbei.<br />

ZWEI TAGE MEHR DANK<br />

HÖHERER UMLAUFBAHN<br />

Die Besatzung von Sojus TMA-18M (von links): Aidyn Aimbetow, Sergej Wolkow<br />

und Andreas Mogensen. Wolkow bleibt bis März 2016 auf der Station.<br />

Dabei hat Mogensen noch Glück gehabt,<br />

denn noch vor wenigen Jahren wäre die<br />

Flugphase zwei Tage kürzer gewesen.<br />

Zwar dauerten noch bis vor Kurzem der<br />

An- und Abflug jeweils nur sechs Stunden,<br />

doch aus Sicherheitsgründen ist vor<br />

einiger Zeit die durchschnittliche Bahnhöhe<br />

der Station um einiges angehoben<br />

worden – die Gefahr der Kollision mit<br />

Weltraummüll ist einfach zu hoch. Aus<br />

diesem Grund haben die Russen für das<br />

Erreichen dieser Höhe und die Angleichung<br />

der Relativgeschwindigkeiten beider<br />

Flugkörper den Anflug bis zur Kopplung<br />

und den Abflug bis zur Landung<br />

wieder auf jeweils zwei Tage verlängert.<br />

Diese mussten natürlich von der Stationsarbeitszeit<br />

abgezogen werden, was<br />

einige kurzfristige Umplanungen erforderte,<br />

denn der Plan der Forschungen an<br />

Bord war ziemlich vollgepackt. Dennoch<br />

ließ es sich nicht vermeiden, dass einige<br />

Programmpunkte auf später verschoben<br />

wurden und von nachfolgenden Astronauten<br />

durchgeführt werden müssen.<br />

Teilweise erfolgte die Umorganisation<br />

der Abläufe noch während iriss, weil die<br />

Russen das neue Flugregime erst unmittelbar<br />

vor dem Start bekanntgegeben<br />

hatten. Das war nicht zuletzt ziemlich<br />

kritisch, weil sich mit der Ankunft der<br />

drei Raumfahrer erstmals seit zwei Jahren<br />

wieder neun Astronauten gleichzeitig<br />

an Bord befanden, deren Arbeit koordiniert<br />

werden musste.<br />

Der dänische ESA-Astronaut hatte<br />

also kaum Zeit, einmal einen Blick aus<br />

74 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de

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