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Raumfahrt-EXTRA<br />
ESA-Mission iriss<br />
Mogensen hat auch<br />
auf Bohrinseln<br />
gearbeitet. Körperliche<br />
Arbeit ist ihm<br />
nicht unbekannt.<br />
ertaufe noch vor sich. Mogensen ist ein<br />
erfahrener Ingenieur, der seine Doktorarbeit<br />
auf dem Gebiet der Navigation<br />
und Steuerung von Marssonden geschrieben<br />
hat. Zwischen dem Abschluss<br />
der Astronautengrundausbildung vor<br />
fünf Jahren und dem Spezialtraining für<br />
seine erste Mission arbeitete er an der<br />
University of Surrey, wo er sich ebenfalls<br />
mit seinem Spezialthema anhand künftiger<br />
Mond- und Marsmissionen beschäftigte.<br />
Nun also hat er bereits seinen<br />
Raumflug absolviert. Erst kam die fast<br />
endlos scheinende, fünf lange Jahre dauernde<br />
Wartezeit, dann der zehn Tage<br />
dauernde Flug mit viel Arbeit an Bord<br />
der Station, und jetzt ist die große Aufregung<br />
schon wieder vorbei.<br />
ZWEI TAGE MEHR DANK<br />
HÖHERER UMLAUFBAHN<br />
Die Besatzung von Sojus TMA-18M (von links): Aidyn Aimbetow, Sergej Wolkow<br />
und Andreas Mogensen. Wolkow bleibt bis März 2016 auf der Station.<br />
Dabei hat Mogensen noch Glück gehabt,<br />
denn noch vor wenigen Jahren wäre die<br />
Flugphase zwei Tage kürzer gewesen.<br />
Zwar dauerten noch bis vor Kurzem der<br />
An- und Abflug jeweils nur sechs Stunden,<br />
doch aus Sicherheitsgründen ist vor<br />
einiger Zeit die durchschnittliche Bahnhöhe<br />
der Station um einiges angehoben<br />
worden – die Gefahr der Kollision mit<br />
Weltraummüll ist einfach zu hoch. Aus<br />
diesem Grund haben die Russen für das<br />
Erreichen dieser Höhe und die Angleichung<br />
der Relativgeschwindigkeiten beider<br />
Flugkörper den Anflug bis zur Kopplung<br />
und den Abflug bis zur Landung<br />
wieder auf jeweils zwei Tage verlängert.<br />
Diese mussten natürlich von der Stationsarbeitszeit<br />
abgezogen werden, was<br />
einige kurzfristige Umplanungen erforderte,<br />
denn der Plan der Forschungen an<br />
Bord war ziemlich vollgepackt. Dennoch<br />
ließ es sich nicht vermeiden, dass einige<br />
Programmpunkte auf später verschoben<br />
wurden und von nachfolgenden Astronauten<br />
durchgeführt werden müssen.<br />
Teilweise erfolgte die Umorganisation<br />
der Abläufe noch während iriss, weil die<br />
Russen das neue Flugregime erst unmittelbar<br />
vor dem Start bekanntgegeben<br />
hatten. Das war nicht zuletzt ziemlich<br />
kritisch, weil sich mit der Ankunft der<br />
drei Raumfahrer erstmals seit zwei Jahren<br />
wieder neun Astronauten gleichzeitig<br />
an Bord befanden, deren Arbeit koordiniert<br />
werden musste.<br />
Der dänische ESA-Astronaut hatte<br />
also kaum Zeit, einmal einen Blick aus<br />
74 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de