Luftbild vom alten Tannaer Ortskern 2009; Foto:Jens Hüttner
Luftbild vom alten Tannaer Ortskern 2009; Foto:Jens Hüttner
Luftbild vom alten Tannaer Ortskern 2009; Foto:Jens Hüttner
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Auch in diesem Jahr gab es wieder zahlreiche<br />
Aktivitäten in Seubtendorf. In<br />
den nachfolgenden Artikeln soll über<br />
zwei besondere Ereignisse berichtet werden, die<br />
sich in dieser Form sicherlich nicht so schnell<br />
wiederholen werden.<br />
Besuch des MDR<br />
Eines Tages im August hörte unser Wehrleiter<br />
Thomas Feig mal nicht die Sirene, die zum Einsatz<br />
rief, sondern im Radio den Mitteldeutschen<br />
Rundfunk (MDR). Dort hörte er, wie der Rundfunkmoderator<br />
alle Feuerwehren zum Wettbewerb<br />
„Hilfe, der Rost brennt“, passend zur Grillsaison,<br />
aufrief. Zu diesem Wettbewerb konnten<br />
sich die Wehren bewerben und im direkten Vergleich<br />
zeigen, wer am schnellsten einen brennenden<br />
Rost löschen kann. Nach einer Woche<br />
sollte der Sieger ermittelt werden. Unser Wehrleiter<br />
rief beim Rundfunk an und schon ein paar<br />
Tage später wollte es der Zufall, dass die Seubtendorfer<br />
Freiwillige Feuerwehr mit dabei war. Als<br />
Gegner wurde die Feuerwehr Lobenstein ausgelost.<br />
Im Dorf konnte man es kaum glauben, dass<br />
zu uns das MDR-Fernsehen und der Rundfunk<br />
kommen würden. Doch als am 17. August <strong>2009</strong><br />
das Fernseh- und Radioteam pünktlich gegen<br />
16.00 Uhr anreiste, waren alle Zweifel ausgeräumt.<br />
Der Wettbewerb fand auf dem Gelände<br />
der Firma Geis Global Logistics statt. Zuerst durften<br />
die Gäste aus Lobenstein, die mit viel Technik,<br />
fast allen Kameraden und einigen Fans angereist<br />
waren, den Wettbewerb beginnen. Sie legten eine<br />
gute Zeit vor und nach 1,13 Minuten war der<br />
brennende Rost gelöscht. Dann zeigten die Kameraden<br />
der Seubtendorfer Feuerwehr, was in ihnen<br />
steckt. Angefeuert von vielen Fans, Familienangehörigen,<br />
dem Bürgermeister Marco Seidel<br />
und Ortsteilbürgermeisterin Cornelia Hofmann<br />
gaben die Kameraden wirklich alles und schafften<br />
eine hervorragende Zeit von 0,49 Minuten.<br />
Alle waren voll begeistert und überglücklich über<br />
dieses spitzenmäßige Ergebnis. Im Anschluss bekam<br />
die Siegermannschaft <strong>vom</strong> MDR-Team einen<br />
Pokal überreicht und das Versprechen, dass<br />
noch ein Fass Bier folgen wird. Im nachfolgenden<br />
Radiointerview brachten Thomas Feig und<br />
Cornelia Hofmann die Hoffnung zum Ausdruck,<br />
dass es im Laufe der Woche keine bessere Mannschaft<br />
geben und die Seubtendorfer Wehr am<br />
Sonntag als Sieger nach Erfurt zum Tag der offenen<br />
Tür des MDR eingeladen würde. Mit einem<br />
SEUBTENDORF<br />
Das Jahr <strong>2009</strong> im Rückblick<br />
kleinen Grillfest, zu dem auch das MDR-Team<br />
und die Bürgermeister anwesend waren, endete<br />
dieser aufregende und emotionsreiche Tag. Im<br />
Laufe der Woche wurde jedoch die Zeit der Seubtendorfer<br />
unterboten und die Feuerwehr aus<br />
Kreuzebra belegte den 1. Platz. Trotzdem erhielt<br />
die Seubtendorfer Feuerwehr eine Einladung<br />
nach Erfurt und so fuhren einige Kameraden am<br />
darauf folgenden Sonntag dorthin, um der Siegermannschaft<br />
zu gratulieren und ein Präsent zu<br />
übergeben. Mittlerweile hat sich zwischen den<br />
Kameraden der Siegermannschaft aus Kreuzebra<br />
und der Seubtendorfer Feuerwehr eine freundschaftliche<br />
Beziehung entwickelt. Die Seubtendorfer<br />
Wehr war bereits am 13. September <strong>2009</strong><br />
nach Kreuzebra eingeladen. Im nächsten Jahr<br />
werden die Kreuzebraer Kameraden bei der Jahreshauptversammlung<br />
im Februar und beim<br />
Feuerwehrfest im August mit dabei sein. Aufgrund<br />
dieses Spaßwettbewerbes wurde unser Dorf<br />
mehrmals in den Medien erwähnt. Im Rundfunk<br />
und im Fernsehprogramm gab es Berichte aus<br />
Seubtendorf und auch auf der Internetseite des<br />
MDR konnte man eine Zusammenfassung der<br />
Ereignisse nachlesen. Deshalb an dieser Stelle<br />
nochmals ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten,<br />
die diesen Tag erst ermöglichten.<br />
Die Kiebitzenburg<br />
Die Kiebitzenburg ist ein kleines bäuerliches<br />
Anwesen, das zwischen Seubtendorf und Göttengrün<br />
liegt und zu Seubtendorf gehört.<br />
Im Jahr 1859 baute Johann Adam Hofmann<br />
das Wohnhaus, die dazugehörigen Stallungen<br />
und eine Scheune ca. 1,5 km <strong>vom</strong> Dorf entfernt<br />
inmitten seiner Felder auf, nachdem in der Nacht<br />
<strong>vom</strong> 26./27. Februar 1859 sein Gut in Seubtendorf<br />
abgebrannt war. Er hatte dasselbe erst 5 Jahre<br />
vorher für 2400 Reichstaler gekauft.<br />
Nach den Untersuchungen der Kriminalpolizei<br />
war Brandstiftung zu vermuten. Ein Täter<br />
konnte nicht ermittelt werden. Entweder war es<br />
ein Knecht, der nach nur einer Woche von den<br />
Hofmanns wieder entlassen wurde, weil er „unsittlich<br />
mit der Magd zusammengelebt” hatte,<br />
oder aber ein „bösartiger Dienstknecht des Gasthauses”,<br />
der vor Jahresfrist nach einer handgreiflichen<br />
Auseinandersetzung mit einem Sohn des<br />
J. A. Hofmann verurteilt wurde. Der in Frössen lebende<br />
Onkel des Knechtes gab ihm aber ein Alibi.<br />
Warum J. A. Hofmann sein Anwesen in Seubtendorf<br />
nicht wieder aufbaute, sondern den Platz<br />
außerhalb des Dorfes wählte, ist nicht bekannt.<br />
Vielleicht sprach die Nähe der Ländereien dafür,<br />
möglich ist aber auch, dass er Überreste einer Ansiedlung,<br />
die im Dreißigjährigen Krieg zerstört<br />
wurde, d.h. einen gut erh<strong>alten</strong>en Keller, einen<br />
Brunnen und Reste von Grundmauern, nutzte,<br />
um darauf einen Bauernhof zu errichten.<br />
Wie alle so <strong>alten</strong> Häuser ist auch die „Kiebitzenburg”,<br />
wie das Anwesen nicht nur im Volksmund,<br />
sondern auch schon im Seubtendorfer<br />
Sterberegister zum Todestag des J. A. Hofmann<br />
am 16. Mai 1909 genannt wurde, im Laufe der<br />
Zeit etwas umgebaut worden, um Arbeitsbedingungen<br />
und Lebensqualität zu verbessern. Dennoch<br />
ist der Grundaufbau noch so erh<strong>alten</strong> wie<br />
vor 150 Jahren, auch ein Teil des bäuerlichen<br />
„Maschinenparks”, wie z.B. das Zahnradgetriebe<br />
eines Göpelwerks, das zum Betreiben der Dreschmaschine<br />
diente, ist noch zu sehen.<br />
Da das Haus erst 1958 an das Elektronetz angeschlossen<br />
wurde, musste vieles in Handarbeit<br />
geleistet werden, d.h. das Wasser für die Bewohner<br />
und für das Vieh musste aus dem Tiefbrunnen<br />
geschöpft und später per Hand gepumpt werden.<br />
Die Kiebitzenburg ist kein alter Familienbesitz.<br />
Sie wurde 1887 von einer Tochter des J. A.<br />
Hofmann gekauft und auch weiterhin nur in<br />
weiblicher Linie vererbt. Das hatte zur Folge, dass<br />
die Namen der Besitzer ständig wechselten.<br />
Wir, d.h. die jetzigen Besitzer, haben die Kiebitzenburg<br />
1976 von Gertrud Geßner erworben.<br />
Vor fünf Jahren haben wir uns daran gemacht,<br />
aus mündlichen Berichten, <strong>alten</strong> Kirchenbüchern<br />
und den zugänglichen Unterlagen des<br />
Thüringer Landesarchivs in Greiz die Geschichte<br />
der Kiebitzenburg aufzuarbeiten und die Nachkommen<br />
des Erbauers und der späteren Besitzer<br />
in einer Übersicht darzustellen.<br />
Als Resultat dieser Recherchen entstand ein<br />
Artikel im Buch, das anlässlich der 650-Jahrfeier<br />
Seubtendorfs herausgegeben wurde. Erst später<br />
reifte der Gedanke, dem 150-jährigen Bestehen<br />
der Kiebitzenburg einen feierlichen Rahmen zu<br />
geben. Als Termin wurde der 12. September <strong>2009</strong><br />
gewählt. Ein Artikel im Lokalteil der OTZ machte<br />
auf die Feier aufmerksam.<br />
Bei bestem Wanderwetter folgten etwa 100<br />
Freunde, Bekannte und Interessierte der Einladung.<br />
Die Kameraden der FFW Seubtendorf sorgten<br />
engagiert mit Rostbratwürsten, Rostbrätchen<br />
und Getränken für das leibliche Wohl. Auch