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EVANGELISCH in BIEBRICH

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me<strong>in</strong>de Magdeburg <strong>in</strong> Biebrich<br />

gehen noch <strong>in</strong> die 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts<br />

zurück. Da es <strong>in</strong> den ersten Jahrzehnten unserer<br />

Partnerschaft von den Herrschenden der damaligen<br />

DDR den Magdeburgern nicht gestattet wurde, uns zu<br />

besuchen, waren es die Wiesbadener, die regelmäßig<br />

nach Magdeburg fuhren, um die Magdeburger Mart<strong>in</strong>sgeme<strong>in</strong>de<br />

moralisch aber auch materiell zu unterstützen.<br />

Unvergesslich war der erste Besuch der Magdeburger<br />

Geme<strong>in</strong>de nach der Wende bei uns, als sie im<br />

Jahre 1990 mit drei vollen Bussen zum ersten Mal nach<br />

Wiesbaden kommen durften. Welch' e<strong>in</strong>e Freude war<br />

da zu verspüren! Es herrschte Aufbruchsstimmung!<br />

In den folgenden Jahren entwickelte sich e<strong>in</strong>e fruchtbr<strong>in</strong>gende<br />

Partnerschaft mit alljährlichen wechselseitigen<br />

Besuchen <strong>in</strong> Wiesbaden, Magdeburg oder e<strong>in</strong>em<br />

Besuch auf “neutralem Ort“. Die Treffen waren für<br />

beide Geme<strong>in</strong>den immer e<strong>in</strong>e Bereicherung; neben<br />

theologischen und kulturellen Themen fand man auch<br />

Zeit für e<strong>in</strong> „gemütliches Beisammense<strong>in</strong>“, wo man sich<br />

menschlich etwas näher kommen konnte. Besichtigungen<br />

von Sehenswürdigkeiten waren e<strong>in</strong>e Selbstverständlichkeit.<br />

Nachdem es <strong>in</strong> Magdeburg zu Umstrukturierungen <strong>in</strong><br />

den Geme<strong>in</strong>den kam, die mit Unstimmigkeiten e<strong>in</strong>herg<strong>in</strong>gen,<br />

geriet auch unsere Partnerschaft mit der<br />

Mart<strong>in</strong>sgeme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> „schweres Fahrwasser“. Vor<br />

e<strong>in</strong>iger Zeit erhielten wir die Nachricht, dass an e<strong>in</strong>er<br />

Partnerschaft mit uns seitens der Magdeburger<br />

Geme<strong>in</strong>deleitung ke<strong>in</strong> Interesse mehr besteht und die<br />

offizielle Partnerschaft somit aufgekündigt wird.<br />

Deshalb hatte der letzte offizielle Besuch auch e<strong>in</strong>en<br />

nostalgischen Beigeschmack. Das für dieses Treffen<br />

vorgesehene Thema „Die vier Evangelisten“ haben wir<br />

beiseitegelassen, um mehr Zeit für persönliche Gespräche<br />

zu haben. Wir besuchten das altehrwürdige Kloster<br />

Eberbach und nahmen an e<strong>in</strong>er Führung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

„Schmuckkästchen der Gotik“, der St. Valent<strong>in</strong>us-<br />

Kirche <strong>in</strong> Kiedrich/Rhg. teil. E<strong>in</strong>en weiteren Höhepunkt<br />

bildete e<strong>in</strong> Besuch bei der Henkell Sektkellerei, wo wir<br />

durch e<strong>in</strong>en Begrüßungsumtrunk die Sorgen des Alltags<br />

e<strong>in</strong> wenig zu vergessen versuchten.<br />

Am darauf folgenden Sonntag, dem 11. Oktober,<br />

nahmen wir geme<strong>in</strong>sam an e<strong>in</strong>em Gottesdienst <strong>in</strong><br />

unserer Oranierkirche teil. Dann folgte der Abschied.<br />

Ob und wie es mit unseren Beziehungen zu den Magdeburgern<br />

weitergeht? Das weiß nur Gott der Herr alle<strong>in</strong>.<br />

Wir alle haben es uns fest vorgenommen, uns <strong>in</strong> der<br />

kommenden Zeit weiterh<strong>in</strong> auf privater Ebene zu<br />

treffen… Wenn Gott se<strong>in</strong>en Segen dazu gibt, so können<br />

wir getrost <strong>in</strong> die Zukunft blicken und mit dem großen<br />

Liederdichter Nikolaus Herman s<strong>in</strong>gen:<br />

Herr, du wollst uns Geleitsmann se<strong>in</strong><br />

und mit uns gehen aus und e<strong>in</strong><br />

und zeigen alle Steig und Steg,<br />

wehren dem Unfall auf dem Weg.<br />

Kyrieleis<br />

Anton Klipp<br />

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