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Das Cruise-Center- Altona als neues Tor zur Welt?

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Der neue Bau wurde nötig, weil immer mehr<br />

Traumschiffe (dieses Jahr 119) Hamburg ansteuern<br />

- 300 000 Passagiere (+ 14,4 %) dieses<br />

Jahr. <strong>Cruise</strong>-<strong>Center</strong>-Vorstand Gerd Drossel sieht<br />

Hamburg weiter im Traumschiff-Boom: „Bei<br />

einem auch für 2012 erwarteten zweistelligen<br />

Zur Zur geschichtlichen geschichtlichen Entwicklung<br />

Entwicklung<br />

des des <strong>Altona</strong>er <strong>Altona</strong>er Hafenrandes<br />

Hafenrandes<br />

6<br />

Wachstum sind 400 000 Passagiere greifbar nahe,<br />

die halbe Million kann 2015 möglicherweise sogar<br />

überschritten werden.“<br />

Der Besuch der „AIDAsol“ (2194 Passagiere)<br />

gestern war allerdings nicht die offizielle<br />

Eröffnung, die wird erst am 5. Juni gefeiert.<br />

Da dieser Artikel (wie Tausende andere zuvor auch) nun ein Teil der allgemeinen „<strong>Altona</strong>-<br />

Literatur“ geworden ist, muss einmal nachgefragt werden, was Herr Köhnemann veranlasste,<br />

Hamburg nun <strong>als</strong> das „wirkliche“ <strong>Tor</strong> <strong>zur</strong> <strong>Welt</strong> zu bezeichnen. <strong>Das</strong> ist zwar nett, aber auch<br />

gleichzeitig richtig?<br />

Um diese Frage beantworten zu können, muss man heute schon fast fünfundsiebzig Jahre in<br />

die gemeinsame Geschichte von Hamburg und <strong>Altona</strong> <strong>zur</strong>ückblicken. Wer sich auf dieses<br />

Spiel einlassen möchte, sollte dabei berücksichtigen, dass die beiden selbständigen Städte<br />

1937 noch enge Nachbarn waren. Mit vielen positiven und weniger guten Wechselbeziehungen.<br />

Dabei darf auf keinen Fall vergessen werden, dass <strong>Altona</strong> geografisch „früher „am Strom“<br />

lag <strong>als</strong> Hamburg! Also bis zu dieser Zeit - vor Hamburg - das wirkliche <strong>Tor</strong> <strong>zur</strong> <strong>Welt</strong> war?<br />

Doch dass schien dem großmachtgierigen Reichskanzler Hitler, der 1933 an die Macht<br />

gekommen war, nicht in sein Konzept zu passen, welches u. a. vorsah, Hamburg <strong>als</strong> eine<br />

seiner vier Lieblingsstädte mehr Bedeutung <strong>als</strong> bisher zu verschaffen. Denn er wollte in seiner<br />

Großmannssucht aus der Freien und Hansestadt Hamburg unbedingt ein <strong>Tor</strong> <strong>zur</strong> <strong>Welt</strong> erstehen<br />

lassen!<br />

Es gab dabei aber zwei Hindernisse zu überwinden. <strong>Das</strong> erste Hindernis war die eigentliche<br />

Größe des Hamburger Stadtgebiets, welches sich dam<strong>als</strong> - noch ohne die 1937 erfolgten<br />

Eingemeindungen von <strong>Altona</strong>, Harburg und Wandsbek - eher nicht für ein echtes <strong>Tor</strong> <strong>zur</strong><br />

<strong>Welt</strong> eignete. Denn Hamburg war bis zu diesem Zeitpunkt von den drei Nachbarstädten in<br />

allen Richtungen so eingekeilt, dass eine eigenständige Entwicklung nicht mehr möglich<br />

schien.<br />

Jedoch durch die innerhalb kürzester Zeit erfolgte Einführung und Umsetzung des „Groß-<br />

Hamburg-Gesetzes“ konnte dieses Hindernis sehr nachhaltig aus dem Wege geräumt<br />

werden.<br />

Gleichzeitig (Absicht oder nicht) war damit auch das zweite Hindernis beseitigt worden:<br />

<strong>Altona</strong> war jetzt nur noch ein Stadtteil von Hamburg und lag nun nicht mehr „selbständig“ vor<br />

Hamburg „am Strom“!<br />

Nun konnte Adolf Hitler ab 1938 richtig mit seinem neuen „Groß-Hamburg“ <strong>als</strong> seinem<br />

„<strong>Tor</strong> <strong>zur</strong> <strong>Welt</strong>“ für sein Nazisystem werben! Übrigens nur noch <strong>als</strong> Hansestadt Hamburg<br />

tituliert! Denn das bei den Nazis unbeliebte „Freie und“ wurde einfach per Groß-Hamburg-<br />

Gesetz gestrichen.<br />

Eine weitere Folge für Hamburgs neuen Stadtteil <strong>Altona</strong> war u. a. der (später nicht verwirklichte<br />

Plan) <strong>Altona</strong> und die Insel Wilhelmsburg mit einer riesigen Hochbrücke zu verbinden.

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