Zoë 04/15
Gesundheit, Freude & Zeitgeist für Menschen mitten im Leben
Gesundheit, Freude & Zeitgeist für Menschen mitten im Leben
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Das Spiegel-Bild<br />
Das Spiegelgesetz hat, wie der Name<br />
schon sagt, eine Spiegelfunktion.<br />
Ähnlich wie im Außen, wenn man<br />
sich im Spiegel betrachtet und feststellt,<br />
wie man aussieht. „Wenn mir<br />
die Haare zu Berge stehen, nützt es<br />
nichts, wenn ich den Badezimmerspiegel<br />
frisiere – ich muss es an mir<br />
machen“, macht Christa Saitz klar.<br />
„Erst dann verändere ich mich und<br />
so ist es auch bei den inneren Dingen.<br />
Wir sehen aber meist das Problem<br />
nur im Außen, d.h., was uns stört,<br />
immer nur im anderen. Wir wollen,<br />
dass sich der andere ändert, damit<br />
es uns wieder gut geht. Der andere<br />
kann sich ändern, wenn er dazu bereit<br />
ist oder eben auch nicht. Wir haben<br />
aber immer die Wahl, uns und<br />
unsere Denkweisen zu verändern.<br />
Schon dieses Wissen ist hilfreich, weil<br />
wir uns dann nicht ohnmächtig ausgeliefert<br />
fühlen.“<br />
Innere Spiegelbilder sind in der Regel<br />
Personen, die einen aufregen;<br />
Situationen, unter denen man leidet,<br />
unbefriedigende Lebensumstände,<br />
Probleme, die wie ein roter Faden<br />
im Leben immer wieder auftauchen,<br />
und natürlich körperliche Symptome,<br />
unter denen wir leiden. Kurzum<br />
alles, was einen emotional aus dem<br />
Gleichgewicht bringt. Das Spiegelgesetz<br />
kann einem helfen, sehr wichtige<br />
Erkenntnisse über einen selbst zu<br />
erfahren und vor allem den richtigen<br />
Ansatzpunkt zu finden, um eine Veränderung<br />
herbeizuführen. Denn alles<br />
hängt im inneren Spiegel betrachtet<br />
mit einem selbst zusammen. „Aber<br />
es betrifft auch alle anderen Dinge“,<br />
so Christa Saitz. „Ob es Vorfälle mit<br />
dem Auto sind, das Bankkonto, der<br />
Partner, Eltern, Kinder oder die Haustiere<br />
– wir können alle und alles so<br />
betrachten wie in Spiegeln. Wir sehen<br />
uns in ihnen und wir spiegeln uns in<br />
ihnen. Das Schöne ist, wir können sofort<br />
etwas machen, wenn wir wissen,<br />
was zeigt mir das über mich, was verrät<br />
mir das über mich. Und das funktioniert<br />
immer.“<br />
<br />
Eliana Crisafulli<br />
Die vier Schritte der Spiegelgesetz-Methode<br />
Schritt 1: Potential entdecken<br />
Jedes Problem birgt ein bestimmtes Potential in sich, das man selbst hat,<br />
aber nicht auslebt, weil in diesem Zusammenhang negative Urteile, Verbote<br />
oder Zurückweisungen erlebt wurden. Wenn es jedoch komplett ausgeschlossen<br />
wird, kommt ein Ungleichgewicht zustande. Darum gilt es<br />
zunächst, das Ungleichgewicht zu beschreiben.<br />
Frage: Was stört mich an meinem Gewicht/Körper/Figur?<br />
Womit bin ich unzufrieden? Mit welcher Eigenschaft? Mit welchem<br />
Verhalten? Antwortbeispiel: Ich bin schwer, ich platze aus allen Nähten.<br />
Schritt 2: Verantwortung übernehmen und entschlüsseln<br />
Akzeptieren, dass jede Situation mit einem selbst zusammenhängt und<br />
man kein Opfer der Umstände ist. Der Spiegel hat eine wichtige Botschaft.<br />
Es gilt die dahinterstehende feste Überzeugung in einem Satz<br />
aufzuschreiben und schließlich die erwähnten Eigenschaften in ihre<br />
positive Qualität umzukehren.<br />
Frage: Was kann jemand besonders gut, wenn er so ist?<br />
Beispiel: schwer = hat Gewicht, kann sich wichtig nehmen, ist bedeutend<br />
Aus allen Nähten platzen = mehr Platz einnehmen, sich befreien<br />
Die Botschaft des Spiegelbildes erkennen. Im Beispielfall: „Du bist wichtig,<br />
du brauchst mehr Platz!“ Die Aufforderung ist: „Nimm dich wichtig!<br />
Nimm dir in einem wichtigen Bereich deines Lebens mehr Platz!“<br />
Hier gilt es nun – aus dem Bauch heraus – herauszufinden, warum man<br />
sich verbietet, wichtig zu sein bzw. mehr Platz einzunehmen.<br />
Beispiel: Glaubenssatz im äußeren Spiegel: „Wichtige Menschen sind überheblich<br />
und arrogant.“ Glaubenssatz im Inneren: „Die anderen sind wichtiger<br />
als ich. Hauptsache, die anderen sind glücklich.“<br />
Schritt 3: Die eigene Wahl: aufgeben oder behalten<br />
Jetzt ist klar, welcher Glaubenssatz von einem selbst Spiegelbilder erzeugt<br />
hat, und man kann sich bewusst entscheiden, ob man diesen Glaubenssatz<br />
aufgeben möchte oder nicht. Ob er heute noch stimmt oder<br />
nicht mehr. Wenn man sich fürs Aufgeben entschließt, hilft es, sich für die<br />
daraus resultierenden Stärken wie Mitgefühl, Empathie etc. zu bedanken.<br />
Am besten macht man ein Ritual, bei dem der aufgeschriebene Glaubenssatz,<br />
nun in Frieden mit sich selbst, zerrissen oder verbrannt wird.<br />
Schritt 4: Die neue Idee<br />
An der Stelle des alten Glaubenssatzes wird nun eine neue bewusst gewollte<br />
Idee gepflanzt. Man bekommt, was man sät und in weiterer Folge<br />
pflegt. Beispiel: Die neue Affirmation „Ich erlaube mir, wichtig zu sein und<br />
mir meinen Platz zu geben“ wird aufgeschrieben. Diese Affirmation wird<br />
täglich mehrere Male wiederholt – am besten mit dem passenden Gefühl<br />
oder mit einer geistigen Vorstellung dazu. Diese Übung gilt es mindestens<br />
drei Wochen lang zu machen – und schlussendlich auch aktiv umzusetzen.<br />
<strong>Zoë</strong> <strong>04</strong>/20<strong>15</strong>13